DE3600343A1 - Feindosierpumpe fuer fluessigkeiten, insbesondere zur anwendung in der hplc-technik - Google Patents
Feindosierpumpe fuer fluessigkeiten, insbesondere zur anwendung in der hplc-technikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feindosierpumpe für Flüssigkei
ten, insbesondere zur Anwendung in der HPLC-Technik,
mit einem Pumpenkopfgehäuse, mit mindestens einer darin
angeordneten, einen Verdrängerraum sowie Zu- und Ablei
tungskanäle enthaltenden Pumpenkopfbüchse und mit einem
Tauchkolben für jeden Verdrängerraum, wobei Pumpenkopf
büchse(n) und Tauchkolben aus chemisch inertem Material
bestehen.
Eine derartige Feindosierpumpe ist in der deutschen
Patentschrift 31 22 091 der Anmelderin beschrieben.
Insbesondere ist dort angegeben, daß eine den Pumpenkopf
auskleidende Pumpenkopfbüchse aus einem chemisch inertem
Material bestehen soll, beispielsweise aus den Kunststoffen
Polymonochlortrifluoräthylen (KELF) oder Polyviniliden
fluorid (PVDF). In der erwähnten Patentschrift ist
ferner ausgeführt, daß die Pumpenkopfbüchse auch aus
keramischem Material gefertigt sein kann, beispielsweise
aus Al2O3-Keramik, die polykristallin ist.
Das bisher für die Pumpenkopfbüchse verwendete oder
vorgeschlagene Material ist undurchsichtig und erlaubt
zu erwünschter visueller Kontrolle des Fördervorganges
keinen Einblick in den Verdrängerraum. Hinzu kommt,
daß die für die Beobachtung des Fördervorganges wesent
lichen Bereiche der Pumpenkopfbüchse von außen nicht
sichtbar, sondern durch das Pumpenkopfgehäuse verdeckt
sind. Der Möglichkeit einer visuellen Kontrolle des
Fördervorganges kommt aber besondere Bedeutung zu,
da sich die Fördermenge bei dem hier betrachteten Pumpen
typ, der insbesondere Anwendung in der HPLC-Analysen
technik findet, im Bereich von einigen ml/min bis herunter
zu wenigen µl/min bewegen und zudem ein Trend zu einer
geräte- und förderleistungsmäßigen Miniaturisierung
besteht.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
bekannte Feindosierpumpe dahingehend zu verbessern,
daß der Fördervorgang von außen visuell beobachtet
und überwacht werden kann.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Material der Pumpenkopfbüchse(n) durchsichtig ist,
und daß das Pumpenkopfgehäuse mit mindestens einer
Offnung oder Ausnehmung versehen ist, durch welche
die Pumpenkopfbüchse(n) von außen sichtbar ist (sind).
Die visuelle Zugänglichkeit der Pumpenkopfbüchse(n)
gestattet es, den Fördervorgang im Verdrängersystem
der Pumpe direkt optisch zu erfassen und zu überwachen.
Insbesondere ergibt sich die Möglichkeit, Funktionsstörun
gen infolge Kavitation (Dampfblasenbildung und Ausgasen
des Fördermediums im Verdrängerraum) oder infolge von
Gasblasen, die über den Saugstrom in den Verdrängerraum
eingeschleppt werden, oder aufgrund eines Ausfalls
der Ventile augenblicklich und "vor Ort" zu erkennen.
Ferner können die Kolbenbewegung sowie der Zustand
der Kolbendichtung, das Ausmaß der Abriebbildung an
der Dichtung und die Bildung von Ablagerungen auf den
Kolben erfaßt werden.
Naheliegend wäre es, die Pumpenkopfbüchse aus Glas
zu fertigen. Die mechanische Festigkeit von Glas reicht
jedoch bei weitem nicht aus, der hydraulischen Beaufschla
gung durch das Fördermedium und der mechanischen Bean
spruchung infolge der Pressung durch die zugehörigen
Ventileinheiten zu widerstehen. Bei dem hier betrachteten
Pumpentyp treten Förderdrücke bis zu 600 bar und darüber
auf. Diesen Drücken vermag eine Pumpenkopfbüchse aus
Glas bei den hier angestrebten Wandstärken zwischen
2-8 Millimeter nicht standzuhalten.
Es wird deshalb vorgeschlagen, die Pumpenkopfbüchse(n)
aus synthetischem Saphir (das ist monokristallines
Al2O3) oder monokristallinem Zirkonoxyd herzustellen
und die Oberfläche nach Formgebung durch schleifende
Bearbeitung zu polieren, um die Pumpenkopfbüchse(n)
durchsichtig zu machen. Das vorgeschlagene Material
gewährleistet eine außerordentlich hohe Förderbean
spruchung; außerdem ist es ohne Einschränkung chemisch
inert und schließt jegliche, auch spurenweise Kontamination
des Fördermediums zuverlässig aus, was für die Anwendung
auf dem Gebiet der speziellen biochemischen Analytik
im Hinblick auf Verunreinigung durch Schwermetallionen
von Bedeutung ist. Unter diesem Gesichtspunkt ist die
Werkstoffauswahl für die Pumpenkopfbüchse sehr spezifisch.
Ihr wird selbständige erfinderische Bedeutung beigemessen.
Ferner resultiert aus der außergewöhnlichen Härte von
synthetischem Saphir und monokristallinem Zirkonoxyd
der Vorteil der Kratzfestigkeit der Pumpenkopfbüchse,
was für den Erhalt der Durchsichtigkeit auch bei lang
dauerndem rauhen Betrieb bedeutsam ist.
Für die auf die Herstellung von Saphirprodukten speziali
sierte Anmelderin war es selbst überraschend, daß das
vorgeschlagene Material für die Pumpenkopfbüchse(n)
selbst dann hoch- und höchstdrucktauglich ist, wenn
Wandstärken beibehalten werden, die bisher für poly
kristallines Zirkonoxydkeramik, einem keramischen Sonder
werkstoff, der sich durch eine speziell hohe Zugfestigkeit
auszeichnet, typisch waren. Dies überrascht umso mehr,
als bei der Pumpenkopfbüchse infolge des in axialer
Richtung verlaufenden Verdrängerraumes sowie der dazu
quer verlaufenden Zu- und Ableitungskanäle eine komplexe
mechanische Spannungen induzierende Durchdringung des
Werkstückes gegeben ist. Trotzdem hält das Material
auch bei den hier angestrebten Wandstärken zwischen
2-8 mm, vorzugsweise 5 mm, der Beanspruchung durch
Föderdrücke im Bereich bis zu 600 bar und darüber stand.
Dies auch, obwohl eine zusätzliche punktuelle Druck
spannungsbeanspruchung durch die zugehörigen Ventilein
heiten (wird später noch beschrieben) auftritt.
Ergänzend ist noch zu bemerken, daß in der deutschen
Patentschrift 31 22 091 die Verwendung von Saphir als
Werkstoff für den Kolben erwähnt ist. Der Einsatz von
Saphir für dieses Pumpenbauteil ist mit dem oben beschrie
benen jedoch nicht vergleichbar, da es sich dort allein
um eine Druckbeanspruchung eines massiv gestalteten
zylindrischen Körpers handelt, wobei die Wahl von syntheti
schem Saphir als Werkstoff auf eine möglichst hohe
Verschleißfestigkeit abgestellt ist.
Um die durchsichtige Pumpenkopfbüchse visuell zugänglich
zu machen, wird für ein Einzelkopf-Verdrängersystem
vorgeschlagen, das Pumpenkopfgehäuse nach Art eines
U-förmigen Joches auszubilden, wobei die Pumpenkopfbüchse
in dessen zentraler Aussparung angeordnet und durch
den von den Jochschenkeln gebildeten Spalt sichtbar
ist.
Alternativ dazu wird für ein Doppel-Verdrängersystem
mit blockförmigem Pumpenkopfgehäuse vorgeschlagen,
dieses mit Aussparungen zur Aufnahme der Pumpenkopfbüchsen
zu versehen, wobei zu jeder Aussparung ein Sehschlitz
führt, durch den die in der Aussparung befindliche
Pumpenkopfbüchse sichtbar ist.
Bereits in der deutschen Patentschrift 31 22 091 ist
beschrieben, daß das Pumpenkopfgehäuse Aufnahmebohrungen
für patronenartige Ventileinheiten aufweisen kann,
von denen jede mit dem Zuleitungskanal bzw. dem Ableitungs
kanal (der) einer Pumpenkopfbüchse in Verbindung steht.
Diese patronenartigen Ventileinheiten werden durch
Kleinfittinge (Fittingschraube mit Schneidring) mit
einer Anschlußrohrleitung für das Fördermedium verbunden.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß derartige Fitting-
Verbindungen bei mehrfachem Festschrauben und Lösen
infolge fortdauernder plastischer Deformation an den
Schneidringen schnell zur Leckage neigen.
Um vorstehendem Nachteil abzuhelfen, geht ein weiterer
Vorschlag, dem selbständige erfinderische Bedeutung
beigemessen wird, dahin, daß jede Ventileinheit durch
ein an dem Pumpenkopfgehäuse verankerbares Halterungsele
ment in der ihr zugeordneten Aufnahmebohrung gehalten
und zwecks Verbindung mit dem Zuleitungskanal bzw.
Ableitungskanal gegen die Pumpenkopfbüchse gedrückt
wird, daß zwischen jede Ventileinheit und dem zugehörigen
Halterungselement ein Anschlußrohradapter zwischengeschal
tet ist, welcher einen abgewinkelten Leitungskanal
enthält, der an seinem einen Ende mit der Ventileinheit
und an seinem anderen Ende mit einem Anschlußrohr für
das Fördermedium verbunden ist, und daß der Anschlußrohra
dapter die Ventileinheit und die Pumpenkopfbüchse mittels
einer das Halterungselement durchgreifenden Fixierschraube
aufeinanderpreßbar sind. Durch die Verwendung eines
Anschlußrohradapters kann nicht nur eine Fittingverbindung
vermieden werden, sondern dadurch wird ferner erreicht,
daß die Drehbewegung der Fixierschraube sich nicht
auf die patronenartige Ventileinheit überträgt. Dies
ist wichtig, weil die periphere Abdichtung an den Über
gangsstellen mittels Flachdichtungen bewerkstelligt
wird, die optimalerweise nur axial vorgespannt werden
sollen. Die mit der Pumpenkopfbüchse gepaarte Flachdichtung
(Dichtring aus PTFE-Compound) der patronenartigen Ventil
einheiten kommt auf einer unpolierten, d. h. bewußt
relativ rauh gelassenen Kontaktfläche der Pumpenkopfbüchse
zu liegen. Ein Verdrehen der Flachdichtung beim Fixiervor
gang auf dieser Kontaktfläche würde ein angestrebtes
oberflächenmäßiges "Verkeilen" der beiden Oberflächen
im Mikrobereich stören.
Das Halterungselement für eine Ventileinheit kann in
einer ersten Ausführungsform klemmbügelartig gestaltet
und dadurch an dem Pumpenkopfgehäuse verankert sein,
daß es mit an seinen Bügelenden vorgesehenen Vorsprüngen
oder Abkröpfungen in an dem Pumpenkopfgehäuse befindlichen
Nuten eingreift oder an dem Pumpenkopfgehäuse befindliche
Vorsprünge hintergreift, und daß die den Quersteg des
klemmbügelartigen Halterungselementes durchgreifende
Fixierschraube direkt auf den zwischengeschalteten
Anschlußrohradapter einwirkt.
Eine andere Ausführungsform kann darin bestehen, daß
das Halterungselement für eine Ventileinheit als L-förmiger
Klemmwinkel ausgebildet ist, der aus einem Stützschenkel
und einem Fixierschenkel besteht, daß der Stützschenkel
mit einer Abkröpfung versehen ist, die in eine entsprechen
de Ausnehmung bzw. einen Schlitz an dem Pumpenkopfgehäuse
eingreift, und daß der Fixierschenkel auf dem zwischen
ihm und der Ventileinheit zwischengeschalteten Anschluß
rohradapter aufsitzt und von der in das Pumpenkopfgehäuse
eingeschraubten Fixierschraube durchgriffen wird, derart,
daß die Fixierschraube indirekt auf den Anschlußrohradapter
einwirkt.
Die Kraftübertragung vom Fixierschenkel des L-förmigen
Klemmwinkels auf den Anschlußrohradapter erfolgt zweckmäßi
gerweise durch einen fest im Fixierschenkel des Klemmwin
kels verankerten Stift mit balligem Ende oder durch
eine Kugel, die in ein im Fixierschenkel vorgesehenes
Sackloch eingepreßt ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, in jedem Halterungselement
eine Ausnehmung oder einen Schlitz zur Aufnahme des
zugeordneten Anschlußrohradapters vorzusehen.
Die Verwendung von Halterungselementen in Form von
Klemmbügeln oder L-förmigen Klemmwinkeln als Widerlager
für die Fixierschrauben zu den patronenartigen Ventilein
heiten gewährleistet im übrigen eine optimale Einsehbarkeit
der Pumpenkopfhülse im Bereich des Verdrängerraums
und des Einschliffs für die Kolbendichtung.
Es ist nicht nur vorteilhaft, die Pumpenkopfbüchse
durchsichtig und visuell zugänglich zu machen, sondern
auch die Ventileinheiten wobei die Ventilkugeln anders
farbig oder undurchsichtig sind. Ein Vorschlag zur
Realisierung dieses Gedankens ist, daß die Ventilein
heiten bis auf die Ventilkugeln aus nach formgebendem
Schleifen durch Polieren durchsichtig gemachte synthetische
Saphir oder monokristallinem Zirkonoxid bestehen, und
daß die Ventilkugeln aus Rubin bestehen. Um die Ventilein
heiten dann visuell von außen zugänglich zu machen,
kann das Pumpenkopfgehäuse mit entsprechenden Ausnehmungen
oder Schaulöchern versehen werden.
Die wie vorstehend beschriebenen durchsichtigen und
von außen visuell zugänglichen Ventileinheiten können
nun durch ein optisches Sensorsystem, wie beispielsweise
eine Lichtschranke, überwacht werden, die auf die Funktion
der Ventileinheit, insbesondere auf das Abheben der
Ventilkugel vom Ventilsitz anspricht. Dieser optischen
Überwachung kommt entgegen, daß die Ventilkugel - wenn
sie aus Rubin besteht - andersfarbig ist. Das optische
Sensorsystem bzw. die Lichtschranken können zur Istwertge
winnung für das tatsächliche Einsetzen des Fördervorganges
in einer Regelschaltung verwendet werden, mittels welcher
die Kolbengeschwindigkeit zwecks Kompensation des Ein
flusses der spezifischen Kompression der zu fördernden
Flüssigkeit auf den Pumpenwirkungsgrad im Verdrängerraum
geregelt wird. Bisher wurde ein Istwertsignal durch
Messung des Drucks im Verdrängerraum (deutsche Patent
schrift 31 22 091) gemessen. Die Erfassung von Druckwerten
ist jedoch meßtechnisch schwierig, insbesondere deshalb,
weil das Fördermedium im Förderraum innerhalb von Toleranz
grenzen Druckschwankungen unterworfen ist, die eine
sichere Istwertgewinnung nur dann zulassen, wenn die
festgestellte Druckänderung den Toleranzbereich übersteigt.
Das Abheben der Ventilkugel vom Ventilsitz des Auslaßven
tiles ist dagegen eindeutig feststellbar und optisch
erfaßbar. Dem Gedanken der optischen Istwertgewinnung
für das tatsächliche Einsetzen des Fördervorganges
zwecks Nutzung in einem Regelkreis zur Kompensation
der Kompression des Einflusses des Fördermediums im
Verdrängerraum als Folge von dessen spezifischer Kompressi
bilität auf den Pumpenwirkungsgrad wird selbständige
erfinderische Bedeutung beigemessen.
Um den Fördervorgang und die Kolbenbewegung im Verdränger
raum besser beobachtbar zu machen, wird vorgeschlagen,
den - wie bekannt - aus synthetischem Saphir bestehenden
Kolben in seiner Einspannung bzw. seinem Schaft mit
einer Lichtquelle zur Einleitung von Licht zu versehen.
Diese Lichtquelle kann beispielsweise eine Leuchtdiode
sein. Alternativ dazu ist es möglich, das Pumpenkopfgehäuse
mit mindestens einer zu der (den) Aussparung(en) für
die Pumpenkopfbüchse(n) führenden Bohrung zu versehen,
welche zur Aufnahme einer Lichtquelle dient, die die
Pumpenkopfbüchse(n) beleuchtet.
Zusammenfassend sollen nochmals die Vorteile festgehalten
werden, die durch die Durchsichtigkeit der Pumpenkopfbüchse
und der Ventileinheiten sowie die visuelle Zugänglichkeit
dieser Pumpenteile erreicht wird. Es wird eine direkte
Überwachung des Funktionierens der Ventile, der Kolbenbewe
gung und des Zustandes der Kolbendichtung gewährleistet.
Dies wiederum ermöglicht es, das Auftreten von Kavitationen
oder ein Hängenbleiben von Luftblasen, die mit einem
Saugstrom in den Verdrängerraum gelangen, zu erfassen.
Erkennbar ist auch das Ausmaß der Bildung von Abrieb
an der Kolbendichtung sowie die Bildung von Ablagerungen
an der Kolbenoberfläche. Weiterhin kann das Auftreten
von Leckage an sämtlichen peripheren Dichtelementen,
insbesondere auch an den Ventilen festgestellt werden.
Schließlich ist es möglich, ein opto-elektronisches
Steuersignal für die Regelung der Kolbengeschwindigkeit
zwecks Kompensation des Einflusses der spezifischen
Kompressibilität des Fördermediums auf Pumpwirkungsgrad
bei hohen und höchsten Förderdrücken zu gewinnen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen perspektivischen Teilschnitt durch eine
erste Ausführungsform der Feindosierpumpe;
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der ersten Ausführungs
form der Feindosierpumpe;
Fig. 3 die wesentlichen Teile einer zweiten Ausführungs
form der Feindosierpumpe in Explosionsdarstellung;
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform der Feindosierpumpe
in Explosionsdarstellung;
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform der Feindosierpumpe
mit Doppelkopf-Verdrängersystem in Explosionsdarstellung.
Fig. 6 ein Blockschaltbild eines Doppelkopf-Verdränger
systems mit Regelschaltung zur Kompensation der Kom
pressibilität der zu fördernden Flüssigkeit im Verdränger
raum.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Feindosierpumpe
weist ein Pumpenkopfgehäuse 1 auf, das nach Art eines
U-förmigen Joches ausgebildet ist. Die Jochschenkel
sind mit 2 und 3 bezeichnet. An den freien Enden der
Jochschenkel 2 und 3 befinden sich Flanschwinkel 4
und 5 zum Befestigen eines Pumpenkopfschildes 6 mittels
Schrauben 7. Das Pumpenkopfgehäuse 1 und das Pumpenkopf
schild 6 bestehen aus nicht-rostendem Stahl, oder chemisch
beständigem Kunststoff. Der Spalt 7 zwischen den Jochschen
keln 2, 3 ist als nach den Seiten hin offene Aufnahmebohrung
ausgeführt und dient zur Aufnahme einer zylindrischen
Pumpenkopfbüchse 8.
Die Pumpenkopfbüchse 8 besteht aus (synthetischem)
Saphir (monokristallines Al2O3) oder monokristallinem
Zirkonoxid. Das Rohmaterial ist zunächst durchsichtig
oder durchscheinend. Um daraus jedoch die Pumpenkopfbüchse
herzustellen, muß es geschliffen werden, wodurch es
blind wird. Durch anschließendes Polieren oder Läppen
kann es jedoch wieder durchsichtig gemacht werden.
Saphir und monokristallines Zirkonoxid sind chemisch
inert und außergewöhnlich hart und daher auch bei lang
dauerndem rauhen Betrieb kratzfest. Die Pumpenkopfbüchse
8 enthält einen axial verlaufenden sacklochförmigen
Verdrängerraum 9, der am Offnungsende zu einer Ringnut
10 erweitert ist. Zum Sacklochende des Verdrängerraumes
9 führen ein radialer Zuleitungskanal 11 und ein radialer
Ableitungskanal 12. An den Stellen, wo der Ableitungskanal
11 und der Zuleitungskanal 12 die Mantelfläche der
Pumpenkopfbüchse 8 durchstoßen, weist die Pumpenkopfbüchse
kleine, die Öffnungen umgebende Ringwülste 13, 14 auf.
Ferner sind die die Ringwülste 13, 14 umgebenden ring
förmigen Flächen vom Polieren ausgenommen und bewußt
rauh gelassen worden.
Die Wandstärke der Pumpenkopfbüchse kann bei der Wahl
dieser Materialien trotz der in der HPLC-Technik verlangten
hohen Förderdrücke relativ gering gewählt werden. Sie
kann beispielsweise zwischen 2-8 mm vorzugsweise bei
5 mm liegen; dennoch hält eine solche Pumpenkopfbüchse
Förderdrücken bis zu 600 bar und darüber stand.
Die Ringnut 10 dient zur Aufnahme einer Ringdichtung
15, die beispielsweise aus PTFE bestehen kann.
Der Spalt zwischen den beiden Jochschenkeln 2 und 3
des Pumpenkopfgehäuses 1 dient ferner zur Aufnahme
einer Kolbenführungshülse 16, die aus keramischem Material,
beispielsweise aus gesintertem Al2O3 bestehen kann
und mit Spül- bzw. Drainageanschlußleitungen 17 versehen
ist. Zwischen die Kolbenführungshülse 16 und die Pumpen
kopfbüchse 8 ist eine Flachdichtung 18 eingesetzt.
Die Kolbenführungshülse ist 16 außerdem an ihrem von
der Pumpenkopfbüchse 8 abgewandten Ende mit einer Ringnut
19 versehen, die zur Aufnahme einer Ringdichtung 20
dient.
In der Kolbenführungshülse 16 ist ein Kolben 21 geführt,
der ebenfalls aus (synthetischem) Saphir besteht.
Er steht mit der Wandung des Verdrängerraumes 9 der
Pumpenkopfbüchse 8 nicht in Kontakt, sondern taucht
spielfrei in diesen ein (Tauchkolbenprinzip). Der Kolben
21 ist in einem Schaftteil 22 eingespannt, welcher
mit einem (hier nicht weiter dargestellten) Antriebsmecha
nismus verbunden ist. Der Schaftteil 22 enthält eine
Leuchtdiode 23, die über elektrische Zuleitungen 24
mit einer Spannungsquelle verbunden sind. Die Leuchtdiode
23 sendet Licht in den aus durchsichtigem Saphir bestehen
den Kolben 21, wodurch die Pumpenkopfbüchse 8 von innen
beleuchtet wird.
Die beiden Jochschenkel 2, 3 der Pumpenkopfbüchse 1
sind ferner mit Aufnahmebohrungen 25, 26 versehen, die
sich senkrecht zur Achse der Pumpenkopfbüchse 8 erstrecken.
Die Aufnahmebohrung 25 dient zur Aufnahme einer patronen
förmigen Einlaß-Ventileinheit 27. Die Aufnahmebohrung
26 dient zur Aufnahme einer patronenförmigen Auslaß-Ventil
einheit 28. Beide Ventileinheiten enthalten gleiche
Bauteile, deren Anordnung je nach Ein-oder Auslaßkonfigura
tion unterschiedlich ist. Es genügt aber, die Auslaß-Ven
tileinheit 28 zu beschreiben.
Die Auslaß-Ventileinheit 28 besteht aus einem hohlzylinder
förmigen Ventilpatronengehäuse 29, das ein Kugelführungs
element 30 enthält. In dem Kugelführungselement 30
ist eine Ventilkugel 31 verschiebbar angeordnet. An
seinem unteren Ende enthält das Kugelführungselement
30 einen Ventilsitz. Das obere Ende des Kugelführungsele
mentes 30 ist durch einen kreuzgeschlitzten oder sieb
plattenförmigen Kugelstopp 33 abgeschlossen. Die beiden
Enden des das Kugelführungselement 30, die Kugel 31
und den Kugelstopp 33 enthaltenden Ventilpatronengehäuses
29 sind durch Dichtringe 32, 34 verschlossen. Das Ventil
patronengehäuse 29, das Kugelführungselement 30 und
der Kugelstopp 33 bestehen aus durchsichtigem Material,
vorzugsweise aus dem gleichen, wie die Pumpenkopfbüchse
8, also aus synthetischem Saphir oder monokristallinem
Zirkonoxid. Die Kugel 31 besteht aus Rubin. Sie ist
rot und daher klar von den zuvor genannten Teilen unter
scheidbar. Die beiden Dichtungsringe bestehen aus PTFE-
Compound.
Die beiden Jochschenkel 2, 3 des Pumpenkopfgehäuses
1 sind mit Querschlitzungen 53, 54 versehen, welche
denjenigen Teil des Ventilpatronengehäuses visuell
zugänglich machen, der das Kugelführungselement, den
Kugelstopp und die Kugel umfaßt. So ist die Bewegung
der Kugel 31 der Auslaß-Ventileinheit 28 in dem Kugelfüh
rungselement 30 durch die Querschlitzung 54 eindeutig
erkennbar. Der Dichtungsring 32 sitzt auf der rauh
belassenen Kontaktfläche der Pumpenkopfbüchse 8 auf,
die den Ringwulst 14 umgibt.
Zum Fixieren der patronenartigen Ventileinheiten 27, 28
in den Aufnahmebohrungen 25, 26 dienen Klemmbügel 35, 36.
Diese sind an ihren Bügelenden mit Abkröpfungen 37, 38
versehen, welche hinterschnittene Nuten bilden. Das
Pumpenkopfgehäuse 1 ist in einem quer zur Achse der
Pumpenkopfbüchse 8 verlaufenden Schnitt doppel-T-förmig
gestaltet. Die beiden Klemmbügel 35, 36 werden mit den
hinterschnittenen Nuten auch auf die durch den Doppel-T-
Schnitt gebildeten Querstege 39, 40 geschoben, wobei
die Abkröpfungen 37, 38 die Querstege 39, 40 hintergreifen.
Ferner weisen die Klemmbügel 37, 38 an ihrer Innenseite
Ausnehmungen auf, von denen in Fig. 2 nur die Ausnehmung
41 am Klemmbügel 35 sichtbar ist. In diese Ausnehmungen
werden Anschlußrohradapter 42, 43 eingesetzt.
Die Anschlußrohradapter 42, 43 enthalten einen abgewinkelten
Leitungskanal, der an seinem einen Ende die der betreffen
den Ventileinheit zugewandte Seite des Anschlußrohradapters
durchstößt und von einem Ringwulst umgeben ist, und
der an seinem anderen Ende mit einem Anschlußrohr für
das Fördermedium verbunden ist. Bei dem Anschlußrohradapter
42 ist der Ringwulst mit 44 und das Anschlußrohr mit
45 bezeichnet. Bei dem Anschlußrohradapter 43 ist der
Ringwulst nicht erkennbar; das Anschlußrohr ist hier
mit 46 bezeichnet. Der Strom des Fördermediums an dem
mit der Auslaß-Ventileinheit verbundenen Anschlußrohradap
ter 43 ist durch Pfeile dargestellt. Der Anschlußrohradap
ter 43 läßt noch erkennen, daß an der der zugehörigen
Ventileinheit 28 abgewandten Seite eine Eindellung
47 vorgesehen ist, in die ein ballig geformter Zapfen
48 einer Innensechskant-Madenschraube 49 oder einer
statt dieser verwendeten Rändelschraube 50 eingreifen
kann. Die Madenschraube 49 oder die Rändelschraube
50 werden in ein durchgehendes Gewindeloch 51 eingeschrau
bt, welches im Klemmbügel 36 vorgesehen ist. Die Maden
schraube 49 bzw. die Rändelschraube 50 pressen dabei
den Anschlußrohradapter 43, die Auslaß-Ventileinheit
28 und die Pumpenkopfbüchse 8 fest aufeinander, derart,
daß eine leckfreie Verbindung zwischen dem Verdrängerraum
9 und dem Anschlußrohr 46 gewährleistet ist. Für den
Klemmbügel 35 ist analog eine Innensechskant-Madenschraube
51 bzw. eine Rändelschraube 52 vorgesehen. Die Verwendung
von Innensechskantschrauben bzw. von Rändelschrauben
ermöglicht ein besonders feinfühliges Fixieren der
Ventilpatronen, was ein peripheres Abdichten ohne übermäßi
ges mechanisches Vorspannen der Ventile gegenüber der
Pumpenkopfbüchse zuläßt. Durch das Zwischenschalten
der in den zugehörigen Klemmbügeln arretierten Anschluß
rohradaptern wird ferner erreicht, daß die Drehbewegung
der Fixierschrauben sich nicht auf die Ventilpatronen
überträgt. Dies ist wichtig, weil die periphere Abdichtung
an den Übergangsstellen mittels Flachdichtungen bewerk
stelligt wird, die optimalerweise nur axial vorgespannt
werden sollen. Die mit der Pumpenkopfbüchse gepaarte
Flachdichtung 32 der Auslaß-Ventileinheit 28 und die
entsprechende Flachdichtung der Einlaß-Ventileinheit
27 kommen auf den unpolierten, d. h. bewußt relativ
rauh belassenen Kontaktflächen zu liegen. Ein Verdrehen
der Flachdichtungen bei Fixiervorgang auf diesen Kontakt
flächen würde ein angestrebtes oberflächenmäßiges "Verkei
len" der beiden Oberfläche im Mikrobereich stören.
Der Einsatz von Anschlußrohradaptern läßt weiterhin
die bisher üblichen Kleinfittings (Fittingschraube
mit Schneidring) vermeiden, die bei mehrfachem Festschrau
ben und Lösen infolge fortlaufender plastischer Deformation
an den Schneidringen schnell zur Leckage neigen.
Bei der zuvor beschriebenen Feindosierpumpe ist die
Pumpenkopfbüchse 8 durch den Spalt zwischen den Joch
schenkeln 2, 3 des Pumpenkopfgehäuses 1 visuell zugänglich.
Da die Pumpenkopfbüchse 8 aus durchsichtigem Material
besteht, können die Kolbenbewegung bzw. der Fördervorgang
beobachtet werden. Insbesondere ist das Auftreten von
Kavitation und/oder das Hängenbleiben von Luftblasen,
die über den Saugstrom in den Verdrängerraum 9 gelangen
ersichtlich. Erkennbar sind ferner der Zustand der
Kolbendichtung, das Ausmaß der Abriebbildung an der
Dichtung und die Bildung von Ablagerungen auf dem Kolben.
Durch die Querschlitzungen 39, 54 kann ferner die Funktion
der Ventileinheiten 27, 28 visuell überwacht werden.
Die visuelle Überwachung wird erleichtert durch die
Beleuchtung der Pumpenkopfbüchse 8 über den Kolben
21. Statt den Kolben 21 zu beleuchten, ist es auch
möglich, im Bogenbereich des Pumpenkopfgehäuses 1 ein
Schauloch 55 vorzusehen (siehe Fig. 1) in welches
eine (nicht dargestellte) Lichtquelle eingesteckt wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Feindosierpumpe sind statt der
Klemmbügel L-förmige Klemmwinkel 100, 101 vorgesehen.
Da die Klemmwinkel 100, 101 gleich gestaltet sind, soll
nur der Klemmwinkel 101 genauer erläutert werden. Dieser
besteht aus einem Stützschenkel 102 und einem Fixierschen
kel 103. An dem Stützschenkel 102 ist eine Abkröpfung
104 vorgesehen, die in einen Schlitz 105 des Pumpenkopfge
häuses, das hier ebenfalls mit 1 bezeichnet ist, eingreift.
Zur Aufnahme des Anschlußrohradapters 43, dessen Anschluß
rohr 41 hier zur Seite gerichtet ist, ist in dem Fixier
schenkel 103 ein Schlitz 106 vorgesehen. Im Fixierschenkel
103 ist ein Stift 107 verankert, dessen freies Ende
ballig gestaltet ist. Mit diesem balligen Ende greift
der Stift 107 in die Ausnehmung 38 des Anschlußrohradapters
43 ein. Die Klemmung erfolgt hier indirekt mittels
einer Fixierschraube 108, die eine Bohrung 109 im Fixier
schenkel 103 des Klemmwinkels 101 durchgreift und in
eine Gewindebohrung 110 des Pumpenkopfgehäuses 1 einge
schraubt ist. Neu gegenüber der Ausführungsform nach
den Fig. 1 und 2 ist bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 ferner ein sattelartiger Aufsatz 111, der mittels
einer Schraube 112 auf den oberen Jochschenkel des
Pumpenkopfgehäuses 1 aufgeschraubt wird. Dieser sattelar
tige Aufsatz 111 enthält eine (nicht erkennbare) Licht
schranke, die die Bewegung der Kugel in der durchsichtigen
Auslaß-Ventileinheit 28 durch die Querschlitzung 54
in dem Jochschenkel 3 des Pumpenkopfgehäuses 1 überwacht.
Die Zu- und Ableitung von Licht zu der Lichtschranke
erfolgt über Lichtleitfasern 113. Selbstverständlich
kann die Lichtschranke auch von einer Fotodiode und
einer Fotozelle gebildet werden. Zwischen dem sattelartigen
Aufsatz 111 und dem oberen Jochschenkel 103 des Pumpenkopf
gehäuses 1 sind Tellerfedern 114 zwischengeschaltet.
Diese ermöglichen es durch mehr oder weniger festes
Anziehen der Schraube 112 die Höhe des sattelartigen
Aufsatzes 111 einzustellen, derart, daß die Lichtschranke
genau den Bewegungsbereich der Kugel der Ventileinheit
28 kreuzt.
Durch die Lichtschranke kann ein elektrooptisches Steuer
signal für eine Regelschaltung zur Kompensation der
spezifischen Kompressibilität des Fördermediums bei
hohen und höchsten Förderdrücken gewonnen werden. Es
ist auch möglich die Bewegung der Kugel der Ventileinheit
28 auf andere Weise abzutasten, beispielsweise durch
einen elektrischen oder einen magnetischen Sensor.
In diesem Falle müßte die Kugel aus entsprechendem
metallischem Material, beispielsweise aus Stahl sein.
Die in Fig. 4 gezeigte dritte Ausführungsform der
Erfindung unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform dadurch, daß das Pumpenkopfschild
200 hier einstückig mit dem Pumpenkopfgehäuse 1 verbunden
ist. Das Pumpenkopfschild weist eine Einführöffnung
201 auf, durch die die Pumpenkopfbüchse 8, der Dichtring
15, die Dichtungsscheibe 18, die Kolbenführungshülse
16 mit Dichtring 20 eingeführt werden können. Vor die
Kolbenführungshülse 16 wird noch ein Widerlager 202
für eine Rückholfeder 203 gesetzt. Die Rückholfeder
203 dient dazu, den Kolben 21 unter Vorspannung zu
setzen, derart, daß er aus dem Verdrängerraum 9 der
Pumpenkopfbüchse 8 herausgedrückt wird, wenn der (nicht
dargestellte) Antriebsnocken für den Kolben 21 dies
zuläßt. Die in das Pumpenkopfgehäuse 1 eingeführten
Teile werden darin durch einen Sprengring 204 festgehalten,
der in eine Ringnut eingelegt wird, die sich in der
Offnung 201 des Pumpenkopfschildes 200 befindet.
Bei der in Fig. 5 gezeigten vierten Ausführungsform
der Erfindung ist die Feindosierpumpe als Doppelkopfsystem
ausgebildet. Das Pumpenkopfgehäuse 300 ist hier blockförmig
gestaltet und mit zwei Aufnahmebohrungen für jeweils
eine von zwei Pumpenkopfbüchsen 8 versehen. Erkennbar
ist nur eine Aufnahmebohrung 301. Die Ventileinheiten
sind hier völlig analog wie in den Fig. 1 und 2
am Pumpenkopfgehäuse 300 befestigt. Erkennbar sind
die Ventileinheit 28 und der Anschlußrohradapter 43.
Beide werden mittels eines Klemmbügels 302 und einer
Innensechskant-Madenschraube 49 aufeinandergepreßt
und gegen die Pumpenkopfbüchse 8 gedrückt. Im Unterschied
zu Fig. 1 sind die Abkröpfungen 303 an den Enden der
Klemmbügel 302 hier lediglich nach außen gerichtet
und in hinterschnittene Nuten 304 am Pumpenkopfgehäuse
300 eingeführt.
Das Pumpenkopfgehäuse 300 ist ferner mit Einschlitzungen
305 für die Spül-bzw. Drainageleitungen 17 versehen,
die zu der Kolbenführungshülse 16 führen bzw. von dieser
abgehen. Die in die Aufnahmebohrungen 301 eingeführten
Teile werden darin mittels eines Riegelelementes 306
fixiert, das mit Schrauben 307 an dem Pumpenkopfgehäuse
300 angeschraubt ist. Weitere Schrauben 308 durchgreifen
das Pumpenkopfgehäuse 300 um dieses an einer Antriebsein
heit 309 für die Kolben 21 festzuschrauben.
Die Pumpenkopfbüchsen 8 sind bei der in Fig. 5 gezeigten
Ausführungsform durch seitliche, sich nach innen konisch
verjüngende Schlitze 310 im Pumpenkopfgehäuse 300 visuell
zugänglich. Eine visuelle Zugänglichkeit der Ventilein
heiten ist hier nicht vorgesehen.
Die peripheren Bauteile sind bei allen vier Ausführungs
formen aus nicht-rostendem Stahl gefertigt. Für den
Fall notwendiger höchster chemischer Inertheit können
die fördermediumsberührten Anschlußrohradapter 42, 43
und die Ventilpatronengehäuse 29 aus Titan oder Tantal
hergestellt werden. Gleiches gilt hier auch für die
Anschlußrohre 45, 46. Die Klemmbügel 35, 36 bzw. 302
oder die L-förmigen Klemmelemente 100, 102 können aus
nicht-rostendem Stahl oder chemisch beständigem faserver
stärktem Kunststoff hergestellt werden. Letzterer ermög
licht eine Herstellung im Spritzgußverfahren. Dies
gilt auch für das Pumpenkopfgehäuse als solches.
Das Doppelkopf-Verdrängersystem nach Fig. 6 zeigt
zwei Pumpenkopfbüchsen 8, deren Einlaßventileinheiten
27 einerseits und deren Auslaßventileinheiten 28 anderer
seits parallel geschaltet sind. Die Tauchkolben 21
der beiden Pumpenkopfbüchsen werden durch Nocken 400
angetrieben, derart, daß jeweils ein Verdrängersystem
fördert, während das andere Verdrängersystem saugt.
Die Nocken 400 sind dabei so gestaltet, daß jedes Verdrän
gersystem vor dem Förderhub einen Vorkompressionshub
ausführt, um die spezifische Kompressibilität der zu
fördernden Flüssigkeit zu kompensieren. Dieses Prinzip
ist genauer in der deutschen Patentschrift 27 37 062
beschrieben. Beide Nocken 400 werden von einem Motor
401 angetrieben, welcher seinerseits durch einen Geschwin
digkeitsregler 405 gesteuert ist. Der Geschwindigkeitsreg
ler 405 ist mit die Auslaßventileinheiten 28 abtastenden
optischen Sensorsystemen 111 und ferner mit einem Kolben
positionsgeber 404 verbunden. Der Kolbenpositionsgeber
404 tastet ein auf der Achse des Motors 401 und der
Nocken 400 sitzendes Geberrad 402 mit zwei diametral
gegenüberliegenden Stiften 403 ab. Die Stifte sind
so auf dem Geberrad 402 angeordnet, daß sie den Kolben
positionsgeber 404 zu Beginn des Vorkompressionshubes
des zugeordneten Verdrängersystems passieren. Von den
optischen Sensorsystemen 111 erhält der Geschwindigkeits
regler 405 die Meldung, wenn ein Verdrängersystem tat
sächlich zu fördern beginnt. Dann nämlich hebt die
betreffende Ventilkugel der Auslaßventileinheit 28
vom Ventilsitz ab und gibt die Lichtschranke frei.
Aus dem zeitlichen Abstand zwischen dem Beginn des
Vorkompressionshubes und dem tatsächlichen Fördereinsatz
errechnet der Geschwindigkeitsregler die Antriebsgeschwin
digkeit des Motors 401 für die Nocken 400, und zwar
so, daß nach dem Einsetzen der Förderung des sich in
der Vorkompressionsphase befindenden Verdrängersystems
die Antriebsgeschwindigkeit für die Kolben beider Ver
drängersysteme bis zum Ende der Vorkompressionsphase
reduziert wird, um die durch den Fördereinsatz bedingte
Mehrförderung zu kompensieren. Insgesamt wird dadurch
eine pulsationsfreie Förderung erreicht.
Claims (16)
1. Feindosierpumpe für Flüssigkeiten, insbesondere
zur Anwendung in der HPLC-Technik, mit einem Pumpen
kopfgehäuse, mit mindestens einer darin angeordneten,
einen Verdrängerraum sowie Zu- und Ableitungskanäle
enthaltenden Pumpenkopfbüchse und mit einem Tauchkolben
für jeden Verdrängerraum, wobei Pumpenkopfbüchse(n)
und Tauchkolben aus chemisch inertem Material bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material der Pumpenkopfbüchse(n) (8) durchsich
tig ist und daß das Pumpenkopfgehäuse (1) mit mindes
tens einer Öffnung (7) oder Ausnehmung (310) versehen
ist, durch welche die Pumpenkopfbüchse(n) (8) von
außen sichtbar ist (sind).
2. Feindosierpumpe, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpenkopfbüchse(n) (8) aus durchsichtigem
synthetischem Saphir oder durchsichtigem monokristalli
nem Zirkonoxid besteht (bestehen).
3. Feindosierpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpenkopfgehäuse (8) für Einzelkopf-Verdränger
systeme nach Art eines U-förmigen Joches ausgebildet
ist, wobei die Pumpenkopfbüchse (8) in dessen zentraler
Aussparung angeordnet und durch den von den Joch
schenkeln (2, 3) gebildeten Spalt (7) sichtbar ist.
4. Feindosierpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpenkopfgehäuse (300) für Doppelkopf-Verdrän
gersysteme blockförmig ausgebildet und mit Aussparungen
(301) zur Aufnahme der Pumpenkopfbüchsen (8) versehen
ist, und daß zu jeder Aussparung (301) ein Sehschlitz
(310) führt, durch den die in der Aussparung (301)
befindliche Pumpenkopfbüchse (8) sichtbar ist.
5. Feindosierpumpe nach einem der vorherstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpenkopfgehäuse (1; 301) Aufnahmebohrungen
(25, 26) für patronenartigen Ventileinheiten (27, 28)
aufweist, von denen jede mit dem Zuleitungskanal
(11) bzw. dem Ableitungskanal (12) der (einer) Pumpen
kopfbüchse (8) in Verbindung steht.
6. Feindosierpumpe, insbesondere nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ventileinheit (27, 28) durch ein an dem
Pumpenkopfgehäuse (1; 300) verankerbares Halterungsele
ment (35, 36; 101, 302) in der ihr zugeordneten Aufnahme
bohrung (25, 26) gehalten und zwecks Verbindung mit
dem Zuleitungskanal (11) bzw. Ableitungskanal (12)
gegen die Pumpenkopfbüchse (8) gedrückt wird, daß
zwischen jede Ventileinheit (27, 28) und dem zugehörigen
Halterungselement (35, 36; 101, 302) ein Anschlußrohradap
ter (42, 43) zwischengeschaltet ist, welcher einen
abgewinkelten Leitungskanal enthält, der an seinem
einen Ende mit der Ventileinheit (27, 28) und an
seinem anderen Ende mit einem Anschlußrohr (46)
für das Fördermedium verbunden ist, und daß der
Anschlußrohradapter (42, 43), die Ventileinheit (27, 28)
und die Pumpenkopfbüchse (8) mittels einer das Halte
rungselement (35, 36; 101, 302) durchgreifenden Fixier
schraube (49, 50, 51, 52, 108) aufeinanderpreßbar sind.
7. Feindosierpumpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Halterungselement (35, 36) für eine Ventileinheit
(27, 28) klemmbügelartig gestaltet und dadurch an
dem Pumpenkopfgehäuse (1; 300) verankert ist, daß
es mit an seinen Bügelenden vorgesehenen Vorsprüngen
oder Ankröpfungen (37, 38; 303) in an dem Pumpenkopfge
häuse (1; 300) befindlichen Nuten (304) eingreift
oder an den Pumpenkopfgehäuse befindliche Vorsprünge
(39, 40) hintergreift, und daß die den Quersteg des
klemmbügelartigen Halterungselementes (35, 36) durchgrei
fende Fixierschraube (49, 50, 51, 52) direkt auf den
zwischengeschalteten Anschlußrohradapter (42, 43)
einwirkt.
8. Feindosierpumpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Halterungselement für eine Ventileinheit
(27, 28) als L-förmiger Klemmwinkel (101) ausgebildet
ist, der aus einem Stützschenkel (102) und einem
Fixierschenkel (103) besteht, daß der Stützschenkel
(102) mit einer Abkröpfung (104) versehen ist, die
in eine entsprechende Ausnehmung bzw. einen Schlitz
(105) an den Pumpenkopfgehäuse (1) eingreift und,
daß der Fixierschenkel auf dem zwischen ihm und
der Ventileinheit (27, 28) zwischengeschalteten Anschluß
rohradapter (42, 43) aufsitzt und von der in das
Pumpenkopfgehäuse (1) eingeschraubten Fixierschraube
(108) durchgriffen wird, derart, daß die Fixierschraube
(108) indirekt auf den Anschlußrohradapter (42, 43)
einwirkt.
9. Feindosierpumpe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftübertragung vom Fixierschenkel (103)
des L-förmigen Klemmwinkels (101) auf den Anschlußrohr
adapter (42, 43) durch einen fest im Fixierschenkel
(103) des Klemmwinkels (101) verankerten Stift (107)
mit balligem Ende oder eine Kugel erfolgt, die in
ein im Fixierschenkel (103) vorgesehenes Sackloch
eingepreßt ist.
10. Feindosierpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Halterungselement (35, 36; 101, 302)
eine Ausnehmung (41) oder ein Schlitz (106) zur
Aufnahme des zugeordneten Anschlußrohradapters
(42, 43) vorgesehen ist.
11. Feindosierpumpe insbesondere nach einem der Ansprüche
5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventileinheiten (27, 28) aus durchsichtigem
Material bestehen, wobei jedoch die Ventilkugeln
(31) andersfarbig oder undurchsichtig sind, und
daß das Pumpenkopfgehäuse (1) mit Ausnehmungen
(53, 54) oder Schaulöchern versehen ist, durch die
die Ventileinheiten (27, 28) sichtbar sind.
12. Feindosierpumpe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Bauteile der Ventileinheiten
(27, 28) durchsichtigem Saphir oder durchsichtigem
monokristallinem Zirkonoxid bestehen, und daß die
Ventilkugeln (31) aus Rubin bestehen.
13. Feindosierpumpe nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest im Bereich der Auslaß-Ventileiheit
(28) ein optisches Sensorsystem, wie beispielsweise
eine Lichtschranke (111) angeordnet ist, die auf
die Funktion der Ventileinheit (28), insbesondere
das Abheben der Ventilkugel (31) vom Ventilsitz
anspricht.
14. Feindosierpumpe nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das optische Sensorsystem bzw. die Lichtschranke
(111) zur Istwertgewinnung für das tatsächliche
Einsetzen des Fördervorganges in einer Regelschaltung
verwendet ist, mittels welcher die Kolbengeschwindig
keit zwecks Kompensation des Einflusses der spezifi
schen Kompression der zu fördernden Flüssigkeit
auf den Pumpenwirkungsgrad im Verdrängerraum geregelt
wird.
15. Feindosierpumpe nach einem der vorherstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tauchkolben (21) aus durchsichtigem Material,
vorzugsweise aus Saphir oder monokristallinem Zirkon
oxid besteht und daß in der Einspannung bzw. der
Schaft (22) des Tauchkolbens (21) eine Lichtquelle
(23) zur Einleitung von Licht in den Tauchkolben
(21) angeordnet ist.
16. Feindosierpumpe nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpenkopfgehäuse (1) mit mindestens einer
zu der (den) aus Aussparung(en) (7) für die Pumpenkopf
büchse(n) (8) führenden Bohrung (55) versehen ist,
welche zur Aufnahme einer Lichtquelle dient, die
die Pumpenkopfbüchse(n) (8) beleuchtet.
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D2 | Grant after examination | ||
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