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Querbewegliche Kupplung, insbesondere für den Antrieb von Vorspinnspulen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf stoß- und lärmdämpfende querbewegliche
Kupplungen, insbesondere für den Antrieb von. Vorspinnspulen. Sollen zwei belastete
oder Belastungen (welche ungleichförmig sein können) übertragende Glieder bei beträchtlicher,
gleichbleibender oder wechselnder Abweichung ihrer Achsen aus der gemeinsamen Flucht
mit verhältnismäßig großen Geschwindigkeiten arbeiten, und diese Glieder
durch
eine querbewegliche Kupplung miteinander verbunden werden, um eine stete Gleichförmigkeit
der Bewegung zu erzielen, so ist die Wirkungsweise der Kupplung, wenn sie ein starres
Mittelstück oder Kupplungsglied besitzt, keine befriedigende, weil wegen der Geschwindigkeit
der Glieder, der Möglichkeit unregelmäßiger Belastungen und beträchtlichen Hubes
des verbindenden Gliedes Vibrationen und Lärm schwieri- zu vermeiden sind.
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Lärmdämpfende querbewegliche Kupplungen wurden bereits vorgeschlagen
und verwendet, besaßen aber immer ein nicht unter Federwirkung stehendes Verbindungsglied.
Lärm wurde bei ihnen vermieden durch Anbringen von Federn, welche seitlichen Druck
und infolgedessen Hemmung erzeugten. Solche Kupplungen besaßen aber keine stoßdämpfenden
Eigenschaften.
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Es ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, eine querbewegliche Kupplung
zu schaffen, bei der die Belastung vorzugsweise herbeigeführt wird durch Anbringen
eines Verbindungsgliedes, das aus zwei oder mehr Teilen besteht und eine Feder enthält,
wodurch der Kupplung die angestrebten stoß-und lärmdämpfenden Eigenschaften verliehen
werden.
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Gemäß vorliegender Erfindung erhält man diese Ergebnisse am besten
dadurch, daß man in jedem der zu verbindenden Glieder an den einander zugekehrten
Flächen, beispielsweise durch je zwei vorspringende Leisten, eine Gleitbahn anbringt,
in der sich das Mittelstück oder Kupplungsglied bewegt. Dieses besteht aus einer
quadratischen oder rechteckigen Platte, die in nach außen gepreßte Teile unterteilt
ist. Hierbei wird jede Gleitbahn zwei gegenüberliegende Seiten der Platte fassen.
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Die schematisch gehaltene Zeichnung zeigt ein Ausführungs- und ein
Anwendungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und drei Ausführungen des Mittelstückes.
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Abb. 1 ist eine Ansicht von der Schnittebene A-B in Abb. 2 bzw. C-D
in Abb. 3 gegen das eine der zu verbindenden Glieder gesehen. Die Abb. 2 und 3 stellen
zwei zueinander senkrechte durch die Welle gelegten Schnitte der Kupplung dar. Die
Abb. 4, 5 und 6 zeigen verschiedene Arten der Ausbildung und Belastung des Mittelstückes
oder verbindenden Gliedes. Die Abb. 7 und 8 veranschaulichen eine Anwendung der
neuen Kupplung, wobei in Abb.8 die Teile auseinandergezogen wiedergegeben sind.
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r ist das eine der miteinander verbunclenen Glieder, das zwei vorspringende
Leisten :2,:2a besitzt, die zusammen eine Gleitbahn bilden. 3, 3a sind ähnliche
Fortsätze des anderen Gliedes 4. 5 und 5a bezeichnen die zwei Teile des Verbindungsgliedes
oder Mittelstückes, das in die um go° versetzten Gleitbahnen 2, 2a und 3, 3a eingreifen.
Die belastende Feder 6 besitzt die Form eines exzentrischen Ringes, dessen Exzentrizität
so gewählt ist, daß beim Arbeiten eine sanfte und regelmäßige Federwirkung auftritt.
Die Ringfeder 6 wird durch einen Stift 17 in Stellung gehalten; während das eine
der zu verbindenden Glieder 1, 4, nämlich 4, auf der Welle 8 festsitzt, ist das
andere 1 in Richtung eines um eine Achse 2o schwingenden Armes ro verschiebbar angeordnet.
Zu diesem Zwecke trägt der Arm 1 o einen hohlzylindrischen Zapfen 18, der von der
Nabe 1g des Gliedes r umfaßt wird, während im Zapfeninnern eine aus den Segmenten
y und 9a gebildete Kulisse vorgesehen ist, worin der auf der Welle 8 drehbare Kulissenstein
7 läuft. Es kann das eine oder das andere der Glieder 1 und 4 das treibende oder
das getriebene sein, und es ist augenscheinlich, daß, innerhalb der durch die Bohrung
des Zapfens 18 am Arm to bestimmten Grenzen, die Mitte des Gliedes 1 gegenüber der
Mitte der Welle 8 bzw. des darauf sitzenden Gliedes 4 in jeder Richtung nachgeben
kann, und daß Stöße und Unregelmäßigkeiten, welche von irgendeinem der Glieder 1
und 4 herrühren oder auf diese zurückwirken, durch die Federwirkung des zusammengesetzten
Verbindungsgliedes 5, 5a und 6 gedämpft bzw. aufgehoben werden.
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Abb. 4 veranschaulicht ein aus vier Teilen 5, 5a, 5b, 5` und einer
Feder 6 bestehendes Verbindungsglied.
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Das durch Abb.5 dargestellte Verbindungsglied besteht aus zwei Teilen
5, 5a und Feder 6 und ist dasjenige, welches gegebenenfalls vorzugsweise verwendet
werden wird.
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Die Abb.6 veranschaulicht eine andere Ausführungsform des Verbindungsgliedes
r. Diese besteht aus den Teilen 5, 5a und Sb und der Feder 6.
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Der Federring 6 kann bei allen Ausführungsformen mit dem in Abb. r
angedeuteten Steckstift 17 versehen werden.
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Bei der in den Abb. 7 und 8 dargestellten Anwendung der neuen Kupplung
soll eine gleichförmige Bewegungsübertragung erfolgen, und zwar zwischen einer Welle
2o, die an ihrem Orte bleibt, und einer Welle 8, die der ersten gegenüber in einer
vertikalen Bahn 15 steigt und sinkt. Der Arm to sitzt, wie bereits gesagt, mit einem
Ende drehbar auf der Welle 2o und wird in der gewünschten Stellung in bezug auf
die Welle 8 gehalten. Zu diesem Zwecke sind auf dem Arme to Nuten vorgesehen, in
welche die "auf- der Welle 8 drehbaren prismatischen Federglieder
i
i und 12 eingreifen. Das auf der Welle 8 festsitzende Glied 4 ist mit dem Glied
i durch eine zusammengesetzte viereckige Platte .der .in ebb. 5 dargestellten Art
verbunden"Lmd zwar durch Eingriff der Platte in die um 9o° versetzten Gleitbahnen
der Glieder i und Das am Umfange mit Zähnen 2i versehene Glied i ist mit dem auf
der Welle 2o festsitzenden Kettenrade 13 durch eine Kette 14 verbunden, wozu natürlich
auch eine andere Bewegungsübertragung gewählt werden könnte.
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Die Bahnen 15 und 16 (Abb. 7) . der Mittelpunkte der Glieder 4 und
i lassen deutlich die relative Bewegung dieser Punkte gegeneinander und somit -die
erforderliche Verschiebungsmöglichkeit des Gliedes i gegen die Welle 8 erkennen.
Wenn sich das Glied i dreht, wird das Glied 4 und die Kuppelplatte 5, 5a bis 5c
mitgenommen. Hierbei wird die letzte eine einfache Rotationsbewegung ausführen,
wenn die Achse der beiden gekuppelten Glieder i und 4 zusammenfallen. Dies ist aber
nach Abb. 7 bei den angenomenen Bewegungsbahnen 15, 16 während einer Schwingbewegung
des Armes io nur zweimal der Fall. Durch die Achsenverschiebung erhält die Platte
oder das Mittelstück noch eine zusätzliche Bewegung.
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Um eine reibende Berührung zwischen der Welle 8 und dem Arm io zu
vermeiden, sind bei Abb. i bis«3 die Elemente 7, 9 und 9a sowie bei Abb. 7 und 8
die Elemente i i und 12 vorgesehen. Hierdurch wird gleichzeitig die gleitende Bewegung
des Mittelstückes bedeutend beschränkt, was auch dadurch mitbewirkt wird, daß durch
entsprechende Wahl der Länge des Armes io sich die Bahnen 15, 16, wie oben gesagt,
zweimal schneiden.
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Nach Abb. i bis 3 bekleiden die Kulissenteile 9, 9a die Innenseite
des am Arm io vorgesehenen Zapfen 18, während der dazugehörige Kulissenstein 7 gleich
das Lager der Welle 8 bildet. Beim Sch-,vingen des Armes io werden die daran befestigten
Kulissenteile 9, 9a auf den Kulissenstein 7 gleiten.
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Bei der Ausführung nach Abb. 7 und 8 kommen die Glieder 7, 9 und 9a
in Wegfall. Für den Kulissenstein 7 treten die um die Welle 8 drehbaren Glieder
ii, i2 ein, deren Gleitleisten in Schlitze des Armes io hineingreifen, Der die Feder
bildende Ring 6 ist so bemessen und die Platten 5 und 50 sind so gebohrt
zwecks Aufnahme des Ringes 6, daß die zusammengesetzte Platte in ihren Führungen
ohne Spiel und ohne untunliche Reibung gleitet, und daß bei normaler Belastung kein
wesentliches Zusammendrücken stattfinden wird. Sobald jedoch Stöße oder Unregelmäßigkeiten
das eine oder andere der miteinander verbundenen Glieder i und 4 treffen, so tritt
ein augenblickliches Zusammendrücken der zusammengesetzten Kupplungsplatten ein,
wodurch der Stoß oder die Unregelmäßigkeit, welche dieses Zusammendrücken verursachte,
unter Vermeidung von Vibration und Geräusch gedämpft wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 8 sind die an die Glieder i und
4 angegossenen Gleitbahnstücke 2, 2a, 3 und 3a in der Mitte erhöht, so daß nur der
mittlere Teil jedes dieser Stücke die Kupplungsplatte auf beinahe ihrer ganzen Breite
erfaßt, während auf dem übrigen Teil der Berührungsfläche die Platte nur auf etwas
weniger als ihrer halben Breite erfaßt wird, was den Gleitbahnstücken ermöglicht,
einander während des Arbeitens auszuweichen. Die Länge des mittleren vorstehenden
Teiles wird bestimmt je nach der Strecke, die das Ganze zurückzulegen hat.