DE3600517A1 - Wickelmaschine, insbesondere fuer wickel grosser durchmesser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 32 14 396) bleibt der Abstand zwischen den beiden geradlinig und radial zum Wickel geführten Umlenkwalzen während des gesamten Wickeldurchmessers gleich. Daraus ergibt sich insbesondere bei Wickeln mit großem Durchmesser, daß das Walzenpaar von der der Hülse benachbarten Lage bis zu der am weitesten radial ausgefahrenen Lage eine vergleichsweise sehr große Strecke zurücklegt. Aus einer solchen Anordnung ergeben sich demzufolge lange Bahnwege der Warenbahn, insbesondere zu Beginn des Wickelprozesses. Dies kann zu Faltenbildung oder Verlaufen der Warenbahn führen.

Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß bei Einsatz von Zugmeß- oder Breithaltewalzen, welche im wesentlichen un­ veränderte Winkel während des Wickelprozesses für den Bahn­ zulauf und den Bahnablauf voraussetzen, noch zusätzliche Um­ lenkwalzen zur Führung der Bahn eingesetzt werden müssen, so daß auch deshalb lange Warenbahnwege entstehen.

Es sind ferner auch Konstruktionen mit einer Umlenkwalze bekannt, die als Kontaktwalze oder Andruckwalze ausge­ bildet ist. Bei einer dieser bekannten Konstruktionen (DE-OS 29 35 743) ist die Kontaktwalze an einem Schwenk­ hebel befestigt, der über einen Stellmotor verschwenkt wird. Die zulaufende Warenbahn gelangt über eine vor­ geschaltete Umlenkwalze auf die Kontaktwalze, welche die Warenbahn andrückt. Eine solche bekannte Konstruktion besitzt den Nachteil, daß sich der Zulaufwinkel der Warenbahn in Abhängigkeit vom Durchmesser des ge­ bildeten Wickels ständig ändert. Dies führt zu einem ungünstigen Wickelergebnis.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er­ findung die Aufgabe zugrunde, eine Wickelmaschine der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß während des gesamten Wickelprozesses auch von Wickeln mit größeren Durchmessern die Warenbahn auf kurzen Wegen besonders gut geführt wird, derart, daß eine Bildung von Falten oder ein Verlauf der Warenbahn während des Wickelns vermieden werden. Ferner soll das Vorsehen mindestens einer Walze als Zugmeßwalze oder Breithalte­ walze ohne Probleme möglich sein.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die an den beiden Enden der Wickelwalzen vorgesehenen Räder Zahn räder und die Rollbahnen Zahnstangen.

Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird sicherge­ stellt, daß bei einer Bewegung der ersten Umlenkwalze um den Wickelradius R die zweite Umlenkwalze einen halb so großen Weg, nämlich zurücklegt. Die zu Beginn des Wickelprozesses zwischen den beiden Umlenkwalzen vorhandenen Abstände sind unter Berücksichtigung des größten Radius des Wickels so zu bemessen, daß auch bei einem größten Wickeldurchmesser noch ein Sicherheits­ abstand zwischen den beiden Umlenkwalzen verbleibt. So­ fern noch eine weitere ortsfeste Umlenkwalze vor den beiden erwähnten Umlenkwalzen vorgesehen ist, muß auch zu der vorgeschalteten ortsfest gelagerten Walze ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Die Lage der ortsfesten Walzen ist so gewählt, daß stets ein gleichbleibender Winkel der zu- bzw. ablaufen­ den Warenbahn zur zweiten Umlenkwalze bestehen bleibt. Auf diese Weise ist es möglich, die fest angeordnete Walze als Zugmeßwalze der zu wickelnden Bahnen für die Wickelantriebe zu verwenden, ohne daß die sich be­ wegenden ersten und zweiten Umlenkwalzen in Abhängig­ keit vom Wickeldurchmesser einen Einfluß auf die Zug­ meßergebnisse der Zugmeßwalze ausüben. Je nach der zu wickelnden Materialart kann auch statt der ortsfesten Zugmeßwalze eine ortsfeste Breitstreckwalze verwendet werden. Ebenso ist es möglich, anstelle der zweiten Umlenkwalze eine Breitstreckwalze zu verwenden. Die Erfindung ermöglicht also eine Kombination von Walzen mit Breithaltewalzen und Zugmeßwalzen.

Die insbesondere bei großen Wickeldurchmessern langen Führungswege der zu wickelnden Warenbahn sind bei der erfindungsgemäßen Wickelmaschine durch die Relativbe­ wegung der ersten Umlenkwalze zur zweiten Umlenkwalze gegenüber bekannten Lösungen deutlich herabgesetzt.

Dies führt zu einem wesentlich günstigeren Wickelver­ halten als dies bei großen Wickeldurchmessern im Stand der Technik erreichbar wäre.

Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der in diesem Zusammen­ hang wesentlichen Teile der Wickelmaschine in schematischer Darstellung zu Beginn des Wickelvorgangs,

Fig. 2 eine entsprechende Ansicht am Ende des Wickel­ vorgangs.

Eine Warenbahn 14 läuft über eine ortsfeste Umlenkwalze 13, eine zweite Umlenkwalze 11 und eine erste Umlenkwalze 5 auf zunächst den Wickelkern 1 und später auf die Lagen des Wickels 9. Die erste Umlenkwalze 5 trägt an ihren beiden Enden als Zahnräder ausgebildete Räder 6. Die Räder 6 laufen an einer ortsfesten Rollbahn 7 ab, welche als Zahnstange ausgebildet ist. Die Rollbahnen oder Zahn­ stangen 7 sind doppelt zu beiden Seiten der Umlenkwalze 5 vorgesehen.

Die Umlenkwalze 5 ist auf einer Halterung 4 ausgebildet, die von einem Schlitten mit Kugelbuchsen 3 gebildet wird. Die Halterung 4 ist doppelt vorgesehen und auf zwei Rund­ holme 2 geführt, die sich parallel zueinander und parallel zur Zahnstange 7 erstrecken.

Die Zahnstange 7 ist ortsfest angeordnet.

Mit der Halterung 4 ist eine weitere als Zahnstange aus­ gebildete Rollbahn 10 verbunden, die sich mit der Halterung 4 bei zunehmendem Wickeldurchmesser gemäß Fig. 1 nach rechts bewegt.

Die zweite Umlenkwalze 11 ist auf einer ebenfalls als Schlitten ausgebildeten Halterung 10 gelagert, die über Kugelbuchsen 3 a auf den gleichen Rundholmen 2 ablaufen wie die Kugelbuchsen 3 der Halterung 4.

An ihren Stirnseiten besitzt die zweite Umlenkwalze als Zahnräder ausgebildete Räder 6 a, die einerseits mit der ortsfesten Zahnstange 7 und andererseits mit der be­ weglichen Zahnstange 12 kämmen. Diese Anordnung hat zur Folge, daß die Umlenkwalze 11 jeweils den halben Ver­ stellweg der Umlenkwalze 5 zurücklegt. Der Verstellweg entspricht dem Radius R des Wickels 9, demzufolge ist der entsprechende Verstellweg der Umlenkwalze 11

Die ortfeste Umlenkwalze 13 ist so angeordnet, daß die Warenbahn 14 zwischen dieser Umlenkwalze 13 und der zweiten Umlenkwalze 11 parallel zu den Rundholmen 2 und parallel zu den Zahnstangen 7 und 11 geführt ist.

Der Abstand zwischen den Umlenkwalzen 5, 11 und 13 ist so bemessen, daß bei Erreichen des maximalen Durchmessers des Wickels 9 ein Sicherheitsabstand gemäß Fig. 2 ver­ bleibt.

Die Betätigung der als Schlitten ausgebildeten Halterung 4 erfolgt mit Hilfe eines Stellmotors 8, der üblicher­ weise eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit ist.

Die Räder 6 bzw. 6 a sind unverdrehbar mit den Wellen 6 b bzw. 6 c der Umlenkwalzen 5 bzw. 11 verbunden. Diese Lagerwellen sind über nicht dargestellte Kugel- oder Rollenlager in den Halterungen 4 bzw. 10 drehbar gelagert.

Claims (6)

1. Wickelmaschine, insbesondere zum Wickeln von Warenbahnen auf Wickel großer Durchmesser, mit zwei geradlinig und radial zum Wickel geführten Umlenkwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden der Lagerwelle (6 b) der ersten, dem Wickel (9) benachbarten Umlenkwalze (5) Räder (6) tragen, die beide an parallel zueinander verlaufenden, ortsfesten ersten Rollbahnen ablaufen, wobei die Lagerwelle (6 c) der zweiten Umlenkwalze (11) ebenfalls an beiden Enden un­ verdrehbar damit verbundene Räder (6 a) trägt, die sowohl an den ersten Rollbahnen (7) als auch an hierzu parallelen, mit den Halterungen (4) der ersten Umlenkwalze (5) ver­ bundenen, auf den jeweils gegenüberliegenden Seiten dieser Räder (6 a) angeordneten Rollbahnen (12) abläuft.

2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder (6; 6 a) an den Enden der beiden Wickel­ walzen Zahnräder und die Rollbahnen (7, 12) Zahnstangen sind.

3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (4 und 10) für die unterschiedlichen Umlenkwalzen (5 und 11) auf den jeweils gleichen Führungen (2) ablaufen.

4. Wickelmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (4, 10) über Kugelbuchsen (3; 3 a) auf Rundholmen (2) geführt sind.

5. Wickelmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (4 oder 10) der ersten oder zweiten Un­ lenkwalze (5 oder 11) mittels eines Stellmotors (8) ver­ schiebbar ist.

6. Wickelmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (14) über eine ortsfest gelagerte Umlenkwalze (13) geführt ist, die so angeordnet ist, daß die Warenbahn zwischen dieser Umlenkwalze (13) und der zweiten Umlenkwalze (11) parallel zu der Führung (2) beider Umlenkwalzen (5 und 11) verläuft.