DE3020336C2 - Vorrichtung zum Betrieb eines Lichtbogenofens - Google Patents
Vorrichtung zum Betrieb eines LichtbogenofensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen und Regeln der auf ein vorgegebenes oder festgelegtes
Meßintervall bezogenen, relativen Überschreitungsdauer eines vorgesehenen, festgelegten oder vereinbarten
Pegels durch eine stochastische Größe, z. B. der Dauer eines über der Reizschwelle liegenden Flickereffektes,
wobei die stochastische Größe durch einen Meßwertgeber erfaßt und ein Kennwert ihres statistisch ermittelten
zeitlichen Verlaufs zur Beeinflussung ihrer zukünftigen Werte mittels Stellorgan und Regler benutzt wird.
Stand der Technik ist ein Verfahren zum Betrieb eines Lichtbogenofens, dessen Leistungsaufnahme regelbar
ist, ζ. B. mittels eines Transformators mit Stufenschalter-Steuerung,
wobei die auftretenden Flickererscheinungen mit Hilfe eines Flickermeßgerätes ständig erfaßt
werden, die Meßergebnisse einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen werden und bei Oberschreiten eines oberen
Sollwertes bzw. Unterschreiten eines unteren Sollwertes während eines vorgegebenen Zeitabschnittes die
Leistungseinbringung erniedrigt bzw. erhöht wird, z. B.
dadurch, daß der Transformator auf eine niedrigere bzw. höhere Sekundärspannung umgeschaltet wird, bei
dem in einem ersten (Meß-)Kanal innerhalb gleichlanger Zeitabschnitte die relative Häufigkeit der Pegelüberschreitung
seit dem Ende des vorhergehenden Zeitabschnittes (Bildung des Quotienten aus der
Pegelüberschreitungsdauer und der Dauer des Zeitabschnittes ermittelt wird, in mindestens einem zweiten
(Intervall-)Kanal die relative Häufigkeit der Pegelüberschreitung seit Beginn eines laufenden, sich über
mehrere Zeitabschnitte erstreckenden Meßintervalls (Bildung des Quotienten aus Gesamt-Überschreitungsdauer
und der Dauer des laufenden Meßintervalls) ermittelt wird, sowie die ermittelten relativen Häufigkeiten
der Pegelüberschreitung in der Weise zur Erteilung eines Stellbefehls an das Stellglied für die
Leistung, z. B. eines Schaltbefehls an die Stufenschalter-Steuerung
des Transformators, verwertet werden, die Freigabe zur Umstellung auf niedrigere Leistung
erfolgt, z.B. die Umschaltung auf eine niedrigere Schaltstufe, wenn in beiden Kanälen oder dem zweiten
Kanal der Sollwert überschritten wird, die Freigabe zur Umstellung auf eine höhere Leistung erfolgt, wenn der
Sollwert in beiden Kanälen unterschritten wird, und keine Änderung erfolgt, wenn der Sollwert im ersten
Kana! unter-, im zweiten Kanal jedoch überschritten wird.
Stand der Technik der Regelung von Fertigungsprozessen ist auch (gem. DE-AS 18 04 571 und DE-OS
22 49 860) die Anwendung statistischer Merkmale stochastisch schwankender Produkt-Kenngrößen zur
Sollwertbildrng bei Folgeregelung. Ebenfalls zum Stand der Technik der Regelung statistisch schwankender
Größen (gem. DE-AS 16 73 594) gehört die digitale Verarbeitung einer regelmäßig abgetasteten Istwert-Sollwert-Differenz
zu einem Regelsignal unter Berücksichtigung von einstellbaren Grenzwerten für die
statistischen Schwankungen des Meßwertes bzw. für Fehlmessungen oder Materialfehler des Meßgutes.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein zweckmäßiges Verfahren für die quasi kontinuierliche Durchführung
des Meß- und RegcJvorganges vorzuschlagen, mit dem, sofern ein geeigneter Meßwertumformer verwendet
wird, ruch nichtelektrische stochastische Größen verarbeiten können.
Die genannte Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patenianspruches 1 angegebenen Merkmalen
gelöst
In der folgenden Erläuterung werden als Beispiel für
eine stochastische Größe die Flickererscheinungen zugrunde gelegt, die sich beim Betrieb von Verbrauchern
elektrischer Energie mit schnellwechselnder Last als Rückwirkung im Versorgungsnetz ergeben. Es wird
aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die als Beispiel
beschriebene Anwendung beschränkt ist, sondern allgemein zur Überwachung der Grenzwerte regellos
schwankender (stochastischer) Größen geeignei ist.
Regellos schwankend? physikalische Größen müssen in technischen Anlagen beinahe ausnahmslos in
gewissen Grenzen gehalten werden. Dabei wird oft eine kurzzeitige Über- oder Unterschreitung eines bestimmten
Pegels geduldet. Es ist sogar zweckmäßig, zur Kontrolle des zeitlichen Verlaufes, einen Grenzwert zu
wählen, der gelegentlich doch nicht eingehalten wird, weil die Funktionstüchtigkeit der gesamten Überwachungseinrichtung
auf diesem Wege indirekt überprüft wird. Eine Überwachungseinrichtung für einen niemals
überschrittenen Pegel müßte dagegen in bestimmten
ίο Zeitabständen durch die künstliche Nachahmung einer
Pegelüberschreitung geprüft werden, damit man sich auf sie verlassen kann.
Im folgenden werden nur die Überschreitungen eines oberen Pegels behandelt Sinngemäß das gleiche gilt
jedoch auch für die Unterschreitungen eines unteren Pegels, sofern in einem bestimmten Zusammenhang
diese von Bedeutung sind.
Bei vielen Anwendungen kann die regellose Schwankung
nicht mit einem stochastischen Prozeß gleichgesetzt werden. Das nachstehend beschriebene Verfahren
ist jedoch für alle regellose Schwär .yngen anwendbar,
weil es aus dem Verweildauer K; issierverfahren abgeleitet wurde.
Das einfachste Merkmal einer kurzzeitigen Pegel-Überschreitung
ist ihre Dauer. Das einfachste Merkmal mehrerer Überschreitungen des gleichen Pegels ist der
Quotient: gesamte Überschreitungsdauer/Beobachtungsdauer = relative Pegelüberschreitungsdauer.
Weitere Merkmale der Pegelüberschreitungen sind dadurch gegeben, daß man ihre Einzelwerte als
Elemente einer statistischen Gesamtheit betrachtet. Dann kann man den Mittelwert, die Varianz und auch
andere bekannte statistische Kenngrößen der Pegelüberschreitungen in einem festgelegten Zeitintervall T
berechnen. Bei nicht stationären stochastischen Prozessen schwanken zumindest einige dieser statistischen
Merkmale im Laufe der Zeit. Am Beispiel der relativen Pegelüberschreitungsdauer soll gezeigt werden, wie
man diese Schwankungen erfassen und gegebenenfalls mit einem Registriergerät aufzeichnen kann.
Beim Regeln technischer Anlagen muß dafür gesorgt werden, daß die relative Pegelüberschreitungsdauer
einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet. Das gilt auch für die obenerwähnten Flickererscheinungen, die
sich dann ergeben, wenn zwischen der aufgenommenen Leistung und der Netzkurzschiußleistung ein un£ünstiges
Verhältnis besteht. Verbraucher, die Flicker verursachen, sind insbesondere Elektrolichtbogenofen,
Schweißmaschinen und dergleichen.
so Aufgrund von Erfahrungen und Übereinkunft wird die Überschreitung der mittleren, d. h. für die für eine
»Normalperson« im Mittel gültigen Reizschwelle der Flickererscheinung un, das 2fache innerhalb eines
I'.uri-zeitintervalls von 15 min oder um das 1,3fache
innerhalb eines Langzeitintervalls von 1 Woche geduldet, sofern oie Überschreitungsdauer nicht mehr
als 1 °/o der Dauer des Meßintervalls beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Einhaltung dieser Festlegung \n vielen sich überlappenden
Kurzzeit-Intervallen und bei entsprechender Steuerung auch in lückenlos aufeinanderfolgenden
Kurzzeit Intervallen mit Hilfe des sogenannten I-Kanals
zu überwachen. Durch die Überlappung der Intervalle· kann, bei einer entsprechend feinen Stufung, der
ungünstigste, höchste Wert der relativen Pegelüberschreitungsdauer
gemessen werden und es kann ein quasi stelig verlaufender Istwert aus dem an sich
quantisierten Ausgangssignal des Pegelüberschreitungs-
Wächters gewonnen werden. Die Erfindung wird anhand von schematischen Darstellungen beschrieben.
In Fig. I speist der an dem mit Spannungsschwankungen
behafteten Netz angeschlossene Flicker-Meßwertgeber 1 einen Pegeiüberschreitungs-Wächter 2 und
dieser gibt ein quantisiertes Ausgangssignal, den Istwert der relativen Pegelüberschreitungsdauer an ein Sichtgerät
3. z. B. Papierschreiber, Oszillograf, Bildschirm, oder an einen Regler.
Fig. 2 zeigt den Einfluß der Feststellung von Grenzpunkten C auf das Ergebnis der Messung.
Fig. 3 zeigt den Verlauf der Meßwertverarbeitung. Aus dem Ausgangssignal des Flicker-Meßwertgebers Pr
schneidet ein Schmitt-Trigger 12 die Zeitabschnitte fi. /2
... der Überschreitung des festgelegten Pegels Pr heraus. Die Ausgangssignale L = »/Vüberschritten« und
0 = »nicht L« des Schmitt-Triggers werden im Speicherwerk 13 eines Rechners an bestimmten Plätzen
abgelegt. Nach Aiiiaui tics Kui/.iiiici vdlis Ti «ird die
Summe der Überschreitungsdauern gebildet und durch Ti dividiert. Der Quotient ist die relative Pegelüberschreitungsdauer.
Diese wird digital ausgegeben oder in einen Analogwert umgewandelt, der als quantisierte
Größe mit einem Sichtgerät z. B. mit dem Registriergerät 15 in Fig. 3 dargestellt werden kann. Bei sehr
kurzem Zeitabstand (Di) kann dieser quantisierte Istwert der relative Pegelüberschreitungsdauer als quasi
kontinuierlicher Wert an einen stetigen Regler gegeben werden.
Es gibt fünf Möglichkeiten zur Ermittlung der relativen Pegelüberschreitungsdauer in sehr kurzen
Zeitabständen, z. B. Dt = 0.1 s.
a) Die binäre Aussage des Schmitt-Triggers wird in einem Schieberegister gespeichert. Ein Vorwärts-Rückwärts-Zähler
führt nach Ablauf des Zeitabstandes (Dt)fo\gende Operationen durch: Addieren
der neuesten Aussage, Subtrahieren der ältesten Aussage, Ausgabe des neuen Zählerstandes als
Istwert.
b) Das Schieberegister wird mit einer adressierten Speichergruppe und mit einem Adressenspeicher
ersetzt. Letzterer enthält die Adresse des Speichers in dem der älteste, demnächst zu löschende und
durch neue Information zu ersetzende Aussage gespeichert ist. Der Inhalt des Adressenspeichers
wird nach jedem Abtastvorgang neu festgelegt.
c) Eine vorausbestimmte Anzahl von Speicherplätzen eines Digital-Rechners wird aufeinanderfolgend
mit der neuesten binären Aussage des Schmitt-Triggers beladen. Bei einer im Kreise umlaufenden
Adressierung der Speicherplätze wird praktisch ein Schieberegister mit festen Speicherplätzen und
einer Schiebeadresse ersetzt Zur Vereinfachung der Berechnung der Summe der Speicherinhalte
wird, ähnlich zu a) ein Summenspeicher mit dem neuesten und mit dem verfallenden ältesten Wert
korrigiert.
d) Bei der Anwendung des Digitalrechners nach c) kann die Summe gleichlautender Aussagen auch
durch Neuberechnung in jedem Abtastintervall fDfJbestimmt werden.
e) Bei dem Verfahren nach c) und d) wird auch der festgelegte Pegel Pf im Digitalrechner gespeichert
und der Pegelvergleich wird auch mit dem Digitalrechner durchgeführt. Der Schmitt-Trigger
wird durch die Anwendung eines Analog/Digital-Wandlers am Eingang des Digitalrechners ersetzt.
Für Regelungszwecke wird zusätzlich zu dem Kurzzeit-Intervall T/ ein noch wesentlich kürzeres
Meßintervall Tm eingeführt, um die Auswirkungen einer
Stellmaßnahme möglichst bald auszuwerten. Dazu werden zwei Meßkanäle, ein I- und ein M-Kanal,
benötigt. Beide arbeiten nach den o. a. Verfahren.
In einer Mehrkanal-AusfUhrung können zusätzlich
weitere statistische Merkmale des Flickenverlaufs, z. B. Mittelwert und Streuung der Zeitabschnitte registriert
und digital erfaßt werden. Hierbei ist auch das MeBintervall unabhängig von Kanal 1 einstellbar.
Bevorzugt werden '/3 oder '/5 des für den Kanal I
vorgeschriebenen Meßintervalls von z.B. 15 Minuten. Die Registrierung zeigt dann die mittlere Überschreitungsdauer
des gewählten Pegels und die Streuung der einzelnen Überschreitungsdauer bei größtmöglicher
Zeitauflösung an. Der digitale Ausgang ermöglicht eine automatische Datenübertragung zwecks Auswertung
2ΓΓΐ GroStechner
Als Registrierzusatz können z. B. gewöhnliche Papierschreiber mit etwa 60 mm/h Papiervorschub
verwendet werden. Bei der Benutzung von Mehrfarben-Punktschreibern ist die erforderliche Punktzahl/Zeiteinheit
von dem Meßintervall des Gerätes abhängig.
Die durch die Anordnung ermöglichte besondere graphische Darstellung der statistischen Merkmale gibt
auch bei der Verwendung einfacher Bauteile einen gute: Überblick. Die periodisch ermittelten statistischen
Hauptmerkmale, nämlich der Mittelwert und/ oder häufigste Wert, können auch als Stichproben eines
kontinuierlich veränderlichen Istwertes aufgefaßt werden, wobei der Sollwert im Sinne der vorgenannten
Festlegung der zulässige 99%-Wert ist. Auf dieser Basis kann bei Einsatz eines geeigneten Stellgliedes auch eine
selbsttäige Regelung des Flickerpegels vorgenommen werden.
Durch Erfassung der Überschreitungshäufigkeit vorgegebener Flickerpegel in zwei Kanälen /und Mdurch
Abwandlung der Meßwertverarbeitung ist eine stetige Beeinflussung der Störquelle möglich. Allerdings sind
die Meßgrößen unstetig, jedoch werden sie regelmäßig in so kurzen Zeitabständen aufeinanderfolgend an den
Regler gegeben, daß dieser, zumindest bei vorgeschaltetem Interpolationsfilter, als Analogregler für stetige
Größen in der herkömmlichen Bauweise ausgeführt sein kann. Der Anwendung eines zeitdiskreten Digitalreglers
steht jedoch auch nichts im Wege.
Bei der Regelung können im Hinblick auf die Einhaltung von Grenzwerten zwei verschiedene Ziele
verfolgt werden, die auch das angewandte Verfahren stark beeinflussen:
a) Die Regelung hat das Ziel, die relative Pegelüberschreitungsdauer
in allen Zeitintervallen der festgelegten Dauer Tu auch in sich teilweise
überlappenden Zeitintervallen auf dem Sollwert Hi so»zu halten.
b) Die Regelung hat das Ziel, die relative Pegelüberschreitungsdauer
in festgelegten Zeitintervallen T/ auf dem Sollwert Hisot zu halten. Die lückenlos
aufeinanderfolgenden Zeitintervalle 77 sind, gemäß Festlegung, entweder mit der Uhrzeit oder mit
einem Vorgang zu synchronisieren.
Im Falle a) genügt es, die relative Pegelüberschreitungsdauer
in einem Kanal in kleinen Zeitabständen Dt zu messen und mit dem konstanten Sollwert Hisob zu
vergleichen. Zur stufenweisen Regelung eines Stell-
transformator genügt dann die Anwendung eines für die Regelung der Netzspannung in Stromversorgungsnetzen gebräuchlichen Stufenschalter-Reglers. Zur
stetigen Regelung kann die in sehr feinen Stufen quantisierte Meßgröße, eventuell durch Interpolationsfilter geglättet, auf einen PID-Regler gegeben werden.
Im Falle b) müssen innerhalb des Zeitintervalles 77die
Regehingsvorgänge so ablaufen, daO am Ende des
Zeitinlervalles 7/die relative Pegelüberschreitungsdauer
mit dem Sollwert Hi «„//übereinstimmt.
Diese Sollwertregelung ist auch bei Überlappung der Intervalle anwendbar. Ihre Prin/ipschaltung ist in F-" i g. 4
dargestellt.
F-" i g. 5 zeigt ihre Anwendung auf den Lichtbogenofen,
mit dem Elektroden-Lage-Regler als Stellorgan.
Die gleiche Aufgabe kann bei dem hier vorgeschlagenen
Verfahren der Intervall-Überlappungen auch dein Fm!! 2^ en1.?."rechend beh^.n^ol1 wpi-ilpn
Der Sollwert Hi w/ wird in beiden F"ällen mit einem
Sicherheitsabstand zum zulässigen Grenzwert ΙΙη,π-π,
festgelegt.
Weitere Sicherheit zur Einhaltung des Grenzwertes wird dadurch gewonnen, daß in einem S-Kanal eine
zusätzliche Messung der relativen Pcgelüberschreitungsdauer mit dem Ziel eines schnellen und stark
reduzierenden Steuereingriffs mit Priorität bei Überschreitungen des zulässigen Grenzwertes Hk.v„,
erfolgt.
Das oben beschriebene digitale MeBprinzip kann bei verhältnismäßig geringem Aufwand mit dem Prinzip
der Fortschaltung des Bezugsintervalls kombiniert werden. Im Gegensatz zu der Messung in IülkcmIos oder
sogar lückenhaft aufeinanderfolgenden Meßintervallen, wie sie ζ B. mit Verweildauer-Klassiergeräten üblich ist.
wird bei dem hier beschriebenen Registrierverfahren das gleiche Meßintervall der Dauer T/ in sehr kleinen
Zeitabständen neu festgelegt. Das Zeitfenster der Dauer Ti wird über alle Meßwerte in sehr kleinen Schritten
fortgeschaltet (s. Fig. 6). Dadurch kann das ungünstige
Zusammentreffen mehrerer Überschreitungen im gleichen Intervall erzwungen und die strengste Kontrolle
der Einschaltung von ;--:lässigen Werten erreicht
werden. Eine — beabsichtigte oder zufällige — Verteilung der Pegelüberschreitungen auf festgelegte
aufeinanderfolgende Meßintervalle hat bei derartiger Forschaltung des Bezugsintervalls keinen F.influß auf
das Gesamtergebnis der Messung.
Der in kleinen Schritten mit Überlappungen durchge
in führte Fortschaltung des Meßintervalls ist es zu verdanken, daß die relative Pegelübcrschreitungsdaiier
am Ausgang des Gerätes und am Registrierstreifen als eine qausi kontinuierliche Größe erscheint (s. F i g. 7). Im
Gegensatz zu F i g. i war bei der Aufzeichnung von
: ί F'i g. 7 die Intervalklauer Ti langer als der ganze
Bildausschnitt.
Die Summe der im Meßintervall registrierten Zeitabschnitte der Peßclübcrschreitung wird als Treppenkurve
aufgeschrieben. Die auch in Zeitpi ,i/enten
> ablesbare Flöhe der einzelnen Treppenstufen wird mit
dem zulässigen Wert grafisch verglichen (s. F i g. 7). Rechts viii der strichpunktiert gezeichneten Grenzlinie
ist der verbotene Bereich.
Das beschriebene Registrierverfahren ist /wx grafi-
y, sehen Darstellung der statistischen Merkmale 'leliebi
ger. regellos schwankender Größen anwendbar Die Grenzwert-Überwachung statistischer Merkmale kann
bei diesem Verfahren durch einen Blick auf den Registrierstreifen erfolgen.
ν Durch die endliche Geschwindigkeit und das endliche
Fassungsvermögen der Datenverarbeitungsgeräte ist der Frequenzbereich der erfaßbaren Schwankungen
begrenzt. Die Grenzen des nutzbaren Frequenzbereiches werden ι om angewandten Gerätetyp und von der
ii Kompliziertheit der zu registrierender statistischen
Merkmale beeinflußt Andererseits müssen die Zeitauflösung und die Dauer des Meßinterva'is Ti dem
Frequenzbereich angepaßt werden, in dem die Schwankungen stattfinden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Verfahren zum Messen und Regeln der auf ein vorgegebenes oder festgelegtes MeQintervall bezogenen,
relativen Überschreitungsdauer eines vorgesehenen, festgelegten oder vereinbarten Pegels
durch eine stochastische Größe, z.B. der Dauer eines über der Reizschwelle liegenden Flickereffektes,
wobei die stochastische Größe durch einen Meßwertgeber erfaßt und ein Kennwert ihres
statistisch ermittelten zeitlichen Verlaufs zur Beeinflussung ihrer zukünftigen Werte mittels Stellorgan
und Regler benutzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der in gleichen Zeitabschnitten (Dt) abgetastete Momentanwert der stochastischen
Größe als binäre Aussage »festgelegter Pegel überschritten (L>
bzw. »festgelegter Pegel nicht überschritten (0)« auf einen Speicherplatz gegeben
wird, der dem Meßzeitpunkt zugeordnet ist, und daß die für das unmittelbar zurückliegende Meßintervall
(Ti) gültige »relative Pegelüberschreitungsdauer« als Quotient aus der Anzahl der mit der Aussage
»festgelegter Pegel überschritten« (L) belegten Speicherplätze (als Zähler) und der Gesamtzahl der
dem unmittelbar zurückliegenden Meßintervall (Ti) zugeordneten Speicherplatz (als Nenner) berechnet
und unverzüglich als Istwert weitergegeben wird, und daß die »relative Pegelüberschreitungsdauer«
als Istwert in gleichen Zeitabständen (k ■ Dt), (wobei k = ganze Zahl, vorzugsweise Ar=I) erneut
berechnet wird, indem das nunmehr (um k ■ Dt) zeitlich verschobene MeÜintervail (Tißurch Weglassen
der (k) veralteten Abtastwerte und durch Hinzufügen der (k) neu hinzugekommenen Abtastwerte
berücksichtigt wird, und daß eine auf den Sollwert-Istwert-Vergleich gegründete Verstellung
einer Stellgröße im Sinne einer selbsttätigen Regelung vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die binären Aussagen in gleichen
Zeitabständen (Dt) eingeholt und abgespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der relativen
Pegelüberschreitungsdauer mit einem Schieberegister und einem Vorwärts-Rückwärts-Zähler durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der relativen
Pegelüberschreitungsdauer mit einer adressierbaren Speichergruppe durchgeführt wird, wobei die
Adresse des Speicherplatzes, der die älteste, demnächst zu löschende und mit der neuesten
Information zu ersetzende binäre Aussage enthält, in einem besonderen Adressenspeicher festgehalten
und nach jedem Abtastvorgang neu festgelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der relativen
Pegelüberschreitungsdauer mit umlaufend adressierten Registern eines Digitalrechners erfolgt, der
in einem besonderen Speicher die Summe der gleichlaufenden Aussagen (L, 0) festhält und diese in
regelmäßigen Zeitabständen korrigiert oder neu berechnet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitabstände zur Erzielung
eines, quasi kontinuierlichen Verlaufs der relativen
Pegelüberschreitungsdauer (h) sehr klein gewählt
werden im Vergleich zum Meßintervall (Ti), z. B.
Dt = 10-3 η,
7. Verfahren nach Anspruch t bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des mit
Meßintervall-Überlappung betriebenen Istwertgebers nach zusätzlicher Glättung des Signals mit
einem Interpolationsfilter einer PID-Regelung auf den vorgegebenen Sollwert (Hisoii) unterzogi-n wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Pegelüberschreitungsdauer
als digitaler Istwert einem digitalen Regler zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der relativen
Pegelüberschreitungsdauer (h) an der gleichen stochastischen Größe und bei dem gleichen festgelegten
Pegel gleichzeitig in mehreren Meßkanälen (I, M) in unterschiedlichen Zeitintervallen (Tu TM)
erfolgt, wobei (Ti) ein Vielfaches von (Tm) beträgt
und (hi) zur Berechnung des optimalen Sollwertes für den Istwert (/^gebraucht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Digitalrechner sowohl die
Berechnung des Sollwertes aus (hM) als auch den Sollwert-Istwert-Vergleich durchführt
11. Verfahren ftach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Stelltransformatoren als Stellorgane diskreter Regelkreise die
zur Spannungshaltung in Hochspannungsnetzen benutzten Stelltransformator-Spannungsregler auch
zur Regelung stochastischer Pegelüberschreitungen benutzt werden, wobei die Ausgangsgröße (h) des
Istwertgebers anstelle des Netzspannungs-Istwertes in den Regler gegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1—11, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitliche Verlauf der
relativen Pegelüberschreitungsdauer bei Messung in sehr kleinen Zeitabständen mii einem Sichtgerät
dargestellt und/oder einem Registriergerät aufgezeichnet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein statistisches oder stochastisches
Merkmal, z. B. Mittelwert, Standardabweichung, das aus den in Zeitabständen (Dt) eingespeicherten
Meßwerten bei der Datenverarbeitung in überlappenden Zeitintervallen berechnet werden
kann, mit Sichtgerät dargestellt und/oder Registriergerät aufgezeichnet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |