DE3535479A1 - Vorrichtung zum befetten von werkstuecken - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befetten
von Werkstücken bei der spanlosen Umformung und beim Walzen
mit mindestens einer hohlen, mit radialen Fettdurchtritts
öffnungen versehenen Befettungswalze, die auf einer in einem
Vorrichtungsgestell gehaltenen Hohlachse drehbar gelagert
ist.
Eine derartige Vorrichtung ist aus dem DE-GM 85 06 390
bekannt. Hierbei wird das Befettungsmittel über die Hohlachse
durch Tropfzugabe oder unter Druck zugeführt. Als eigentliches
Auftragswerkzeug wird hierbei Filz verwendet, der als naht
loser Filzschlauch auf einen gelochten Stahlzylinder aufge
zogen wird. Die Befettung dieses Filzschlauches erfolgt über
das Innere der Befettungswalze.
Filz hat den Vorteil einer gewissen Speicherfähigkeit
und des weiteren, daß der Radial- bzw. Normaldruck gegen
den zu befettenden Artikel eingestellt werden kann. Als weni
ger geeignet hat sich jedoch Filzmaterial deshalb gezeigt,
weil lediglich Öle in einem relativ eng begrenzten, niedrigen
Viskositätsbereich eingesetzt werden können. Darüber hinaus
liegen bei der Verwendung von Filzwalzen im besonderen Schwie
rigkeiten darin, daß vorgeprägte, d.h. hinsichtlich ihrer
Oberfläche unebene Werkstückteile, nur schwer oder nicht zu
befetten sind.
In Kenntnis dieser Problematik liegt der Erfindung im
wesentlichen die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der ein
gangs genannten Art so auszugestalten, daß sich auch profi
lierte Werkstückteile gleichmäßig befetten lassen, während
gleichzeitig Befettungsmittel eines größeren Viskositätsbe
reiches einsetzbar sein sollen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch
die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale,
wobei hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen auf die
Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.
Nach der Erfindung sind auf der Walzenoberfläche kegel
förmige Bürsten-Büschel derart gehalten, daß sie mit ihren
breiten Kegelstirnflächen eine florartige Oberfläche bilden.
Durch diese Maßnahme gelingt es, auch tieferliegende Bereiche
eines profilierten Werkstückteiles gleichmäßig zu befetten.
Vorzugsweise bestehen die Bürsten-Büschel aus Naturhaar.
Ein solches besitzt eine recht heterogen aufgegliederte woll
artige Struktur, die Kappillare beinhaltet. Derartige Haare,
insbesondere Roßhaar, sind in der Lage, Öle in beachtlichem
Umfang zu speichern. Hierdurch wird ein gleichmäßiger Auftrag
des Befettungsmittels gewährleistet.
Es kann auch zweckmäßig sein, Bürsten-Büschel zu verwen
den, die aus einer Mischung aus Naturhaaren und Kunststoff
borsten bestehen. Dies ist im besonderen dann der Fall, wenn
höher profilierte Werkstücke zu befetten sind. Mit der Ver
größerung der radialen Erstreckung der Bürsten-Büschel nimmt
zwangsläufig auch die Weichheit der Bürstenoberfläche zu,
was für manche Anwendungen sicher von Vorteil ist. Um jedoch
tieferliegende Profilbereiche sicher zu erreichen, ist es
zweckmäßig, die Weichheit des Bürstenbesatzes zu begrenzen
und einige steifer eingestellte monofile Bürstenhaare aus
Kunststoff den Naturhaaren beizumischen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Bürsten-
Büschel in Sacklöchern innerhalb der Befettungswalze gehalten.
Die Bürsten-Büschel vermögen somit dauerhaft auch einem erhöh
ten Normaldruck zu widerstehen.
Der Abstand einander gegenüberliegender Befettungswalzen
ist bevorzugt einstellbar und in der Einstellposition arretier
bar. Es wird hierdurch vermieden, daß die Bürsten gegenseitig
ineinander eindringen. Die radialen Fettdurchleitungsöffnungen
befinden sich zweckmäßig zwischen den Sacklöchern für die
Halterung der Bürsten-Büschel. Es wird hierdurch vermieden,
daß sich die Borsten und Haare aus den Büschel lockern, so daß
eine hohe Lebensdauer der Vorrichtung gewährleistet ist.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche
Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Befettungswalze gemäß
der Erfindung, teilweise im Schnitt und teilweise in schema
tischer Darstellung und
Fig. 2 eine Seitenansicht des Vorrichtungsgestells,
in welchem zwei einander gegenüberliegende Befettungswalzen
gemäß der Erfindung gehalten sind.
Die in Fig. 1 dargestellte, in ihrer Gesamtheit mit
der Bezugsziffer 10 versehene Befettungswalze umfaßt einen
Hohlzylinder 11, der bevorzugt aus Stahl besteht, jedoch
auch aus verschiedenen widerstandsfähigen Materialien herge
stellt sein kann. Auf seinem Umfang trägt der Zylinder 11
versetzt zueinander Sacklöcher 12 zur Aufnahme der Bürsten-Bü
schel 13. Die Bürsten-Büschel 13, die in Fig. 1 nur zum Teil
und nur schematisch dargestellt sind, bestehen im wesentlichen
aus Naturhaaren, wie etwa Roßhaar. Zur Versteifung können
auch steifer eingestellte monofile Bürstenhaare aus Kunststoff
beigemischt sein.
Die Bürsten-Büschel 13 besitzen, ausgehend von dem je
weiligen Sackloch 12, in dem sie gehalten sind, eine kegel
förmige Ausbildung. Mit ihren breiteren Kegelstirnflächen
bilden sie eine florartige Oberfläche, die in Fig. 1 durch
die Hüllkurve 14 angegeben ist.
Der Zylinder 11 ist mit einer Mehrzahl von Fettdurch
trittsöffnungen 15 versehen, die den hohlen Zylinderinnenraum
16 mit der Außenfläche des Zylinders 11 verbinden. Durch diese
wird das Öl oder Fett durch Tropfzugabe oder unter Druck
von dem Zylinderinnenraum 16 dem Wurzelbereich der Bürsten-Bü
schel 13 zugeleitet. Infolge Zentrifugalwirkung bei umlaufen
der Walze und zudem unterstützt von einer Naturhaaren eigenen
Kapillarwirkung wird das Befettungsmaterial in den Spitzen
bereich der Bürsten-Büschel 13 geführt und kann dann auf
die Werkstückteile übertragen werden.
Die Fig. 2 gibt eine Seitenansicht der insgesamt mit
der Bezugsziffer 17 versehenen Befettungsvorrichtung in schema
tischer Darstellung wieder. Die Vorrichtung 17 umfaßt einen
Oberkasten 18 sowie einen Unterkasten 19, in denen jeweils
eine Hohlachse 20 bzw. 21 mit jeweils einer axialen Zuführungs
öffnung 22 bzw. 29 für das Befettungsmittel gehalten ist.
Die Befettungswalzen 10 sind drehbar auf den Hohlachsen 20
bzw. 21 gelagert. Für einen streifenförmigen Befettungsauf
trag auf ein Werkstückteil können auch mehrere Befettungs
walzen mit geringerer axialer Ausdehnung auf jeweils einer
Hohlachse 20 bzw. 21 gelagert sein.
Oberkasten 18 und der Unterkasten 19 sind arretierbar in
einem vorbestimmten Abstand zueinander gehalten. Hierzu dient
eine sich auf den Stirnseiten der Kästen 18 und 19 gegenüber
liegende Anordnung, die aus einer Kugelführung 23 auf einer
Seite der Achsen 20 bzw. 21 und einer Verstellspindel-Anord
nung 24 auf der gegenüberliegenden Seite besteht. Über die in
der raumfest gehaltenen Spindelmutter 30 mit einem geeigneten
Werkzeug drehbare Gewindespindel 25, die am freien Ende Konter
muttern 27 trägt, die an einer am Oberkasten 18 befestig
ten Winkellasche 26 angreifen, läßt sich der Abstand der
Walzen 10 voneinander einstellen und arretieren. Mit der
Einstellbarkeit und der Arretierbarkeit des Abstandes können
unterschiedliche Werkstückhöhen berücksichtigt werden. Außer
dem kann hierdurch vermieden werden, daß die Bürsten 10 inein
andergreifen.
Das ggf. profilierte Werkstück 28 wird seitlich in die
Befettungsvorrichtung 17 eingeführt, wobei die Walzen 10 ange
trieben werden, oder auch frei mitlaufen können.
Damit wurde eine Befettungsvorrichtung geschaffen, die
ein gleichmäßiges Befetten auch stark profilierter Werkstück
teile ermöglicht, und zwar unter Einsatz von Befettungsmitteln
eines großen Viskositätsbereiches. Für besonders ausgestaltete
Profilierungen der Werkstücke können auch Befettungswalzen
eingesetzt werden, deren Bürstenbesatz im Bereich der florar
tigen Oberfläche (Hüllkurve 14) profiliert ist.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Befetten von Werkstücken bei der
spanlosen Umformung und beim Walzen mit mindestens einer
hohlen, mit radialen Fettdurchtrittsöffnungen versehenen
Befettungswalze, die auf einer in einem Vorrichtungsgestell
gehaltenen Hohlachse drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeich
net, daß auf der Walzenoberfläche kegelförmige Bürsten-Büschel
(13) derart gehalten sind, daß sie mit ihren breiteren Kegel
stirnflächen eine florartige Oberfläche (14) bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Büsten-Büschel (13) aus Naturhaar bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bürsten-Büschel (13) aus einer Mischung aus Natur
haaren und Kunststoffborsten bestehen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten-Büschel (13) in Sack
löchern (13) der Befettungswalze (10) gehalten sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand einander gegenüber
liegender Befettungswalzen (10) einstellbar und in der Ein
stellposition arretierbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die radialen Fettdurchtritts
öffnungen (15) zwischen den Sacklöchern (12) für die Halterung
der Bürsten-Büschel (13) befinden.
Priority Applications (1)
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