DE3538465A1 - Quetsch-ventil, insbesondere mehrfachdosier-ventil - Google Patents
Quetsch-ventil, insbesondere mehrfachdosier-ventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Quetschventil, insbesondere Mehr
fachdosier-Ventil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Quetschventil dieser Art wird das Betäti
gungselement von dem Kern eines Hubmagneten gebildet, welcher
quer zur Achsrichtung des ersten Schlauchabschnitts angeord
net ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, bei einem Quetschventil
der eingangs genannten Art den Bauaufwand zu verringern.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
gelöst. Anstelle von Hubmagnetkern, Rückholfeder und Elektro
magnetwicklung ist nunmehr lediglich das Aufblaselement er
forderlich. Als Druckmedium kann je nach Art der Einsatzbe
dingungen Gas (Druckluft) oder Flüssigkeit verwendet werden.
Ein Druckluftanschluß ist praktisch stets zur Verfügung. Ein
besonderer Vorteil liegt darin, daß das Aufblaselement, ins
besondere in Form des zweiten Schlauchabschnitts gemäß An
spruch 2, äußerst wenig Einbauraum benötigt, so daß das
Quetschventil äußerst raumsparend aufgebaut sein kann. Auch
besteht ohne weiteres die Möglichkeit auf engstem Raum
eine Vielzahl von gleichzeitig absperrbaren ersten
Schlauchabschnitten vorzusehen zur gleichzeitigen Ab
gabe des Fluids an eine entsprechende Vielzahl von Ab
nahmestellen, insbesondere an Aufnahmebehälter wie z. B.
Teströhrchen, Ampullen oder dergleichen.
Es ist denkbar, daß der zweite Schlauchabschnitt aus zug
unelastischem Schlauchmaterial gebildet ist, wobei dann
bei offenem Ventil das Schlauchmaterial nach innen ein
gedrückt ist, und bei Druckbeaufschlagung des zweiten
Schlauchabschnitts den ersten Schlauchabschnitt zusam
mendrückt. Derartiges Schlauchmaterial ist besonders
wechselbelastungsfest, insbesondere bei einer Verstär
kung durch eingelegtes Gewebe. Es hat sich jedoch he
rausgestellt, daß in den meisten Anwendungsfällen in
Hinblick auf die Wechselstandfestigkeit auch ein
Schlauchmaterial gemäß Anspruch 3 genügt, welches je
doch den großen Vorteil schnellerer Schaltzeiten aufweist,
da der Rückzug des Schlauchmaterials des zweiten Schlauch
abschnitts beim Öffnen des Ventils auf Grund der elasti
schen Rückfederung schneller erfolgt. Zu einer hohen Dau
erstandfestigkeit tragen auch die Maßnahmen des Anspruchs
8 bei, die es ermöglichen, die Übergangskanten zwi
schen den sich kreuzenden Aufnahmebohrungen für die
ersten und zweiten Schlauchabschnitte abzurunden (auf
Grund der Zweiteiligkeit und der damit verbundenen
guten Zugänglichkeit zu diesen Kanten).
Um bei weiterhin geringem Bauaufwand besonders schnelle
Öffnungs-und Schließzeiten zu erreichen, werden die
Maßnahmen des Anspruchs 4 vorgeschlagen.
Eine kompakte Anordnung einer Vielzahl von ersten
Schlauchabschnitten bei einfachem Aufbau ist im An
spruch 5 angegeben (lineare Anordung der ersten
Schlauchabschnitte). Im Anspruch 6 ist ein zweidimen
sionales Feld aus zu dieser Feldebene senkrechten
ersten Schlauchabschnitten angegeben, wiederum mit
kompakten Abmessungen und verblüffend einfachem Aufbau.
Die bevorzugt gemäß Fig. 7 in einer Ebene angeordeten
zweiten Schlauchabschnitte betätigen gleichzeitig
eine Vielzahl von ersten Schlauchabschnitten. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Quetschventils
wirkt sich hier besonders günstig aus, nämlich, daß
bei der Ventilbetätigung praktisch keine Wärme ent
steht. Es sind daher auch keine aufwendigen Maßnah
men zur Wärmeabfuhr wie z. B. bei Magnetventilen in
derartiger Anordnungsdichte zu treffen. Wärmeempfind
liche Fluide wie z. B. biologische Substanzen mit
Enzymketten, lassen sich ohne weiteres verarbeiten.
Im Vergleich zu Lochplattenventilen ergibt sich der
wesentliche Vorteil, daß keine besonderen Dichtmaß
nahmen zu treffen sind. Außerdem sind Lochplatten
ventile im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Ventil
ausbildung nicht für schwerempfindliche Substanzen wie
z. B. die genannten biologischen Flüssigkeiten mit
Enzymketten geeignet. Ein weiterer wesentlicher Vor
teil der Erfindung liegt in der großen Zuverlässig
keit und in der einfachen Betätigung. Schließlich
tritt auch praktisch kein Verschleiß auf. Es berei
tet keine Schwierigkeiten ein erfindungsgemäßes Mehr
fachdosier-Ventil mit 10 × 10 ersten Schlauchabschnit
ten vorzusehen mit dementsprechenden 100 Einfüll
spitzen gemäß Anspruch 9, um gleichzeitig 100 Am
pullen, Teströhrchen oder dergleichen abfüllen zu
können. Hierbei ist die Anordnung der ersten Schlauch
abschnitte derart kompakt, daß jeder Schlauchabschnitt
mit Einfüllspitze unmittelbar über einem zugeordneten
Teströhrchen eines dichtgepackten 10 × 10-Teströhrchen
feldes angeordnet ist.
Um genau gleiches Dosiervolumen bei sämtlichen Test
röhrchen zu erhalten, werden bei einer Konstant-
Druckanordnung die Maßnahmen des Anspruchs 10 vorge
schlagen. Eine derartige Konstant-Druckanordnung
zeichnet sich durch besonders einfachen apparativen
Aufbau aus. Der Fluid-Druckausgleichraum sorgt nun
für identische Druckverhältnisse in den einzelnen er
sten Schlauchabschnitten, so daß zur exakten gleich
zeitigen Dosierung lediglich die Quetschventile der
ersten Schlauchabschnitte durch entsprechende Druck
beaufschlagung der zweiten Schlauchabschnitte exakt
gleich lang zu öffnen sind.
Bei erhöhten Anforderungen an die Genauigkeit der
Dosierung oder z. B. auch bei Viskositätsschwankungen
des abzufüllenden Fluids, werden die Maßnahmen der
Ansprüche 11 bis 13 vorgeschlagen. Die Dosiervolumina
legen zuzüglich einem kleinen, vom Ausgleichsraum
herrührenden Volumen das Abfüllvolumen fest, unabhän
gig davon, wie die Strömungsverhältnisse zwischen
Ausgleichsraum und Einfüllbehälter jeweils sind, und
unabhängig von der genauen Öffnungszeit der Quetsch
ventile.
Die Erfindung wird im folgenden an einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Schemaansicht einer Ab
füllanlage mit erfindungsgemäßem Mehrfach-
Dosierventil;
Fig. 2 das Detail A im Schnitt und
Fig. 3 das Detail B von Fig. 2 im Schnitt.
Die in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnete Abfüllan
lage dient der gleichzeitigen Befüllung von Ampullen,
Teströhrchen oder dergl. mit Probenflüssigkeit aus
einem Vorratsbehälter 12. Im dargestellten Ausführungs
beispiel befinden sich in einer Kassette 14 einhundert
zu füllende Röhrchen 16 in einer 10 × 10-Anordnung.
Mit Hilfe einer Transporteinrichtung, insbesondere
eines Förderbands 18, wird jeweils eine Kassette 14
unter einen Füllkopf 20 transportiert, welcher in
Richtung des Doppelpfeils D in Fig. 1 mittels einer
nicht dargestellten Mechanik, insbesondere pneumatischen
Hub-Einrichtung, in vertikaler Richtung bewegbar ist.
An der Unterseite des Füllkopfs 20 stehen einhundert
Einfüllspitzen (Füllnadeln) 22 ab, deren Anordnung
der der Röhrchen 16 entspricht. Durch entsprechendes
Absenken des Füllkopfs 20 können die Einfüllspitzen
22 in die Röhrchen 16 abgesenkt werden zur gleichzeitigen
Füllung dieser Röhrchen 16 mit jeweils gleichem Füll
volumen (Füllvolumen beispielsweise 1,5 oder 1,7 ml mit
±3% Genauigkeit). Die geforderte Genauigkeit wird
ohne weiteres durch die Abfüllanlage 10 erreicht. Eine
einzelne Dosierpumpe 26 ist eingangsseitig über eine
Leitung 28 mit dem Vorratsbehälter 12 und ausgangs
seitig über eine flexible Leitung 30 mit dem Füll
kopf 20 verbunden. Die Leitung 30 mündet in einen Aus
gleichsraum 32 innerhalb des Füllkopfs 20. Eine Füll
stands-Kontrolleinrichtung bestehend aus mehreren,
vorzugsweise drei im Dreieck angeordneten Meßsonden 34
und einer mit den Meßsonden 34 über eine elektrische
Verbindungsleitung 36 verbundenen Steuereinheit 38,
steuert über eine elektrische Leitung 40 die Dosier
pumpe 26 derart, daß sich ein vorbestimmter Pegel
(Füllhöhenlinie 42 in Fig. 2) einstellt. Diese Füll
höhe liegt lediglich in einem Abstand a von etwa 2 bis
3 mm (nicht maßstabsgerechte Zeichnung) oberhalb des
Bodens 44 des Ausgleichsraums 32. In diesen Boden 44
münden Meßbohrungen 46 innerhalb eines Blocks 48. Diese
Meßbohrungen 46 liegen in Flucht zu den bereits er
wähnten Einfüllspitzen 22 und sind jeweils einer Spitze
zugeordnet. Der Block 48 wird von einer Gehäusewand 50
umfaßt, die nach oben hin durch einen Gehäusedeckel 52
abgedeckt wird. An diesem Gehäusedeckel 52 sind die
Meßsonden 34 befestigt, wie aus Fig. 2 hervorgeht.
Ferner erkennt man einen Druckluft-Anschluß 54 sowie
eine Prallplatte 56 unterhalb der Mündung 58 des Druck
luftanschlusses 54. Diesen Anschluß verbindet eine in
Fig. 1 dargestellte Druckluftleitung 60 mit einem
Ventil 62. Dieses Ventil wird über eine Leitung 64
von einer Ventilsteuerung 66 gesteuert, und zwar in der
Weise, daß die Leitung 60 wahlweise mit einer Entlüftungs
leitung 68 und einer mit einer Druckluftversorgung 70
verbundenen Druckluftleitung 72 verbindbar ist.
An die Unterseite des Blocks 48 schließt sich eine
Platte 74 an mit Durchgangslöchern 76 in Flucht mit den
Bohrungen 46. Es folgt dann ein in Fig. 3 vergrößert
dargestellter zweiteiliger Ventilblock 78, welcher im
folgenden näher erläutert wird.
Entsprechend der Anordnung der Röhrchen 16 ist der
Ventilblock 78 mit einhundert vertikal verlaufenden
Durchgangsbohrungen 80 versehen, von denen in Fig. 3
vier angedeutet sind. In diese Bohrungen ist jeweils
ein erster Schlauchabschnitt 82 eingesetzt, dessen in
Fig. 2 oberes Ende abdichtend an der Platte 74 anliegt,
wobei die jeweilige Bohrung 76 mit dem Schlauchinnen
raum 84 im wesentlichen fluchtet. Das untere Ende jedes
ersten Schlauchabschnitts geht wiederum unter Abdich
tung nach außen in die jeweilige Einfüllspitze 22 über.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist das obere Ende
der Einfüllspitze 22 in das Schlauchinnere eingesteckt.
Es kommt jedoch auch eine andere Art der dichten Ver
bindung in Frage. Die ersten Schlauchabschnitte 82
bilden auf diese Weise eine Verbindung zwischen den
Bohrungen 46 und den Einfüllspitzen 22.
Durch in horizontaler Ebene parallel zueinander laufende,
zwischen den vertikalen ersten Schlauchabschnitten 82
angeordnete aufblasbare zweite Schlauchabschnitte 86
können die ersten Schlauchabschnitte 82 abgeklemmt werden,
so daß man eine Ventilwirkung erhält. Gemäß Fig. 3 ist je
weils ein erster Schlauchabschnitt 82 zwischen zwei be
nachbarten Reihen, an beide Reihen angreifend, angeordnet.
Die ersten Schlauchabschnitte einer in Fig. 3 linken
Reihe seien mit 80 a bezeichnet und die der benachbarten
rechten Reihe mit 80 b. Im dargestellten Ausführungsbei
spiel beträgt der Außendurchmesser der ersten Schlauch
abschnitte 82 etwa 4 mm und der Innendurchmesser etwa
2 mm, wohingegen der Außendurchmesser der zweiten Schlauch
abschnitte 86 etwa 7 mm und der Innendurchmesser etwa
4 mm beträgt. Die zweiten Schlauchabschnitte sind auf
grund ihrer größeren Wandstärke etwas steifer als die
ersten Schlauchabschnitte, so daß sich in der in Fig. 3
gezeigten Anordnung im Ruhezustand (Anschluß der Innen
räume der zweiten Schlauchabschnitte über eine in Fig. 1
dargestellte Leitung 88 und ein entsprechend geschaltetes
Ventil 90 an eine Entlüftungsleitung 92) aufgrund der sich
überschneidenden, die entsprechenden Schlauchabschnitte
aufnehmenden Vertikalbohrungen 94 und Horizontal
bohrungen 96 eine Einwölbung der ersten Schlauchabschnitte
82 mit Bildung eines etwas verringerten Durchgangsquer
schnitts 98 ergibt. Wird nun von der Steuerung 60 aus
über eine Ventil-Steuerleitung 100 das Ventil 90 der
art geschaltet, daß die Leitung 88 mit einer mit der
Druckluftversorgung 70 verbundenen Druckluftleitung 102
verbunden ist, so führt der entsprechende Überdruck
in Bezug auf den im Ausgleichsraum 32 herrschenden Druck
(bis zu 2 bar) in den zweiten Schlauchabschnitten 86
zu einer Expansion dieser Schlauchabschnitte in der
Folge zu einem vollständigen Zusammendrücken der ersten
Schlauchabschnitte 82 im Bereich der zweiten Schlauch
abschnitte 86. In Fig. 3 rechts ist strichliert das
vollständige Zusammenquetschen des ersten Schlauchab
schnitts 80 b angedeutet.
Prinzipiell ist es möglich, die Bohrungen 94 und 96 in
einem einzigen Block vorzusehen und dann die flexiblen
Schlauchabschnitte 82 und 86 einzuschieben. Bevorzugt
ist jedoch eine zweiteilige Anordnung aus einem oberen
Blockteil 78 a und einem unteren Blockteil 78 b mit
horizontaler Trennungsebene 110 in Höhe der zweiten
Schlauchabschnitte 86. Die zweiteilige Ausführung er
leichtert zum einen das Einsetzen der zweiten Schlauch
abschnitte 86; zum anderen ist der Zugang zu den über
schneidungskanten 112 zwischen der Bohrung 94 und 96
erleichtert, welche abgerundet werden, um nicht in die
Schlauchabschnitte einzuschneiden. Bei einer ein
teiligen Ausführung käme eine Abrundung durch Wegätzen
oder elektrochemisches Abtragen oder durch entsprechende
mechanische Bearbeitung in Frage.
Der Betrieb der Abfüllanlage 10 wird im folgenden kurz
geschildert, soweit dies nicht bereits aus dem Vor
stehenden hervorgeht.
Zum Füllen des Füllkopfs 20 mit der abzufüllenden
Flüssigkeit werden als erstes die von den ersten und
zweiten Schlauchabschnitten gebildeten Quetsch-Ventile
geschlossen, indem die zweiten Schlauchabschnitte 86
mit Druck beaufschlagt werden. Die Steuerung 66 ver
anlaßt dann, daß die Dosierpumpe 26 den Innenraum des
Füllkopfs 20 bis zur Pegellinie 42 anfüllt, überwacht
durch die Meßsonden 34. Bei Verwendung dreier Meßsonden 34
in Dreiecks-Anordnung, läßt sich nach dem Prinzip
der elektrischen Wasserwaage feststellen, ob der Füll
kopf 20 genau horizontal angeordnet ist, was für die
Dosiergenauigkeit wichtig ist. Während des Füllvor
gangs ist der Innenraum über das Ventil 62 an die
Außenluft angeschlossen. Während dieses Füllvorgangs
kann die gewünschte Kassette 14 unter die Füllspitzen
22 gefahren werden und der Füllkopf 20 abgesenkt werden.
Zum anschließenden Einfüllen der Flüssigkeit in die
Röhrchen 16 werden die Quetsch-Ventile geöffnet, indem
die zweiten Schlauchabschnitte über das Ventil 90
entlüftet werden. Zur Beschleunigung der Röhrchenbe
füllung wird der Raum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
im Füllkopf 20 über den Anschluß 54 mit Austreibdruck
beaufschlagt. Die Quetsch-Ventile werden für die Zeit
der Röhrchenbefüllung geöffnet, jedoch geschlossen,
bevor Luft aus den Einfüllspitzen austreten kann
(die Schließzeit der Ventile liegt bei 6 bis 7
hundertstel Sekunden). Nach Beendigung des Füllvorgangs
wird der Innenraum 32 des Füllkopfs 20 wieder ent
lüftet. Der Füllkopf 20 wird angehoben und die nächste
Kassette 14 herangeführt, während gleichzeitig nach
Schließen der Quetsch-Ventile der Füllkopf 20 mit
Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 12 gefüllt wird.
Es läßt sich eine sehr geringe Taktzeit von
beispielsweise 5 Sekunden erreichen, wobei für das
Anfahren der Kassette mit gleichzeitigem Füllen des
Füllkopfes 20 2,6 Sekunden, für das Absenken des
Füllkopfs 20 0,8 Sekunden, für das Füllen 0,8 Sekunden
und für das Anheben des Füllkopfs wiederum 0,8 Sekunden
benötigt werden. Dies ergibt bei 200 Arbeitstagen mit
je 7 Stunden pro Tag eine Million Kassetten pro Jahr.
Die erfindungsgemäßen Quetsch-Ventile zeichnen sich
dadurch aus, daß sie praktisch keine Scherung auf die
abzusperrende Flüssigkeit ausüben, praktisch keine
Wärme abgeben, extrem wenig Einbauraum beanspruchen,
in einfacher Weise vervielfachbar sind, praktisch
verschleißfrei sind, einfach zu steuern sind, hohe
Zuverlässigkeit aufweisen, kurze Schaltzeiten er
möglichen und geringen Herstellungsaufwand erfordern.
Die Dosierbohrungen 46 sorgen dafür, daß sämtliche
Röhrchen 16 zuverlässig mit gleichem Flüssigkeits
volumen gefüllt werden (Genauigkeit beispielsweise
±3%). Es hat sich jedoch herausgestellt, daß auf
grund der Zuverlässigkeit und exakten Schaltzeiten
der erfindungsgemäßen Quetsch-Ventile die Unterschiede
in den Strömungswiderständen der Quetsch-Ventile
praktisch vernachlässigbar sind, so daß in vielen
Fällen eine Vereinfachung der Anordnung in Fig. 1 vor
genommen werden kann, nämlich dadurch, daß der Innen
raum 32 des Füllkopfs 20 ständig mit der abzufüllenden
Flüssigkeit bei konstantem Druck gefüllt ist. Die
Abfüllmenge in den Röhrchen 16 hängt dann lediglich
von der Öffnungsdauer der Quetsch-Ventile ab, die ja
aufgrund der gleichzeitigen Druckbeaufschlagung und
Belüftung der zweiten Schlauchabschnitte 86 gleichzeitig
geschaltet werden.
Unter "Fluid" wird in diesem Zusammenhang Gas oder
Flüssigkeit verstanden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich bei
entsprechender Dimensionierung beliebige Abfüllprodukte
handhaben, insbesondere ist ein Einsatz als Flaschenab
füllanlage denkbar. Vorteilhaft ist hier auch, daß eine
Verschmutzung des durch die Quetsch-Ventile geführten
Fluids durch die Ventile selbst ausgeschlossen ist.
Claims (13)
1. Quetsch-Ventil, insbesondere Mehrfachdosier-Ventil, mit
wenigstens einem elastisch nachgiebigen ersten Schlauch
abschnitt (82), durch welchen ein Fluid, dessen Durch
fluß vom Ventil zu steuern ist, hindurchleitbar ist, und
mit einem an den Außenumfang des ersten Schlauchabschnitts
(82) angreifenden Betätigungselement, mittels welchem der
erste Schlauchabschnitt (82) zusammendrückbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement von einem mit Druckmedium be
aufschlagbarem Aufblaselement gebildet ist.
2. Quetsch-Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufblaselement von einem wenigstens angenähert
quer zum ersten Schlauchabschnitt (82) verlaufenden
zweiten Schlauchabschnitt (86) gebildet ist.
3. Quetsch-Ventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Schlauchabschnitt (86) mit rückfedernd
elastisch expandierbarem Schlauchmaterial gebildet ist.
4. Quetsch-Ventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beidseits des ersten Schlauchabschnitts (82)
einander gegenüberliegend zwei gleichzeitig mit
Druckmedium beaufschlagbare zweite Schlauchabschnitte
(86) vorgesehen sind.
5. Quetsch-Ventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, vorzugsweise zueinander parallel ver
laufende erste Schlauchabschnitte (82 a, 82 b) einen
Ventil-Block durchsetzen (78), und daß wenigstens
ein zweiter Schlauchabschnitt (86) an diesen ersten
Schlauchabschnitten (82 a, 82 b) vorbeiläuft zum gleich
zeitigen Zusammendrücken dieser ersten Schlauchab
schnitte (82 a, 82 b).
6. Quetsch-Ventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei in zueinander parallelen Ebenen
liegende Reihen von in zur Achsrichtung der ersten
Schlauchabschnitte senkrechter Richtung hintereinander
angeordneten ersten Schlauchabschnitten (82 a, 82 b)
vorgesehen sind, und daß zwischen unmittelbar benach
barten Reihen ein in Reihenrichtung verlaufender
zweiter Schlauchabschnitt (86) angeordnet ist zum
gleichzeitigen Zusammendrücken der ersten Schlauch
abschnitte (82 a, 82 b) beider Reihen.
7. Quetsch-Ventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Schlauchabschnitte (86) in einer zur
Achsrichtung der ersten Schlauchabschnitte (82)
im wesentlichen senkrechten Ebene liegen.
8. Quetsch-Ventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Schlauchabschnitte (86) in der
Trennungsebene (110) des zweiteiligen Ventilblocks
(78) angeordnet sind.
9. Quetsch-Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabeenden der ersten Schlauchabschnitte (82)
jeweils mit einer Einfüllspitze (22) für Fluid-
Aufnahmebehälter, insbesondere Teströhrchen (16) oder
dergl., versehen sind.
10. Quetsch-Ventil nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
einen gemeinsamen Fluid-Druckausgleichsraum (32) an
den abgabefernen Enden der ersten Schlauchabschnitte
(82).
11. Quetsch-Ventil nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stromaufwärts des den jeweiligen ersten
Schlauchabschnitt (82) zusammendrückenden zweiten
Schlauchabschnitts (86) gelegene Teilraum der ersten
Schlauchabschnitte (82) jeweils Teil eines jedem
einzelnen Schlauchabschnitt gesondert zugeordneten
Dosiervolumens ist.
12. Quetsch-Ventil nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiervolumina an einen gemeinsamen Aus
gleichsraum (32) angeschlossen sind.
13. Quetsch-Ventil nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
eine Füllstands-Kontrolleinrichtung (34, 36, 38, 40)
im Ausgleichsraum (32).
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853538465 Granted DE3538465A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Quetsch-ventil, insbesondere mehrfachdosier-ventil |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3538465A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4123969A1 (de) * | 1991-07-19 | 1993-01-21 | Benno Nafz | Vorrichtung zur beeinflussung eines in einer durchstroemten leitung herrschenden stroemungsmitteldrucks |
DE4427666A1 (de) * | 1993-08-05 | 1995-02-09 | Avl Medical Instr Ag | Ventil zur Steuerung einer Zweigleitung |
EP0903176A2 (de) * | 1997-09-22 | 1999-03-24 | Bristol-Myers Squibb Company | Vorrichtung mit Quetschventilblock für die mehrfache Synthese von organischen Verbindungen |
CN109956544A (zh) * | 2019-04-15 | 2019-07-02 | 沈阳环境科学研究院 | 一种新型膜曝气膜生物反应器 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1985
- 1985-10-29 DE DE19853538465 patent/DE3538465A1/de active Granted
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EP2289616A3 (de) * | 1997-09-22 | 2011-08-24 | Bristol-Myers Squibb Company | Vorrichtung mit Quetschventilblock für die mehrfache Synthese von organischen Verbindungen |
CN109956544A (zh) * | 2019-04-15 | 2019-07-02 | 沈阳环境科学研究院 | 一种新型膜曝气膜生物反应器 |
CN109956544B (zh) * | 2019-04-15 | 2024-05-10 | 沈阳环境科学研究院 | 一种新型膜曝气膜生物反应器 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3538465C2 (de) | 1988-05-26 |
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