DE3545396A1 - Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzen - Google Patents
Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine dielektrische
keramische Zusammensetzung für hohe Frequenzen und insbesondere
eine verbesserte dielektrische keramische
Zusammensetzung für hohe Frequenzen, die eine hohe
Dielektrizitätskonstante und eine lineare Temperatur-
Charakteristik der Resonanzfrequenz aufweist.
Im Zuge der raschen Entwicklung der Techniken von
Hochfrequenzschaltungen, die im Mikrowellen- und Millimeterwellen-
Frequenzbereich arbeiten, besteht zunehmender
Bedarf an einer Miniaturisierung von Hochfrequenz-
Schaltungen.
In im Mikrowellen- und Millimeterwellen-Frequenzbereich
arbeitenden Hochfrequenz-Schaltungen werden weitverbreitet
Hohlraumresonatoren und Antennen eingesetzt.
Solche Komponenten müssen eine Größe haben, die ungefähr
gleich der halben Wellenlänge der Betriebsfrequenz
ist, so daß der Einsatz solcher Elemente einer Miniaturisierung
der Hochfrequenz-Schaltungen hindernd entgegensteht.
Die Miniaturisierung eines solchen Hohlraums
läßt sich dadurch realisieren, daß man einen
dielektrischen Resonator verwendet, da die Wellenlänge
in Dielektrika auf einen Wert von 1/√e r derjenigen im
freien Raum verkürzt wird.
Als Material für dielektrische Resonatoren sind solche
dielektrische keramische Zusammensetzungen wie beispielsweise
MgTiO3-CaTiO3, ZrO2-SnO2-TiO2, Ba2Ti9O20
oder (Ba,Sr) (Zr,Ti)O3 bekannt. Obwohl derartige
dielektrische keramische Zusammensetzungen selbst bei
Mikrowellen-Frequenzen einen hohen Q-Wert besitzen,
sind ihre Dielektrizitätskonstanten nicht so hoch und
liegen unterhalb von 40.
Als dielektrische keramische Zusammensetzung mit einer
höheren Dielektrizitätskonstante wurde in den JP-OSen
Sho 56 26 321 und Sho 56 82 501 eine Zusammensetzung
eines Systems BaO-NdO3/2-TiO2-PbO vorgeschlagen. Auch
Wakino et al. berichteten in "Journal of the American
Ceramic Society" 67, April 1984, S. 278-281, über eine
dielektrische keramische Zusammensetzung eines Systems
BaO-NdO3/2-TiO2-PbO. Die dielektrische keramische Zusammensetzung
dieses Systems hat eine hohe Dielektrizitätskonstante
(ε r ) in einer Größenordnung von 90 und
einen hohen Q-Wert von 5000 bei 1 GHz, jedoch hat sie
eine gekrümmte Temperatur-Charakteristik der Resonanz-
Frequenz. Infolgedessen läßt sie sich nicht als dielektrisches
Material für elektronische Komponenten einsetzen,
für die eine hohe Temperatur-Stabilität gefordert
wird. Beispielsweise muß in einem Satelliten-Kommunikationssystem
ein dielektrischer Resonator für einen
lokalen Oscillator eines bei 4 GHz arbeitenden Abwärts-
Umsetzers einen Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz
haben, der innerhalb eines Temperatur-Bereichs
von -45°C bis +85°C nicht größer als 100 ppm/°C ist, um
durch Schwankungen der Umgebungstemperatur bedingte Abweichungen
der Resonanz-Frequenz zu minimieren.
Andererseits haben D. Kolar et al. in "Ferroelectrics"
27 (1980), S. 269-272, über eine Bismuttitanat enthaltende
dielektrische keramische Zusammensetzung eines
Systems BaO-TiO2-Nd2O3 berichtet, die bei Frequenzen
der Größenordnung MHz hohe Stabilität und einen niedrigen
dielektrischen Verlust aufweist. Der Zusatz von
Bismuttitanat zu der Zusammensetzung BaO-TiO2-Nd2O3
ermöglicht die Verringerung der Temperaturabhängigkeit
der Resonanz-Frequenz und die Erniedrigung der Brenntemperatur
derselben. Es ist jedoch mit einer solchen
Zusammensetzung schwierig, dielektrische Resonatoren
mit einem Temperaturkoeffizienten der Resonanz-Frequenz
von nicht mehr als 100 ppm/°C zu erhalten.
Dementsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine dielektrische keramische Zusammensetzung
für hohe Frequenzen verfügbar zu machen, die eine
hohe Dielektrizitätskonstante und eine lineare Temperatur-
Charakteristik der Resonanzfrequenz aufweist.
Diese Aufgabe und andere Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch gelöst, daß bestimmte Mengen
Bi2O3 und PbO in einen aus BaO-NdO3/2-TiO2 bestehenden
Hauptbestandteil eingearbeitet werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine dielektrische
keramische Zusammensetzung für hohe Frequenzen
bereitgestellt, die im wesentlichen aus einem Hauptbestandteil
aus BaO, TiO2 und NdO3/2 und Zusatzstoffen
aus 6 bis 13 Gew.-% Bi2O3 und 2 bis 8 Gew.-% PbO besteht,
wobei der Hauptbestandteil eine anteilmäßige
Zusammensetzung aufweist, die durch die allgemeine
Formel
x BaO · y TiO2 · zNdO3/2
ausgedrückt wird, in der x, y und z die jeweiligen
Stoffmengen-Prozentsätze (Mol-%) der drei Komponenten
sind und x + y + z = 100, wobei die Anteile x, y und z
der Zusammensetzung in eine durch die Punkte a, b, c, d
in der Fig. 1 definierte polygonale Fläche fallen, wobei
die Eckpunkte des Polygons durch folgende Zahlenwerte
der Anteile x, y und z definiert sind:
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird NdO3/2 in dem Hauptbestandteil durch
wenigstens ein Oxid der Elemente der Lanthan-Reihe ersetzt.
Die dielektrischen keramischen Zusammensetzungen gemäß
der vorliegenden Erfindung sind aus den folgenden Gründen
auf diejenigen Zusammensetzungen beschränkt, deren
relative Anteile in die durch die Punkte a, b, c, d in
der Fig. 1 definierte polygonale Fläche fallen.
Wenn die erfindungsgemäße keramische Masse eine Zusammensetzung
aufweist, in der die Anteile x, y und z in
die Fläche A oberhalb der Seite ab des Polygons der
Fig. 1 fallen, wird es schwierig, die Keramik zu sintern,
und wenn sie bei 1400°C gesintert wird, können
nur poröse Keramiken erhalten werden. Wenn die erfindungsgemäße
keramische Masse eine Zusammensetzung aufweist,
in der die Anteile x, y und z in die Fläche B
fallen, nimmt der Temperaturkoeffizient der Resonanz-
Frequenz auf der positiven Seite der Temperatur zu.
Wenn die erfindungsgemäße keramische Masse eine Zusammensetzung
aufweist, in der die Anteile x, y und z in
die Fläche C fallen, nimmt der Temperaturkoeffizient
der Resonanz-Frequenz auf der positiven Seite der Temperatur
zu, und das Sintern wird instabil. Wenn die
erfindungsgemäße keramische Masse eine Zusammensetzung
aufweist, in der die Anteile x, y und z in die Fläche D
fallen, nimmt der Temperaturkoeffizient der Resonanz-
Frequenz auf der negativen Seite der Temperatur zu, und
das Sintern wird instabil.
Der Bi2O3-Gehalt ist aus folgenden Gründen auf den Bereich
von 6 bis 13 Gew.-% beschränkt: Wenn der Bi2O3-
Gehalt kleiner als 6 Gew.-% ist, nimmt die Dielektrizitätskonstante
nicht im gewünschten Maße zu, und der
Temperaturkoeffizient der Resonanz-Frequenz nimmt auf
der positiven Seite der Temperatur zu. Wenn der Bi2O3-
Gehalt größer als 13 Gew.-% ist, kommt es vor, daß zu
sinternde Bauteile während des Stadiums des Sintern
schmelzen.
Der PbO-Gehalt ist aus folgenden Gründen auf den Bereich
von 2 bis 8 Gew.-% beschränkt: Wenn der PbO-
Gehalt kleiner als 2 Gew.-% ist, nimmt die Dielektrizitätskonstante
nicht im gewünschten Maße zu, und der
Temperaturkoeffizient der Resonanz-Frequenz nimmt auf
der positiven Seite der Temperatur zu. Wenn der PbO-
Gehalt größer als 8 Gew.-% ist, kommt es vor, daß zu
sinternde Bauteile während des Stadiums des Sintern
schmelzen. Es ist anzumerken, daß die Gesamtmenge der
Zusatzstoffe vorzugsweise 17 Gew.-% nicht übersteigt.
Wenn die Gesamtmenge der Zusatzstoffe diesen Wert
überschreitet, tritt Schmelzen der sinternden Bauteile
auf.
Vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis von Bi2O3 zu
PbO im Bereich von 40 : 60 bis 85 : 15. Wenn das
Gewichtsverhältnis von Bi2O3 zu PbO über diesen Bereich
hinausgeht, ist es schwierig, dielektrische keramische
Massen mit guter Linearität der Temperatur-Charakteristik
der Resonanz-Frequenz zu erzeugen.
Die dielektrischen keramischen Zusammensetzungen gemäß
der vorliegenden Erfindung können einen Temperaturkoeffizienten
der Resonanz-Frequenz von 0 ppm/°C und
eine hohe Dielektrizitätskonstante bis zu 100 haben und
besitzen eine relativ lineare Temperatur-Charakteristik
der Resonanz-Frequenz mit einer Abweichung innerhalb
von 100 ppm in dem Temperatur-Bereich von -40°C bis
+85°C, wodurch sie die Herstellung eines lokalen Oscillators
für einen Satelliten-Fernmelde-Umsetzer ermöglichen.
Die Rohstoffe BaCO3, TiO2, Nd2O3, Pr2O3, Sm2O3, CeO2,
La2O3, Bi2O3 und PbO wurden eingewogen und naß vermahlen
zur Zubereitung von Mischungen mit einer jeweiligen
Zusammensetzung mit den in der Tabelle 1 angegebenen
Zusammensetzungs-Anteilen. Die erhaltenen Mischungen
wurden 1 h und darüber bei 1100°C an der Luft
calciniert, zerkleinert und zum Granulieren mit einem
Bindemittel vermischt. Das granulierte Pulver wurde
gepreßt und dann an der Luft bei 1300°C bis 1400°C
gebrannt, wodurch dielektrische Keramik-Scheiben mit
einem Durchmesser von 40 mm und einer Dicke von 20 mm
erhalten wurden.
Die Keramik-Scheiben wurden Messungen der Dielektrizitätskonstante
(ε) und von Q bei 25°C und 1 GHz sowie
des Temperaturkoeffizienten der Resonanz-Frequenz (τ f )
innerhalb des Bereichs von 25°C bis 85°C unterzogen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In der Tabelle sind die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten
Zusammensetzungen solche, die außerhalb des
Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen.
Der Temperaturkoeffizient der Resonanz-Frequenz (τ f )
wurde aus der Formel
berechnet, in der
f t eine Resonanz-Frequenz bei einer Temperatur t°C
und f 25 eine Resonanz-Frequenz bei 25°C bezeichnen.
Zur Bestimmung der Temperatur-Abhängigkeit der Resonanz-
Frequenz wurde die Resonanz-Frequenz für die
Proben Nr. 6, 15 und 16 bei verschiedenen Temperaturen
innerhalb des Bereichs von -40°C bis +80°C gemessen.
Die Ergebnisse sind in Fig. 2 dargestellt.
Wie aus den Ergebnissen in Tabelle 1 hervorgeht, ermöglicht
der gemeinsame Zusatz von Bi2O3 und PbO zu dem
Hauptbestandteil die Herstellung dielektrischer keramischer
Zusammensetzungen mit einer Dielektrizitätskonstante,
die höher ist als diejenige dielektrischer
keramischer Zusammensetzungen, die entweder Bi2O3 oder
PbO enthalten. Wie aus den in Fig. 2 dargestellten
Ergebnissen zu entnehmen ist, zeigen die dielektrischen
keramischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung eine bessere Linearität der Temperatur-
Charakteristik der Resonanz-Frequenz als die Proben Nr. 15
und 16.
Claims (2)
1. Dielektrische keramische Zusammensetzung für hohe
Frequenzen, bestehend im wesentlichen aus einem Hauptbestandteil
aus BaO, TiO2 und NdO3/2 und Zusatzstoffen
aus 6 bis 13 Gew.-% Bi2O3 und 2 bis 8 Gew.-% PbO, wobei
der Hauptbestandteil eine anteilmäßige Zusammensetzung
aufweist, die durch die allgemeine Formel
x BaO · y TiO2 · z NdO3/2ausgedrückt wird, in der x, y und z die jeweiligen
Stoffmengen-Prozentsätze (Mol-%) der drei Komponenten
sind und x + y + z = 100, wobei die Anteile x, y und z
der Zusammensetzung in eine durch die Punkte a, b, c, d
in der Fig. 1 definierte polygonale Fläche fallen, wobei
die Eckpunkte des Polygons durch folgende Zahlenwerte
der Anteile x, y und z definiert sind:
2. Dielektrische keramische Zusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß NdO3/2 durch wenigstens
ein Oxid der Elemente der Lanthan-Reihe ersetzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545396 DE3545396A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545396 DE3545396A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3545396A1 true DE3545396A1 (de) | 1987-06-25 |
Family
ID=6289140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853545396 Withdrawn DE3545396A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Dielektrische keramische zusammensetzung fuer hohe frequenzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3545396A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3924563A1 (de) * | 1988-07-28 | 1990-02-01 | Murata Manufacturing Co | Nicht-reduzierende dielektrische keramische zusammensetzung |
US5310710A (en) * | 1991-04-09 | 1994-05-10 | Ngk Spark Plug Company, Ltd. | Microwave dielectric ceramic composition |
-
1985
- 1985-12-20 DE DE19853545396 patent/DE3545396A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3924563A1 (de) * | 1988-07-28 | 1990-02-01 | Murata Manufacturing Co | Nicht-reduzierende dielektrische keramische zusammensetzung |
DE3924563C2 (de) * | 1988-07-28 | 1998-02-19 | Murata Manufacturing Co | Nicht-reduzierende dielektrische keramische Zusammensetzung |
US5310710A (en) * | 1991-04-09 | 1994-05-10 | Ngk Spark Plug Company, Ltd. | Microwave dielectric ceramic composition |
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