DE3539573A1 - Verfahren zur herstellung dreidimensionaler versteifungsteile aus schmelzbarem kunststoffpulver und aufbringen dieser teile auf substrate, insbesondere leder - Google Patents
Verfahren zur herstellung dreidimensionaler versteifungsteile aus schmelzbarem kunststoffpulver und aufbringen dieser teile auf substrate, insbesondere lederInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von dreidimensionalen Versteifungs
elementen aus schmelzbarem Kunststoffpulver oder aus
schmelzbares Kunststoffpulver enthaltenden Pulverge
mischen im Schablonendruckverfahren und Verbindung
dieser Elemente mit Substraten, insbesondere Schuhteilen,
sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Die Verwendung von thermoplastischem Versteifungs
material in der Schuh-, Bekleidungs- und Täschner
industrie ist bereits seit langem bekannt. In den
meisten Fällen wird es in Bahnform hergestellt und
in daraus hergestellten Zuschnitten, z.B. in der
Schuhindustrie zum Versteifen des Fersenbereiches,
gegebenenfalls auch Spitzenbereiches, verwendet. Zu
diesem Zweck werden die Zuschnitte, hier auch Verstei
fungselemente und Versteifungsteile genannt, aus dem
Bahnmaterial mit Stanzmessern ausgestanzt und mindestens
noch an der Seite, welche nicht im "Zwickeinschlag"
liegt, ausgedünnt (geschärft). Die Zuschnitte sind
unter Hitzeeinwirkung verformbar und sollen nach
Verformung und Abkühlung sowohl eine gute Flexibilität
als auch gute Formhaltung gewährleisten.
Die Aktivierung und Fixierung des Versteifungsteiles
auf dem Lederschaft erfolgt in Abhängigkeit von den
Eigenschaften des thermoplastischen Kunststoffes ent
weder durch Wärmeeinwirkung oder Lösungsmittelbehand
lung. Bei Schuhspitzenverstärkungen erhalten die Ver
steifungsteile häufig noch ein- oder beidseitig einen
Heißschmelzkleberaufstrich und können nunmehr mit
einem heißen Preßstempel auf den zu verstärkenden
Teil des Schaftes aufgebügelt werden.
Das thermoplastische Versteifungsmaterial in Bahnform
kann bekanntlich auf verschiedene Weise hergestellt
werden, z.B. durch Beschichten oder Imprägnieren von
textilen Gebilden wie Gewebe, Gewirke, Vliese oder
Gewirre, mit Dispersionen, Lösungen oder Schmelzen
von thermoplastischen Kunststoffen. Gemäß der
US-PS 34 27 733 können die Bahnen auch durch Extrusion
von thermoplastischen Kunststoffen oder Extrusions
beschichtung von textilen Bahnen erzeugt werden.
Aus der DE 26 21 195 A 1 sind weiterhin Versteifungs
materialien und -teile bekannt geworden, die durch
Aufschmelzen von pulverförmigen Mischungen aus
Kunststoff, Füllstoff und gegebenenfalls weiteren
Hilfsstoffen auf textile Träger hergestellt werden.
Auch können Formteile ohne Trägermaterial. aus den
pulverförmigen Mischungen erzeugt werden.
Bekannt ist aus der US-PS 39 73 285 (DE 26 00 047 A 1)
auch schon eine Maschine zum Aufbringen von geschmol
zenem Versteifungsmaterial auf einen Teil eines
Schuhschaftes. Das wesentliche Kennzeichen dieser
Maschine besteht darin, daß sie aus einem Übertra
gungsglied mit einer kühlbaren Übertragungsfläche
besteht, auf welche das Versteifungsmaterial im
geschmolzenen Zustand aus einer Beschichtungseinrich
tung fließt und dort die gewünschte Form erhält.
Weiterhin besitzt die Maschine eine Preßeinrichtung,
die den von Halterungen (Klammern) in der erforder
lichen Position gehaltenen und zu versteifenden
Teil des Schaftes mit dem geschmolzenen und geformten
Versteifungsmaterial auf der Übertragungsfläche
zusammenpreßt, wobei sich das geschmolzene Verstei
fungsteil von der Übertragungsfläche ablöst und auf
dem darüber befindlichen Schaftteil haften bleibt.
Mit der vorstehend beschriebenen Maschine werden
preiswerte Schuhe schon seit Jahren gefertigt. Eine
Anzahl der bisher zur Herstellung und zum Aufbringen
von Versteifungsmaterial erforderlichen Verfahrensstufen,
z.B. Bahnenmaterialfertigung, Schmelzkleberbeschichtung,
Stanzen, Schärfen und Aufbügeln, fallen hierbei zwar
weg, jedoch ist die Maschine nicht in der Lage, eine
Versteifung gleichmäßiger Dicke aufzubringen, ins
besondere dort nicht, wo Nähte und gemusterte Auflagen
auf den zu versteifenden Teil vorhanden sind. Auch
ist die Haftung der Versteifungselemente oft nur schwach.
Darüberhinaus sind der Auswahl geeignete Kunststoff
schmelzen wegen der kritischen Verfahrensparameter,
insbesondere Viskosität der Schmelzen, sehr enge Grenzen
gesetzt.
Die Nachteile des Standes der Technik sollen sich
gemäß DE 33 47 237 A 1 mit einer Maschine überwinden
lassen, bei welcher zur Herstellung der Versteifungs
elemente in vorbestimmter Gestalt anstelle des bisher
eingesetzten geschmolzenen Kunststoffes ein schmelz
bares Kunststoffpulver eingesetzt werden kann. Wie
bei dem Verfahren der DE 26 21 195 A 1 wird auf der
Maschine in 3 Verfahrensstufen gearbeitet, nämlich
Pulverauftrag in bestimmter Gestalt, Erwärmung bis zum
Schmelzen und Abkühlung unter Druck. Im Siebdruckverfahren
wird gemäß Stand der Technik das schmelzbare Pulver in
Form des gewünschen Versteifungselementes auf ein Auf
nahmeband (Hilfsträger) gebracht, dann in der Wärmesta
tion der Maschine geschmolzen und schließlich in der
Pressenstation mit dem zu versteifenden Zuschnitt für
ein Schuhoberteil verklebt und unter Druck abgekühlt, wo
bei der zu versteifende Zuschnitt allerdings mit der
Empfängerseite nach unten zeigt. Darin wird ein Nachteil
gesehen.
Wegen den beobachteten Schwierigkeiten nach Pulverauf
trag, langen Taktzeiten in der Wärmestation sowie hohen
Schmelztemperaturen und Positionsschwierigkeiten bei
der Übertragung des Versteifungselementes von dem Auf
nahmeband (Hilfsträger) auf das zu versteifende Schuh
oberteil ist auf dieser Maschine die Herstellung von
Versteifungslementen in vielen Fällen noch proble
matisch und nicht zufriedenstellend gelöst. Die hohen
Schmelztemperaturen des Kunststoffpulvers (191 bis
260°) erfordern z.B. Aufheizzeiten bis etwa 25 Sek.
und mehr.
Verfahren zum Ausrichten der zu verstärkenden Substrate
beim Arbeiten auf den vorstehenden Maschinen sind
in der DE 34 44 365 A 1 beschrieben. Der konstruktive
Aufwand zur Übertragung des geschmolzenen Verstärkungs
materials vom Hilfsträger auf die Empfängerseite des
zu verstärkenden Schaftteiles sind jedoch erheblich
und in vielen Fällen wirtschaftlich nicht vertretbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein
neues Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen
Versteifungselementes aus einem schmelzbaren Kunststoff
pulver oder aus einem schmelzbares Kunststoffpulver
enthaltenden Pulvergemisch, dessen Auftrag auf einen
Hilfsträger im Schablonendruckverfahren und anschließen
de Übertragung des gebildeten Versteifungselementes
auf das zu versteifende Substrat, insbesondere auf Teile
eines Schuhschaftes, sowie eine Einrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens. Überraschenderweise können
mit dem neuen Verfahren die eingangs geschilderten
Schwierigkeiten weitgehend beseitigt werden.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das
auf einen Hilfsträger mittels einer Schablone aufge
tragene schmelzbare Kunststoffpulver oder schmelzbares
Kunststoffpulver enthaltende Pulvergemisch zunächst
mit einem heißen Preßstempel verdichtet und versintert
wird, der gebildete Formling beim darauf folgenden
Hochfahren des Preßstempels vom Hilfsträger abgehoben
wird, die miteinander versinterten Kunststoffteilchen
während des Kontaktes mit dem Preßstempel weiter auf
geschmolzen und bei der anschließenden erneuten Ab
senkung des Preßstempels auf das darunter positionierte
Empfängersubstrat übertragen werden. Als Empfänger
substrat kann sowohl das zu versteifende Substrat,
insbeondere Teile eines Schuhschaftes, als auch ein
Hilfsträger verwendet werden.
Dem neuen Verfahren, das ein Doppeltransferverfahren
ist, liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein derartiges
Verfahren dann mit Erfolg ausführbar ist, wenn
- a) die Adhäsion des angeschmolzenen versinterten Versteifungselements beim Abheben des heißen Preßstempels zu der Oberfläche des Preßstempels größer ist als die Adhäsion des versinterten Ver steifungselementes zum Hilfsträger und die Kohäsionskräfte der versinterten Pulverteilchen bereits größer sind als die Adhäsionskräfte zum Hilfsträger und zur Oberfläche des Preßstempels;
- b) die Adhäsion zur Oberfläche des Preßstempels während der Verweilzeit des Verstei fungselements am Preßstempel größer ist als die Masse des Versteifungselementes, die auch kleiner sein muß als die Kohäsionskräfte in der Schmelze;
- c) beim Transfer des geschmolzenen Ver steifungselementes auf das zu verstei fende Substrat oder Hilfsträger die Adhäsion der Schmelze zu letzteren größer ist als zur Oberfläche des Preßstempels und die Kohäsionskräfte in dem geschmol zenen Vesteifungselement größer sind als dessen Adhäsion zur Oberfläche des Preßstempels.
Besonders vorteilhaft kann das Doppeltransferver
fahren dann durchgeführt werden, wenn die Masse aus
dem zu versteifenden Substrat (Empfängersubstrat)
und dem Versteifungselement größer ist als die
Adhäsion des geschmolzenen Versteifungsteils zur Ober
fläche des Preßstempels. Bei einer derartigen Aus
führungsform kann selbst auf eine Halterung des
Empfängersubstrats auf der Unterlage verzichtet werden.
Der Vorteil des neuen Verfahrens wird vor allem darin
gesehen, daß durch den doppelten Transfer des Ver
steifungselements sowohl das Verfahren als auch die
Einrichtung zu seiner Durchführung betriebssicherer
und wesentlich einfacher werden. Das zu versteifende
Substrat (Schuhteil) liegt bei dem Doppeltransferver
fahren stets auf einer stabilen Unterlage, so daß
das zu übertragende Versteifungselement immer von oben
nach unten aufgepreßt wird und nicht von unten nach
oben. Die Positionierung des Substrates und Aufschmel
zen des Versteifungselementes auf das Substrat ist
damit unkompliziert geworden.
Erfindungsgemäß kann in der zweiten Transferstufe das
geschmolzene Versteifungselement auch zunächst auf
einen Hilfsträger (z.B. Papier) übertragen werden,von
welchem sich das Element nach Abkühlung leicht abheben
Iäßt. So hergestellte Versteifungsteile können später
separat bei entsprechender Aktivierung, beispielsweise
Aufbügeln, Einkleben mit Hilfe von Klebstoffen oder
Lösungsmitteln, auf Empfängersubstrate aufgebracht
werden.
Besonders geeignete Hilfsträger für die erste Transfer
stufe sind Bahnen bzw. Platten aus Silikonkautschuk.
Auch können die Hilfsträger unterhalb der Schablone
konkav sein, also Vertiefungen aufweisen, so daß ge
wölbte Versteifungselemente entstehen. Auch andersartig
ausgebildete Hilfsträger, z.B. keilförmig ausgehöhlte,
sind einsetzbar. Das Verfahren ist auf plane Hilfsträger
nicht beschränkt.
Als Hilfsträger in der zweiten Trans
ferstufe zur Übertragung des heißen Versteifungsmate
rials vom Preßstempel eignen sich sowohl Bahnen als
auch Platten, etwa solche aus PVC oder PUR-Transfer
beschichtungspapier, Aluminium, Polyester (z.B. Mylar®) oder Poly
ethylenterephthalat (z.B. Hostaphan®).
Die Kontaktseite des Preßstempels wird vorzugsweise
mit einem Überzug aus Polytetrafluorethylen (Teflon®)
versehen, jedoch ist der Erfindungsgegenstand auf diese
Ausführungsform nicht beschränkt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin
ein Verfahren, bei dem die dreidimensionalen Verstei
fungsteile fest mit einem textilen Träger (Gewebe-,
Gewirke- oder Vliesstoffteil) verbunden werden. Mit
Vorteil erfolgt dies in der Weise, daß die taxtilen
Zuschnitte bereits vor dem ersten Transfer auf die
pulverförmigen, gegebenenfalls an der Oberfläche ver
sinterten Versteifungsteile aufgelegt werden.
Beim Anpressen und Transfer auf den Preßstempel ver
bindet sich der textile Zuschnitt, der eine offene
Struktur (Poren, Löcher) besitzen muß, mit dem Ver
steifungsteil. Eine Beeinträchtigung der nachfolgenden
Verfahrensstufen durch den Textilteil wurde hierbei
nicht beobachtet.
Die Anwesenheit des textilen Trägers bewirkt, daß das
Versteifungsteil bei der Montage des Schuhes, bei
welcher das Versteifungsteil durch Wärmezufuhr ja
erneut plastifiziert wird, durch die auftretenden
Zugkräfte nicht ausgedünnt wird. Er wirkt also als
"Dehnungsbremse" und verstärkt zusätzlich das Ver
steifungsmaterial.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann
das aufgeschmolzene Versteifungselement auch in der
zweiten Transferstufe mit einem textilen Trägerteil
fest verbunden werden, und zwar derart, daß das
textile Teil nach Übertragung des Versteifungsteiles
auf das zu versteifende Substrat bzw. Hilfsträger in
einem zusätzlichen Verfahrensschritt (Arbeitstakt)
auf das Versteifungselement aufgepreßt und fixiert
wird. Das textile Teil kann hier auch das Schuhinnen
futter sein.
Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform der
Erfindung wird die zum Pulverauftrag erforderliche
Schablone mit einem Stanzmesser, das in vielen Form
varianten beim Hersteller von Versteifungsteilen bzw.
in den Schuhfabriken vorrätig ist, hergestellt, und
zwar derart, daß die gewünschte Versteifungsform mit
dem passenden Stanzmesser aus dem Schablonenmaterial
ausgestanzt wird, beispielsweise aus einer glasfaser
verstärkten Polypropylen-Platte. Der Querschnitt der
Platte wird auf den Verwendungszweck abgestellt sein.
Er kann konstant, keilförmig u.a. sein. Infolge des
Fließens beim Preßvorgang wird es weiterhin zweckmäßig
sein, die Größe des Schablonenausschnittes etwas
kleiner zu wählen als die Größe des gewünschten Fertig
produktes. Wie sich gezeigt hat, reicht es in vielen
Fällen aus, wenn die Ausschnittsgröße etwa 1 bis
2 mm kleiner gewählt wird.
Bei der Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Doppel
transferverfahrens kann es weiterhin vorteilhaft sein,
wenn das im Schablonendruck aufgetragene Pulver vor
der Verdichtung und Versinterung zunächst soweit erwärmt
wird, daß sich die Oberfläche des Pulverauftrags etwas
verfestigt, d.h. leicht versintert, oder angeschmolzen
wird. Die ansonsten bei zu rascher Annäherung eines heißen Preß
stempels zu beobachtenden Verwirbelungen in der Pulver
schicht entfallen damit, Arbeitszeit bzw. Arbeitstakt
werden verkürzt.
Als rieselfähiges Kunststoffpulvergemisch kann beispiels
weise ein Gemisch aus schmelzbarem Kunststoffpulver
und pulverförmigem Füllstoff entsprechend den Angaben
in DE 26 21 195 A 1 eingesetzt werden, wobei der pulver
förmige Füllstoff eine mit der Korngrößenverteilung
des Kunststoffpulvers vergleichbare Korngrößenvertei
lung von 50 bis 600 µm, insbesondere 100 bis 400 µm,
aufweist. Das Kunststoffpulver kann gemäß Erfindung
jedoch auch ohne Füllstoff oder in Mischung mit anderen
Kunststoffteilchen eingesetzt werden. Die bei der
zuletzt genannten Ausführungsform eingesetzten "anderen"
Kunststoffteilchen sind Polymere, die in einem höheren
Temperaturbereich schmelzen und damit im ungelösten
Zustand die Funktion eines Füllstoffes übernehmen.
Geeignete Gemische sind beispielsweise Gemische aus
Hochdruck- und Niederdruckpolyethylen und solche aus
einem Ethylen-Vinylacetet-Copolymerisat und einem
Polyethylen. Als geeignete niedrig schmelzende Kunst
stoffe werden an dieser Stelle auch Polycaprolacton
und ionomere Harze genannt.
Als Füllstoffe können selbstverständlich auch Holzmehl,
Korkmehl, Kreide, Talkum, Kieselerde u.a. organische
und anorganische Stoffe eingesetzt werden, und zwar
in einer Menge bis zu 100 Volumenprozent, bezogen
auf das Volumen des Kunststoffpulvers.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
das dreidimensionale Versteifungselement auch mehr
schichtig aufgebaut sein. Zu diesem Zweck werden
gleiche oder unterschiedliche Schmelzschichten nach
einander aufgepreßt.
Das Doppeltransferverfahen kann sowohl stationär
als auch kontinuierlich ausgeführt werden. Bei der
zuletzt genannten Ausführungsform kann das Verfahren
auf einer Taktstraße ausgeführt, die beispielsweise
aus einem endlosen, in mindestens zwei Arbeitsstationen
unterteiltes Förderband (Hilfsträger) besteht, wobei
die eine Arbeitsstation mit einer Pulverauftragsein
richtung und die andere mit einer Preßeinrichtung
versehen ist.
Die kontinuierliche Taktstraße kann nach einer Ausgestal
der Erfindung z.B. auch aus 2 endlosen Förderbändern
(Hilfsträgern) bestehen, zwischen denen sich eine
beheizte Walze bewegt, die den Pulverauftrag von dem
einen Hilfsträger abnimmt und nach Aufschmelzung auf
den zweiten Hilfsträger überträgt.
Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnungen soll
nun der Gegenstand der Erfindung noch näher erläutert
werden.
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß den Ansprüchen.
Mit 1 ist in der Figur die Pulverauftragseinrichtung
zum Aufbringen des Kunststoffpulvers durch den ge
formten Ausschnitt der Schablone 2 auf den Hilfsträger
(Förderband) 3 bezeichnet. Das endlose Förderband 3
wird von der Rolle 4 getrieben und bei der Umlenkrolle
5 wieder in die 1. Arbeitsstation umgelenkt. Die Scha
blone 2, die im Beispiel eine 1,5 mm dicke, mit Glasfasern
verstärkte Polypropylenplatte ist, und in welche
mittels Stanzmesser die gewünschte Form der Verstei
fungselementes ausgestanzt worden ist, kann auf das
Förderband aufgelegt werden. Sie ist mit der Pulverauf
tragsvorrichtung 1 fest verbunden und kann nach Pulver
auftrag 6 vom Förderband abgehoben werden.
Die Pulveraustragseinrichtung 1 ist im Beispiel ein
Rakelkasten aus Edelstahlblech, der mindestens so breit
ist, daß er die gesamte Breite des Schablonenausschnit
tes unter Auffüllung des Hohlraumes mit Kunststoffpulver
überquert und außerdem beidseitig in Führungsschienen
geführt werden kann. Die Führungsschienen, in Fig. 2 mit
10 angedeutet, verlaufen quer zur Bewegungsrichtung des
Förderbandes, wobei der von Schiene und Bewegungsrich
tung gebildete Winkel α 10 bis 170°, insbesondere
85 bis 95° beträgt.
Der Rakelkasten wird seitlich und oben in Führungs
schienen quer zur Bewegungsrichtung des Förderbandes
geführt. Pro Drucktakt wird der mit Kunststoffpulver
gefüllte Kasten einmal über den ausgestanzten Aus
schnitt der Schablone geführt, wobei als Antrieb ein
Pneumätikzylinder eingesetzt ist. Nach Füllung des
vom Förderband und Schablonenausschnitt gebildeten Hohl
raumes mit Kunststoffpulver wird die Schablone abge
hoben und der Pulverauftrag in die 2. Arbeitsstation
befördert. Danach erfolgt durch Druckabsenkung die
Rückbewegung des Rakelkastens und ein weiterer Pulver
auftrag auf das Förderband.
In der gezeigten Ausführungsform sind der in Schienen
geführte Rakelkasten 1 und die Schablone 2 einseitig
vom Band abhebbar und in einem Drehpunkt gelagert,
der etwas hinter der Rolle 4 liegt.
Befindet sich der Pulverauftrag 6 in der 2. Arbeits
station so wird er über den Wärmestrahler 7, der eine
beliebige Wärmequelle sein kann, vorgewärmt, und zwar
soweit, daß mindestens die Teilchen an der Oberfläche
aneinander haften (versintern). Dabei ist eine starke
Luftbewegung zu vermeiden.
Beim nächsten "Drucktakt" wandert der Pulverauftrag 6
in die 3. Arbeitsstation und wird dort von dem beheizten
Preßstempel 8 verdichtet, nach Versinterung der Kunst
stoffteilchen an diesen angeschmolzen und vom Förder
band abgehoben. Während der Verweilzeit auf dem Preß
stempel 8, insbesondere im oberen Totpunkt, wird
der Schmelzvorgang fortgesetzt, und dabei die ge
wünschte Viskositätserniedrigung erzielt. Das zu ver
steifende Schuhteil 9 befindet sich dabei unterhalb
des Preßstempels 8 und übernimmt während eines weiteren
Preßvorganges das Versteifungselement 6 von dem
Preßstempel. Nach Abheben des Preßstempels wird das
versteifte Schuhteil entweder in einem erneuten Preß
takt mit dem Innenfutter verklebt oder der Weiter
verarbeitung nach Abnahme vom Band zugeführt. An
dieser Stelle ist auch erwähnenswert, daß der Aus
schnitt in der Schablone in der Regel etwas kleiner
gewählt werden muß als die gewünschte Größe des Fertig
produktes, da durch Pressen und Fließen des Kunststoff
pulvers eine Vergrößerung unvermeidbar ist.
Fig. 2 zeigt die Pulverauftragseinrichtung, 1 bedeutet
wieder den Rakelkasten, 2 die Schablone, 10 die
Führungsschienen und 11 den Drehpunkt der Pulverauf
tragseinrichtung. Mit 4 ist die Führungsrolle bezeich
net und mit 3 das Förderband.
Der Gegenstand der Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die in den Figuren gezeigte Ausführungsform
beschränkt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch
mit einer andersartig konzipierten Einrichtung ausge
führt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines dreidimen
sionalen Versteifungselementes aus einem
schmelzbaren Kunststoffpulver oder aus einem
schmelzbares Kunststoffpulver enthaltenden
Pulvergemisch, dessen Auftrag auf einen Hilfs
träger im Schablonendruckverfahren und an
schließende Übertragung des gebildeten Ver
steifungselementes auf das zu versteifende
Substrat, insbesondere auf Teile eines Schuh
schaftes, dadurch gekennzeichnet, daß das auf
einen Hilfsträger mittels einer Schablone aufge
tragene schmelzbare Kunststoffpulver oder
schmelzbares Kunststoffpulver enthaltende
Pulvergemisch zunächst mit einem heißen Preß
stempel verdichtet und versintert wird, der
gebildete Formling beim darauf folgenden Hoch
fahren des Preßstempels vom Hilfsträger abgehoben
wird, die miteinander versinterten Kunststoff
teilchen während des Kontaktes mit dem Preßstempel
weiter aufgeschmolzen und bei der anschließenden
erneuten Absenkung des Preßstempels auf das
darunter positionierte Empfängersubstrat
übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Empfängersubstrat der Teil eines Schuh
schaftes eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Empfängersubstrat ein Hilfsträger , bei
spielsweise Trennpapier, eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet,
daß als Empfängersubstrat ein Hilfsträger eingesetzt
wird, der ganz oder an der Oberfläche aus Aluminium,
Polyester oder Polyethylenterephthalat besteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Hilfsträger für den
Pulverauftrag eingesetzt wird, der ganz oder an
der Oberfläche aus Silikonkautschuk besteht.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der für den Pulverauftrag
bestimmte Hilfsträger mit einer Vertiefung versehen
wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Preßstempel mit einer
Oberflächenbeschichtung aus Polytetrafluorethylen
eingesetzt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverauftrag
vor dem ersten Transfer mit einem textilen
Zuschnitt, der eine offene Struktur aufweist,
versehen wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Pulver
auftrag eine Schablone mit keilförmigem Quer
schnitt eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffpulver in
Mischung mit einem pulverförmigen Füllstoff
eingesetzt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige
Füllstoff in einer mit der Korngrößenver
teilung des Kunststoffpulvers vergleichbaren
Korngrößenverteilung von 50 bis 600 µm
eingesetzt wird.
12. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einem Auftrags
aggregat zum Aufbringen des Pulvers auf
einen Hilfsträger im Schablonendruckver
fahren und einer Preßvorrichtung mit einem
beheizten Preßstempel zum doppelten Transfer
des Versteifungselementes besteht.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Auftragsaggregat
und Preßvorrichtung eine Wärmequelle angeordnet
ist.
Priority Applications (15)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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