DE3542471A1 - Scharnierausbildung fuer einen im tiefziehverfahren hergestellten aufklappbaren kunststoffhohlkoerper, insbesondere etui - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich zunächst auf die Scharnier­ ausbildung eines im Tiefziehverfahren hergestellten, aufklappbaren Kunststoffetuis für Schmuck, Uhren, Schreib­ geräte, Brillen und andere Gebrauchsgegenstände.

Neben Kunststoffetuis, deren Einzelteile im Spritzgieß­ verfahren hergestellt sind, sind auch schon aus Boden, Bodeneinsatz, Deckel und Deckeleinsatz bestehende Kunst­ stoffetuis bekannt, deren Einzelteile im Vakuumtiefzieh­ verfahren hergestellt wurden. Bei kleinen bis mittel­ großen Serien und Fertigung aus Kunststoffolien mit geschönten z.B. beflockten Oberflächen sind die letzt­ genannten Etuis wirtschaftlicher herzustellen.

Ein Nachteil dieser Etuis ist es, daß sich Hinter­ schneidungen beim Tiefziehvorgang nur begrenzt herstellen lassen, so daß Scharniere und Verschlüsse in zusätzlicher Montagearbeit angebracht werden mußten, wobei der Deckel zum Öffnen um nicht weniger als 180° verschwenkt werden konnte.

Aus dem DE-GM 85 19 659 ist ein Etui bekannt, das für Scharniere keine Zusatzteile und Montagearbeit erfordert. Die Scharniere dieses bekannten Etuis bestehen aus Steck­ zungen, die am freien Ende mit einem tiefziehfähigen Anschlag versehen sind. Der Anschlag besteht dabei aus einem Ellipsoid mit kreisrundem Querschnitt. Solche Scharniere können nur bei Etuis verwendet werden, deren Deckel einen Einsatz hat.

Aufgabe der Erfindung ist es eine Scharnierausbildung zu finden, die bei den sehr viel billigeren Etuis mit Deckel ohne Einsatz verwendet werden können. Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich durch am Deckel ange­ zogene Profillaschen aus mindestens drei hohlen Halb­ kugeln, die abwechselnd nach beiden Seiten aus einer Trennebene herausragen.

Größere Hohlkörper mit Deckel aus Kunststoff wie Koffer, Badezimmer- oder Wandschränke, Arzneimittelkästen und dgl. werden bisher nur im Spritzgießverfahren mit ange­ spritzten Scharnierteilen gefertigt. Die Verwendung der Profillaschen gemäß der Erfindung ermöglicht es, die teuren Spritzgießformen einzusparen und auch diese Hohlkörper im Tiefziehverfahren mit angezogenen Scharnier­ teilen erheblich billiger herzustellen.

Die Zeichnung zeigt schematisch und teilweise im Schnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung, nämlich die Scharnierausbildung an einem im Tiefzieh­ verfahren hergestellten Etui.

In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Deckelansicht von hinten,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Deckel,

Fig. 3 eine Ansicht der Profillaschen,

Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeils 4,

Fig. 5 und

Fig. 6 Teilschnitte von Etuiböden mit Einlage.

Der Deckel 7 hat an einer Längskante 8 zwei Profil­ laschen 2 angezogen. Die Profillaschen 2 bestehen aus drei wechselseitig zu beiden Seiten einer Trenn­ ebene 9 herausragenden hohlen Halbkugeln 2 a, 2 b, 2 c. 4 ist der Boden mit Einlage 3. Die Einlage 3 hat ent­ weder (Fig. 5) eine Tasche 10 oder (Fig. 6) einen Schlitz 6 in die die Profillaschen 2 gesteckt werden.

Claims (4)

1. Scharnierausbildung für ein im Tiefziehverfahren hergestellten, aufklappbaren Kunststoffhohlkörper, insbesondere Etui gekennzeichnet durch am Deckel (7) ange­ zogene Profillaschen (2) aus mindestens drei hohlen Halb­ kugeln (2 a, 2 b, 2 c), die abwechselnd nach beiden Seiten aus einer zur Deckelfläche parallelen Trennebene (9) herausragen und in einen Hohlkörperschlitz steckbar ausgebildet sind.

2. Scharnierausbildung nach Anspruch 1, bei einem Etui dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (3) des Bodens (4) Schlitze (6) zum Einstecken der Profillaschen (2) hat.

3. Scharnierausbildung nach Anspruch 1, bei einem Etui dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (3) des Bodens (4) eine Tasche (10) zum Aufnehmen der Profillaschen (2) hat.

4. Verwendung der Scharnierausbildung nach Anspruch 1 bei tiefgezogenen, gedeckelten Hohlkörpern aus Kunststoff wie Koffern, Arzneikästen, Wandschränken und Badeschränken.