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Handwebstuhl mit von der schwingenden Weblade abgeleiteter Schützenschlagvorrichtung
und Schaftbewegung. An Handwebestühlen bzw. den sogenannten Halbmechanischen Webstühlen
sind mehrere Arten von selbsttätigen Sehützenschlagvorrichtungen und selbsttätigen
Schaftbewegungen bekannt.
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Es ist auch bekannt, den Antrieb für die Schlagvorrichtung und für
die Schäfte von den Schwingbewegungen der Weblade abzuleiten. Gemäß der Erfindung
wird durch die Weblade eine Welle geschaltet, auf welcher die Hubknaggen zum Bewegen
der Schützentreiber und zum Heben der Schäfte sitzen.
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Die Erfindung kann in Verbindung mit einer selbsttätigen Aufwickelvorrichtung
für die fertiggewebte Ware angewendet werden, denn wenn man so viel Schuß eingewebt
hat, daß die Schwingbahn des Rietblattes 23 so kurz wird, daß die selbsttätigen
Vorrichtungen aufhören zu wirken oder unsicher wirken, was sie bei der vorliegenden
und den
meisten übrigen bekannten Konstruktionen tun (im vorliegenden
Falle dadurch, daß die Klinken der Klinkenvorrichtung in keinen neuen Zahn greifen
können) wird im vorliegenden Falle sowohl die Schützen- wie Schaftbewegung gleichzeitig
aufhören.
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Die neue Einrichtung kann leicht als Ganzes gebaut und in ältere Webstühle
eingesetzt werden.
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Abb. i und 2 zeigen eine Ausführungsform der Erfindung. i ist die
Weblade mit dem Ladendeckel 2. Die `'Weblade schwingt um 3 dadurch, daß der Weber
in bekannter Weise die Weblade mit den Händen hin und her zieht. 4 und 5 sind die
Litzen und Schäfte. 6 ist die Klinkeneinrichtung, welche an der einen Ladenstelze
durch Stangen 7 und 7' angekuppelt und so eingerichtet ist, daß sie eine Viertelumdrehung
bei vollendeter Hin- und Zurückbewegung der Weblade macht.
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Die Klinkeneinrichtung kann vorteilhaft als Doppelklinke eingerichtet
werden, da die Klinkenarme 9 und io dabei nicht in einem so großen Winkel zu schwingen
brauchen, um den nächster. Zahn zu ergreifen. i i ist die Welle, auf welcher die
Klinkenvorrichtung zum Bewegen der Schützentreiber und zum Heben der Schäfte angeordnet
ist. Sie erstreckt sich über die ganze Breite des Webstuhles und ist drehbar in
jedem Ende am festen Teil des Webstuhlgestelles in Lagerstücken 12 gelagert. Die
Schützenschlagvorrichtung besteht aus zwei auf Welle i i befestigten, unrunden Scheiben,
je eine dicht an jedem Ende der Achse, j e mit ihren zwei diametral entgegengesetzt
gestellten Schlagnasen 8, welche die Arme 13 (der eine von diesen, welcher am anderen
Ende der Achse liegt, ist nicht auf der Zeichnung gezeigt urid auch nicht dessen
entsprechende unrunde Scheibe) um Bolzen 14. schwingen und mit Rollen 15 und Federn
16 versehen sind. Durch das Abrollen des mit der Rolle versehenen kurzen Hebelarmes
der Arme 13 von den Schlagnasen 8 führen die Enden 17 der Arme 13 eine Schwingung
aus. Die beiden unrunden Scheiben sind im Verhältnis zueinander auf der Achse im
Winkel von 45° versetzt. An den Enden 17 der Arme 13 sind die bekannten Schlagriemen
oder Schlagschnüre 18 befestigt, welche mit ihren anderen Enden am Schützentreiber
i9. befestigt sind (eine an jeder Seite des Gewebes), welche in bekannter Weise
den Schützen treiben. Da die Vorsprünge 8 der Scheiben zueinander diametral entgegengesetzt
stehen und die Scheiben im. Verhältnis zueinander im Winkel von 45° versetzt sind
und das Klinkenrad vier Zähne hat, so claß die Schlagvorrichtung sich um eine Vierteldrehung
pro ausgeführter Vor- und Rückwärtsschwingung der Weblade dreht, wird beim Vor-
und Rückwärtsschwingen der Weblade die eine Seite der Schlagvorrichtung und beim
zweiten Vor- und Rückwärtsschwingen des Rietblattes die andere Seite der Schlagvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt werden.
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Auf der Welle i i sind außer den genannten unrunden Scheiben für die
Schlagvorrichtung Arme 2o mit Rollen 21 befestigt, welche je nachdem die Welle ii
gedreht wird, nacheinander ihre zugehörigen Hebel 22 heben und dadurch die angeschlossenen
Schäfte bewegen. Die Arme 2o mit den Rollen 21 sind zueinander in der Längsrichtung
der Welle i i versetzt und es gehört nur ein Arm mit Rolle zu jedem Schafthebel
22. Die Arme mit den Rollen sind weiter auch zueinander um die Welle i i herum im
Winkel von 45' versetzt.
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In der hier beschriebenen Ausführungsform hat dqs Sperrad für die
Schaftbewegung vier Zähne. Dies paßt am besten, wenn man vier Schäfte anwendet.
Wendet man eine andere Zahl Schäfte an, kann sowohl dem Sperrad für die Schaftbewegung,
wie auch der Schützenschlagvorrichtung eine entsprechende Anzahl Zähne, Rollen oder
Nasen gegeben werden.