DE3546414A1 - Verfahren und vorrichtung zur einstellung gleichmaessiger behandlungsmittelauftraege auf warenbahnen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur einstellung gleichmaessiger behandlungsmittelauftraege auf warenbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung gleich
mäßiger Behandlungsmittelaufträge auf laufende Warenbahnen,
sowie eine Vorrichtung zum gleichmäßigen oder gezielten und
gesteuerten oder geregelten Auftragen, Verteilen und/oder Ent
fernen von Flotte auf textilen und anderen durchströmbaren
ebenen Warenbahnen, aber auch auf Papierbahnen, um Farbtiefen-,
Mercerisier- oder sonstige Veredlungseffekte gleichmäßig über
die Breite der Warenbahnen zu erreichen.
Für die Erzielung gleichmäßiger Flottenaufträge auf Warenbahnen
werden die Bahnen bisher in der Regel nach dem Flottenauftrag
zwischen Abquetschwalzen hindurchgeführt, durch die eine Ent
fernung überschüssiger Flotte von der Bahn und auch eine bessere
Verteilung der Flotte auf der Warenbahn erreicht werden soll.
Hierbei erfolgt einerseits eine hohe mechanische Belastung
der Warenbahn durch die Quetschwalzen und andererseits durch
die Durchbiegung der Quetschwalzen beim Abquetschvorgang mit
den erforderlichen hohen Drücken eine Ungleichmäßigkeit in
der Abquetschung über die Warenbahnbreite. Zur Verringerung der
Ungleichmäßigkeit bei der Abquetschung werden die Quetschwal
zen über die Breite der Warenbahnen einstellbar ausgeführt, was
aber mit einem hohen technischen und Kostenaufwand verbunden
ist, durch die erforderlichen Fühl- und insbesondere Verstell
mechanismen.
In allen Fällen erfolgt die Einstellung der Gleichmäßigkeit
des Behandlungsmittelauftrages nach im wesentlichen subjektiven
Gesichtspunkten des Bedienungspersonals z. B. durch optische
Prüfung des Farbausfalls oder dergl.
Um zu objektiver Beurteilung der Gleichmäßigkeit des Behand
lungsmittelauftrages zu kommen, wurde deshalb schon vorge
schlagen, über die Warenbahnbreite mehrere Feuchtemeßgeräte
anzuordnen und in Abhängigkeit von den gemessenen Feuchtewerten
die Quetschdrücke über die Warenbahnbreite einzustellen.
Hierbei ist es zwar möglich, die Gleichmäßigkeit nach objek
tiven Gesichtspunkten also Meßwerten zu beurteilen und von der
Beurteilung durch das Bedienungspersonal unabhängig zu machen,
jedoch bleibt der technische Aufwand für die Einstellung
gleichmäßiger Liniendrücke der Quetschwalzen bestehen und
auch die hohe mechanische Belastung der Warenbahnen durch den
Abquetschvorgang.
Durch die vorliegende Erfindung sollen die Nachteile der
bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Vergleichmäßigung
des Flottenauftrages auf die laufende Warenbahn vermieden
werden und die Aufgabe gelöst werden, mit einfachen und die
Warenbahn auch schonenden Mittel zu objektiv weitestgehend
gleichmäßiger Verteilung der auf eine Warenbahn aufgetragenen
Behandlungsmittel zu kommen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Warenbahnen nach dem Behandlungsmittelauftrag einer gesteu
erten und geregelten Absaugebehandlung für überschüssige Be
handlungsmittelmengen auf einer oder beiden Seiten der Warenbahn
bei luftdurchlässigen Warenbahnen bzw. einer Durchströmbe
handlung für die Entfernung überschüssiger Behandlungsmittel
mengen durch die Warenbahn hindurch bei luftdurchlässigen
Warenbahnen in über die Breite der Warenbahn abschnittsweise
unterschiedlicher Stärke zu unterwerfen. Dabei kann bei luft
durchlässigen Warenbahnen dem Behandlungsmittelauftrag eine
Durchlüftungsmessung der Warenbahn vorgeschaltet sein, deren
Meßsignale für die Steuerung und/oder Regelung der Stärke der
Durchströmungsbehandlung für die Entfernung überschüssiger
Behandlungsmittelmengen verwendet werden. In vielen Fällen
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, der Absauge- bzw. Durch
strömungsbehandlung für die Entfernung überschüssiger Behand
lungsmittelmengen eine Abquetschbehandlung der Warenbahn vor
zuschalten, wobei dann ein einfaches, verhältnismäßig leichtes
Quetschwerk, durch das keine starke mechanische Belastung der
Warenbahn erfolgt, zur Verwendung kommen kann.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann unterhalb oder/und oberhalb der Warenbahn ein
durch Innenwände in voneinander getrennte Abschnitte unter
teiltes Gehäuse mit einem der Warenbahn zugewandten durch
gehenden Schlitz angeordnet sein, dessen Abschnitte über
mit Drosselblenden und Drosselventilen versehene Leitungen
über einen gemeinsamen Ausgleichskasten mit einer Vakuumpumpe
oder einem Verdichter verbunden sind. Zweckmäßig und zur
Erzielung genau definierter Verhältnisse sollen die Innenwände
im Bereich des Schlitzes zugeschärft ausgeführt sein.
Die Drosselventile sollen elektrisch verstellbar ausgebildet
sein.
Zur Anpassung an unterschiedliche Warenbahnbreiten soll das
Gehäuse mit den Leitungen und dem Ausgleichskasten schwenkbar
zur Warenbahn gelagert sein, wobei der Schwenkpunkt für das
Gehäuse mit dem Ausgleichskasten am einen Rand liegen kann,
oder aber auch für das dann V-förmige abklappbar geteilte
Gehäuse und den Ausgleichskasten in der Warenbahnmitte ange
ordnet sein kann.
An Hand der beiliegenden Zeichnungen, auf denen in schematischer
Darstellung
Fig. 1 eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine beispielsweise Ausführungsform eines Absaugege
häuses mit Ausgleichsgehäuse und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Absaugegehäuses
zeigen, soll die Erfindung nachfolgend noch näher erläutert
werden.
In Fig. 1 sind mit A eine Durchlüftungs- und Meßeinrichtung
für die Warenbahn 10 mit B eine Flottenauftragsvorrichtung mit
einem Foulard, mit C eine Pendelwalze, mit D und E Durchlüftungs
einrichtungen zum Entfernen von auf der Warenbahn befindlicher
Flotte einmal von der einen und ein anderesmal von der anderen
Warenbahnseite und mit F ein Microprozessor zur Übernahme der
Steuerungs- und Regelungsaufgaben dargestellt.
Eine Anlage zur Einstellung gleichmäßiger Behandlungsmittelauf
träge auf laufenden Warenbahnen kann je nach betrieblichen Er
fordernissen aus allen oder auch nur einzelnen der Einrichtungen
A bis F bestehen, soweit nur das Grundprinzip erhalten bleibt,
die Gleichmäßigkeit der Behandlungsmittelaufträge mittels
Durchlüftung bzw. Absaugung der Warenbahn einzustellen oder/
und zu steuern.
Die Durchlüftungs- und Meßeinrichtung A liefert bei entsprechen
der Unterteilung des Gehäuses 11 über die Warenbahnbreite für
jeden einzelnen Bereich der Warenbahnbreite eine Messung einer
direkt proportionalen Größe, die dem Warengewicht, wenn man nur
geringe Schwankungen über die Breite voraussetzt, genau umge
kehrt proportional ist. Das Verhältnis der luftdurchlässigen
Warenprojektionsfläche zur gesamten Fläche ist der Lückengrad.
Sind mehr Kett- oder Schußfäden pro Flächeneinheit vorhanden,
wird der Lückengrad kleiner, der Volumenstrom fällt also mit
dem Flächengewicht bei gleichbleibendem Differenzdruck.
Die Durchlüftungseinrichtungen D und E können so eingestellt
sein, daß alle Behandlungsabschnitte im Gehäuse 11 mit kon
stantem Volumenstrom durchlüftet werden, sie können aber auch in
Abhängigkeit von der Durchlüftungsmessung der Einrichtung A
mit vergrößertem oder verkleinertem Volumenstrom durchlüftet
werden. Dazu werden dann die Meßwerte am Geschwindigkeitsmesser
24 an der Blende 17 in den Microprozessor F eingegeben, der
dann die gezielte Einstellung der Ventile 18 an den Durchlüf
tungseinrichtungen D und E auslöst. Der Regler muß dazu ver
schiedene Wirkungskurven solcher Veränderungen kennen. Die
Einrichtung E kann so eingeregelt werden, daß Zweiseitigkeit
des Flottenauftrages verhindert wird, indem die Durchlüftung so
gering gehalten wird, daß keine Flotte aus der Warenbahn ent
fernt wird, aber die Flotte aus ihrer Lage an einer Warenbahn
oberfläche wieder in den Kern zurückgeführt wird.
Die Durchlüftungseinrichtungen A, D oder E können beispielsweise
so ausgebildet sein wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist.
Das Gehäuse 11 welches durch Innenwände 12 mit möglichst
scharfen Kanten in 3 Abschnitte 13, 14, 15, es können aber
auch erheblich mehr sein, unterteilt ist, weist einen zur
Warenbahn 10 gerichteten Absaugeschlitz 16 von einer Breite
zwischen 0,5 bis 5 mm auf, durch den eine Vakuumabsaugung mit
etwa 600 bis 900 mbar erfolgt. Um in allen Bereichen mit
konstantem Unterdruck arbeiten zu können, ist zwischen der
Vakuumpumpe und dem Gehäuse 11 ein Druckausgleichskasten 20
vorgesehen, der mit dem Gehäuse durch Leitungen 19 verbunden
ist. In den Leitungen befinden sich Drosselblenden 17 und ent
weder Geschwindigkeitsmesser 24 (Venturirohr mit Differenz
druckfühler, Flügelradanemometer, Hitzedrahtanemometer oder
dergl.), sowie Drosselventile 18 (für Einrichtungen A der Fig.
1) oder mit elastischen Antrieben 25 versehene Drosselventile
18 (für Einrichtungen D, E der Fig. 1).
Die Vorrichtung der Fig. 2 weist eine senkrechte Schwenkachse
21 auf, um diese gegenüber der Warenbahn 10 verschwenken zu
können, damit bei schmaleren Warenbahnen der Schlitz immer der
Warenbahnbreite entspricht d.h. keine freien Schlitzabschnitte
über die Warenbahn hinausragen, wodurch die Messungen ver
fälscht würden.
Statt einer Verschwenkung der Vorrichtung um den Warenbahnrand,
kann auch eine Verschwenkung um eine Schwenkachse 22 in der
Warenbahnmitte vorgesehen werden, wie in Fig. 3 angedeutet ist.
Dazu müßten dann das Gehäuse 11 und der Ausgleichskasten 20
geteilt ausgeführt werden. Der Absaugeschlitz würde hierbei
V-Form aufweisen.
Statt der Vakuumabsaugung kann die Durchlüftung der Warenbahn
auch mittels Überdruck von etwa 1 bis 1,1 bar erfolgen. Die
Druckdurchlüftung kann dabei aus einem feststehenden in einem
Rohr angeordneten Schlitz bestehen, über den die Warenbahn mit
einstellbarem Umschlingungswinkel von 20 bis 90° geführt wird.
Der Umschlingungswinkel kann auch durch eine Pendelwalze in
Abhängigkeit von der Warenspannung geregelt sein. Der Schlitz
soll ebenfalls in Segmente eingeteilt sein, die Strömungsge
schwindigkeit in den Segmenten wird gemessen. Die nicht von der
Warenbahn überstrichenen Segmente sollen mittels Abdeckung oder
einem Absperrorgan in dem Luftkanal vom Gebläse zum Schlitz
geschlossen werden, um den Betriebspunkt des Gebläses möglichst
nicht zu verschieben. Geeignet hierfür sind Gebläse mit sehr
flacher oder horizontaler Kennlinie.
Claims (9)
1. Verfahren zur Einstellung gleichmäßiger Behandlungsmittel
aufträge auf laufenden Warenbahnen wie Textilbahnen, Papier
bahnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnen nach
dem Behandlungsmittelauftrag einer gesteuerten und gere
gelten Absaugebehandlung für überschüssige Behandlungs
mittelmengen auf einer oder beiden Seiten der Warenbahn bei
luftundurchlässigen Warenbahnen bzw. einer Durchströmbehand
lung für die Entfernung überschüssiger Behandlungsmittel
mengen durch die Warenbahn hindurch bei luftdurchlässigen
Warenbahnen in über die Breite der Warenbahn abschnitts
weise unterschiedlicher Stärke unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
luftdurchlässigen Warenbahnen dem Behandlungsmittelauftrag
eine Durchlüftungsmessung der Warenbahn vorgeschaltet ist,
deren Meßsignale für die Steuerung und/oder Regelung der
Stärke der Durchströmungsbehandlung für die Entfernung
überschüssiger Behandlungsmittelmengen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absauge- bzw. Durchströmungsbehandlung für die
Entfernung überschüssiger Behandlungsmittelmengen eine
Abquetschbehandlung der Warenbahn vorgeschaltet ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb oder/und
oberhalb der Warenbahn (10) ein durch Innenwände (12) in
voneinander getrennte Abschnitte (13, 14, 15) unterteiltes
Gehäuse (11, 23) mit einem der Warenbahn zugewandten durch
gehenden Schlitz (16) angeordnet ist, dessen Abschnitte
über mit Drosselblenden (17) und Drosselventilen (18) ver
sehene Leitungen (19) über einen gemeinsamen Ausgleichs
kasten (29) mit einer Vakuumpumpe oder einem Verdichter
verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenwände (12) im Bereich des Schlitzes (16) zuge
schärft ausgeführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselventile (18) elektrisch verstellbar aus
gebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (11, 23) mit den Leitungen (19) und dem
Ausgleichskasten (20) schwenkbar zur Warenbahn gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwenkpunkt (21) für das Gehäuse (11) mit dem Ausgleichs
kasten (20) am einen Rand der Warenbahn liegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwenkpunkt (22) für das dann V-förmig abklappbar
geteilte Gehäuse (23) und den Ausgleichskasten in der Waren
bahnmitte angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853546414 DE3546414A1 (de) | 1985-12-31 | 1985-12-31 | Verfahren und vorrichtung zur einstellung gleichmaessiger behandlungsmittelauftraege auf warenbahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853546414 DE3546414A1 (de) | 1985-12-31 | 1985-12-31 | Verfahren und vorrichtung zur einstellung gleichmaessiger behandlungsmittelauftraege auf warenbahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3546414A1 true DE3546414A1 (de) | 1987-07-02 |
Family
ID=6289727
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853546414 Withdrawn DE3546414A1 (de) | 1985-12-31 | 1985-12-31 | Verfahren und vorrichtung zur einstellung gleichmaessiger behandlungsmittelauftraege auf warenbahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3546414A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19527110C1 (de) * | 1994-03-12 | 1997-01-16 | Kuesters Eduard Maschf | Vorrichtung zum Aufwickeln einer textilen Warenbahn |
DE19819075A1 (de) * | 1998-04-29 | 1999-11-11 | Raether Lordieck Iris | Verfahren und Anordnung zum Einbringen von Flotte in Textilgut unbegrenzter Länge |
-
1985
- 1985-12-31 DE DE19853546414 patent/DE3546414A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19527110C1 (de) * | 1994-03-12 | 1997-01-16 | Kuesters Eduard Maschf | Vorrichtung zum Aufwickeln einer textilen Warenbahn |
DE19819075A1 (de) * | 1998-04-29 | 1999-11-11 | Raether Lordieck Iris | Verfahren und Anordnung zum Einbringen von Flotte in Textilgut unbegrenzter Länge |
EP0953666A3 (de) * | 1998-04-29 | 2000-08-23 | Iris Raether-Lordieck | Verfahren und Anordnung zum Einbringen von Flotte in Textilgut unbegrenzter Länge |
DE19819075C2 (de) * | 1998-04-29 | 2003-04-30 | Iris Raether-Lordieck | Verfahren und Anordnung zum Einbringen von Flotte in Textilgut unbegrenzter Länge |
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