DE3590538T1 - Verfahren zum Aufbringen von Überzügen auf Metalle und dabei erhaltenes Erzeugnis - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von Überzügen auf Metalle und dabei erhaltenes ErzeugnisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Beschichten von Metallen (nachstehend als Substrate bzw. Substratmetalle bezeichnet) mit
Überzügen, die zur Bildung von harten Oberflächen, Wärmesperrschichten, Oxidationssperrschichten, chemisch beständigen
Überzügen usw. dienen.
Beispielsweise werden bestimmte, als Superlegierungen bekannte Legierungen für Gasturbinenbauteile verwendet,
wobei Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit und hohe mechanische Festigkeit verlangt werden. Um den Arbeitstemperaturbereich
zu erweitern, müssen die Legierungen mit einem Überzug versehen sein, der als Wärmesperrschicht
wirkt, um die darunterliegende Legierung bzw. das Substrat gegenüber Hochtemperaturen und oxidierenden Bedingungen,
denen sie ausgesetzt sind, zu isolieren und zu schützen. Zirkonoxid wird zu diesem Zweck eingesetzt, weil seine
Wärmedehnzahl derjenigen der Superlegierungen angenähert ist und es als leistungsfähige Wärmesperrschicht wirkt.
Bisher wird es auf Substratlegierungen durch Plasmaspritzen aufgebracht, wobei eine innere Schicht bzw. eine Bindeschicht,
z. B. eine NiCrAlY-Legierung, die Substrat-Superlegierung gegen Oxidation schützt und an der Superlegierung
und dem Zirkonoxid haftet. Das Zirkonoxid bildet eine äußere Schicht oder Wärmesperrschicht, und das Zirkonoxid
ist mit einem zweiten Oxid wie Calcium-, Yttrium- oder Magnesiumoxid teilstabilisiert. Normalerweise ergibt das
Plasmaspritzverfahren ungleichmäßige überzüge; es ist nicht
oder nur mit großen Schwierigkeiten bei hinterschnittenen Flächen anwendbar. Die durch Plasmaspritzen aufgebrachten
Überzüge haben häufig Mikrorisse und Nadelstichporen, was zu schwerwiegenden Ausfällen führt.
Wärmesperrschichten können auch durch Elektronenstrahl-Verdampfen
aufgebracht werden. Dieses Verfahren ist jedoch kostspielig und auf das Aufbringen nach Sicht beschränkt.
Häufig treten dabei Schwankungen der überzugszusammensetzungen
aufgrund von Dampfdruckunterschieden der Überzugsbestandteile auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zum Aufbringen von Substratmetall-Überzügen
aus M1X , wobei M- das Metall ist, dessen
Verbindung auf das Substrat aufzubringen ist, X ein Element wie Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Bor oder Silicium
und η eine Zahl ist, die die Atomverhältnisse von X zu M bezeichnet. Dabei sollen ferner beschichtete Substratmetalle
angegeben werden, deren Überzüge M-X gleichmäßig
sind und auf dem Substrat haften.
Diese Aufgabe und ihre Lösung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den Patentansprüchen.
Gemäß der Erfindung wird eine Legierung oder ein physikalisches Metallgemisch angegeben, umfassend zwei Metalle M.
und M , die nach Maßgabe der nachstehend beschriebenen
Kriterien gewählt sind. Diese Legierung bzw. dieses Metallgemisch wird dann zum Schmelzen gebracht unter Herstellung
einer gleichmäßigen Schmelze, die dann auf ein Metallsubstrat aufgebracht wird, indem dieses in die Schmelze eingetaucht
wird. Alternativ wird das Metallgemisch bzw. die
\ Legierung zu einem feinverteilten Zustand reduziert, und
das feinverteilte Metall wird in ein flüchtiges Lösungsmittel eingebracht unter Bildung eines flüssigen Breis, der
durch Spritzen oder Bürsten auf das Metallsubstrat aufgebracht wird. Der resultierende Überzug wird in einer Inertgasatmosphäre
erhitzt, so daß das flüchtige Lösungsmittel verdampft und die Legierung oder das Metallgemisch auf die
Oberfläche des Substrats aufschmilzt. (Wenn physikalische Metallgemische eingesetzt werden, werden sie durch Schmelzen
in eine Legierung umgewandelt, oder sie werden an Ort und Stelle legiert oder miteinander verschmolzen, wie bei
dem vorstehend erwähnten Verfahren des Aufbringens als Brei). In bestimmten Fällen, wenn etwa die Legierung bei
hoher Temperatur schmilzt, so daß das Substratmetall durch ±§ Aufschmelzen eines Legierungsüberzugs nachteilig beeinflußt
werden konnte, kann die Legierung durch Plasmaspritzen aufgebracht
werden.
Die Metalle M- und M2 werden nach folgenden Kriterien
gewählt: M. bildet eine thermisch stabile Verbindung mit X
(d. h. einem Oxid, Nitrid, Carbid, Borid oder Silicid), wenn es bei hoher Temperatur einer Atmosphäre ausgesetzt
ist, die X oder ein dissoziierbares Molekül bzw. eine Verbindung von X in geringer Konzentration enthält. Die
stabile Verbindung, die M.. mit X bildet, kann als M.X dargestellt
werden, wobei η das Atomverhältnis von X zu M1
bezeichnet.
Unter diesen Bedingungen bildet das Metall M- keine stabile
QQ Verbindung mit X und bleibt entweder vollständig oder im
wesentlichen vollständig in der metallischen Form. Ferner ist M2 mit dem Substratmetall insofern kompatibel, als es
in einer Zwischenschicht zwischen der äußeren M1X -Schicht
ι η
(die aus der Reaktion mit X resultiert) und dem Substrat
or; resultiert, die dazu dient, die M1X -Schicht mit dem Suboo
ι η
strat zu verbinden. Die wechselseitige Diffusion von M„ und
dem Substratmetall trägt zu diesem Bindungseffekt bei.
Es ist zu beachten, daß ML eine Mischung oder Legierung aus zwei oder mehr Metallen sein kann, die den Anforderungen
an M1 genügen, und daß M2 auch eine Mischung oder
Legierung aus zwei oder mehr Metallen sein kann, die den Anforderungen an M2 genügen.
Der so gebildete und aufgebrachte Überzug wird dann bevorzugt einem Glühvorgang unterzogen. Der Glühvorgang kann
entfallen, wenn das Glühen unter Einsatzbedingungen er- !0 folgt.
Wenn auf die Substratlegierung durch das Tauchbeschichtungsverfahren
oder das Breiauftragverfahren (beim letztgenannten
Verfahren nach dem Verdampfen des Lösungsmittels und dem Aufschmelzen der M/M2-Metallegierung bzw. -mischung
auf die Substratoberfläche) oder durch irgendein anderes geeignetes Verfahren ein Überzug geeigneter Dicke aufgebracht
ist, wird die Oberfläche einer selektiv reaktiven Atmosphäre bei einer geeigneten hohen Temperatur ausgesetzt.
Wenn ein Oxidüberzug erwünscht ist (d. h. X = O), kann ein Gemisch aus Kohlendioxid und Kohlenmonoxid (nachstehend
als CO2ZCO bezeichnet) eingesetzt werden. Ein typisches
C02/C0-Gemisch enthält 90 % CO2 und 10 % CO. Wenn ein
solches Gemisch auf eine Hochtemperatur erhitzt wird, resultiert eine Gleichgewichtsmischung entsprechend der
nachstehenden Gleichung:
CO + 1/2 O2 CO2.
Die Sauerstoffkonzentration in dieser Gleichgewichtsmischung
ist sehr gering, z. B. beträgt bei 800 0C der
-1 7 Gleichgewichts-Sauerstoffpartialdruck ca. 2 χ 10 at,
dies genügt jedoch bei einer solchen Temperatur, um zu einer selektiven Oxidaton von M^ Zu führen. Es können
andere oxidierende Atmosphären eingesetzt werden, z. B. Mischungen aus Sauerstoff und Inertgasen wie Argon oder
Mischungen aus Wasserstoff und Wasserdampf, bei denen Sauerstoffpartialdrücke erhalten werden, die niedriger als
die Dissoziationsdrücke der Oxide der Metalle M_ und höher
als der Dissoziationsdruck des Oxids von M.. sind.
Wenn eine Nitrid-, Carbid-, Borid- oder Silicidschicht auf
dem Substratmetall gebildet werden soll, kann eine geeignete thermisch dissoziierbare Verbindung bzw. ein solches
Molekül von Stickstoff, Kohlenstoff, Bor oder Silicium eingesetzt werden. Beispiele geeigneter gasförmiger Medien
sind in der nachstehenden Tabelle I angegeben, und zwar einschließlich Medien, bei denen X = Sauerstoff, Stickstoff
etc.
Gasförmige Medien zur Bildung von Oxiden, Nitriden,
Carbiden, Boriden und Suiziden
X Gasförmige Medien
O H2/H2O, CO/CO2, O2/Inertgas
N N_, NH3 oder Gemische aus beiden
C Methan, Acetylen
B Boran, Diboran, Borhalogenide
Si Silan, Trichlorsilan, Tribromsilan, Siliciumtetrachlorid
Wenn ein sehr niedriger Partialdruck der reaktiven Spezies verlangt ist, kann diese Spezies mit einem Inertgas wie
etwa Argon verdünnt werden, oder ihre Konzentration kann wie im Fall eines CO/CO2~ oder H2/H2O-Gemischs eingestellt
werden/wobei der Sauerstoffpartialdruck durch Einstellen
des Verhältnisses von CO und CO» oder von H2 und H~O einstellbar
ist.
Mit diesem Verfahren wird ein Gefüge erhalten, wie es in
Fig. 1 dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Substratlegierung 10, die mit einem Schichtüberzug 11 überzogen ist. Der
Schichtüberzug 11 besteht aus einer metallischen Zwischenschicht
12 und einer äußeren M..X -Schicht 13. Die relativen
Dicken der Schichten 12 und 13 sind übertrieben dargestellt. Die Substratschicht 10 ist jeweils so dick, wie es
für den erwünschten Einsatzzweck erforderlich ist.
l§ Die Schichten 12 und 13 haben typischerweise, eine Gesamtdicke
von ca. 300-400 um, wobei die Schicht 12 ca. 250 /am
und die Schicht 13 ca. 150 pm dick ist. Es ist zu beachten, daß die Dicke der Schicht 12 ausreicht, um eine feste Verbindung
mit dem Substrat zu bilden, und daß die Dicke der Schicht 13 an ihren erwünschten Einsatzzweck angepaßt ist.
Wenn z. B. eine Oxidschicht vorgesehen ist, die als Wärmesperrschicht dienen soll, kann eine dickere Schicht erwünscht
sein, als wenn nur eine harte Oberfläche gebildet werden soll.
Fig. 1 ist eine vereinfachte Darstellung des Überzugs und des Substrats. Eine genauere Darstellung zeigt Fig. 1A,
wobei das Substrat 10 und die äußere M1X -Schicht Fig. 1
in
entsprechen. Dabei gibt es jedoch noch eine Diffusionszone
3q D, die eine Legierung aus einem oder mehreren Substratmetallen und dem Metall M2 oder eine Interdiffusionsschicht,
gebildet durch Diffusion von Substratmetall nach außen vom Substrat weg und von M2 nach innen in das Substrat,
sein kann. Ferner gibt es eine Zwischenzone I, die
oc ein Cermet sein kann, das als Verbundwerkstoff aus M1X und
•so in
M2 gebildet ist.
Die Metalle M- und M2 werden entsprechend dem Verwendungszweck
ausgewählt. Die folgende Tabelle II führt Metalle auf, die als M.. einsetzbar sind, und die Tabelle III führt
Metalle auf, die als M„ einsetzbar sind. Dabei kann nicht jedes der Metalle von Tabelle II mit jedem Metall von
Tabelle III eingesetzt werden; es ist erforderlich, daß in jedem M^/M^-Paar M3 edler als M. ist. Ein weiterer Faktor
ist der erwünschte Verwendungszweck, z. B. ob eine harte Oberfläche, eine Wärmesperrschicht, eine gegenüber einer
wasserhaltigen Umgebung beständige Oberfläche, eine als Schmiermittel wirkende Oberfläche etc. gewünscht wird. Auch
sollte die Beschaffenheit des Substrats in Betracht gezogen werden. Ferner sind einige Metalle in beiden Tabellen aufgeführt; dies bedeutet, daß ein in Tabelle I aufgeführtes
Metall M- als M2 (das edlere Metall) mit einem weniger
edlen Metall M- gemäß der Tabelle III eingesetzt werden
kann.
.-$8-90538
Actinium Aluminium Barium Beryllium
Calcium Cer
Chrom Dysprosium Erbium Europium Gadolinium
Hafnium Holmium Lanthan Lithium
Magnesium Molybdän
Neodym
Niob
Praseodym
Samarium
Scandium
Silicium
Tantal
Terbium
Thorium
Thulium
Titan
Wolfram
Vanadium
Ytterbium
Yttrium
Zirkon
Cobalt Kupfer Gold Iridium Eisen Mangan
Molybdän Nickel Osmium
Palladium
Platin
Rhenium
Rhodium
Rubidium
Ruthenium
Silber
Zinn
Zink
44
Es ist zu beachten, daß zur Bildung der Überzugslegierung oder -mischung zwei oder mehr Metalle aus der Tabelle II
und zwei oder mehr Metalle aus der Tabelle III eingesetzt werden können. Beispiele von geeigneten M-j/M^-Paaren einschließlich
Mischungen von zwei oder mehr M.-Metallen und zwei oder mehr M2~Metallen sind in der Tabelle IV angegeben.
M.
25 30 35
Ti | - Nb | Ni |
Ti | H Zr | Fe |
Ti | - Zr | Co |
Ti | I- Zr | Cu |
Ti | Pd | |
Ti -J | Ni | |
Ti H | Co | |
Ti Ί | Fe | |
Ti H | Cu | |
Zr | Fe | |
Zr | I- Y | Co |
Zr | h Y | Cu |
Zr | l· Y | Pd |
Zr | l· Y | Pt |
Zr | ♦■ Nb | Rh |
Zr - | +■ Hf | Ni |
Zr - | Co | |
Zr - | Fe | |
Zr ■ | Pd | |
Zr ■ | Ni | |
Zr · | Ni | |
Hf | Ni | |
Hf | Cu | |
Th Th Th Th
Th Th Sc
Sc Sc
Sc Sc Y Y
Y Y
Y Y Y
Ni Fe Co Mg
Cu Al Al
Cu Fe
Pd Ru Al Co
Cu
Fe
Ni Pd Ru
Si Nb
Si Co
Si Fe
Si Mo
Si Ni
Si Pd
Si Pt
Cr Ni
Cr Pd
Si Ru
Es ist zu beachten, daß sich nicht jedes Metallpaar für
alle Zwecke eignet. Wenn M1 z. B. Silicium ist, besteht die
Gefahr, daß der überzug spröde wird; einige Paare eignen sich besser für harte überzüge, andere zum Einsatz als
Wärmesperrschichten, wieder andere für Oxidations- und Korrosionsfestigkeit
usw.
Beispiele von eutektischen Legierungen sind in der Tabelle V aufgeführt. Dabei ist zu beachten, daß nicht sämtliche
aufgeführten Legierungen auf sämtlichen Substraten brauchbar sind. In einigen Fällen sind die Schmelzpunkte angenähert.
Die Zahlen bezeichnen den ungefähren Gewichtsprozentsatz von M„.
Ti - 28,5 Ni
Ti - 32 Fe 1085
Ti - 28 Co 1025
Ti - 50 Cu
Ti - 72 Cu
Ti - 48 Pd 1080
Zr - 17 Ni
Zr - 27 Ni 1010
Zr - 16 Fe 934
Zr - 27 Co 1061
Zr - 54 Cu 885
Zr - 27 Pd 1030
Zr - 37 Pt 1185
Zr - 25 Rh 1065
Hf - 72 Ni 1130
Hf - 38 Cu 970
Th - 36 Ni 1037
Th - 17 Fe 875
Th - 30 Co 975
Th - 22,5 Cu 880
Th - 75 Al 632
Sc - 45 Al 1150
Sc - 77 Cu 875
Sc - 24 Fe 910
Sc - 22 Pd 1000
Sc - 17 Ru 1100
Y - 93 Al 640
Y - 19 Al 1100
Y - 9,5 Al 960
Y - 28 Co 725
Y - 88 Cu 890 Y - 66 Cu 840
Y - 50 Cu 830
Y - 27 Cu 760
Y - 25 Fe 900
Y - 47 Ni 950 Y - 25 Ni 802
Y - 34 Pd 903
Y - 28 Pd 907
Y - 17 Ru 1080 Nb - 76,5 Ni 1270
Nb - 48,4 Ni 1175
Si - 88,3 Al 577
Si - 37,8 Co 1259
Si - 84 Cu 802
Si - 42 Fe 1200
Si - 12 Mo 1410
Si - 62 Ni 964
Si-- 74 Pd 870
Si - 77 Pt 979
Die Tabelle V(A) nennt bestimmte tertiäre Legierungen, die für die Durchführung der Erfindung brauchbar sind.
55,18 Ti - 23,13 Nb - 21,69 Ni
40,38 Ti - 43,52 Zr - 16,10 Ni
40.07 Ti - 44,35 Zr - 15,58 Co 25,37 Ti - 65,69 Zr - 11,94 Fe
17,36 Ti - 38,01 Zr - 44,63 Cu 69,65 Zr - 16,07 Y - 14,26 Ni
55,96 Zr - 23,34 Y - 20,70 Ni
43.08 Zr - 40,98 Y - 15,94 Co 56,76 Zr - 32,43 Y - 10,81 Fe
47,89 Zr - 34,39 Y - 17,72 Pd 56,68 Zr - 22,35 Nb - 20,97 Ni
49,33 Zr - 32,43 Hf - 43,94 Ni
24,20 Zr - 48,51 Hf - 27,29 Ni
Yttrium, Calcium und Magnesium sind in Zirkon-EdelmetalKM^)-Legierungen
besonders vorteilhaft, weil sie Zirkonoxid in der kubischen Form stabilisieren. Beispiele für solche
ternären Legierungen sind folgende:
Zr _Y_ Ca Mg Ni
76 8
77 7 79 5
In der Tabelle VI sind Beispiele für Metallsubstrate aufgeführt, auf die die Metallpaare aufgebracht werden können.
Nickelbasisguß wie IN 738 Cobaltbasisguß wie MAR-M509
Nickelbasis-Knetlegierung wie Rene Cobaltbasis-Knetlegierung wie Haynes-Legierung
Schweißeisenbasis wie Discalloy Hastelloy X
RSR 185
RSR 185
Incoloy 901
Beschichtete Superlegierungen (für Korrosionsbeständigkeit beschichtet)
Superlegierungen, die beschichtet sind mit Co(oder Ni)-Cr-Al-Y-Legierung, z. B. 15-25 % Cr, 10-15 % Al,
0,5 % Y, Rest Co oder Ni
Stähle ■
Werkzeugstähle (Schmiedestahl, Stahlguß, pulvermetallurgischer Stahl)
wie AISIM2; AISIWI
austenitischer Stahl 304 ferritischer Stahl 430 martensitischer Stahl
Unlegierte Stähle ■
AISI 1018
Legierte Stähle
AISI 4140
AISI 4140
Maraging 250
Gußeisen
Grauguß, Kugelgraphitgußeisen, Temperguß, legiertes Gußeisen
UNSF 10009
NE-Metalle
Titan und Titanlegierungen, z. B. ASTM-Güte 1; Ti-6A1-4V
Nickel und Nickellegierungen, z. B. Nickel 200, Monel
400
Cobalt
Kupfer und seine Legierungen, z. B. C 10100; C 17200; C 26000; C 95200
Hochschmelzende Metalle und Legierungen Molybdanlegierungen, z. B. TZM
Nioblegierungen, z. B. FS-85
Tantallegierungen, z. B. T-111
Nioblegierungen, z. B. FS-85
Tantallegierungen, z. B. T-111
Wolframlegierungen, ζ. Β. W-Mo-Legierungen
Ni- und cobaltgebundene Carbide, z. B. WC-3 bis 25 Co
stahlgebundene Carbide, z. B. 40-55 Vol.-% TiC, Rest Stahl; 10-20 % TiC - Rest Stahl
Das Verhältnis von M1 zu M2 kann innerhalb weiter Bereiche
änderbar sein und hängt von Faktoren ab wie der Wahl von M und M2, der Beschaffenheit des Substratmetalls, der Wahl
der reaktiven gasförmigen Spezies, der Umwandlungstempera-
tür, dem Einsatzzweck des Überzugs (z. B. ob er als Wärmesperrschicht
oder als harte Oberfläche dienen soll) usw.
Das Tauchbeschichtungsverfahren wird bevorzugt. Es ist einfach
durchzuführen, und die Legierungsschmelze entfernt
Oberflächenoxide (die zu Abblättern führen können). Bei diesem Verfahren wird eine M../M?-Legierungsschmelze bereitgestellt,
und die Substratlegierung wird in ein Bad der Überzugslegierung getaucht. Die Legierungstemperatur und
die Zeit, während der das Substrat in der Legierungsschmelze
gehalten wird, bestimmen Dicke und Gleichmäßigkeit des Oberzugs. Wenn eine aerodynamische Oberfläche oder eine
Schneide hergestellt werden soll, wird eine glattere Oberfläche als für einige andere Zwecke verlangt. Die Dicke des
l§ aufgebrachten Überzugs kann zwischen einem Bruchteil von
1 pm und einigen mm liegen. Bevorzugt wird ein Überzug von ca. 300-400 pm aufgebracht, wenn eine Wärmesperrschicht
erzeugt werden soll. Eine harte Oberfläche braucht nicht so dick zu sein. Selbstverständlich richtet sich die Dicke des
on Überzugs nach den Anforderungen des Endeinsatzzwecks.
Das Breiaufschmelzverfahren bietet den Vorteil, daß dabei
die Überzugslegierung bzw. Metallmischung verdünnt wird, was es ermöglicht, die Dicke des auf das Substrat aufgebrachten
Überzugs besser zu steuern. Auch komplexe Formen können beschichtet werden, und das Verfahren ist wiederholbar,
so daß' ein Überzug erwünschter Dicke aufgebaut werden kann. Typischerweise wird das Breiaufschmelzverfahren
wie folgt angewandt: Ein Legierungspulver aus M1 und M~
OQ wird mit einem Lösungsbenzin und einem organischen Binder
wie Nicrobraz 500 (Well Colmonoy Corp.) und MPA-60 (Baker Caster Oil Co.) gemischt. Typische in dem flüssigen Brei
verwendete Anteile sind Überzugslegierung 45 Gew.-%, Lösungsbenzin
10 Gew.-%, organischer Binder 45 Gew.-%. Dieses
gc Gemisch wird dann z. B. in einer Keramikkugelmühle unter
Verwendung von Aluminiumoxidkugeln vermählen. Nach Trennung
des resultierenden Breis von den Aluminiumoxidkugeln wird der Brei (unter. Rühren, so daß eine gleichmäßige Dispergie-
rung der Legierungsteilchen in dem flüssigen Medium gewährleistet ist) auf die Substratoberfläche aufgetragen, und
das Lösungsmittel wird z. B. in Luft bei Umgebungstemperatur
oder einer etwas höheren Temperatur verdampft. Der Rückstand aus Legierung und Binder wird dann auf die Oberfläche
aufgeschmolzen, indem er in einer Inertgasatmosphäre, z. B. in Argongas, das über heiße Calciumspäne zur
Sauerstoffgetterung geleitet wurde, auf eine geeignete Temperatur erwärmt wird. Der Binder zersetzt sich, und die
Zersetzungsprodukte werden verdampft.
Wenn die Legierung aus M1 und M- einen ausreichend hohen
Schmelzpunkt hat, so daß dieser den Schmelzpunkt des Substrats übersteigt bzw. diesem stark angenähert ist, kann die
Ig Legierung durch Kathodenzerstäubung, Aufdampfen oder ein
anderes Verfahren aufgebracht werden.
Es ist vorteilhaft, M1 und M2 in Form einer Legierung aufzubringen,
die ein eutektisches oder nahezu eutektisches Gemisch ist. Dies bietet den Vorteil, daß ein Überzug einer
genau definierten, vorherbestimmbaren Zusammensetzung gleichmäßig aufgebracht wird. Auch haben eutektische bzw.
nahezu eutektische Gemische niedrigere Schmelzpunkte als nichteutektische Gemische. Es besteht daher eine geringere
Gefahr als bei hochschmelzenden Legierungen, daß sie das Substratmetall nachteilig beeinflussen, und sie sind besser
zu sintern als hochschmelzende Legierungen.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Das Substrat war eine Superlegierung auf Nickelbasis, die unter der Bezeichnung IN 738 bekannt ist und folgende Zusammensetzung
hat:
61 | ,5 \ |
8 | \ |
16 | ,4 '■ |
3 | ( 1 |
3-4 | ϊ Ni |
h Co | |
^ Cr | |
fe Al | |
h Ti |
1,75 % Mo 2,6 % W 1 ,75 % Ta 0,9 % Nb
Die Überzugslegierung war im einen Fall eine Legierung mit 9 0 % Cer und 10 % Cobalt, in einem anderen Fall eine Legierung
mit 90 % Cer und 10 % Nickel. Das Substrat wurde beschichtet durch Eintauchen eines Stabs der Substratlegierung
in die Überzugslegierungsschmelze. Die Temperatur der Überzugslegierung betrug 600 0C und lag damit über den
Liquidustemperaturen der Überzugslegierungen. Experimentell wurde gefunden, daß eine Eintauchzeit von ca. 1 min einen
überzug befriedigender Dicke ergab.
Der Stab wurde dann aus der Schmelze entnommen und mit einem CO2/CO-Gemisch mit 90,33 % CO2 und 9,67 % CO beaufschlagt.
Die Beaufschlagungsdauer lag zwischen 30 min und ng 2h bei einer Temperatur von 800 0C. Der Gleichgewichts-Sauerstoffpartialdruck
des C09/C0-Gemischs bei 800 0C be-
— 17
trägt ca. 2,25 χ 10 at, bei 900 0C beträgt er ca.
trägt ca. 2,25 χ 10 at, bei 900 0C beträgt er ca.
— 1 5
7,19x10 at. Die Dissoziierungsdrücke von CoO bei 800 °C und bei 900 0C waren durch Berechnung mit ca. 2,75 χ 10~16 at und ca. 3,59 χ 10~14 at festgestellt worden, und die Dissoziierungsdrücke von NiO waren mit ca. 9,97 χ 10~15 at bzw. ca. 8,98 χ 10~13 at errechnet worden. Unter diesen Bedingungen wurden weder Cobalt noch Nickel oxidiert.
7,19x10 at. Die Dissoziierungsdrücke von CoO bei 800 °C und bei 900 0C waren durch Berechnung mit ca. 2,75 χ 10~16 at und ca. 3,59 χ 10~14 at festgestellt worden, und die Dissoziierungsdrücke von NiO waren mit ca. 9,97 χ 10~15 at bzw. ca. 8,98 χ 10~13 at errechnet worden. Unter diesen Bedingungen wurden weder Cobalt noch Nickel oxidiert.
Jede beschichtete Probe wurde dann in Abwesenheit von Sauerstoff in einem horizontalen Röhrenofen bei 900 0C oder
1000 0C für die Dauer von bis zu 2 h geglüht. Dies resultierte
in einer Rekristallisation von Oxidkörnern in der Zwischenschicht.
air
■;-:-■::-■
Die Untersuchung der behandelten Proben, die in dieser
Weise mit der Cer-Cobalt-Legierung behandelt worden waren,
ergab eine Struktur, wie sie im Querschnitt in Fig. 2 dargestellt ist. Ebenso wie in Fig. 1 ist in Fig. 2 die Dicke
der verschiedenen Schichten nicht maßstäblich, und die Dicke der Überzugsschichten ist übertrieben dargestellt.
Fig. 2 zeigt das Substrat 10, eine Wechselwirkungszone 12A, eine Zwischenoxidzone 12B und eine porenfreie Oxidzone 13.
Die porenfreie bzw. dichte Oxidzone besteht im wesentlichen vollständig aus CeO0; die Zwischenoxidzone 12B enthält
sowohl CeO0 als auch metallisches Cobalt, und die Wechselwirkungszone
12A enthält Cobalt und eines oder mehrere aus dem Substrat extrahierte Metalle.
Gleichartige Ergebnisse werden beim Einsatz einer Cer-Nickel-Legierung
mit 90 % Cer und 10 % Nickel erhalten.
Die Zusammensetzung der Überzugslegierung in Gewichtsprozent war 70 % Zr, 25 % Ni, 5 % Y. Yttrium wurde der Zr-Ni-Legierung
zugesetzt als Dotierstoff für die Stabilisierung von ZrO» im kubischen Gefüge während der selektiven Oxidationsstufe
und auch, weil Anzeichen dafür bestehen, daß Yttrium das Haftvermögen von plasmagespritzten ZrO_-Überzügen
verbessert. Das Gewichtsverhältnis von Zr zu Ni bei dieser Legierung war 2,7, was dem der eutektischen NiZr2-
-NiZr-Zusanimensetzung entspricht. Durch die 5 % Y wurde die
gQ Schmelztemperatur des Zr-Ni-Eutektikums nicht wesentlich
geändert. Die Substrate wurden in die Überzugslegierungsschmelze
bei 1027 "C eingetaucht.
Es wurden zwei Substratlegierungen beschichtet, und zwar MAR-M509 und Co-10%Cr-3%Y. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten,
daß die mit diesem Verfahren auf die Co-Cr-Y-Legierung aufgebrachten Überzüge auf ZrO2-Basis hoch haftfähig und
gleichmäßig sind und sehr geringe Porosität aufweisen.
Zwischen dem Überzug und der Substratlegierung wurde fast keine bzw. keine Diffusionszone beobachtet. Die Überzugsschicht wurde vollständig über der Substratoberfläche gebildet,
und ihre Zusammensetzung wurde durch die Substratbestandteile nicht wesentlich geändert.
Von verschiedenen Elementen innerhalb der Zr-reichen Schicht wurden EDAX-Konzentrationsprofile nach dem Heißtauchen
der Substratlegierung (Co-10Cr-3Y) in die überzugslegierung,
gefolgt von einer Glühbehandlung, erstellt. Die ÜberzugsSchicht hatte eine Dicke von ca. 150-160 um, wobei
an der Grenzfläche mit dem darunterliegenden Substrat eine relativ dünne Diffusionszone (= 20 um) vorhanden war. Cr
war in der Überzugsschicht praktisch nicht vorhanden, und eine geringe Menge Co diffundierte aus dem Substrat direkt
durch den Überzug auf die Außenfläche.
Selektive Oxidation wurde bei 1027 0C in einem Gasgemisch
aus Wasserstoff/Wasserdampf/Argon in geeigneten Anteilen
no durchgeführt unter Bildung eines Sauerstoffpartialdrucks
-17
von ca. 10 at. Bei diesem Druck sind Nickel und Cobalt thermodynamisch stabil in der metallischen Form. Die durch dieses Verfahren erzeugte Oxidschicht besteht aus einer äußeren Oxidschicht einer Dicke von ca. 40 um und einer inneren Sekundäroxid-Verbundschicht einer Dicke von ca.
von ca. 10 at. Bei diesem Druck sind Nickel und Cobalt thermodynamisch stabil in der metallischen Form. Die durch dieses Verfahren erzeugte Oxidschicht besteht aus einer äußeren Oxidschicht einer Dicke von ca. 40 um und einer inneren Sekundäroxid-Verbundschicht einer Dicke von ca.
120 um. Die äußere Schicht enthielt nur ZrO2 und Y2°3· D^e
Sekundäroxidschicht bestand ebenfalls aus einer ZrO2/Y2O-,
-Matrix, enthielt jedoch eine große Zahl feinverteilter metallischer Teilchen, im wesentlichen Nickel und Cobalt.
Nickel und Cobalt waren zwar gleichmäßig in dem äußeren Bereich des metallischen Überzugs nach dem Heißtauchen und
Glühen und vor der Umwandlung von Zr und Y in Oxide vorhanden, nach der selektiven Oxidationsbehandlung waren sie
jedoch in demselben Bereich praktisch nicht mehr vorhanden. Die Röntgendiagramm-Analyse der Oberfläche der Probe zeigte,
daß diese äußere Oxidschicht ausschließlich aus einer Mischung von monoklinem Zirkonoxid und Yttriumoxid bestand.
Es wird angenommen, daß die Endverteilung von Elementen in
der Duplex-Überzugsschicht und die anschließende Oxidmorphologie größtenteils durch die Bedingungen der letzten
selektiven Oxidationsbehandlung bestimmt sind. Es wird angenommen, daß die Oxidation wie folgt vor sich geht: Die
Schmelzezusammensetzung an der Probenoberfläche vor der
selektiven Oxidationsbehandlung besteht größtenteils aus Zr und Ni, geringeren Konzentrationen von Y und Co und prak-
-1 7
tisch keinem Cr. Nachdem Sauerstoff mit P_ = 10 at zugeführt
wird, diffundieren Zr-und Y-Atome sehr schnell in die Schmelze in Richtung zur äußeren Sauerstoff/Metall-Grenzfläche
unter Bildung eines festen Zr0_/Y20-3-Gemischs.
Die edleren Elemente (Ni und Co) werden dann aus der 5 Schmelze ausgeschlossen und akkumulieren in der Metallseite
der Grenzfläche. Die Zr-Verarmung aus dieser Schmelze erhöht den Nickelgehalt der Legierung und macht sie höherschmelzend.
Wenn die Überzugslegierung erstarrt, werden die Atome sämtlicher Elemente im verbleibenden metallischen
2Q Teil des Überzugs weniger beweglich als im Schmelzzustand,
und die weitere Oxidation läuft als Festkörperreaktion ab. Das fortgesetzte Wachstum von Zr0o/Y203 9e-'lt weiter und
unterstützt einen Gegenstrom-Festkörperdiffusionsprozeß in der Metallseite der Grenzfläche, wobei Zr und Y in Richtung
zur Grenzfläche diffundieren, während Nickel und Cobalt von
der Grenzfläche weg diffundieren.
Das Profil zeigte, daß unter der äußeren ZrO^/Y-O-j-Schicht
Nickel und Cobalt als kleine Teilchen vorhanden sind, die
oQ in die Sekundäroxid-Verbundschicht eingebettet sind. Der
Grund für ihr Vorhandensein in einer solchen Verteilung in einer Matrix der ZrO^/^O^Sekundäroxidschicht ist nicht
klar. Es ist zu betonen, daß der Gewichtsanteil von Nickel, das vor der Oxidation in der Überzugsschicht vorhanden ist,
ca. 25 % beträgt, was ca. 2 0 % Volumenanteil entspricht. Dieser Anteil erhöht sich in der Sekundäroxidschicht nach
dem Ausschluß von Nickel aus der äußeren ZrO^/Y^O,-Oxidschicht
während der selektiven Oxidation. Diese erhebliche Nickelmenge, die sich zu dem aus dem Substrat diffundierenden
Cobalt addiert, bleibt während der Vervollständigung der selektiven Oxidation von Zr und Y wohl in der Sekundäroxidschicht
des Überzugs eingeschlossen.
Konfiguration und Verteilung von Nickel und Cobalt in
dieser Zone werden wahrscheinlich durch die Oxidationsmechanismen von Zr und Y innerhalb der Sekundäroxidzone
bestimmt. Dabei gibt es wenigstens zwei Möglichkeiten:
(1) Die Konzentration von Nickel und Cobalt in dem Metall vor der Grenzfläche wird sehr hoch infolge ihres Ausschlusses
aus der ZrO^/^CU-Oxidschicht, die ursprünglich aus der
Schmelze heraus gebildet wird. Eine gewisse Rückdiffusion
beider Elemente in den Festzustand setzt sich wahrscheinlich während der weiteren Beaufschlagung fort, aber der
übrige Anteil beider Elemente kann möglicherweise durch die wachsende Oxid/Metall-Grenzfläche überholt werden. Es
wird angenommen, daß diese Möglichkeit wahrscheinlicher als Möglichkeit (2) ist.
(2) Es findet ein Übergang von innerer zu äußerer Oxidation statt. Nach der ursprünglichen Bildung einer ZrO2/Y„O3
-Schicht an der Oberfläche können sich interne ZrO„-Teilchen
vor der Grenzfläche bilden, wenn die Konzentration an gelöstem Sauerstoff und Zirkon das für ihre Keimbildung
erforderliche Löslichkeitsprodukt übersteigt. Dann können
go diese Teilchen teilweise die weitere Zr-O-Reaktion blockieren,
weil die Diffusion von Sauerstoffatomen zur Reaktionsfront (der internen Oxidation) nur in den Kanälen zwischen
den vorher abgeschiedenen Teilchen erfolgen kann. Die weitere Reaktion an der Reaktionsfront kann entweder durch
seitliches Wachstum der vorhandenen Teilchen erfolgen, was eine sehr geringe Übersättigung erfordert, oder durch Keimbildung
eines neuen Teilchens. Das seitliche Wachstum der Teilchen kann somit zu einer kompakten Oxidschicht führen.
die innerhalb desselben Bereichs vorhandene metallische Bestandteile einschließen kann.
Unabhängig von dem betroffenen Mechanismus bei der Bestimmung
der Morphologie und Verteilung der metallischen Teilchen innerhalb der Sekundäroxidzone ist ganz allgemein die
Bildung einer solchen Keramik/Metall-Verbundschicht zwischen der äußeren Keramikschicht und dem inneren Metallsubstrat
äußerst vorteilhaft, und zwar wegen ihrer Fähigkeit, die mechanischen Spannungen zu reduzieren, die aus
der Nichtübereinstimmung der Wärmedehnzahlen des äußeren
Keramiküberzugs und des inneren Metallsubstrats resultieren.
Das Haftvermögen der Überzüge wurde dadurch bestimmt, daß mehrere Versuchsproben 10 Temperaturwechselbeanspruchungs-Zyklen
zwischen 1000 0C und Umgebungstemperatur in Luft
ausgesetzt wurden. Der ZrO^/Y^CU-Überzug auf der Legierung
Co-10Cr-3Y blieb vollständig haften und zeigte keine Anzeichen
von Abplatzen oder Rißbildung. Eine sorgfältige metallurgische Untersuchung über die Gesamtlänge der Probe ergab
keine Anzeichen von Rißbildung. Der Überzug erscheint vollständig porenfrei. Ferner zeigten Mikrosonden-Untersuchungen
über diesen Querschnitt, daß die Verteilungen von Zr, Y, Ni, Co und Cr im wesentlichen die gleichen waren wie bei
den Proben, die keiner Temperaturwechselbeanspruchung ausgesetzt
wurden. Die Überzüge sind nicht auf allen Substraten gleich effektiv. Z. B. ergaben sich bei einem gleichartigen
ZrO2/Y2O3-Öberzug auf der Legierung MAR-M509 Abplatzerscheinungen
nach dem zweiten Zyklus.
Es wird angenommen, daß die Anwesenheit von Yttrium sowohl im Co-Cr-Y-Substrat als auch in der Überzugslegierung das
Haftvermögen der Oxidschicht unterstützt.
Ferner wurde eine weitere wichtige Beobachtung gemacht:
Zwar wurden bereits Zirkonoxid-Yttriumoxid-Mischungen hergestellt,
aber soweit bekannt, hat bis jetzt niemand eine
Legierung aus Zirkon, Yttrium und einem edleren Metall einer selektiven Oxidation unterzogen. Die Erwärmung des
resultierenden ZrO„-Y907-M9-Produkts auf 1100 0C resultierte
in der In-situ-Bildung der kubischen oder stabilisierten
Form von ZrO^.
Das Substratmetall war Werkzeugstahl in Form eines Stabs.
Die Überzugslegierung war eine eutektische Legierung mit 71,5 % Ti und 28,5 % Ni. Dieses Eutektikum hatte einen
Schmelzpunkt von 942 0C. Der Stab wurde in diese Legierung
bei 1000 0C für 10 s eingetaucht, entnommen und für 5h bei
800 0C geglüht. Er wurde dann mit sauerstofffreiem Stickstoff
für die Dauer von 15 h bei 800 0C beaufschlagt. Der
Stickstoff wurde langsam mit Atmosphärendruck über den Stab geleitet. Der resultierende Überzug war ununterbrochen und
haftend. Die Zusammensetzung des Titannitrids, TiN , hängt von der Temperatur und dem Stickstoffdruck ab.
Beispiel 3 wurde wiederholt unter Verwendung von Flußstahl als Substrat. Es wurde eine Titannitridschicht aufgebracht.
Die Überzüge der Beispiele 3 und 4 sind brauchbar, da die
behandelte Oberfläche hart ist. Dies ist bei Flußstahl, der zwar kostengünstig, jedoch weich ist, besonders hilfreich.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, ein billiges Metall go roit einer harten Oberfläche zu versehen.
Es wurde ebenso wie in Beispiel 3, jedoch bei einer Tempegc
ratur von 650 0C verfahren. Der 2 μτα dicke Überzug war
heller als der Überzug aus Beispiel 3.
*(". '
359053a
Bei höheren Temperaturen erhaltene dunklere Farben wiesen auf eine stöchiometrische Zusammensetzung, TiN, hin.
Ähnliche Überzüge wurden auf rostfreien Stahl aufgebracht.
Eine eutektische Legierung aus 83 % Zr und 17 % Ni (Schmelzpunkt 961 0C) wird eingesetzt. Das Substratmetall
(Werkzeugstahl) wird bei 1000 0C tauchbeschichtet, für 3 h
bei 1000 0C geglüht und wie in den Beispielen 3 und 5 mit
Stickstoff bei 800 0C beaufschlagt. Es resultierte ein
gleichmäßiger haftender Überzug mit einer Dicke von 2-3 pm.
j 5 Beispiel 7 s
Eine eutektische Legierung aus 48 % Zr und 52 % Cu, Schmelzpunkt 885 0C, wurde eingesetzt. Werkzeugstahl wurde
für die Dauer von 10 s in die Legierung bei 1000 0C getaucht,
entnommen und für 5 h bei 1000 0G geglüht. Er wurde
dann mit Stickstoff bei einem Druck von 1 at während 50 h bei 800 0C beaufschlagt. Es resultierte ein gleichmäßiger
haftender Überzug.
Ein Vorteil von Kupfer als Metall M_ besteht darin, daß es
ein guter Wärmeleiter ist, was für die Wärmeableitung (in den Werkzeugkörper) beim spangebenden Bearbeiten günstig
ist.
Eine eutektische Legierung aus 77 % Ti und 23 % Cu, Schmelzpunkt 875 0C, wurde eingesetzt. Heißtauchen erfolgte
bei 1027 0C für 10 s; Glühen bei 900 0C für 5 h; Beaufschlagung
mit N» bei 900 CC während 100 h. Es resultierte
ein haftender kontinuierlicher Oberzug. Das Substratmetall war Schnellstahl.
Werkzeugstahl wurde mit einer Ti-Ni-Legierung überzogen und wie in Beispiel 3 geglüht. Die reaktive Gasspezies ist
Methan, das mit oder ohne einen Inertgasverdünner wie Argon oder Helium eingesetzt werden kann. Der überzogene Stahlstab
wird für 20 h mit Methan bei 1000 0C beaufschlagt. Es
resultiert ein harter, haftender überzug aus Titancarbid.
Das Verfahren nach Beispiel 9 wird wiederholt unter Einsatz von BH., als reaktive Gasspezies bei. einer Temperatur oberhalb
700 0C, z. B. > 700 0C bis 1000 0C, für die Dauer von
10-20 h. Es wird ein Titanboridüberzug gebildet, der hart und haftend ist.
Das Verfahren nach Beispiel 9 wird wiederholt unter Einsatz von Silan SiH. als reaktive Gasspezies, und zwar mit oder
ohne ein verdünnendes Inertgas wie Argon oder Helium. Die Temperatur und Beaufschlagungszeit sind z. B.
>700 0C bis * 1000 0C für 10-20 h. Es wird ein harter und haftender
Titansilicidüberzug gebildet.
TiO2~M„-Überzüge können auf ein Substratmetall in gleicher
Weise aufgebracht werden unter Einsatz einer Sauerstoffatmosphäre wie in den Beispielen 1 und 2. Ein Vorteil von
gO TiO2-M2-Überzügen ist, daß TiO2 gegenüber Angriffen von
wäßrigen Umgebungen beständig ist und außerdem das Eindiffundieren von Wasserstoff in das Substratmetall unterbindet.
Außerdem sind folgende weiteren Überlegungen zu beachten.
Das Metall M„ sollte mit dem Substrat kompatibel sein. Es
sollte z. B. keine spröde intermetallische Verbindung mit Metallen des Substrats bilden. Bevorzugt ändert es die
mechanischen Eigenschaften des Substrats nicht merklich und hat einen großen Löslichkeitsbereich in festem Zustand im
Substrat. Ferner bildet es bevorzugt ein niedrigschmelzendes Eutektikum mit M1. Auch sollte es kein hochstabiles
Oxid, Carbid, Nitrid, Borid oder Silicid bilden. Wenn z. B. M1 in ein Oxid umgewandelt werden soll, sollte M- unter den
zur Bildung des M.-Oxids angewandten Bedingungen kein stabiles
Oxid bilden.
Bei Auftragen einer Μ-/M2-Leg ierung durch Heißtauchen kann
ungleichmäßiges Aufbringen auf die Oberfläche durch schnelles
Drehen und/oder Wischen vermieden oder reduziert werden.
Der Glühschritt nach dem Aufbringen der Legierung oder
Mischung aus M- und M2 sollte durchgeführt werden, um eine
gute Bindung zwischen der Legierung und dem Substrat sicherzustellen.
Die Umwandlung des Legierungsüberzugs in das Endprodukt
wird bevorzugt durch Beaufschlagen mit einem langsam strömenden Reaktionsgasstrom bei einer Temperatur und einem
Druck durchgeführt, die ausreichen, um das reaktive gasförmige Molekül bzw. die Verbindung mit M1, jedoch nicht
mit M„ umzusetzen. Ferner ist es vorteilhaft, eine Temperatur
geringfügig oberhalb des Schmelzpunkts der Überzugslegierung, z. B. geringfügig oberhalb ihres eutektischen
Schmelzpunkts, anzuwenden. Die Anwesenheit einer Flüssigphase fördert die Wanderung von M1 zur Oberfläche und die
Verschiebung von M2 in die äußere Schicht.
Wenn die Temperatur unter dem Schmelzpunkt der Überzugslegierung liegt und die durch M1 und die reaktive gasförmige
Spezies gebildete Verbindung schnell wächst, wird M2
in der wachsenden Verbindung eingeschlossen, wodurch die
1 Teilchen von M..X gebunden werden. In diesem Fall wird ein
Cermet gebildet, was vorteilhaft sein kann, z. B. ein W- oder Nb-Carbid, das durch Cobalt oder Nickel gebunden ist.
5 Es ist somit ersichtlich, daß ein neues und nützliches Verfahren
zum Aufbringen eines NLX -Überzugs auf ein Metallsubstrat sowie neue und nützliche Produkte angegeben
werden.
Claims (21)
1. Verfahren zum Beschichten eines Metallsubstrats mit
einem Schutzüberzug,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
(a) Bereitstellen eines zu beschichtenden Substratmetalls,
(b) Bereitstellen einer Legierung oder Mischung aus wenigstens einem Metall M- und wenigstens einem weiteren
Metall M2, die nach den folgenden Kriterien ausgewählt
sind:
(1) M1 ist reaktionsfähig mit einer reaktiven Gasspezies eines Elements X (X = Sauerstoff, Stickstoff,
Kohlenstoff, Bor oder Silicium) unter Bildung einer stabilen Verbindung aus M1 und X bei einer ausgewählten
Temperatur und einem ausgewählten Druck der reaktiven Spezies,
(2) M2 bildet unter diesen Bedingungen keine stabile
Verbindung mit X und verbindet sich mit dem Substrat bei Wärmebehandlung des beschichteten Materials;
(c) Aufbringen einer solchen Legierung oder Mischung auf eine Oberfläche des Substrats unter Bildung eines Überzugs
und
(d) Durchführen einer selektiven Reaktion von M. mit der
genannten gasförmigen Spezies bei erhöhter Temperatur unter Bedingungen, die zur Bildung einer Verbindung aus
M- und X führen und die Bildung einer Verbindung aus M~
und X verhindern bzw. minimieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, , daß nach Schritt (c) der Überzug geglüht wird.
!5
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substratmetall eine Eisen(II)-Legierung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substratmetall eine NE-Legierung ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substratmetall eine Superlegierung ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat Werkzeugstahl ist.
7. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat rostfreier Stahl ist.
ο,-
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß M- ein Metall der Lanthanidengruppe ist.
35 ;;;
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennze ichnet , daß M1 ein Metall der Actinidengruppe ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß M1 Cer ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet;,
daß Μ« Nickel, Cobalt, Aluminium, Yttrium, Chrom oder Eisen
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß M- Cer, M~ Cobalt oder Nickel und das Substratmetall
eine Superlegierung ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
da durch geken η ζ e i c h η e t ,
daß M1 ein Metall der Gruppe III b, IV b oder V b des
Periodensystems der Elemente ist.
14. Beschichteter Metallgegenstand,
gekennzeichnet dur c h
(a) ein Metallsubstrat und
(b) einen auf wenigstens einer Oberfläche des Metallsub-
strats befindlichen und darauf haftenden Schutzüberzug,
der besteht aus einer äußeren Schicht einer Verbindung M1X , wobei X Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Bor
oder Silizium ist und η das Atomverhältnis von X zu M1
bezeichnet, und einer inneren Schicht wenigstens eines Metalls M3, das haftend mit dem Substrat verbunden ist,
wobei die Metalle M1 und M3 nach den folgenden Kriterien
ausgewählt sind:
(1) M. ist reaktionsfähig mit einer reaktiven gasförmigen
Spezies eines Elements X (X = Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Bor oder Silicium) unter Bildung
einer stabilen Verbindung von M1 und X bei einer ausgewählten
Temperatur und einem ausgewählten Druck der reaktiven Spezies,
und
und
(2) M„ bildet unter diesen Bedingungen keine stabile
Verbindung mit X und verbindet den Überzug mit dem Substrat.
15. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
"L5 daß das Metallsubstrat eine Eisen( II )-Legierung ist.
16. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsubstrat eine NE-Legierung ist.
17. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsubstrat rostfreier Stahl ist.
18. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallsubstrat eine Superlegierung ist.
19. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14, gO dadurch gekennzeichnet,
daß M- ein Metall der Lanthanidengruppe ist.
20. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
gr daß M1 ein Metall der Actinidengruppe ist.
1
21. Beschichteter Metallgegenstand nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß M- ein Metall der Gruppe III b, IV b oder V b des
Periodensystems der Elemente ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |