DE3544005C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln des Abstands einer
Schmelzelektrode zur Oberfläche des Schmelzguts in einem Vakuumlicht
bogenofen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Für die Erzeugung hochwertiger Metalle und Metallegierungen, die mög
lichst wenig Fremdkörpereinschlüsse aufweisen und in ihrer Struktur homo
gen sind, sind verschiedene Verfahren bekannt. Eines der bekanntesten
Verfahren ist das Lichtbogenschmelzen, bei dem sich eine Elektrode zu
einem Tiegel erstreckt und durch Anlegen einer elektrischen Spannung
zwischen Elektrode und Tiegel die Elektrode an ihrer Spitze abschmilzt
und als flüssiges Material in den Tiegel fällt. In der Regel wird die soge
nannte Schmelzelektrode an den einen Pol einer Gleichspannung und der
Tiegel an den anderen Pol dieser Gleichspannung gelegt. Es sind jedoch
auch Überlagerungen mit Wechselspannungen möglich, um bestimmte Ef
fekte zu erzielen.
Ein Hauptproblem beim Betrieb von Lichtbogenschmelzöfen der vorstehend
genannten Art besteht darin, die Lichtbogenlänge zu regeln, d.h. den Ab
stand zwischen dem unteren Ende der Elektrode und der Oberfläche des
bereits in dem Tiegel befindlichen Schmelzguts. Ist der Lichtbogen zu
lang, so können die Elektrode und/oder das Schmelzgut falsch aufgeheizt
werden, so daß die Qualität des Schmelzguts stark vermindert wird. Da
sich einerseits der Pegel des Schmelzguts in dem Tiegel fortwährend er
höht und andererseits der Abstand zwischen dem Ende der Elektrode und
der Oberfläche des Tiegels während des Betriebs nicht unmittelbar beob
achtet werden kann, müssen besondere Maßnahmen getroffen werden, um
diesen Abstand zu regeln.
Bei Lichtbogenschmelzöfen, die bei Atmosphärendruck oder nur geringfü
gig darunter arbeiten, wird die Lichtbogenlänge dadurch geregelt, daß
man eine vorgegebene Lichtbogenspannung aufrechterhält. Bei Atmosphä
rendruck ist der Plasmabogen dadurch gekennzeichnet, daß er einen be
stimmten Spannungsgradienten aufweist, z.B. 20 Volt pro 2,5 cm. Die
Spannungsabfälle an der Katode und an der Anodenoberfläche machen zu
sammen zusätzliche 20 Volt aus, so daß man dann, wenn man eine Licht
bogenlänge von z.B. 1,25 cm aufrechterhalten will, die Elektrode in eine
solche Position bringt, daß die Bogenspannung bei 30 V liegt. Dies kann
leicht mittels herkömmlicher Einrichtungen realisiert werden, welche die
Bogenspannung messen und regeln.
Bei Lichtbogenschmelzöfen, die im Vakuum arbeiten, kann das vorstehend
beschriebene Verfahren indessen nicht immer angewendet werden. Derar
tige Lichtbogenschmelzöfen werden insbesondere zum Schmelzen der soge
nannten refraktorischen aktiven Metalle wie Titan oder Zirkon sowie für
die Herstellung rostfreier Stähle und Hochtemperaturlegierungen verwen
det. Wenn der Gasdruck, der den Lichtbogen umgibt, abnimmt, nimmt
auch der Spannungsgradient des Bogenplasmas ab, und bei sehr niedrigen
Drücken kann der Spannungsgradient des Bogenplasmas beispielsweise nur
noch ein Volt pro 2,5 cm betragen. Da die Anoden- und Katodenspan
nungsabfälle z.B. bei Stahl bei ungefähr 20 Volt liegen, ist der Spannungsabfall
am Lichtbogen, verglichen mit den übrigen Spannungsabfällen, sehr klein.
Änderungen im Gasgehalt und der Legierungszusammensetzung beeinflußen
den Anoden- und Kathodenspannungsabfall in der Größenordnung des Span
nungsabfalls in der "Lichtbogensäule". Demzufolge ist das Verfahren, den
Lichtbogen durch Konstanthalten der Lichtbogenspannung zu regeln, vor
allem bei Stählen, mit großen Fehlern behaftet; d.h. die tatsächliche
Länge des Lichtbogens wird in der Regel stark von der gewünschten Län
ge abweichen.
Es ist indessen bereits ein Lichtbogenschmelzofen bekannt, der zur Rege
lung des Abstands zwischen Elektrode und Schmelzgutoberfläche von der
Erkenntnis Gebrauch macht, daß die Spannung sogar bei ordnungsgemäßem
Betrieb in bestimmten Zeitabständen kurzfristig zusammenbricht (US-PS
29 42 045). Dieser Effekt wird durch Kurzschlüsse verursacht, die durch
flüssige Metalltropfen entstehen, die von der Elektrode in den Tiegel
tropfen und kurzzeitig die Elektrode mit dem Schmelzgut im Tiegel elek
trisch leitend verbinden. Solange die Dauer und die Frequenz dieser Kurz
schlüsse nicht sehr groß sind, arbeitet der Lichtbogen mit nahezu voller
Leistung, so daß keine wesentliche Beeinflußung der Schmelzgut-Aufhei
zung stattfindet. Wird der Lichtbogen kürzer, so nimmt die Häufigkeit
der Bogenkurzschlüsse zu.
Gemäß dem bekannten Lichtbogenschmelzofen wird der Elektrodenabstand
in der Weise geregelt, daß die Häufigkeit der Bogenkurzschlüsse innerhalb
eines bestimmten Bereichs gehalten wird. Hierbei wird beispielsweise ein
Voltmeter beobachtet, und es werden mit einer Stoppuhr die Zeitabstände
zwischen den einzelnen Spannungseinbrüchen gemessen, damit die Span
nungseinbrüche pro Zeiteinheit ermittelt werden können. Die Bogenkurzschlüsse
können auch in einer selbsttätigen Regelung dadurch ausgewertet
werden, daß jeder Impuls ein Zahnrad um einen Zahn weiterschaltet.
Eine andere bekannte Einrichtung zur Regelung des Elektrodenabstands in
einem Lichtbogenschmelzofen geht von der Erkenntnis aus, daß der Licht
bogenspannung Spannungsschwankungen in Form von positiv ansteigenden
Impulsen überlagert sind, von denen jeder während einer kurzen Zeitspan
ne von beispielsweise 40 Millisekunden mit einer Frequenz von 30 Hz auf
tritt (DE-PS 12 12 651). Diese Spannungsimpulse, über deren Ursache
nichts ausgesagt ist, werden dazu benutzt, den Elektrodenabstand zu re
geln, wobei der Spannungsverlauf in eine Grundkomponente und eine zwei
te Komponente aufgespalten wird. Die in der zweiten Komponenten als
Spannungs-, Strom- oder Impedanzschwankungen auftretenden impulsför
migen Schwankungen werden hierbei nachgewiesen, und der Elektrodenab
stand wird in Abhängigkeit von der Folgefrequenz dieser Schwankungen
geregelt. Es wird also eine Impulszählung der Überspannungen pro Zeit
einheit vorgenommen und bei zu geringer Impulszahl die Elektrode abge
senkt.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Bogenschmelzen wird von
oszilloskopischen oder -graphischen Beobachtungen ausgegangen, die zei
gen, daß während des Schmelzens von Metallen im Vakuum kurzzeitige
Kurzschlüsse von 0,1 bis 0,3 Sekunden zwischen der Elektrode und der
geschmolzenen Metalloberfläche des Tiegels auftreten. Zusätzlich wird be
rücksichtigt, daß Änderungen in der Lichtbogenspannung auftreten, die
sich durch Verunreinigungen ergeben, welche ihrerseits auf Änderungen in
der Zusammensetzung oder im Druck einer inaktiven Gasatmosphäre be
ruhen oder durch das Ausschlagen eines Lichtbogens von der Elektrode
zur Tiegelwand bedingt sind, wobei diese letztgenannten Spannungsän
derungen kleiner sind als die Spannungsänderungen, die auftreten, wenn
Tropfen von geschmolzenem Metall die Elektrode mit dem geschmolzenen
Metallbad verbinden (US-PS 29 15 572). Diese bekannte Vorrichtung
weist eine Einrichtung auf, mit welcher die Elektrode in Richtung auf
die Oberfläche des im Tiegel befindlichen Metalls um einen Betrag be
wegt wird, der mindestens gleich der Differenz zwischen der Schmelzrate
der Elektrode und der Anstiegsrate der Metalloberfläche ist. Die Vorrich
tung weist außerdem Einrichtungen auf, die aufgrund geschmolzener Trop
fen zwischen der Elektrode und der Metalloberfläche in einer vorgegebe
nen Position der Elektrode in bezug zu der Metalloberfläche aktiviert
werden, um die Elektrode von der Metalloberfläche weg in eine bestimm
te Entfernung zu bewegen. Die Spannungskurzschlüsse werden hierbei
durch ein Relais erfaßt, das ein Zeitmeßgerät steuert.
Weiterhin ist eine Vorrichtung für die Regelung des Elektroden
abstands in der nicht vorveröffentlichten US-PS 45 78 795 beschrieben, bei welcher die Tropfenkurzschlüsse zwischen der Elek
trode und der flüssigen Metalloberfläche des Tiegels als Regelkriterium
herangezogen werden. Die Tropfenkurzschlüsse und die
zugeordneten Spannungsreduktionen erscheinen hierbei als sich wiederho
lende Impulse, die eng mit dem Elektrodenabstand korrelieren. Die Zahl
der Tropfenkurzschlüsse wird aufsummiert und jedesmal dann, wenn die
Zahl der Kurzschlüsse einen vorgegebenen Wert erreicht hat, werden die
mittlere Periode zwischen den Kurzschlüssen, und zwar ausgehend von
diesem vorgegebenen Wert, sowie die Zeit, in welcher dieser Wert er
reicht wird, errechnet. Für diese Berechnung und für die Anzeige der
Dauer jedes Kurzschlusses wird ein Mikroprozessor verwendet. Es wird
hierbei unmittelbar nach der Impulsformung der natürlichen Tropfen-
Kurzschlüsse digital mit einem Rechner gearbeitet. Die normierten Impul
se werden einem Ereignis-Register zugeführt, wobei die einzuzählende
Impulsmenge vorher über ein Rechner-Bedienpult eingegeben und fall
weise geändert werden kann. Unterschreitet der Inhalt des Ereignis-Regi
sters die festgelegte Impulszahl, was durch Koinzidenz festgestellt wird,
so erfolgt ein Befehl an ein Zeitmeßregister, und die abgelaufene Zeit
zwischen den jeweiligen Koinzidenzen wird ausgelesen. Dieser Wert dient
als Maßstab für den Abstand zwischen Elektrode und flüssiger Metallober
fläche. Der Meßwert wird jeweils nach Erreichen der vorgegebenen An
zahl von Tropfenkurzschlüssen (ca. 100 Kurzschlüsse) erneuert. Eine solche
Vorrichtung beeinhaltet zwei Nachteile, nämlich daß der Meßwert erst
nach relativ langen Zeitabschnitten aufgefrischt wird, also nicht aktuell
ist, und daß dann, wenn wenig oder gar keine Tropfen auftreten, die Zeit
bis zu einem Regeleingriff sehr lang wird. Bei hoher Tropfenzahl ist der
Regeleingriff dagegen sehr schnell. Die Ermittlungszeiten für die Tropfen
zahl stellen eine Totzeit dar. Diese Totzeit ist für unterschiedliche Be
triebszustände unterschiedlich lang. Das Zeitverhalten des Meßglieds ist
nicht-linear. Die Phasendrehung des Signales ist somit von dem augenblick
lichem Betriebszustand abhängig. Die Größe des Regeleingriffs bei einer
Abweichung vom Sollwert muß stark eingeschränkt werden, um ein Schwin
gen zu vermeiden. Es muß also eine kleine Kreisverstärkung gewählt wer
den. Dies bedingt eine träge Störgrößen-Regelung mit großen Abwei
chungen vom Sollwert.
Schließlich ist eine Regeleinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art bekannt (US-PS 43 03 797), bei der die Zeiten zwischen
den einzelnen Tropfenkurzschlüssen gemessen werden, aus den letzten (z. B. zehn)
Meßwerten ein Mittelwert als Tropfenfolge-Istwert gebildet wird und hiernach -
neben weiteren Einwirkungsmöglichkeiten - die Geschwindigkeit der Elektroden
absenkung geregelt wird.
Die Regelungseigenschaften dieser Vorrichtung sind
jedoch ebenfalls nicht optimal, weil der Zeitbedarf
für das Auftreten einer vorgegebenen
Zahl von Tropfen bei sehr kleiner Tropfenrate sehr groß wird und sich dadurch
die Regeldynamik verschlechtert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, mit der es möglich
ist, eine verbesserte Elektrodenregelung zu erreichen.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß
der Elektroden-Regler sehr scharf eingestellt werden kann,
ohne daß Schwingungen zu befürchten sind, so
daß es auch möglich ist, eine sehr schnelle Regelung mit nur gerin
gen Abweichungen vom Sollwert zu erzielen.
Die Erfindung optimiert auf diese Weise den geschlossenen Regelkreis,
der gegenüber einem offenen Regelkreis den Nachteil aufweist, daß erst
eine Regelabweichung auftreten muß, bis der Regler über eine Stellgröße
überhaupt eine Korrektur vornehmen kann. In der allgemeinen Regeltech
nik wird dieser Nachteil meistens durch eine sogenannte Regelung mit
Störgrößenaufschlag zu beseitigen versucht. Hierbei wird eine Störgröße
gemessen und über einen Hilfsregler dem Stellglied zugeführt. Bei Auf
treten einer Störgröße wird sofort ein Korrektursignal erzeugt, ohne daß
erst eine Regelabweichung abzuwarten ist. Dieser Zweig stellt, von der
Störgröße her gesehen, eine offene Kette, also eine Steuerung dar mit
all deren Nachteilen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Spannungsverlauf bzw. den Stromverlauf bei einem typischen
Tropfenkurzschluß;
Fig. 2 eine bekannte Regelschaltung für den Vorschub einer Elektrode in
einem Schmelztiegel;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für die Tropfenkurz
schlußregelung in einer Schmelzelektroden-Vorrichtung in Analog
technik;
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung entsprechend Fig. 3, je
doch in Digitaltechnik;
Fig. 5a eine grafische Darstellung, welche die funktionelle Abhängigkeit
zwischen Spaltbreite und Tropfenfolge zeigt;
Fig. 5b eine grafische Darstellung, welche die funktionelle Abhängigkeit
zwischen Spaltbreite und Tropfenhäufigkeit zeigt.
In der Fig. 1 ist dargestellt, in welcher Weise sich Strom und Spannung
verändern, die zwischen einer Schmelz-Elektrode und einem Tiegel anste
hen bzw. diese Strecke durchfließen. Man erkennt hierbei, daß bei einem
Gleichstrom, dem ein Wechselstrom mit geringer Amplitude überlagert
ist, die Spannung U im allgemeinen konstant bleibt und nur in den Punk
ten A, B ein Minimum bzw. in den Punkten C, D ein Maximum hat. Wenn
die Spannung U ein Minimum hat, dann besitzt der Strom ein Maximum,
vergl. die Punkte E und F.
Die Spannungseinbrüche in den Punkten A und B deuten jeweils einen
Kurzschluß an, der durch einen Tropfen flüssigen Metalls hervorgerufen
wird, der die Elektrode mit der Oberfläche des geschmolzenen Metalls im
Tiegel kurzzeitig verbindet.
In der Fig. 2 ist eine bekannte Schaltungsanordnung dargestellt, die für
die Tropfen-Kurzschlußregelung geeignet ist. Anhand dieser bekannten
Schaltungsanordnung lassen sich die Unterschiede und Vorteile der Erfin
dung besser verständlich machen. Die eigentliche Tropfen-Kurzschlußrege
lung (=Drop-short-Regelung) ist hierbei mit der Bezugszahl 20 bezeichnet.
Sie enthält mehrere Bauelemente und arbeitet wie folgt: Nach der gal
vanischen Trennung der Lichtbogenspannung UL durch einen Trennwandler
21 werden über ein Differenzierglied 22 die Spannungseinbrüche aufgrund
der Tropfen-Kurzschlüsse ausgefiltert. Die Grenzfrequenz des Differenzier
glieds 22 ist dabei so ausgelegt, daß die Kurzschlüsse einwandfrei erfaßt
werden können. In der nachfolgenden Triggerschaltung 23 werden die aus
gefilterten Impulse formiert und in einer nachfolgenden monostabilen
Kippstufe 24 in Normimpulse, d.h. in Impulse konstanter Amplitude und
Breite, umgewandelt.
Ein Integrator, genauer ein PT1-Glied 25 mit fester Integrationszeit, bil
det den Impulsmittelwert aus den anfallenden normierten Impulsen. Die
Ausgangsgröße dieses Integrators 25 stellt den Kurzschlußhäufigkeits-Ist
wert Usi dar, der mit einem an einem Potentiometer 27 abgegriffenen
Kurzschlußhäufigkeits-Sollwert Uss verglichen und als Differenz dem Kurz
schlußhäufigkeitsregler 26 zugeführt wird. Das entsprechende digitale Ana
logon hierzu wäre das Einzählen von Impulsen in einen digitalen Zähler
mit fester Zeitbasis und das Auswerten des jeweils innerhalb eines festen
Zeitintervalls anfallenden Impulszählerstands. Es wird also die Anzahl der
anfallenden Tropfen-Kurzschlüsse innerhalb einer festgelegten Zeit ge
zählt. Als Mittelwertbildner käme also ein Ringzähler in Frage, der den
Mittelwert über alle in der Ringzeit erfaßten Kurzschlüsse ermittelt.
Die übrigen Schaltungsteile der Fig. 2 haben mit der eigentlichen Kurz
schlußhäufigkeitsregelung nichts zu tun, obgleich sie für die Gesamtrege
lung erforderlich sind. Sie berücksichtigen andere Einflußgrößen auf die
Regelung, denn die Tropfen-Kurzschlüsse sind nur eines von mehreren
möglichen Regelkriterien, was durch das Summationsglied 28 zum Aus
druck kommt. Neben einer konstanten Spannung Uconst kann beispiels
weise die Ausgangsgröße des Kurzschlußhäufigkeitsreglers 26 über einen
Schalter 29 zugeschaltet werden. Ferner kann das Summationsglied 28 zu
sätzlich über einen Schalter 30 mit der Ausgangsgröße eines allgemeinen
Lichtbogenspannungsreglers 31 beaufschlagt werden. Diesem Lichtbogen
spannungsregler 31 wird die Differenz zwischen dem Lichtbogenspannungs
istwert ULi und einem Lichtbogenspannungssollwert ULS, der von einem
Potentiometer 32 abgegriffen wird, über ein Verknüpfungselement 33 zu
geführt. Die Ausgangsgröße dieses Summationsglieds 28 ist über einen
steuerbaren Schalter 34 mit Motorreglern verbunden. Der Schalter 34
kann hierbei über ein Relais 35 gesteuert werden, das durch eine Span
nung ausgelöst wird, die durch einen Gas-Detektor 36 erzeugt wird. Die
erwähnten Motorregler steuern zwei Motoren M 1 bzw. M 2, die für das
Differenzialgetriebe der Elektrode vorgesehen sind. Diese Motorregler sind
vom selben Typ und weisen jeweils einen P-Regler 37 bzw. 37′, einen I-
Regler 38 bzw. 38′, ein Impuls-Gerät 39, 39′ einen Gleichrichter 40, 40′
und einen Widerstand auf, wobei der Ausgang des Widerstands 41, 41′ auf
ein Verknüpfungselement 42, 42′ rückgeführt ist, das zwischen dem P-Reg
ler 37, 37′ und dem I-Regler 38, 38′ liegt. Ferner ist die Ausgangsgröße
eines Tachodynamos TD1 bzw. TD2 auf ein Verknüpfungselement 43 bzw.
43′ rückgeführt, wobei das Verknüpfungselement 43 zwischen den Abgriff
eines Potentiometers 44 und den P-Regler 37 angeschlossen ist, während
das Verknüpfungselement 43′ zwischen den Ausgang eines Umkehrverstär
kers 45, der ebenfalls am Abgriff des Potentiometers 44 liegt, und den
P-Regler 37′ angeschlossen ist. Ein weiterer Motor M 3 des Differential
getriebes der Elektrode ist über Schalter 46, 47, 48 zuschaltbar, wobei der
Schalter 48 von einem Relais 49 gesteuert wird, das seinerseits von einer
Kurzschlußauflöseschaltung 50 angesteuert wird.
In der Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung dargestellt,
die in einigen Einzelheiten der Anordnung nach Fig. 2 entspricht. Die ei
gentliche Tropfenregelung geschieht jetzt jedoch auf andere Weise. Zur
Veranschaulichung ist außer der erwähnten Schaltungsanordnung auch der
Schmelztiegel 60 gezeigt, in dem sich das Schmelzgut 61, z.B. geschmol
zenes Metall bzw. eine geschmolzene Metallegierung befindet. Über die
sem Schmelzgut 61 ist eine Schmelzelektrode 62 angeordnet, die an einer
Haltestange 63 befestigt ist, welche durch eine Öffnung in den Schmelz
tiegel ragt und dort mittels eines Flansches 64 arretiert ist. Der aus
dem Tiegel 60 herausragende Teil der Haltestange 63 ist mit einem Ge
winde 65 versehen, das durch eine Antriebsmutter 66 geführt ist. Diese
Antriebsmutter 66 steht mit einem Getriebe 67 in Verbindung, das seiner
seits mit einem Motor 68 gekoppelt ist, der einen Tachogenerator 69 an
treibt. Eine Geschwindigkeits-Regeleinrichtung 70 beaufschlagt den Motor
68 und wird ihrerseits von Signalen des Tachogenerators 69 beaufschlagt.
An dem Schmelztiegel 60 befindet sich ein Vakuum-Pumpensystem 71,
welches das Innere des Schmelztiegels 60 auf einem vorgegebenen gerin
gen Druck hält. Zwischen dem Boden des Schmelztiegels 60 und der Hal
testange 63 der Elektrode 62 ist eine Stromversorgung 72 angeschlossen,
welche zwischen dem Ende der Elektrode und der Oberfläche des
Schmelzguts 61 eine Spannung anlegt, die sogenannte Lichtbogenspannung.
Der Istwert der Lichtbogenspannung wird auf einen Gleichstromtransfor
mator 73 gegeben, dessen Ausgangssignal ULi einem Verknüpfungselement
74 zugeführt ist, welches auch den Lichtbogensollwert ULS erhält, der
von einem Potentiometer 75 abgegriffen wird.
Die Differenz zwischen dem Ist- und dem Sollwert der Lichtbogenspan
nung wird einem Spannungsregler 85 zugeführt, der über einen Schalter
76 ein Regelsignal auf die Geschwindingkeitsregelung 70 gibt. Die eigent
liche Tropfenfolgeregelung wird über einen anderen Schalter 77 auf die
Geschwindigkeitsregelung 70 geschaltet. Sie enthält einen Trigger 78, der
mit dem Gleichstromtransformator 73 verbunden ist und der die von dort
kommenden Tropfen-Kurzschlußimpulse triggert. Die von dem Trigger 78
abgegebenen Impulse können sich noch in Amplitude und/oder Impulsbrei
te unterscheiden und werden deshalb einem Normimpulsbildner 79 zuge
führt, der aus ihnen Impulse von einheitlicher Form bildet. Das wesent
liche Charakteristikum der vom Normimpulsbildner kommenden Impulse
ist somit nur noch ihr zeitlicher Abstand, d.h. die Impulsfolge. In einem
nachgeschalteten Mittelwertbildner 80 wird sodann der Mittelwert aller
Impulse innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls gebildet. Der ent
scheidende Schritt der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß
ein Kehrwertbildner 81 vorgesehen ist, der den Kehrwert aus dem Aus
gangssignal des Mittelwertbildners 80 bildet. Hat der Mittelwertbildner 80
beispielsweise innerhalb von T Sekunden insgesamt X Tropfen-Kurzschluß
impulse ermittelt, so beträgt die Impulsrate für diesen Zeitraum X/T.
Im Kehrwertbildner 81 wird dieser Wert betragsmäßig umgekehrt, d.h.
es wird I/X pro T errechnet. Dieser Kehrwert wird sodann als Istwert
einem Verknüpfungselement 82 zugeführt, dem gleichzeitig ein Sollwert,
welcher an einem Potentiometer 83 abgegriffen wird, zugeführt wird. Die
Differenz zwischen Ist- und Sollwert gelangt hierauf auf einen Tropfen
folgeregler 84, der über den bereits erwähnten Schalter 77 mit der Ge
schwindigkeitsregelung 70 in Verbindung steht.
Wie eine Gegenüberstellung der Fig. 2 und 3 zeigt, ergibt sich bei der
Anordnung nach Fig. 2 eine nicht-lineare Kreisverstärkung. Durchgeführte
Messungen (vergl. z.B. Fig. 5 der erwähnten US-PS 45 78 795
oder Fig. 5a) zeigen, daß die mittlere Tropfenfrequenz, d.h. der
mittlere Zeitabstand zwischen zwei Tropfen, in etwa eine lineare Funk
tion der Lichtbogenlänge ist. Da der Kehrwert der Tropfenrate die Trop
fenfolge ist, hat die Tropfenrate somit einen hyperbolischen Zusammen
hang mit der Lichtbogenlänge (vergl. Fig. 5b). Wird nun ein Regler verwen
det, der als Regelgröße die Tropfenhäufigkeit (Rate) - wie Fig. 2 zeigt -
verwendet, ergibt sich unter Einbeziehung der Strecke ein Regelkreis mit
nicht-konstanter Kreisverstärkung. Um ein Schwingen zu vermeiden, muß
die Größe des Regeleingriffes bei einer Abweichung vom Sollwert stark
eingeschränkt werden. Es muß also eine kleine Kreisverstärkung gewählt
werden. Dies bedeutet eine träge Störgrößen-Regelung mit großen Abwei
chungen vom Sollwert.
Wird dagegen, wie bei der Anordnung nach Fig. 3, vom Ausgangssignal des
Mittelwertbildners 80 der Kehrwert gebildet, so ist das Abweichungssig
nal proportional zur Streckenabweichung. Die Zeitkonstante und die Kreis
verstärkung sind konstant, d.h. der Regler kann optimal eingestellt wer
den.
In der Fig. 4 ist eine digitale Version der in der Fig. 3 gezeigten Anord
nung gezeigt, wobei der obere Bereich weggelassen ist. Man erkennt hier
bei, daß lediglich ein Vorspeicher 90 zwischen Normimpulsgeber 79 und
Mittelwertbildner 80 sowie ein Digital-Analog-Wandler 11 an den Ausgang
des Tropffolgenreglers 84 geschaltet sind. Der Vorspeicher 90 summiert
alle Impulse auf, die während einer Zykluszeit des digitalen Auswertege
räts auflaufen. Seinen Speicherinhalt liest er an den Mittelwertbildner
(80) am jeweiligen Ende der Zykluszeit aus.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Regeln des Abstands einer Schmelzelektrode zur Oberfläche des
Schmelzguts in einem Vakuumlichtbogenofen, wobei die zeitliche Häufigkeit der durch
Tropfen entstehenden Kurzschlüsse zwischen der Schmelzelektrode und der Oberfläche
des Schmelzguts als Regelkriterium herangezogen wird, mit einem Regler, welcher einen
elektrischen Antrieb für die Schmelzelektrode steuert und mit einem Signal beaufschlagt
wird, das der Differenz zwischen einem ersten und einem zweiten Signal entspricht, wobei
das erste Signal ein Tropfenfolge-Sollwert-Signal ist, d. h. der Sollwert zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Tropfenkurzschlüssen entspricht, und wobei das zweite Signal einen
Tropfenfolge-Istwert darstellt, gekennzeichnet durch Mittel zur Bildung des zweiten
Signals in der Weise, daß die Anzahl der innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls auftretenden
Tropfenkurzschlüsse (Tropfenrate) ermittelt und hieraus durch Kehrwertbildung
der mittlere Abstand zwischen zwei Tropfenkurzschlüssen errechnet wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Mitteln zur Bildung
des zweiten Signals ein Normimpulsbildner (79) vorgeschaltet ist, der von einem Trigger
(78) angesteuert wird, welcher die Tropfenkurzschlußsignale erfaßt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie über einen Schalter (77) mit einer Geschwindigkeitsregel
einrichtung (70) für den Elektrodenvorschub verbindbar ist, die über einen weiteren Schalter (76) mit einem Spannungsregler
(85) für die Lichtbogenspannung verbindbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwin
digkeitsregeleinrichtung (70) einen Motor (68) steuert, der ein Getriebe (67) antreibt, welches mit
einer Halterung (63) der Elektrode (62) verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Normimpulsbildner
(79) eine monostabile Kippstufe (39, 39′) vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Normimpulsbildner (79)
ein PT1-Glied nachgestellt ist, das die normierten
Impulse aufsummiert.
Priority Applications (7)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853544005 DE3544005A1 (de) | 1985-12-13 | 1985-12-13 | Einrichtung zum regeln des abstandes einer schmelzelektrode zur oberflaeche des schmelzguts in einem vakuumlichtbogenofen |
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---|---|
DE3544005A1 DE3544005A1 (de) | 1987-06-19 |
DE3544005C2 true DE3544005C2 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=6288314
Family Applications (2)
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