DE3539575C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Türscharnier für eine Kraftfahrzeugtür nach dem Oberbegriff des Anspruchs.

Aufgrund der Rohbaufertigungstoleranzen ist es erforderlich, Kraftfahrzeugtüren in ihren Türausschnitt einzupassen bzw. die Türscharniere einzustellen.

Herkömmliche einfache Türscharniere für Kraftfahrzeugtüren bestehen aus einer karosserieseitigen Konsole mit einem senkrecht stehenden Achsbolzen, über den ein hohlzylindrisches Buchsenteil einer türseitigen Konsole gesteckt wird. Zum Einhängen der Kraftfahrzeugtür ist es daher erforderlich, diese um die Höhe des Achsbolzens anzuheben. Dies ist bei engen Türausschnitten oft nicht oder zumindest nur schwierig möglich. Das Einpassen und Einstellen der Tür wird bei diesen Türscharnieren so durchgeführt, daß bei bereits eingehängter Tür im Karosseriebau die beiden Scharniere so lange gebogen werden, bis die Tür optisch gut mit etwa gleichen umlaufenden Spalten und durchgehenden Außenflächen eingepaßt ist. Jede Tür verbleibt nach der Einstellung am Fahrzeug und wird mit dem Fahrzeug lackiert und erst am Endmontageband mit Türverkleidungen, Fensterhebern etc. aufgerüstet.

Eine separate Lackierung von Karosserien und Türen wäre fertigungstechnisch vorteilhaft, wird aber aufgrund der vorbeschriebenen Einstellmethoden üblicherweise nicht durchgeführt. Die Einstellmethode durch Verbiegen ist zudem nicht genau und führt insbesondere bei einer nicht ganz koaxialen Ausrichtung des unteren und oberen Türscharniers zu unerwünschten Spannungen in den Konsolen und den angrenzenden Blechteilen.

Ein bekanntes Scharnier für Kraftfahrzeugtüren (DE-OS 20 39 307) besteht aus zwei gegeneinander über ein Kugelgelenk beweglichen Scharnierteilen. Für eine dreidimensionale Einstellung sind beide Scharnierteile als von einem einzigen Befestigungsmittel durchsetzte Schwenkteile ausgeführt, die über kugelförmige Flächen mit der Fahrzeugtür und dem Fahrzeugaufbau in Verbindung stehen. Die Türeinstellung erfolgt im Zusammenhang mit der Montage, d. h., die Montage durch Anschrauben der Schwenkteile bestimmt auch die Einstellung der Tür. Ein einfaches Abnehmen der Tür von der Karosserie, z. B. für eine separate Lackierung und Vormontage, verändert die kompliziert durchgeführte Einstellung.

Ein weiter bekanntes Scharnier (DE-GM 74 10 612) ist ein Möbelscharnier mit zwei gegeneinander beweglichen Scharnierteilen, wobei ein Scharnierteil eine im Gebrauchszustand etwa horizontal verlaufende Einstecköffnung aufweist und zusammen mit einem Befestigungsmittel eine Montage der Tür von der Seite her ohne Anheben erlaubt. Dieses bekannte Scharnier besteht aus relativ vielen und kompliziert geformten Teilen, mit denen eine Querverstellung und Höhenverstellung eines Scharnierarms durchgeführt werden kann. Dieses Scharnier ist speziell für die Verwendung an Möbeln vorgesehen. Für die Verwendung an einer Kraftfahrzeugtür ist das bekannte Scharnier weder von der Stabilität noch von der Montage- und Einstellmöglichkeit her geeignet.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Türscharnier zu schaffen, das bezüglich seiner Stabilität, Montage- und Einstellmöglichkeit für eine Kraftfahrzeugtür in einer Serienproduktion geeignet ist und mit dem eine einfache Montage und Einstellung einer Tür möglich ist, insbesondere die Tür ohne Anheben im Türausschnitt montierbar ist.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Türscharnier mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs gelöst.

Gemäß dem Anspruch ist an einer Konsole ein Kugelgelenk angebracht, wobei ein Teil des Kugelgelenks als etwa waagrecht verlaufender Tragarm ausgebildet ist, der endseitig eine Kugel als Verdickung trägt. Diese Kugel ist in eine Einstecköffnung eingeführt, die als Bohrung ausgeführt ist und die im Durchmesser dem Kugeldurchmesser entspricht. Im vorderen Bereich der Bohrung sind zwei gegenüberliegende Klemmschrauben vorgesehen, die zur Befestigung des Tragarms dienen.

Vor der Türmontage werden diese Klemmschrauben soweit herausgeschraubt, daß die Kugel mit dem Tragarm in die Bohrung eingeführt werden kann. Aufgrund des Kugelgelenks am Scharnier und der kugeligen Endseite des Tragarms läßt sich die Kraftfahrzeugtür in einem bestimmten Einstellbereich innerhalb des Karosserietürausschnitts in den drei Raumrichtungen einstellen. Wenn die Tür eingepaßt ist, wird in dieser Stellung der Tragarm durch die Klemmschrauben arretiert, womit die Türeinstellung festliegt.

Mit den aufgezeigten Merkmalen wird ein Türscharnier erhalten, mit dem eine Kraftfahrzeugtür einfach ohne Anheben von der Seite her montierbar und einfach und schnell einstellbar ist. Das Scharnier ist einfach aufgebaut, stabil und kostengünstig herzustellen.

Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Türscharniers,

Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf das Türscharnier gemäß Fig. 1.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Türscharnier dargestellt, wobei eine türseitige Konsole 34 ein Kugelgelenk 35 trägt, von dem ein Tragarm 36 in eine Einstecköffnung einer karosserieseitigen Konsole 37 ragt. Der Tragarm 36 trägt an seiner Endseite eine Kugel 38 und die Einstecköffnung ist als waagrecht verlaufende Bohrung 39 mit gleichem Durchmesser wie die Kugel 38 ausgeführt. Im vorderen Bereich der Bohrung 39 ragen zwei Klemmschrauben 40, 41 in den Bereich der Bohrung 39 zur Festlegung des Tragarms 36. Die Klemmschrauben 40, 41 sind als Inbusschrauben ausgebildet.

Das dargestellte Türscharnier hat folgende Funktion: Vor der Türmontage werden die Klemmschrauben 40, 41 soweit gelockert, daß die Kugel 38 mit dem Tragarm 36 in die Bohrung 39 eingeführt werden kann. Anschließend wird die Tür eingepaßt und in dieser Stellung der Tragarm 36 durch die Klemmschrauben 40, 41 arretiert. Der Tragarm 36 kann für eine bessere Arretierung dort, wo die Klemmschrauben 40, 41 aufsitzen, abgeflacht sein.

Claims (1)

1. Türscharnier für eine Kraftfahrzeugtür, mit zwei gegeneinander beweglichen Scharnierteilen, wobei ein Scharnierteil eine im Gebrauchszustand etwa horizontal verlaufende Einstecköffnung mit einem Befestigungsmittel aufweist, so daß eine Tür von der Seite her ohne Anheben montierbar ist, dadurch gekennzeichnet,
   daß an einer ein Scharnierteil bildenden Konsole (34) ein Kugelgelenk (35) angebracht ist,
   daß ein Teil des Kugelgelenks (35) als etwa waagerecht verlaufender Tragarm (36) ausgebildet ist, der endseitig eine Kugel (38) als Verdickung trägt,
   daß die Einstecköffnung eine Bohrung (39) im Durchmesser der Kugel (38) ist, in die der Tragarm (36) eingeführt ist, und
   daß im vorderen Bereich der Bohrung (39) mindestens zwei gegenüberliegende Klemmschrauben (40, 41) vorgesehen sind zur Festlegung und Befestigung des Tragarms (36).