DE3537087A1 - Spanend und oder spanlos wirkender innengewindeformer - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Innengewindeformer gem. Oberbegriff Anspruch 1.

Bei allen Standard-Gewindebohrungen, die mit den üblichen Standard-Gewindebohrern hergestellt werden, trägt nur der 1. im Eingriff befindliche Gewindegang.

Mit ansteigender Vorspannkraft wird dieser 1. Gewindegang bis zum Ausreißen deformiert, was zwangsläufig eine Kettenreaktion auf die nachfolgenden jeweils einzeln überlasteten Gewinde­ gänge bis zum Versagen der gesamten Gewindeverbindung auslöst. Aufgrund dieser Tatsache ist es bis heute nicht möglich, Stan­ dard-Gewindeverbindungen zu berechnen, bzw. deren Gewindetiefen und zugehörigen Gewindebohrer in Anpassung an die jeweils zu­ lässige Gewindebelastbarkeit zu begrenzen.

An die runden Schäfte mit Paßfeder-Querkeil-und Vierkantver­ bindungen dieser Standard-Gewindebohrer kann im Bezug auf Standfestigkeit und Zentrierung keine großen Anforderungen ge­ stellt werden.

Beim Standard-Gewindebohrer muß allein der Anschnitt die ge­ samte Schneidarbeit leisten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch die Stan­ dard-Gewindebohrer hervorgerufenen Mängel zu beseitigen.

Bei den Gewindebohrungen, die nach der im Hauptanspruch 1 be­ schriebenen Gewindeformfasson hergestellt werden, wird der Zer­ störungseffekt im Bereich des 1. Ganges durch die Erweiterung des Gewindeauslaufdurchmessers nach außerhalb der Hüllfläche des Gewindegrunddurchmessers vermieden und eine gleichmäßige Lastverteilung über die als tragend vorgesehenen Gewindegänge auf der flaschenhalsförmigen Gewindelänge erreicht.

Für die Begrenzung der erfindungsgemäßen Gewindeformfasson in Anpassung an die zulässige Gewindebelastbarkeit können nunmehr solche berechenbaren Gewindebohrungen künftig zugrundegelegt werden. Die spanend und oder spanlose Schneidarbeit der erfin­ dungsgemäßen Innengewindeformer beschränkt sich nicht nur auf den Anschnitt, sondern verteilt sich auf die gesamte Gewinde­ formerfasson, wodurch gutverfestigte Gewindeoberflächen und hohe Werkzeugstandzeiten erzielt werden.

Durch den runden Kern des spanend und oder spanlos wirkenden unrunden Polygonquerschnittes gem. Anspruch 3 verringert sich das Drehmoment beim Formen um ca. 30% bei gleichzeitiger Erhö­ hung der Festigkeit des Innengewindeformers um ca. 20%.

Die vorgeschlagenen 3-Seiten-Polygonschäfte haben sich bei Biegung und Verdrehung bewährt; sie sind kerbunempfindlich und ermöglichen durch ihre rotierende Erzeugung genau zentrier­ te Mitnahme- und Steckverbindungen.

Die erfindungsgemäßen Innengewindeformer können auch wirt­ schaftlich mit Vorformern in Sätzen hergestellt werden.

Fig. 1 zeigt im Schnitt I eine Innengewindeformerfasson A mit einem festverbundenem 3-Seiten-Polygonschaft B.

Fig. 2 zeigt im Schnitt II eine Innengewindeformerfasson A mit einer konischen 3-Seiten-Polygonbohrung C 1 zur Aufnahme des aufsteckbaren 3-Seiten-Polygonschaftes C.
D ist eine Befestigungsschraube und E ist eine Haltescheibe.

Fig. 3 zeigt einen unrunden Polygonquerschnitt F (= Schnitt 0-0 Fig. 1) mit rundem Kern F 1.

Fig. 4 zeigt eine Schraube G, eingeschraubt in ein Mutter­ durchgangsgewinde H gem. Oberbegriff Anspruch 1.
Eine Drehung des Muttergewindes H von W in Richtung X veran­ schaulicht die Zunahme der Gewindeüberdeckung bzw. die gleich­ mäßige Lastverteilung in der Gewindeverbindung.

Fig. 5 zeigt eine Schraube J, eingeschraubt in ein Grundloch K gem. Oberbegriff Anspruch 1.

Claims (5)

1. Spanend und oder spanlos wirkender Innengewindeformer für Grundloch- u. Durchgangsgewinde mit festverbundenem oder auf­ steckbarem Schaft und einer eingekränzten Gewindeformerfasson, bei der die dem Anschnitt abgewandten Gewindegänge einen zu­ nehmend größeren Gewindegrunddurchmesser aufweisen, als die dem Anschnitt zugewandten Gewindegänge, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeauslauf der dem Anschnitt abgewandten letzten Gewindegänge außerhalb der Hüllfläche des Gewindegrunddurch­ messers liegt.

2. Innengewindeformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der spanend und oder spanlos gewindeformende unrunde Polygonquerschnitt einen runden Kern aufweist, der nur im Anschnittsbereich durch evtl. Hilfsschneidnuten und dergl. unterbrochen werden sollte.

3. Innengewindeformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung der Gewindeformerfasson der zulässigen Gewindebelastbarkeit angepaßt ist.

4. Innengewindeformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die festverbundenen und für die auswechselbaren Schäfte zur Drehmomentübertragung und Zentrierung 3-Seiten- Polygon-Profile bzw. Polygon-Profilverbindungen vorgesehen sind.

5. Innengewindeformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese in Einformerausführung oder mit Vorformern in Sätzen ausgeführt werden können.