DE3536975A1 - Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen - Google Patents
Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Alkylglykosiden
und Gemischen von Alkylglykosiden und an sich als
Sammler für Flotationsprozesse bekannten anionischen,
kationischen oder ampholytischen Tensiden als Hilfsmittel
für die Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
Die Flotation ist ein allgemein angewandtes Sortierverfahren
für die Aufbereitung von mineralischen Rohstoffen,
bei dem die wertvollen Mineralien von den wertlosen
getrennt werden. Nichtsulfidische Mineralien sind beispielsweise
Apatit, Fluorit, Scheelit und andere salzartige
Mineralien, Cassiterit und andere Metalloxide,
z. B. Oxide des Titans und Zirkons, sowie bestimmte
Silikate und Alumosilikate. Zur Flotation wird das Erz
vorzerkleinert und trocken, vorzugsweise aber naß vermahlen,
und im Wasser suspendiert. Den nichtsulfidischen
Erzen werden normalerweise Sammler, häufig in Verbindung
mit Schäumern und gegebenenfalls weiteren Hilfsreagenzien
wie Reglern, Drückern (Desaktivatoren) und/oder
Belebern (Aktivatoren), zugesetzt, um die Abtrennung der
Wertmineralien von den unerwünschten Gangartbestandteilen
des Erzes bei der anschließenden Flotation zu unterstützen.
Üblicherweise läßt man diese Reagenzien eine
gewisse Zeit auf das feingemahlene Erz einwirken (Konditionieren),
bevor in die Suspension Luft eingeblasen
wird (Flotieren), um an ihrer Oberfläche einen Schaum zu
erzeugen. Dabei sorgt der Sammler für eine Hydrophobierung
der Oberfläche der Mineralien, so daß ein Anhaften
dieser Mineralien an den während der Belüftung gebildeten
Gasblasen bewirkt wird. Die Hydrophobierung der
Mineralbestandteile erfolgt selektiv in der Weise, daß
die Bestandteile des Erzes, die unerwünscht sind, sich
nicht an die Gasblasen heften. Der mineralhaltige Schaum
wird abgestreift und weiterverarbeitet. Es ist das Ziel
der Flotation, das Wertmineral der Erze in möglicht
hoher Ausbeute zu gewinnen, dabei aber gleichzeitig eine
möglichst gute Anreicherung zu erhalten.
Bei den bekannten Flotationsprozessen für nichtsulfidische
Erze werden anionische und kationische Tenside
als Sammler eingesetzt. Bekannte anionische Sammler sind
beispielsweise gesättigte und ungesättigte Fettsäuren,
insbesondere Tallölfettsäuren und Ölsäure, Alkylsulfate,
insbesondere von Fettalkoholen oder Fettalkoholgemischen
abgeleitete Alkylsulfate, Alkylarylsulfonate, Alkylsulfosuccinate,
Alkylsulfosuccinamate und Acyllactylate. Bekannte kationische Sammler sind beispielsweise primäre
aliphatische Amine, insbesondere die von den Fettsäuren
der pflanzlichen und tierischen Fette und Öle abstammenden
Fettamine, sowie bestimmte alkylsubstituierte und
hydroxyalkylsubstituierte Alkylendiamine und die wasserlöslichen
Säureadditionssalze dieser Amine.
Viele Sammler für nichtsulfidische Mineralien entwickeln
wegen ihres Tensidcharakters selbst einen für die Flotation
geeigneten Schaum. Es kann jedoch auch notwendig
sein, durch spezielle Schäumer den Schaum zu entwickeln
oder in geeigneter Weise zu modifizieren. Bekannte
Schäumer für die Flotation sind Alkohole mit 4 bis 10
Kohlenstoffatomen, Polypropylenglykole, Polyethylenglykol-
oder Polypropylenglykolether, Terpenalkohole
(Pine Oils) und Kresylsäuren. Soweit erfordelich,
werden den zu flotierenden Suspensionen (Trüben) modifizierende
Reagenzien zugegeben, beispielsweise Regler
für den pH-Wert, Aktivatoren für das im Schaum zu gewinnende
Mineral oder Desaktivatoren für die im Schaum
unerwünschten Mineralien, und gegebenenfalls auch
Dispergatoren.
Im Unterschied zu anionischen und kationischen Tensiden
werden nichtionische Tenside in der Flotation kaum als
Sammler eingesetzt. A. Doren, D. Vargas und J. Goldfarb
berichten in Trans. Inst. Met. Min. Sect. C., 84 (1975),
S. 34-39 über Flotationsversuche an Quarz, Cassiterit
und Chrysocolla, die mit einem Anlagerungsprodukt von 9
bis 10 Mol Ethylenoxid an Octylphenol als Sammler
durchgeführt wurden. In der einschlägigen Literatur
werden auch vereinzelt Kombinationen aus ionischen und
nichtionischen Tensiden als Sammler beschrieben. So
berichtet A. Doren, A. van Lierde und J.A. de Cuyper in
Dev. Min. Proc. 2 (1979) S. 86-109 über Flotationsversuche,
die an Cassiterit mit einer Kombination aus einem
Anlagerungsprodukt von 9 bis 10 Mol Ethylenoxid an
Octylphenol und einem Octadecylsulfosuccinat durchgeführt
wurden. V. M. Lovell beschreibt in A. M. Gaudin
Memorial Volume, herausgegeben von M. C. Fuerstenau,
AIME, New York 1976, Vol. I. S. 597-620 Flotationsversuche,
die an Apatit mit einer Kombination aus Tallölfettsäure
und Nonylphenyltetraglykolether durchgeführt
wurden.
Die für die Flotation von nichtsulfidischen Erzen
eingesetzten kationischen, anionischen und ampholytischen
Sammler führen in vielen Fällen bei ökonomisch
vertretbaren Sammlermengen zu keiner befriedigenden Ausbringung
der Wertmineralien. Der vorliegenden Erfindung
lag deshalb die Aufgabe zugrunde, im Sinne einer wirtschaftlicheren
Gestaltung der Flotationsprozesse, verbesserte
Sammler aufzufinden, mit denen entweder bei
gleichbleibenden Sammlermengen größere Ausbeuten an
Wertmineralien, oder bei verminderten Sammlermengen
gleichbleibende Wertmineralausbeuten erzielt werden.
Der vorliegenden Erfindung lag ferner die Aufgabe zugrunde,
für die Flotation von nichtsulfidischen Erzen
bekannte Sammler (Primärsammler) durch geeignete Zusätze
(Co-Sammler) so zu verbessern, daß bei praktisch gleichbleibender
Selektivität der Sammler das Ausbringen an
Wertmineralien im Flotationsprozess signifikant erhöht
wird, wobei dieser Effekt auch so genutzt werden kann,
daß bei (im Vergleich zu den Sammlermengen des Standes
der Technik) verminderten Mengen an Sammler und Co-
Sammler gleichbleibende Ausbeuten an Wertmineralien
erhalten werden.
Es wurde gefunden, daß Alkyl- und/oder Alkenylglycoside
sehr wirkungsvolle Sammler für die Flotation von nichtsulfidischen
Erzen darstellen. Weiterhin wurde gefunden,
daß Alkyl- und/oder Alkenylglykoside sich mit sehr gutem
Erfolg als Zusätze zu anionischen, kationischen oder
ampholytischen Tensiden, die als Sammler für die Flotation
von nichtsulfidischen Erzen bekannt sind, im Sinne
von Co-Sammlern verwenden lassen.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von
Alkyl- und/oder Alkenylglykosiden als Sammler bei der
Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
von Gemischen aus
a) mindestens einem Alkyl- und/oder Alkenylglykosid und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
als Sammler bei der Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
a) mindestens einem Alkyl- und/oder Alkenylglykosid und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
als Sammler bei der Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
Die Alkyl- oder Alkenylreste der erfindungsgemäß einzusetzenden
Glykoside können geradkettig oder verzweigt
sein, 2 bis 18 Kohlenstoffatome besitzen und gegebenenfalls
eine Hydroxylgruppe und/oder anstelle einer
-CH2-Gruppe eine Etherbrücke aufweisen. Für die erfindungsgemäße
Verwendung kommen Alkyl- und/oder Alkenylmonoglykoside
und/oder -polyglykoside mit 2 bis 8 Glykosidresten
in Betracht, wobei Alkyl- und Alkenylglykoside
mit 1 bis 3 Glykosidresten bevorzugt sind.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Alkyl- und Alkenylglykoside
stellen eine bekannte Substanzklasse dar; sie
können nach gängigen Methoden der organischen Synthese
hergestellt werden. In diesem Zusammenhang wird auf die
U.S. Patentschriften 35 47 828, 37 07 535 und 38 39 318,
die deutschen Offenlegungsschriften 19 05 523,
19 43 689, 20 36 472 und 30 01 064 sowie auf die veröffentlichte
europäische Patentanmeldung 00 77 167
verwiesen.
Die Herstellung der Alkyl- und Alkenylglykoside erfolgt
zweckmäßigerweise durch Umsetzung von Glukose oder Oligosacchariden
mit entsprechenden Alkoholen mit 2 bis 18
Kohlenstoffatomen. Geeignete Alkohole für die Herstellung
der erfindungsgemäß zu verwendenden Glykoside sind
beispielsweise
Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, n-Butanol,
i-Butanol, sek.-Butanol, Ethylenglykol, Propylenglykol-
1,2 und Propylenglykol-1,3. Bevorzugt sind Glykoside
der Fettalkohole mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der in wesentlichen unverweigten Kohlenstoffkette wie
n-Hexanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodekanol, n-Tetradecanol,
n-Hexadexanol und n-Octadecanol sowie ungesättigte
Fettalkohole, die bis zu drei Doppelbindungen
im Molekül aufweisen können, beispielsweise n-Octadecenol
(Oleylalkohol). Diese Alkohole können zur Herstellung
der erfindungsgemäß zu verwendenden Glykoside
einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden. Insbesondere
bei der Herstellung von Alkyl- und Alkenylglykosiden aus
Fettalkoholen, die über die katalytische Hydrierung von
Methylestern natürlich vorkommender Fettsäuren erhalten
werden, kommen Alkoholgemische zum Einsatz. Alkylglykoside,
in denen der Alkylrest anstelle einer -CH2-
Gruppe eine Etherbrücke enthalten, können beispielsweise
dadurch erhalten werden, daß man ein Hydroxyalkylglykosid
unter an sich bekannten Bedingungen mit einem
Alkylenoxid mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
mit Ethylenoxid, Propylenoxid oder einem Dodecanepoxid
mit end- oder innenständigen Epoxidgruppen
umsetzt. Selbstverständlich sind solche Glykoside auch
über die Umsetzung von Glukose und Oligosacchariden mit
Etherglykolen wie z. B. Ethylenglykolmonododecylether
oder Propylenglykolmonodecylether zugänglich.
Bezüglich des Saccaridrestes der Alkylglykoside gilt,
daß sowohl Alkyl- und/oder Alkenylmonoglykoside, bei
denen ein cyclischer Zuckerrest an den Alkohol gebunden
ist, geeignet sind, als auch entsprechende Oligomere mit
2 bis 8 glykosidisch gebundenen Glukose- oder Maltoseresten.
Vorzugsweise werden Alkyl- und Alkenylglykoside
mit 1 bis 3 Glykosidresten eingesetzt. Die Anzahl der
Zuckerreste ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem
die bei diesen Produkten üblicherweise auftretende Verteilung
zugrunde liegt. Alkyl- und/oder Alkenylglykoside
auf Basis von C12- bis C14-Fettalkoholen und 1 bis 2
Glykosidresten können besonders geeignet sein.
Werden die Alkyl- und/oder Alkenylglykoside als Komponente
a) im Gemisch mit anderen Tensiden eingesetzt, so
kommen als Komponente b) anionische, kationische und
ampholytische Tenside in Betracht, die an sich als
Sammler für die Flotation von nichtsulfidischen Erzen
bekannt sind.
Sollen anionische Tenside erfindungsgemäß als Komponente
b) eingesetzt werden, so werden sie insbesondere aus der
aus Fettsäuren, Alkylsulfaten, Alkylsulfosuccinaten,
Alkylsulfosuccinamaten, Alkylbenzolsulfonaten Alkylsulfonaten,
Petroleumsulfonaten und Acyllactylaten und
organischen Phosphonaten bestehenden Gruppe ausgewählt.
Als Fettsäuren kommen hier vor allem die aus pflanzlichen
oder tierischen Fetten und Ölen, beispielsweise
durch Fettspaltung und gegebenenfalls Fraktionierung
und/oder Trennung nach dem Umnetzverfahren, gewonnenen
geradkettigen Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
insbesondere solche mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen,
in Betracht. Ölsäure und Tallölfettsäure kommt
hier eine besondere Bedeutung zu.
Als Alkylsulfate eignen sich die Schwefelsäurehalbester
von Fettalkoholen mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
von Fettalkoholen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
die geradkettig oder verzweigt sein können. Die
Fettalkoholkomponente der Schwefelsäurehalbester kann
aus geradkettigen und verzweigten, gesättigten und ungesättigten
Verbindungen dieser Kategorie mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen bestehen, beispielsweise aus n-Octanol,
n-Decanol, n-Dodecanol, n-Tetradecanol, n-Hexadecanol,
n-Octadecanol, n-Eicosanol, n-Docosanol, n-Hexadecanol,
Isotridecanol, Isooctadecanol und n-Octadecenol.
Die genannten Fettalkohole können einzeln die Basis
der Schwefelsäurehalbester bilden. In der Regel werden
als Komponente b) jedoch Produkte auf Basis von Fettalkoholgemischen
eingesetzt, wobei diese Fettalkoholgemische
aus dem Fettsäureanteil von Fetten und Ölen tierischen
oder pflanzlichen Ursprungs herstammen. Solche
Fettalkoholgemische lassen sich bekanntlich aus den
nativen Fetten und Ölen, u. a. über die Umesterung der
Triglyceride mit Methanol und nachfolgende katalytische
Hydrierung der Fettsäuremethylester, gewinnen. Hier
können sowohl die herstellungsmäßig anfallenden Fettalkoholgemische
als auch geeignete Fraktionen mit einem
begrenzten Kettenlängenspektrum als Basis für die Herstellung
der Schwefelsäurehalbester dienen. Neben den
aus natürlichen Fetten und Ölen gewonnenen Fettalkoholgemischen
sind auch synthetisch gewonnene Fettalkoholgemische,
beispielsweise die bekanten Ziegler- und Oxofettalkohole
als Ausgangsmaterial für die Herstellung
der Schwefelsäurehalbester geeignet.
Als Alkylsulfosuccinate kommen Sulfobernsteinsäurehalbester
von Fettalkohlen mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise von Fettalkoholen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
in Betracht. Diese Alkylsulfosuccinate
können beispielsweise durch Umsetzung entsprechender
Fettalkohole oder Fettalkoholgemische mit Maleinsäureanhydrid
und nachfolgende Anlagerung von Alkalimetallsulfit
oder Alkalimetallhydrogensulfit erhalten werden.
Für die Fettalkoholkomponente der Sulfobernsteinsäureester
gelten wiederum die Angaben über die Fettalkoholkomponente
der Schwefelsäurehalbester sinngemäß.
Die als mögliche Komponente b) in Betracht gezogenen
Alkylsulfosuccinamate entsprechen der Formel I,
in der R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
R′ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1
bis 3 Kohlenstoffatomen und M⁺ ein Wasserstoffion, ein
Alkalimetallkation, oder ein Ammoniumion, vorzugsweise
ein Natrium- oder Ammoniumion darstellen. Die Alkylsulfosuccinamate
der Formel I stellen bekannte Substanzen
dar, die beispielsweise durch Umsetzung von entsprechenden
primären oder sekundären Aminen mit Maleinsäureanhydrid
nachfolgende Anlagerung von Alkalimetallsulfit
oder Alkalimetallhydrogensulfit erhalten werden. Für die
Herstellung der Alkylsulfosuccinamate geeignete primäre
Amine sind beispielsweise n-Octylamin, n-Decylamin, n-
Dodecylamin, n-Tetradecylamin, n-Hexadecylamin, n-
Octadecylamin, n-Eicosylamin, n-Docosylamin, n-Hexadecenylamin
und n-Octadecenylamin. Die genannten Amine
können einzeln die Basis der Alkylsulfosuccinamate
bilden. Normalerweise werden zur Herstellung der Alkylsulfosuccinamate
jedoch Amingemische eingesetzt, deren
Alkylreste aus dem Fettsäureanteil von Fetten und Ölen
tierischen oder pflanzlichen Ursprungs herstammen. Solche
Amingemische lassen sich bekanntlich aus den durch
Fettspaltung gewonnenen Fettsäuren der nativen Fette und
Öle über die zugehörigen Nitrile durch Reduktion mit Natrium
und Alkoholen oder durch katalytische Hydrierung
gewinnen. Als sekundäre Amine eignen sich für die Herstellung
der Alkylsulfosuccinamate der Formel I insbesondere
die N-Methyl- und N-Äthylderivate der oben genannten
primären Amine.
Für die Verwendung als Komponente b) geeignete Alkylbenzolsulfonate
entsprechen der Formel II,
in der R einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit 4 bis 16, vorzugsweise 8 bis 12 Kohlenstoffatomen
und M ein Alkalimetallkation oder ein Ammoniumion, vorzugsweise
ein Natriumion, darstellen.
Alkylsulfonate, die für die Verwendung als Komponente b)
in Betracht kommen, entsprechen der Formel III,
in der R einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest,
insbesondere mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, und M ein Alkalimetallkation
oder ein Ammonium, vorzugsweise ein Natriumion,
darstellen.
Die für die Verwendung als Komponente b) geeigneten
Petroleumsulfonate wurden aus Schmierölfraktionen, in
der Regel durch Sulfonierung mit Schwefeltrioxid oder
Oleum erhalten. Hier kommen insbesondere solche Verbindungen
in Betracht, in denen die Kohlenwasserstoffreste
überwiegend Kettenlängen im Bereich von 8 bis 22
Kohlenstoffatomen, besitzen.
Die weiterhin als mögliche Komponente b) in Betracht gezogenen
Acyllaktylate entsprechen der Formel IV,
in der R einen aliphatischen, cycloaliphatischen, oder
alicyclischen Rest mit 7 bis 23 Kohlenstoffatomen und X
ein salzbildendes Kation bedeuten. R ist vorzugsweise
ein aliphatischer, linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest,
der gesättigt, einfach oder mehrfach
ungesättigt und gegebenenfalls mit Hydroxylgruppen substituiert
sein kann. Die Verwendung der Acyllactylate
der Formel III als Sammler bei der Flotation nichtsulfidischer
Erze ist in der deutschen Patentanmeldung
P 32 38 060.7 (DE-OS 32 38 060) beschrieben.
Als organische Phosphonate kommen wasserlösliche Salze
von organischen Phosphonsäuren, beispielsweise Salze der
Styrolphosphonsäure in Betracht.
Wenn erfindungsgemäß kationische Tenside als Komponente
b) eingestzt werden sollen, so kommen insbesondere
primäre aliphatische Amine sowie mit α-verzweigten
Alkylresten substituierte Alkylendiamine oder hydroxyalkylsubstituierte
Alkylendiamine und wasserlösliche
Säureadditionssalze dieser Amine in Betracht.
Als primäre aliphatische Amine eignen sich vor allem die
von den Fettsäuren der nativen Fette und Öle abstammenden
Fettamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, die bereits
weiter oben im Zusammenhang mit den ebenfalls als
Komponente b) in Betracht kommenden Alkylsulfosuccinamaten
beschrieben wurden. Auch hier werden in der
Regel Gemische von Fettaminen eingesetzt, beispielsweise
Talgamine oder Hydrotalgamine, wie sie aus den Talgfettsäuren
bzw. den hydrierten Talgfettsäuren über die
entsprechenden Nitrile und deren Hydrierung zugänglich
sind.
Die für die Verwendung als Komponente b) geeigneten
alkylsubstituierten Alkylendiamine entsprechen der
Formel V,
in der R und R′ gesättigte oder ungesättigte, geradkettige
oder verzweigte Alkylreste bedeuten, die zusammen 7
bis 22 Kohlenstoffatome erhalten und in der n = 2 bis 4
ist. Die Herstellung dieser Verbindungen und ihre Verwendung
bei der Flotation ist in der DDR-PS 64 275 beschrieben.
Die für die Verwendung als Komponente b) geeigneten
hydroxyalkylsubstituierten Alkylendiamine entsprechen
der Formel VI,
in der R1 und R2 Wasserstoff und/oder unverzweigte
Alkylreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellen,
wobei die Summe der Kohlenwasserstoffatome in R1 und R2
9 bis 18 beträgt und n = 2 bis 4 ist. Die Herstellung
der Verbindungen der Formel V und ihre Verwendung bei
der Flotation ist in der DE-OS 25 47 987 beschrieben.
Die vorgenannten Aminverbindungen können als solche oder
in Form ihrer wasserlöslichen Salze verwendet werden.
Die Salze werden im gegebenen Fall durch Neutralisation,
die sowohl mit äquimolaren Mengen als auch mit einem
Überschuß oder Unterschuß an Säure durchgeführt werden
kann, erhalten. Geeignete Säuren sind beispielsweise
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure, Essigsäure und
Ameisensäure.
Bei den ampholytischen Tensiden, die erfindungsgemäß als
Komponente b) eingesetzt werden, handelt es sich um Verbindungen,
die im Molekül mindestens eine anionenaktive
und eine kationenaktive Gruppe enthalten, wobei die anionenaktiven
Gruppen vorzugsweise aus Sulfonsäure- oder
Carboxylgruppen und die kationenaktiven Gruppen aus
Aminogruppen, vorzugsweise aus sekundären oder tertiären
Aminogruppen, bestehen. Als ampholytische Tenside kommen
insbesondere Sarkoside, Tauride, N-substituierte Aminopropionsäuren
und N-(1,2-Dicarboxyethyl)-N-alkylsulfosuccinamate
in Betracht.
Die für die Verwendung als Komponente b) geeigneten
Sarkoside entsprechen der Formel VII,
in der R einen Alkylrest mit 7 bis 21 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 11 bis 17 Kohlenstoffatomen, bedeutet.
Diese Sarkoside stellen bekannte Verbindungen dar, die
nach bekannten Verfahren herstellt werden können.
Bezüglich ihrer Verwendung bei der Flotation wird auf H.
Schubert, Aufbereitung fester mineralischer Rohstoffe,
2. Aufl., Leipzig 1977, S. 310-311, und die darin zitierten
Literaturstellen verwiesen.
Die für die Verwendung als Komponente b) geeigneten
Tauride entsprechen der Formel VIII,
in der R einen Alkylrest mit 7 bis 21 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 11 bis 17 Kohlenstoffatomen, bedeutet.
Diese Tauride stellen bekannte Verbindungen dar, die
nach bekannten Verfahren erhalten werden können. Die
Verwendung von Tauriden bei der Flotation ist bekannt,
siehe H. Schubert, loc. cit.
N-substituierte Aminopropionsäuren, die sich für die
Verwendung als Komponente b) eignen, entsprechen der
Formel IX,
in der n Null oder eine Zahl von 1 bis 4 sein kann, während
R einen Alkyl- oder Acylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
bedeutet. Bei der genannten N-substituierten Aminopropionsäuren
handelt es sich ebenfalls um bekannte und auf
bekanntem Weg herstellbare Verbindungen. Bezüglich ihrer
Verwendung als Sammler bei der Flotation wird auf H.
Schubart, loc. cit. und auf Int. J. Min. Proc. 9 (1982),
S. 353-384, insbesondere S. 380, verwiesen.
Die für die Verwendung als Komponente b) in den erfindungsgemäßen
Sammlergemischen geeigneten N-(1,2-Dicarboxyethyl)-
N-alkylsulfosuccinamate entsprechen der
Formel (X),
in der R einen Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, und M ein
Wasserstoffion, ein Alkalimetallkation oder ein Ammoniumion,
vorzugsweise ein Natriumion, bedeutet. Die genannten
N-(1,2-Dicarboxyethyl)-N-alkylsulfosuccinamate
stellen bekannte Verbindungen dar, die nach bekannten
Methoden hergestellt werden können. Die Verwendung
dieser Verbindungen als Sammler bei der Flotation ist
ebenfalls bekannt, siehe H. Schubert, loc. cit.
In den erfindungsgemäß zu verwendenden Gemischen aus
nichtionogenen und ionogenen Tensiden liegt das Gewichtsverhältnis
der Komponenten a) : b) im Bereich von
1 : 19 bis 3 : 1 vorzugsweise im Bereich von 1 : 4 bis
1 : 1.
Die Mengen, in denen die erfindungsgemäß zu verwendenden
Sammler und Sammlergemische eingestzt werden, hängen
jeweils von der Art der zu flotierenden Erze und von
deren Gehalt an Wertmineralien ab. Demzufolge können die
jeweils notwendigen Einsatzmengen in weiten Grenzen
schwanken. Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen
Sammler und Sammlergemische in Mengen von 20 bis 2000 g
pro Tonne Roherz eingesetzt.
Die Sammlerwirksamkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden
Tenside und Tensidgemische wird durch die
Härtebildner des zur Herstellung der Trüben verwendeten
Wassers praktisch nicht beeinträchtigt.
In der Praxis werden die erfindungsgemäß zu verwendenden
Alkyl- und/oder Alkenylglykoside und deren Gemische mit
bekannten anionischen, kationischen und/oder ampholytischen
Sammlern in den bekannten Flotationsverfahren für
nichtsulfidische Erze anstelle der bekannten Sammler
eingesetzt. Dementsprechend werden auch hier neben den
Sammlern und Sammlergemischen die jeweils gebräuchlichen
Reagenzien wie Schäumer, Regler, Aktivatoren, Desaktivatoren
usw. den wäßrigen Aufschlämmungen der vermahlenen
Erze zugesetzt. Die Durchführung der Flotation erfolgt
unter den Bedingungen der Verfahren des Standes der
Technik. In diesem Zusammenhang sei auf die folgenden
Literaturstellen zur Technologie der Erzaufbereitung
verwiesen: H. Schubert, Aufbereitung fester mineralischer
Rohstoffe, Leipzig 1967; B. Wills, Mineral
Processing Technology Plant Design, New York, 1978; D.
B. Purchas (ed.), Solid/Liquid Separation Equipment
Scale-up, Croydon 1977; E. S. Perry, C. J. van Oss, E.
Grushka (ed.), Separation and Purification Methods, New
York 1973-1978.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Sammler und Sammlergemische
können beispielsweise eingesetzt werden bei der
Flotation von Apatit- Scheelit- und Wolframiterzen, bei
der Trennung von Fluorit von Quarz, bei der Trennung von
Quarz oder Alkalisilikaten von Hämatit, Magnetit und
Chromit durch inverse Flotation, bei der Trennung von
Cassiterit von Quarz und Silikaten, bei der Trennung von
Oxiden des Eisens und Titans von Quarz zur Reinigung von
Glassanden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur
Abtrennung nichtsulfidischer Mineralien aus einem Erz
durch Flotation, bei dem man gemahlenes Erz mit Wasser
zu einer Erzsuspension vermischt, in die Suspension in
Gegenwart eines als Sammler wirksamen anionischen,
kationischen oder ampholytischen Tensids Luft einleitet
und den entstandenen Schaum zusammen mit dem darin enthaltenen
Mineral abtrennt. Dieses Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man als Sammler
I) Alkyl- und/oder Alkenylglykoside oder
II) ein Gemisch aus
a) mindestens einem Alkyl- und/oder Alkenylglykosid und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
einsetzt.
I) Alkyl- und/oder Alkenylglykoside oder
II) ein Gemisch aus
a) mindestens einem Alkyl- und/oder Alkenylglykosid und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
einsetzt.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Überlegenheit der
erfindungsgemäß zu verwendenden Sammlergemische zeigen.
Unter Laborbedingungen wurde teilweise mit erhöhten
Sammlerkonzentrationen gearbeitet, die in der Praxis
erheblich unterschritten werden können. Die Anwendungsmöglichkeiten
und Anwendungsbedingungen sind daher nicht
auf die in den Beispielen beschriebenen Trennaufgaben
und Versuchsbedingungen beschränkt. Alle Prozentangaben
sind, sofern nicht anders angegeben, in Gewichtsprozent.
Die Mengenangaben für Reagenzien beziehen sich jeweils
auf Aktivsubstanz.
Als zu flotierendes Material wurde ein Scheeliterz aus
Österreich mit der nachstehenden chemischen
Zusammensetzung, bezogen auf die Hauptbestandteile,
eingesetzt:
WO3 0,4%
CaO 8,3%
SiO2 58,2%
Fe2O3 7,8%
Al2O3 12,5%
MgO 6,9%
WO3 0,4%
CaO 8,3%
SiO2 58,2%
Fe2O3 7,8%
Al2O3 12,5%
MgO 6,9%
Die Flotationsaufgabe hatte die folgende
Korngrößenverteilung:
30% ≦ωτ25 µm
45% 25-100 µm
24% 100-200 µm
30% ≦ωτ25 µm
45% 25-100 µm
24% 100-200 µm
Zur Flotation wurden Sammlermischungen eingestzt, die
als erfindungsgemäß zu verwendende Komponente b) ein
Natrium-/Ammoniumsalz (Molverhältnis Na : NH4 = 1 : 1)
eines Monoalkylsulfosuccinates enthielten, dessen
Alkylrest sich von einem technischen Oleyl-Cetylalkohol
(2% C12; 3-8% C14; 26-36% C18; 0-2% C20; Säurezahl 0,2;
Hydroxylzahl 210-225; Verseifungszahl 2; Jodzahl 48-55)
ableitet (in der nachstehenden Tabelle I als Sammler A
bezeichnet).
Als erfindungsgemäß zu verwendende Komponente a) wurden
- Hexadecylmonoglukosid (in der nachstehenden Tabelle als Sammler B bezeichnet) und
- Monoglukosid auf Basis von technischem Laurylalkohol (0-3% C10; 48-58% C12; 19-24% C14; 9-12% C16; 10-13% C18; Säurezahl 0; Hydroxylzahl 265-275; Verseifungszahl 1,2; Jodzahl 0,5) (Sammler C)
eingestzt.
- Hexadecylmonoglukosid (in der nachstehenden Tabelle als Sammler B bezeichnet) und
- Monoglukosid auf Basis von technischem Laurylalkohol (0-3% C10; 48-58% C12; 19-24% C14; 9-12% C16; 10-13% C18; Säurezahl 0; Hydroxylzahl 265-275; Verseifungszahl 1,2; Jodzahl 0,5) (Sammler C)
eingestzt.
Die Flotationsversuche wurden in einer modifizierten
Hallimond-Röhre (Mikroflotationszelle) nach B. Dobias,
Colloid & Polymer Sci. 259 (1981), S. 775-776, bei 23°C
durchgeführt. Die einzelnen Versuche wurden mit jeweils
2 g Erz durchgeführt. Zur Herstellung der Trübe wurde
destilliertes Wasser verwendet. Den Trüben wurde jeweils
so viel Sammlergemisch zugegeben, daß eine Sammlergesamtmenge
von 500 g/t vorhanden war. Die Konditionierzeit
betrug jeweils 15 Minuten. Während der Flotation
wurde ein Luftstrom mit einem Durchfluß von 4 ml/min
durch die Trübe geleitet. Die Flotationsdauer war in
allen Versuchen 2 Minuten.
Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle I wiedergegeben. Dabei sind in den Spalten 2 und
3 die jeweils verwendeten Sammler, in Spalte 4 deren
Gewichtsverhältnis angegeben. In Spalte 5 ist das
Gesamtausbringen, bezogen auf die gesamte Erzmenge, und
in Spalte 6 das Metallausbringen, bezogen auf die in Erz
vorhandene WO3-Gesamtmenge, verzeichnet. In den Spalten
7, 8 und 9 sind die WO3-, CaO- und SiO2-Gehalte der
jeweiligen Konzentrate wiedergegeben.
Der partielle Austausch des Monoalkylsulfosuccinates
gegen Glukoside erhöht bei gleicher Sammlerkonzentration
und teilweise leicht verbesserter Selektivität gegenüber
Scheelit deutlich das Ausbringen an Scheelit.
Als zu flotierendes Material wurde ein Scheeliterz aus
Österreich mit der nachstehenden chemischen
Zusammensetzung, bezogen auf die Hauptbestandteile,
eingesetzt:
WO3 0,4%
CaO 6,8%
SiO2 59,5%
Fe2O3 7,0%
Al2O3 12,1%
MgO 5,7%
WO3 0,4%
CaO 6,8%
SiO2 59,5%
Fe2O3 7,0%
Al2O3 12,1%
MgO 5,7%
Die Flotationsaufgabe hatte die folgende Korngrößenverteilung:
25% ≦ωτ25 µm
43% 25-100 µm
29% 100-200 µm
25% ≦ωτ25 µm
43% 25-100 µm
29% 100-200 µm
Alle eingesetzten Sammlermischungen enthielten als
erfindungsgemäß zu verwendende Komponente b), technische
Ölsäure (gesättigt: (1% C12; 3% C14; 0,5% C15; 5% C16;
1% C17; 26 C18; einfach ungesättigt: 6% C16; 70% C18;
zweifach ungesättigt: 10% C18; dreifach ungesättigt:
0,5% C12; Säurezahl 199-204; Verseifungszahl 200-205;
Jodzahl 86-96). In der nachstehenden Tabelle II ist
diese Komponente als Sammler D bezeichnet.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Komponente a) wurden
- Hexadecylmonoglukosid (Sammler D; siehe Beispiele 2-4) und
- Monoglukosid auf Basis von technischem Laurylalkohol (Sammler C; siehe Beispiele 5 und 6)
eingestzt.
- Hexadecylmonoglukosid (Sammler D; siehe Beispiele 2-4) und
- Monoglukosid auf Basis von technischem Laurylalkohol (Sammler C; siehe Beispiele 5 und 6)
eingestzt.
Die Flotationsversuche wurden in einer modifizierten
Hallimond-Röhre (Mikroflotationszelle) in der für die
Beispiele 1 bis 6 beschriebenen Weise durchgeführt.
Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle II wiedergegeben, für die im übrigen die
Erläuterungen zur Tabelle I gelten.
Durch den teilweisen Ersatz der Ölsäure durch Glukoside
werden Ausbringen und Selektivität gegenüber Scheelit
bei gleicher Sammlerkonzentration deutlich erhöht.
Das zu flotierende Erz bestand aus einem südafrikanischen
Apatit, das folgende Mineralien als
Hauptbestandteil enthält:
39% Magnetit
11% Carbonate
9% Olivin
14% Phlogopit
18% Apatit
39% Magnetit
11% Carbonate
9% Olivin
14% Phlogopit
18% Apatit
Der P2O5-Gehalt der Aufgabe beträgt 6,4%. Die
Flotationsaufgabe hatte folgende Korngrößenverteilung:
18% ≦ωτ25 µm
34% 25-100 µm
43% 100-200 µm
5% ≦λτ200 µm
18% ≦ωτ25 µm
34% 25-100 µm
43% 100-200 µm
5% ≦λτ200 µm
Die Flotationsversuche wurden in einer 1 l Laborflotationszelle
bei Raumtemperatur durchgeführt. Flotiert
wurde mit einer Trübedichte von 500 g Erz/l, mit Leitungswasser
einer Härte von 16° dH. Magnetit wurde vor
der Apatit-Flotation magnetisch entfernt. Bei einer
Umdrehungszahl der Mischvorrichtung von 1200 pro Minute,
einem pH-Wert von 10 und unter Zusatz von Wasserglas in
einer Menge von 1000 g/t als Drücker, wird einstufig
vier Minuten flotiert.
In der nachfolgenden Tabelle sind in Spalte 2 der
jeweils eingesetzte Sammler und die Dosierung angegeben.
In Spalte 3 ist die Menge des als Drücker eingesetzten
Wasserglas verzeichnet, in Spalte 4 das P2O5-Ausbringen
und in Spalte 5 der P2O5-Gehalt.
Als Sammler wurden eingestzt:
2,0 GT technische Ölsäure (Sammler D; siehe Beispiele
7 bis 10)
1,0 GT Monoglukosid auf Basis eines handelsüblichen
Laurylalkohols (0-2% C12; 70-75% C12; 25-30%
C14; 0-2% C16; Säurezahl 0; Hydroxyzahl 285-295;
Verseifungszahl 0,5; Jodzahl 0,3)
(Sammler F)
technische Ölsäure (siehe Beispiele 7 bis 10)
Die Kombination der Ölsäure mit den erfindungsgemäß zu
verwendenden Glukosiden ermöglicht, wie aus dem Versuch
zu ersehen ist, eine erhebliche Reduzierung der
Sammlerdosierung ohne Beeinträchtigung des
Metallausbringens.
Die Flotationsaufgabe bestand aus einem Kaoliniterz mit
einem Gehalt von 55% Tonsubstanz und Feldspat als
Gangart und hatte folgende Korngrößenverteilung:
64% ≦ωτ25 µm
22% 25-40 µm
14% ≦λτ µm
64% ≦ωτ25 µm
22% 25-40 µm
14% ≦λτ µm
Die Flotationsversuche wurden in einer 1 l Laborflotationszelle
bei Raumtemperatur durchgeführt. Flotiert
wurde mit einer Trübedichte von 250 g/l Leitungswasser
mit einer Härte von 16 dH. Als Aktivator wurde Aluminiumsulfat
mit einer Dosierung von 500 g/t eingesetzt.
Der pH-Wert der Trübe wurde mit Schwefelsäure auf 3
eingestellt. Die Konditionierzeit betrug 10 Minuten.
Flotiert wurde 15 Minuten bei einer Umdrehungszahl von
1200 Umdrehungen pro Minute. Der Sammler wurde in vier
Teilmengen der Trübe zugesetzt.
In den Fig. 1 und 2 sind die Flotationsergebnisse mit
folgenden Sammlern graphisch dargestellt.
2,0 GT N-β-Hydroxy-C12-14-Alkylethylendiaminformiat
hergestellt durch Umsetzung eines linearen
C12-14Epoxyalkans mit Ethylendiamin und
anschließende Neutralisation mit Ameisensäure
(Sammler H)
1,0 GT Monoglukosid auf Basis eines handelsüblichen
Laurylalkohols (Sammler F; siehe Beispiele 12-
13)
2,0 GT N-β-Hydroxy-C12-14-Alkylethyldiaminformiat
(siehe Sammler H)
1,0 GT Propylenglykolglukosid (in Propylenglykol)
(Sammler J)
N-β-Hydroxy-C12-14-Alkylethylendiaminformiat
2,0 GT N-β-Hydroxy-C12-14-Alkylethylendiaminformiat
(siehe Sammler H)
1,0 GT Propylenglykolglukosid umgestzt mit α-Dodecanepoxid
(Sammler K)
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, beschleunigt der teilweise
Ersatz des herkömmlichen Amin-Sammlers H durch die
erfindungsgemäß zu verwendende Glukoside mit Alkylketten
im Bereich C12-C16 die Flotation, insbesondere in der
ersten Flotationsstufe, ohne signifikante Selektivitätseinbußen.
Die Fig. 2 zeigt, daß erfindungsgemäß zu verwendende
Glukoside mit Alkylketten im Bereich C10 in Kombination
mit herkömmlichen Aminsammlern sowohl das Ausbringen an
Tonsubstanz, wie auch die Anreicherung, insbesondere in
der ersten Flotationsstufe, verbessern.
Flotiert wurde ein wertarmes Cassiterit-Erz, das im
wesentlichen Granit, Turmalin und Magnetit als Gangart
enthält. Der SiO2-Gehalt der Aufgabe beträgt ca. 1,0%.
Die Flotationsaufgabe hatte folgende
Korngrößenverteilung:
49,5% ≦ωτ25 µm
43,8% 25-63 µm
6,7% ≦λτ63 µm
49,5% ≦ωτ25 µm
43,8% 25-63 µm
6,7% ≦λτ63 µm
Die Flotationsversuche wurden in einer 1 l Laborflotations-
Zelle bei Raumtemperatur durchgeführt. Als Drücker
wurde Wasserglas mit der Dosierung von 2000 g/t verwendet,
der pH-Wert der Trübe wurde mit Schwefelsäure vor
der Sammlerzugabe auf pH 5 eingestellt. Flotiert wurde
mit einer Trübedichte von 500 g Erz pro Liter Leitungswasser
mit einer Härte von 16 dH. Die Flotationszeit der
Vorflotation betrug 4 Minuten bei einer Rührgeschwindigkeit
von 1200 U/min.
Es wurden folgende Sammler getestet:
Monoglukosid aus Basis eines handelsüblichen
Laurylalkohols (Sammler F; siehe Beispiele 12-
13)
Monoglukosid auf Basis eines C12-C16-Fettalkohols
(0-3% C10; 60-64% C12; 21-25% C14;
10-12% C16; 3% C18; Säurezahl 0; Hydroxyzahl
280-290; Verseifungszahl 0,5; Jodzahl 0,3)
(Sammler 0)
Tetranatrium-N(1,2-dicarboxyethyl)-N-
octadecylsulfonsuccinamid (Sammler Q)
1,0 GT Propylenglykolglukosid umgesetzt mit α-
Dodecanepoxid (Sammler L; siehe Beispiel 16)
1,0 GT Styrolphosphonsäure (Sammler S)
Styrolphosphonsäure
1,0 GT Natrium/Ammoniumsalz (Molverhältnis Na⁺ : NH4 =
1 : 1) eines Monoalkylsulfosuccinates, dessen
Alkylrest sich von einem technischen Oleyl-
Cetylalkohol (2% C12; 3-8% C14; 27-36% C16; 26-
36% C16; 58-68% C18; 0-2% C20; Säurezahl 0,2;
Hydroxyzahl 210-225; Verseifungszahl 2; Jodzahl
48-55) ableitet (Sammler U)
2,0 GT Monoglukosid auf Basis eines handelsüblichen
Laurylalkohols (Sammler F; siehe Beispiele 12-
13)
1,0 GT Natrium/Ammoniumsalz eines Monoalkylsulfosuccinates
(Sammler U; siehe vorstehende
Sammlermischung)
2,0 GT Propylenglykolglukosid umgestzt mit α-Dodecanepoxid
(Sammler L)
Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle IV wiedergegeben.
Aus der Tabelle IV läßt sich folgendes erkennen:
Im Vergleich zu den Cassiterit-Sammlern des Standes der
Technik Styrolphosphonsäure (Engineering and Mineral
Journal 185, 1984, S. 61-64) und Tetranatrium-N-(1,2-
dicarboxyethyl)-N-octadecyl-sulfosuccinamat (Erzmetall
32, 1979, 9, S. 379-383) wird beim Einsatz der erfindungsgemäß
zu verwendenden Verbindungen allein oder mit
anderen bekannten ionogenen Sammlern hinsichtlich des
SnO2-Ausbringens und der dazu erforderlichen Sammlermenge
ein Vorteil erzielt.
Claims (13)
1. Verwendung von Alkyl- und/oder Alkenylglykosiden als
Sammler bei der Flotation von nichtsulfidischen
Erzen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Alkyl- und/oder Alkenylmonoglykoside und/oder
-polyglycoside mit 1 bis 8 Glycosidresten eingesetzt
werden, deren Alkyl- oder Alkenylreste geradkettig
oder verzweigt sind, 2 bis 18 Kohlenstoffatome
besitzen und gegebenenfalls eine Hydroxylgruppe
und/oder anstelle einer -CH2-Gruppe eine Etherbrücke
aufweisen.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkyl- und/oder Alkenylmonoglykoside
und/oder -polyglykoside mit 1 bis 3
Glykosidresten eingesetzt werden.
4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkyl- und/oder Alkenylglykoside
in Mengen von 20 bis 2000 g pro Tonne
Roherz eingesetzt werden.
5. Verwendung von Gemischen aus
a) mindestens einem Alkyl- oder Alkenylglykosid, wie in den Ansprüchen 1 bis 3 definiert, und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
als Sammler bei der Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
a) mindestens einem Alkyl- oder Alkenylglykosid, wie in den Ansprüchen 1 bis 3 definiert, und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid
als Sammler bei der Flotation von nichtsulfidischen Erzen.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Komponente b) mindestens ein anionisches
Tensid aus der aus Fettsäuren, Alkylsulfaten, Alkylsulfosuccinaten,
Alkylsulfosuccinamaten, Alkylbenzolsulfonaten,
Alkylsulfonaten, Petroleumsulfonaten,
Acyllactylaten und organischen Phosphonaten bestehenden
Gruppe einsetzt.
7. Verwendung nach den Ansprüchen 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Komponente b) mindestens
ein kationisches Tensid aus der aus primären aliphatischen
Aminen, mit α-verzweigten Alkylresten
substituierten Alkylendiaminen, hydroxyalkylsubstituierten
Alkylendiaminen und wasserlöslichen Säureadditionssalzen
dieser Amine bestehenden Gruppe
einsetzt.
8. Verwendung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente b) mindestens
ein ampholytisches Tensid aus der aus Sarkosiden,
Tauriden, N-substituierten Aminopropionsäuren und N-
(1,2-Dicarboxyethyl)-N-alkylsulfosucciamaten
bestehenden Gruppe einsetzt.
9. Verwendung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Gemischen aus den Komponenten
a) und b) das Gewichtsverhältnis der Komponenten
a) : b in Bereich von 1 : 19 bis 3 : 1 vorzugsweise
im Bereich von 1 : 4 bis 1 : 1 liegt.
10. Verwendung nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gemische in Mengen von 20 bis
2000 g pro Tonne Roherz eingesetzt werden.
11. Verfahren zur Abtrennung nichtsulfidischer Mineralien
aus einem Erz durch Flotation, bei dem man gemahlenes
Erz mit Wasser zu einer Erzsuspension vermischt,
in die Suspension in Gegenwart eines als
Sammler wirksamen anionischen, kationischen oder
ampholytischen Tensids Luft einleitet und den entstandenen
Schaum zusammen mit dem darin enthaltenen
Mineral abtrennt, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Sammler
I) Alkyl- und/oder Alkenylglykoside, wie in den Ansprüchen 1 bis 3 definiert, oder
II) ein Gemisch aus
I) Alkyl- und/oder Alkenylglykoside, wie in den Ansprüchen 1 bis 3 definiert, oder
II) ein Gemisch aus
- a) mindestens einem Alkyl- oder Alkenylglykosid
und
b) mindestens einem anionischen, kationischen oder ampholytischen Tensid,
wie in den Ansprüchen 5 bis 9 definiert,
einsetzt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Sammler oder Sammlergemische in Mengen
von 20 bis 2000 g pro Tonne Roherz einsetzt.
Priority Applications (14)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853536975 DE3536975A1 (de) | 1985-10-17 | 1985-10-17 | Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen |
IN389/MAS/86A IN167321B (de) | 1985-10-17 | 1986-05-20 | |
EP86113956A EP0219057B1 (de) | 1985-10-17 | 1986-10-08 | Verwendung von Gemischen enthaltend nichtionische Tenside als Hilfsmittel für die Flotation von nichtsulfidischen Erzen |
DE8686113956T DE3683981D1 (de) | 1985-10-17 | 1986-10-08 | Verwendung von gemischen enthaltend nichtionische tenside als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen. |
AT86113956T ATE72774T1 (de) | 1985-10-17 | 1986-10-08 | Verwendung von gemischen enthaltend nichtionische tenside als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen. |
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DD86295291A DD254144A5 (de) | 1985-10-17 | 1986-10-15 | Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen |
ZA867857A ZA867857B (en) | 1985-10-17 | 1986-10-16 | The use of nonionic surfactants as aids in the flotation of nonsulfidic ores |
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AU63994/86A AU582021B2 (en) | 1985-10-17 | 1986-10-16 | The use of nonionic surfactants as aids in the flotation of non-sulfidic ores |
BR8605066A BR8605066A (pt) | 1985-10-17 | 1986-10-16 | Utilizacao de alquil-e/ou alcenilglicosideos,utilizacao de misturas a base de tais glicosideos,processo para a separacao de minerais isentos de sulfetos de um minerio por flotacao e misturas coletoras |
CA000520635A CA1321846C (en) | 1985-10-17 | 1986-10-16 | Flotation of non-sulfidic ore with a glycosidic collector |
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US07/481,808 US5108585A (en) | 1985-10-17 | 1990-02-20 | Flotation of non-sulfidic ore with a glycosidic collector |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853536975 DE3536975A1 (de) | 1985-10-17 | 1985-10-17 | Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen |
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DE3536975A1 true DE3536975A1 (de) | 1987-04-23 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853536975 Withdrawn DE3536975A1 (de) | 1985-10-17 | 1985-10-17 | Verwendung von nichtionischen tensiden als hilfsmittel fuer die flotation von nichtsulfidischen erzen |
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Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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ZA (1) | ZA867857B (de) |
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