DE3537855C2 - - Google Patents
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Description
Wasserverdünnbare Einbrennfüller, Einbrenndecklacke und
Einbrennklarlacke sind bekannt. Sie sind aus Gründen des
Umweltschutzes von Bedeutung. Allgemein haben sie sich trotz
dem, z. B. in der Großserienlackierung, besonders in der Auto
mobilindustrie, bisher nicht durchsetzen können. Neben der
kritischen Lagerbeständigkeit von wasserverdünnbaren Einbrenn
lacken auf der Basis von Polyestern und Aminoplasten bestehen
die Gründe vor allem darin, daß die bekannten wasserverdünn
baren Einbrennlacke die Klimatisierung der Spritzkabinen er
fordern, längerer Ablüftzeit bedürfen und insbesondere eine
Vortrocknung bei Temperaturen unterhalb 100°C notwendig machen,
bevor die eigentliche Vernetzung bei Temperaturen oberhalb
100°C, z. B. bei 150-180°C, einsetzt. Diese gesonderte Vor
trocknung, z. B. bei 80°C, ist erforderlich, um das sonst
auftretende "Kochen", worunter der Fachmann Bläschenbildung
beim Einbrennen versteht, zu verhindern. Die notwendige Vor
trocknung zwingt zur erheblichen Verlängerung der bestehenden
Trockenöfen oder zu Einsatz von Vortrockenzonen, was nicht
nur mit hohen Kosten verbunden ist, sondern oft auch aus Raum
gründen gar nicht durchgeführt werden kann. Weiter kommt hinzu,
daß die lacktechnischen Anforderungen an die erhaltenen Lack
filme schwieriger zu erfüllen sind als mit lösungsmittelhaltigen
Einbrennlacken. So wird z. B. in Deutschland nur in einem
Automobilwerk in einer neu errichteten Lackiererei ein wasser
verdünnbarer Einbrennfüller mit einer Ablüftzeit von 10 min
eingesetzt, wonach bei 80°C vorgetrocknet wird und die Ein
brenntemperaturen langsam bis auf 170°C gesteigert werden bei
einer Gesamttrockenzeit von 32 min. Im Labor werden diese Be
dingungen wie folgt simuliert: Nach Spritzauftrag 10 min ab
lüften, 4 min bei 80°C vortrocknen, danach Trockenofen auf
170°C einstellen. Nach 19 min wird eine Temperatur von
160°C, nach 25 min von 165°C und nach 32 min von 170°C
erreicht. Dagegen sind in einem anderen Automobilwerk mit
der kürzesten Einbrennbedingung für lösungsmittelhaltige
Einbrennfüller nach einer Ablüftzeit von 3 min nach Material
spezifikation 5 min Objekttemperatur 165°C üblich, was eine
Trockenzeit von 15 min bei 165°C Umlufttemperatur in einem
herkömmlichen Trockenofen bedeutet. Diese Tatsachen zeigen,
daß bisher nicht versucht wurde oder es nicht gelungen ist,
wasserverdünnbare Einbrennlacke zu entwickeln, die genauso
ohne Nachteile, insbesondere ohne "Kochen", wie lösungsmit
telhaltige eingebrannt werden können, so daß davon auszu
gehen ist, daß seitens des Fachmanns geradezu ein Vorurteil
gegen die Lösungsmöglichkeit dieses Problems besteht.
Es stellte sich daher die Aufgabe,
wasserverdünnbare Einbrennlacke auf der Basis
von Polyestern und Aminoplasten zur Verfügung zu stellen,
die sich nicht nur wie lösungsmittelhaltige konventionelle
Einbrennlacke verarbeiten lassen, sondern darüber hinaus
ausreichend lagerbeständig sind und zu hochwertigen Über
zügen führen, die mit denen von lösungsmittelhaltigen Ein
brennlacken vergleichbar sind.
Dabei bestand von vornherein Klarheit darüber, daß sich
diese Aufgabe, wenn überhaupt, nur durch eine sehr eng be
grenzte Kombination definierter Lackrohstoffe lösen läßt.
Ausgehend von einem Stand der Technik gemäß der DE-PS
29 26 623 ist Erfindungsgegenstand die Verwendung von
sauren Polykondensaten, hergestellt in üblicher Weise
bei Temperaturen über 40°C mit oder ohne Gegenwart von
Lösungsmitteln durch Umsetzung der folgenden Komponenten:
- (I) 15-30% carboxylgruppenhaltige Aminoplast-Derivate, erhalten durch Umsetzung von mehr als 50% ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten mit cyclischen Polycarbonsäuren oder deren Anhydriden,
- (IIa) mehr als 30% carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Polyester mit einem Hydroxylgehalt über 4% sowie mit einem Gehalt von Polyätherpolyol-Einheiten in ihrer Struktur,
- (IIb) 3-10% mehrwertige Alkohole,
- (III) 5-15% cyclische Polycarbonsäuren mit mindestens zwei Carboxylgruppen bzw. deren Anhydride, und
- (IV) 5-30% carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Acrylatharze bzw. deren Mischpolymerisate, Prozentangaben bezogen auf das Gesamtgewicht der lösungsmittelfreien Komponenten,
als nach Neutralisation wasserverdünnbare Bindemittel zur
Herstellung von wasserverdünnbaren Einbrennfüllern, Einbrenn
decklacken oder Einbrennklarlacken, gegebenenfalls nach Zu
satz anderer wasserverdünnbarer Harze und/oder üblicher Zu
satz- und Hilfsstoffe, wobei diese Überzugsmittel ohne bei
Temperaturen unter 100°C üblicherweise erfolgende gesonderte
Vortrocknung durch Vortrockenzonen oder spezielle Temperatur
führung in Trockenöfen bei Temperaturen über 100°C ohne Bläs
chenbildung beim Einbrennen eingebrannt werden können.
Die DE-PS 29 36 623 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Kondensationsprodukten, bei dem
- (I) Methyloläther aus Harnstoff- und/oder Aminotriazin-Form aldehyd-Kondensaten und einwertigen Alkoholen mit 1-4 Kohlen stoffatomen im Molekül,
- (II) mehrwertige Alkohole und/oder Polyester mit einem Hy droxylgehalt über 4% als Polyhydroxylverbindungen, die ganz oder teilweise durch ungesättigte Äthylencarbonsäurehydroxy alkylester ersetzt sein können, und
- (III) cyclische Polycarbonsäuren mit mindestens zwei Carboxyl gruppen bzw. deren Anhydride oder niedere Alkylester mit oder ohne Gegenwart von Lösungsmitteln bei Temperaturen oberhalb 40°C in üblicher Weise miteinander umgesetzt werden, wobei anstelle der Polyhydroxylverbindungen (II) ganz oder teilweise hydroxylgruppenhaltige Acrylatharze, die durch Mischpolymerisation von 50-90% niederen Alkylestern von Acryl und/oder Methacrylsäure mit C1-C4-einwertigen Alkoholen, 0-40% anderen copolymerisierenden Stoffen aus der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Styrol, Vinyltoluol, hydroxyl gruppenfreie Di- und/oder Triacrylate von Acryl- und/oder Methacrylsäure mit zwei- oder mehrwertigen Alkoholen, Malein säureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäureanhydrid, und 10-50% ungesättigten Äthylencarbonsäurehydroxyalkylestern erhalten wurden, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Rici nusöl, verwendet werden.
Anspruch 5 schützt die Verwendung der nach den Ansprüchen
1-4 hergestellten Polykondensate als Bindemittel für Über
zugsmittel.
In Abschnitt 5, Zeile 41-44, wird die Verwendung der neuen
Polykondensate als Bindemittel für lösungsmittelfreie, lö
sungsmittelhaltige, wasserverdünnbare oder pulverförmige
Überzugsmittel erwähnt. In Abschnitt 6, Zeile 64-68, und
Abschnitt 7, Zeile 1-4, wird die Verwendung der Polykonden
sate als Bindemittel für die bekanntlich wasserverdünnbaren
Elektrotauchlacke beschrieben.
Beispiele betreffend die Herstellung wasserverdünnbarer
Überzugsmittel sind nicht enthalten. Die Verwendung der
nach der DE-PS 29 36 623 hergestellten Polykondensate als
Bindemittel für wasserverdünnbare Einbrennfüller, Einbrenn
decklacke oder Einbrennklarlacke ist wörtlich nicht zu ent
nehmen. Der Überraschungseffekt der vorliegenden Erfindung
ist nicht beschrieben.
Die Verwendung von carboxylgruppenhaltigen Derivaten von
ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten ist in der
DE-PS 29 36 623 nicht vorgesehen. Es ist aber überraschend,
daß gerade die Verwendung dieser den erfindungsgemäßen Effekt
begünstigt.
In bezug auf die zu verwendenden hydroxylgruppenhaltigen
Polyester verweist die DE-PS 29 36 623 in Abschnitt 3,
Zeile 64-68, und Abschnitt 4, Zeile 1-19, auf die Literatur,
vor allem Patentliteratur, und macht auch nähere Angaben.
Hieraus kann jedoch nicht entnommen werden, daß gerade die
Verwendung der in der vorliegenden Erfindung einkondensierten
Polyester maßgebend am Überraschungseffekt beteiligt ist.
Weiter werden in der DE-PS 29 36 623 vorzugsweise bis 30%
Polyester, bezogen auf Polykondensat, verwendet. Demgegen
über beträgt der Anteil der Polyester in der vorliegenden
Erfindung mehr als 30%.
In der DE-PS 29 36 623 ist wahlweise die alleinige oder ge
meinsame Verwendung von Polyester und/oder mehrwertigen Al
koholen vorgesehen. Demgegenüber ist in der vorliegenden
Erfindung die gemeinsame Verwendung zwingend vorgeschrieben.
In bezug auf die zu verwendenden Acrylatharze schreibt die
vorliegende Erfindung neben Hydroxylgruppen auch Carboxyl
gruppen vor, während nach Anspruch 1 der DE-PS 29 36 623
ein Gehalt von Carboxylgruppen möglich ist. Außerdem werden
in der vorliegenden Erfindung nur 5-30%, insbesondere 7-15%,
Acrylatharze bzw. deren Mischpolymerisate, bezogen auf Poly
kondensat, verwendet. Hinsichtlich der Auswahl geeigneter
Acrylatharze bzw. deren Mischpolymerisate, hat man allerdings
größeren Spielraum.
Betreffend die Zusammensetzung der erfindungsgemäß verwen
deten sauren Polykondensate werden die folgenden Angaben
gemacht.
Carboxylgruppenhaltige Derivate von ganz oder teilweise ver
ätherten Aminoplasten sind z. B. in der FP 8 90 760, in den
DE-OS 17 45 037, 16 20 949 und 22 03 491 sowie in den deut
schen Patentschriften 16 20 949, 17 45 039, 17 95 870 und
22 56 962 beschrieben.
Als carboxylgruppenhaltige Aminoplast-Derivate
werden Derivate von ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten,
die unter Verwendung oder Mitverwendung von cyclischen Poly
carbonsäuren bzw. deren Anhydride, z. B. Hexahydrophthalsäure
anhydrid, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Trimellitsäureanhydrid, bzw. deren Gemische, hergestellt wor
den sind und bei deren Herstellung mehr als 50% ganz oder
teilweise verätherte Aminoplaste, besonders Hexamethoxymethyl
melamin, verwendet wurden, eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung der nach der
DE-PS 22 56 962 hergestellten Derivate von ganz oder teil
weise verätherten Aminoplasten.
Den vorstehend angezogenen Druckschriften kann die Eignung
der dort beschriebenen Derivate von ganz oder teilweise ver
ätherten Aminoplasten zur Herstellung von sauren Polykonden
saten gemäß Anspruch als nach Neutralisation wasserverdünn
bares Bindemittel zur Herstellung von wasserverdünnbaren
Überzugsmitteln nicht entnommen werden.
Die Verwendung von carboxylgruppen
haltigen Derivaten von ganz oder teilweise verätherten
Aminoplasten bringt eine Reihe von Vorteilen. So wird durch
die Carboxylierung der Aminoplaste, z. B. Hexamethoxymethyl
melamin, deren Reaktivität deutlich erhöht. Weiter können
durch die Einführung von Carboxylgruppen in die Aminoplaste
auch nicht wasserverdünnbare verwendet werden, da die Car
boxylgruppen nach Neutralisation, z. B. mit Aminen, Wasser
verdünnbarkeit der Aminoplaste bewirken. Außerdem wird da
durch eine innere Elastifizierung der spröden Aminoplaste
in gewissem Umfang erreicht, was chemisch nicht ohne weiteres
zu erklären ist. Ein besonderer Vorteil ist auch, daß die bei
der Carboxylierung der Aminoplaste beispielsweise verwendeten
festen Polycarbonsäureanhydride dabei praktisch verflüssigt
werden und noch vorhandene freie Carboxylgruppen, insbesonde
re bei höherer Säurezahl, z. B. 50-100, der so carboxylierten
Aminoplaste mit den Hydroxylgruppen der eingesetzten Poly
ester zu reagieren vermögen, was zum Aufbau hochmolekularer
Polyester im Film führt, die auf andere Weise nicht oder nur
äußerst schwierig wegen Gelatinierungsgefahr bei deren Her
stellung produziert werden können. Es ist danach ohne weiteres ein
leuchtend, daß also bei Einsatz von carboxylgruppenhaltigen
Derivaten von ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten
auch niedrigmolekulare flüssige hydroxylgruppenhaltige Poly
ester verwendet werden können, deren Einsatz sich normaler
weise zur Erzielung hochwertiger Überzüge, z. B. in bezug
auf Wasserbeständigkeit, nicht empfiehlt. Dadurch lassen
sich wasserverdünnbare Einbrennlacke mit relativ hohem Fest
körpergehalt herstellen.
Die Herstellung von carboxyl- und hydroxylgruppenhaltigen
Polyestern bzw. Alkydharzen mit einem Hydroxylgehalt über
4% und mit einem Gehalt von Polyätherpolyol-Einheiten in
ihrer Struktur sowie deren Verwendung zur Herstellung von
wasserverdünnbaren Überzugsmitteln sind bekannt. Die Er
zielung ausreichender Lagerbeständigkeit und Wasserverdünn
barkeit bei gleichzeitig für die praktische Anwendung er
forderliche ausreichender Wasserbeständigkeit der daraus
erhaltenen Überzüge ist jedoch mit erheblichen Schwierig
keiten verbunden, so daß spezielle Vorschläge gemacht wurden,
die meist auf mehrstufige Verfahren oder spezielle Modifi
zierungen, z. B. mit Glycid, hinauslaufen. Dagegen können
zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden sauren
Polykondensate auch in einer Stufe hergestellte Polyester
verwendet werden. Vorteilhaft ist es jedoch, diese Polyester
in einer zweiten Stufe anzusäuern, z. B. durch Auflösen und/
oder teilweise Umsetzung (Halbesterbildung) von Polycarbon
säureanhydriden, z. B. Maleinsäureanhydrid, Phthalsäurean
hydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäure
anhydrid. Das bevorzugte Ansäuerungsmittel ist Trimellitsäure
anhydrid, von dem vorzugsweise die Anhydridgruppe zur Hälfte,
d. h. ohne Wasserabspaltung, umgesetzt wird.
Von den Polyätherpolyolen, z. B. Triethylenglycol, Poly
propylenglycol, Addukte von dreiwertigen Alkoholen, z. B.
Glycerin, Trimethylolpropan, mit Alkylenoxiden, z. B. Pro
pylenoxid, wird die Verwendung von Polyethylenglycolen,
insbesondere von Polyethylenglycol 300, bevorzugt. Die
Menge an Polyethylenglycol richtet sich vor allem nach der
Anzahl der enthaltenen hydrophilen Sauerstoff-Ätherbrücken
und muß mit steigendem Molekulargewicht reduziert werden.
Im allgemeinen werden 5-20%, vorzugsweise 8-15%, Polyethylen
glycol 300, bezogen auf die Ausgangsstoffe des Polyesters,
verwendet. Bevorzugt sind Polyester auf der Basis von Adipin
säure, Phthalsäure bzw. deren Derivaten, z. B. Dimethyltere
phthalat, und zweiwertigen Alkoholen, z. B. Ethylenglycol,
Propylenglycol, Neopentylglycol, mit einem untergeordneten
Anteil an dreiwertigen Alkoholen, z. B. Glycerin, Trimethylol
propan, sowie einem Gehalt von Polyethylenglycol. Diese Poly
ester können auch modifiziert sein, z. B. mit Monocarbon
säuren, z. B. Benzoesäure, Fettsäuren, und/oder durch Harn
stoff. Die Umsetzung von hydroxylgruppenhaltigen Alkydharzen
bzw. Polyestern mit Harnstoff zu Urethanharzen ist in der
DE-PS 22 08 006 beschrieben, z. B. in Beispiel 6.
Die Säurezahl der zu verwendenden Polyester ist nicht be
sonders kritisch, da sie ja noch mit den anderen verwendeten
Komponenten (I), (IIb), (III) und (IV) weiter umgesetzt wer
den und beträgt im allgemeinen 10-100, vorzugsweise 70-90.
Vorzugsweise wird so verfahren, daß ein in einer Stufe her
gestellter carboxyl- und hydroxylgruppenhaltiger Polyester
mit Polyätherpolyol-Einheiten, insbesondere Polyethylenglycol
und/oder Polypropylenglycol-, z. B. Polypropylenglycol 250
Einheiten in seiner Struktur, mit einer Säurezahl von 10-20
hergestellt wird, der in einer zweiten Stufe mit Polycarbon
säureanhydriden angesäuert wird, so daß eine Säurezahl von
70-90 resultiert. Dieses Verfahren steht im Gegensatz zu
der GB-PS 10 38 696, in der vorgeschlagen wird, saure Harze,
die Polyethylenglycoleinheiten enthalten, durch Umsetzung
mit mehrfunktionellen Alkoholen zu einer Säurezahl kleiner
als 10 zu kondensieren.
In bezug auf die zu verwendenden mehrwertigen Alkohole wird
auf die DE-PS 29 36 623, Abschnitt 3, Zeile 48-63, verwiesen.
In bezug auf die zu verwendenden cyclischen Polycarbonsäuren
bzw. deren Anhydride wird ebenfalls auf die DE-PS 29 36 623,
Abschnitt 4, Zeile 25-50, verwiesen. Die Verwendung von
niederen Alkylestern ist allerdings ausgenommen, da sie nicht
zu sauren Polykondensaten führen.
Die Herstellung carboxyl- und hydroxylgruppenhaltiger Acrylat
harze bzw. deren Mischpolymerisate ist Stand der Technik. Die
Verwendung der nach Anspruch 1 der DE-PS 29 36 623 hergestell
ten Acrylatharze bzw. Mischpolymerisate wird bevorzugt, wobei
jedoch nur solche zu verwenden sind, die eine ausreichende
Säurezahl, z. B. 40 oder höher, aufweisen, um nach Neutrali
sation wasserverdünnbar zu sein, gegebenenfalls bei Mitver
wendung von wassermischbaren Lösungsmitteln. Es können aber
auch Acrylatharze bzw. deren Mischpolymerisate verwendet wer
den, die unter Verwendung höherer Alkylester von Acryl-/Meth
acrylsäure, z. B. 2-Ethylhexylester, Laurylester, oder von
Acrylnitril und/oder (2,3-Epoxypropyl)-methacrylat, vorzugs
weise in einer Menge von bis zu 10%, bezogen auf das Monomeren
gemisch, hergestellt wurden.
Vorzugsweise erfolgt die Herstellung der Acrylatharze bzw.
Mischpolymerisate in Gegenwart von wassermischbaren Lösungs
mitteln, z. B. n-Propanol, Isopropanol, Butanol, Methoxy
propanol, Butylglycol. Die Verwendung von Methoxypropanol
oder von Methoxypropanol/n-Butanol-Gemischen wird bevorzugt.
Daneben kann nach der bekannten Microgeltechnik so verfahren
werden, daß die Acrylatharze bzw. Mischpolymerisate im Schoße
der zu verwendenden Polyester hergestellt werden, vorzugs
weise bei Temperaturen von 80-160, insbesondere 120-140°C.
Die Mengenverhältnisse der einzelnen Komponenten im Rahmen
des Anspruchs richten sich vor allem nach den lacktechnischen
Anforderungen der wasserverdünnbaren Einbrennlacke und können
durch einfache Versuche, auch Reihenversuche, leicht ermittelt
werden. Vorzugsweise werden 20-25% (1) carboxylgruppenhaltige
Derivate von ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten,
vorzugsweise mehr als 40% (IIa) carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Poly
ester mit einem Hydroxylgehalt über 4% sowie mit einem Gehalt
von Polyätherpolyol-Einheiten in ihrer Struktur, 3-10% (IIb)
mehrwertige Alkohole, 5-15% (III) cyclische Polycarbonsäuren
mit mindestens zwei Carboxylgruppen bzw. deren Anhydride, und
vorzugsweise 5-10% (IV) carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Acrylatharze
bzw. deren Mischpolymerisate, bezogen auf Polykondensat, ver
wendet.
Zur Neutralisation der sauren Polykondensate werden Amine,
z. B. Trimethylamin, N-Ethyldimethylamin, 2-Amino-2-methyl-
1-propanol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol, Dimethyliso
propanolamin, verwendet. Das bevorzugte Amin ist 2-(Dimethyl
amino)-ethanol.
Im allgemeinen werden bei der Neutralisation sogen. Co-
Lösungsmittel, z. B. wassermischbare Lösungsmittel, mit
verwendet. Bevorzugt ist die Verwendung von Gemischen aus
Methoxypropanol und Butanol.
Zur Abrundung der Eigenschaften, z. B. Härte, Korrosions
beständigkeit, der erfindungsgemäßen Einbrennfüller, Ein
brenndecklacke oder Einbrennklarlacke kann gegebenenfalls
der Zusatz anderer wasserverdünnbarer Harze, z. B. Acrylat
harze bzw. deren Mischpolymerisate, Alkydharze bzw. Polyester,
Aminoplaste, Epoxidharze, modifizierte Epoxidharze, Epoxid
harzester, Phenoplaste, Polyurethanharze, Polyvinylmethyl
äther, auch in Form ihrer wäßrigen Dispersionen, und/oder
der Zusatz von üblichen Zusatz- und/oder Hilfsstoffen, z. B.
Lösungsmittel, Pigmente, Füllstoffe, Grafit, Dispergierhilfs
mittel, Netz- und Verlaufmittel, Entschäumer, Schwebemittel,
Thixotropierungsmittel, Emulgatoren, Härter, erfolgen.
Von den anderen wasserverdünnbaren Harzen wird der Zusatz
von mit Ricinenfettsäure modifizierten Alkydharzen und/oder
von Aminoplasten und/oder modifizierten Epoxidharzen, z. B.
hergestellt nach der DE-PS 22 04 844, und/oder von Epoxid
harzestern mit überschüssigen Epoxidgruppen, bevorzugt.
Hierbei ist ein Überraschungseffekt der Erfindung, daß selbst
bei Zusatz erheblicher Mengen dieser Harze sich die wasser
verdünnbaren Einbrennlacke analog lösungsmittelhaltigen ver
arbeiten lassen.
Der Auftrag der erfindungsgemäßen Einbrennfüller, Einbrenn
decklacke oder Einbrennklarlacke auf den Untergrund, z. B.
Stahlblech, temperaturbeständige Kunststoffe, z. B. auf Ba
sis ungesättigter Polyester und Styrol, erfolgt durch an
sich bekannte Maßnahmen, z. B. Tauchen, Spritzen, Walzen.
Die Trockenfilmschichtdicke richtet sich nach dem Verwendungs
zweck und beträgt im allgemeinen 5-100 µm, vorzugsweise 20-50 µm.
Die notwendige Ablüftzeit vor dem Einbrennen ist wenig kri
tisch und wird im allgemeinen analog der von lösungsmittel
haltigen Einbrennlacken bemessen, z. B. 3-5 min bei Raumtem
peratur. Die Einbrennbedingungen werden in der Regel analog
der von lösungsmittelhaltigen Einbrennlacken, z. B. 15 min/
165°C für Einbrennfüller, 25 min/140°C für Einbrenndecklacke
oder Einbrennklarlacke, gewählt.
Die erfindungsgemäßen wasserverdünnbaren Einbrennfüller
können gegebenenfalls auch gleichzeitig die Funktion als
Grundierung erfüllen.
Der technische Fortschritt zeigt sich dadurch, daß die er
findungsgemäßen Einbrennfüller, Einbrenndecklacke und Ein
brennklarlacke sich nicht nur analog lösungsmittelhaltigen
Einbrennlacken verarbeiten lassen, sondern auch gegenüber
wasserverdünnbaren Einbrennlacken auf der Basis von Poly
estern und Aminoplasten eine verbesserte Lagerbeständigkeit
aufweisen und überdies alle Anforderungen erfüllen, die üb
licherweise an die erhaltenen Lackfilme gestellt werden. So
lassen sich z. B. wasserverdünnbare Einbrennfüller verwenden,
die allen Anforderungen der Automobilindustrie gemäß deren
als veröffentlichte Druckschriften geltenden Materialspezi
fikationen genügen. Aber auch in der übrigen Industrie treten
die erfindungsgemäßen Einbrennfüller, Einbrenndecklacke und
Einbrennklarlacke direkt in Konkurrenz zu den lösungsmittel
haltigen Einbrennlacken ohne die durch den Lösungsmittelgehalt
dieser Lacke auftretenden Nachteile, besonders im Hinblick auf
den Umweltschutz, aufzuweisen.
Darüber hinaus zeichnen sich die erfindungsgemäßen wasser
verdünnbaren Einbrennfüller, Einbrenndecklacke und Einbrenn
klarlacke durch einen sehr guten Verlauf aus. Außerdem be
sitzen die erfindungsgemäßen wasserverdünnbaren Einbrenn
füller, Einbrenndecklacke und Einbrennklarlacke einen relativ
hohen Festkörpergehalt, der im allgemeinen in verarbeitungs
fähiger Konsistenz mehr als 50% beträgt.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Herstellung der
erfindungsgemäß verwendeten sauren Polykondensate als nach
Neutralisation wasserverdünnbare Bindemittel zur Herstellung
von wasserverdünnbaren Einbrennfüllern, Einbrenndecklacken
und Einbrennklarlacken in Ergänzung zu Anspruch und Beschrei
bung. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
80 Teile Glycerin, 225 T. Ethylenglycol, 340 T. Neopentyl
glycol, 270 T. Polyethylenglycol 300 (durchschnittliches
Molekulargewicht), 395 T. Adipinsäure und 540 T. Phthal
säureanhydrid werden in einer üblichen Apparatur bei 150-
250°C bis zur Säurezahl von 16,5 umgesetzt. Lychoxylgehalt 6%, Viskosität
3:1 in Butanol 85 sec/DIN 4mm/20°C.
100 Teile des Polyesters A werden bei ca. 160°C mit 6,5
Teilen Trimellitsäureanhydrid angesäuert. Säurezahl 58,
Viskosität 2:1 in Butanol 51 sec/DIN 4 mm/20°C.
Eine Mischung aus 20 Teilen Styrol, 30 T. Hydroxypropyl
methacrylat, 40 T. Butylmethacrylat, 5 T. Acrylsäure,
5 T. Methacrylsäure und 5 T. tert.-Butylperbenzoat wird
über einen Zeitraum von 2 Stunden bei Verwendung einer
üblichen Apparatur 100 T. siedendem Methoxypropanol (121°)
zugetropft und danach weiter bis zur Abkühlung auf 80°C
gerührt. Säurezahl 36 (Lösung), Einbrennrückstand 51,3%
(15 min/130°C), Viskosität 602 sec/DIN 4 mm/20°C.
Eine Mischung bzw. Lösung aus 35 Teilen Hydroxypropyl
methacrylat, 95 T. Hydroxyethylmethacrylat, 80 T. Methyl
methacrylat, 40 T. Acrylsäure, 40 T. Methacrylsäure, 50 T.
Butylmethacrylat, 80 T. Butylacrylat, 380 T. Polypropylen
glycolmonomethacrylat (durchschnittliches Molekulargewicht
350-387, Handelsprodukt) und 40 T. tert.-Butylperbenzoat
wird über einen Zeitraum von 2 Stunden bei Verwendung einer
üblichen Apparatur 700 T. siedendem Methoxypropanol (121°C)
zugetropft und danach weiter bis zur Abkühlung auf 80°C
gerührt. Säurezahl 41 (Lösung), Einbrennrückstand 53,3%
(15 min/130°C), Viskosität 178 sec/DIN 4 mm/22°C.
80 Teile käufliches flüssiges Hexamethoxymethylmelamin,
Festkörpergehalt ca. 98%, und 20 T. Hexahydrophthalsäure
anhydrid werden unter Rühren bei 60°C bis zur Säurezahl
von 97 umgesetzt. Das Aminoplast-Derivat ist ein wasser
klares, bei 20°C gut fließfähiges Weichharz.
100 Teile käufliches flüssiges Hexamethoxymethylmelamin,
Festkörpergehalt ca. 98%, 50 T. käufliches flüssiges Di
epoxid auf der Basis von "Bisphenol A", Epoxywert 0,48-0,57,
Molekulargewicht 380, und 40 T. Phthalsäureanhydrid werden
unter Rühren bei 60°C bis zur Säurezahl von 54 umgesetzt.
Das Aminoplast-Derivat ist ein wasserklares, bei 20°C
kaum noch fließfähiges Weichharz.
1000 Teile käufliches flüssiges Hexamethoxymethylmelamin,
Festkörpergehalt ca. 98%, und 500 T. "Bisphenol A" werden
unter Rühren bei 80-90°C bis zu einer Viskosität von 64 sec/
DIN 4 mm/20°C, 3:1 in Butanol, umgesetzt und danach weiter
mit 375 T. Hexahydrophthalsäureanhydrid bei 60°C unter
Rühren bis zur Säurezahl von 91 umgesetzt. Das Aminoplast-
Derivat ist ein homogenes, leicht opakes, bei 20°C kaum
noch fließfähiges Weichharz.
225 T. Ethylenglycol, 80 T. Glycerin, 310 T. Neopentyl
glycol, 270 T. Polyethylenglycol 300 (durchschnittliches
Molekulargewicht), 395 T. Adipinsäure und 540 T. Phthal
säureanhydrid werden in einer üblichen Apparatur bei 150-
260°C bis zur Säurezahl von 6 umgesetzt. Hydroxylgehalt 4,4%.
Viskosität 75%ig in Butanol 102 sec/DIN 4 mm/18°C.
100 T. des Polyesters H werden bei 160°C mit 9 T. Trimellit
säureanhydrid angesäuert. Säurezahl 60. Viskosität 80%ig in
Butylglycol 58 sec/DIN 8 mm/20°C.
Herstellung des Aminoplast-Derivats E, jedoch mit einer
Säurezahl von 91.
74 Teile Polyester B, 40 T. Aminoplast-Derivat E, 25 T.
Acrylatharzlösung D, 10 T. Propylenglycol-1,2 und 15 T.
Hexahydrophthalsäureanhydrid werden unter Rühren bis zur
Säurezahl von 88 umgesetzt. Danach wird unter Beachtung
der exothermen Reaktion langsam mit 23 T. Dimethylamino
ethanol vermischt und unter Rühren 10 T. eines Lösungs
mittelgemisches aus 30 T. Methoxypropanol, 40 T. n-Butanol
und 30 T. Butylglycol sowie 3 T. einer 10%igen Lösung von
p-Toluolsulfonsäure in Butylglycol hinzugefügt. 100 T. der
vorstehenden Bindemittellösung werden mit Dimethylamino
ethanol auf einen pH-Wert um 8 eingestellt und mit 50 T.
entsalztem Wasser verdünnt. Einbrennrückstand ca. 40%
(15 min/165°C), Viskosität 33 sec/DIN 4 mm/25°C. Nach dem
Auftrag auf entfettetes Stahlblech in einer Trockenfilm
schichtdicke von 25 µm und einem Einbrennen von 15 min/165°C
resultiert ein klarer, farbloser, hartelastischer Überzug.
74 Teile Polyester B, 40 T. des Aminoplast-Derivats F,
23 T. Acrylatharzlösung D, 12 T. Propylenglycol-1,2 und
15 T. Hexahydrophthalsäureanhydrid werden unter Rühren
bei 60°C bis zur Säurezahl von 85 umgesetzt. Jetzt wird
mit 17 T. Dimethylaminoethanol unter Beachtung der exo
thermen Reaktion weitgehend neutralisiert. 110 T. der
vorstehenden Bindemittellösung werden mit 6 T. Butanol,
2 T. einer 10%igen Lösung von p-Toluolsulfonsäure in
Butylglycol und 4 T. Dimethylaminoethanol vermischt und
darauf mit 60 T. entsalztem Wasser verdünnt; pH um 8.
Man erhält eine klare, leicht gelbliche Lösung. Einbrenn
rückstand ca. 49% (15 min/165°C), Viskosität 49 sec/DIN 4 mm/
22°C. Nach dem Auftrag auf entfettetes Stahlblech in einer
Trockenfilmschichtdicke von 25 µm und einem Einbrennen von
15 min/165°C resultiert ein klarer, hartelastischer Überzug.
740 Teile Polyester B, 400 T. Aminoplast-Derivat G, 260 T.
Acrylatharzlösung C, 120 T. Propylenglycol-1,2 und 150 T.
Hexahydrophthalsäureanhydrid werden unter Rühren bei 60°C
bis zur Säurezahl von 90 umgesetzt. Jetzt wird mit 170 T.
Dimethylaminoethanol bei 60°C über einen Zeitraum von ca.
3 Stunden weitgehend neutralisiert (Polykondensatlösung H).
110 T. der vorstehenden Polykondensatlösung H werden mit
6 T. des in Beispiel 1 verwendeten Lösungsmittelgemisches,
2 T. p-Toluolsulfonsäure, 10%ig in Butylglycol, und 4 T.
Dimethylaminoethanol vermischt und darauf mit 60 T. ent
salztem Wasser verdünnt; pH um 8. Man erhält eine opake
Lösung; Einbrennrückstand ca. 44% (15 min/165°C), Viskosität
54 sec/DIN 4 mm/20°C. Nach dem Auftrag auf entfettetes Stahl
blech in einer Trockenfilmschichtdicke von 30 µm und einem
Einbrennen von 15 min/165°C oder 25 min/140°C resultiert ein
klarer, farbloser, hartelastischer Überzug.
Es wird entsprechend Beispiel 3 verfahren, jedoch werden
die 4 T. Dimethylaminoethanol durch 4 T. 2-Amino-2-methyl-
1-propanol ersetzt. Man erhält einen klaren, hartelastischen,
leicht vergilbten Überzug.
40 T. der nach Beispiel 3 erhaltenen opaken Lösung werden
unter Rühren 5 T. eines mittelreaktiven, teilweise methy
lierten Melamin-Formaldehydharzes, ca. 88%ig in Isopropanol
und Isobutanol (Handelsprodukt) zugefügt. Nach dem Auftrag
auf entfettetes Stahlblech in einer Trockenfilmschichtdicke
von 20 µm und einem Einbrennen von 15 min/165°C resultiert
ein klarer, hartelastischer Überzug.
45 T. der nach Beispiel 5 erhaltenen Lösung werden mit
6 T. eines als Laborprodukt im Handel befindlichen kolloid
in Wasser gelösten Polyepoxids auf Basis epoxidierten Lein
öles, Festkörpergehalt 40%, dyn. Viskosität der Lieferform
nach DIN 53 177 (20°C) 15-25 mPa·s, pH-Wert 6,5-7,0, ver
mischt, worauf mit Dimethylaminoethanol auf einen pH-Wert
um 8 eingestellt wird.
Nach dem Auftrag auf Aluminium- oder Weißblech in einer
Trockenfilmschichtdicke von 5 µm und einem Einbrennen von
10 min/170°C erhält man einen farblosen, klaren, hartela
stischen und kochbeständigen Überzug, weil 20 min lang in
kochendes Wasser eingetauchte lackierte Testbleche keine
Veränderung zeigen.
90 T. der in Beispiel 3 verwendeten Polykondensatlösung H
(Festkörpergehalt ca. 72%), 10 T. des in Beispiel 5 ver
wendeten Melamin-Formaldehydharzes und 2 T. p-Toluolsulfon-
10%ig in Butylglycol, werden vermischt und mit Di
methylaminoethanol auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt.
Jetzt wird mit 15 T. Butylglycol und 60 T. entsalztem Wasser
verdünnt. Die erhaltene Bindemittellösung wird im Verhältnis
1:1 bezogen auf Festkörper, mit einer Mischung 1:1 von Ti
tandioxid Rutil und gefälltem Bariumsulfat unter Verwendung
eines handelsüblichen Dispergierhilfsmittels hochdisperser
Kieselsäure und soviel handelsüblichen Gasrußes oder Eisen
oxidschwarz wie zur Erzielung eines mittelgrauen Farbtons
erforderlich ist, in üblicher Weise pigmentiert und danach
mit entsalztem Wasser auf eine Viskosität von 25 sec/DIN 4 mm/
20°C verdünnt, wonach der Festkörpergehalt ca. 52% betrug.
Nach dem Auftrag auf entfettete, zinkphosphatierte oder mit
Elektrotauchlack grundierte Stahlbleche in einer Trockenfilm
schichtdicke von 25-30 µm und einem Einbrennen von 15 min/165°C
erhält man hartelastische, gut verlaufende Überzüge, so daß
eine Verwendung als Einbrenngrundierung, Einbrennfüller oder
Einbrenndecklack gegeben ist.
740 T. Polyester K, 300 T. Aminoplast-Derivat L, 120 T.
Hexahydrophthalsäureanhydrid, 30 T. Propylenglycol-1,2,
60 T. Glycerin und 250 T. Acrylatharzlösung D werden
unter Rühren bei 60-65°C bis zur Säurezahl von 98,5 um
gesetzt. Danach wird mit 100 T. Butylglycol verdünnt
und bei einer Temperatur von 55-60°C über einen Zeitraum
von 2 Stunden mit 210 T. Dimethylaminoethanol neutrali
siert, wonach mit 200 T. entsalztem Wasser verdünnt wird.
Viskosität 54 sec/DIN 8 mm/20°C. 100 T. der so erhaltenen
Bindemittellösung werden mit 25 T. entsalztem Wasser ver
dünnt und mit Dimethylaminoethanol auf einen pH-Wert um 8
eingestellt. Die klare Lösung hat eine Viskosität von
97 sec/DIN 4 mm/20°C. Nach dem Auftrag auf entfettetes
Stahlblech in einer Trockenfilmschichtdicke von ca. 25 µm
und einem Einbrennen von 20 min/165°C resultiert ein farb
loser, klarer und hartelastischer Überzug mit den folgenden
Werten: Bleistifthärte 2H, Gitterschnitt nach DIN 53 151
Kennwert Gt 0, Biegung 180° um die Blechstärke ohne Ab
blättern oder Rißbildung. Zur Prüfung der Wasserbeständig
keit erfolgte der Auftrag auf Aluminiumblech in einer Troc
kenfilmschichtdicke von ca. 25 µm mit einem Einbrennen von
20 min/165°C. Nach einer Lagerung von 3 Tagen bei Raumtem
peratur (18-20°C, ca. 60% relat. Luftfeuchtigkeit) wurden
die lackierten Testbleche 10 Tage in entsalztem Wasser von
18°C gelagert und eine Stunde nach dem Herausnehmen aus dem
Wasser beurteilt, wonach keine Veränderungen festgestellt
wurden. - Die nach diesem Beispiel erhaltene Bindemittel
lösung läßt sich analog Beispiel 7 pigmentieren und verwenden.
100 T. Polyester K, 10 T. Butylglycol, 50 T. Hexamethoxy
methylmelamin wie zur Herstellung des Aminoplast-Derivats E
verwendet, 3 T. einer 25%igen Lösung von p-Toluolsulfonsäure
in Butylglycol und 12 T. Dimethylaminoethanol wurden ver
mischt und danach mit 50 T. entsalztem Wasser verdünnt.
Viskosität 144 sec/DIN 4 mm/20°C. Diese Bindemittellösung
wurde mit entsalztem Wasser auf eine Viskosität von 96 sec/
DIN 4 mm/20°C verdünnt und mit Dimethylaminoethanol auf
einen pH-Wert um 8 eingestellt. Der Auftrag auf entfettetes
Stahlblech und Aluminiumblech und das Einbrennen erfolgte
gemäß Beispiel 8.
Obwohl die resultierenden Überzüge im Gegensatz zu denen
nach Beispiel 8 erhaltenen zahlreiche Fehlstellen in Form
von Kratern aufwiesen und somit das Beispiel 9 keine prak
tisch in Frage kommenden Überzüge ergibt, wurden die Über
züge dennoch gemäß Beispiel 8 geprüft und führten zu den
selben Ergebnissen, was jedoch infolge der vorstehendegenannten
Filmfehler eine praktische Anwendung keinesfalls ermöglicht.
Ergänzend zu dein Ausführungen in Beispiel 9, Abs. 2, wurden
die Bindemittellösungen gemäß den Beispielen 8 und 9 mit 50%
entsalztem Wasser verdünnt und nach dem Auftrag auf entfettetes
Stahlblech in einer Trockenfilmschichtdicke von ca. 20 µm
15 min/165°C eingebrannt. Während nach Beispiel 8 glatte,
gut verlaufende Überzüge ohne Fehlstellen erhalten wurden,
zeigten Überzüge nach Beispiel 9 sehr zahlreiche Benetzungs
fehler in Form von Kratern, so daß die mit 50% entsalztem
Wasser verdünnte Bindemittellösung nach Beispiel 9 praktisch
als Überzugsmittel unbrauchbar ist.
Die Bindemittellösungen nach Beispiel 8 (Viskosität 97 sec/
DIN 4 mm/20°C) und 9 (Viskosität 96 sec/DIN 4 mm/20°C) wurden
in klare 250 ml Schraubverschlußgläser gefüllt und 20 Tage
bei 18°C gelagert.
Bindemittellösung nach Beispiel 8 zu Beginn der Lagerung
klar und homogen sowie nach 20 Tagen unverändert.
Bindemittellösung nach Beispiel 9 zu Beginn der Lagerung
leicht opak und homogen. Nach 20 Tagen Lagerung stark opak
und Ausbildung einer oberen getrennten Phase von mehreren
Millimetern erkennbar.
Hierzu wurden die unter Pkt. 1 verwendeten Bindemittel
lösungen in 160×15/16 mm Probiergläser (4/5 gefüllt)
umgefüllt und nach dem Verschließen bei 40°C gelagert.
Beispiel 8 nach 72 h Lagerung unverändert klar und homogen.
Beispiel 9 nach 24 h Lagerung in der Wärme weißlich/gelblich.
Nach Abkühlung erkennt man eine mehrere Millimeter starke
obere klare Schicht. Nach einer Lagerung von insgesamt 36 h
bei 40°C beträgt die obere Trennungsschicht mehr als 10 mm.
Claims (2)
- Verwendung von sauren Polykondensaten, hergestellt in üblicher Weise bei Temperaturen über 40°C mit oder ohne Gegenwart von Lösungsmitteln durch Umsetzung der folgenden Komponenten:
- (I) 15-30% carboxylgruppenhaltige Aminoplast-Derivate, erhalten durch Umsetzung von mehr als 50% ganz oder teilweise verätherten Aminoplasten mit cyclischen Polycarbonsäuren oder deren Anhydriden,
- (IIa) mehr als 30% carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Polyester mit einem Hydroxylgehalt über 4% sowie mit einem Gehalt von Polyätherpolyol-Einheiten in ihrer Struktur,
- (IIb) 3-10% mehrwertige Alkohole,
- (III) 5-15% cyclische Polycarbonsäuren mit mindestens zwei Carboxylgruppen bzw. deren Anhydride, und
- (IV) 5-30% carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige Acrylatharze bzw. deren Mischpolymerisate, Prozentangaben bezogen auf das Gesamtgewicht der lösungsmittelfreien Komponenten,
- als nach Neutralisation wasserverdünnbare Bindemittel zur Herstellung von wasserverdünnbaren Einbrennfüllern, Einbrenn decklacken oder Einbrennklarlacken, gegebenenfalls nach Zu satz anderer wasserverdünnbarer Harze und/oder üblicher Zu satz- und Hilfsstoffe, wobei diese Überzugsmittel ohne bei Temperaturen unter 100°C üblicherweise erfolgende gesonderte Vortrocknung durch Vortrockenzonen oder spezielle Temperatur führung in Trockenöfen bei Temperaturen über 100°C ohne Bläs chenbildung beim Einbrennen eingebrannt werden können.
Priority Applications (1)
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DE19853537855 DE3537855A1 (de) | 1985-10-24 | 1985-10-24 | Wasserverduennbare einbrennfueller, einbrenndecklacke und einbrennklarlacke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853537855 DE3537855A1 (de) | 1985-10-24 | 1985-10-24 | Wasserverduennbare einbrennfueller, einbrenndecklacke und einbrennklarlacke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3537855A1 DE3537855A1 (de) | 1987-05-21 |
DE3537855C2 true DE3537855C2 (de) | 1993-06-17 |
Family
ID=6284366
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3537855A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3712442A1 (de) * | 1987-04-11 | 1988-10-20 | Alfred Krueger | Wasserverduennbare einbrennfueller, einbrenndecklacke und einbrennklarlacke |
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DE3811497C2 (de) * | 1987-08-13 | 1996-05-23 | Basf Lacke & Farben | Überzugsmittel |
US5087286A (en) * | 1989-03-20 | 1992-02-11 | Kansai Paint Co., Ltd. | Heat-curable resinous coating composition |
DE4300616A1 (de) * | 1993-01-13 | 1994-07-14 | Herberts Gmbh | Emulgatorfreies, hitzehärtbares Überzugsmittel, dessen Herstellung und Verwendung |
DE19528878A1 (de) * | 1995-08-05 | 1997-02-06 | Herberts Gmbh | Wäßrige Überzugsmittel unter Verwendung von Polyalkylenglykoldialkylethern und Verfahren zur Mehrschichtlackierung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2936623C2 (de) * | 1971-04-05 | 1983-09-29 | Alfred 5047 Wesseling Krüger | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten |
-
1985
- 1985-10-24 DE DE19853537855 patent/DE3537855A1/de active Granted
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DE3712442A1 (de) * | 1987-04-11 | 1988-10-20 | Alfred Krueger | Wasserverduennbare einbrennfueller, einbrenndecklacke und einbrennklarlacke |
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DE3537855A1 (de) | 1987-05-21 |
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