DE3541806C1 - Appliance for determining physicochemical characteristics of metal melts, especially of steel melts - Google Patents
Appliance for determining physicochemical characteristics of metal melts, especially of steel meltsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung physikalisch-
chemischer Kenngrößen von Metall-, insbesondere Stahlschmelzen. Unter
physikalisch-chemischen Kenngrößen werden dabei insbesondere die
Temperatur, der freie Sauerstoffgehalt und der Kohlenstoffgehalt
einer Schmelze verstanden.
Für die Sauerstoffbestimmung bestehen derartige Vorrichtungen aus
einem keramischen, in ein Tragrohr einsteckbaren Meßkopf, an dessen
Stirn Meßfühler, wie Thermoelement, Kontaktelektrode und eine elek
trochemische Zelle (EMK-Meßzelle) angeordnet sind. Zum Schutz gegen
mechanische Einwirkungen und beim Eintauchen in die Schmelze durch
die Schlackenschicht, sind die Meßfühler mit einer metallischen
Schutzkappe geschützt.
Zur Ermittlung des Gehaltes an aktivem oder freiem Sauerstoff in
Metallschmelzen werden Meßköpfe eingesetzt, die am Ende des Trag
rohres einer Lanze befestigt sind. Die Lanzen werden in das flüssige
Schmelzbad eingetaucht. Bei diesen Messungen, auch EMK-Messung ge
nannt, wird eine Zirkonoxyd-Zelle mit einem Referenzmaterial bestimm
ter Sauerstoffaktivität benutzt. Als Kontaktelektrode dient z. B. ein
Molybänstift. Das Thermoelement dient der Temperaturbestimmung der
Schmelze. Ihre Kenntnis ist zur Ermittlung des tatsächlichen Sauer
stoffgehaltes erforderlich. Mit diesen Sonden läßt sich der O2-Ge
halt, z. B. von Stahlschmelzen in einer Gießpfanne mit hinreichender
Sicherheit bestimmen. Die Sonden, die in Kurzzeitmessungen eingesetzt
werden - die Eintauchzeit der Sonden liegt dabei zwischen 6 und 10
Sekunden - sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt.
Aus der DE-PS 28 42 136 ist eine Sonde für die Sauerstoffbestimmung
bekannt, bei der die Meßfühler für Temperatur und Sauerstoff in der
Stirn eines keramischen Grundkörpers in einer Ebene nebeneinander
liegend angeordnet sind. Die elektro-chemische Zelle ist dabei mit
einem dichtanliegenden, metallischen Schutzschirm umgeben.
Aus der DE-OS 29 00 069 ist es bekannt, die an der Stirnseite des
Meßkopfes angeordneten Meßfühler durch eine Schutzkappe abzuschirmen.
Beim Eintauchen in das flüssige Metallbad schmilzt nach etwa 0,3-5
Sekunden die Schutzkappe. Die Meßfühler haben dann direkten Kontakt
zur Schmelze. Benutzt man derartige Vorrichtungen zur Sauerstoffbe
stimmung einer Stahlschmelze während des Schmelzprozesses, also z. B.
im Konverter, so schmelzen die Schutzkappen zu einem Zeitpunkt auf,
in dem das Schmelzbad starken Bewegungen unterworfen ist.
Es hat sich in der betrieblichen Praxis gezeigt, daß die mit den be
kannten Einrichtungen erhaltenen Meßergebnisse häufig unstetig und
damit nicht eindeutig reproduzierbar sind, da auf dem Meßprotokoll
starke Ausschläge zu verzeichnen sind. Vergleichsmessungen haben ge
zeigt, daß im bewegungsfreien Schmelzbad die o. g. Unregelmäßigkeiten
nicht auftreten.
Ein weiterer Nachteil der bisherigen Meßtechnik ist, daß zusätzliche
Kenngrößen des Schmelzbades, wie z. B. der Kohlenstoffgehalt oder
andere Begleitelemente nicht gleichzeitig mit der Sauerstoffbestim
mung erhalten werden können, da hierzu gesonderte Probenahmesonden
erforderlich sind, die ebenfalls mit der Lanze in das Bad eingetaucht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die es gestattet, mit einfachen Mitteln die Meßsicherheit
physikalisch-chemischer Kenngrößen einer Metall- bzw. Eisen- oder
Stahlschmelze zu verbessern.
Bei einer Vorrichtung gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1 wird die
Aufgabe im Hinblick auf die Sauerstoffbestimmung in Metallschmelzen,
insbesondere bei Stahlschmelzen im Konverter während des Stahlher
stellungsprozesses erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Meßfühler,
also die elektro-chemische Zelle, die Kontaktelektrode und das
Thermoelement innerhalb eines Ringelementes am Meßkopf angeordnet
sind. Das Ringelement erstreckt sich in axialer Richtung über die
Meßfühler hinaus und bildet einen Meßraum. Dieser Meßraum ist mit
Entlüftungskanälen versehen, die sich von der Stirnfläche des
Meßkopfes durch diesen hindurch in das Papprohr erstrecken. Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß im bewegten Schmelzbad
die sich darin befindenden Verunreinigungen, insbesondere Schlacke,
mitgerissen und an der Meßsonde vorbeigeführt werden. Diese im
wesentlichen oxydischen Verunreinigungen bewegen sich in
unregelmäßigen Zeitabständen in unterschiedlicher Menge durch die
Meßstrecke und verfälschen die Meßwerte bezüglich des zu
ermittelnden, gelösten Sauerstoffgehaltes des Stahles. Die
erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung schafft im Meßbereich einen
Meßraum, in der die Schmelze an ihrer Bewegung gehindert wird. Die
ruhende Schmelze in dem Meßraum verhindert die Zufuhr von
Verunreinigungen von außerhalb zu der im Bereich der Meßfühler be
findlichen Schmelze.
Bei einem Hindurchführen der Vorrichtung durch auf dem Metallbad be
findliche Schlacke ist das Ringelement mit einer metallischen, den
Meßraum verschließenden Kappe versehen. In vereinfachter Ausführung
kann diese Kappe auch durch ein ebenes metallisches Blech bestehen,
das auf die Öffnung des Ringelementes aufgesetzt ist. Diese metal
lische Kappe bzw. Abdeckung bewirkt, daß während des Durchstoßens der
Schlackenschicht keine Schlacken in den Meßraum eindringen. Erst
beim Eintauchen in die Stahlschmelze schmilzt diese metallische
Abdeckung auf und der Meßraum wird frei für die Metallschmelze.
Kurze Zeit nach dem Aufschmelzen der Metallabdeckung und Eindringen
der Schmelze beruhigt sich die Schmelze innerhalb des Meßraumes und
im Stahl enthaltene Schlackenteilchen haben Gelegenheit sich an der
Stirnwand des Meßkopfes abzusetzen ohne die Messung zu beeinträch
tigen. Das aus keramischem Material bestehende Ringelement, das, einem
Deich vergleichbar, den Meßraum gegen das Eindringen weiterer
Schlackenbestandteile aus der übrigen Schmelze schützt, kann in
konstruktiv einfacher Weise entweder auf den Grundkörper axial auf
geschoben oder bei der Herstellung des Grundkörpers als Rohrfortsatz
vorgesehen sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Sauerstoffbestimmung
dadurch verbessert werden, daß das den Meßraum bildende Ringelement
mit einem Deckel aus keramischem Werkstoff geschlossen und der Deckel
mit Öffnungen für den Schmelzeneintritt versehen ist. Herstellungs
technisch empfiehlt es sich, das Ringelement mit dem Deckel als ein
stückiges Bauteil zu fertigen und mit dem Meßkopf fest zu verbinden.
Die Öffnungen sollen sich bevorzugt in axialer Richtung des Meßkopfes
erstrecken. Sie können nach innen konisch erweitert sein. Der Durch
messer der Öffnungen sollte bevorzugt an der Eintrittseite 1-3 mm
betragen. Eine Abwandlung ist dahingehend möglich, daß in den Deckel
bevorzugt zwei größere Ausnehmungen vorgesehen sind, in die vorzugs
weise zylindrische, keramische Einsätze mit einer entsprechenden An
zahl von Öffnungen für den Schmelzeneintritt eingesetzt und befestigt
werden. In diesem Fall kann auf die metallische Kappe verzichtet
werden und es verbleibt nur die äußere Schutzkappe als Sicherheit
gegen mechanische Einwirkungen. Diese keramische Kappe ist darüber
hinaus mit Vorteil bei Probenahmesonden oder kombinierten Sonden,
z. B. Sonden, wie sie in der DE-OS 30 39 027 beschrieben sind, zur
Probenahme und Kohlenstoffbestimmung bei legierten Stahlschmelzen
einsetzbar, da sich der Fortfall der metallischen Abdeckung in einer
Verbesserung der Analysengenauigkeit der Stahllegierungselemente,
wie Chrom und Nickel, bemerkbar macht. Es wurde gefunden, daß die
ansonsten vorhandene metallische Kappe beim Aufschmelzen die erste in
die Sonde eindringende Probenahmemenge "verdünnt", da diese metalli
sche Kappe üblicherweise aus einem weichen, von Legierungselementen
freien Stahlblech besteht. Durch diese Ausgestaltung der Vorrichtung
wird verhindert, daß feinste, in der Schmelze befindliche Schlacken
teilchen in den Meßraum eindringen können. Die Sauerstoffbestimmung
wird damit noch sicherer. Diese Ausgestaltung der Meßeinrichtung ge
stattet ferner die Durchführung der Kohlenstoffbestimmung für be
ruhigte Stahlschmelzen nach der thermischen Analyse. Nach dem Ein
dringen der Schmelze in den Meßraum durch die feinen Öffnungen der
keramischen Abdeckung ist das Wärmeaufnahmevermögen der keramischen
Abdeckung groß genug, um bei der Ausfahrt der Sonde aus dem Konverter
das Auslaufen der Schmelze aus dem Meßraum zu verhindern. Während
der Ausfahrt der Sonde aus dem Konverter und der fortschreitenden Er
starrung der Schmelze in dem Meßraum kann der dabei auftretende Tem
peraturverlauf aufgezeichnet werden und aus dem Temperaturverlauf in
an sich bekannter Weise der Kohlenstoffgehalt der Schmelze ermittelt
werden. Diese Kohlenstoffbestimmung liegt dann zeitlich nach der
vorangegangenen EMK-Messung.
Mit dieser Meßtechnik ist es daher möglich, den Sauerstoffgehalt und
den Kohlenstoffgehalt sowie die Badtemperatur des Stahles an einer
Stelle des Bades gewissermaßen zeitgleich zu bestimmen.
Bei all den vorbeschriebenen Ausführungen ist der Meßraum mit einer
Entlüftungsbohrung verbunden, die sich durch den Meßkopf erstreckt.
Eine weitere Erhöhung der Meßgenauigkeit ist gegeben, wenn in weite
rer Ausgestaltung der Erfindung diese Entlüftungsbohrung zu einem
Durchlaufkanal für die in dem Meßraum eindringende Schmelze erweitert
ist und im Anschluß an den Meßraum ein Hohlraum für die Aufnahme
einer geringen Schmelzenmenge vorgesehen ist, der dann gleichzeitig
als Probenraum für eine aus dem Stahlbad zu entnehmende Stahlprobe
zur spektrometrischen oder naßchemischen Bestimmung weiterer Stahl
begleitelemente Verwendung finden kann. Die Entlüftungsbohrungen sind
dann in den die Probenahmekamer abschließenden Materialteil des
Meßkopfes vorgesehen und finden ihre Ausgangsöffnung innerhalb des
die Meßvorrichtung tragenden Tragrohres. Diese Ausführungsform erhöht
nicht nur die Sicherheit hinsichtlich der Sauerstoffbestimmung, da in
dem Meßraum selbst absolut schlackenfreie Schmelze behalten wird,
sondern erhöht auch die Treffsicherheit der Temperaturmessung, da
eine genügende Materialmenge durch den Meßraum strömt und ein unver
fälschtes Bild der Temperatur der umgebenden Schmelze liefert. Das
bei dieser Ausgestaltung der Erfindung zusätzlich eine massive Mate
rialprobe gewonnen wird, ist ein weiterer Vorteil der Erfindung ins
gesamt.
Hinsichtlich der Anordnung des Thermoelementes ist es als von Vorteil
gefunden worden, die Lötstelle der Thermodrähte im geometrischen
Mittelpunkt des Meßraumes anzuordnen.
Dazu wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, das
Thermoelement innerhalb der EMK-Zelle in bestimmter Weise anzuordnen,
so daß mit ein und demselben Thermoelement sowohl die Badtemperatur
gemessen und auch die Kohlenstoffbestimmung durch thermische Analyse
durchgeführt werden kann. Bei einer EMK-Meßzelle, bestehend aus einem
einseitig geschlossenen Rohr aus Zirkonoxid, darin deponiertem Refe
renzmaterial mit bekanntem Sauerstoffpotential, in dem Referenzmate
rial angeordneten metallischen Leiter sowie einem in dem Rohr be
findlichen Thermoelement, wird die Anordnung erfindungsgemäß derart
getroffen, daß in das Rohr ein mit Längskanälen versehener Stift
eingesetzt ist, daß durch zwei der Längskanäle die Drähte eines
Thermoelementes geführt sind, dessen Lötstelle außerhalb des Stiftes
liegt und an dem Boden des Rohres anliegt und der Zwischenraum zwi
schen Stift und Rohrboden mit feuerfestem, elektrisch isoliertem
Material verfüllt ist und daß ferner der Stift mit einem zur Ober
fläche offenen Kanal versehen ist, daß der Kanal mit dem Referenz
material bekannten Sauerstoffpotential gefüllt ist und gleichzeitig
den metallischen Leiter aufnimmt.
Die Erfindung sei anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
darstellen, näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Meßkopf zur EMK-Messung,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß A-A nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß B-B nach Fig. 4 als Draufsicht eines
Meßkopfes für die Sauerstoff-, Kohlenstoff- und Temperatur
bestimmung,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß C-C nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine EMK-Zelle zur gleichzeitigen
Temperaturbestimmung und
Fig. 6 einen Schnitt gemäß D-D nach Fig. 4,
Fig. 7 einen Schnitt durch die einteilige Kappe mit den
Schmelzeneintrittsöffnungen,
Fig. 8 eine Draufsicht nach Fig. 7.
In Fig. 1 und 2 ist der Meßkopf in ein Tragrohr 1 aus Pappe einge
steckt, und zwar bis zu einer Schulter 2 des Meßkopfes 3. In der
Stirnfläche 4 des Meßkopfes 3 sind in an sich bekannter Weise eine
übliche EMK-Meßzelle 5, die dazugehörende Kontaktelektrode 6 und
ein Thermoelement 7 angeordnet. Ferner sind in der Stirnfläche 4 die
Öffnungen von Entlüftungskanälen 8 gelegen, die sich durch den Meß
kopf 3 erstrecken und im Inneren des Tragrohres 1 münden. Der Meßkopf
3 erstreckt sich mit einem Außendurchmesser entsprechend der Schulter
2 als Ringelement 3′ in axialer Richtung über die Meßfühler 5, 6, 7
hinaus und bildet einen offenen Meßraum K. Der Meßkopf 3 ist nach
Fig. 2 durch eine Schutzkappe 9 aus Stahlblech geschützt, die am
Tragrohr 1 befestigt ist und diesen vor mechanischen Zerstörungen, z.
B. beim Transport oder beim Auftreffen auf nicht gelöste Schlacken
bildner auf der Stahlschmelze schützt. Um das Eindringen von flüssi
ger Schlacke in den Meßraum K zu vermeiden, ist es von Vorteil,
eine zusätzliche metallische Kappe 10 (Fig. 2) auf das Ringelement 3′
aufzustecken. Die Kappe 10 wird nach Durchstoßen der Schlackenschicht
und dem Eintauchen in das Schmelzbad von flüssigem Stahl aufge
schmolzen und gibt den Meßraum K frei. Diese Kappe 10 ist bei Mes
sungen von schlackefreien Schmelzen, z. B. in Gießpfannen, nicht er
forderlich.
In Fig. 3 und 4 sind Weiterentwicklungen der Vorrichtung nach den
Fig. 1 und 2 dargestellt. Diese Weiterentwicklung kann mit Vorteil
bei der einfachen EMK-Messung von Schmelzen im blasenden Konverter,
insbesondere jedoch zur EMK-Messung und zusätzlicher gleichzeitiger
Kohlenstoffbestimmung durch thermische Analyse wie auch der Badtem
peraturmessung und Probenahme verwendet werden. Auch hier nimmt das
Tragrohr 1 einen Meßkopf 3 bis zu dessen Schulter 2 auf. In der
Stirnfläche 4 des Meßkopfes 3 sind die Kontaktelektrode 6 und mittig,
jedoch in einer Erhebung 16 der Stirnfläche 4 eine EMK-Meßzelle 11
mit innerhalb der Meßzelle 11 gelegenem Thermoelement 12 (s. Fig. 5)
angeordnet. Der Meßraum K wird in diesem Fall gebildet von dem Ring
element 3′ und einem Deckel 3′′. Die Schmelze kann in diesem Fall
durch Öffnungen 13 des Deckels 3′′ in den Meßraum K eintreten. Wie
dargestellt, ist das Ringelement 3′ und der Deckel 3′′ in einem Stück
aus einer Feuerfestkeramik gefertigt und auf den Meßkopf 3 aufge
schoben und die Berührungsflächen miteinander verkittet bzw. zemen
tiert. Die Öffnungen 13 weisen einen Durchmesser von 1 bis 3 mm auf,
so daß einerseits ein Füllen des Meßraumes K mit Metallschmelze unter
Zurückhalten auch von feinen Schlackenteilchen in der Schmelze gege
ben ist und andererseits ein Leerlaufen des Meßraumes beim Ausfahren
der Lanze vermieden wird. Dies ist wichtig im Hinblick auf die
durchzuführende Kohlenstoffbestimmung während der Abkühlung des Me
talls in dem Meßraum K. Es ist von Vorteil, im Hinblick auf die
EMK-Messung, da auch feinste Schlackenteilchen die Sauerstoffbestim
mung nicht beeinträchtigen können.
Auch bei dieser Ausbildung der Vorrichtung ist die metallische Kappe
10 vorgesehen, die den Deckel 3′′ mit Abstand überdeckt und auf dem
äußeren Rand des Ringelementes 3′ aufgeschoben ist. Die Schutzkappe 9
wiederum umgibt den aus dem Tragrohr 1 herausragenden Teil des Meß
kopfes 3 mit Abstand und ist am Tragrohr 1 befestigt.
Soll die Einrichtung für beruhigte, hochlegierte Stahlschmelzen zum
Einsatz kommen, ist es von Vorteil, die metallische Kappe 10 fortzu
lassen und dafür den Deckel mit den eingesetzten, die Eintrittsöff
nungen enthaltenden Zylindern zu verwenden, wie in Fig. 7 und 8 dar
gestellt. Nach Fig. 7 und 8 besteht also die Kappe aus dem Ringele
ment 3′ und dem Deckel 3′′. In den Deckel 3′′ sind zwei Ausnehmungen
24 eingearbeitet, die mit je einem zylinderischen Einsatz 25 ausge
füllt sind. In den zylinderischen Einsatz sind dann die Öffnungen 13
für den Schmelzeneintritt enthalten.
Mit dieser Grundausführung kann der Sauerstoffgehalt der Schmelze,
als auch der Kohlenstoffgehalt von bereits im Stahlschmelzofen be
ruhigten Schmelzen mittels thermischer Analyse bestimmt werden. Bei
entsprechender Größe des Meßraumes K kann gleichzeitig die Badtempe
ratur der Schmelze ermittelt werden. Von Vorteil ist es jedoch für
die Temperaturbestimmung des Bades innerhalb des im Tragrohr befind
lichen Teiles des Meßkopfes 3 einen Hohlraum 14 vorzusehen, der die
erste durch den Meßraum K strömende Metallmenge aufnimmt. Der Hohl
raum 14 ist mit dem Meßraum K durch einen der zum Schmelzendurch
flußkanal 15 im Durchmesser erweiterten Entlüftungskanäle 8 verbun
den. Die in den Hohlraum 14 strömende Schmelzenmenge erwärmt auf
ihrem Weg durch den Meßraum K dessen Begrenzungswände, so daß die mit
der EMK-Meßzelle 11 ermittelte Temperatur die tatsächliche Badtem
peratur angibt.
Der Hohlraum 14 kann natürlich in bekannter Weise so gestaltet sein,
daß eine gewünschte Form eines Probenkörpers der Schmelze erhalten
wird. Ebenso ist es möglich, den Hohlraum 14 mit einem Thermoelement
zu versehen und in dem Raum ein Desoxidationsmittel für die einlau
fende Schmelze zu deponieren, um die Vorrichtung für die Sauerstoff
bestimmung, Kohlenstoffbestimmung und Probenahme unberuhigter Schmel
zen, z. B. aus dem LD-Konverter während des Blasens, geeignet zu
machen.
In den Fig. 5 und 6 ist die elektro-chemische Zelle bzw. EMK-Meßzelle
11 dargestellt, wie sie in einer Vorrichtung gemäß Fig. 4 eingesetzt
ist oder aber auch gemäß Fig. 2 eingesetzt werden kann. Die EMK-Meß
zelle 11 besteht demgemäß aus einem einseitig geschlossenen Rohr 17
aus Zirkonoxid, in das ein Stift 18 eingesetzt ist. Der Stift 18
weist zwei in Achsrichtung verlaufende Längskanäle 19 auf, durch die
die Drähte des Thermoelementes 12 geführt sind. Der Stift 18 besteht
aus einem feuerfesten, elektrisch nicht leitenden Material. Die Löt
stelle des Thermoelementes 12 liegt außerhalb des Stiftes 18 und an
dem Boden des Rohres 17 an. Der Zwischenraum zwischen dem Stift 18
und dem Boden des Rohres 17 ist mit feuerfestem, elektrisch nicht
leitendem Material ausgefüllt. Außerdem ist der Stift 18 mit einem zu
seiner Oberfläche offenen Kanal 21 versehen. Dieser Kanal ist mit
einem Referenzmaterial 22 mit bekanntem Sauerstoffpotential, z. B.
aus Chrom-Chromoxid, gefüllt. In dieses Referenzmaterial 22 ist der
metallische Leiter 23 eingebettet.
- Bezugszeichenliste
K Meßraum
1 Tragrohr
2 Schulter
3 Meßkopf
3′ Ringelement
3′′ Deckel
4 Stirnfläche
5 EMK-Meßzelle/11 elektro-chemische Zelle
6 Kontaktelektrode
7/12 Thermoelement
8 Entlüftungskanäle
9 Schutzkappe
10 Kappe
11 siehe 5
12 siehe 7
13 Öffnungen
14 Hohlraum
15 Schmelzendurchlaufkanal
16 Erhebung
17 einseitig geschlossenes Rohr
18 Stift
19 Längskanäle
20 Feuerfest-Material
21 Kanal
22 Referenzmaterial
23 metallischer Leiter
24 Ausnehmungen
25 zylindrischer Einsatz
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Ermittlung physikalisch-chemischer Kenngrößen
von Metall- oder Stahlschmelzen, mit einem in ein Trag
rohr einsteckbaren, aus einem keramischen Material bestehenden
Meßkopf, in dessen Stirn eine elektro-chemische Zelle, eine
Kontaktelektrode und ein Thermoelement als Meßfühler vorgesehen
sind, die von einer Schutzkappe überdeckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Sauerstoffbestimmung von Stahlschmelzen
während des
Stahlherstellungsprozesses die Meßfühler (5, 6, 7), also die
elektro-chemische Zelle (5), die Kontaktelektrode (6) und das
Thermoelement (7), innerhalb eines von einem diese in axialer
Richtung überragendem Ringelement (3′) am Meßkopf (3) gebil
deten Meßraum (K) angeordnet sind und der Meßraum (K) mit im
Meßkopf (3) gelegenen, in der Stirnfläche (4) mündenden Entlüf
tungskanälen (8) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (3′) mit
einem Deckel (3′′) aus keramischem Werkstoff geschlossen und der
Deckel (3′′) mit Öffnungen (13) für den Schmelzeneintritt ver
sehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (3′) mit einer metallischen, den Meßraum
(K), ggf. einschließlich des keramischen Deckels ( 3′′) über
deckenden Kappe (10) versehen ist und die Kappe allseitig einen
Abstand zur Schutzkappe (9) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (13) im Deckel (3′′) in axialer Richtung des
Meßkopfes (3) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Öffnungen (13) nach innen konisch erweitern.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Entlüftungskanal (8) des Meßraumes (K) im
freien Querschnitt zu einem Schmelzendurchlaufkanal (15)
erweitert ist und zu einem im Tragrohr (1) befindlichen Hohlraum
(14) des Meßkopfes (3) führt und die Entlüftungskanäle (8) von
dem Hohlraum (14) in den freien Querschnitt des Tragrohres (1)
geführt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer EMK-Meßzelle, be
stehend aus einem einseitig geschlossenen Rohr aus ZRO 2, darin
deponiertem Referenzmaterial mit bekanntem Sauerstoffpotential,
in dem Referenzmaterial angeordnetem metallischen Leiter sowie
einem in dem Rohr befindlichen Thermoelement,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Rohr (17) ein mit Längskanälen (19) versehener Stift
(18) eingesetzt ist, daß durch zwei der Längskanäle (19) die
Drähte eines Thermoelementes (12) geführt sind, dessen Lötstelle
außerhalb des Stiftes (18) liegt und an dem Boden des Rohres
(17) anliegt und der Zwischenraum zwischen Stift und Rohrboden
mit feuerfestem, elektrisch isolierendem Material (20) verfüllt
ist und daß ferner der Stift mit einem zur Oberfläche offenen
Kanal (21) versehen ist, daß der Kanal mit dem Referenzmaterial
(22) bekannten Sauerstoffpotentials gefüllt ist und gleichzeitig
den metallischen Leiter (23) aufnimmt.
8. Verwendung einer aus Ringelement (3′) und Deckel (3′′)
bestehenden einstückigen Kappe mit Eintrittsöffnungen (13) im
Deckel (3′′) als Abschirmung für Meß- und/oder Probenahmesonden
für insbesondere legierte Stahlschmelzen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Deckel (3′′) mindestens eine Ausnehmung (24) vorge
sehen ist, die mit einem Einsatz (25) verschlossen ist, der die
Öffnungen (13) enthält.
Priority Applications (3)
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DE3541806A DE3541806C1 (en) | 1985-11-22 | 1985-11-22 | Appliance for determining physicochemical characteristics of metal melts, especially of steel melts |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE3541806A Expired DE3541806C1 (en) | 1985-11-22 | 1985-11-22 | Appliance for determining physicochemical characteristics of metal melts, especially of steel melts |
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1986
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- 1986-11-21 SE SE8604993A patent/SE8604993L/ not_active Application Discontinuation
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Title |
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