DE3535391C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Eine solche Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
ist z. B. für optische Anzeige, Lichtkopplung,
optische Aufzeichnung und Licht-Nachrichtenverbindung
geeignet.
Bei einer bekannten Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
wird der Flüssigkristall (wie z. B. ein nematischer
Flüssigkristall mit positiver Dielektrizität) zwischen
orthogonal ausgerichtete lichtdurchlässige Elektroden
gefüllt und schraubenförmig bzw. in Helixstruktur ausgerichtet,
um eine verdrillte nematische bzw. TN-Zelle (twisted
nematic cell) zu bilden. Diese Zelle wird zwischen zwei
mit ihren Polarisierrichtungen senkrecht zueinander ausgerichtete
Polarisierplatten eingefügt, so daß im statischen
Zustand, bei dem zwischen den Elektroden kein elektrisches
Feld errichtet ist, ein Lichtstrom die orthogonalen Polarisierplatten
passieren kann, während dann, wenn zwischen
den Elektroden ein elektrisches Feld errichtet ist, der
Flüssigkristall in der Richtung des elektrischen Felds
senkrecht zu den Ebenen der Elektroden ausgerichtet wird
und der Lichtstrom somit nicht durch die Austritt-Polarisierplatte
treten kann. Bei einer anderen Vorrichtung
werden lichtdurchlässige Substrate mit parallel ausgerichteten
Elektroden derart angeordnet, daß die Elektrodenebenen
einander gegenüberstehen, und es wird zwischen
die Elektroden ein Flüssigkristall eingefüllt, der sich
homogen ausrichtet. Diese Vorrichtung wird üblicherweise
als Lichtschalter verwendet. Bei Errichten eines elektrischen
Felds ändert sich die Ausrichtung des Flüssigkristalls
und damit der Brechungsindex derart, daß das unter einem
bestimmten Winkel auf die Substratebene der Vorrichtung
einfallende Licht an der Grenzfläche zwischen dem Flüssigkristall
und der Elektrode total reflektiert oder vollständig
durchgelassen wird.
In der japanischen Patentveröffentlichung 53-3928 ist
eine Lichtmodulationsvorrichtung offenbart, deren Flüssigkristall
zwischen Substrate mit einem Beugungsgitter aus
periodischen Unebenheiten eingefüllt ist, welches an mindestens
einem der Substrate an der dem Flüssigkristall zugewandten
Seite ausgebildet ist, und bei der zum Modulieren
des Lichts die Ausrichtung des Flüssigkristalls derart
gesteuert wird, daß die Brechungsbedingung für einfallendes
Licht verändert wird. Bei dieser Vorrichtung wird die
Lichtinterferenz an dem Beugungsgitter genutzt und durch
Färbungsmodulation eine klare Farbe erzielt. Durch Nutzung
der Wellenlängen-Selektivität des Beugungsgitters können
verschiedenartige Modulationen erreicht werden.
Bei den herkömmlichen Lichtmodulationsvorrichtungen einschließlich
der in der japanischen Patentveröffentlichung 53-3928
offenbarten Lichtmodulationsvorrichtung wird der Flüssigkristall
nach dem herkömmlichen Reibeverfahren oder durch
schräges Aufdampfen von SiO₂ oder MgF₂ ausgerichtet bzw.
orientiert. Daher ist der Grad der Ausrichtung des Flüssigkristalls
gering, die Ansprechzeit lang und die Temperaturstabilität
gering. Bei der TN-Zelle kann infolge der Dicke
der Zelle die Ansprechzeit nicht verkürzt werden, wobei
infolge der Verwendung der Polarisationsplatten der Lichtwirkungsgrad
niedrig und das Kontrastverhältnis gering
ist. Daher besitzt die Zelle keine zufriedenstellenden
Eigenschaften für eine Anzeigevorrichtung.
Weiterhin ist aus der DE 29 31 293 eine Flüssigkristallanzeige
bekannt, auf deren beiden Substratplatten jeweils
ein Elektrodenbelag sowie eine Orientierungsschicht aufgebracht
sind. In diese Orientierungsschichten sind Rillen
eingebracht, die eine Orientierung des Flüssigkristalls
sicherstellen sollen. Die Dicke der Orientierungsschichten
ist sehr gering, so daß keine Beugungseffekte auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 zu schaffen, die schnell anspricht,
hohen Lichtwirkungsgrad besitzt und stabil arbeitet.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
besitzen somit der Flüssigkristallabschnitt
und das Beugungsgitter im wesentlichen dieselbe Höhe,
so daß sichergestellt ist, daß eine sehr gute Ausrichtung
der Flüssigkristallmoleküle allein aufgrund des Beugungsgitters
erfolgt, ohne daß zusätzliche Orientierungsbehandlungen
wie etwa eine Schrägbedampfungstechnik oder ein
Reibevorgang eingesetzt werden müssen. Die erfindungsgemäße
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung besitzt rasches
Ansprechverhalten und einen sehr guten Wirkungsgrad bezüglich
der Lichtausnutzung bei hohem Kontrastverhältnis
und guter Störlichtfreiheit und ist kompakt aufgebaut.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Flüssigkristall
durch die feinen Rillen des Beugungsgitters ausgerichtet.
Infolgedessen ist die Ausrichtung des Flüssigkristalls
sehr exakt und regelmäßiger bzw. gleichmäßiger
als die durch das herkömmliche Reibeverfahren oder das
schräge Aufdampfen erzielbare. Durch Ändern der Ausrichtung
des Flüssigkristalls kann der Brechungsindex des Flüssigkristalls
für das einfallende Licht so geändert werden,
daß die Eigenschaften des durch die Rillen und den Flüssigkristall
in den Rillen gebildeten Phasen-Beugungsgitters
verändert werden und das einfallende Licht somit auf unterschiedlichste
Weise moduliert wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Der Aufbau und die Funktion der Vorrichtung ist durch
die Form des zwischen den Substraten ausgebildeten Beugungsgitters,
nämlich durch dessen rechteckige, dreieckige,
sinusförmige oder asymmetrische Form bzw. Querschnittsform,
durch die Abmessungen des Beugungsgitters wie etwa die
Teilung des Gitters, die Tiefe der Rillen, die Breite
der Rillen und die Dicke der Flüssigkristallschicht sowie
durch die Eigenschaften des Flüssigkristalls bestimmt. Die
Formen und Abmessungen des Beugungsgitters sollen so festgelegt
werden, daß der Flüssigkristall regelmäßig in die
vorbestimmte Richtung ausgerichtet wird und als Beugungsgitter
wirkt. Als Beugungsgitter kann ein Phasen-Beugungsgitter
oder ein Reflexions-Beugungsgitter gewählt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1A bis 1C zeigen jeweils die grundlegende Gestaltung
einer erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 2A und 2B veranschaulichen das Grundprinzip der
Modulation.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Lichtmodulationsvorrichtung
in einer anderen Anwendung,
bei der das Licht schräg aufgestrahlt
wird, um das Intensitätsverhältnis
von in nullter Ordnung gebeugtem
Licht zu in erster Ordnung gebeugtem
Licht zu steuern.
Fig. 4 zeigt einen Bereich für eine Teilung P
eines Beugungsgitters und einen Lichteinfallwinkel
R, die erforderlich sind,
wenn die Lichtmodulationsvorrichtung
nach Fig. 3 nur das in der nullten Ordnung
und das in der ersten Ordnung gebeugte
Licht abgeben soll.
Fig. 5A bis 5H veranschaulichen die Herstellung der erfindungsgemäßen
Lichtmodulationsvorrichtung
gemäß der Gestaltung nach Fig. 3.
Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Lichtmodulationsvorrichtung,
bei der ein Sägezahn-
Beugungsgitter verwendet ist.
Fig. 7A bis 7C zeigen Spektraldurchlaßkennlinien für
Cyan, Magenta und Gelb bei der Verwendung
der erfindungsgemäßen Lichtmodulationsvorrichtung
mit der Gestaltung nach
Fig. 3 als Farbfilter.
Fig. 8A bis 8F veranschaulichen die Herstellung einer
Lichtmodulationsvorrichtung mit den in
Fig. 7 gezeigten Kennlinien.
Fig. 9A und 9B veranschaulichen die Bedingungen für das
Formen eines Beugungsgitters in einer
Lichtmodulationsvorrichtung mit flacher
Spektraldurchlaßkennlinie.
Fig. 10A bis 10E veranschaulichen die Herstellung der
Lichtmodulationsvorrichtung, die die
flache Spektraldurchlaßkennlinie hat
und die ein Dreieck-Beugungsgitter aufweist.
Fig. 11 zeigt eine Anordnung zum Messen des
spektralen Durchlaßgrades der in Fig.
10 gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 12 zeigt die Abhängigkeit der Brechungsindizes
des Flüssigkristalls und des
Substrats der in Fig. 10 gezeigten
Lichtmodulationsvorrichtung von der
Wellenlänge.
Fig. 13 zeigt für die in Fig. 10 gezeigte
Lichtmodulationsvorrichtung die spektrale
Durchlässigkeit von in nullter
Ordnung durchgelassenem Licht sowie
theoretische und experimentelle Werte
bei dem Durchlassen bzw. Sperren des
Lichts.
Fig. 14 zeigt eine Substratmatrize für die
Massenherstellung der Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 15A und 15B zeigen eine Lichtmodulationsvorrichtung
mit einer Lichtsperrvorrichtung
zum Sperren von in höherer Ordnung gebeugtem
Licht.
Fig. 16 zeigt eine Lichtsperrvorrichtung zum
Sperren von in höherer Ordnung gebeugtem
Licht mit Lichtabsorptionselementen
oder Lichtstreuelementen.
Fig. 17A bis 17E veranschaulichen die Herstellung einer
Lichtmodulationsvorrichtung, die gemäß
Fig. 15A aufgebaut ist und die als
Lichtsperrvorrichtung zum Sperren von
in höherer Ordnung gebeugtem Licht
Lichtwellenleiter aufweist.
Fig. 18A bis 18E veranschaulichen die Herstellung einer
Lichtmodulationsvorrichtung, die gemäß
Fig. 15A aufgebaut ist und die als
Lichtsperrvorrichtung zum Sperren von
in höherer Ordnung gebeugtem Licht
Lichtwellenleiter aufweist.
Fig. 19 zeigt eine Anordnung zum Messen der
Eigenschaften der in den Fig. 17 und
18 gezeigten Lichtmodulationsvorrichtungen.
Fig. 20 zeigt ein anderes, in der Lichtmodulationsvorrichtung
verwendetes Sägezahn-
Beugungsgitter.
Fig. 21 zeigt die Temperaturkennlinien von gewöhnlichen
Brechungsindizes und außergewöhnlichen
Brechungsindizes des durch
das Beugungsgitter der Lichtmodulationsvorrichtung
ausgerichteten Flüssigkristalls
bzw. des nach einem herkömmlichen
Ausrichtungsverfahren ausgerichteten
Flüssigkristalls.
Fig. 22 veranschaulicht die Formung einer Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 23A und 23B zeigen eine als Lichtschalterzeile ausgebildete
erfindungsgemäße Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 24A und 24B zeigen eine als Modulationsvorrichtung
mit Lichtschaltfunktion ausgebildete
erfindungsgemäße Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 25A und 25B zeigen eine gemäß Fig. 24B gestaltete,
durch ein elektrisches Feld gesteuerte
Lichtmodulationsvorrichtung und deren
Funktion.
Fig. 26 veranschaulicht die Formung der in
Fig. 25 gezeigte Lichtmodulationsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt die grundlegende Gestaltung einer
erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung.
Mit 1 sind lichtdurchlässige Isolatoren,
mit 2 ein Flüssigkristall und
mit 3 lichtdurchlässige Substrate bezeichnet. Bei
der in Fig. 1A gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung sind
die lichtdurchlässigen Substrate 3 einander gegenübergesetzt,
während in dem Zwischenraum zwischen den Substraten
3 abwechselnd die lichtdurchlässigen Isolatoren 1 und
der Flüssigkristall 2 angeordnet sind, um ein Beugungsgitter
zu bilden. Dies stellt den grundlegenden Aufbau
der Lichtmodulationsvorrichtung dar. Nach Fig. 1B haben
die Isolatoren 1 Dreieckform bzw. Dreieckquerschnitt,
während sie nach Fig. 1C sinusförmig sind bzw. sinusförmigen
Querschnitt haben.
In den Vorrichtungen gemäß den Fig. 1A bis 1C wird der
Flüssigkristall in der Richtung der Rillen des Beugungsgitters
senkrecht zur Zeichnungsebene ausgerichtet und
die Ausrichtung des Flüssigkristalls mittels einer (nicht
gezeigten) Einrichtung zum Steuern der Ausrichtung
beispielsweise durch ein elektrisches Feld, ein Magnetfeld
oder Wärme verändert. Wenn das elektrische Feld
benutzt wird, werden bei den in Fig. 1 gezeigten Vorrichtungen
Elektrodenfilme an den lichtdurchlässigen Substraten
3 oder ein Elektrodenfilm an einem der Substrate 3
sowie ein weiterer Elektrodenfilm an den lichtdurchlässigen
Isolatoren 1 angebracht und mit den Elektrodenfilmen
verbundene Zuleitungsdrähte an eine Strom- bzw.
Spannungsquelle angeschlossen.
In Fig. 1 ist mit T die Dicke bzw. Höhe des in der
Vorrichtung ausgebildeten Beugungsgitters bezeichnet,
während mit P die Teilung des Beugungsgitters bezeichnet
ist. Diese Abmessungen haben die Größenordnung von µm.
Das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzte
Beugungsgitter muß sowohl das einfallende Licht beugen
als auch den Flüssigkristall ausrichten, so daß es den
folgenden Bedingungen genügen sollte:
Allgemein hängt die Beugung des durch das Beugungsgitter
modulierten bzw. veränderten Lichtstroms für einen
vorgegebenen Einfallwinkel in starkem Ausmaß von der
Wellenlänge des Lichts ab. Die beschriebene Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
ist für Licht
einer beliebigen Wellenlänge anwendbar, und zwar unabhängig
davon, ob es monochromatisches Licht oder weißes
Licht ist. Es sei nun angenommen, daß die Vorrichtung als
Anzeigevorrichtung oder Lichtschalter verwendet wird und
das Licht eine Wellenlänge λ₀ im Bereich 350 nm ≦ λ₀ ≦
800 nm hat. Zur Angabe der Eigenschaften des Beugungsgitters
wird ein Parameter Δ nT definiert, wobei Δ n die
Differenz zwischen einem gewöhnlichen bzw. normalen
Brechungsindex n₀ und einem außergewöhnlichen bzw.
anormalen Brechungsindex n e des Flüssigkristalls und
T die Höhe bzw. Dicke des Beugungsgitters bezeichnen. Zum
wirkungsvollen Modulieren des Lichts mit der Wellenlänge
in dem vorstehend genannten Bereich ist es erforderlich,
daß bei dem Gitter mit dem Rechteckquerschnitt die
Bedingung 0,2 ≦ Δ nT ≦ 1 (µm) und bei dem Gitter mit dem
Dreieckquerschnitt die Bedingung 1,3 ≦ Δ nT ≦ 7,0 (µm)
eingehalten wird. Wenn das Gitter sinusförmigen oder
trapezförmigen Querschnitt hat, ergeben sich Bedingungen,
die zwischen denjenigen für den Rechteckquerschnitt und
den Dreieckquerschnitt liegen. Falls die Form nicht
vorgeschrieben ist, ist für das Beugungsgitter die Bedingung
0,2 ≦ Δ nT ≦ 7,0 (µm) einzuhalten. Innerhalb dieses
Bereichs wird der Flüssigkristall genügend ausgerichtet.
Wenn beispielsweise der Flüssigkristall die Differenz Δ n
= 0,3 hat, wird die Höhe bzw. Dicke T des Beugungsgitters
so gewählt, daß die Bedingung 0,7 ≦ T ≦ 22 (µm) eingehalten
wird.
Die Teilung P des Gitters, die ein weiterer Parameter für
die Eigenschaften des Beugungsgitters ist, hat wie die
Dicke bzw. Höhe T einen starken Einfluß auf die Ausrichtung
des Flüssigkristalls. Zur vollständigen Ausrichtung
des Flüssigkristalls durch das Beugungsgitter und insbesondere
durch die die Vertiefungen des Gitters bildenden
Flächen gelten für die Teilung P als obere Grenze 10 µm
und als untere Grenze die Wellenlänge, die verwendet
wird, um eine normale Beugung sicherzustellen. Daher gilt
für die Teilung P die Bedingung λ₀ ≦ P ≦ 10 (µm). Für den
Wellenlängenbereich 350 nm < λ₀ < 800 nm muß die Teilung
P die Bedingung 0,8 µm ≦ P ≦ 10 µm erfüllen.
Wenn die beschriebene Lichtmodulationsvorrichtung als
Lichtschalter zum Steuern des Durchlassens oder Sperrens
von Beugungslicht nullter Ordnung eingesetzt wird, ist
der Winkelabstand zu dem Beugungslicht höherer Ordnung
wie dem in ±1-ter Ordnung gebeugten Licht kritisch. Da
die höchste Ordnung der durch das Beugungsgitter hervorgerufenen
Beugung des Lichts nur von der Wellenlänge λ₀
des einfallenden Lichts und von der Teilung P des Gitters
abhängt, ist es möglich, für das unter einem Normalwinkel
einfallende Licht nur das in der nullten und der ±1-ten
Ordnung gebeugte Licht oder nur das Beugungslicht nullter
Ordnung dadurch zu erhalten, daß die Teilung entsprechend
dem einfallenden Licht gewählt wird. Die Teilung sollte
nur innerhalb des Bereichs der Bedingung für die Ausrichtung
verändert werden. Wenn die beschriebene Lichtmodulationsvorrichtung
als einzelner Lichtschalter eingesetzt
wird, wird eine Lichtabschirmung mit einer Blendenöffnung
verwendet; wenn die Vorrichtung ein eindimensionale
Anordnung bzw. Zeile eingesetzt wird, wird eine Lichtabschirmung
mit einer Schlitzöffnung verwendet; wenn die
Vorrichtung als zweidimensionale Anordnung zur Sichtanzeige
eingesetzt wird, wird eine Vorrichtung zum Anpassen
von Eingangs/Ausgangsstufen verwendet; auf diese Weise
wird das durch das Beugungslicht höherer Ordnung verursachte
Problem gelöst.
Die Gestaltung des Beugungsgitters und der beschriebenen
Lichtmodulationsvorrichtung wird gemäß den vorstehend
genannten Bedingungen, gemäß den bei der Herstellung
entstehenden Problemen, gemäß den Solleigenschaften der
Vorrichtung und gemäß einer Einrichtung bestimmt, in die
die Vorrichtung eingebaut wird. Die in Fig. 1 und den
folgenden Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele stellen
jeweils die unter diesen Bedingungen geformte Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
und deren jeweilige
Anwendung dar.
Der in der beschriebenen Lichtmodulationsvorrichtung
verwendete Flüssigkristall 2 ist vorzugsweise ein nematisches
Flüssigkristall mit positiver Dielektrizität und
einer großen Differenz zwischen dem außergewöhnlichen
bzw. anormalen Brechungsindex n e und dem gewöhnlichen
bzw. normalen Brechungsindex n₀ für das einfallende
Licht, nämlich mit einer großen Brechungsindex-Differenz
Δ n. Es kann jedoch auch paradielektrisches Flüssigkristall
verwendet werden. Der nematische Flüssigkristall
mit positiver Dielektrizität wird auf regelmäßige bzw.
gleichmäßige Weise derart ausgerichtet, daß eine Längsachse
des Kristalls parallel zu den Rillen des in der
Lichtmodulationsvorrichtung ausgebildeten Beugungsgitters
steht, während der paradielektrische Flüssigkristall
unter Verdrillen in einer vorbestimmten Richtung in den
Rillen des Beugungsgitters ausgerichtet wird. Bei der
beschriebenen Lichtmodulationsvorrichtung werden die
Ausrichtungsvektoren des Flüssigkristalls durch das
Beugungsgitter mit den feinen Rillen gesteuert. Die
Ausrichtung des in eine vorbestimmte Richtung und/oder
einen vorbestimmten Zustand ausgerichteten Flüssigkristalls
wird dadurch geändert, daß mittels einer Spannungsquelle
zwischen den lichtdurchlässigen Elektroden
ein elektrisches Feld errichtet wird, so
daß der auf das einfallende Licht wirkende Brechungsindex verändert
wird.
Fig. 2 veranschaulicht das grundlegende Prinzip der
Modulation mit der erfindungsgemäßen Lichtmodulationsvorrichtung.
Mit 6 ist einfallendes Licht, mit 7
Beugungslicht höherer Ordnung und mit 8
Beugungslicht nullter Ordnung bzw. Durchlaßlicht
bezeichnet. Das einfallende Licht ist senkrecht zur
Zeichnungsebene linear polarisiert. Der Flüssigkristall 2
ist ein nematischer Flüssigkristall mit positiver Dielektrizität
und in der Richtung der Rillen des Beugungsgitters
an dem lichtdurchlässigen Isolator 1′ senkrecht
zur Zeichnungsebene ausgerichtet.
Bei einem statischen Zustand, bei dem zwischen
Elektroden 4 kein elektrisches Feld errichtet ist, ist
der Flüssigkristall 2 in der Richtung der Beugungsgitterrillen
an dem lichtdurchlässigen Isolator 1′ ausgerichtet,
wobei die Polarisierrichtung des einfallenden Lichts 6
mit der Orientierungsrichtung des Flüssigkristalls 2
zusammenfällt und der effektive Brechungsindex des
Flüssigkristalls 2 gleich dem außergewöhnlichen bzw.
anormalen Brechungsindex n e ist. Falls ein Brechungsindex
n g des Isolators 1′, eine Wellenlänge λ₀ des
einfallenden Lichts 6 und eine Tiefe bzw. Höhe T der
Rillen des Beugungsgitters der Gleichung
(n e - n g) · T = λ₀/2 (1)
genügen, wird gemäß Fig. 2A das einfallende Licht 6 zu
dem Beugungslicht 7 höherer Ordnung, während kein
Durchlaßlicht 8 nullter Ordnung erzeugt wird.
Wenn ein vorbestimmtes Feld zwischen den Elektroden 4
errichtet wird, wird der Flüssigkristall 2 in der
Richtung des elektrischen Felds, nämlich senkrecht zur
Ebene der Elektroden 4 ausgerichtet, wobei sich der
effektive bzw. an dem einfallenden Licht 6 wirkende
Brechungsindex des Flüssigkristalls 2 auf den gewöhnlichen
bzw. normalen Brechungsindex n₀ ändert. Falls die
Gleichung
n₀ = n g (2)
erfüllt ist, tritt das einfallende Licht 6 ohne Beugung
durch, so daß es zu dem in nullter Ordnung gebeugten
Durchlaßlicht 8 wird.
Gemäß der Erläuterung anhand der Fig. 2 wird das Licht
nullter Ordnung bei dem statischen Zustand gesperrt und
bei dem Errichten des elektrischen Felds durchgelassen,
jedoch kann auch das Licht nullter Ordnung bei dem
statischen Zustand durchgelassen und bei dem Errichten
des elektrischen Felds gesperrt werden. Die Bedingungen
hierfür sind durch die folgenden Gleichungen (3) und (4)
gegeben:
n e = n g, (3)
(n g - n₀) × T = λ₀/2. (4)
In der vorstehenden Erläuterung ist bei der Betrachtung
des Beugungslichts bzw. Durchlaßlichts 8 nullter Ordnung
die Steuerung des Durchlassens und Sperrens des Beugungslichts
beschrieben. Durch Verändern der Höhe der angelegten
Spannung in der Weise, daß die Orientierungsrichtung
des Flüssigkristalls einen Winkel in bezug auf die Ebene
der Elektroden 4 bzw. 4 und 4′ einnimmt, kann jedoch das
Durchlassen des Beugungslichts nullter Ordnung verändert
und die Entstehung des Beugungslichts 7 höherer Ordnung
gesteuert werden, so daß das einfallende Licht 6 verteilt
oder abgelenkt werden kann.
Die Charakteristik des Beugungslichts hängt hauptsächlich
von der Teilung P der Rillen des Beugungsgitters ab.
Durch Verkleinerung der Teilung P kann das erzeugte Beugungslicht
7 höherer Ordnung verringert werden oder allein das
Beugungslicht 8 nullter Ordnung erzeugt werden.
Üblicherweise beträgt die Teilung P der Rillen des
Beugungsgitters nicht mehr als 10 µm, wobei die Teilung
entsprechend dem Anwendungsfall festgelegt wird, während
das zu nutzende Beugungslicht höherer Ordnung sowie der
Winkelabstand zu dem Beugungslicht nullter Ordnung
berücksichtigt werden. Die Dicke bzw. Höhe T des
Beugungsgitters beträgt üblicherweise 1,0 bis 2,0 µm und
wird auf geeignete Weise entsprechend dem Anwendungsfall
festgelegt.
Es werden nun die Herstellung der in Fig. 1A gezeigten
Lichtmodulationsvorrichtung und die Bestimmung der
Leistungsfähigkeit der auf diese Weise hergestellten
Vorrichtung erläutert. Bei der hier beschriebenen
Lichtmodulationsvorrichtung werden auf die dem Flüssigkristall
2 bzw. dem Beugungsgitter zugewandten Flächen
der lichtdurchlässigen Substrate 3 der in Fig. 1A
gezeigten Vorrichtung lichtdurchlässige Elektrodenfilme
aufgebracht.
Es wurde Corning Glas 7059 (Corning Glass Co., mit einem
Brechungsindex 1,544 bei λ = 632,8 nm) auf die Abmessungen
25 × 25 × 1 mm³ zugeschnitten, wonach die beiden
Oberflächen der Platte auf eine Einheit innerhalb
einiger weniger Newtonringe poliert wurden, die Platte
mit Ultraschall mittels Methanol, Triquelen (Trichlorethylen,
Trilen), Aceton oder reinem Wasser gewaschen
wurde, mit Stickstoffgas getrocknet wurde und in Stickstoffatomosphäre
bei 120°C über 20 min gebrannt wurde.
Auf die Glassubstrate wurden Messingmasken zum Bilden von
Streifen mit 5 mm Teilung aufgelegt und durch Ionenplattierung
ITO-Filme in einer Dicke von 100 nm geformt. Auf
die Rückflächen der ITO-Filme wurden durch Elektronenstrahl-Dampfablagerung
MgF₂-Filme mit einer Dicke von
114,6 nm aufgebracht. Die ITO-Filme hatten einen
Brechungsindex 1,80 bei He-Ne-Laserstrahlen (λ₀ = 632,8
nm) und einen Schicht- bzw. Flächenwiderstand von 180 Ohm
je Flächeneinheit. Die He-Ne-Laserstrahlen wurden
senkrecht auf die Ebene des MgF₂-Films gerichtet, wobei
eine geringe Reflexion beobachtet wurde. Auf den ITO-Film
wurde nach einem Hochfrequenz-Aufsprühverfahren eine
Schicht aus Dampfablagerungs-Glas (Schott-Glas 8329) in
einer Dicke von 1,7 µm aufgebracht, wonach dann durch
Schleuderbeschichtung Negativ-Fotolack RD-2000N (von
Hitachi) aufgebracht und vorgebrannt wurde, um einen
Fotolack-Film mit einer Dicke von 1,5 µm zu bilden. Dann
wurde mit dem Fotolackfilm eine Belichtungsmaske mit
einem Gittermuster mit 4 µm Teilung in Berührung gebracht
und durch die Maske hindurch mit Ultraviolettlicht
belichtet, wonach der Fotolack entwickelt und abgespült
wurde, so daß auf dem aufgedampften Glasfilm ein Gitter
aus dem Fotolack RD-2000N gebildet wurde. Der aufgedampfte
Glasfilm wurde nach einem Ar-Ionenätzverfahren zu
einem Gitter geätzt, wonach dann der Fotolackfilm in
einem Fotolackentferner gelöst wurde, um in dem ITO-Film
Glasgitterrillen zu formen.
Mit dem auf diese Weise erzeugten Glassubstrat mit den
Glasgitterrillen wurde ein weiteres Glassubstrat mit
einem ITO-Film unter Gegenübersetzung ihrer Elektrodenflächen
in Berührung gebracht und in die Glasgitterrillen
Flüssigkristall RO-TN 601 mit positiver Dielektrizität
eingefüllt (von Roche; n₀ = 1,503, n e = 1,699). Danach
wurden Zuleitungsdrähte angeschlossen und mit einer
Spannungsquelle verbunden.
Auf die auf diese Weise hergestellte Lichtmodulationsvorrichtung
wurden senkrecht He-Ne-Laserstrahlen gerichtet,
die linear in der Richtung der Glasgitterrillen
polarisiert waren. Der Brechungsindex des Flüssigkristalls
für die Laserstrahlen war der außergewöhnliche
bzw. anormale Brechungsindex n e, wobei der größte Teil
des einfallenden Lichts, das den durch die Gleichung (1)
gegebenen Bedingungen genügte, zu dem Beugungslicht 7
höherer Ordnung wurde. Dann wurde mit einer Spannung von
10 VSpitze-Spitze und 1 kHz ein elektrisches Feld
errichtet. Der Flüssigkristall wurde dadurch in der
Richtung des elektrischen Felds ausgerichtet und der
Brechungsindex des Flüssigkristalls für die Laserstrahlen
zu dem gewöhnlichen bzw. normalen Brechungsindex
n₀, wobei der größte Teil des einfallenden Lichts, bei
dem die Gleichung (2) erfüllt war, zu dem Durchlaßlicht
bzw. Beugungslicht nullter Ordnung wurde. Das Verhältnis
des Durchlaßlichts nullter Ordnung zu dem einfallenden
Licht war im statischen Zustand geringer als 1% und bei
dem Anlegen des elektrischen Felds 90%. Infolgedessen
wurden ein Nutzungswirkungsgrad der Lichtstrahlen von 90% und
ein Kontrastverhältnis von mehr als 90 erreicht.
Es wird nun ein weiteres Beispiel für die Modulation mit
der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
erläutert.
Nach Fig. 3 wird auf die in Fig. 1A gezeigte Vorrichtung
das einfallende Licht schräg in der Weise aufgestrahlt,
daß nur das Beugungslicht nullter Ordnung und das
Beugungslicht erster Ordnung entsteht, wobei das Verhältnis
der Lichtintensitäten des Beugungslichts veränderbar
ist. In Fig. 6 ist mit R der Einfallwinkel des
Einfallichts 6 bezeichnet, während die anderen Bezugszeichen
die gleichen Elemente wie bei den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen bezeichnen.
Wenn das Licht auf das Beugungsgitter unter dem Einfallwinkel
R einfällt, wird durch das Ändern des Brechungsindex
des Flüssigkristalls 2 der Modulationsgrad Δ nT des
durch den Flüssigkristall 2 und die lichtdurchlässigen
Isolatoren 1 gebildeten Beugungsgitters gesteuert, so daß
die Lichtintensität des Beugungslichts 8 nullter Ordnung
eingestellt wird. Da sich auch die Lichtintensitäten des
Beugungslichts 7 höherer Ordnung dementsprechend ändern,
ist es möglich, das Verhältnis der Lichtintensitäten des
Beugungslichts nullter Ordnung und des Beugungslichts
einer vorbestimmten höheren Ordnung zu verändern. Allein
das Beugungslicht nullter Ordnung und erster Ordnung kann
dadurch abgegeben werden, daß auf geeignete Weise die
Parameter zur Erfüllung folgender Bedingungen gewählt
werden:
Dabei ergibt die Gleichung (5) die Bedingung für das
Erzeugen des Beugungslichts erster Ordnung, während die
Gleichung (6) die Bedingung für das Fehlen von Beugungslicht
zweiter Ordnung darstellt und die Gleichung (7) die
Bedingung für das Fehlen von Beugungslicht der Ordnung
"-1" darstellt; λ₀ ist die Wellenlänge des einfallenden
Lichts, T ist die Dicke des Beugungsgitters, P ist die
Teilung des Beugungsgitters, n g ist der Brechungsindex
des lichtdurchlässigen Isolators 1, n e ist als außergewöhnlicher
bzw. anormaler Brechungsindex der obere
Grenzwert des steuerbaren Brechungsindex des Flüssigkristalls
2 und n₀ ist als gewöhnlicher bzw. normaler
Brechungsindex der untere Grenzwert des steuerbaren
Brechungsindex.
Falls gleichzeitig die Bedingungen gemäß allen drei
Gleichungen erfüllt sind, wird nur das Beugungslicht
nullter Ordnung und erster Ordnung abgegeben. Fig. 4
zeigt einen Bereich der Teilung P sowie des Einfallwinkels
R, bei welchen die Bedingungen erfüllt werden. Falls
die Bedingungen gemäß den nachstehenden Gleichungen (8)
bis (11) erfüllt werden, kann nur Beugungslicht der
nullten Ordnung oder der ersten Ordnung abgegeben werden.
n g = n₀, (8)
(n e - n g) · T = λ₀/2, (9)
n g = n e, (10)
(n g - n₀) · T = λ₀/2. (11)
Falls die Bedingungen gemäß Gleichung (8) oder (10)
erfüllt sind, werden alle Teile des einfallenden Lichts
durchgelassen und zu dem Beugungslicht nullter Ordnung,
während bei dem Erfüllen der Bedingungen gemäß Gleichung
(9) oder (11) kein Beugungslicht nullter Ordnung entsteht
und alle Teile des einfallenden Lichts zu dem Beugungslicht
erster Ordnung werden.
Es werden nun die Herstellung der Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
mit dem in Fig. 3 gezeigten
Beugungsgitter und die Bestimmung der Leistungsfähigkeit
der auf diese Weise erzeugten Vorrichtung erläutert.
Die Fig. 5 veranschaulicht die Herstellung dieser
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung. Mit 12 ist
eine kammförmige lichtdurchlässige Elektrode bezeichnet,
mit 13 sind Masseelektroden bezeichnet und mit 14 sind
Feldelektroden für das Errichten eines elektrischen Felds
bezeichnet. Die gleichen Elemente wie die in den vorangehenden
Ausführungsbeispielen gezeigten sind mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Die beiden Seiten von Tempaxglas (Schottglas, 25 × 25 × 1
mm³) wurden auf eine Ebenheit innerhalb einiger weniger
Newtonringe poliert, mit Ultraschall mittels Methanol,
Trilen, Aceton oder reinem Wasser gewaschen, mit
Stickstoffgas getrocknet und in Stickstoffatmosphäre bei
120°C über 20 min gebrannt. Danach wurde auf die
Glasplatte durch Ionenplattierung ein ITO-Film in einer
Dicke von 100 nm aufgebracht. Der ITO-Film hatte einen
Schicht- bzw. Flächenwiderstand von 20 Ohm je Flächeneinheit
und eine Durchlässigkeit von mehr als 80% für Licht
mit einer Wellenlänge im Bereich von 400 bis 900 nm. Der
ITO-Film wurde in die Form der in Fig. 8A gezeigten
Elektrode 4 geätzt. Dann wurde nach einem Elektronenstrahl-Dampfablagerungsverfahren
Aufdampfungsglas 8329
(von Schott) in einer Dicke von 1,5 µm aufgebracht und
durch Schleuderbeschichtung Negativ-Fotolack RD-2000N
(von Hitachi) aufgeschichtet, um einen Fotolackfilm mit
einer Dicke von 2 µm zu bilden. Nach einem Vorbrennen bei
140°C über 20 min wurde durch eine Maske hindurch mit
Ultraviolettlicht belichtet, wodurch ein reliefförmiges
Fotolackgitter mit einer Teilung von 1 µm gebildet wurde.
Dann wurde nach einem Ionenfräsverfahren bzw. Ionenabtrageverfahren
der Fotolack-Gitterfilm auf eine Tiefe von
1,46 µm geätzt, wodurch das in Fig. 5C bzw. 5D gezeigte
Substrat gebildet wurde.
Dann wurde zum Erzeugen des Gegensubstrats auf gleichartige
Weise an einer Tempax-Glasplatte die kammförmige
Elektrode aus ITO-Film gemäß Fig. 5E geformt, wonach die
beiden Substrate derart unter Gegenübersetzung der lichtdurchlässigen
Elektrodenflächen aneinandergesetzt wurden,
daß die Richtung der Rillen des Beugungsgitters orthogonal
zu der Richtung der kammförmigen Elektrode war;
danach wurde Flüssigkristall eingefüllt und dicht abgeschlossen.
Der Flüssigkristall war nematisches Flüssigkristall
ZLI1285 (von Merck) mit positiver Dielektrizität.
Abschließend wurden Zuleitungsdrähte mit den
durchsichtigen Elektroden verbunden und an eine
Spannungsquelle angeschlossen.
Es wird nun ein Verfahren zum Errichten eines
elektrischen Felds für das Steuern der Ausrichtung des
Flüssigkristalls erläutert.
Normalerweise wird eine Spannung an die lichtdurchlässigen
Elektroden 4 des mit dem Beugungsgitter versehenen
Substrats 3 angelegt, wobei die entgegengesetzte kammförmige
Elektrode 12 durch die Masseelektroden 13 und die
Feldelektroden 14 für das Errichten des elektrischen
Felds gebildet ist. Wenn an die Feldelektrode 14 eine
Spannung angelegt wird, die mit der Spannung an der
Elektrode 4 in Phase ist, wird zwischen der Feldelektrode
14 und der Grund- bzw. Masseelektrode 13 ein elektrisches
Feld erzeugt, durch das der Flüssigkristall 2 längs der
Rillen ausgerichtet wird. Wenn an die Feldelektrode 14
keine Spannung angelegt wird, wird ein zu der Elektrodenebene
senkrechtes elektrisches Feld erzeugt, so daß der
Flüssigkristall 2 in der zur Ebene des Beugungsgitters
senkrechten Richtung ausgerichtet wird.
Auf die Lichtmodulationsvorrichtung nach Fig. 5G wurden
unter einem Einfallwinkel R = 24° Halbleiter-Laserstrahlen
(λ₀ = 820 nm) gerichtet, die linear in der Richtung
der Rillen des Beugungsgitters polarisiert waren; es
wurde eine Rechteck-Wechselspannung mit 30 VSpitze-Spitze
und 10 kHz angelegt. Die Ansprechzeit für das
Umschalten von dem Beugungslicht nullter Ordnung auf das
Beugungslicht erster Ordnung betrug 1 ms, während die
Ansprechzeit für das Umschalten von dem Beugungslicht
erster Ordnung auf das Beugungslicht nullter Ordnung 0,5
ms betragen hat. Der Lichtstrom-Nutzungsfaktor war höher
als 80%, während das Kontrastverhältnis 100 erreicht
wurde.
Ein Substrat, bei dem die in Fig. 5 gezeigte kammförmige
Elektrode durch eine plane Elektrode ersetzt war, und ein
Substrat mit einem Beugungsgitter wurden zu einer
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung zusammengebaut,
in die paradielektrisches Flüssigkristall eingefüllt
wurde; die Vorrichtung wurde auf einer Temperatur
von 60°C gehalten; unter einem Einfallwinkel von 24°
wurden He-Ne-Laserstrahlen (λ₀ = 632,8 nm) aufgestrahlt,
die linear in der Richtung der Rillen des
Gitters polarisiert waren. Durch das Anlegen positiver
und negativer Impulsspannungen über die Elektroden wurde
das Umschalten zwischen dem Beugungslicht nullter Ordnung
und dem Beugungslicht erster Ordnung erreicht. Der Lichtstrom-Nutzwirkungsgrad
war höher als 80%, das Kontrastverhältnis
war 100 und die Ansprechzeit bei dem Umschalten
zwischen dem Beugungslicht nullter Ordnung und dem
Beugungslicht erster Ordnung war 20 µs.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
wurde die Lichtsteuereinrichtung erläutert, bei der die
Änderung der Lichtintensität zwischen dem Beugungslicht
nullter Ordnung und dem Beugungslicht erster Ordnung
genutzt wird. Es wird nun eine Lichtsteuereinrichtung
erläutert, bei der eine Änderung der Lichtintensität
zwischen dem Beugungslicht nullter Ordnung und Beugungslicht
zweiter oder höherer Ordnung genutzt wird.
Fig. 6 zeigt eine Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
mit einem Sägezahn- oder Rampengitter. Die
gleichen Elemente wie die in Fig. 5 gezeigten sind mit
den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Das Sägezahngitter
kann die Energie von einfallendem Licht nur bis zu
Beugungslicht einer bestimmten Ordnung durchlassen. Nach
Fig. 6 ist ein Sägezahn- bzw. Rampenwinkel oder Fußwinkel
α 62,5° und das einfallende Licht wird linear in der
Richtung der Rillen des Beugungsgitters polarisiert und
senkrecht auf diese Vorrichtung gestrahlt. Die Energie
des einfallenden Lichts wird in dem Beugungslicht nullter
Ordnung und dem Beugungslicht dritter Ordnung konzentriert,
so daß der größte Teil des abgegebenen Lichts aus
diesem Beugungslicht besteht. An die lichtdurchlässigen
Elektroden 4 wurde eine Rechteck-Wechselspannung mit
30 VSpitze-Spitze und 10 kHz angelegt. Die Ansprechzeit
bei dem Umschalten von dem Beugungslicht nullter Ordnung
auf das Beugungslicht dritter Ordnung betrug 1 ms, die
Ansprechzeit bei dem Umschalten von dem Beugungslicht
dritter Ordnung auf das Beugungslicht nullter Ordnung
betrug 0,5 ms, der Lichtstrom-Nutzungswirkungsgrad war
höher als 80% und das Kontrastverhältnis war 100.
Die Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtungen gemäß
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind
Durchlaß-Vorrichtungen, obgleich sie auch als Reflexions-
Vorrichtungen eingesetzt werden können. Eine Flüssig
kristall-Lichtmodulationsvorrichtung kann dadurch zu
einer Reflexionsvorrichtung gestaltet werden, daß statt
einer der lichtdurchlässigen Elektroden, einer der
lichtdurchlässigen Isolatoren oder einem der lichtdurchlässigen
Substrate ein Element mit hohem Reflexionsvermögen
verwendet oder ein zusätzlicher Reflexionsfilm
gebildet wird. Infolgedessen können durch
Wahl der Art der Vorrichtung (Durchlaßvorrichtung oder
Reflexionsvorrichtung) sowie der Formen und Abmessungen
des Beugungsgitters verschiedene Lichtmodulationsvorrichtungen
hergestellt werden, die in verschiedenen
Geräten beispielsweise als Lichtschalter für ein Flüssigkristall-Druckwerk,
als Flüssigkristall-Sichtvorrichtung
zur Direktbetrachtung oder zur Projektion oder als Lichtteilervorrichtung,
Lichtablenkvorrichtung oder Lichtschalter
zur Lichtnachrichtenverbindung verwendet werden
können.
Wenn das Beugungsgitter Dreieckform hat, wird die
Gleichung (1) durch folgende Gleichung ersetzt:
(n e - n g) · T = λ₀. (1′)
Es wird nun die Verwendung der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung als Farbfilter
erläutert.
Bei der Anzeige oder dem Aufzeichnen eines Farbbilds
werden in einem einzelnen Element drei Farbfilter für
Rot R, Grün G und Blau B oder für Cyan C, Magenta M und
Gelb Y gebildet, wobei zur Sichtanzeige des Farbbilds
selektiv in einer oder in mehreren der drei Farben
beleuchtet wird bzw. zum Aufzeichnen des Farbbilds das
Licht durch die drei Farbfilter aufgeteilt und das
durchgelassene Licht selektiv aufgenommen wird.
Wenn ein Farbfilterelement nach dem Stand der Technik
benutzt wird, sind für jedes Bildelement drei Farbbildzellen
erforderlich, wobei ferner drei Sätze von
Fotoaufnahmevorrichtungen, Leuchtvorrichtungen oder
Leuchtröhren erforderlich sind. Infolgedessen ist der
Aufbau kompliziert und der Lichtstrom-Nutzungswirkungsgrad
gering, wobei Einschränkungen hinsichtlich der
anzeigbaren oder erhältlichen Farbinformationen bestehen.
Wenn die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
benutzt wird, können drei Farben wie
beispielsweise Cyan C, Magenta M und Gelb Y mittels einer
einzigen Vorrichtung angezeigt werden. Es wird die
Anwendung der gemäß Fig. 1A aufgebauten Lichtmodulationsvorrichtung
erläutert. Ein Phasen-Beugungsgitter ist normalerweise
von der Wellenlänge abhängig. Diese naturgegebene
Eigenschaft wird für den Aufbau des Farbfilters
genutzt.
Von dem Flüssigkristall 2 oder dem lichtdurchlässigen
Isolator 1 nach Fig. 1A wird die Breite desjenigen
Elements mit dem höheren Brechungsindex mit l bezeichnet,
während die Breite des Elements mit dem geringeren
Brechungsindex mit S bezeichnet wird.
Sobald der Lichtstrom durch das Brechungsgitter hindurchtritt,
in dem sich der Brechungsindex periodisch mit der
Wellenlänge des einfallenden Lichts ändert, wird kein
Beugungslicht nullter Ordnung, aber Beugungslicht höherer
Ordnung durch einfallendes Licht mit einer Wellenlänge
hervorgerufen, die folgender Gleichung genügt:
Δ n · T = (m + 1/2) × λ₀ (m = 0, 1, 2, . . .), (12)
wobei Δ n die Differenz zwischen den Brechungsindizes im
Beugungsgitter, nämlich die Differenz zwischen den
Brechungsindizes der beiden das Gitter bildenden Materialien
ist und λ₀ die Wellenlänge des einfallenden Lichts
ist.
Es liegt Beugungslicht nullter Ordnung mit einer anderen
Wellenlänge vor. Daher wird ein Farbfilter mit einer
Spektraldurchlaßkennlinie gebildet, bei welcher die
Durchlässigkeit für das Durchlaßlicht nullter Ordnung um
λ₀ herum gering ist.
Die linke Seite der Gleichung (12), nämlich das Produkt
Δ nT aus der Differenz zwischen den Brechungsindizes in
dem Beugungsgitter und der Dicke ist als Gittermodulationsindex
definiert. T ist konstant, während dagegen Δ n
dadurch veränderbar ist, daß die Ausrichtung des Flüssigkristalls
geändert wird bzw. die Brechungsindizes
geändert werden. Infolgedessen ist die Spektraldurchlaßkennlinie
für das einfallende Licht steuerbar.
Wenn die erfindungsgemäße Lichtmodulationsvorrichtung als
Farbfilter eingesetzt wird, ist ein bestimmter Winkelabstand
zwischen dem Durchlaß nullter Ordnung und dem
Beugungslicht höherer Ordnung, insbesondere erster
Ordnung erforderlich, so daß daher Einschränkungen
hinsichtlich der Teilung P und der Dicke bzw. Höhe T des
Beugungsgitters bestehen. Gemäß der Beschreibung der
erfindungsgemäßen Lichtmodulationsvorrichtung ist die
Teilung P üblicherweise nicht größer als 10 µm und die
Dicke T nicht geringer als 1,5 µm. Außer durch die
Parameter in der Gleichung (1), nämlich die Brechungsindex-Differenz
Δ n und die Dicke T des Beugungsgitters
wird die Spektralcharakteristik der erfindungsgemäßen
Vorrichtung durch die Breiten l und S der Materialien des
Gitters beeinflußt. Das Verhältnis l/S beträgt vorzugsweise
3/7 bis 5/5, wobei l die Breite des Materials mit
dem höheren Brechungsindex ist und S die Breite des
Materials mit dem niedrigeren Brechungsindex ist. Durch
das Wählen des Verhältnisses l/S in diesem Bereich kann
ein Farbfilter mit den in Fig. 7 gezeigten Spektraldurchlaßkennlinien
gebildet werden.
Fig. 7 zeigt die mittels des mit der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung aufgebauten
Farbfilters erzielten Spektraldurchlaßkennlinien
für die drei Farben Cyan, Magenta bzw. Gelb.
Es werden nun die Herstellung und die Bestimmung der
Leistungsfähigkeit der Lichtmodulationsvorrichtung mit
den in Fig. 7 gezeigten Kennlinien erläutert.
Fig. 8 veranschaulicht die Herstellung dieser
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung. Die gleichen
Elemente wie die in den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gezeigten sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
Die beiden Seiten einer Glasplatte aus Corning Glas 7059
(Corning Glass Co.; 50 × 50 × 2 mm³) wurden auf eine Ebenheit
innerhalb einiger weniger Newtonringe poliert, mit Ultraschall
mittels Methanol, Trilen, Aceton oder reinen
Wassers gewaschen, mit Stickstoffgas getrocknet und in
Stickstoffatmosphäre bei 120°C über 20 min gebrannt. Dann
wurde nach einem Ionenplattierungsverfahren auf der
Glasplatte ein ITO-Film in der Dicke von 100 nm gebildet.
Der ITO-Film hatte einen Flächenwiderstand von 20 Ohm je
Flächeneinheit und eine Durchlässigkeit von mehr als 80%
für Wellenlängen zwischen 380 und 780 nm. Der ITO-Film
wurde in die Form der in Fig. 11A gezeigten Elektrode 4
geätzt. Dann wurde nach einem Hochfrequenz-Aufsprühverfahren
ein SiO₂-Film mit einer Dicke von 3 µm aufgebracht
und durch Schleuderbeschichtung Negativ-Fotolack RD-2000N
(von Hitachi) aufgeschichtet, um einen Fotolackfilm mit
einer Dicke von 1,5 µm zu bilden. Nach einem Vorbrennen
bei 140°C über 20 min wurde durch eine Maske hindurch mit
Ultraviolettstrahlen belichtet und dann der Fotolackfilm
entwickelt und gespült, wodurch ein reliefförmiges
Fotolackgitter mit einer Teilung 2,5 µm gebildet wurde.
Danach wurde nach einem reaktiven Ionenätzverfahren unter
Verwendung eines CF₄-O₂-Gasgemisches der SiO₂-Film auf
eine Tiefe von 2,4 µm geätzt. Das auf diese Weise
erzeugte Substrat ist in Fig. 8C bzw. 8D gezeigt.
Mit dem gleichen Corningglas 7059 wurde ein Gegensubstrat
hergestellt, das gemäß Fig. 8A gestaltet war. Die beiden
Substrate wurden unter Gegenübersetzung der lichtdurchlässigen
Elektroden 4 angeordnet, wonach der Flüssigkristall
2 dazwischengefüllt wurde und dichtend abgeschlossen
wurde. Der verwendete Flüssigkristall 2 war der
Flüssigkristall RO-TN200 mit positiver Dielektrizität
(von Roche). Abschließend wurden Zuleitungsdrähte an die
lichtdurchlässigen Elektroden 4 angeschlossen und mit der
Spannungsquelle 5 verbunden, um die in Fig. 8 gezeigte
Anordnung aufzubauen.
Auf die in Fig. 8F gezeigte Anordnung wurde senkrecht
weißes Licht aufgestrahlt, das in der Richtung der Rillen
des Gitters, nämlich senkrecht zur Zeichnungsebene
polarisiert war. Im statischen Zustand stimmten die
Ausrichtung des Flüssigkristalls 2 und die Polarisierrichtung
des weißen Lichts miteinander überein, so daß
für das weiße Licht der außergewöhnliche bzw. anormale
Brechungsindex n e gültig war. Die Brechungsindex-
Differenz n und die Dicke T des Gitters haben der
Gleichung (12) bei der Wellenlänge λ₀ = 550 nm entsprochen,
so daß gemäß der Darstellung durch die Kurve in
Fig. 7A die spektrale Verteilung des Durchlaßlichts
nullter Ordnung die Farbe Magenta ergab. Dann wurde eine
Spannung mit 4 VSpitze-Spitze und 1 kHz an die lichtdurchlässigen
Elektroden angelegt. Dabei wurde die
Gleichung (12) bei der Wellenlänge λ₀ = 450 nm erfüllt,
so daß sich die in Fig. 7B gezeigte Spektralkennlinie
des Durchlaßlichts nullter Ordnung für "Gelb" ergab.
Danach wurde eine Spannung mit 8 VSpitze-Spitze angelegt.
Dabei war die Gleichung (12) für die Wellenlänge λ₀ =
640 nm erfüllt, so daß sich die in Fig. 7C gezeigte
Spektralkennlinie des Durchlaßlichts nullter Ordnung für
"Cyan" ergab.
Auf diese Weise wurde das Farbfilter mit veränderbarer
Durchlässigkeit für Cyan, Magenta und Gelb erzeugt.
Ein Farbfilter für Rot, Grün und Blau kann dadurch
erzeugt werden, daß ein Flüssigkristall mit einer
größeren Brechungsindexdifferenz zwischen dem außergewöhnlichen
bzw. anormalen Brechungsindex n e und dem
gewöhnlichen bzw. normalen Brechungsindex n₀ verwendet
wird.
Durch das Verwenden der erfindungsgemäßen Flüssigkri
stall-Lichtmodulationsvorrichtung als Farbfilter kann die
Vorrichtung als Farbbild-Anzeigevorrichtung sowie auch
als Farbcomputerelement für eine Verarbeitung in Farbe
eingesetzt werden.
Bei einem Flüssigkristall-Drucker wird üblicherweise eine
Weißlichtquelle verwendet. Außer bei der Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung als Farbfilterelement ist
es vorteilhaft, daß die Vorrichtung eine flach verlaufende
Spektraldurchlaßkennlinie hat, wenn Licht mit einer
Vielzahl von Wellenlängenkomponenten moduliert wird. Es
wird nun eine Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
beschrieben, die eine flache Spektraldurchlaßkennlinie,
nämlich eine im wesentlichen von der Wellenlänge unabhängige
Durchlässigkeit hat.
In Fig. 9 sind die Bedingungen für das Formen eines
Beugungsgitters in einer Lichtmodulationsvorrichtung mit
flacher Spektraldurchlaßkennlinie veranschaulicht. Die
Fig. 9A zeigt eine Vorrichtung, die mit einem elektrischen
Feld gesteuert wird, während die Fig. 9B eine
Vorrichtung zeigt, die mit Wärme gesteuert wird. Die
gleichen Elemente wie die in den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gezeigten sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Mit 15 ist ein lichtdurchlässiges
Heizelement bezeichnet, mit P ist die Teilung der Rillen
des Beugungsgitters bezeichnet und mit a, a′ sowie a′′
sind Projektionslängen von Schrägseiten des Gitters in
einer Teilung des Gitters bei der Projektion auf die
Ebene des Beugungsgitters bzw. auf die Substratebene
bezeichnet.
Nach Fig. 9A ist in dem lichtdurchlässigen Substrat 3
ein Beugungsgitter mit sockelförmigem Querschnitt ausgebildet,
über dessen Oberfläche die lichtdurchlässige
Elektrode 4′ ausgebildet ist; zwischen die Elektrode 4′
und die gegenübergesetzte flache lichtdurchlässige
Elektrode 4 ist der Flüssigkristall 2 eingefüllt. Durch
ein zwischen den Elektroden 4 und 4′ errichtetes elektrisches
Feld wird die Ausrichtung des Flüssigkristalls 2
verändert, so daß der Brechungsindex gesteuert wird.
Fig. 9B zeigt eine Lichtmodulationsvorrichtung, bei der
der Brechungsindex des Flüssigkristalls 2 durch Wärme
gesteuert wird. Diese Vorrichtung enthält das lichtdurchlässige
Heizelement 15. Das Flüssigkristall 2 ist
zwischen das Heizelement 15 und das lichtdurchlässige
Substrat 3 eingefügt, das ein Sägezahn-Beugungsgitter
hat. Bei den in den Fig. 9A und 9B gezeigten Lichtmodulationsvorrichtungen
erfüllt die Projektionslänge für
eine Teilung der Rillen des Beugungsgitters, nämlich die
Projektionslänge a + a′ bzw. a′′ der Schrägseite für die
Teilung P jeweils die Bedingung
Falls die Projektionsfläche der Schrägseiten des
Beugungsgitters nicht mehr als 50% der gesamten Projektionsfläche
des Beugungsgitters beträgt, wird der
Brechungsindex des Flüssigkristalls 2 gesteuert, wodurch
das Beugungslicht unabhängig von der Wellenlänge des
einfallenden Lichts gesteuert werden kann.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung bedeutet das Steuern
des Beugungslichts, daß die Lichtintensität des in
nullter Ordnung gebeugten Lichts durch Ändern des
Brechungsindex des Materials mit dem veränderbaren
Brechungsindex, durch Aufteilen des einfallenden Lichts
und durch Steuern der Lichtintensitäten der Teillichtströme
gesteuert wird.
Die Querschnittsform des Beugungsgitters für das
Erreichen der flachen spektralen Durchlaßcharakteristik
ist infolge der einfachen Herstellung und der Ausrichtungsfähigkeit
vorzugsweise die Dreieckform.
Es werden nun das Herstellen einer Lichtmodulationsvorrichtung
mit einem Beugungsgitter mit Dreieckquerschnitt
und die Bestimmung der spektralen Durchlässigkeit der auf
diese Weise hergestellten Vorrichtung erläutert.
Fig. 10 veranschaulicht die Herstellung der Lichtmodulationsvorrichtung
mit dem Dreieck-Beugungsgitter.
Gleiche Elemente wie die in den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gezeigten sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
Die beiden Seiten eines lichtdurchlässigen Substrats 3
aus ABS-Harz (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymer) wurden
zu ebenen Flächen poliert, wonach auf einer Seite in
einem vorbestimmten Bereich von 10 × 10 mm² gemäß Fig. 13A
mittels einer Strichreißmaschine ein Dreieckquerschnitt-
Gitter mit einer Teilung von 6 µm und einer Tiefe von 6
µm erzeugt wurde. Danach wurde gemäß Fig. 10C bzw. 10D
über dem Gitterbereich und dem anderen Bereich in
Bandform ein ITO-Film 4′ in einer Dicke von 100 nm
aufgebracht. Es wurde ein gleichartiges lichtdurchlässiges
ABS-Substrat 3 ohne das Gitter hergestellt, auf den
in Form eines Bands ein ITO-Film 4 aufgebracht wurde; in
dem Bereich außerhalb des Gitterbereichs wurden Teflon-
Abstandshalter 10 mit einer Dicke von 1 µm aufgesetzt,
wonach die beiden Substrate 3 unter Gegenübersetzung der
ITO-Filme 4 und 4′ zusammengesetzt wurden und in den
Zwischenraum der nematische Flüssigkristall 2 eingefüllt
wurde, um damit die Vorrichtung gemäß Fig. 10E
fertigzustellen. Es werden nun das Verfahren zum
Ermitteln der spektralen Durchlässigkeit der Lichtmodulationsvorrichtung
nach Fig. 10 sowie die Ermittlungsergebnisse
beschrieben.
Fig. 11 veranschaulicht ein Verfahren zur Bestimmung
der Leistungsfähigkeit der Lichtmodulationsvorrichtung
gemäß dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Mit 16 ist eine Lichtquelle bezeichnet, mit 17 ist ein
Spektrometer bezeichnet, mit 18 ist ein Polarisator
bezeichnet, mit 19 ist die Lichtmodulationsvorrichtung
bezeichnet, mit 20 ist eine Blende bezeichnet, mit 21 ist
ein Fotosensor bezeichnet, mit 5 ist die Ansteuerungs-
Spannungsquelle bezeichnet und mit 22 ist eine Lichtausgabe-Anzeigevorrichtung
bezeichnet. Das von der Lichtquelle
16 kommende Licht wird mittels des Spektrometers
17 in Licht mit jeweils unterschiedlichen Wellenlängen
aufgeteilt, das dann durch den Polarisator 18 in Richtung
der Rillen des Beugungsgitters der Lichtmodulationsvorrichtung
19 polarisiert wird. Diese verschiedenen Lichtstrahlen
werden aufeinanderfolgend auf den Beugungsgitterbereich
der Lichtmodulationsvorrichtung 19 gerichtet.
Durch das Ein- und Ausschalten der Spannungsquelle 5 wird
das auf das Beugungsgitter der Lichtmodulationsvorrichtung
19 fallende Licht vollständig durchgelassen oder
gebeugt. Von dem aus der Lichtmodulationsvorrichtung 19
abgegebenen Beugungslicht gelangt nur das Beugungslicht
nullter Ordnung durch die Blende 20 zu dem Fotosensor 21,
so daß es mittels der Lichtausgabe-Anzeigevorrichtung 22
gemessen wird. Diese Messung wird für die einfallenden
Lichtstrahlen mit den jeweils verschiedenen Wellenlängen
wiederholt.
Bei dem statischen Zustand, bei dem zwischen den ITO-
Filmen bzw. Elektroden 4 und 4′ der Lichtmodulationsvorrichtung
19 kein elektrisches Feld errichtet ist, ist der
Flüssigkristall in der Richtung der Rillen des Gitters
ausgerichtet, so daß für das einfallende Licht der
außergewöhnliche bzw. anormale Brechungsindex n e des
Flüssigkristalls zur Wirkung kommt. Wenn zwischen den
Elektroden 4 und 4′ ein bestimmtes elektrisches Feld
errichtet wird, wird der Flüssigkristall 2 in der
Richtung des elektrischen Felds ausgerichtet, nämlich
senkrecht zu der Richtung der Rillen des Beugungsgitters;
dadurch wird für das einfallende Licht der gewöhnliche
bzw. normale Brechungsindex n₀ des Flüssigkristalls
wirksam. Ein Beugungswirkungsgrad η₀ für das Beugungslicht
nullter Ordnung ergibt sich zu
wobei λ₀ die Wellenlänge des einfallenden Lichts ist,
n g der Brechungsindex des lichtdurchlässigen Substrats 3
mit der Beugungsgitterstruktur ist, T die Höhe des
Beugungsgitters ist und Δ n = |n e - n g | oder Δ n = |n₀ -
n g | gilt. Gemäß Gleichung (13) ergibt sich η₀ = 1,
wenn Δ n = 0 gilt, und η₀ = 0, wenn Δ nT = m λ₀ gilt
(m = 1, 2, 3, . . .).
Fig. 12 zeigt die Wellenlängenabhängigkeit der
Brechungsindizes des Flüssigkristalls E7 (BDH) und des
lichtdurchlässigen ABS-Substrats 3, die in der Lichtmodulationsvorrichtung
19 verwendet werden. Eine Kurve 23
zeigt den anormalen Brechungsindex n e des Flüssigkristalls
2, eine Kurve 24 zeigt den normalen Brechungsindex
n₀ des Flüssigkristalls 2 und eine Kurve 25 zeigt den
Brechungsindex n g des Substrats 3. Gemäß der Darstellung
sind der normale Brechungsindex n₀ des Flüssigkristalls 2
und der Brechungsindex n g des Substrats 3 im wesentlichen
gleich.
Fig. 13 zeigt Spektraldurchlaßkennlinien für das
Durchlaßlicht nullter Ordnung bei dieser Lichtmodulationsvorrichtung.
Mit Kurven 261 und 262 sind theoretische
Lichtdurchlaßwerte bzw. Lichtdurchlaßwerte gemäß der
Messung nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
dargestellt, während mit Kurven 271 und 272 theoretische
Werte bzw. Messungen des Durchlasses bei dem Sperren des
Lichts dargestellt sind. Die theoretischen Werte sind aus
der Gleichung (13) ermittelt, während die Meßwerte mit
der in Fig. 11 gezeigten optischen Anordnung erzielt
wurden. Die Differenz zwischen den theoretischen Werten
und den Meßwerten ist in erster Linie auf die Endreflexion
bzw. Abschlußreflexion an dem lichtdurchlässigen
ABS-Substrat 3 zurückzuführen. Wenn eine Entspiegelungsvorrichtung
angebracht wird, kommen die Meßwerte näher an
die theoretischen Werte heran. Gemäß der Darstellung in
Fig. 13 hat das beschriebene optische System keine
Wellenlängenabhängigkeit und für weißes Licht einen
flachen bzw. gleichmäßigen Verlauf des Kontrastes. Das
summierte Kontrastverhältnis für die Wellenlängen 400 bis
700 nm ist höher als 40, wobei der Lichtstrom-Nutzungswirkungsgrad
bei dem Durchlassen des Lichts höher als 80%
ist. Wenn eine Rechteckspannung mit 15 V Effektivwert und
1 kHz angelegt wird, beträgt die Ansprechzeit bei dem
Anstieg 0,5 ms und bei dem Abfall 2 ms.
Es wird nun ein Ausführungsbeispiel für die Massenproduktion
der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
beschrieben. Mittels einer Strichreißmaschine
bzw. Anreißvorrichtung wird ein dem Beugungsgitter
bei dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
gleichartiges Beugungsgitter mit Dreieckquerschnitt
an einer bestimmten Fläche mit 10 × 10 mm² einer hochglanzpolierten
Al-Platte mit 50 × 25 × 5 mm³ ausgebildet, welche
als Mater bzw. Matrize benutzt wird. Die Matrize wird
dann in eine Vakuumablagerungsanlage eingelegt, in der
auf die Oberfläche der Matrize ein Ablöse- bzw.
Abtrennungsöl aufgedampft wird, auf welchem ein ITO-Film
in einer Dicke von 100 nm gebildet wird. Dann werden die
Matrize und eine Platte aus Corningglas 7059 (Corning
glass Co.; 50 × 25 × 2 mm³) an die beiden Seiten eines
hitzehärtbaren Harzes angebracht, das Epoxyharz sowie
Diethyl-Aminopropylamin als Härtungsmittel enthält; dann
wird dieser Stapel in Vakuum getrocknet und über eine
Stunde auf 60°C erwärmt, um das Harz auszuhärten. Nach
dem Erwärmen wird die Matrize bei Raumtemperatur von der
Glasplatte abgenommen, um damit das Glassubstrat herzustellen,
das in Fig. 14 gezeigt ist, in der mit 28 das
Epoxyharz bezeichnet ist. Die Lichtmodulationsvorrichtung
wird unter Verwendung des mit dem Beugungsgitter versehenen
Glassubstrats gemäß Fig. 14 auf gleichartige Weise
wie diejenige gemäß dem vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel hergestellt.
Die vorangehend beschriebene Matrize wird zum Formen des
Dreieck-Beugungsgitters verwendet. Nach dem gleichen
Verfahren können Matrizen für Beugungsgitter mit Rechteckquerschnitt,
sinusförmigem Querschnitt, Sockelquerschnitt
oder asymmetrischem Querschnitt erzeugt werden.
Es wird nun eine Anwendung der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung erläutert.
Bei dieser Vorrichtung wird die Ausrichtung des durch die
feinen Rillen des Beugungsgitters ausgerichteten Flüssigkristalls
mittels einer Ausrichtungs-Steuereinrichtung
verändert, um auf diese Weise den Brechungsindex für das
einfallende Licht derart zu ändern, daß sich der auf das
einfallende Licht einwirkende Zustand des Beugungsgitters
ändert. Diese Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
kann als Lichtschalter bzw. Verschluß eingesetzt werden,
mit dem der Durchlaß und das Sperren von Licht nullter
Ordnung gesteuert wird. Falls der Winkelabstand zwischen
dem Licht nullter Ordnung und Beugungslicht höherer
Ordnung wie insbesondere der Ordnung ± 1 klein ist, ist
das Beugungslicht höherer Ordnung verstärkt und das
Nutzsignal/Störsignal-Verhältnis bzw. S/N-Verhältnis
verringert. Zum Bilden eines wesentlichen Abstands des
Beugungslichts hoher Ordnung von dem Licht nullter
Ordnung oder zum Verhindern der Erzeugung des Beugungslichts
hoher Ordnung kann die Teilung des Beugungsgitters
verkleinert werden, jedoch wird dadurch die Herstellung
erschwert.
Eine nachstehend beschriebene Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
ist so ausgelegt, daß zum Verbessern
des Nutzsignal/Störsignal-Verhältnisses das durch das
signalfreie Beugungslicht bzw. das Beugungslicht ohne
Signalinhalt verursachte Problem gelöst ist.
Fig. 15 zeigt eine Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
mit einer Beugungslicht-Sperrvorrichtung. Die
gleichen Elemente wie die in den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gezeigten sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Mit 29 ist die Beugungslicht-Sperrvorrichtung
bezeichnet.
In der Lichtmodulationsvorrichtung gemäß Fig. 15A ist an
der Oberfläche des in dem lichtdurchlässigen Substrat 3
ausgebildeten Beugungsgitters die lichtdurchlässige
Elektrode 4′ ausgebildet, während der Flüssigkristall 2
zwischen die Elektrode 4′ und die gegenübergesetzte plane
lichtdurchlässige Elektrode 4 eingefüllt ist. Die Ausrichtung
des Flüssigkristalls 2 wird durch das zwischen
den Elektroden 4 und 4′ errichtete elektrische Feld so
verändert, daß damit der Brechungsindex gesteuert wird.
Mit dem Substrat steht die Beugungslicht-Sperrvorrichtung
29 in Berührung, während der Lichtstrom der Vorrichtung
über die plane lichtdurchlässige Elektrode 4 zugeführt
wird.
In der in Fig. 15B gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung
ist der Flüssigkristall 2, dessen Ausrichtung durch Wärme
verändert wird, zwischen das in dem lichtdurchlässigen
Substrat 3 ausgebildete Beugungsgitter und das lichtdurchlässige
Heizelement 15 eingefüllt. Die Beugungslicht-Sperrvorrichtung
29 ist in Berührung mit dem
lichtdurchlässigen Substrat 3 gebracht, das mit dem
Beugungsgitter versehen ist. Die Beugungslicht-Sperrvorrichtung
29 enthält Lichtwellenleiter, Lichtabsorptionselemente
oder Lichtstreuelemente. Die Lichtwellenleiter
können eine Faserplatte mit einer bestimmten Aperturzahl,
eine Linse mit verteiltem Brechungsindex bzw. Brechungsindex-Gradienten
oder verschachtelte planare Lichtwellenleiter
sein, die in einem vorbestimmten Abstand von der
Lichtstrom-Austrittsstirnseite der Lichtmodulationsvorrichtung
oder in Berührung zu dieser angeordnet sind.
Vorzugsweise werden die Lichtwellenleiter direkt an die
Vorrichtung angeschlossen, um die Abmessungen der Vorrichtung
zu verringern.
Ein Lichtstrom, der senkrecht auf den Lichtwellenleiter
auftrifft oder unter einem Einfallwinkel auftrifft, der
kleiner als ein Akzeptanz-Halbwinkel für die Aperturzahl
des Lichtwellenleiters ist, wird durch den Lichtwellenleiter
hindurchgeführt und von diesem abgegeben, während
ein Lichtstrom mit einem Einfallwinkel, der größer als
der Akzeptanz-Halbwinkel ist, nicht hindurchgeleitet
wird; vielmehr wird die Energie dieses Lichtstroms in dem
Lichtwellenleiter verbraucht und kein Streulicht abgegeben.
Die Lichtabsorptionselemente oder die Lichtstreuelemente
können aus einem lichtundurchlässigen Material
bestehen, welches das schräg auf die Ebene des Lichtabsorptionselements
oder Lichtstreuelements fallende Licht
absorbieren oder streuen kann. Eine Lichtsperrvorrichtung
wird durch abwechselndes Aufstapeln lichtdurchlässiger
Platten aus Glas oder Kunststoff und lichtundurchlässiger
Filme und durch zur Ebene senkrechtes Abschneiden des
Stapels geformt; ferner können lichtundurchlässige
Platten oder Bänder in konstanten Abständen angeordnet
werden oder als Lichtsperrelemente Bündel von hohlen
Rohren aus lichtundurchlässigem Material oder mit lichtundurchlässigen
Filmen beschichteten hohlen Rohren
verwendet werden.
Fig. 16 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Beugungslicht-Sperrvorrichtung
mit Lichtabsorptionselementen oder
Lichtstreuelementen. Mit 291 sind Lichtdurchlaßelemente
bezeichnet, mit 292 sind Lichtabsorptions- oder Lichtstreuelemente
bezeichnet, mit d ist die Dicke bezeichnet,
mit γ ist ein Aperturdurchmesser bezeichnet und mit R ist
ein Einfallwinkel bei dem Einfall von Beugungslicht in
die Sperrvorrichtung in Luft bezeichnet. Das durchzulassende
Beugungslicht mit der bestimmten Ordnung trifft
auf die Sperrvorrichtung unter dem Winkel R = 0° auf. Die
Bedingungen, die für das Sperren des anderen Beugungslichts
durch die Sperrvorrichtung einzuhalten sind, sind
durch folgende Gleichung gegeben:
wobei R min ein minimaler Winkel zwischen dem Beugungslicht
der vorbestimmten Ordnung und dem zu sperrenden
anderen Beugungslicht ist und n a der Brechungsindex des
Lichtdurchlaßelements bzw. Lichtdurchlaßmaterials 291
ist.
Bei dem tatsächlichen Einsatz dieser Sperrvorrichtung ist
das Streulicht oder Nebenlicht selbst dann sehr schwach,
wenn die Bedingungen geringfügig gegenüber den durch die
vorstehende Gleichung bestimmten abweichen. Die Dicke d
und der Aperturdurchmesser γ werden vorzugsweise so
gewählt, daß sie den Solleigenschaften der Vorrichtung
entsprechen.
Wenn der Lichtstrom auf die Sperrvorrichtung unter einem
Einfallwinkel gerichtet wird, größer als R min ist,
wird das einfallende Licht von den Lichtstreuelementen
gestreut oder von den Lichtabsorptionselementen absorbiert,
so daß der größte Teil der Energie in der Sperrvorrichtung
verlorengeht bzw. abgefangen wird. Andererseits
wird das unter einem Einfallwinkel von weniger als
R min einfallende Beugungslicht der vorbestimmten Ordnung
durch die Sperrvorrichtung durchgelassen und aus dieser
abgegeben.
Fig. 17 veranschaulicht die Herstellung einer
Lichtmodulationsvorrichtung, die gemäß Fig. 15A aufgebaut
ist und die Lichtsperrvorrichtung mit den Lichtwellenleitern
hat. Gleiche Elemente wie die in Fig. 15A
gezeigten sind mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Eine Faserplatte aus Fasern mit einem jeweiligen Kerndurchmesser
von 25 µm und einer Aperturzahl 0,3 wurde in
einer zu den optischen Achsen der Fasern senkrechten
Ebene geschnitten, wonach die beiden Seiten des
Abschnitts poliert wurden, um ein Substrat 29 gemäß Fig.
17A bzw. 17B mit den Abmessungen 50 × 25 × 2 mm³ zu bilden.
Dann wurde auf einen vorbestimmten Bereich der Platte 29
ein durch Ultraviolettstrahlen härtbares Harz aufgebracht
und auf das Harz eine Gittermatrize aufgepreßt,
die zuvor durch Schneiden mittels einer Teilmaschine bzw.
Strichanreißmaschine hergestellt wurde; danach wurde mit
Ultraviolettstrahlen belichtet und die Matrize abgenommen,
so daß ein Beugungsgitter-Harzfilm 3 auf dem
Substrat bzw. der Platte 29 mit den Fasern gebildet
wurde. Das bei diesem Ausführungsbeispiel geformte
Beugungsgitter hatte eine Rillenteilung P von 1,87 µm,
eine Gittertiefe bzw. Höhe T von 2,26 µm und Querschnitte
in Form gleichschenkeliger Dreiecke. Dann wurde auf dem
Beugungsgitterbereich und einem weiteren Bereich in Form
eines Bands der ITO-Film 4′ in einer Dicke von 100 nm
aufgebracht. Danach wurde auf eine lichtdurchlässige
Glasplatte mit 50 × 25 × 1 mm³ als Substrat 3 bandförmig der
ITO-Film 4 aufgedampft, wonach die beiden Substrate unter
Gegeneinanderstellung der ITO-Filme 4 und 4′ mittels
eines als Abstandshalter dienenden Klebemittels aneinandergeklebt
wurden und zwischen sie der nematische
Flüssigkristall 2 mit der positiven Dielektrizität
eingefüllt wurde, um die in Fig. 17E gezeigte
Vorrichtung zu bilden.
Fig. 18 veranschaulicht die Herstellung einer Lichtmodulationsvorrichtung,
die gemäß der Darstellung in Fig.
15 aufgebaut ist und die eine Beugungslicht-Sperrvorrichtung
mit Lichtabsorptionselementen hat. Gleiche
Elemente wie die in Fig. 17 gezeigten sind mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Es wurde eine Vielzahl
von lichtdurchlässigen Kunststoffplatten mit einer
jeweiligen Dicke von 0,5 mm und einem Brechungsindex 1,5
bereitgestellt, zwischen die ein das Licht absorbierendes
Klebemittel eingefüllt wurde, wonach die Platten aufgestapelt
und gepreßt wurden, der Stapel senkrecht zur
Plattenebene auf eine Dicke von 3 mm abgeschnitten
und der Abschnitt poliert wurde, um daraus die in Fig.
18A bzw. 18B gezeigte Lichtsperrplatte 29 als Substrat
mit den Abmessungen 50 × 25 × 3 mm³ zu bilden. Danach wurde
auf einem vorbestimmten Bereich der Platte 29 ein durch
Ultraviolettstrahlen härtbares Harz aufgebracht, auf das
eine Beugungsgitter-Matrize aufgepreßt wurde, die zuvor
durch Schneiden mittels einer Teilmaschine bzw. Strichanreißmaschine
hergestellt wurde; dann wurde durch die
Matrize hindurch mit Ultraviolettstrahlen belichtet und
danach die Matrize abgenommen, so daß damit auf der
Lichtsperrplatte bzw. dem Lichtführungssubstrat 29 der
Beugungsgitter-Harzfilm 3 gebildet wurde. Das bei diesem
Ausführungsbeispiel gebildete Beugungsgitter hatte eine
Rillenteilung P von 1,87 µm und eine Gittertiefe bzw.
Höhe T von 2,26 µm, wobei die Richtung der Rillen des
Beugungsgitters mit der Richtung der gestapelten Kunststoffplatten
der Lichtsperrplatte zusammenfiel. Danach
wurde gemäß Fig. 18C bzw. 18D an dem Beugungsgitterbereich
und einem weiteren Bereich der ITO-Film 4′ bandförmig
in einer Dicke von 100 nm aufgebracht. Dann wurde
auf gleichartige Weise auf eine andere lichtdurchlässige
Glasplatte 3 mit den Abmessungen 50 × 25 × 1 mm³ der ITO-Film
4 aufgedampft, wonach diese beiden Substrate 3 unter
Gegenübersetzung der ITO-Filme 4 und 4′ mittels eines als
Abstandshalter dienenden Klebemittels zusammengeklebt
wurden und zwischen die Substrate der nematische Flüssigkristall
2 mit der positiven Dielektrizität eingefüllt
wurde, um damit die in Fig. 18E gezeigte
Vorrichtung zu bilden.
Es wird nun die Ermittlung der Eigenschaften der in den
Fig. 17E sowie 18E gezeigten Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtungen
erläutert.
Fig. 19 zeigt einen Meßaufbau für das Messen der
Eigenschaften der in den Fig. 17E und 18E
gezeigten Lichtmodulationsvorrichtungen. Gleiche
Elemente wie die in Fig. 11 gezeigten sind mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Das von der Lichtquelle 16 abgegebene Licht wird durch
den Polarisator 18 in der Richtung der Rillen des
Beugungsgitters der Lichtmodulationsvorrichtung 19
polarisiert, wonach das polarisierte Licht auf den
Beugungsgitterbereich der Lichtmodulationsvorrichtung 19
gerichtet wird. Durch das Errichten eines elektrischen
Felds an dem Flüssigkristall der Lichtmodulationsvorrichtung
mittels der Ansteuerungs-Spannungsquelle 5 wird
die Abgabe des Beugungslichts nullter Ordnung gesteuert.
Das in Abhängigkeit von dem Vorliegen oder Fehlen des
elektrischen Felds den Fotosensor 21 erreichende Licht
wird mit der Lichtausgabe-Anzeigevorrichtung 22 gemessen
und abgelesen.
Bei dem statischen Zustand, bei dem kein elektrisches
Feld anliegt, ist der Flüssigkristall in der Richtung der
Rillen des Beugungsgitters der Lichtmodulationsvorrichtung
ausgerichtet, so daß an dem einfallenden Licht der
außergewöhnliche bzw. anormale Brechungsindex n e des
Flüssigkristalls zur Wirkung kommt. Durch das Errichten
des elektrischen Felds wird der Flüssigkristall in der
Richtung des elektrischen Felds, nämlich senkrecht zu der
Substratebene ausgerichtet, so daß an dem einfallenden
Licht der gewöhnliche bzw. normale Brechungsindex n₀ des
Flüssigkristalls einwirkt. Der Beugungswirkungsgrad η₀
für das durchgelassene Beugungslicht nullter Ordnung ist
bei den Beugungsgittern
mit den Querschnitten in der Form gleichschenkeliger
Dreiecke durch die Gleichung (13) gegeben, in welcher λ₀
die Wellenlänge des einfallenden Lichts, n g der
Brechungsindex des mit dem Beugungsgitter versehenen
lichtdurchlässigen Harzes und T die Tiefe bzw. Höhe
des Gitters ist. Der Maximalwert von Δ n ist |n e - n g |
oder |n₀ - n g |. Aus der Gleichung (13) ergibt sich bei
Δ n = 0, nämlich dann, wenn der anormale Brechungsindex
n e des Flüssigkristalls gleich dem Brechungsindex n g des
lichtdurchlässigen Harzes ist, der Wirkungsgrad η₀ =
1, so daß das einfallende Licht vollständig als Durchlaß-
Beugungslicht nullter Ordnung abgegeben wird. Wenn Δ nT =
m · λ₀ mit m = 1, 2, 3, . . . gilt, ergibt sich der Wirkungsgrad
η₀ = 0, so daß kein Durchlaß-Beugungslicht
nullter Ordnung abgegeben und das einfallende Licht
vollständig als Beugungslicht höherer Ordnung abgestrahlt
wird.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 17 und 18 wird
der nematische Flüssigkristall RO-TN200
(Roche) mit positiver Dielektrizität und mit den
Brechungsindizes n e = 1,81 und n₀ = 1,53 bei der
Wellenlänge 633 nm eingesetzt, wobei die Lichtquelle ein He-Ne-Laser
ist (λ = 633 nm bzw. 632,8 nm). Der Brechungsindex des
lichtdurchlässigen Harzes ist 1,53, so daß für die
Wellenlänge 633 nm der Brechungsindex n g gleich dem
Brechungsindex des Flüssigkristalls bei anliegendem
elektrischen Feld ist, nämlich gleich dem normalen
Brechungsindex n₀ ist. Daher ergibt sich aus der
Gleichung (13) der Wirkungsgrad η₀ = 1. Wenn kein
elektrisches Feld anliegt, ergibt sich gemäß Gleichung
(13) bei dem Einsetzen von Δ n = |n e - n g | der
Wirkungsgrad η₀ = 0. Daher wird das Beugungslicht
höherer Ordnung abgegeben, wobei das der Richtung des
Lichts nullter Ordnung nahe Beugungslicht nullter Ordnung ± 1
einen Austrittswinkel von 19,8° in Luft in bezug auf die
Richtung des Lichts nullter Ordnung hat.
Die Lichtmodulationsvorrichtungen gemäß den Fig. 17 und
18 wurden in den in Fig. 19 gezeigten Meßaufbau
eingesetzt, wobei eine Rechteckspannung mit der Frequenz
1 kHz und der effektiven Spannung 15 V angelegt wurde.
Bei beiden Vorrichtungen war die Anstiegsansprechzeit 0,5
ms, die Abfallansprechzeit 2 ms, das Kontrastverhältnis
größer als 100 und der Lichtstrom-Nutzungswirkungsgrad
für das Durchlaßlicht nullter Ordnung höher als 80%.
Die Fig. 20 zeigt eine Abwandlung des in der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
verwendeten Beugungsgitters. Mit P ist die Teilung der
Rillen des Gitters, mit α ein Neigungswinkel
und mit T die Höhe bzw. Tiefe des
Gitters bezeichnet. Das Gitter entspricht dem in Fig. 6
gezeigten Beugungsgitter mit Sägezahnquerschnitt (Vorzugsrichtungsgitter,
blazed diffraction grating), wobei P
= 5,0 µm, α = 66° und T = 11,2 µm gilt.
Dieses Sägezahn-Beugungsgitter wurde in der in Fig. 17
gezeigten Vorrichtung verwendet und auf die gleiche Weise
wie bei dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
geformt, wonach gleichartige Messungen unter Verwendung
einer Leuchtdioden-Lichtquelle mit der Wellenlänge 800 nm
ausgeführt wurden. Im statischen Zustand wurde wenig
Durchlaßlicht nullter Ordnung abgegeben, während das
gesamte Beugungslicht das Beugungslicht dritter Ordnung
mit dem Austrittswinkel 28,7° in Luft in bezug auf die
Richtung des Lichts nullter Ordnung war. Bei errichtetem
elektrischen Feld war der Brechungsindex des Gittermaterials
bzw. durchsichtigen Harzes gleich dem normalen
Brechungsindex des Flüssigkristalls, so daß das gesamte
abgegebene Licht das Beugungslicht nullter Ordnung war.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde eine Faserplatte mit
der Aperturzahl 0,35 verwendet (Akzeptanzhalbwinkel
20,5°). Daher wurde bei dem statischen Zustand das
gesamte Licht dritter Ordnung abgefangen, so daß kein
Streulicht den Fotosensor erreichte. Die Meßergebnisse
waren im wesentlichen die gleichen wie bei dem vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel. Ferner wurde auf
diese Lichtmodulationsvorrichtung ein Lichtstrom unter
einem Einfallwinkel von 28,7° in Luft in bezug auf die
Flüssigkristall-Ebene gerichtet. Es wurde nur das
Beugungslicht dritter Ordnung abgestrahlt, während das
Beugungslicht nullter Ordnung abgefangen wurde. Die
Meßergebnisse bei der Verwendung des Beugungslichts
dritter Ordnung als Modulationslicht waren denjenigen bei
den vorangehend beschriebenen beiden Ausführungsbeispielen
gleichartig.
Das vorstehend beschriebene Sägezahn-Beugungsgitter wurde
bei der in Fig. 18 gezeigten Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
verwendet, die als Lichtsperrvorrichtung
die Absorptionselemente hat. Es werden nun die Herstellung
dieser Lichtmodulationsvorrichtung und die Meßergebnisse
hierfür erläutert.
Die Lichtmodulationsvorrichtung mit dem in Fig. 20
gezeigten Sägezahn- bzw. Rampengitter wurde folgendermaßen
hergestellt: Auf einem lichtdurchlässigen Glassubstrat
mit den Abmessungen 50 × 25 × 1 mm³ wurde auf die gleiche
Weise wie bei dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
das Beugungsgitter gebildet, wonach auf den
Beugungsgitterbereich und einen weiteren Bereich ein ITO-
Film aufgedampft wurde. Auf einem weiteren lichtdurchlässigen
Glassubstrat wurde gleichfalls an einem vorbestimmten
Bereich ein ITO-Film gebildet. Die beiden
Substrate wurden unter Gegenübersetzung der als Elektroden
dienenden ITO-Filme miteinander verbunden, wonach
zwischen die Substrate ein Flüssigkristall eingefüllt
wurde. Dann wurden Kunststoffrohre mit jeweils 0,1 mm
Wanddicke, 0,5 mm Durchmesser und 1,5 mm Länge und mit
schwarzen bzw. geschwärzten Streu-Innenflächen zu einer
wabenförmigen Platte gebündelt, wonach die Platte mit
einem lichtdurchlässigen Klebemittel an das Austritts-
Glassubstrat angeklebt wurde.
Bei dem in Fig. 20 gezeigten Sägezahn-Beugungsgitter kann
das Austritts-Beugungslicht derart gesteuert werden, daß
es nur das Beugungslicht nullter Ordnung und Beugungslicht
einer vorbestimmten höheren Ordnung enthält. Durch
Ein- und Ausschalten des elektrischen Felds wechselt
die Energie zwischen dem Beugungslicht der beiden
Ordnungen. Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde das einfallende
Licht über das Beugungsgitter aus dem lichtdurchlässigen
Harz senkrecht auf das Substrat gerichtet,
wobei die Messungen auf die gleiche Weise wie bei dem
vorangehenden Ausführungsbeispiel nur für das Licht
nullter Ordnung ausgeführt wurden. Als Lichtquelle wurde
eine Leuchtdiode mit einer mittleren Wellenlänge von 800
nm verwendet. Die Brechungsindizes der Elemente und des
Flüssigkristalls bei der Wellenlänge 800 nm waren im
wesentlichen die gleichen wie bei dem vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde bei dem statischen
Zustand kein Durchlaßlicht nullter Ordnung abgegeben,
während das gesamte Beugungslicht das Licht dritter
Ordnung war. Der Austrittswinkel in Luft war in bezug auf
die Richtung des Lichts nullter Ordnung 28,7°. Bei
angelegtem elektrischem Feld war der Brechungsindex des
Gittermaterials bzw. lichtdurchlässigen Harzes gleich dem
normalen Brechungsindex des Flüssigkristalls, so daß das
gesamte austretende Licht das Beugungslicht nullter
Ordnung war.
Die bei diesem Ausführungsbeispiel verwendete wabenförmige
Platte hatte die Abmessungen d = 1,5 mm und γ = 0,5
mm und damit den maximalen Akzeptanzhalbwinkel 18,4°.
Infolgedessen wurde bei dem statischen Zustand das
gesamte Licht dritter Ordnung abgefangen, so daß kein
Streulicht den Fotosensor erreichte. Die Meßergebnisse
waren im wesentlichen die gleichen wie bei dem vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel. Dann wurde ein
Lichtstrom unter einem Einfallwinkel von 28,7° in Luft
zur Flüssigkristall-Ebene auf diese Lichtmodulationsvorrichtung
gerichtet. Dabei wurde nur das Beugungslicht
dritter Ordnung abgegeben, während das gesamte Beugungslicht
nullter Ordnung abgefangen wurde. Die Meßergebnisse
bei der Verwendung des Beugungslichts dritter Ordnung als
Modulationslicht waren gleichartig wie diejenigen bei den
vorangehend beschriebenen drei Ausführungsbeispielen.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung ergibt sich durch das
Anbringen einer Lichtsperrvorrichtung mit Lichtwellenleitern,
Lichtabsorptionselementen oder Lichtstreuelementen
an der Lichtaustrittsseite eine Lichtmodulationsvorrichtung
mit einem verbesserten Kontrastverhältnis
(Nutzsignal/Störsignal-Verhältnis). Bei diesen Ausführungsbeispielen
sind die Lichtmodulationsvorrichtung und
die Lichtsperrvorrichtung zu einer Einheit zusammengebaut,
obgleich dies nicht wesentlich ist. Wenn die Vorrichtungen
zu einer Einheit zusammengefaßt sind, können sie als
einzelner Bauteil hergestellt werden, welcher als
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung sehr zweckdienlich
ist.
Es werden nun weitere Ausführungsbeispiele für die
erfindungsgemäße Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
erläutert. Beispielsweise können auf
den an den lichtdurchlässigen Substraten ausgebildeten
gegenüberliegenden lichtdurchlässigen Elektroden -
jeweils in Schichten die lichtdurchlässigen Isolatoren -
aufgebracht werden, wobei in einem der lichtdurchlässigen
Isolatoren eine Beugungsgitterstruktur ausgebildet
und zwischen die Isolatoren der Flüssigkristall eingefügt
ist. Wenn unter einem vorbestimmten Einfallwinkel ein Lichtstrom
aufgestrahlt wird, der in der Richtung der Rillen
des Beugungsgitters (senkrecht zur Zeichnungsebene)
polarisiert ist, stimmt bei dem statischen Zustand die
Polarisierrichtung des einfallenden Lichts - mit der
Ausrichtung des Flüssigkristalls - überein, so daß für
das einfallende Licht der effektive Brechungsindex des
Flüssigkristalls - der außergewöhnliche bzw. anormale
Brechungsindex n e ist. Falls der Brechungsindex n t der
Elektroden, der Brechungsindex n g der Isolatoren und der anormale Brechungsindex n e des Flüssigkristalls
einander gleich sind, wird das einfallende
Licht vollständig als Durchlaßlicht abgegeben. Wenn
zwischen den Elektroden ein elektrisches Feld errichtet
wird, wird der Flüssigkristall in der Richtung des
elektrischen Felds ausgerichtet. Dabei ändert sich der
Brechungsindex des Flüssigkristalls zwischen dem
anormalen Brechungsindex n e und dem normalen Brechungsindex
n₀, so daß das einfallende Licht
in Reflexionslicht, Durchlaßlicht und
Beugungslicht höherer Ordnung aufgeteilt wird. Wenn
schließlich das anliegende elektrische Feld einen vorbestimmten
Wert erreicht, wird der Flüssigkristall in der
Richtung des elektrischen Felds, nämlich senkrecht zu der
Elektrodenebene ausgerichtet, so daß der Brechungsindex
des Flüssigkristalls für das einfallende Licht zu dem
normalen Brechungsindex n₀ wird. Falls das einfallende
Licht unter einem Einfallwinkel R i aufgestrahlt wird und
die Bedingungen gemäß der Gleichung
sin R i < n₀/n g (15)
erfüllt sind, wird das einfallende Licht an der Grenzfläche
zwischen dem Flüssigkristall und dem lichtdurchlässigen
Isolator total reflektiert, so daß gemäß
nur das Reflexionslicht abgegeben wird.
Mit dem Verfahren zum Ausrichten des Flüssigkristalls
durch das mit den feinen Rillen versehene Beugungsgitter
kann gegenüber dem herkömmlichen Reibeverfahren oder dem
herkömmlichen schrägen Aufdampfen von SiO oder MgF₂ die
Brechungsindex-Differenz Δ n des Flüssigkristalls sowie
die Temperaturstabilität verbessert werden. Fig. 21
zeigt die Temperaturkennlinien von Brechungsindizes e
und ₀ des mittels des Beugungsgitters ausgerichteten
Flüssigkristalls sowie der Brechungsindizes n e und n₀ des
nach dem herkömmlichen Verfahren ausgerichteten Flüssigkristalls.
Auf der Abszisse ist die Temperatur T aufgetragen,
während auf der Ordinate der Brechungsindex n
aufgetragen ist. Gemäß Fig. 21 ergibt sich bei den
gewöhnlichen bzw. normalen Brechungsindizes ₀ und n₀ nur
eine geringe Änderung, während sich der anormale bzw.
außergewöhnliche Brechungsindex e weitaus stärker als
der Brechungsindex n e ändert, wobei die Temperaturstabilität
hervorragend ist.
Es werden nun die Herstellung einer solchen erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung sowie
die Ermittlung der Eigenschaften der Vorrichtung beschrieben.
Fig. 22 ist eine perspektivische Ansicht
der Lichtmodulationsvorrichtung. Mit G ist ein Beugungsgitter-Bereich bezeichnet.
SF4-Glas (von Kohara Optical Glass Seisakusho, mit dem
Brechungsindex 1,75 für die Wellenlänge 632,8 nm) wurde
zu einem in Fig. 22 gezeigten Hexaeder zugeschnitten,
dessen untere Fläche und dessen beide Seitenflächen auf
eine Ebenheit mit einer Ungenauigkeit von einigen wenigen
Newtonringen poliert wurden und der mit Ultraschall
mittels Methanol, Trilen, Aceton oder reinem Wasser
gewaschen wurde. Danach wurde der Hexaeder mit Stickstoffgas
getrocknet und in Stickstoffatmosphäre bei 120°C
über 20 min gebrannt, wonach an der unteren Fläche des
Hexaeders in einer Vakuumvorrichtung durch Ionenplattierung
ein ITO-Film in einer Dicke von 100 nm aufgebracht
wurde. Der ITO-Film hatte einen Flächenwiderstand von 18
Ohm je Flächeneinheit und einen Brechungsindex von 1,80
bei der Lichtwellenlänge 632,8 nm. An den beiden Seiten
wurden nach dem Elektronenstrahl-Aufdampfungsverfahren
MgF₂-Filme in einer Dicke von 114,6 nm ausgebildet, auf
die senkrecht He-Ne-Laserstrahlen gerichtet wurden. Es
trat eine geringe Reflexion auf. Danach wurde durch
Schleuderbeschichtung auf den ITO-Film der Positiv-Fotolack
Microposit 1350 (von Shipley) aufgebracht, der über
20 min bei 90°C vorgebrannt wurde, um einen Fotolackfilm
mit 400 nm Dicke zu erzeugen. Dann wurde an dem Fotolackfilm
unter einem Winkel von 38° mit He-Cd-Laserstrahlen
(λ = 325 nm) eine Interferenzbelichtung vorgenommen, so
daß an der Mitte der Elektrode ein Beugungsgitter aus dem
Fotolack mit einer Teilung von 0,5 µm gebildet wurde.
Dann wurde der ITO-Film in einer Vakuumkammer nach einem
Ionenfräsverfahren bzw. Ionenabtrageverfahren unter
Verwendung von Ar-Gas in Gitterform auf eine Dicke von 20
nm geätzt, wonach der Fotolack Microposit 1350 mit Aceton
gelöst wurde und damit an der Bodenfläche des Hexaeders
aus Glas allein in dem Einfallbereich der He-Cd-Laserstrahlen
die ITO-Filmelektrode mit dem oberflächlichen
Beugungsgitter ausgebildet wurde.
Es wurden zwei derartige Glas-Hexaeder hergestellt; die
Beugungsgitter-Elektrodenflächen wurden einander gegenübergesetzt,
wobei die Richtungen der Rillen der
Beugungsgitter miteinander ausgerichtet wurden; zwischen
die Flächen wurde Flüssigkristall RO-TN701 (Roche) mit
positiver Dielektrizität eingefüllt. Der Abstand der
Flächen wurde durch Mylar-Abstandshalter auf 5 µm eingestellt.
Die Nenn-Brechungsindizes des Flüssigkristalls
RO-TN701 sind der normale Brechungsindex n₀ = 1,498 und
der anormale Brechungsindex n e = 1,648. Der durch das
Beugungsgitter ausgerichtete Flüssigkristall zeigte die
Werte n₀ = 1,49 und n e = 1,75. Infolgedessen wurde die
Brechungsindex-Differenz Δ n (= n e - n₀) verbessert,
wobei die Temperaturstabilität hervorragend war.
Um die in Fig. 22 gezeigte Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
fertigzustellen, wurden an die auf die
vorstehend beschriebene Weise hergestellte Vorrichtung
Zuleitungsdrähte angeschlossen, die mit der Spannungsquelle
verbunden wurden. Auf die Lichtmodulationsvorrichtung
wurden unter einem Einfallwinkel von 60° He-Ne-
Laserstrahlen gerichtet, die in der Richtung der Rillen
des Beugungsgitters polarisiert waren. Im statischen
Zustand trat das einfallende Licht 6 durch die Vorrichtung
unverändert hindurch, so daß es als Durchlaßlicht 8
in Erscheinung getreten ist. Das Verhältnis des Durchlaßlichts
8 zu dem einfallenden Licht 6 betrug mehr als 90%.
Wenn ein elektrisches Wechselfeld mittels einer Spannung
von 10 VSpitze-Spitze und 1 kHz errichtet wurde, wurde
das einfallende Licht total reflektiert, so daß es zu dem
Reflexionslicht 61 wurde. Das Verhältnis des Reflexionslichts
61 zu dem einfallenden Licht 6 war gleichfalls
höher als 90%.
Zum Messen der Schaltansprechzeit wurde eine Stufenspannung
von 10 V angelegt, wobei die Zeit bis zum
Erreichen von 90% eines Ausgangssättigungswerts gemessen
wurde. Die Zeit war 1,0 ms. Dann wurde die Spannung
abgeschaltet und die Abfallzeit gemessen. Die Abfallzeit
war 1,5 ms.
Fig. 23 zeigt eine Lichtschalterzeile, die ein
Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-
Lichtmodulationsvorrichtung darstellt. Mit 41 sind bandförmige
Elektroden bezeichnet. Es wird nun die Herstellung
der in Fig. 23 gezeigten Lichtschalterzeile erläutert.
Aus SF6-Glas (von Kahara Optical Glass Seisakusho,
Brechungsindex 1,80 für die Wellenlänge 632,8 nm) wurden
zwei Halbzylinder geformt, die auf gleichartige Weise wie
bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen poliert und
gewaschen wurden. Auf der ebenen Oberfläche des einen der
Glashalbzylinder wurde nach dem Ionenplattierungsverfahren
ein bandförmiges ITO-Filmmuster gemäß Fig. 23A
gebildet, während an dem anderen Halbzylinder ein planparalleler
ITO-Film ausgebildet wurde. Der Abstand der
bandförmigen ITO-Filmelektroden 41 betrug 40 µm, wobei
die ITO-Filme 4 und 41 den Brechungsindex 1,80 und den
Flächenwiderstand 18 Ohm je Flächeneinheit hatten. Auf
den Rückflächen der beiden Halbzylinder wurden nach dem
Elektronenstrahl-Aufdampfungsverfahren MgF₂-Filme in
einer Dicke von 114,6 nm ausgebildet. Auf den MgF₂-Film
wurde senkrecht weißes Licht aufgestrahlt, wobei an der
Fläche eine geringe Reflexion auftrat.
Das Beugungsgitter wurde auf der ITO-Filmelektrode gemäß
Fig. 23A auf die g 13255 00070 552 001000280000000200012000285911314400040 0002003535391 00004 13136leiche Weise wie bei dem vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet. Die
Glashalbzylinder wurden einander unter Gegenübersetzung
der Beugungsgitter-Bereiche G gegenübergesetzt und mit
ihren Mittelachsen ausgerichtet, wonach zwischen die
Halbzylinder der Flüssigkristall ZLI1285 (von Merk) mit
positiver Dielektrizität eingefüllt wurde. Die Dicke der
Flüssigkristallschicht wurde mit Mylar-Abstandshaltern
auf 5 µm eingestellt. Abschließend wurden Zuleitungsdrähte
mit den bandförmigen Elektroden 41 und der Gegenelektrode
4 verbunden und an die Spannungsquelle 5
angeschlossen, um damit die in Fig. 23B gezeigte Lichtschalterzeile
fertigzustellen. Das Licht einer
Halogenlampe wurde mittels einer Zylinderlinse in ein
flaches Strahlenbündel geformt, welches auf die Lichtschalterzeile
gerichtet wurde. Das Auflösungsvermögen,
die Abgabelichtstärke, das Kontrastverhältnis und die
Ansprechzeiten, die durch Messung ermittelt wurden, waren
derart zufriedenstellend, daß die Lichtschalterzeile in
einem Drucker eingesetzt werden kann.
Fig. 24 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für
die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung,
bei dem die Vorrichtung Lichtschaltfunktion
hat.
In der in Fig. 24A gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung
sind an einem einzelnen lichtdurchlässigen Substrat drei
Dreiecke ausgebildet, während zwischen die Schrägflächen
des Substrats 3 und das Heizelement 15 ein Flüssigkristall
2 eingefügt ist, dessen Ausrichtung durch Wärme
steuerbar ist. Bei der in Fig. 24B gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung
sind Schrägflächen beider Substrate 3
feiner aufgeteilt. Die beiden Substrate 3 haben eine
Vielzahl von Dreieckstrukturen, auf die die lichtdurchlässigen
Elektroden 4 aufgedampft sind, zwischen die der
Flüssigkristall 2 eingefügt ist. Der Neigungswinkel der
Dreiecke wird näherungsweise dadurch bestimmt, daß die
aus dem Snellius-Brechungsgesetz abgeleiteten Bedingungen
für die Totalreflexion berücksichtigt werden.
Fig. 25 zeigt eine durch ein elektrisches Feld
steuerbare Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
und deren Funktion. Der grundlegende Aufbau ist demjenigen
der Vorrichtung nach Fig. 24B gleichartig, jedoch ist
auf der lichtdurchlässigen Elektrode 4 zusätzlich der
lichtdurchlässige Isolator 1 ausgebildet, wobei der
verwendete Flüssigkristall 2 positive Dielektrizität hat.
Die lichtdurchlässige Elektrode 4 kann aus Indiumzinnoxid
(ITO), SnO₂ oder In₂O₃ bestehen, der lichtdurchlässige
Isolator 1 kann aus Glas, SiO₂, SiO, MgF₂, Al₂O₃ oder
TiO₂ bestehen und das lichtdurchlässige Substrat 3 kann
aus optischem Glas oder optischem Kunststoff bestehen.
Diese Materialien für die Elektrode, den Isolator und das
Substrat sind auch bei den vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen verwendbar.
Es wird nun die Lichtschalterfunktion der in Fig. 25
gezeigten Lichtmodulationsvorrichtung erläutert. Mit 6
ist das einfallende Licht bezeichnet, mit 7 ist Reflexionslicht
bezeichnet, mit 8 ist Durchlaßlicht bezeichnet
und mit 5 ist die Spannungsquelle bezeichnet. Die in Fig.
29 gezeigte Sägezahn- bzw. Dreieckfläche wird durch ein
Reibeverfahren oder schräges Aufdampfen bearbeitet, so
daß der Flüssigkristall 2 stark in der Richtung der
Rillen ausgerichtet wird.
Wenn ein in der Richtung der Rillen der Sägezahn- bzw.
Dreieckfläche senkrecht zur Zeichnungsebene polarisierter
Lichtstrom senkrecht auf die Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
gerichtet wird, fällt bei dem statischen
Zustand die Polarisierrichtung des einfallenden Lichts 6
mit der Ausrichtung des Flüssigkristalls 2, nämlich der
Richtung der Rillen der Dreieckfläche zusammen, so daß
der für das einfallende Licht wirksame Brechungsindex des
Flüssigkristalls 2 der anormale Brechungsindex n e ist.
Falls die Brechungsindizes des Substrats 3, der Elektrode
4 und des Isolators 1 gleich dem anormalen Brechungsindex
n e des Flüssigkristalls 2 sind, wird das einfallende
Licht 6 vollständig als Durchlaßlicht 8 abgegeben.
Wenn zwischen den Elektroden 4 das elektrische Feld
errichtet wird, wird der Flüssigkristall 2 zu der
Richtung des elektrischen Felds hin ausgerichtet; wenn
das elektrische Feld einen vorbestimmten Wert erreicht,
wird der Flüssigkristall 2 in der Richtung des elektrischen
Felds parallel zu der Einfallsebene ausgerichtet,
wobei der für das einfallende Licht 6 wirksame Brechungsindex
des Flüssigkristalls 2 zu dem normalen Brechungsindex
n₀ wird. Das einfallende Licht 6 trifft auf den
Flüssigkristall 2 unter einem Winkel, der gleich einem
Neigungswinkel R der schrägen Flächen ist. Falls die
Bedingungen der Gleichung
sin R < n₀/n g (16)
erfüllt sind, wird gemäß Fig. 25B das einfallende Licht 6
an der Grenzfläche zwischen dem Isolator 1 und dem
Flüssigkristall 2 total reflektiert, so daß es zu dem
Reflexionslicht 7 wird. Die Brechungsindizes des Isolators
1, der Elektrode 4 und des Substrats 3 sind gleich
n g. Falls die Dicken der Elektrode 4 und des Isolators 1
ausreichend geringer als die Wellenlänge des einfallenden
Lichts 6 sind, können die Brechungsindizes der Elektrode
4 und des Isolators 1 vernachlässigt werden. In diesem
Fall sind die Bedingungen für den totalen Durchlaß und
die totale Reflexion hauptsächlich durch die Brechungsindizes
des Substrats 3 und des Flüssigkristalls 2 sowie
durch den Neigungswinkel der Schrägflächen bestimmt.
Durch ein gesteuertes Anlegen des elektrischen Felds kann
die Intensität des Durchlaßlichts gesteuert werden. Auf
die Eintrittsflächen und die Austrittsflächen des Substrats
3 wird vorzugsweise ein Entspiegelungsfilm aufgebracht,
um den Lichtnutzungswirkungsgrad zu verbessern
und Geisterlichter zu vermeiden.
Nachstehend werden die Herstellung der in Fig. 25 gezeigten
Lichtmodulationsvorrichtung sowie die Ermittlung der
Eigenschaften der Vorrichtung beschrieben. Fig. 26
ist eine perspektivische Ansicht der Lichtmodulationsvorrichtung.
Die beiden Seiten einer Platte aus LaSFO₃-Glas (Kohara
Optical Glass Seisakusho, 20 × 30 × 2 mm³, Brechungsindex
1,80 für λ = 632,8 nm) wurden auf eine Ebenheit innerhalb
einiger weniger Newtonringe poliert, mit Ultraschall
mittels Methanol, Trilen, Aceton oder reinem
Wasser gewaschen, mit Stickstoffgas getrocknet und in
Stickstoffatmosphäre bei 120°C über 20 min gebrannt. An
einer der Seiten wurde mittels einer Teilmaschine bzw. Strichanreißmaschine
auf einer Lichteinfallfläche (10 × 10 mm²)
eine Fläche aus Sägezahn- bzw. Dreieckprofilen mit einem
jeweiligen Scheitelwinkel von 60° und einer Teilung von
0,5 mm ausgebildet, wonach durch Ionenplattierung ein
ITO-Film in einer Dicke von 200 nm aufgebracht wurde. Der
ITO-Film hatte einen Flächenwiderstand von 16 Ohm je
Flächeneinheit und einen Brechungsindex 1,80 für das
Licht mit der Wellenlänge 632,8 nm. Der ITO-Film wurde zu
einem Elektrodenmuster geätzt, wonach außer an einem
Elektrodenabnahmebereich durch Schrägaufdampfung nach dem
Elektronenstrahl-Aufdampfungsverfahren ein Al₂O₃-Film in
einer Tiefe von 100 nm aufgebracht wurde, um den ITO-Film
von der Gegenelektrode zu isolieren und den
Flüssigkristall auszurichten. An dem Elektrodenabnahmebereich wurde
eine Al-Elektrode mit einer Dicke von 500 nm ausgebildet,
während an der Rückseite des lichtdurchlässigen Substrats
ein Entspiegelungsfilm aus MgF₂ in einer Dicke von 114,6
nm angebracht wurde. Dann wurde aus dem LaSFO₃-Glas ein
weiteres Substrat mit gleichartiger Sägezahn- bzw.
Dreieckquerschnittfläche hergestellt. Zum Zusammensetzen
der beiden in Fig. 25 gezeigten Substrate wurde die
Dreiecksfläche des einen Substrats konkav und die Dreiecksfläche
des anderen Substrats konvex ausgebildet. Um
die Dreiecksfläche des einen Substrats herum wurde ein
SiO₂-Film mit einer Dicke von 7 µm ausgebildet, der als
Abstandshalter diente.
Die beiden Substrate wurden einander unter Gegenübersetzung
der Sägezahn- bzw. Dreiecksflächenbereiche
(Gitterbereiche) G gegenübergestellt, wonach zwischen die
Substrate Flüssigkristall eingefüllt wurde, das dicht
eingeschlossen wurde. Der verwendete Flüssigkristall war
der Flüssigkristall RO-TN200 mit positiver Dielektrizität
(von Roche); n₀ = 1,53 und n e = 1,80 für λ = 632,8 nm).
Abschließend wurden Zuleitungsdrähte mit den Elektroden 4
verbunden und an die Spannungsquelle 5 angeschlossen, um
damit die in Fig. 26 gezeigte Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
fertigzustellen.
Auf das Substrat 3 der Lichtmodulationsvorrichtung wurden
senkrecht He-Ne-Laserstrahlen (λ = 632,8 nm) gerichtet,
die in der Richtung der Rillen der Dreieckquerschnittflächen
polarisiert waren. Im statischen Zustand wurde
das einfallende Licht 6 unverändert durch die Vorrichtung
durchgelassen, so daß es als Durchlaßlicht 8 in Erscheinung
trat. Das Verhältnis des Durchlaßlichts zu dem
einfallenden Licht war höher als 95%. Wenn ein elektrisches
Feld mit einer Rechteck-Wechselspannung von 10
VSpitze-Spitze und 1 kHz errichtet wurde, wurde das einfallende
Licht total reflektiert, wobei das Verhältnis
des Durchlaßlichts zu dem einfallenden Licht geringer als
0,5% war. Hinsichtlich der Lichtquelle besteht keine
Einschränkung auf einer Laserquelle, vielmehr kann die
Lichtquelle eine Leuchtdiode, eine Halogenlampe oder eine
Fluoreszenzlampe sein.
Gemäß der vorangehenden Beschreibung wird bei der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
der Flüssigkristall durch das Beugungsgitter mit den
feinen und regelmäßig angeordneten Rillen gleichmäßig in
eine vorbestimmte Orientierung ausgerichtet, die durch
ein elektrisches Feld, durch Wärme oder durch ein Magnetfeld
verändert wird, um verschiedenerlei Lichtmodulationen
zu erreichen. Durch das Ausrichtungsverfahren bei der
erfindungsgemäßen Lichtmodulationsvorrichtung werden die
Eigenschaften des Flüssigkristalls im Vergleich zu den
herkömmlichen Ausrichtungsverfahren verbessert. Es werden
das Ausmaß der gleichmäßigen Ausrichtung des Flüssigkristalls
sowie die Differenz Δ n zwischen dem anormalen und
dem normalen Brechungsindex verbessert, wobei die Ansprechgeschwindigkeit
bei der Steuerung der Ausrichtung
durch das elektrische Feld verbessert wird.
Da bei der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
keine Polarisatorplatte erforderlich
ist, ist der Lichtnutzungswirkungsgrad verbessert. Im
Vergleich zu der TN-Zelle werden die Blickwinkel-Eigenschaften
bei einer Sichtanzeigevorrichtung verbessert.
Der Aufbau ist einfach, wobei das Kontrastverhältnis sehr
hoch ist.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
können verschiedene Funktionen dadurch erreicht
werden, daß die Formen und Dimensionen des
Beugungsgitters verändert werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann sowohl als Reflexionsvorrichtung als
auch als Durchlaßvorrichtung eingesetzt werden, während
das verwendete Licht in Abhängigkeit von den Anwendungszwecken
in dem breiten Bereich von monochromatischem Licht
bis zu weißem Licht liegen kann.
In der vorstehenden Beschreibung sind lediglich besondere
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung
angeführt, welche
hinsichtlich ihrer Funktionen und Gestaltungen in
Abhängigkeit von den Anwendungszwecken abgewandelt werden
können.
Die Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung enthält
ein Paar Substrate, von denen mindestens eines lichtdurchlässig
ist, ein zwischen den Substraten oder an
mindestens einem der Substrate ausgebildetes Beugungsgitter,
einen in feine Rillen des Beugungsgitters eingefügten
Flüssigkristall und eine Steuereinrichtung für das
Ändern der Ausrichtung des Flüssigkristalls, der durch
die Rillen des Beugungsgitters in einen vorbestimmten
Zustand ausgerichtet wurde.
Claims (7)
1. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung mit
zwei Substraten, einem auf zumindest einem der Substrate
ausgebildeten Beugungsgitter mit abwechselnd angeordneten
feinen Rillenabschnitten und vorspringenden Abschnitten,
einem in die Rillenabschnitte des Beugungsgitters eingefüllten
Flüssigkristallbetrieb und einer Steuereinrichtung
zum Steuern des Orientierungszustands der Flüssigkristallmoleküle,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Flüssigkristallbereichs
bezüglich des Beugungsgitters derart
festgelegt ist, daß sich der Flüssigkristallbereich im
wesentlichen nicht über die vorspringenden Abschnitte
des Beugungsgitters hinaus erstreckt.
2. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querschnittsform
des Beugungsgitters trapezförmig ist.
3. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Substrate
auf ihrem dem Flüssigkristallbereich zugewandten Seiten
transparente Elektroden tragen, wobei zur Veränderung
des Orientierungszustands der Flüssigkristallmoleküle
des Flüssigkristallbereichs ein elektrisches Feld durch
Anlegen von Spannung zwischen die Substrate erzeugbar
ist.
4. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkristallbereich einem nematischen Flüssigkristall
mit positiver dielektrischer Anisotropie enthält.
5. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Lichtführungseinrichtung zum selektiven Übertragen
des Beugungslicht nullter Ordnung aus den das Beugungsgitter
passierenden Lichtanteilen.
6. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brechungsindex des Flüssigkristallbereichs und
der Brechungsindex des Beugungsgitters gleich groß sind,
wenn die Orientierungsrichtung des Flüssigkristallbereichs
im wesentlichen senkrecht zur Substratoberfläche gerichtet
ist.
7. Flüssigkristall-Lichtmodulationsvorrichtung nach
Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Orientierungsrichtung
des Flüssigkristallbereichs im wesentlichen mit
der Erstreckungsrichtung einer Rille der Rillenabschnitte
übereinstimmt.
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