DE1169604B - Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen - Google Patents

Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen

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DE1169604B
DE1169604B DEH49249A DEH0049249A DE1169604B DE 1169604 B DE1169604 B DE 1169604B DE H49249 A DEH49249 A DE H49249A DE H0049249 A DEH0049249 A DE H0049249A DE 1169604 B DE1169604 B DE 1169604B
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Willy Halberschmidt
Karl-Georg Redel
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    • H05B7/144Power supplies specially adapted for heating by electric discharge; Automatic control of power, e.g. by positioning of electrodes
    • H05B7/148Automatic control of power
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    • HELECTRICITY
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Description

  • Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen Die Erfindung bezieht sich auf die Vorschubregelung von Abschmelzelektroden in Vakuum-Lichtbogenöfen.
  • Die Vorschubregelung einer Abschmelzelektrode in Vakuum-Lichtbogenöfen besitzt eine besondere Bedeutung hinsichtlich der metallurgischen Qualität des herzustellenden Schmelzblocks (ingot.). Zur Herstellung eines metallurgisch guten Schmelzblocks soll der Abstand zwischen dem laufend abschmelzenden Ende der Abschmelzelektrode und dem Schmelzsee im Schmelztiegel einen vorgegebenen Wert weder unter- noch überschreiten. Der Vorschub der Abschmelzelektrode muß daher so erfolgen, daß das Abschmelzelektrodenende während des Schmelzprozesses auf einem optimalen Abstandswert gehalten wird. Bei zu großem Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee besteht die Gefahr, daß der Lichtbogen zur Schmelztiegelwand überspringt, bei zu kleinem Abstand besteht die Gefahr, daß durch die Bewegung des Schmelzsees und der von der Abschmelzelektrode herabfallenden Tropfen geschmolzenen Metalls längere Zeit dauernde Kurzschlüsse hervorgerufen werden, wodurch die mittlere Lichtbogenenergie bedeutend vermindert und außerdem durch die fortgesetzten Kurzschlüsse das metallurgische Gefüge des Schmelzblocks verschlechtert wird.
  • Es sind verschiedene Verfahren zur Regelung des Vorschubs von Abschmelzelektroden in Vakuum-Lichtbogenöfen bekannt, bei denen ein Signal auf eine Vorschubeinrichtung gegeben wird, die in Abhängigkeit des Signals den Vorschub der Abschmelzelektrode während des Schmelzprozesses regelt.
  • Bei einem bekannten Verfahren wird die Lichtbogenspannung selbst als Signal für den Vorschub der Abschmelzelektrode benutzt und in eine Vorschubeinrichtung derart eingespeist, daß bei einem Spannungsanstieg die Vorschubgeschwindigkeit vergrößert wird, so daß der Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee sich verkleinert.
  • Bei einem anderen bekannten Verfahren wird der Wert bzw. der Mittelwert der Impedanz selbst zur Erzeugung eines Regelsignals verwendet, welches der Vorschubeinrichtung zugeführt wird. Auftretende Impedanzimpulse, die dem Impedanzbezugswert überlagert sind, werden zusammen mit dem Bezugswert Integrationsgliedern zugeführt, geglättet. Der so gewonnene Mittelwert der Impedanz wird zur Regelung bzw. Erzeugung des Regelsignals verwendet.
  • Schließlich ist auch ein Regelverfahren bekannt, bei welchem die bei kurzem Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee durch Schmelzseebewegung und/oder durch herabfallende Tropfen geschmolzenen Metalls auftretenden Kurzschlüsse registriert und die Zeitintervalle zwischen den Kurzschlüssen in ein Signal umgeformt werden, das in eine Vorschubeinrichtung eingespeist wird.
  • Diese bekannten Verfahren zur Vorschubregelung besitzen gewisse Nachteile und Ungenauigkeiten. Diese Nachteile bestehen unter anderem darin, daß die zum Erhalt des Signals herangezogene Funktion, beispielsweise der Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee als Funktion der Lichtbogenspannung, unter gewissen Schmelzbedingungen nicht mehr besteht oder die funktionelle Abhängigkeit sich völlig ändert. Dies ist z. B. der Fall, wenn man mit geringen Stromstärken schmilzt, wenn man gewisse Legierungen schmilzt oder wenn die Lichtbogenentladung teilweise oder ganz in eine Glimmentladung übergeht. Bei dem Verfahren, bei welchem die Zeitintervalle zwischen zwei Kurzschlüssen in ein Regelsignal umgeformt werden, muß der Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee unter den üblichen Normalwert erniedrigt werden, damit die Zahl der Kurzschlüsse einen für vernünftige Regelzwecke notwendigen Wert annimmt. Durch häufige Kurzschlüsse, durch die erst eine Feinregelung ermöglicht wird, verschlechtert sich jedoch die metallurgische Qualität des Schmelzblocks erheblich.
  • Beim Schmelzen von Abschmelzelektroden im Vakuum-Lichtbogenofen wurde beobachtet, daß im Lichtbogen selbst kurzzeitige Änderungen auftreten, die sich auf die Lichtbogenspannung in Form eines Impulses auswirken. Die zeitliche Folge der Impulse liegt je nach der Größe des Abstandes zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee im Schmelztiegel zwischen zwei bis drei Impulsen pro Sekunde und etwa einem Impuls pro 10 Sekunden, d. h., die Impulsfrequenz liegt in einem Bereich von etwa 1?ro Hz bis einigen Hz. Die Amplitude der Impulse schwankt ebenfalls in Abhängigkeit von der Größe des Abstandes zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee zwischen einigen hundert Minivolt und einigen Volt. Es handelt sich also bei den beobachteten Impulsen nicht um Kurzschlüsse, bei denen die Lichtbogenspannung auf Null absinkt. Außerdem wurde beobachtet, daß die Richtung der Impulse, bezogen auf den Normalwert der Lichtbogenspannung, abhängig ist von der Größe des Abstandes zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee. In den F i g. 1 a, 1 b und 1 c sind diese Beobachtungen dargestellt, und zwar zeigen sie den zeitlichen Verlauf der Lichtbogenspannung, die auf einen Sollwert von 25 Volt eingestellt ist.
  • F i g. 1 a zeigt den zeitlichen Verlauf der Lichtbogenspannung bei kleinem Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee. Die mittlere Amplitude der zahlreichen Impulse beträgt etwa 1,5 Volt. Es sind außerdem Kurzschlußimpulse eingezeichnet, wie sie registriert wurden. Diese wenigen Kurzschlußimpulse sind deutlich von den sehr viel zahlreicheren Impulsen unterschieden. Die Richtung der Impulse zeigt in Richtung abnehmender Lichtbogenspannung, d. h. bezüglich des Sollwertes in negativer Richtung.
  • F i g. 1 b zeigt den zeitlichen Verlauf der Lichtbogenspannung bei normalem Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee. Die Amplituden der Impulse sind deutlich kleiner als die der in F i g. 1 a dargestellten Impulse. Auch besitzt die Impulsfrequenz einen kleineren Wert. Kurzschlußimpulse wurden nicht registriert. Die Richtung der Impulse ist statistisch verteilt in Richtung abnehmender und zunehmender Lichtbogenspannung, d. h. bezüglich des Sollwertes sowohl in negativer als auch in positiver Richtung.
  • F i g. 1 c zeigt den zeitlichen Verlauf der Lichtbogenspannung bei großem Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee. Es ist deutlich zu ersehen, daß die Impulsfrequenz sich wesentlich vermindert hat, daß die Amplitude der Impulse noch kleiner als in F i g. 1 b geworden ist und daß die Richtung der Impulse in Richtung zunehmender Lichtbogenspannung zeigt, d. h. bezüglich des Sollwertes in positiver Richtung verläuft. Kurzschlußimpulse wurden keine registriert.
  • Es wurde nun gefunden, daß bei einem Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen, bei dem ein Signal auf eine Vorschubeinrichtung gegeben wird, die in Abhängigkeit des Signals den Vorschub der Abschmelzelektrode während des Schmelzprozesses regelt, und bei dem das Regelsignal aus der Impedanz gewonnen wird, die Nachteile und Ungenauigkeiten erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß zur Regelung nur die während des Schmelzprozesses auftretenden Impedanzimpulse herangezogen und zur Erzeugung des Regelsignals deren Amplitude und/oder Häufigkeit verwendet werden. Es können selbstverständlich auch nur Impedanzimpulse einer vorgegebenen Richtung zur Regelung herangezogen werden. Die Impulse können an der Lichtbogenspannung oder dem Lichtbogenstrom abgenommen werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also nur die Impedanzimpulse zur Erzeugung des Regelsignals herangezogen, ohne daß auf den Wert oder Mittelwert der Impedanz selbst Bezug genommen wird.
  • Bei den bekannten Regelverfahren wird der von mehreren Parametern abhängige Impedanzwert bzw. -mittelwert zur Erzeugung des Regelsignals benutzt. Das nur aus den Impedanzimpulsen erzeugte Regelsignal ist hingegen einigen dieser Parameter nicht unterworfen. Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht daher eine sehr feine Vorschubregelung für eine Abschmelzelektrode in einem Vakuurr.-Lichtbogenofen. Es kann ein optimaler Abstand zwischen Abschmelzelektrodenende und Schmelzsee während des gesamten Schmelzprozesses eingehalten werden, was eine wesentliche Voraussetzung für die Herstellung von Schmelzblöcken hoher metallurgischer Qualität bildet.
  • In den F i g. 2 und 3 ist schematisch ein Vakuum-Lichtbogenofen dargestellt. der nach dem Verfahren der Erfindung betrieben wird.
  • Die F i g. 2 zeigt eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Vakuum-Lichtbogenofen. Der Tiegel 1 ist an die Ofenkammer 2 gasdicht angeilanscht. Diese wird über den Stutzen 3 mittels eines nicht dargestellten Vakuumpumpenaggregats evakuiert. Die Abschmelzelektrode 4 ist mit der Haltevorrichtung 5 an der Elektrodenhaltestange 6 befestigt, die durch die Durchführung 7 gasdicht in die Ofenkammer 2 eingeführt ist. Die von einer Gleichrichtereinheit 8 erzeugte Versorgungsspannung für den Lichtbogenofen wird mit den Stromschienen 10 an den Tiegel 1 geführt und mit den Stromschienen 9 sowie dem beweglichen Kabel 11 an die Elektrodenhaltestange 5 angeschlossen. Eine Vorschubeinrichtung, bestehend aus den Rollen 12, dem Motor 13 und der an sich bekannten Steuereinrichtung 14 bewirkt den Vorschub der Elektrodenstange 6. Die Lichtbogenspannung wird außerdem an die Eingangsklemmen 15 einer Einrichtung zur Signalgabe angeschlossen. Durch eine Siebkette, bestehend aus der Drossel 16 und dem Kondensator 17, wird verhindert, daß die Signalgabeeinrichtung auf die Restwelligkeit der Gleichrichter 8 anspricht. Die zweite Siebkette, bestehend aus der Drossel 18 und dem Kondensator 19, ist so dimensioniert, daß auch die im Lichtbogen selbst auftretenden Impulse zurückgehalten werden. Der Widerstand 20 weist den gleichen Gleichstromwiderstand auf wie die Drossel 18. Durch diese Schaltung wird hervorgerufen, daß an den in Serie geschalteten Widerständen 21 und 22 nur noch die im Lichtbogen selbst auftretenden Impulse zu messen sind. Durch die Diode 23 wird nun hervorgerufen, daß am Widerstand 24 nur solche Impulse zu einem Spannungsabfall führen, die den Pegel der Lichtbogenspannung unterschreiten. Durch den Widerstand 25 und den Kondensator 26 wird ein Integral über die Zeit des am Widerstand 24 auftretenden Spannungsabfalls - Signals - erzeugt. Das integrierte Signal wird dem Steuergitter der Verstärkerröhre 27 zugeführt, die ausgangsseitig mit den Widerständen 29, 30 und 31 in einer Brückenschaltung liegt. Der Widerstand 28 wird so eingestellt, daß bei der gewünschten Signalgröße am Kondensator 26 0 Volt Spannung an den Ausgangsklemmen 32 auftreten. Die Ausgangsklemmen 32 sind mit den Signaleingangsklemmen 33 der an sich bekannten Steuereinrichtung 14 verbunden. An die Klemme 34 ist die zum Betrieb der Verstärkerröhre 27 notwendige Gleichspannung angeklemmt.
  • F i g. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Signalgabeeinrichtung. Auf die Darstellung der Anordnung des Lichtbogenofens wurde verzichtet, weil diese Anordnung der in F i g. 2 gezeigten entspricht. Die Lichtbogenspannung wird an die Eingangsklemmen 35 angeschlossen. Durch die Siebkette, bestehend aus der Drossel 36 und dem Kondensator 37, wird die Restwelligkeit der Gleichrichter 8 (F i g. 2) zurückgehalten. Der Kondensator 38 verhindert, daß die Gleichrichterspannung des Lichtbogens zu einem Stromfluß in der Primärwicklung des Transformators 39 führt. Die Impulse aus dem Lichtbogen werden über den Kondensator 38 auf die Primärseite des Transformators 39 geführt, der entsprechend für niedrige Frequenzen ausgelegt sein muß. Von der Sekundärseite des Transformators 39 werden die Impulse durch den Brückengleichrichter 40 gleichgerichtet, und mit Hilfe der Widerstände 41, 43 und 45 sowie den Kondensatoren 42 und 44 wird ein Integral über die Zeit erzeugt. Das integrierte Signal kann am Widerstand 45 abgenommen werden. An die Klemmen 47 wird eine Gleichspannung angeschlossen, die der Spannung am Widerstand 45 entgegengerichtet ist. Das Potentiometer 46 wird so eingestellt, daß bei dem gewünschten Signal am Widerstand 45 0 Volt an den Ausgangsklemmen 48 zu messen sind. Das Signal an den Klemmen 48 wird an den Eingang 33 der Steuereinrichtung 14 (gemäß F i g. 2) angeklemmt.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen, bei dem ein Signal auf eine Vorschubeinrichtung gegeben wird, die in Abhängigkeit des Signals den Vorschub der Abschmelzelektrode während des Schmelzprozesses regelt, und bei dem .das Regelsignal aus der Impedanz gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung nur die während des Schmelzprozesses auftretenden Impedanzimpulse herangezogen und zur Erzeugung des Regelsignals deren Amplitude und/oder Häufigkeit verwendet werden: 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur Impedanzimpulse einer vorgegebenen Richtung zur Regelung herangezogen werden. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulse an der Lichtbogenspannung oder dem Lichtbogenstrom abgenommen werden. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Impulse einer vorgegebenen Richtung in bezug auf den Normalwert von Lichtbogenspannung oder Lichtbogenstrom zur Erzeugung des Regelsignals verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift: »Neues aus der Technik«, 1. 6. 1961, Nr. 6.
DEH49249A 1963-05-24 1963-05-24 Verfahren zur Regelung des Vorschubs einer Abschmelzelektrode in einem Vakuum-Lichtbogenofen Pending DE1169604B (de)

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