DE3600198A1

DE3600198A1 - Vertikal arbeitende scheibenwischer-anlage fuer kraftfahrzeuge aller art

Info

Publication number: DE3600198A1
Application number: DE19863600198
Authority: DE
Inventors: Heinrich Griesel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-01-07
Filing date: 1986-01-07
Publication date: 1987-07-09

Description

Bei den seit Jahrzehnten bekannten Scheibenwischern - einfach oder doppelarmig - können deren Wischerblätter wegen ihrer Halbkreisbeschränkung nur zum Teil freie Sicht gewähren. Außerhalb der begrenzten Durchsichtflächen bilden sich blinde Schmutzflächen besonders seitlich, wodurch die Sicht nach schräg/vorn links und rechts behindert wird. In weit stärkerem Maße ergeben sich diese Nachteile bei beiderseits gewölbten Front- und Heckscheiben. Darüber hinaus entstehen beim Schneetreiben und Kältetemperaturen auf den von den Wischerblättern nicht erreicharen seitlichen Scheibenteilen Vereisungen, die durch das seitliche Wegschieben des Schneeniederschlags durch die Wischerblätter noch gefördert werden.

Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch die Form der Abriebfläche der Gummiblätter in Verbindung mit dem Federandruck der Wischerarme gegen die Frontscheibe, wodurch ein schnellerer Verschleiß bewirkt bezw. ihr Ersatz in kürzeren Zeitintervallen erforderlich wird.

Neben diesen technischen und wirtschaftlichen Nachteilen ergibt sich ein weiterer schwerwiegender Nachteil, nämlich für die Gesundheit des Lenkers während längerer Fahrt im Dauerregen: Obwohl ihn der menschliche Organismus als Gewohnheit hinnimmt, bedeutet das ununterbrochene Hin- und Herpendeln der Wischerarme und der Wischerblätter, die zusammengenommen ein erhebliches Massevolumen ausmachen, eine starke visuell-nervliche Dauerbelastung, die Müdigkeitserscheinungen und damit Unfallgefährdung zur Folge haben können.

Diese Nachteile werden erfindungsgemäß wie folgt beseitigt:

1. Bei den vertikalen Auf- und Abwärtsbewegungen des erfindungsgemäßen Scheibenwischers wird die Gesamtfläche der Frontscheibe vom Niederschlag jeweils freigewischt. Es gibt somit keinen Teil der Frontscheibe, der nicht automatisch vom erfindungsgemäßen Scheibenwischer erreicht werden könnte. Daher sind auch Eisbildungen auf der gesamten Frontscheibe ausgeschlossen.
2. Infolge des schlauchförmig ausgebildeten Scheibenwischers, der sich erfindungsgemäß während seiner Auf- und Abwärtsbewegungen laufend um seine Längsachse dreht, ist der Abriebverschleiß seiner Oberfläche geringer als bei den bisher üblichen Wischerblättern, zumal der Andruck des erfindungsgemäßen Scheibenwischers gegen die Frontscheibe geringer ist, was sich somit ebenfalls als verschleißgünstiger auswirkt.
3. Ein sich vertikal und somit parallel zur Sehachse des menschlichen Auges auf- und abwärts bewegender Scheibenwischer, zumal er von geringerem Massevolumen ist und dadurch nur als stärkere Linie wahrgenommen wird, bedeutet eine weit geringere visuell-nervliche Belastung für den Lenker. Da außerdem die vom erfindungsgemäßen Scheibenwischer zurückgelegte Bewegungsstrecke kürzer ist als die der halbkreisschlagenden Scheibenwischer, bedeutet das ebenfalls eine geringere visuell-nervliche Belastung für den Lenker.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellender Zeichnung näher erläutert:

Die Zeichnung zeigt in schematischer Wiedergabe den Scheibenwischer 1 in seiner Ruhe- und Ausgangsstellung am oberen Rahmenteil 2 der Frontscheibe 3. Der Scheibenwischer 1 besteht aus einem in seiner Länge dehnbaren Gummischlauch, in dem in seiner Gesamtlänge eine Spiralfeder 4 eingegossen ist, die ihrerseits mit ihren ösenförmig gebogenen Enden 5 - dreh- und auswechselbar - in die in die beiden seitlichen Rahmenteile 6 integrierten Transportmechanismen 7 und 8 eingehängt sind. Die Mitnehmer 7 bewegen sich auf den mit nur wenigen Gewindegängen versehenen Transportstangen 8 und befördern somit den Scheibenwischer 1 von dessen Ruhe- und Ausgangsstellung am oberen Rahmenteil 2 zum unteren Rahmenteil 16 und zurück. Der Antrieb der Transportstangen 8 erfolgt durch einen üblichen Scheibenwischermotor 9 über die Kegel- und Stirnbänder - Kombination 10, 11, 12, 13, 14 und über die Wellen 15.

Infolge des in seiner gesamten Länge mit der Spiralfeder 4 versehenen dehnbaren Scheibenwischers 1 wird der Niederschlag trotz der nach unten immer breiter werdenden Frontscheibe 3 von diesem gesamtflächig im vorgegebenen Rhythmus beseitigt.

Claims

1. Scheibenwischer-Anlage dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenwischer (1) in vertikaler Richtung -senkrecht zur Längsachse der Front- oder Heckscheibe auf- und abwärts bewegt wird.

2. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen des Scheibenwischers (1) mittels Gewindestangen-Zahnrad- Transportsystems (7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15) oder mittels Band/Seil-Transportsystems oder mittels anderer Transportsysteme oder Transportsystemkombinationen erfolgen.

3. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der aus Gummi oder aus einem dehnbarem Kunststoff oder aus einem anderen dehnbaren Material bestehenden Scheibenwischer (1) in seiner ganzen Länge als Schlauch ausgebildet und in den eine Spiralfeder (4) eingearbeitet bzw. eingegossen ist, die ihrerseits mit ihren Enden (5) - dreh- und auswechselbar - in die Mitnehmer (7) eines in den Scheibenrahmen (2,6,16) und/oder in den Karosserierahmen integrierten Transportsystems eingehängt wird.

4. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Scheibenwischers (1) in ganzer Länge mit Rillen (Vertiefungen) und feinauslaufenden Lippen (Erhöhungen) versehen sind oder für den Zweck des Wischvorgangs eine andere Oberflächenausarbeitung erhalten.

5. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß diese durch einen Scheibenwischer- Elektromotor (9) über die Batterie und/oder Lichtmaschine des Kraftfahrzeugs oder mittels eines mechanischen Übertragungssystems von einem rotierenden Teil des Kraftfahrzeugmotors aus betrieben wird.

6. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Transportsystem (7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15) oder jedes andere Transportsystem zum Zwecke des nachträglichen Einbaues, in einem getrennten Gehäuse (in d. Zeichnung nicht sichtbar) untergebracht, auf den Scheibenrahmen (2, 6, 16) der Frontscheibe (3) montiert werden kann.

7. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenwischer (1) mit den beiden Enden (5) der Spiralfeder (4) dreh- und einrastbar in der Weise in die Mitnehmer (7) eingehängt wird, daß er je nach dem Abnutzungsgrad eines Oberflächenteils in jeder gewünschten Lage arretiert werden kann.

8. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Scheibenwischers (1) wischerblattförmig ausgebildet und dieser mit seinen Enden (5) in die Mitnehmer (7) in der Weise eingehängt ist, daß er jeweils in seinen beiden Bewegungsendpunkten - an den oberen und unteren Rahmenteilen (2, 16) - mit seiner den Wischeffekt bewirkenden wischerblattförmigen Oberfläche umkippt.

9. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Aufhängemechanismus (5, 7) so ausgebildet ist, daß der Scheibenwischer (1) nur jeweils bei seinen Abwärtsbewegungen den Wischeffekt bewirkt, während er bei seinen Aufwärtsbewegungen die Scheibenfläche (3) nicht berührt.

10. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (9) und/oder der Transportmechanismus (7, 8, 10, 11, 12, 13) so ausgebildet ist, daß die Aufwärtsbewegungen des Scheibenwischers (1) jeweils schneller ablaufen als seine Abwärtsbewegungen.

11. Scheibenwischer-Anlage nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie mit der Waschanlage und/oder mit der Blendschutzanlage der "Kombinierten Niederschlagsabweiser- Wasch- und Blendschutzanlage für Kraftfahrzeuge aller Art" (Deutsche Patentanmeldung P 35 01 896.8 vom 22.01.1985) kombiniert werden kann.