DE3536235A1 - Verfahren zur herstellung einer packung - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer packungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
kalibrierten Packung, die im gesamten Ventil-Armaturen-Kolbenpumpenbereich,
insbesondere für verdichteten gasförmigen oder
flüssigen Sauerstoff, universell einsetzbar ist.
Packungen bzw. Stoffbuchsenpackungen dienen dazu, den Austritt
einer Welle bzw. einer Spindel aus einem Druckraum gegen den
Austritt des Druckmittels abzudichten oder bei schnelldrehenden
Teilen die Leckage gezielt auf ein akzeptables Minimum zu
reduzieren.
Für den Einsatz in einer Kolbenpumpe wird eine Packung mit
einer feinen Oberfläche und einer optimalen Dichte benötigt,
wobei der erforderlichen Biegung der Packung um die Welle
ein nicht erwünschter Aufwurf am Innendurchmesser der Packung
vermieden werden soll. Zu berücksichtigen ist ferner u. a. der
Einfluß einer hohen thermischen Belastung, denen Packungen ausgesetzt
sind. Aus dieser thermischen Belastung resultiert
ein Wärmeschrumpf, dem auch hochwertigste Garne zu einem
gewissen Grad unterliegen. Dieser Wärmeschrumpf erfordert
die Herstellung einer Packung ohne starken ungeflochtenen
Kern, wobei eine möglichst durchgeflochtene Qualität mit
geringfügigem Mitteleinlauf (Kern) angestrebt wird.
Für den Einsatz einer Packung in Ventilen sind besonders
der Kaltfluß und damit die Gefahr der Spaltextrusion zu beachten.
Aufgrund der oft tiefen Stoffbuchsenräume mit einer hohen
Anzahl von Packungsringen ist eine verhältnismäßig harte
Packung erwünscht, die den Brillendruck (Kompression) bis
zu den unteren, medienseitig angeordneten Ringen weitergibt.
Für diesen Einsatzfall ist eine Packung mit einer optimalen
Dichte und feiner Packungsoberfläche erforderlich, die gegenüber
der Packung für eine Pumpenanwendung einen vergleichsweise
höhenen Mitteneinlauf aufweist.
Für den Einsatz der Packung für Armaturen und andere Anlageteile
für verdichteten gasförmigen oder flüssigen Sauerstoff beträgt
die Dichte der Packung etwa 1,5 g/cm3. Die Herstellung derartiger
Packungen erfolgt bisher aus 2-endigem PTFE-Garn in drei
wesentlichen Verfahrensschritten. Im ersten Verfahrensschritt
wird die Packung am laufenden Meter mit einer mittleren Dichte
geflochten, wobei zum Ausfüllen von Hohlräumen Füllmittel in Form
von Suspensionen verwendet werden. Danach wird die Packung entsprechend
ihrer vorgesehenen Einsatzgröße vom laufenden Meter abgeschnitten
und unter Verwendung einer Hochdruckpresse mit einer
entsprechend auf die vorgesehene Einsatzgröße abgestimmten Pressform
annähernd auf die vorgesehene Enddichte verpreßt, woran
sich dann ein Einzelkalibrieren jeder Endform anschließt. Als
nachteilig ist aufgrund dieses aufwendigen Herstellungsverfahrens
anzusehen, daß bei unsachgemäßem Einbau der Packung
die Gefahr eines Dichteverlustes besteht. Ferner ist für jede
vorgesehene Endringform der Packungen ein speziell darauf abgestimmtes
Preßwerkzeug erforderlich. Nachteilig ist weiterhin,
daß jede Einsatzgröße der Packung gesondert auf Lager gehalten
werden muß, wodurch sich der Aufwand der Lagerhaltung
nach Raum und Kosten in unerwünschter Weise erhöht. Es besteht
daher ein Bedürfnis nach einem einfachen und wirtschaftlichen
Herstellungsverfahren für derartige Packungen, die die
oben genannten Nachteile nicht aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art verfügbar zu machen, nach dem sich zuverlässig
arbeitende Packungen mit einem geringen Aufwand
für verschiedene Einsatzgrößen herstellen lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1
genannten Merkmale gelöst. Bevorzugte Merkmale,
die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind in den nachgeordneten
Patentansprüchen enthalten.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens
ist es in vorteilhafter Weise möglich, den Herstellungsaufwand
für derartige Dichtungen deutlich zu verringern, weil bereits
im Flechtvorgang eine nahe der Enddichte liegende Packungsdichte
erzielt wird. Vorteilhaft braucht mit einem anschließenden
Kalibriervorgang nur noch eine geringe Verdichtung auf
die erforderliche Packungsenddichte von 1,5 g/cm3 vorgenommen
zu werden. Der bisher übliche Hochpreßvorgang mit speziellen
Werkzeugen entfällt. Von Vorteil ist die Verwendung von trockenem
PTFE-Graphit-Garn, weil der direkt und homogen in die
PTFE-Faserstruktur eingebettete Graphitanteil die Wärmeausdehnung
von PTFE stabilisiert. Damit ist für den Anwender der
Packung in günstiger Weise sichergestellt, daß Ventile und
Armaturen auch bei Lastwechsel und Anfahren in kaltem Zustand
dicht bleiben. Es wird in vorteilhafter Weise eine trockene
Packung geschaffen, die vollständig selbstschmierend arbeitet
und bei der kein "Ausbluten" von Hilfsschmiermitteln auftritt.
Dadurch wird gleichzeitig eine hohe Volumenstabilität erzielt,
die praktisch kein Nachjustieren erfordert, zu keiner Verunreinigung
führt und erhebliche Standzeitverbesserungen um
den Faktor 6 bis 10 gegenüber herkömmlichen Packungen erreicht.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Packung
eignet sich aufgrund des breiten universellen Anwendungsbereiches
und des drastischen Herabsetzens der Folgekosten infolge
längerer Standzeiten, weniger oder keiner Nachjustierung,
Leckageverminderung, Verminderung der Stillstandszeiten, Herabsetzen
von Produktionsausfall usw. hervorragend zur Standardisierung
und bietet gleichzeitig den Vorteil einer übersichtlicheren
Lagerhaltung. Anders als bei vorbekannten Packungen
besteht bei der erfindungsgemäß hergestellten Packung
auch nicht mehr die Gefahr eines Dichteverlustes bei unsachgemäßem
Einbau. Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Packung
die Lagerhaltung wesentlich vereinfachen, da sie vom laufenden
Meter produziert und erst für den Einsatz entsprechend dem gewünschten
Durchmesser abgeschnitten zu werden braucht. Somit
lassen sich inerte formstabile Packungen für verschiedene
Einsatzdurchmesser vom laufenden Meter herstellen, wobei der
bisher übliche spezielle Hochdruckpreßvorgang für jede einzelne
Durchmessergröße und eine entsprechende Bevorratung der
einzelnen Durchmessergrößen wegfällt. Dies ermöglicht eine
wesentliche Verbesserung der Flexibilität und des Aufwandes
der Lagerhaltung.
Bevorzugt wird die Packung aus einem trockenen zweiendigen
PTFE-Graphit-Garn, vorzugsweise unter einem Winkel von etwa
45 bis 60°, geflochten, wobei nach einer Weiterbildung der
Erfindung beim Flechten des PTFE-Graphit-Garns ein PTFE-
Zusatzfaden eingearbeitet wird. Die sehr guten chemischen,
thermischen und mechanischen Eigenschaften des bevorzugt
etwa zu gleichen Anteilen aus PTFE und Graphit bestehenden
und aus einer gereckten Membran hergestellten PTFE-Graphit-
Garns ermöglichen in vorteilhafter Weise die Herstellung
einer hochwertigen und langzeitbeständigen trockenen Packung
mit einem bisher unerreicht geringem Herstellungsaufwand.
Der bevorzugte Flechtwinkel von 45 bis 60° ist auch vorteilhaft
im Hinblick auf eine Minimierung des sogenannten "Key-
stoning", des Auswerfens der Packung am Innendurchmesser,
wenn die Packung beispielsweise in Ringe um eine Ventilspindel
gelegt wird.
Das erfindungsgemäße Flechten wird vorzugsweise auf einer
Flechtmaschine unter Berücksichtigung der für die vorgesehene
Packungsrohdichte erforderlichen Größe der Spannung,
die etwa 10% unter der Zugfestigkeit liegt, sowie der Führung,
der Flechtgeschwindigkeit und des Flechtwinkels des
trockenen zweiendigen PTFE-Graphit-Garns durchgeführt.
Die erzielte Rohdichte nach dem Flechtvorgang liegt um ca.
8 bis 15% höher als bisher erreichbar. Die erforderliche
Packungsenddichte von ca. 1,5 g/cm3 wird durch einen
Kalibriervorgang in bekannter Weise auf einem Kalibrierbock
unter Verwendung von Kalibrierkalandern vorgenommen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
sind dem anschließenden Beschreibungsteil zu entnehmen, in
dem Versuche und Versuchsergebnisse bezüglich der Einsatzeigenschaften
der erfindungsgemäß hergestellten Packung
näher beschrieben werden.
Zur Bestimmung der Zündtemperatur einer erfindungsgemäß
hergestellten Packung in verdichtetem Sauerstoff wurden etwa
0,2 bis 0,5 Gramm des pastösen oder zerkleinerten festen oder
auf Keramikfaser aufgetragenen flüssigen Versuchsmaterials
in einem mit Chrom/Nickel-Stahl ausgekleideten Autoklaven
(Rauminhalt etwa 34 cm3) gegeben. Der Autoklav wurde nach
dem Verschließen mit Sauerstoff bis zu einem Druck p a gefüllt
und in einer Niederfrequenz-Erwärmungsanlage induktiv
aufgeheizt, wobei die Temperatur fast linear um etwa
120 K/min anstieg. Der Temperaturverlauf wurde mit Hilfe
eines Thermoelements, dessen Lötstelle sich am Ort der Probe
befindet, durch einen Kompensationsschreiber registriert.
Gleichzeitig wurde auch der Druckverlauf mit Hilfe eines
Druckaufnehmers gemessen und registriert. Mit steigender
Temperatur erhöhte sich der Sauerstoffdruck im Autoklav kontinuierlich,
wobei die Entzündung der Probe an einem plötzlichen
steilen Temperatur- und Druckanstieg erkennbar war.
Der bei der Zündtemperatur vorliegende Sauerstoffdruck p e
wurde berechnet. Die Angabe des Sauerstoffdrucks p e war
insofern von Bedeutung, als sich die Zündtemperatur eines
Stoffes mit steigendem Sauerstoffdruck erniedrigt.
Bei fünf Versuchen mit einem Sauerstoffdruck p a von 50 bar
wurde als Zündtemperatur der Wert 446°C ± 3 K ermittelt.
Der zugehörige Sauerstoffdruck p e betrug etwa 125 bar.
Im nächsten Versuch wurde eine erfindungsgemäße hergestellte
Packung auf ihre Alterungsbeständigkeit in verdichtetem Sauerstoff
wie folgt geprüft. In einem gasdichten Behälter aus
Chrom/Nickel-Stahl wurde eine abgewogene Probe des Versuchsmaterials
100 Stunden bei erhöhter Temperatur der Einwirkung
verdichteten Sauerstoffs ausgesetzt. Der Fülldruck des Sauerstoffs
bei 20°C war so berechnet, daß er bei der Versuchstemperatur
100 bar beträgt. Bei dieser künstlichen Alterung
wurde ermittelt, ob die Probe allmählich mit Sauerstoff reagiert
oder sonstige erkennbare Veränderungen erfährt. Kriterien
für eine Beständigkeit gegen Sauerstoff unter den jeweiligen
Versuchsbedingungen waren unter Berücksichtigung
gewisser Toleranzen, die Beibehaltung der äußeren Beschaffenheit
der Probe, des Probengewichts und des Wertes der Zündtemperatur
nach der Alterung.
Nach der Alterung bei 200°C und 100 bar Sauerstoffdruck war
die Probe äußerlich unverändert. Das Probengewicht hatte um
1,05% abgenommen. Die Zündtemperatur der gealterten Probe
war mit 444°C ± 4 K gegenüber dem bei der nicht gealterten
Probe ermittelten Wert unverändert geblieben.
In einem weiteren Versuch wurde eine erfindungsgemäß hergestellte
Packung hinsichtlich ihrer Reaktionsfähigkeit bei
Einwirkung von Sauerstoff-Druckstößen untersucht. Hierzu
wurden etwa 0,2 bis 0,5 Gramm des pastösen oder zerkleinerten
festen oder auf eine Keramikfaser aufgetragenen flüssigen
Versuchsmaterials in einer heizbaren Stahlhülse von 15 cm3
Inhalt gegeben, die über ein 750 mm langes Rohr (lichte
Weite 14 mm) und ein pneumatisch betätigtes Schnellöffmungsventil
mit einem Sauerstoff-Druckbehälter verbunden war.
Nach Erwärmen der Hülse auf die Versuchstemperatur t a und
anschließendem Füllen des Rohres und der Hülse mit Sauerstoff
bis zum Druck p a wurde ein Schnellöffnungsventil geöffnet,
so daß auf 60°C vorgewärmter Sauerstoff mit dem Druck p e
schlagartig in das Rohr und in die Hülse einströmte. Der im
Rohr und in der Hülse befindliche Sauerstoff wurde dadurch
fast adiabatisch vom Druck p a auf den Druck p e verdichtet
und erwärmt. Wenn hierbei eine am steilen Temperaturanstieg
in der Hülse erkennbare Reaktion des Versuchsmaterials mit
dem Sauerstoff eintrat, wurden die Versuche mit einem verringerten
Druckverhältnis p e /p a fortgesetzt. Wenn dagegen
nach 30 Sekunden Wartezeit eine Reaktion des Versuchsmaterials
mit dem Sauerstoff nicht zu erkennen war, wurde die Hülse wieder
druckentlastet und der Versuch so lange (bis zu viermal)
wiederholt, bis eine Reaktion eintrat.
Jede Versuchsreihe umfaßte maximal fünf Einzelversuche mit
demselben Material und unter denselben Bedingungen. Wenn auch
nach dem fünften Einzelversuch der jeweiligen Versuchsreihe
eine Reaktion nicht eingetreten war, wurden die Versuche mit
jeweils neun Proben bei höheren Druckverhältnissen p e /p a
fortgesetzt, bis schließlich jenes Druckverhältnis ermittelt
werden konnte, bei dem innerhalb einer Versuchsreihe mit
fünf Einzelversuchen gerade noch keine Reaktion eintritt.
Führte eine Wiederholung dieser Versuchsreihe mit einer neuen
Probe zum gleichen Ergebnis, konnte die Prüfung beendet bzw.
bei einer anderen Versuchstemperatur p a fortgesetzt werden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der nachstehenden
Tabelle festgehalten.
Schließlich wurde noch die Reaktionsfähigkeit einer erfindungsgemäß
hergestellten Packung mit flüssigem Sauerstoff bei Schlagbeanspruchung
untersucht. Hierzu wurden jeweils etwa 0,5 Gramm
des flüssigen oder zerkleinerten festen Versuchsmaterials in
einen schalenförmigen Probenbehälter (h = 10 mm; ⌀ = 30 mm)
aus 0,01 mm dickem Kupferblech gegeben, mit flüssigem Sauerstoff
überschüttet und der Schlagwirkung eines Fallhammers
(Masse = 76,5 kg) ausgesetzt. Die Fallhöhe des Hammers war
veränderlich. Als Unterlage für den Probenbehälter diente
ein Stahlamboß mit einer Auflageplatte aus Chrom/Nickel-
Stahl. Der Amboß, der etwa die achtfache Masse des Fallhammers
besaß, wurde von vier auf den Stahlrahmen des Versuchsgerätes
aufgesetzten Dämpfungselementen getragen. Das
Versuchsgerät selbst stand auf einem Betonfundament.
Eine Reaktion der zu untersuchenden Probe mit dem flüssigen
Sauerstoff ist in der Regel an einer Flammenbildung und einem
mehr oder weniger heftigen Explosionsknall erkennbar. Durch
Verändern der Fallhöhe des Hammers wurde jene Schlagenergie
ermittelt, bei der gerade noch keine Reaktion eintritt. Dies
Ergebnis mußte bei zehnmaliger Ausführung des Versuchs unter
gleichen Bedingungen bestätigt werden. Die Versuche wurden
abgebrochen, falls bei einer Schlagenergie von 125 Nm oder
weniger (entsprechend einer Fallhöhe des Hammers von 0,17 m
oder weniger) Reaktionen beobachtet wurden. In diesem Fall
gilt der Werkstoff sicherheitstechnisch als ungeeignet für
Flüssigsauerstoff-Anlagen.
Als Ergebnis der Versuche ist festzuhalten, daß bei Fallhöhen
des Hammers bis zu 0,83 m (Schlagenergie bis 625 Nm)
bei 10 Einzelversuchen weder Explosionen noch sonstige Reaktionen
des Werkstoffs mit dem flüssigen Sauerstoff beobachtet
werden konnten. Erst bei 1,0 m Fallhöhe des Hammers
(Schlagenergie ≧ 750 Nm) erfolgten bei zwei von sieben Versuchen
Reaktionen unter Flammenerscheinung.
Zusammenfassend ergibt sich aus den Untersuchungen, daß die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte trockene
Packung zuverlässig und sicher bei Sauerstoff-Armaturen
bis zu Betriebstemperaturen von 200°C und einem maximalen
Sauerstoffdruck von 40 bar eingesetzt und in Anlagen oder
Anlagenteilen für flüssigen Sauerstoff problemlos verwendet
werden kann. Die Einsatzgebiete reichen von der chemischen,
pharmazeutischen und petrochemischen Industrie zu Kraftwerken,
Energieversorgung und bis zum Lebensmittelbereich, wobei die
Packung aufgrund des niedrigen Fluidgehaltes auch bei Nuklearanwendungen
geeignet ist. Spezielle Einsatzgebiete sind u. a.
Horizontal-Mischer bei Granulaten und Pulvern, Einsatz bei
aushärtenden und verklebenden Medien, in Abgasklappen von
Energieanlagen, die Rührwerks- und Autoklaven-Abdichtung
im Gasphasenbereich etc.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer im gesamten Ventil-
Armaturen-Kolbenpumpenbereich universell einsetzbaren
kalibrierten Packung, insbesondere für verdichteten
gasförmigen oder flüssigen Sauerstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein trockenes PTFE-Graphit-Garn mit einer Reißfestigkeit
von 0,9 bis 1,0 g/den zur Erzielung einer
Packungsrohdichte von etwa 1,1 bis 1,2 g/cm3 mit einer
geringfügig unterhalb seiner Reißfestigkeit liegenden
Beanspruchung geflochten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiendiges PTFE-Graphit-Garn geflochten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das PTFE-Graphit-Garn unter einem Winkel von
etwa 45 bis 60° geflochten wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Packung mit einem direkt und homogen in die
PTFE-Faserstruktur eingebetteten Graphitanteil hergestellt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Packung aus dem zu gleichen Anteilen aus
PTFE und Graphit bestehenden und aus einer gereckten
Membran hergestellten PTFE-Graphit-Garn geflochten
wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Flechten des PTFE-Graphit-Garns ein PTFE-
Zusatzfaden eingearbeitet wird.
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