-
-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft einen Sonnenschutz, insbesondere für waagerechte
oder nur wenig geneigte Anordnung.
-
Es ist ein Sonnenschutz beispielsweise für ein in einem Dach geringer
Neigung angeordnetes Fenster bekannt, bei welchem Lamellen oder Gewebebahnen an
ihren Rändern geführt sind, so daß sie parallel zur Fensterfläche gehalten werden.
-
Bei starker Sonneneinstrahlung müssen diese Sonnenschutzvorrichtungen
so eingestellt werden, daß nur wenig unerwünschte Wärmestrahlung in den Raum gelangen
kann. Insbesondere zu der Tageszeit, zu welcher das Sonnenlicht am stärksten ist'muß
Kunstlicht in dem Raum eingeschaltet werden, in welchem sich das Fenster mit dem
Sonnenschutz befindet, da die Sonnenrollos zuviel Helligkeit schlucken bzw. reflektieren.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sonnenschutz insbesondere
für waagerechte oder nur wenig geneigte Anordnung, wie sie beispielsweise bei Dachfenstern
gegeben ist, zu schaffen, mit welchem eine direkte Sonneneinstrahlung zuverlässig
verhindert und trotzdem eine ausreichende Beleuchtung mit Sonnenlicht gewährleistet
ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Gitterrost mit
sich schneidenden Lamellen. Ein derartiger Gitterrost, der beispielsweise innerhalb
einer Isolierverglasung, d.h. zwischen zwei Glasscheiben oder an der Außenseite
oder der Innenseite einer Verglasung angeordnet sein kann, ist bei richtiger Auswahl
der Gitteröffnungen und der Höhe der Lamellen in der Lage, eine direkte Sonneneinstrahlung
auszublenden, wogegen ausreichende diffuse Himmelsstrahlung durch die von den Lamellen
gebildeten Spalten bzw. Rasteröffnungen hindurch in das Gebäudeinnere gelangen kann.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Lamellen unter einem
Winkel von weniger als 900 zu der Ebene durch die
Stirnflactle des
Gitterrostes geneigt, um die Ilühe des Gitter rostes auf einem geringen Wert halten
zu können. Je nach Ausrichtung der Fensterflächen zur Sonne, d.h. abhängig davon,
ob ein Nord-, Ost-, Süd- oder Westfenster vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen
ist, ergibt sich eine andere Neigung der Lamellen des Gitterrostes. Bei einem Südfenster
können beispielsweise die in Ost-West-Richtung angeordneten Lamellen eine stärkere
Neigung aufweisen als die in Nord-Süd-Richtung angeordneten, da in unseren Breitengraden
die Sonne im Süden ihren höchsten Stand aufweist und deshalb eine größere Projektionsfläche
abgedeckt werden muß. Bei gegebener Höhe der Lamellen, d.h. abhängig von der Einbauhöhe
des Gitterrostes sind die Neigungen der Lamellen des Gitterrostes als Funktion der
Dachneigung, der Ausrichtung des Fensters zur Himmelsrichtung und des Breitengrades
zu bestimmen.
-
Wenn der Gitterrost in Ausgestaltung der Erfindung in mehreren Ebenen
aufgebaut ist, wobei die Lamellen einer Ebene entgegengesetzt geneigt sein können
zu den Lamellen einer anderen Ebene und die Ebenen vorzugsweise relativ zueinander
verschiebbar sind, kann die Steuerung der Verschiebung der Ebenen auch noch in Abhängigkeit
der Jahreszeit erfolgen. Eine derartige Steuerung kann vorzugsweise über einen Mikroprozessor
durchgeführt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann ein erfindungsgemäß ausgebildeter
Gitterrost oberhalb einer Gebäudeöffnung vorkragend angeordnet sein, so daß mit
einem derartigen Sonnenschutz auch vertikal angeordnete Fensterflächen vor einer
direkten Sonneneinstrahlung geschützt werden können. Je nach geographischer Ausrichtung
des Fensters und des Breitengrades muß der Gitterrost eine entsprechende Kraglänge
aufweisen.
-
Bei Gebäuden mit vorgehängten Fassadenkonstruktionen kann ein derartiger
Gitterrost gleichzeitig das Laufgitter bilden.
-
Wenn ein Gitterrost in einer Isolierverglasung angeordnet ist, kann
in Weiterbildung der Erfindung eine Einrichtung zur Abführung der von den Lamellen
aufgenommenen Wärme angeordnet werden. Darüberhinaus ist ein derartiger Gitterrost
vorzugsweise wärmebrückenfrei zwischen den Glasscheiben angeordnet.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das von den Lamellen
gebildete Gitterraster sechseckig.
-
Zur weiteren Optimierung insbesondere der Materialeinsparung verlaufen
die Stirnflächen von aus den Lamellen gebildeten Gitterroststreifen vorzugsweise
parallel zueinander in verschiedenen Ebenen.
-
Die Lamellen bestehen vorzugsweise aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung
oder aus einem geeigneten Kunststoff und die Außenseiten der Lamellen sind total
oder diffus reflektierend.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Sonnenschutzes
aus einem Gitterrost mit sich schneidenden Lamellen st dadurch gekennzeichnet, daß
ein ein Raster aufweisendes Profil stranggepreßt wird, daß das Profil in der erforderlichen
Länge abgeschnitten wird und daß Profilabschnitte nebeneinander angeordnet und verbunden
werden.
-
Die Verbindungselemente sind dabei vorzugsweise bereits an den Profilabschnitten
vorgesehen und können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform aus Nut und Federn
bestehen, so daß durch einfaches Ineinanderschieben der Profilabschnitte ein Gitterrost
in den gewünschten Abmessungen zusammengesetzt werden kann. Obwohl es denkbar ist,einenGitterrost
auch durch Zusammenfügen einzelner Lamellen herzustellen, ist ein aus Strangpreß-Profilteilen
zusammengesetzter Gitterrost vorzuziehen, da dieser preisgünstiger herzustellen
ist.
-
Wenn die Lamellen unter einem Winkel ungleich 900 zur Stirnfläche
des Gitterrostes geneigt verlaufen wird das erfindungsgemäß hergestellte Strangpreßprofil
unter dem erforderlichen Winkel abgelängt.
-
Die stranggepreßten Gitterrostprofile bestehen vorzugsweise aus Aluminium,
einer Aluminiumlegierung oder aus einem Kunststoff.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine
Dachverglasung mit einem in der Isolierverglasung integrierten Sonnenschutz, Fig.
2 eine Ansicht auf den Sonnenschutz gemäß Pfeil II von Fig. 1, Fig. 3 einen Sonnenschutz
vor einer vertikalen Fensterfläche, Fig. 4 eine Ausführungsform analog Fig. 3 mit
zusätzlichem vertikalen Sonnenschutz, Fig. 5 einen Querschnitt durch eine erste
Ausführungsform eines Strangpreßprofiles zur Herstellung eines Gitterrostes, Fig.
6 in Draufsicht einenGitterrost, der aus Profilabschnitten gemäß Fig. 5 zusammengesetzt
ist, Fig. 7 im Querschnitt eine zweite Ausführungsform eines Strangpreßprofils für
einen Gitterrost und Fig. 8 in Draufsicht ein aus Profilstücken nach Fig. 7 zusammengesetzter
Sonnenschutz.
-
Fig. 9 in Draufsicht einen aus sechseckigen wabenförmigen Elementen
zusammengesetzten Gitterrost, Fig. 10 eine weitere Ausführungsform eines Sonnenschutzgitters
im Schnitt mit jahrezeitlich abhängigen Reflexsionszuständen der Sonnenstrahlung,
Fig.
11 a) verschiedene Ausführungsformen von Sonnenbis e) schutzgittern mit unterschiedlichen
Sichtverhältnissen bei gleichem Abschirmverhalten und Fig. 12 bis verschiedene Ausführungsformen
von gegen-14 einander verschiebbaren Sonnenschutzgittern.
-
Das in Fig. 1 z.T. dargestellte Dach weist in der nach Süden gerichteten
Dachfläche 10 ein Fenster 12 und/der nach Norden gerichteten Dachfläche 14 ein Fenster
16 auf. Die Dachflächen 10 und 14 weisen eine Neigung von etwa 300 auf.
-
Die Verglasung 12 ist als Isolierverglasung mit einer inneren Glasscheibe
18 und einer äußeren Glasscheibe 20 ausgebildet, wobei die Glasscheiben 18 und 20
über einen versiegelten Abstandshalter 22 miteinander verbunden sind.
-
Die Verglasung 12 ist mit ihrem innenliegenden Randbereich über einen
Dichtstreifen 24 auf einem Längsträger 26 abgestützt, der als Hohlträger ausgebildet
ist. Eine über eine Schraube 28 an dem Längsträger 26 befestigte Klemmleiste 30
preßt die Verglasung 12 über einen Dichtstreifen 32 auf den Träger 26.
-
Zwischen den Glasscheiben 18 und 20 ist wärmebrückenfrei, d.h. ohne
direkten Kontakt mit den Glasscheiben 18 und 20, ein Sonnenschutz 40 angeordnet,
der aus einem Gitterrost mit sich schneidenden Längslamellen 42 und Querlamellen
44 besteht. In der Stirnansicht kann der Gitterrost ein quadratisches oder rechteckiges
Raster aufweisen.
-
Die Verglasung 16 in der Dachfläche 14 besteht aus einer äußeren Glasscheibe
50 und einer inneren Glasscheibe 52, die über einen Abstandshalter bzw. Randumleimer
54 miteinander verbunden sind. Die Verglasung 16 stützt sich mit ihrem unteren Rand
über eine Dichtleiste 56 auf den Längsträger 26 und wird von der Klemmleiste 30
über eine Dichtleiste 58 gehalten. Zwischen den Glasscheiben 50 und 52 ist ein Sonnenschutz
60 wärmebrückenfrei, d.h. ohne direkten Kontakt mit den Glasscheiben 50 und 52,
angeordnet, der aus sich schneidenden Längslamellen 62 und Querlamellen 64 besteht.
Die Lamellen 62 sind zur Stirnebene unter einem Winkel von etwa 450 geneigt. Die
Neigung der Querlamellen 64 zur Stirnebene kann größer sein, da in unseren Breitengraden
die Sonne morgens und abends, d.h. in der östlichen und westlichen Stellung,tiefer
steht, so daß die von den Lamellen abzudeckende Projektionsfläche geringer sein
kann.
-
Die Neigung der Längslamellen 42 des Sonnenschutzes 40 auf der nach
Süden gerichteten Dachfläche 12 beträgt etwa 300 zur Stirnebene des Gitterrostes.
Die Neigung der Querlamellen 44 kann auch bei diesem Sonnenschutz größer sein da
auch auf der Dachfläche 10 der entsprechend tiefere Sonnenstand im Osten und Westen
berücksichtigt werden muß.
-
In Fig. 1 ist die direkte Sonnenstrahlung 70 angedeutet, wie sie in
den mittleren nördlichen Breitengraden etwa gegen Mittag auftritt. Die auf die Dachfläche
10 auftreffende Sonnenstrahlung 70 trifft auf die nach außen gerichteten Seitenflächen
der Längslamellen 42, und wird von diesen Lamellen reflektiert, was mit den Pfeilen
72 angedeutet ist.
-
Die durch die unterbrochenen Linien 74 angedeutete diffuse Himmelsstrahlung
kann jedoch durch die sich zwischen den Lamellen 42 ergebenden Spalten hindurchtreten.
Aus der Figur ist klar ersichtlich, daß die direkte Sonnenstrahlung und mit ihr
eine ungewünschte Wärmestrahlung vom Eintritt in den unter den Dachflächen befindlichen
Raum abgehalten werden, daß jedoch eine ausreichende diffuse Himmelsstrahlung eintreten
kann, so daß die Beleuchtung des Raumes gewährleistet bleibt. Ferner ist es bei
senkrechtem
Ausblick möglich, den Himmel aus dem Inneren des Gebäudes
zu erkennen. Um für jeden Sonnenstand eine Reflektion der direkten Sonneneinstrahlung
zu gewährleisten sind in der nach Süden gerichteten Dachfläche 10 die Längslamellen
42 relativ eng nebeneinanderliegend angeordnet. Die Neigung der Lamellen sowie deren
Abstand und Höhe muß derart bemessen werden, daß keine direkte Sonnenstrahlung in
das Gebäudeinnere eintreten kann und daß von einer Seite der Lamellen reflektierte
Sonnenstrahlung nicht von der gegenüberliegenden Seite der benachbarten Lamelle
in das Gebäudeinnere reflektiert wird.
-
Bei dem in der nach Norden gerichteten Dachfläche 14 angeordneten
Sonnenschutz 60 können die Längslamellen 62 in größerem Abstand nebeneinander angeordnet
werden, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen 70 infolge der Dachneigung geringer
ist. Die auf die Längslamellen 42 des Sonnenschutzes 60 auftretenden Strahlen 70
werden in Richtung des Pfeiles 76 von den Längslamellen 62 reflektiert. Diffuse
Himmelsstrahlung, die mit unterbrochenen Linien 78 angedeutet ist, kann durch die
relativ großen Spalte zwischen den Lamellen 62 ins Gebäudeinnere eintreten.
-
Die in Fig. 1 gezeigten Sonnenschutzvorrichtungen 40 und 60 sind innerhalb
einer Isolierverglasung 12 bzw. 16 angeordnet.
-
Es ist ebenfalls möglich, derartige Sonnenschutzvorrichtungen beispielsweise
an der im Rauminneren liegenden Seite einer Verglasung vorzusehen. Ebenfalls ist
es möglich, eine derartige Sonnenschutzvorrichtung an der Außenseite der Verglasung
anzuordnen, jedoch können sich dann Verschmutzungsprobleme und Beschädigungen einstellen.
Wenn eine Sonnenschutzvorrichtung wie in Fig. 1 dargestellt angeordnet ist, können
geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um die von der direkten Sonnenstrahlung
aufgenommene Wärme von den Lamellen der Sonnenschutzvorrichtung abzuführen. Dies
kann beispielsweise erfolgen durch eine Zwangshinterlüftung des Sonnenschutzes.
Ferner ist es möglich, einen Sonnenschutz tus :w#i Ebenen at au##ubilden , d 1I
dalJ in einer Ebene die
Querlamellen beispielsweise entgegengesetzte
Neigung aufweisen wie die Querlamellen in der darüberliegenden Ebene, so daß ein
optimaler Sonnenschutz bei Verglasungen erfolgen kann, deren Längsachse in Ost-West-Richtung
ausgerichtet ist. Es ist auch möglich, derartige mehrschichtige Sonnenschutzvorrichtungen
so auszugestalten, daß die Ebenen relativ zueinander verschiebbar sind. Damit ist
es möglich, bei geringer Bauhöhe eine maximale Einstellung der Sonnenschutzvorrichtung
zu bewirken, so daß bei jeder Sonnenkonstellation die Ausblendung der direkten Sonnenstrahlung
gewährleistet wird.
-
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Sonnenschutz 60, der in der nach
Norden gerichteten Dachfläche 14 nach Fig. 1 angeordnet ist. Es ist zu erkennen,
daß die Längslamellen 62 mit den Querlamellen 64 ein quadratisches Raster ausbilden.
Eine Person, die direkt unterhalb des Fensters 16 in dem vor dem Sonnenlicht zu
schützenden Raum steht und nach oben blickt hat eine Ausblicksfläche, die sich aus
den Flächenstücken 80 zusammensetzt, die nicht von der Projektion der Lamellen 62
und 64 abgedeckt werden. Zwar wird mit dem erfindungsgemäßen Sonnenschutz kein ungehinderter
Ausblick ermöglicht, jedoch ergibt sich zu keiner Tageszeit ein völliger Sonnenlichtabschluß,
wie er bei den herkömmlich bekannten Sonnenschutzvorrichtungen insbesondere zur
Mittagszeit erforderlich ist.
-
Fig. 3 zeigt eine Außenwand 90 eines Gebäudes, vor welcher eine Fassadenkonstruktion
92 angeordnet ist. Innerhalb der Außenwand 90 ist eine Fensteröffnung 64 vorgesehen.
Oberhalb des Fensters 94 ist ein die Außenwand 90 und die Fassadenkonstruktion 92
überbrückendes Laufgitter 96 angeordnet, welches mit schräg angeordneten Längslamellen
98 und ebenfalls schräg angeordneten Querlamellen 100 ausgebildet ist. Wie gezeigt,wird
direkte Sonneneinstrahlung die durch eine Linie 102 angedeutet ist, von den Lamellen
98 des Sonnenschutzes 96 reflektiert, so daß diese Sonneneinstrahlung nicht auf
das Fenster 94 auftreffen und in das
Gebäude eintreten kann. In
den mittleren Breitengraden ergibt sich ein maximaler Winkel von 700 für die direkte
Sonneneinstrahlung im Sommer bei Südausrichtung des Fensters 94. Durch die unterbrochenen
Linien 104 ist diffuse Himmelsstrahlung angedeutet, die durch die Spalte zwischen
den Lamellen 98 und 100 hindurch kann. Um diese diffuse Himmelsstrahlung zur Ausleuchtung
beispielsweise zurückliegender Teile eines Raumes innerhalb eines Gebäudes auszunutzen,
ist zwischen dem Fenster 94 und der Fassadenkonstruktion 92 ein Reflektor 106 angeordnet,
von welchem die#diffuse Himmelsstrahlung wie mit den Linien 108 angedeutet,reflektiert
und beispielsweise gegen die Decke 110 des Gebäudes gerichtet wird. Von dort wird
das Licht wiederum reflektiert, wie mit der Linie 112 angedeutet ist, um dann die
Beleuchtungsaufgaben in dem Raum zu erfüllen. Wenn das Gitter 96 eine entsprechende
Breite aufweist, kann auf einen weiteren Sonnenschutz vor einem Fenster verzichtet
werden.
-
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, die im wesentlichen der Ausführungsform
nach Fig. 3 entspricht, mit dem Unterschied, daß innerhalb der Fassadenkonstruktion
92 ein weiterer Sonnenschutz 114 in Form eines dunklen Glases (Parsol) angeordnet
ist. Durch dieses dunkle Glas wird ein Teil direkt einfallender Sonnenstrahlung
116 reflektiert (Pfeil 118), und ein Teil kann geschwächt in den Raum eindringen,
wie durch die unterbrochene Linie 120 angedeutet ist. Die Breite des Sonnenschutzes
96 sowie die Neigung, der Abstand und die Höhe der Lamellen ist abhängig von der
Gebäudelage und dem Breitengrad , in welchem das Gebäude angeordnet ist, auszuwählen.
-
Fig. 5 zeigt im Querschnitt ein Profil 130, das durch Strangpressen
hergestellt wird. Das Profil 130 weist ein quadratisches Raster auf. An ausgewählten
Punkten sind an Lamellenstücken 132 federartige Verdickungen 134 ausgebildet, welche
in korrespondierende Nuten an angrenzenden Profilstücken einsteckbar sind. An dem
Profilstück 130 sind än Federn 134 gegenüberliegend derartige hinterschnittene
Nuten
136 angeordnet. Aus Fig. 6 ist der Zusammenhang von derartigen Profilstücken 130,
138, 140 und 142 zu ersehen.
-
Die Feder 134 des Profilstücks 130 ist in eine Nut 144 an dem Profilstück
138 eingeschoben und in die Nut 136 an dem Profilstück 130 ist eine Feder 146 des
Profilstücks 140 eingesetzt. Um die erforderliche Neigung der Längslamellen 131
und der Querlamellen 133 des Profilstücks 130 auszubilden, die während des Strangpressens
senkrecht zur Frontseite der Matrize verlaufen'werden die Profilstücke unter dem
geforderten Winkel von dem Profilstrang abgeschnitten.
-
Die Schnittführung verläuft dabei auf der Diametralen des Strangprofils,
so daß mit einem Schnitt gleichzeitig die Neigung der Längs- und Querlamellen ausgebildet
wird.
-
Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform eines Strangpreßprofils t50
zur Herstellung eines Gitterrostes für einen Sonnenschutz. Das Strangpreßprofil
150 weist einen durchgehenden Mittelabschnitt 152 auf, an welchem beidseitig eine
Reihe von Sprossen 154 bzw. 156 angeordnet ist. Zum Verbinden nebeneinander anzuordnender
Profilabschnitte, wie in Fig. 8 dargestellt, sind einige Endabschnitte der Seitensprossen
154 bzw. 156 mit aufeinanderzugerichteten Haken 158 bzw. 160 ausgebildet. Am mittleren
Bereich sind entsprechende Haken 162 bzw. 164 angeformt, in welche die Haken an
den Endbereichen benachbarter Profile eingreifen.
-
In Fig. 8 sind zwei Profilstücke 150 und 166 nebeneinander und zusammenhängend
angedeutet. Die an den Seitensprossen 154 bzw. 156 angeformten Lamellenansätze 168
ergänzen sich mit entsprechenden Lamellenansätzen 170 an dem Profilstück 166, so
daß bei zusammengesetzten Profilstücken durchgehende Längslamellen 172 und durchgehende
Querlamellen 174 entstehen. Die Neigung der Lamellen 172 und 174 ergibt sich wiederum
durch entsprechende schräge Schnittführung zu der Mittelachse des gepreßten Stranges
beim Ablängen der Profilstücke zur Herstellung eines vollständigen Gitterrostes.
-
Es ist klar, daß die in den Figuren 5 bis 8 gezeigten Ausführungsformen
nur als Beispiele zu betrachten sind, da eine
unbegrenzte Abwandlung
von der geometrischen Form und der Ausdehnung der einzelnen Profilstücke möglich
ist, daß das Raster nicht quadratisch sondern langgestreckt rechteckig sein kann
oder auch andere Formen aufweisen kann, beispielsweise kann das Raster rautenförmig
ausgebildet sein. Ebenfalls ist die Auswahl der Verbindungselemente wie Nut und
Feder oder sich hintergreifende hakenförmige Ansätze variabel.
-
Fig. 9 zeigt einen Teil eines Sonnenschutzgitters, welches aus Elementen
180, 182, 184 und 186 zusammengesetzt ist, welche in Draufsicht gesehen mit sechseckigen
Waben ausgebildet sind. Die Verbindung der Elemente 180 und 182 bzw. 184 und 186
erfolgt über hinterschnittene Nuten 190 und mit Verstärkungen 192 versehenen Wabenschenkeln
194.
-
Zur Verbindung der Elemente 180 und 184 bzw. 182 und 186 sind die
Elemente 180 und 182 mit Waben 196 bzw. 198 ausgebildet, bei welchen eine Sechseckseite
fehlt. Ergänzt werden diese Waben 196 und 198 durch Sechseckseiten 200 bzw. 202
von Waben 204 bzw. 206 an den Elementen 184 bzw.
-
186. An den Seiten 200 und 202 sind Raststummel 208 bzw.
-
210 angeformt, welche sich an den Innenseiten der Wabenseiten 212
der Wabe 196 bzw. 214 der Wabe 198 anlegen.
-
Auch dieses in Fig. 9 gezeigte Sonnenschutzgitter kann durch einfaches
Zusammenstecken von Gitterelementen in beliebiger Abmessung erstellt werden.
-
Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform eines Sonnenschutzgitters 220,
welches aus Gitterroststreifen 222 und 224 besteht, deren Stirnflächen 226 und 228
zwar parallel aber in verschiedenen Ebenen liegen. Durch diese Ausgestaltung wird
eine nicht unerhebliche Materialeinsparung erreicht. Fig. 10 zeigt einen Nord-Süd-Vertikalschnitt
des Sonnenschutzgitters 220. Die Sicht durch ein derartiges Sonnenschutzgitter 220
beträgt 50%, d.h. bei einer Durchsicht durch das Gitter in Richtung des Pfeiles
230 wird das Gesichtsfeld durch die Gitterflächen 232 und 234 um die Hälfte reduziert.
In Fig. 10 a) ist das
Sonnenschutzgitter 220 dargestellt mit einfallendem
Sonnenlicht 234, wie es im Dezember in unseren Breiten vorliegt Die Sonnenstrahlen
234 treffen auf die Gitterfläche 232 auf und werden in Richtung des Pfeils 236 reflektiert.
Dadurch wird eine direkte Sonneneinstrahlung verhindert. Wenn das Reflexionsvermögen
der Ost-West-Lamellen 232 und 234 0,9 beträgt, werden lediglich 10% der Strahlungsenergie
an dem Gitter 220 durch Absorption in Wärme umgewandelt.
-
Fig. 10 b) zeigt das in den Monaten Februar bzw. Oktober auf das Sonnenschutzgitter
220 auftreffende Sonnenlicht 240. Die Strahlen 240 werden an der Ost-West-Lamelle
232 des Streifens 222 bzw. der Lamelle 242 des Streifens 224 mehrmals reflektiert.
Nach der Reflexion dringt ein Teil der Sonnenstrahlung in das Gebäude ein. Ein anderer
Teil wird, da keine 100%ige Reflexion vorliegt, in Wärme umgewandelt. Wenn das Reflexionsvermögen
der Lamellen 0,9 beträgt, erreichen nach sechsmaliger Reflexion lediglich 53% der
Sonnenenergie das Rauminnere, während 47% in Wärme umgewandelt werden. Wenn das
Reflexionsvermögen beispielsweise nur 0,45 beträgt, gelangen nach der Mehrfachreflexion
weniger als 1 % der Sonnenenergie direkt in das Rauminnere.
-
Fig. 10 c) zeigt das Sonnenschutzgitter 220 mit einfallender Sonnenstrahlung
244 im Monat Juni. Bei nur einmaliger Reflexion gelangen bei einem Reflexionsvermögen
von 0,9 90% und bei einem Reflexionsvermögen von 0,45 45% der Strahlungsintensität
in das Gebäudeinnere.
-
Um die direkte Sonneneinstrahlung weiter zu vermindern.
-
gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine erste besteht darin, daß
das Absorptionsvermögen der Oberfläche der Lamellen im kurzwelligen Bereich beispielsweise
durch dunkle Farbgebung erhöht wird, so daß ein größerer Teil der Strahlungsenergie
am Sonnenschutzgitter in Wärme umgewandelt wird. Bei an der Außenseite angeordneter
Gitteranordnung
wird die Wärme durch langwellige Strahlung und Konvexion an die Umgebung abgegeben,
während bei einem im Gebäudeinneren angeordneten Sonnenschutzgitter die Wärme an
die Raumluft als sekundäre Wärme last abgegeben wird. Bei einem Einbau des Sonnenschutzgitters
im Luftzwischenraum einer Isolierverglasung verteilt sich die Energie entsprechend
den jeweiligen Wärmeübergangskoeffizienten nach außen und nach innen. Dabei ergibt
sich aber eine Aufheizung der eingeschlossenen Luftschicht sowie der Verglasung
und des Randverbundes der Verglasung. Wenn das Sonnenschutzgitter thermisch von
den Glasscheiben getrennt ist, was zur Aufrechterhaltung der Isolierwirkung erforderlich
ist, kann durch die Lamellen bei geeigneter Anordnung auch die Konvexion im Luftzwischenraum
unterdrückt und so der Wärmedurchlaßwiderstand erhöht werden. Wenn der Luftzwischenraum
beispielsweise in Form eines Abluftfensters belüftet wird, wird die Wärme konvektiv
abgeführt und kann bei Bedarf beispielsweise zur Raumheizung zurückgewonnen werden.
Das Sonnenschutzgitter dient in diesem Fall als Absorber.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Reflexion besteht in
der Veränderung der Lamellenneigung. Eine Vergrößerung des nach oben reflektierten
Anteils des Sonnenlichtes kann beispielsweise durch weitere Beschränkung der möglichen
Sicht durch das Sonnenschutzgitter oder durch Vergrößern des Verhältnisses der Rasterabmessungen,
d.h. der Lamellenbreite in Nord-Süd-Richtung zu der Lamellenbreite in Ost-West-Richtung
bei gleicher Durchsicht erreicht werden. Abbildung 11 zeigt Vertikalschnitte durch
Sonnenschutzgitter, bei welchen das Verhältnis der Rasterabmessungen 1 ist, d.h.
in Draufsicht gesehen ergeben sich quadratische Raster. Während bei der in Fig.
11 a) gezeigten Ausführungsform die Sicht in Richtung des Pfeils 250 100% beträgt,
sind bei den in den Fig. 11 b) bis 11 e) gezeigten Ausführungsformen das jeweils
rechts gelegene Element 252 mehr oder weniger unter das jeweils links gelegene Element
254 geschoben, so daß durch die Überlappungsbereiche 256 eine Verminderung der Durchsicht
erfolgt.
-
Je nach Größe der Überlappung und Ausbildung der das Gitter bildenden
Elemente ergeben sich Durchsichten von 80 bis 20% (Fig. 11 b) bis Fig. 11 e)). Damit
verbunden ist eine bessere Abschirmung der direkten Sonneneinstrahlung und u.U.
eine Verringerung des erforderlichen Materials.
-
Die Fig. 12 bis 14 zeigen Vertikalschnitte von regelbaren Sonnenschutzgittern
in Nord-Süd-Ausrichtung. Bei den anhand der vorhergehenden Figuren betrachteten
Sonnenschutzgittern handelt es sich um feststehende Gitter, die nach dem steilsten
Sonnenstand in der kritischen Richtung dimensioniert werden. Derartige Sonnenschutzgitter
verursachen insbesondere im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, eine unnötige Raumverdunklung.
Wenn, wie in den Fig. 12 bis 14 gezeigt, ein Teil der Sonnenschutzgitter verschoben
wird, so können bei Bedarf die Ost-West-Lamellen (260 und 262 bei dem Gitter 264
von Fig 12, 266 und 268 bei dem Gitter 276 nach Fig. 13 und 272 und 274 bei dem
Gitter nach Fig.
-
14 ) auf Deckung gebracht werden. Die optimale Teilung der Gitter
264, 270 und 276 liegt bei RH , d.h. bei der Hälfte der Gesamtstärke RH der Sonnensc#utzgitter.
Aus Fig. 14 ist zu ersehen, daß bei der Anordnung nach Fig.
-
14a der Durchblick in Richtung des Pfeiles 278 gleich 0% beträgt,
während bei verschobenen Gitterhälften gemäß Fig. 14b ein Durchblick von 50% erreicht
wird. Da die Neigung der Ost-West-Lamellen 260 bei dem Sonnenschutzgitter nach Fig.
12 geringer ist, ist dort der entsprechende Durchblick größer Während die Sonnenschutzgitter
nach Fig. 12 und 14 aus Rechtreckrohren bzw. Strangpreßgittern zusammengesetzt die
werden können,/jeweils nur halbe Höhe aufweisen, kann das Sonnenschutzgitter nach
Fig. 13 hergestellt werden durch Halbieren von Rechteckgittern in der Diagonalen.
Wenn nur die unteren Ost-West-Lamellen verschiebbar sein sollen, kann das Restgitter
aus U-Profilen gefertigt werden. Der Materialbedarf derartiger Sonnenschutzgitter
entspricht abgesehen vom Verschiebemechanismus dem der an den voran-
gehenen
Figuren geschilderten Sonnenschutzgitter.
-
Die anhand der Fig. 12 bis 14 gezeigten Sonnenschutzgitter bestehen
aus zwei gegeneinander verschiebbaren Ebenen.
-
Es ist aber auch möglich, ein aus drei Ebenen bestehendes Sonnenschutzgitter
mit zwei verschieblichen Ebenen aufzubauen.
-
Wie vorstehend ausgeführt ist das in Fig. 14 gezeigte Sonnenschutzgitter
überdimensioniert, was eine weitere Regulierung des Lichteinfalls und insbesondere
eine stufenlose Abdunklung erzielen läßt. In der Grundstellung des Sonnenschutzgitters
276 gemäß Fig. 14b ist bei einer Durch sicht von 50% senkrecht durch das Gitter
eine Vollbeschattung gewährleistet. Wenn die untere Hälfte 280 gegenüber der oberen
Hälfte 282 um die Strecke A , d.h. um einen halben Abstand der Ost-West-Lamellen,
verschoben wird, so ist senkrecht kein Durchblick mehr möglich, wie aus Fig. 14a
zu ersehen ist. Aus nördlicher Richtung kann die Grundbeleuchtung weiterhin eindringen.
Der Anteil der durch Reflexion eindringenden Strahlen wird durch die Absorptionseigenschaften
des Gittermaterials vorgewählt. Dunkle Farben verstärken den Tunneleffekt und führen
dadurch zu geringeren Raumbeleuchtungsstärken.
-
- Leerseite -