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Titel
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Bogenleiteinrichtung an Bogenführungszylindern von Druckmaschinen
Anwendungsgebiet Bogenleiteinrichtung an Bogenf\:ihrungszylindern von Druckmaschinen,
bestehend aus den die Bogenvorderkante erfassenden Greifern, den Bogen beeinflussenden
pneumatischen Mitteln zur Bildung eines Ltlftpolsters mit Hilfe der am Umfang des
Bogenführungszylinders angeordneten Blasdüsen und eines über die Breite des Bogenführungszylinders
angeordneten Dichtelementes.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Aus der DE-OS 29
14 362 ist eine Bogenleiteinrichtung zur Bogenführung an Schön- und Widerdruckmaschinen
bekannt.
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Der auf der Blaslufttrommel von den Greifern gehaltene Bogen liegt
auf einem Luftpolster auf, das zwischen Trommelmantel und Bogen mittels Blasluft
erzeugt wird. Zur Erzeugung des Luftpolsters sind Blasdüsen angeordnet, die yor
der Stelle der Bogenübernahme zwischen Druckzylinder und Blaslufttrommel vorgesehen
sind. Der Luftstrom der Blasdüsen ist zunächst gegen das unter der Vorderkante des
Bogens angeordnete Dichtelement gerichtet. Hierduroh entsteht ein Luftstrom, aus
dem bei weiterer Drehung der BlasluSbtrommel das Luftpolster zwischen Bogen und
Trommelmantel aufgebaut wird.
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Nachteil dieser Lösung ist, daß das Dichtelement unter der Vorderkante
des Bogens angeordnet ist und der Bogen dadurch nur im vorderen Bereich auf dem
gebildeten BuStpolster aufliegt. Im hinteren Bogenbereich strömt die Luft ungehindert
ab, wobei der Bogen unkontrollierten Bewegungen folgt, u. a. sich auf die Blaslufttroinmel
auflegt und abschmiert. Es wird kein durchgängig gleichbleibend stabiles Luftpolster
erzeugt.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Bogenleiteinrichtung
an Bogenführungszylindern von Druckmaschinen zu schaffen, die durch einen einfachen
Aufbau eine harmonische, berührungslose und damit abschmierfreie Bogenführung gewährleistet.
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Aufgabe der erfindung Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine
Bogenleiteinrichtung an Bogenführungszylindern von Druckmaschinen zu schafen, die
den Aufbau eines Luftpolsters unter der Gesamtfläche des Bogens ermögliche.
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Wesen der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe, eine Bogenleiteinriohtung
an Bogenführungszylindern von Druckmaschinen, bestehend aus den die Bogenvorderkante
erfassenden Greifern, den Bogen beeinflussenden pneumatischen Mitteln zur Bildung
eines Luftpolsters mit Hilfe der am Umfang des Bogenfährungszylinders angeordneten
Blasdüsen und eines über die Breite des BogenSiihrungszylinders angeordneten Dichtelementes,
gelöst, indem das Dichtelement als schwenkbares Staubleoh ausgebildet ist und am,
in Bogenlaufrichtung gesehen, hinteren Ende der Trommelkappe und am hinteren Ende
der Segmente angeordnet ist.
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Desweiteren ist dem Sbaublech ein Getriebe zugeordnet.
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Vorteil dieser Erfindung ist, daß dadurch die Anordnung von Staublechen
ein ungehindertes Abwandern der Blasluft im hinteren Bogenbereich vermieden wird
und dadurch das gebildete Luftpolster über das gesamte Bogenformat aufrecht gehalten
wird.
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Es können alle Stärken von Papier bis Karton berührungslos und damit
abschmierfrei transportiert werden.
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Ausführungsbeispiel Nachfolgend soll die Erfindung mittels der Figuren
1 und 2 näher erläutert werden.
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In den Zeichnungen zeigen: Figur 1 schematische Darstellung der Blaslufttrommel
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung Figur 2 Seitenansicht der erfindungsgemaßen
Einrichtung.
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Die Figur 1 zeigt die schematische Darstellung der Blaslufütrommel
mib der Bogenleiteinrichtung zur Bogenführung an Schön- und Widerdruckmaschinen.
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In der Figur 1 ist der bedruckte Bogen 1 dargestellt, die Greifer
2 sowie die links und rechts von der Blaslufttrommel angeordneten Druckzylinder
3.1 und 3.2. Die Blaslufttrommel besteht aus dem Trommelkörper 12, einer den Umfang
bildenden Trommelkappe 4, als Sbrich-Strich-Linie dargestellt, die wahlweise aus
mehreren Segmenten 4.1; 4.2; 4.3; 4.4 besteht, die um die Drehpunkte 5.1 - 5.8 schwenkbar
angeordnet sind. Die Segmente der Trommelkappe 4 sind mit Blasdüsen 6 versehen.
Diese sind radial zum Trommelmittelpunkt angeordnet. Die LuStversorgengsanschlüsXce
sind aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. Am hinteren Ende der Trommelkappe
4 bzw.
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am hinteren Ende eines jeden Segmentes 4.1; 4.2; 4.3; 4.4 der Trommelkappe,
in Bogenlaufrichtung gesehen, sind verstellbare Staubleche 7; 7.1; 7.2; 7.3 angeordnet.
Das Staublech 7 ist fest auf der Welle 8 angeordnet und ist über eine Stellschnecke
9 und ein Schasckearad 10 schwenkbar. Das Staublech 7 und die Segmente 4.1 - 4.4
der Trommelkappe 4 sind unterhalb der Peripherie der von den Greifern 2 beschriebenen
Bahn angeordnet.
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Figur 2 zeigt die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Diese ist links und rechts in den Seitenblechen 11 drehbar gelagert.
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Auf einem der äußeren Wellenenden der Welle 8, welches über das Seitenblech
11 herausragt, ist das Schneckenrad 10 drehfest angeordnet. Die Stellschnecke 9
steht mit dem Schneckenrad 10 im Bingriff und ist fest am Seitenblech 11 angesehraubb.
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Die Verstellung des Getriebes erfolgt über einen Hebel mit Hand oder
mit einem kleinen Motor. Hier in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Der frisch bedruckte
Bogen 1 wird vom Druckzylinder 3.1 an die Greifer 2 der Blaslufttrommel übergeben
und dem Druckzylinder 3.2 zugeführt. Der Bogentransport zwischen den Druckzylindern
3.1; 3.2 erfolgt berührungslos, um ein Verwischen und Abschmieren der nassen Farbe
zu vermeiden.
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Je nach Auftrag, ob Papier geringerer Steifigkeit oder Karton verarbeitet
werden soll, macht es sich erforderlich, die Segmente 4.1; 4.2; 4.3; 4.4 der Trommelkappe
einzeln oder gemeinsam wegzuschwenken, wobei der Drehpunkt wahlweise am vorderen
oder hinteren Ende eines Segmentes bzw. eines Segmentkomplexes, in Bogenlaufrichtung
gesehen, angeordnet ist. Mit zunehmender Steifigkeit des Papiers paßt sich der Bogen
schlechter dem idealen Radius der Bahn der Greifer 2 an. Aus diesem Grund ist die
Trommelkappe 4 verstärkt mit Blasluft beaufschlagbar, wobei die Blasdüsen 6 radial
zum Trommelmittelpunkt angeordnet sind.
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Desweiteren ist am hinteren Ende der einzelnen Segmente 4.1 - 4.4
je ein Staublech 7; 7.1; 7.2; 7.3 zum Bilden eines verstärkten liuftpolsters angeordnet.
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Figur 1 zeigt eine mögliche Variante der Anordnung der Segmente der
Trommelkappe 4. Das erste Segment 4.1 wurde beispielsweise um den Drehpunkt 5.1
nach innen geschwenkt. Das Segment 4.2 wurde um den Drehpunkt 5.4 abgeschwenkt und
bildet mit dem Segment 4.1 eine wannenförmige Vertiefung. Das Segment 4.3 wurde
um den Drehpunkt 5.5 und das Segment 4.4 um den Drehpunkt 5.7 weggeschwenkt. Durch
diese oder eine andere mögliche Schwenkstellung soll ein Abschmieren der Bogen an
den Segmenten 4.1 - 4.4 vermieden werden.
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Die pneumatische Beaufschlagung der Segmente der Trommelkappe 4 über
die Blasdüsen 6 hat zur Folge, daß durch den radialen Luftaustritt und die Rotation
der Blaslufttrommel die Luft tangential abgeleitet wird, sich der Luftstrom in Richtung
Bogenende ausbildet und somit den Bogen trägt und glättet. Mit zunehmender Steifigkeit
des Papieres muß der Luft austritt aus den Blasdüsen verstärkt werden, damit sich
der entspannende Bogen, nachdem er vom Kontaktgebiet Druckzylinder 3.1/Gegendruckzylinder,
in Figur 1 nicht dargestellt, freigegeben wurde, nicht auf die hinteren Segmente
4.3; 4.4 der Trommelkappe aufprallt, sondern sich au9 dem gebildeten Luftpolster
abstütz. Durch ein am Ende der Trommelkappe 4 angeordnetes schwenkbares Staublech
7 wird das Luftpolster durch den entstehenden Luftstau vor dem Staublech 7 verstärkt,
vorausgesetzt, ein Teil bzw. die gesamte Trommelkappe 4 ist vor dem Sbaublech weggeschwenkt.
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Das Abwandern der radial austretenden Blasluft in tangentialer Richtung
durch die Rotation der Blaslufttrommel wird verhindert.
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Das Staublech 7 lenkt den tangentialen Blasluftstrom gegen den Bogen
wieder in radialer Richtung ab. Die Staubleche 7.1; 7.2; 7.3, welche zwischen den
Segmenten 4.1/4.2; 4.2/4.3 und 4.3/4.4 an ordnet sind, haben die Aufgabe, Stauräume
zu bilden, um damit Korrekturen auf den Bogenlauf bei Abweichungen des Bogens von
der Bahn des Greiferaufschlages vornehmen zu können. Weiterhin verhindern sie ein
Abwandern der Luft in den Spalt zwischen einem abgeschwenkten und einem festen Segment.
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Die Seitenbleche 11 haben die Aufgabe, das Entweichen der Luft zur
Seite zu verhindern. Dadurch wird ein geschlossenes gleichbleibendes Luftpolster
gebildet, auf dem sich der Bogen 1 abstützen kann, Bei der Verarbeitung von dünnen
Papieren ist das Staublech 7 am hinteren Ende der Trommelkappe 4 besonders wirksam,
weil es den tangentialen Luftstrom staut und in radialer Richtung ablenkt. Damit
werden die Bogen schon weit vor der Bogenübsrgabe zum Druckzylinder 3.1 an die Greifer
2 an den Druckzylinder 3.1 geblasen, was ein Durchrutschen des freien Bogenendes
vom Druckzylinder 3.1 verhindert. Das Staubleoh 7 als solches kommt nur in der abges¢hwenkten
Stellung der Segmente der Trommelkappe 4 zur Geltung und erfüllt seine Funktion.
Je nach erforderlichem Druck ist es möglich, das Staublech 7 in die gewünschte Stellung
zu schwenken. Die Verstellung erfolgt über eine Stellschnecke 9, die mit dem Schneckenrad
10 im Eingriff steht. Das Schneckenrad 10 sitzt fest aue der Welle 8, au9 welcher
das Staublech 7 ebenfalls fest angeordnet ist.
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Je nach Verstellung der Stellschnecke 9, mit Handhebel oder Motor,
kann das Staublech 7 über die oben genannten Getriebeglieder verstellt werden. Die
Staubleche 7.1/7.2 und 7.3 sind mit dem jeweils benachbarten Segment beweglich verbunden.
Die Verstellung erfolgt nicht über ein Getriebe, sondern wird zwangsläufig durch
die Schwenkbewegung der Segmente 4.1; 4.2 und 4.3 ausgelöst.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Bogen 2 Greifer 3.1) Druckzylinder 3.2)
4 Trommelkappe 4.1 - 4.4 Segmente 5.1 - 5.8 Drehpunkt 6 Blasdüsen 7) 7.2) Staublech
7.3) 8 Welle 9 Stellschnecke 10 Schneckenrad 11 Seitenblech 12 Trommelkörper
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