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Beschreibung
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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Modellabdrücken Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Modellabdrücken nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 4.
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Insbesondere bei der Herstellung von hochgenauen Formen oder Abdrücken
von Modellen werden bisher starre Formbehälter, Küvetten und ähnliche Behälter verwendet,
in die das abzubildende Modell gestellt wird. Die starren Küvetten-Wandungen haben
den Nachteil, daß bei den notwendigen Expansionsbewegungen von z.B. zahnprothetischen
Einbettmassen Verformungen durch Druckunterschiede auftreten. Insbesondere bei der
Herstellung von zahnprothetischen Dublierformen, bei der ein chemischer und thermischer
Abbindeprozeß der Form- bzw.
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Einbettmassen stattfindet, treten Expansionsbereiche zwischen 1 und
2,4% auf. Aufgrund dieser Expansionsbewegungen besteht die Gefahr einer Verschiebung
der gesamten Form. Um Formänderungen am abzubildenden Modell durch einen durch die
Gußformeinhüllung bewirkten Gegendruck vermeiden zu können,
müssen
die üblichen Küvetten besonders groß gestaltet werden, damit in der Nähe des abzubildenden
Modells eine freie oder möglichst freie Expansionsmöglichkeit für die Einbettmasse
erreicht wird. Dies führt jedoch zu dem Nachteil, daß weit größere Mengen der Einbettmasse
zur Abbildung eines Modells verwendet werden müssen, als dies für die Abbildung
und Einbettung des Modells eigentlich nötig wäre. Dies bedeutet, daß die im zahnprothetischen
Bereich insbesondere verarbeiteten Silikonabfor-mmassen oder phosphatgebundenen
Einbettmassen unwirtschaftlich verwendet werden, was mit hohen Kosten verbunden
ist.
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Aus der DE-AS 27 17 386 ist es bekannt, an der Stelle der zuvor erwähnten
starren Küvetten-Wandungen flexible Bandmanschetten zu verwenden. Dabei werden derartige
Bandmanschetten, die die Form eines Gummibandes aufweisen, derart um das abzubildende
Modell herumgelegt, daß zueinander ausgerichtete öffnungen in den überlappenden
Endbereichen des Gummibandes auf Stifte eines Anschlages aufgeschoben werden. Neben
der umständlichen Handhabung eines derartigen Gummibandes besteht ein weiterer Nachteil
darin, daß eine individuelle Anpassung an ein abzubildendes Modell nicht möglich
ist, weil durch die Abstände der auszurichtenden Öffnungen in den Endbereichen des
Gummibandes nur bestimmte Umfänge der gebildeten Bandmanschette möglich sind, so
daß bei bestimmten Abmessungen von Modellen ebenfalls verhältnismäßig viel Einbett-
masse eingebracht werden muß. Zudem besteht die GeEàhr,~daB~ die Gummimanschette
nicht fest am Modell anliegt und abdichtet oder daß sie aufgrund ihrer Elastizität
nach oben eingezogen wird, so daß sie zu dicht am Zahnbereich anliegt. Dies führt
zu Fehlgüssen durch zu geringe Wandstärken der Dublierform beim Ausgießen derselben
aufgrund der bewirkten Instabilität. Dadurch ergeben sich Profilverzerrungen. Im
Zusammenhang mit sehr kleinen Modellen (z.B. einzelne Kronen) ist eine derartige
Bandmanschette nicht anwendbar.
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Die Aufgabe'der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Herstellung von Modellabdrücken zu schaffen, das bzw. die eine hohe
Formgenauigkeit der Modellabdrücke bei Verwendung von möglichst kleinen Mengen der
verwendeten Einbettmassen, insbesondere von Silikonabformmassen im zahnprothetischen
Bereich, erlaubt und leicht auszuführen bzw. handzuhaben ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung von Modellabdrücken,
das durch die in dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet
ist, und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gelöst, die durch die
in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 4 angeführten Merkmale gekennzeichnet
ist.
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Ein. wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäß Einrichtung
zur Herstellung von Modellabdrücken einerseits besonders wirtschaftlich herstellbar
und andererseits besonders einfach handhabbar ist. Vergleiche haben gezeigt, daß
z.B. bei der zahnprothetischen Abdrucktechnik vom ersten Modell bis zum Rohguß infolge
der einfacheren Handhabung zwischen 40 bis 60% der Zeit eingespart werden können.
Darüber
hinaus läßt sich im Vergleich zu der Verwendung von starren
Formbehältern eine Reduzierung der zu verwendenden Silikonabformmassen um mehr als
50% erzielen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist äußerst einfach ausführbar.
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Vorteilhafterweise ist die vorliegende Einrichtung so ausgestaltet,
daß sie eine das Material der Einfüllmasse abweisende Beschichtung enthält. Dadurch
wird eine besonders einfache Handhabung beim Entfernen der Gußformwandung gewährleistet.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung
besteht darin, daß sie infolge der Vorsehung des Klebestreifens im Bereich ihrer
Unterkante ohne Einschränkungen verstellbar ist. Dadurch wird ein maßgenaues Arbeiten
auch bei extrem kleinen abzubildenden Modellen, z.B. bei der Abbildung einzelner
Zähne, erreicht.
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Vorteilhafterweise wird durch den an der Unterkante der vorliegenden
Einrichtung vorgesehenen Klebestreifen automatisch ein Abdichteffekt zwischen der
Unterkante und dem Modell bzw.
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dem Boden, auf dem sich das abzubildende Modell befindet, auch dann
erreicht, wenn die Einrichtung nicht aus einem Gummimaterial besteht.
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Ein wesentlicher Vorteil einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Einrichtung, bei der der Materialstreifen
an seiner Innenseite
oberhalb des Klebestreifens eine Einrichtung zur Oberflächenvergrößerung aufweist,
besteht darin, daß eine Vergrößerung der Oberfläche um etwa 50-8> erzielbar ist,
weshalb beim Trocknen und Brennen infolge der größeren Oberfläche der Außenwand
der Gußform eine sehr viel bessere Feuchtigkeitsabgabe bzw. ein besseres Abdampfen
erzielt wird.
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Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang
mit den Figuren näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein zahnprothetisches Arbeitsmodell
mit einer durch die erfindungsgemäße Einrichtung erzeugten Gußformwandung; Fig.
2 einen Verfahrensschritt, bei dem in die Anordnung der Fig. 1 nach der Herstellung
der Gußformwandung eine Einbettmasse eingegossen wird; Fiy. 3 eine vorteilhafte
Stabilisierungsplatte zur Stabilisierung der eingegossenen Einbettmasse vor dem
Aushärten; Fig. 4 eine Arbeitsvorrichtung zum Einbringen der Stabilisierungsplatte
gemäß Fig. 3; Fig. 5 einen Schnitt durch eine mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
unter Zuhilfenahme der Stabilisierungsplatte gemäß Fig. 3 hergestellten Dublierform;
Fig.
6 die Herstellung eines Einbettmasse-Modells Fig. 7 ein Diagr,amm, das die Abbindeexpansion
in Abhängigkeit von der Temperatur zeigt; und Fig. 8 eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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In der Fig. 1 ist dargestellt, in welcher Weise ein zahnprothetisches
Arbeitsmodell 4 mit der vorliegenden Einrichtung, die die Form eines flexiblen Materialstreifens
1 aufweist, umhüllt wird. Der Material -streifen 1 weist an seinem unteren Rand
einen klebenden streifenförmigen Bereich bzw. einen Klebestreifen 3 und im Bereich
der einzubringenden Gußmasse einen nach innen weisenden, das Material der Gußmasse
abstoßenden streifenförmigen Bereich bzw. Innenstreifen 2 auf, der oberhalb des
Klebestreifens 3 angeordnet ist. Beispielsweise besteht der flexible Materialstreifen
1 aus Papier, Kunststoff oder Gummi. Vorzugsweise werden der Klebestreifen 3 und/oder
der Innenstreifen 3 durch Beschichtung der Innenseite des Materialstreifens 1 erzeugt.
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Bei der Verwendung einer flüssigen Silikonformmasse als Gußmasse besteht
der Innenstreifen 2 vorzugsweise aus einer Silikonbeschichtung.
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Der Materialstreifen 1 wird vorzugsweise direkt am Arbeitsmodell
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dadurch befestigt, daß der am unteren Rand vorgesehene Klebestreifen 3 in der aus
der Fig. 1 ersichtlichen Weise am Arbeitsmodell 4 und in einem Überlappungsbereich
an der Außenseite des Materialstreifens 1 verklebt wird. Der über das Arbeitsmodell
4 dann nach oben hinausragende Bereich des Materialstreifens 1 entspricht dann einem
Teil des Innenstreifens 2. In der zuvor beschriebenen Weise können auch besonder
kleine Arbeitsmodelle, bei denen es sich beispielsweise um einzelne Zähne handelt,
mit dem beschriebenen Materialstreifen 1 umhüllt werden. Es ist jedoch auch denkbar,
Arbeitsmodelle auf einer Grundplatte zu befestigen und die Grundplatte in der zuvor
beschriebenen Weise mit dem vorliegenden Materialstreifen 1 zu umhüllen.
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Die Fig. 2 zeigt das mit dem Materialstreifen 1 umhüllte Arbeitsmodell
4, wobei als Gußmasse vorzugsweise eine Silikonformmasse 5 in die gemäß Fig. 1 erzeugte
Form eingefüllt wird.
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Der Silikon-beschichtete Innenstreifen 2 der vorliegenden Einrichtung
verhindert eine Verbindung des Materialstreifens 1 und damit der Gußformwandung
mit der einzufüllenden Silikonformmasse bzw. mit anderen Einfüllmassen.
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In der Fig. 3 ist eine Stabilisierungsplatte 6 dargestellt, die nach
dem Ausgießen der Form gemäß Fig. 2 in die noch flüssige Silikonformmasse 5 eingetaucht
wird. Die Stabilisierungsplatte 6 enthält einen Platzhalter, der die Form eines
nach dem Einbringen der Stabilisierungsplatte 6 in die flüssige
Silikonformmasse
5 hineinragenden Vorsprunges 9 aufweist.
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Dabei dient dieser Platzhalter im wesentlichen zur Materialeinsparung
und zur nötigen Abstandshaltung. Des weiteren sind in der Stabilisierungsplatte
6 Durchtrittslöcher 7 für das gleichmäßige Hindurchtreten der flüssigen Silikonformmasse
5 beim Eintauchen der Stabilisierungsplatte 6 vorgesehen.
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Zylinderförmige Zapfen 8 dienen zusätzlich zur besseren Fixierung
der Silikonformmasse im Zahnbereich des unter der Silikonformmasse befindlichen
zahnprothetischen Arbeitsmodells 4. Diese Stabilisierungsplatte 6 fixiert und stabilisiert
den in sich elastischen Silikonblock, der die Dublierform darstellt, für die weitere
Arbeit mit der Einbettmasse. Gleichzeitig dient der seitlich nur schwach überschichtete
Umfang der Stabilisierungsplatte 6 als formstabile Basis für das Anbringen eines
vorliegenden Materialstreifens 1 zur Herstellung der Gußformwandung für die Einbettmasse
(Fig. 6). Die Stabilisierungsplatten 6 gibt es in verschiedenen Größen, um die Anpassung
an die Größe des Arbeitsmodells zu gewährleisten.
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Die Fig. 4 zeigt eine Arbeitsvorrichtung zum Einbringen von Stabilisierungsplatten
6 in die Innenräume von mit Materialstreifen 1 umhüllten Arbeitsmodellen, in die
eine flüssige Silikonformmasse 5 eingefüllt ist. Dabei ermöglicht diese Arbeitsvorrichtung
eine genaue Führung und Justierung der Stabilisierungsplatte 6 in Bezug auf die
mit dem Materialstreifen 1 gebildete Form. In der Stabilisierungsplatte 6 ist eine
Gewindebohrung 12 vorgesehen, in die ein Führungsstab 11 eingeschraubt ist, der
in einer Bohrung eines Arbeitsständers 10 in seiner Längsrichtung verstellbar ist.
Dabei kann die Führungsstange 11 mit der Stabilisierungsplatte 6 in der Bohrung
des Arbeitsständers 10 so geführt werden, daß die Stabilisierungsplatte 6 konzentrisch
und ohne Verletzung des Materialstreifens 1 in die flüssige Silikonformmasse 5 eingetaucht
wird. Im Ergebnis ergibt sich dabei insbesondere nach dem Aushärteprozeß der Silikonformmasse
5 eine Anordnung
wie sie in der Fig. 5 dargestellt ist. Der Materialstreifen
1 kann aufgrund der materialabweisenden Beschichtung des Innenstreifens 2 nach dem
Aushärten der Silikonformmasse 5 leicht von dem zahnprothetischen Gußmodell 4 und
auch von dem aus der ausgehärteten Silikonformmasse 5 bestehenden Silikonmodell
abgezogen werden.
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Besonders vorteilhaft kann der vorliegende Material streifen 1 als
flexible Gußformwandung gemäß Fig. 6 im zahnprothetischen Bereich zur Herstellung
von Einbettmasse-Modellen, durch Ausgießen der nach Fig. 5 hergestellten Silikonform
5, mit einer phosphatgebundenen Einbettmasse 13 verwendet werden. Dabei ergibt sich
der besondere Vorteil, daß der flexible Materialstreifen 1 in der Lage ist, die
Abbindeexpansion der phosphatgebundenen Einbettmasse 13 gemäß dem in Fig. 7 dargestellten
Diagramm aufzunehmen, ohne daß durch unterschiedliche Druckbelastungen Verformungen
des Einbettmassen-Modells auftreten können, wie dies bei der Verwendung von Gußformwandungen
in der Form von üblichen Küvetten der Fall ist. Von besonderer Bedeutung ist es
dabei, daß der phosphatgebundenen Einbettmasse 1 3 durch den Materialstreifen fast
keine Wärme entzogen wird. Hierdurch läßt sich erreichen, daß die phosphatgebundene
Einbettmasse 13 bei der Wahl einer geeigneten Silikonformmasse als Dublierform 5
einen so geringen Wärmeverlust erleidet, daß ein vollständige Aushärtung der phosphatgebundenen
Einbettmasse infolge des Erreichens einer genügend hohen chemischen Aushärtetemperatur
möglich wird. Bei bekannten Abformtechniken
im zahntechnischen
Bereich wird dies bislang infolge der hohen Wärmeverluste an die Dublierform 5 und
an die Küvette nicht erreicht.
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Aus der Fig. 8 geht eine Weiterbilduny des Materialstreifens 1 hervor,
bei der an der Stelle des bisher erläuterten Innenstreifens 2 ein Streifen 2' auf
den Innenbereich des Materialstreifens 1 aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt ist,
der wellen-bzw. faltenförmig ausgebildet ist, so daß eine wesentliche Oberflächenvergrößerung,
z.B. etwa 5&80% der GuBformndung, und somit auch des Umfanges der hergestellten
Dublierform erreicht wird. Durch eine derartige Oberflächenvergrößerung wird vorteilhafterweise
erreicht, daß eine bessere Feuchtigkeitsabgabe aus der Gußmasse beim Trocknen bzw.
beim Brennen der nach der Dublierform hergestellten Gußform bewirkt wird. Vorzugsweise
besteht der Streifen 2' aus einem auf den Materialstreifen 1 aufgeklebten Kreppband.
Vorzugsweise verlaufen die Wellen des Streifens 2' quer zur Länge des Materialstreifens
1, so daß beim Einfüllen der Abform- bzw.
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Einbettmasse sichergestellt ist, daß diese den von dem Materialstreifen
1 umschlossenen Raum völlig ausfüllt.
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Bei Bedarf kann im Uberlappungsbereich der obere Endbereich des Materialstreifens
1 ( Fig. 1 und 8 ) beispielsweise durch ein Klebewachs fixiert werden.
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Das Material des Streifens 1 kann zweckmäßigerweise so gewählt werden,
daß es dieAbformmasse abweist. In diesem Fall ist keine eigene Beschichtung des
Bereiches 2 erforderlich.