DE3590658C1 - Verfahren zur Reduzierung des Übertragungsfehlers von Stromwandlern, sowie Praezisionsstromwandler - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung des Übertragungsfehlers von Stromwandlern, sowie PraezisionsstromwandlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des
Übertragungsfehlers eines Stromumwandlers, welcher mit einem
auf einem Eisenkern angeordneten Primärspulensystem und einem
Sekundärspulensystem versehen ist, wobei
der Magnetfluß oder die Geschwindigkeit der
Magnetflußänderung im Eisenkern des Stromwandlers detektiert und ein zu der
Geschwindigkeit der Magnetflußänderung proportionales erstes
elektrisches Signal von einem Signalgeber erzeugt wird und eine Kompensationsspule vorhanden ist, und weiterhin betrifft die
Erfindung einen Präzisionsstromumwandler mit auf einem Eisenkern
angeordnetem Primärspulensystem und Sekundärspulensystem
sowie mit einem die Geschwindigkeit der Magnetflußänderung
des Eisenkerns detektierenden Signalgeber. Ein derartiges
Verfahren und ein derartiger Präzisionsstromwandler sind
beispielsweise durch die DE-AS 13 03 532 bekannt.
Bei diesem Stand der Technik soll von außen her eine
elektrische Kraft geliefert werden, welche den Strom
ausgleicht, der zur Erzeugung des Magnetflusses erforderlich
ist, um den Übertragungsfehler auszugleichen, der darin
besteht, daß der Strom nicht genau im Verhältnis der
Windungszahlen von der Primärseite auf die Sekundärseite
übertragen wird. Mit anderen Worten wird der
Übertragungsfehler dadurch hervorgerufen, daß infolge der
Wicklungswiderstände, von Streuinduktivitäten oder zur
Magnetisierung des Stromwandlers ein Strom erforderlich ist.
Zur Behebung derartiger Schwierigkeiten wird bei diesem Stand
der Technik vorgeschlagen, einen Verstärker mit einer
Spannung zu steuern, die dem Übertragungsfehler entspricht.
Diese Spannung wird vom Magnetfluß des Stromwandlers
abgeleitet und wirkt auf den Verstärkereingang ein, während
der Verstärkerausgang an den Magnetkreis des Stromwandlers
angekoppelt oder unmittelbar an einen Hauptstromkreis des
Meßwandlers angeschaltet ist. Der Verstärkerausgang ist
unmittelbar über ein induktives Kopplungselement auf den
Verstärkereingang gegengekoppelt, wobei dieses induktive
Kopplungselement das gleiche stromabhängige
Übertragungsverhalten besitzt wie derjenige Kopplungsteil des
Stromwandlers, der den Übertragungsfehler verursacht.
Hierbei wird die zum Magnetfluß proportionale Spannung von
einer ersten Hilfswicklung abgenommen, an welche der
Eingangskreis des Verstärkers angeschlossen ist, und der
Ausgangskreis des Verstärkers ist an eine weitere
Hilfswicklung des Stromwandlers angeschlossen; eine
Nachbildung des Stromwandlers weist den voranstehend
genannten zwei Hilfswicklungen nachgebildete Wickklungen auf,
die gegensinnig an den Verstärker bzw. die erstgenannten
Hilfswicklungen angeschlossen sind.
Die Nachbildung des Stromwandlers stellt einen unbelasteten
Stromwandler dar und ist entweder ebenso ausgebildet wie der
eigentliche Stromwandler oder weist zumindest das gleiche
magnetische Verhalten auf. Wird nun der eigentliche
Stromwandler durch eine Impedanz belastet, so vergleicht der
Verstärker die zum Magnetfluß proportionale Spannung mit der
entsprechenden Spannung, die von der unbelasteten Nachbildung
des Stromwandlers abgegeben wird, und speist über die zweite
Hilfswicklung in den Stromwandler einen Strom zum Ausgleich
des Übertragungsfehlers bei Belastung ein.
Eine derartige Anordnung ist offensichtlich recht aufwendig,
da der eigentliche Stromwandler durch eine Nachbildung des
Stromwandlers ergänzt werden muß, die in der Praxis meist
identisch zum eigentlichen Stromwandler aufgebaut sein wird,
da sich in der Praxis ein zum eigentlichen Stromwandler
identisches stromabhängiges Übertragungsverhalten bei einer
unterschiedlich aufgebauten Nachbildung nur schwer
verwirklichen läßt.
Weiterhin ist durch die DE-OS 28 12 303 eine sogenannte
"eisenlose" Stromwandleranordnung bekanntgeworden, also eine
gattungsfremde Stromwandleranordnung.
Diese weist einen als toroidförmigen Luftübertrager
ausgeführten Stromwandlertransformator auf sowie einen
ebenfalls als toroidförmigen Luftübertrager ausgeführten
Kompensationstransformator. Der Stromwandlertransformator und
der Kompensationstransformator sind gegeneinander magnetisch
entkoppelt, und die Sekundärwicklung des
Stromwandlertransformators, die Sekundärwicklung des
Kompensationstransformators und ein Widerstand sind
zur Bildung eines Kompensationsstromkreises in Reihe
geschaltet. Hierbei wird der an dem ersten Widerstand
erscheinende, durch die Sekundärwicklung des
Stromwandlertransformators erzeugte Spannungsabfall einer
gegengekoppelten Verstärkerschaltung zugeführt, an dessen
Ausgangsanschluß ein dem zu messenden Strom proportionaler
Strom abgenommen wird. Dieser wird als Rückführungsgröße zur
Bildung eines Reglerkreises der Primärwicklung des
Kompensationstransformators zugeführt. Hierdurch soll in der
Sekundärwicklung des Kompensationstransformators eine dem
Strom durch die Sekundärwicklung des
Stromwandlertransformators entgegenwirkende Spannung erzeugt
werden und damit der Stromfluß durch die Sekundärwicklung des
Stromwandlertransformators und durch die Sekundärwicklung des
Kompensationstransformators bis auf eine verbleibende
Regelabweichung aufgehoben werden. Die Wandlerkonstante der
Stromwandleranordnung wird durch Veränderung der Windungszahl
sämtlicher Wicklungen beeinflußt, und der dem zu messende
Strom proportionale Strom wird nach Durchfließen der
Primärwicklung des Kompensationstransformators als dem
Meßwert proportionale Größe und als Ausgangsstrom an einem
Ausgangsanschluß der Stromwandleranordnung abgenommen.
Hierbei sind der Stromwandlertransformator, der
Kompensationstransformator, der erste Widerstand und die
gegengekoppelte Verstärkerschaltung in einem hochpermeablen
Abschirmgehäuse zur Abschirmung gegen störende äußere Felder
angeordnet.
Hierbei kann die Windungszahl der Primärwicklung des
Stromwandlertransformators und die Windungszahl der
Primärwicklung des Kompensationstransformators fest
vorbestimmt sein, wogegen die Windungszahl der
Sekundärwicklung des Stromwandlertransformators und die
Windungszahl der Sekundärwicklung des
Kompensationstransformators je nach vorliegendem Betriebsfall
veränderbar ist.
Bei den gattungsgmäßen, einen Eisenkern aufweisenden
Stromwandlern läßt sich daher zwar, wie eingangs erwähnt, nur der
Übertragungsfehler ausgleichen, der durch den zur
Aufmagnetisierung des Eisenkerns erforderlichen
Magnetisierungsstrom hervorgerufen wird.
Alle diese technischen Maßnahmen sind jedoch
gegenüber den durch die Wicklungskapazitäten der Wicklungen
des Stromwandlers hervorgerufenen Fehlern erfolglos, welche
bei hoher Windungszahl bzw. bei hohen Anforderungen hinsichtlich
der Genauigkeit einen nicht vernachlässigbaren
Übertragungsfehler zur Folge haben. Entsprechend der
fachlichen Auffassung kann der durch die
Wicklungskapazitäten hervorgerufene Fehler nicht beseitigt,
sondern durch die Verwendung von speziellen, kapazitätsarmen,
dicken Schichtisolationen mit kleiner Dielektrizitätskonstante
oder von speziellen kapazitätsarmen Wicklungsarten lediglich
reduziert werden. Auf diese Weise kann zwar eine 2 . . . 4fache
Verbesserung erreicht werden, was aber in vielen Fällen nicht
ausreichend ist.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
und einen Stromwandler zu entwickeln, mittels derer der
durch die Windungskapazitäten hervorgerufene Fehler in bedeutendem
Maße reduziert werden kann.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der
durch die Windungskapazitäten hervorgerufene Fehler dadurch
kompensiert werden kann, daß im Eisenkern des Stromwandlers
die Geschwindigkeit der Magnetflußänderung detektiert wird
und mit einem dazu proportionalen Signal eine auf dem Eisenkern
angeordnete Kompensationsspule gespeist wird.
Die Erfindung besteht somit einerseits in einem Verfahren
zur Reduzierung des Übertragungsfehlers eines Stromwandlers
gemäß Anspruch 1.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen gemäß Anspruch 1 ist der
durch die Windungskapazitäten hervorgerufene Fehler in einem
bedeutenden Maße, um etwa zwei Größenordnungen, reduzierbar,
d. h. praktisch beseitigbar.
Es ist äußerst vorteilhaft, wenn die Kompensationsspule
mit einer zu der Geschwindigkeit der Änderung des
Magnetflusses proportionalen ersten Spannung über einen in
Reihe geschalteten Kondensator gespeist wird. In diesem Falle
ist nämlich die Fehlerkompensation annähernd unabhängig von
der Frequenz.
Es wurde weiterhin erkannt, daß infolge der Abhängigkeit
des sich aus den Windungskapazitäten ergebenden
Fehlers von der sich dem Sekundärspulensystem anschließenden
Lastimpedanz eine noch vollkommenere Kompensation erreicht
werden kann, wenn auch ein zu der Geschwindigkeit der
Änderung des Magnetflusses proportionales, zweites elektrisches
Signal erzeugt wird und die sich dem Sekundärspulensystem
anschließende Lastimpedanz mit dem zweiten elektrischen
Signal gespeist wird. Auch in diesem Falle ist es zur
Gewährleistung der Frequenzunabhängigkeit vorteilhaft, wenn
die Lastimpedanz mit der zur Geschwindigkeit der Änderung
des Magnetflusses proportionalen zweiten Spannung über einen
in Reihe geschalteten zweiten Kondensator gespeist wird.
Bei Sromwandlern, deren Meßbereich umschaltbar ist,
kann eine noch vollkommenere Fehlerkompensation dadurch gesichert
werden, daß der Proportionalitätsfaktor zwischen
der Geschwindigkeit der Änderung des Magnetflusses und dem
ersten bzw. zweiten elektrischen Signal in Abhängigkeit
von dem Meßbereich des Stromwandlers geändert wird.
Die Erfindung besteht andererseits in einem Präzisions-
Stromwandler gemäß Anspruch 6.
Die Anordnung der Kompensationsspule
auf dem Eisenkern ermöglicht eine nachträgliche
Erweiterung, während bei der Anordnung auf dem Indikatorkern
die induktive Rückkopplung nicht zu berücksichtigen
ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an den
Ausgang des Signalgebers ein zweiter Verstärker
angeschlossen, dessen Ausgang an eine zur Lastimpedanz
des Sekundärspulensystems führende Klemme angeschlossen
ist. In diesem Falle wird der Fehler von der Lastimpedanz
unabhängig.
Der Signalgeber kann äußerst einfach durch eine
auf dem Eisenkern angeordnete Detektorspule ausgebildet
werden, es sind jedoch auch andere Lösungen möglich, zum
Beispiel die Anwendung einer Hall-Sonde, welche den Magnetfluß
im Eisenkern detektiert.
Auch eine solche Ausbildung ist vorteilhaft, bei
welcher der erste bzw. zweite Verstärker mit einstellbarem
Verstärkungskoeffizienten ausgebildet ist und an seinem
Ausgang ein Kondensator in Reihe geschaltet ist. Der in
Reihe geschaltete Kondensator gewährleistet die Frequenzunabhängigkeit
der Fehlerkompensation.
Bei einem Stromwandler mit umschaltbarem Meßbereich
kann die Genauigkeit noch weiter erhöht werden, wenn der
Stromwandler mit einem Schaltsystem versehen ist, das den
Verstärkungskoeffizienten des Stromwandlers
synchron mit der Änderung des Meßbereiches einstellt.
Dieses kann zum Beispiel durch Umschalten des Rückkopplungswiderstands
von Operationsverstärkern erfolgen.
Nachstehend werden das erfindungsgemäße Verfahren
und der erfindungsgemäße Präzisions-Stromwandler anhand der Zeichnung
näher erläutert, wobei die Figur ein Schaltschema einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darstellt.
Der in der Figur dargestellte aktive, zweistufige Präzisions-Stromwandler
1 enthält je ein auf einem toroidförmigen Eisenkern angeordnetes
Primärspulensystem 5 und Sekundärspulensystem 6, eine
im Innern des Eisenkerns 4 (Arbeitskern) befindliche, auf
einem ebenfalls toroidförmigen Indikatorkern 7 angeordnete
Indikatorspule 8 und ein Kompensationsspulensystem 9 sowie
einen Indikatorverstärker 10. In der dargestellten Ausführungsform
sind das Primärspulensystem 5 und das Sekundärspulensystem
6 zur Realisierung der Meßbereichsumschaltung
durch je eine Spule mit mehreren Abgriffen ausgebildet.
Es sind jedoch auch davon abweichende Ausbildungen
möglich, z. B. kann das Primärspulensystem 5 oder das
Sekundärspulensystem durch eine einzige Spule mit zwei
Ausgängen gebildet werden.
An den Präzisions-Stromwandler 1 schließt sich ein den
zu messenden Strom I₁ symbolisierender Generator 2 über
Klemmen K und L an. Die Klemme K ist mit einem Ende des
Primärspulensystems 5 verbunden, während die Klemme L
entsprechend dem eingestellten Meßbereich mit einer der
Klemmen L₁, L₂ . . . Ln-1, Ln des Primärspulensystems 5,
in der Figur mit der Klemme L₁, verbunden ist. Das Primärspulensystem
5 ist zwischen den Klemmen K und L₁ mit
einem Abschnitt mit einer Windungszahl N₁₁, zwischen den
Klemmen L₁ und L₂ mit einem Abschnitt mit einer Windungszahl
N₁₂ usw. und zwischen den Klemmen Ln-1 und Ln mit
einem Abschnitt mit einer Windungszahl N1n ausgebildet,
wobei die Windungskapazitäten der Abschnitte entsprechend
C₁₁, C₁₂ . . . C1n sind.
Dem Präzisions-Stromwandler 1 schließt sich eine Lastimpedanz
3 mit einer Impedanz Z₂ über die Klemmen k und 1l
an. Die geerdete Klemme k ist mit einem Ende des Sekundärspulensystems
6 verbunden, während die Klemme 1l entsprechend
dem eingestellten Meßbereich an eine der
Klemmen l₁, l₂ . . . lm-1, lm des Sekundärspulensystems 6 -
in der Figur an die Klemme l₁ - angeschlossen ist. Das
Sekundärspulensystem 6 ist zwischen den Klemmen k und l₁
mit einem Abschnitt mit einer Windungszahl N₂₁, zwischen
den Klemmen l₁ und l₂ mit einem Abschnitt mit einer Windungszahl
N₂₂ usw. und zwischen den Klemmen lm-1 und
lm mit einem Abschnitt mit einer Windungszahl N2m ausgebildet,
wobei diese Abschnitte entsprechende Windungskapazitäten
C₂₁, C₂₂ . . . C2m aufweisen.
Zur Kompensierung des durch den Magnetisierungsstrom
des Eisenkerns hervorgerufenen Fehlers wird
dem in dem Sekundärspulensystem 6 induzierten
Strom ein Strom Ima zugefügt. Zu diesem Zweck wird
die Klemme l mit einer der Klemmen l′₁, l′₂ . . . l′m-1, l′m
des auf dem Indikatorkern 7 befindlichen Kompensationsspulensystem
9 - in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit der Klemme l′₁ - verbunden, wobei die Klemme l′₁ der
Klemme l₁ des Sekundärspulensystems 6 entspricht. Zwischen
dem einen Anschluß des Kompensationsspulensystems 9 und der
Klemme l′₁ bzw. den Klemmen l′₁, l′₂ . . . l′m-1, l′m - entsprechend
dem Sekundärspulensystem 6 - befinden sich Abschnitte
mit Windungszahlen N′₂₁, N′₂₂ . . . N′2m. Der erwähnte
Anschluß des Kompensationsspulensystems 9 ist an den Ausgang des
Indikatorverstärkers 10 geführt, an dessen Eingänge die Anschlüsse
der auf dem Indikatorkern 7 befindlichen Indikatorspule
8 mit einer Windungszahl Ne angeschlossen sind.
Zur Kompensierung der Wirkung der Windungskapazitäten
C₁₁ . . . C1n und C₂₁ . . . C2m ist in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Kompensationsspule
11 mit einer Windungszahl Nc auf dem Eisenkern 4 (Arbeitskern)
angeordnet, wobei die Kompensationsspule 11 über einen
Verstärker 14 von einem Signalgeber 13 gespeist wird,
welcher ein zu der Änderungsgeschwindigkeit des in dem
Eisenkern 4 auftretenden Magnetflusses Φ proportionales
Signal erzeugt.
In dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel
wird der Signalgeber 13 durch eine auf dem Eisenkern 4
angeordnete, an eine ihrer Klemmen geerdete Detektorspule 12
mit einer Windungszahl Nd gebildet. Der Signalgeber 13 kann
jedoch auch auf eine andere Weise ausgebildet sein, z. B.
durch ein einem mit einer Hall-Sonde versehenen Flußdetektor
nachgeschaltete Differenzierglied. Die andere
Klemme der Detektorspule 12 ist mit dem Eingang des Verstärkers
14 verbunden, wobei dieser Eingang über einen in
Reihe geschalteten Widerstand 17 mit einem Wert R₂₁ an den
invertierenden Eingang eines Operationsverstärkers 16 geführt
ist. Der nichtinvertierende Eingang des Operationsverstärkers
16 ist geerdet, während der Ausgang des Operationsverstärkers
16 über einen Widerstand 18 mit veränderbarem Wert R₂ mit dem
invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 16 verbunden
ist und über je einen in Reihe geschalteten Widerstand 19 mit einem
Wert R₃ und einen Kondensator 20 mit einer Kapazität C₁ an eine
Klemme der Kompensationsspule 11 geführt ist. Die andere Klemme
der Kompensationsspule 11 ist geerdet. Es ist vorteilhaft,
in dem Präzisions-Stromwandler 1 die geerdete Kompensationsspule
11 und die geerdete Detektorspule 12 in der
Nähe des Sekundärspulensystems 6, von dem Primärspulensystem
5 weiter entfernt, anzuordnen. Dadurch ist zur Erzielung der
vorgeschriebenen Betriebsspannung keine zusätzliche Isolierung
erforderlich. Die Kompensationsspule 11
kann abweichend von dem Ausführungsbeispiel in der Figur statt
auf dem Eisenkern 4 auf dem Indikatorkern 7 oder auf
einem den Indikatorkern 7 umgebenden
"Glättungskern" angeordnet sein. Auch in diesem Falle
kann die Speisung durch den Verstärker 14 gemäß der Figur
erfolgen.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn sich die
Detektorspule 12 nicht nur dem Verstärker 14, sondern auch
dem Eingang des Verstärkers 15 anschließt. Der Eingang des
Verstärkers 15 ist über einen in Reihe geschalteten Widerstand
22 mit einem Wert R₄ mit dem invertierenden Eingang
eines Operationsverstärkers 21 verbunden, dessen nichtinvertierender
Eingang geerdet ist, während sein Ausgang einerseits
über einen Widerstand 23 mit veränderbarem Wert R₅
an den invertierenden Eingang, und andererseits über eine
Reihenschaltung eines stabilisierenden Widerstands 24
mit veränderbarem Wert R₆ und eines Kondensators 25 mit
einer Kapazität C₂ an die Klemme l angeschlossen ist. Auf
diese Weise wird dem in dem Sekundärspulensystem induzierten
Strom neben dem Strom Ima ein Strom Iz zugefügt.
Der in der Figur veranschaulichte
Präzisions-Stromwandler funktioniert folgenderweise:
Der sinusförmige Strom I₁ des Generators 2 erregt
den eine Windungszahl N₁₁ aufweisenden Abschnitt des
Primärspulensystems 5, worauf in dem eine Windungszahl
N₂₁ aufweisenden Abschnitt des Sekundärspulensystems 6 ein
Strom induziert wird. Durch Zugabe eines Stromes Ima zu
diesem Strom fließt über die Lastimpedanz 3 ein Strom
wenn von der Wirkung der Wickelkapazitäten C₁₁ . . . C1n,
C₂₁ . . . C2m abgesehen wird. Der Strom Ima wird von dem
Indikatorverstärker 10 auf bekannte Weise derart erzeugt,
daß in dem Indikatorkern 7 mit guter Annäherung ein Nullmagnetfluß
mittels des in das Kompensationsspulensystem 9
erzwungenen Stromes Ima eingestellt wird. Auf diese Weise
kann also praktisch der durch den Magnetisierungsstrom
hervorgerufene Fehler beseitigt werden.
Durch die Wicklungskapazitäten C₁₁ . . . C1n, C₂₁ . . . C2m
ergibt sich jedoch ein solcher Fehler, welcher auf obenerwähnte
Weise nicht kompensiert werden kann.
Bei einem in dem Eisenkern 4 entstehenden sinusförmigen
Magnetfluß Φ mit einer Kreisfrequenz ω induzieren
sich nämlich in dem Primär- bzw. Sekundärspulenabschnitt
mit einer Windungszahl N1i bzw. N2k Spannungen ωΦN₁₁ bzw.
ωΦN2k; infolgedessen fließt in dem Spulenabschnitt und
der dazugehörigen Wicklungskapazität C1i bzw. C2k ein Strom
I1i = ω²ΦN1iC1i
bzw.
I2k = ω²ΦN2kC2k.
Deswegen entsteht in jedem einzelnen Spulenabschnitt eine
parasitäre Erregung
I1iN1i = ω²ΦC1iN1i² (1)
bzw.
I2kN2k = ω²ΦC2kN2k². (2)
Gemäß der Erfindung sind die parasitären Erregungen
durch einen in die Kompensationsspule 11 mit einer
Windungszahl Nc eingespeisten Strom Ic dann kompensierbar, wenn
folgende Bedingung gewährleistet wird:
Es ist offensichtlich, daß der Strom Ic bei der in der
Figur dargestellten Ausführungsform annähernd durch folgende
Beziehung bestimmt werden kann:
wenn der Wert des den Regelungskreis stabilisierenden Widerstandes
19 viel kleiner als die Impedanz des Kondensators
20 ist, d. h.
Durch Einsetzen der Beziehungen (1), (2) und (4) in die
Beziehung (3) wird folgende Bedingung erhalten:
Daraus ist ersichtlich, daß bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die sich aus den Wicklungskapazitäten ergebenden
parasitären Erregungen unabhängig von der Frequenz kompensierbar
sind. Die Einstellung erfolgt durch die Änderung
des Wertes R₂ des Widerstandes 18.
Bei höheren Ansprüchen bezüglich der Genauigkeit
kann es erforderlich sein, daß über die obige Kompensation
hinaus auch in der Lastimpedanz 3 ein Strom Iz von entsprechender
Größe erzwungen wird, um eine noch höhere
Unabhängigkeit des Fehlers des Präzisions-Stromwandlers 1 von der
Größe der Lastimpedanz 3 zu gewährleisten. Die Größe
des Stromes Iz kann durch Änderung des Wertes R₅ des
Widerstandes 23 eingestellt werden.
Die oben erwähnten Einstellungen können mittels
einer an sich bekannten Kalibriereinrichtung mit Stromkomparatoren
derart durchgeführt werden, daß die Größen
der Ströme Ic und Iz derart geregelt werden, daß der
Fehler des Präzisions-Stromwandlers 1 unabhängig von der Größe der
Lastimpedanz 3 innerhalb der vorgegebenen Fehlergrenzen liegt.
Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, den Wert
des Widerstandes 18 bzw. 23 in Abhängigkeit von dem Meßbereich
des Stromwandlers 1 zu verändern, wodurch die
Genauigkeit noch weiter gesteigert werden kann. Dieses kann
zum Beispiel derart realisiert werden, daß der Präzisions-Stromwandler
mit einem Schaltsystem versehen ist, welches gemeinsam mit
der Änderung des Meßbereiches Widerstände 18 bzw. 23 mit
verschiedenen Werten in die Schaltung einfügt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Schaltungsanordnung kann der durch die Wicklungskapazitäten
hervorgerufene Fehler um ca. zwei Größenordnungen reduziert
werden. Der Erfindung kann sowohl bei passiven als auch bei
aktiven, ein- und mehrstufigen Stromwandlern verwendet
werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß der durch die Wicklungskapazitäten des Primärspulensystems
bzw. Sekundärspulensystems hervorgerufene Fehler auch
frequenzunabhängig kompensiert werden kann. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß die Kompensation auch durch
nachträgliche Erweiterung von fertigen Stromwandlern, d. h.
durch Anordnung der Kompensationsspule 11 auf einem Indikatorkern 7,
realisiert werden kann.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reduzierung des Übertragungsfehlers eines
Stromwandlers (1), welcher mit einem auf einem Eisenkern
(4) angeordneten Primärspulensystem (5) und einem
Sekundärspulensystem (6) versehen ist, wobei der
Magnetfluß oder die Geschwindigkeit der
Magnetflußänderung im Eisenkern (4) des Stromwandlers
(1) detektiert und ein zu der Geschwindigkeit der
Magnetflußänderung proportionales erstes elektrisches
Signal von einem Signalgeber (13) erzeugt wird und eine
Kompensationsspule (11) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem ersten elektrischen Signal die Kompensationsspule
(11) derart gespeist wird, daß die sich aus den
Wicklungskapazitäten ergebenden Erregungen kompensiert
werden, wobei für die Windungszahl (Nc) der
Kompensationsspule (11) und den diese durchfließenden
Strom (Ic) gilt:
wobei bedeuten:
I₁, I₂: Strom in den Primär- bzw. Sekundärspulenabschnitten 1 bis n bzw. 1 bis m;
N₁, N₂: Windungszahlen der Primär- bzw. Sekundärspulenabschnitte 1 bis n bzw. 1 bis m.
I₁, I₂: Strom in den Primär- bzw. Sekundärspulenabschnitten 1 bis n bzw. 1 bis m;
N₁, N₂: Windungszahlen der Primär- bzw. Sekundärspulenabschnitte 1 bis n bzw. 1 bis m.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompensationsspule (11) mit einer zu der
Geschwindigkeit der Magnetflußänderung proportionalen
ersten Spannung über einen in Reihe geschalteten ersten
Kondensator (C1, 20) gespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zu der Geschwindigkeit der Magnetflußänderung
proportionales zweites elektrisches Signal erzeugt wird,
mit welchem eine sich an das Sekundärspulensystem (6)
anschließende Lastimpedanz (Z2) gespeist wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastimpedanz (Z2) mit einer zu der Geschwindigkeit der
Magnetflußänderung proportionalen zweiten Spannung über
einen in Reihe geschalteten zweiten Kondensator (C2, 25)
gespeist wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Proportionalitätsfaktor zwischen der Geschwindigkeit der
Magnetflußänderung und dem ersten bzw. zweiten
elektrischen Signal in Abhängigkeit von dem Meßbereich
des Stromwandlers (1) geändert wird.
6. Präzisionsstromwandler (1) zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensationsspule (11) auf dem Eisenkern (4) oder einem zugeordneten Indikatorkern (7) angeordnet und ein an den Ausgang des
Signalgebers (13) angeschlossener erster Verstärker (14)
vorgesehen ist, wobei der Ausgang des ersten
Verstärkers (14) an die Kompensationsspule (11)
angeschlossen ist.
7. Präzisionsstromwandler nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an den
Ausgang des Signalgebers (13) ein zweiter Verstärker (15)
angeschlossen ist, wobei der Ausgang des zweiten
Verstärkers (15) an eine zur Lastimpedanz (3) des
Sekundärspulensystems (6) geführte Klemme (1) elektrisch
angeschlossen ist.
8. Präzisionsstromwandler nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Signalgeber (13) durch eine auf dem Eisenkern (4)
angeordnete Detektorspule (12) gebildet ist.
9. Präzisionsstromwandler nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste
bzw. zweite Verstärker (14, 15) als Verstärker mit
einstellbarem Verstärkungskoeffizient ausgebildet ist und
der jeweilige Ausgang mit einem Kondensator (20, 25) in
Reihe geschaltet ist.
10. Präzisionsstromwandler nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Primärspulensystem (5) und/oder Sekundärspulensystem (6)
zur Umschaltung des Meßbereiches mit mehreren
herausführenden Klemmen (L₁ . . . Ln, l₁ . . . lm)
versehen ist und der Präzisionsstromwandler (1) ein
Schaltsystem zu einer mit der Meßbereichsänderung
synchronen Einstellung des Verstärkungskoeffizienten
des/der Verstärkers/Verstärker (14, 15) aufweist.
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Patent Citations (2)
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