DE3542068A1 - Schaltungsanordnung zur entzerrung digitaler signale - Google Patents
Schaltungsanordnung zur entzerrung digitaler signaleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur
Entzerrung digitaler Signale bei der leitungsgebundenen
Datenübertragung zwischen einem Sender und einem Empfänger, bei
welcher im Empfänger mindestens ein kapazitives Element in die
Übertragungsstrecke eingeschaltet ist.
Bei der Übertragung digitaler Signale über Kabel bzw. Leitungen
treten in der Regel Verzerrungen auf, durch welche die Impulse in
ihrer Form so verzerrt werden, daß ihre Information u. U. nicht mehr
rückgewonnen werden kann. Der Grad der Verzerrungen wird von den
Leitungsbelägen bestimmt. Bei hohen Übertragungsraten mit einem
Frequenzspektrum, das beispielsweise oberhalb von 30 kHz liegt, wirkt
die Übertragungsleitung wie ein Tiefpaß, der lineare Verzerrungen der
übertragenen Signale verursacht. Der Grad der Verzerrungen kann durch
Messungen ermittelt werden. Mit einem entsprechenden Hochpaß, der in
einem Empfänger in die Übertragungsstrecke eingeschaltet wird, können
die Verzerrungen kompensiert werden. Das digitale Signal steht dann
in seiner ursprünglichen Form zur Verfügung. Seine Information bleibt
erhalten.
Die Möglichkeit, den Verzerrungsgrad festzustellen, besteht bei
installierten Leitungen immer. Es kann dann auch stets ein geeigneter
Hochpaß in die Übertragungsstrecke eingeschaltet werden.
Voraussetzung ist jedoch immer eine recht aufwendige Messung mit
anschließendem Einschalten eines Hochpasses. Die dann aufgebaute
Schaltung hat nur Bestand, wenn die Leitungseigenschaften auf Dauer
konstant bleiben. Änderungen derselben erfordern neue Messungen und
neue Schaltarbeiten. Das gilt auch, wenn aus irgendwelchen Gründen
neue Kabel bzw. Leitungen zwischen einem Sender und einem Empfänger
eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
anzugeben, mit der bei einem Empfänger ankommende, über eine Leitung
übertragene digitale Signale ohne aufwendige Messungen und
Schaltarbeiten entzerrt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung der eingangs
geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß als kapazitives Element eine steuerbare Kapazität, die Teil eines Netzwerks ist, eingeschaltet ist,
- - daß am Ausgang des Netzwerks ein die Ausgangsspannung desselben erfassender Komparator angeschlossen ist, der bei positiver Ausgangsspannung des Netzwerks ein anderes Ausgangssignal als bei negativer Ausgangsspannung liefert,
- - daß an den Komparator ein binärer Speicher angeschlossen ist, welcher zur Übernahme des Ausgangssignals des Komparators mit einer aus der Signalfolge eines über die Übertragungsleitung beim Empfänger ankommenden Datenstroms periodisch abgeleiteten Taktflanke durchgeschaltet wird,
- - daß an den Ausgang des Speichers ein eine Steuerspannung liefernder Integrator angeschlossen ist und
- - daß die steuerbare Kapazität mit dem Integrator verbunden und nach Maßgabe der Steuerspannung desselben im Ausgleichsinne verstellbar ist.
Mit dieser Schaltungsanordnung ist eine automatische Entzerrung
digitaler Signale möglich. Es braucht im Empfänger nur einmal das
Netzwerk mit der steuerbaren Kapazität in die Übertragungsstrecke
eingeschaltet zu werden. Der Wert der Kapazität wird stets durch den
Integrator im Ausgleichsinne - also im Sinne einer Entzerrung der
Signale - verstellt, welcher seine Information von dem Komparator
erhält, der die Ausgangsspannung des Netzwerks ständig erfaßt. Das
dauernd am binären Speicher anstehende Ausgangssignal des Komparators
wird dem Integrator nach Maßgabe einer aus dem zu überwachenden
Datenstrom abgeleiteten Taktflanke periodisch aufgegeben, der seine
Steuerspannung und damit den Wert der Kapazität im Netzwerk solange
verändert, bis die mittlere Anzahl der beiden unterschiedlichen
binären Informationen des Speichers gleich ist. Störgrößen, wie
beispielsweise Rauschen, verfälschen dieses statistische Mittel
nicht.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den
Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Übertragungsstrecke für digitale Daten.
Fig. 2 in einfachster Ausführungsform eine Schaltungsanordnung nach
der Erfindung als Blockschaltbild.
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 ergänzte Schaltungsanordnung.
Mit (1) ist ein Sender für digitale Signale bezeichnet, der über eine
metallische Leiter aufweisende Leitung (2) mit einem Empfänger (3)
verbunden ist. Im Verlauf der Übertragungsstrecke kann mindestens ein
Regenerator (4) eingeschaltet sein.
"Empfänger" im Sinne der Erfindung ist der Empfänger am Ende einer
Übertragungsstrecke. Er kann aber auch von der Empfangsseite eines
Regenerators gebildet sein. Die Erfindung kann nach entsprechender
Anpassung für Codes unterschiedlicher Art verwendet werden.
"Anpassung" bezieht sich dabei auf die Art der Ableitung der
Taktflanke zur Durchschaltung des binären Speichers, was weiter unten
erläutert wird.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 2 ist in einem durch eine
strichpunktierte Linie angedeuteten Empfänger (3) untergebracht. In
dem Empfänger (3) ist in die Übertragungsstrecke ein Netzwerk (5)
eingeschaltet, welches eine steuerbare Kapazität (6) aufweist. Bei
der steuerbaren Kapazität (6) handelt es sich vorzugsweise um eine
Kapazitätsdiode. Die über die Leitung (2) ankommenden Daten werden
nach Passieren des Netzwerks (5) zu einem Amplitudenentscheider (7)
weitergegeben und von dort der weiteren Verarbeitung zugeführt.
An den Ausgang des Netzwerks (5) ist ein Komparator (8)
angeschlossen, bei welchem es sich beispielsweise um einen
Operationsverstärker handelt. Der Komparator (8) erfaßt die
Ausgangsspannung des Netzwerks (5). An den Komparator (8) ist ein
binärer Speicher (9) angeschlossen, dessen Ausgang mit einem
Integrator (10) verbunden ist. Als binärer Speicher (9) kann
beispielsweise ein D-Flip-Flop verwendet werden. Der Integrator (10)
ist an das Netzwerk (5) angeschlossen. Er besteht beispielsweise aus
einem Operationsverstärker (15) mit zugehörigem Kondensator (16) und
Widerstand (17).
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 2 arbeitet beispielsweise wie
folgt:
Im Netzwerk (5) wird ein dem Logikpegel der ankommenden Signale
entsprechender Spannungsverlauf gemessen. Die am Ausgang des
Netzwerks (5) anstehende Spannung wird von dem Komparator (8) erfaßt,
der feststellt, ob die Ausgangsspannung positiv oder negativ ist. Bei
der "1" eines binären Codes liegt eine positive Ausgangsspannung vor,
während sich theoretisch bei einer einwandfrei und nicht verzerrten
binären Signalfolge bei einer "0" keine Ausgangsspannung am Netzwerk
(5) ergeben dürfte.
Bei einem verzerrten binären Datenstrom ergibt sich aber auch bei
einer "0" eine positive Ausgangsspannung am Netzwerk (5), die vom
Komparator (8) erfaßt und als Information an den Eingang des
Speichers (9) weitergegeben wird. Der binäre Speicher (9) liefert bei
seiner Durchschaltung, die noch erläutert wird, beispielsweise bei
positiver Ausgangsspannung des Netzwerks (5) jeweils eine "1". Dieses
Ausgangssignal des Speichers (9) wird vom Integrator (10) über einen
bestimmten Zeitraum integriert. Der Integrator (10) verstellt dann
seine die Kapazität (6) steuernde Steuerspannung in dem Sinne, daß
die Ausgangsspannung des Netzwerks (5) zu festgelegten Zeitpunkten,
nämlich den sich periodisch folgenden Abtastpunkten, gegen "Null"
geht. Wenn bei diesem Vorgang die Ausgangsspannung des Netzwerks (5)
negativ wird, gibt der Komparator (8) eine entsprechend geänderte
Information an den Eingang des Speichers (9), der dann periodisch
eine "0" an den Integrator liefert. Der über die Leitung (2)
ankommende Datenstrom ist dann entzerrt, wenn die Anzahl der Signale
"1" und "0" des Speichers (9) im Mittel gleichbleibt.
Der Zeitpunkt für die Durchschaltung des Speichers (9) wird vom zu
überwachenden Datenstrom abgeleitet. Die jeweiligen Abtastpunkte
folgen sich periodisch. Sie haben beispielsweise einen Abstand von
1 msec. Für die Abtastpunkte wird beispielsweise eine 1-0-Folge aus
dem Datenstrom herausgesucht und die ansteigende Flanke der "1" wird
zur Festlegung des Taktes verwendet, mit der der Speicher (9)
durchgeschaltet wird. Die Abtastung wird jeweils zu einem Zeitpunkt
vorgenommen, zu dem die "0" der 1-0-Folge vorliegt, wenn also bei
unverzerrtem Signal ein Nullzustand des Signals zu erwarten ist.
Zweckmäßig wird der Abtastzeitpunkt so gelegt, daß er in die Mitte
eines "0"-Impulses fällt.
Bei dem so festgelegten, periodisch wiederkehrenden Abtastzeitpunkt
wird der Speicher (9) jeweils durchgeschaltet. Das Signal dazu wird
seinem Eingang über den Anschluß (11) zugeführt. Solange im Zeitpunkt
der Abtastung eine positive Spannung am Ausgang des Netzwerks (5)
liegt, liefert der Speicher (9) - wie bereits erwähnt - nur das
Signal "1". Durch Verstellung der Kapazität (6) wird die Spannung
im Abtastzeitpunkt am Netzwerk (5) heruntergefahren, bis im
Abtastzeitpunkt theoretisch keine Spannung mehr vorhanden ist. Das
ist praktisch aber nicht erreichbar, sondern es wird sich im
betreffenden Zeitpunkt nach einiger Zeit eine negative
Ausgangsspannung am Netzwerk (5) einstellen, die zu Signalen "D" des
Speichers (9) führt. Die Spannung des Netzwerks (5) wird dann durch
den Integrator (10) wieder erhöht. Es stellt sich auf die Weise
schnell ein Gleichgewicht zwischen den Signalen "1" und "0" des
Speichers (9) ein. Der Datenstrom ist dann entzerrt.
Der Integrator (10) wird über den Eingang (12) vorzugsweise auf eine
Sollspannung gelegt, die dem halben Logik-Pegel der Signale des zu
überwachenden Datenstroms entspricht.
Nach Fig. 3 kann vor dem Netzwerk (5) ein Eingangsverstärker (13)
angeschlossen sein. Es ist weiterhin möglich, auch vor dem Anschluß
des Komparators (8) einen Verstärker (14) einzuschalten. Beide
Verstärker (13) und (14) können regelbar sein. Es ist möglich, beide
Verstärker (13) und (14) oder nur einen von beiden vorzusehen. Der
Verstärker (14) wird vorzugsweise regelbar ausgeführt.
Die Schaltungsanordnung zur Entzerrung der digitalen Signale kann in
einem Empfänger prinzipiell an beliebiger Stelle in die
Übertragungsstrecke (2) eingeschaltet werden. Sie muß nur vor dem
Amplitudenentscheider (7) liegen, in dem die weiterzuleitenden
Signale digitalisiert werden.
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung zur Entzerrung digitaler Signale bei der
leitungsgebundenen Datenübertragung zwischen einem Sender und
einem Empfänger, bei welcher im Empfänger mindestens ein
kapazitives Element in die Übertragungsstrecke eingeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß als kapazitives Element eine steuerbare Kapazität (16), die Teil eines Netzwerks (5) ist, eingeschaltet ist,
- - daß am Ausgang des Netzwerks (5) ein die Ausgangsspannung desselben erfassender Komparator (18) angeschlossen ist, der bei positiver Ausgangsspannung des Netzwerks (5) ein anderes Ausgangssignal als bei negativer Ausgangsspannung liefert,
- - daß an den Komparator (8) ein binärer Speicher (9) angeschlossen ist, welcher zur Übernahme des Ausgangssignals des Komparators (8) mit einer aus der Signalfolge eines über die Übertragungsleitung (2) beim Empfänger (3) ankommenden Datenstroms periodisch abgeleiteten Taktflanke durchgeschaltet wird,
- - daß an den Ausgang des Speichers (9) ein eine Steuerspannung liefernder Integrator (10) angeschlossen ist und
- - daß die steuerbare Kapazität (6) mit dem Integrator (8) verbunden und nach Maßgabe der Steuerspannung desselben im Ausgleichsinne verstellbar ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Taktflanke zur Durchschaltung des Speichers (9) periodisch von
einer 1-0-Folge des Datenstroms abgeleitet wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sollspannung für den Integrator (10)
gleich dem halben Logikpegel der Signale ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als steuerbare Kapazität (6) eine
Kapazitätsdiode verwendet wird.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als binärer Speicher (9) ein D-Flip-Flop
verwendet wird.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Komparator (8) ein Operationsverstärker
verwendet wird.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Netzwerk (5) und dem Anschluß des
Komparators (8) ein Verstärker (14), vorzugsweise ein regelbarer
Verstärker, eingeschaltet ist.
Priority Applications (5)
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