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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Beleuchtungssystem mit
einer fluoreszierenden Lampe und einem cholesterischen Breitbandpolarisator.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf einen linearen
Polarisator, der auf geeignete Art und Weise in einem derartigen
Beleuchtungssystem verwendet werden kann. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich ferner auf eine Wiedergabeanordnung mit einem derartigen
Beleuchtungssystem.
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Ein
Beleuchtungssystem der eingangs beschriebenen Art ist an sich aus
der Europäischen
Patentanmeldung EP-A 606.940 auf den Namen der Anmelderin der vorliegenden
Patentanmeldung bekannt. In 8 der
genannten Veröffentlichung
wird eine Beschreibung eines Beleuchtungssystems in Form eines Gehäuses mit
drei Leuchtstofflampen und einem cholesterischen Breitbandpolarisator
gegeben. Leuchtstofflampen sind mit einer Schicht aus einem fluoreszierenden
Material versehen, das im Allgemeinen aus drei verschiedenen fluoreszierenden
Verbindungen zusammengesetzt ist, die je eine spezifische Fluoreszenzwellenlänge haben.
Im Allgemeinen werden Gemische aus fluoreszierenden Verbindungen
verwendet, deren wichtigsten Fluoreszenzbänder bei etwa 435 nm (blau),
etwa 545 nm (grün)
und etwa 610 nm (rot) liegen. Die Bandbreite des Emissionsspektrums
der Leuchtstofflampen ist viel kleiner als die von Glühlampen
oder von dem Standard-Sonnenlicht.
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Der
bei dem bekannten Beleuchtungssystem verwendete Polarisator umfasst
eine Schicht aus einem polymeren Material mit einer cholesterischen Ordnung,
der sog. cholesterischen Schicht. Mit Hilfe dieser Schicht wird
der Polarisationszustand des durch den polarisator hindurch gehenden
Lichtes beeinflusst. Das polymere Material der cholesterischen Schicht
ist derart geordnet, dass eine Molekülspirale unterschieden werden
kann, wobei die Achse dieser Spirale sich senkrecht zu der genannten
cholesterischen Schicht erstreckt. Der oben beschriebene Polarisator
hat eine große
Bandbreite, weil die Steigung der Molekülspirale von einem minimalen
Wert an einer ersten Fläche
der cholesterischen Schicht zu einem maximalen Wert an der zweiten
Fläche
der Schicht ansteigt. In dem Fall schmalbandiger Polarisatoren ist
die Steigungslänge
der Molekülspirale
im Wesentlichen durch die ganze Schicht hindurch konstant.
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In
Versuchen hat es sich herausgestellt, dass das bekannte Beleuchtungssystem
mit den Leuchtstofflampen einen wesentlichen Nachteil in Bezug auf Die
Sehwinkelabhängigkeit
des Systems hat. Es hat sich herausgestellt, dass es unter vielen
Umständen eine
relativ große
Variation in der Helligkeit und Farbe des übertragenen Lichtes gibt, wenn
die Sehrichtung gegenüber
dem System geändert
wird. Dieses Nachteil ist problematisch, insbesondere, wenn ein derartiges
Beleuchtungssystem in einer Wiedergabeanordnung verwendet wird.
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Es
ist daher u. a. eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung den oben
genannten Nachteil zu überwinden.
Die vorliegende Erfindung hat insbesondere die Aufgabe, ein Beleuchtungssystem
und eine Wiedergabeanordnung mit einer geringen Sehwinkelabhängigkeit
von der Helligkeit und Farbe zu schaffen. Es ist eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung einen linearen Polarisator zu schaffen,
der es ermöglicht,
dass diese Aufgabe in einer Wiedergabeanordnung und in einem Beleuchtungssystem
erfüllt werden.
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Diese
und andere Aufgabe werden erfüllt
mit Hilfe eines Beleuchtungssystems, das eine Leuchtstofflampe und
einen cholesterischen Breitbandpolarisator mit einer Schicht aus
einem polymeren Material mit einer cholesterischen Ordnung aufweist,
wobei das genannte Material derart geordnet ist, dass die Achse
der Molekülspirale
sich senkrecht zu der Schicht erstreckt und die Steigung der Molekülspirale von
einem minimalen Wert an einer ersten Fläche der cholesterischen Schicht
zu einem maximalen Wert an der zweiten Fläche der Schicht zunimmt, mit
dem Kennzeichen, dass der Polarisator in dem Beleuchtungssystem
derart vorgesehen ist, dass die cholesterische Schicht mit der ersten
Fläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist und dass der Wert des Produktes
pmaxne aus dem Maximalwert
der Steigung in der cholesterischen Schicht pmax und
der außergewöhnlichen
Brechzahl ne zwischen 0,61 μm und 0,76 μm liegt.
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Der
Erfindung liegt u. a. die versuchsweise erhaltene Erkenntnis zugrunde,
dass die Bandbreite des cholesterischen Polarisators genau an die
Bandbreite des Emissionsspektrums der verwendeten Leuchtstofflampe(n)
angepasst werden soll. Im Falle eines genau angepassten Polarisators
hat es sich überraschenderweise
herausgestellt, dass die Sehwinkelabhängigkeit des Beleuchtungssystems
gering ist was die Intensität
und die Verfärbung
des kreuzweise übertragenen
Lichtes anbelangt. Dies gilt sogar wenn der Akzeptanzwinkel 30° oder mehr
gegenüber
der Normalen auf der cholesterischen Schicht beträgt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass das Produkt pmax·ne der cholesterischen Schicht genau auf die Bandbreite
der verwendeten Leuchtstofflampen abgestimmt sein soll. Einerseits
soll der Wert dieses Produktes maximal 0,76 μm sein. Bei größeren Werten
nimmt die Sehwinkelabhängigkeit
der Intensität des übertragenen
Lichtes unakzeptierbar große
Werte an. Andererseits soll der Wert dieses Produktes minimal 0,61 μm betragen.
Bei kleineren Werten nimmt Verfärbung
im Falle kreuzweise auftreffenden Lichtes mit einem Akzeptanzwinkel
von beispielsweise über
30° unerwünscht große Werte
an. Eine optimale Anpassung der cholesterischen Schicht an herkömmliche
Leuchtstofflampen wird erhalten, wenn das oben genannte Produkt
zwischen 0,63 μm
und 0,74 μm
liegt. Unter herkömmlichen
Leuchtstofflampen soll in diesem Zusammenhang Lampen verstanden
werden, deren wichtigste Fluoreszenzbänder bei 435 nm, 545 nm und
610 nm liegen.
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In
dem Beleuchtungssystem nach der vorliegenden Erfindung soll der
cholesterische Breitbandpolarisator gegenüber der Strahlungsquelle derart angeordnet
werden, dass die Fläche
des Polarisators mit der kleinsten Steigung der Leuchtstofflampe
zugewandt ist. Es hat sich herausgestellt, dass in dieser Konfiguration
eine unerwünschte
Färbung
des Lichtes, das in einem Winkel ausgestrahlt wird, wesentlich geringer
ist als in der Konfiguration, wobei die Strahlungsquelle sich an
der anderen Seite des Polarisators befindet. Die genannte Farbverteilung
tritt auf, wenn das System in einem (polaren) Winkel betrachtet
wird, der größer ist
als ein spezifischer minimaler Wert oder diesem Wert entspricht.
Außerdem haben
Versuche gezeigt, dass die Konfiguration nach der vorliegenden Erfindung
eine viel geringere Sehwinkelabhängigkeit
von der Intensität
des hinduchgegangen Lichtes hat als die Konfiguration, wobei die Fläche des
Polarisators mit der größten Steigung
der Leuchtstofflampe zugewandt ist.
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Es
sei bemerkt, dass in der internationalen Patentanmeldung WO 96/02016
auf den Namen der Anmelderin der vorliegenden Erfindung eine Beschreibung
eines Beleuchtungssystems gegeben worden ist, das eine Strahlungsquelle
und einen cholesterischen Breitbandpolarisator aufweist. Bei diesem
System ist die Fläche
des Polarisators mit der maximalen Steigungslänge der Strahlungsquelle zugewandt.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
des Beleuchtungssystems nach der vorliegenden Erfindung weist das
Kennzeichen auf, dass das Beleuchtungssystem ebenfalls eine Viertel-Lambda-Platte
aufweist, die auf der Seite des Polarisators liegt, die von der
Lichtquelle abgewandt ist. Durch das Vorhandensein dieser Viertel-Lambda-Platte
wird das Licht, das von dem Beleuchtungssystem ausgestrahlt wird, linear
polarisiert. Beim Fehlen einer derartigen Viertel-Lambda-Platte
wird kreisförmig
polarisiertes Licht erhalten. Insbesondere Beleuchtungssysteme,
die linear polarisiertes Licht erzeugen, sind geeignet zur Verwendung
in kommerziell verfügbaren
Wiedergabeanordnungen. Es sei bemerkt, dass in diesem Zusammenhang
unter einer Viertel-Lambda-Platte eine doppelbrechende Schicht verstanden
werden soll, die ggf. laminiert sein kann, deren optische Verzögerung bei
einer Wellenlänge
von etwa 550 nm zwischen 125 und 150 nm liegt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform des
Beleuchtungssystems nach der vorliegenden Erfindung weist das Kennzeichen
auf, dass die Viertel-Lambda-Platte auf der zweiten Fläche des
Breitbandpolarisators liegt. Durch die Tatsache, dass die Viertel-Lambda-Platte und
der Polarisator aufeinander vorgesehen sind, so dass sie in direktem
Kontakt miteinander sind, zeigt das Beleuchtungssystem nach dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geringere Reflexionsverluste.
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Eine
weitere interessante Ausführungsform des
Beleuchtungssystems nach der vorliegenden Erfindung weist das Kennzeichen
auf, dass die Viertel-Lambda-Platte aus einer Folie aus orientiertem polymerem
Material hergestellt ist. In Theorie können Viertel-Lambda-Platten verwendet
werden, die aus anorganischem Material, wie Kalzit, hergestellt
sind. Der Unterschied aber zwischen der gewöhnlichen und der außergewöhnlichen
Brechzahl dieses Materials ist relativ groß. Dadurch muss die Dicke der
Viertel-Lambda-Platte etwa 0,8 μm
betragen, damit sie geeignet ist für ein Beleuchtungssystem zur
Verwendung in einem sichtbaren Teil des Spektrums. In der Praxis
aber kann eine derartige geringe Dicke für Platten mit einer Oberfläche von
10 cm2 oder mehr kaum, oder vielleicht überhaupt
nicht verwirklicht werden. Außerdem
Viertel-Lambda-Platten auf Basis von orientierten Folien sind viel
preisgünstiger
als Viertel-Lambda-Platten, hergestellt aus anorganischem Material.
Derartige orientierte Folien können dadurch
erhalten werden, dass bestimmte monomere Gemische auf einer orientierten
Fläche
polymerisiert werden zum Bilden einer Folie. Eine derartige Oberfläche kann
durch Reibung in einer bestimmten Richtung orientiert werden. Die
Herstellung derartiger Folien erfolgt üblicherweise durch Straffung
einer fertig gestellten Folie in einer bestimmten Richtung. Sehr
gute Ergebnisse wurden erzielt durch Verwendung einer gestrafften
Folie aus substituiertem oder nicht substituiertem Polystyrol oder
einem Kopolymer daraus. Befriedigende Ergebnisse wurden ebenfalls erhalten
durch Verwendung einer Folie aus Polycarbonat.
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Bei
einer weiteren günstigen
Ausführungsform
umfasst das Beleuchtungssystem nach der vorliegenden Erfindung einen
dichroitischen Polarisator, der sich auf der Seite der Viertel-Lambda-Platte
befindet, die von dem cholesterischen Polarisator abgewandt ist.
Das Vorhandensein eines derartigen Polarisators führt zu einem
höheren
Kontrast des betreffenden Beleuchtungssystems. Der dichroitische
Polarisator befindet sich vorzugsweise auf der Viertel-Lambda-Platte.
Diese Konfiguration führt
zu geringeren Reflexionsverlusten des auftreffenden Lichtes.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf einen linearen
Polarisator zur Verwendung in einem Beleuchtungssystem. Dieser lineare
Polarisator weist nach der vorliegenden Erfindung das Kennzeichen
auf, dass er einen cholesterischen Breitbandpolarisator sowie eine
Viertel-Lambda-Platte aufweist, wobei der genannte Polarisator eine Schicht
aus einem polymeren Material mit einer cholesterischen Ordnung aufweist,
wobei dieses Material derart geordnet ist, dass die Achse der Molekülspirale
senkrecht zu der Schicht gerichtet ist, und die Steigung der Molekülspirale
von einem Minimalwert an einer ersten Fläche der cholesterischen Schicht zu
einem Maximalwert an der zweiten Fläche der Schicht zunimmt, dadurch
gekennzeichnet, wobei die Viertel-Lambda-Platte sich auf der zweiten
Fläche des
Polarisators befindet, und der Wert des Produktes pmax·ne aus dem Maximalwert der Steigung in der cholesterischen
Schicht pmax und der außergewöhnlichen Brechzahl ne zwischen 0,61 μm und 0,76 μm liegt.
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In
dem linearen Polarisator nach der vorliegenden Erfindung befindet
sich der cholesterische Breitbandpolarisator derart gegenüber der
Viertel-Lambda-Platte, dass die Fläche des Polarisators mit der
größten Steigung
die genannte Platte physikalisch berührt. Die Verwendung eines linearen
Polarisators dieser Konfiguration in einem Beleuchtungssystem mit
einer herkömmlichen
Leuchtstofflampe gewährleistet,
dass die unerwünschte
Verfärbung des
ausgestrahlten Lichtes als eine Funktion des Sehwinkels wesentlich
geringer ist als in der Konfiguration, wobei der cholesterische
Polarisator die Viertel-Lambda-Platte
mit der gegenüber
liegenden Fläche
physikalisch kontaktiert. Außerdem
haben Versuche gezeigt, dass in der Konfiguration des linearen Polarisators
nach der vorliegenden Erfindung die Sehwinkelabhängigkeit von der Intensität des übertragenen
Lichtes des Beleuchtungssystems viel geringer ist als bei der anderen
Konfiguration. Diese geringe Sehwinkelabhängigkeit kann weitgehend ein Beitrag
sein von der Tatsache, dass die Bandbreite des Polarisators an die
Bandbreite der verwendeten Leuchtstofflampe angepasst wird.
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Eine
andere günstige
Ausführungsform
des linearen Polarisators nach der vorliegenden Erfindung weist
das Kennzeichen auf, dass die Viertel-Lambda-Platte aus einer Folie
aus einem orientierten polymeren Material hergestellt ist. Die Verwendung
derartiger Kunststofffolien steigert die leichte Herstellung, weil
dieser Typ von Folien relativ einfach verarbeitet werden kann. Weiterhin
sind derartige Folien relativ preisgünstig. Ein linearer Polarisator, der
sehr befriedigend funktioniert, wird erhalten, wenn gestraffte Folien
aus substituiertem oder nicht substituiertem Polystyrol oder Kopolymeren
davon verwendet werden. Gute Ergebnisse können ebenfalls durch Verwendung
von Polycarbonat erhalten werden.
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Noch
eine andere vorteilhafte Ausführungsform
des linearen Polarisators nach der vorliegenden Erfindung weist
das Kennzeichen auf, dass auf der Fläche der Viertel-Lambda-Platte,
die von dem cholesterischen Breitbandpolarisator abgewandt ist,
ein dichroitischer Polarisator vorhanden ist. Die Verwendung eines
linearen Polarisators nach der vorliegenden Erfindung in einem Beleuchtungssystem
führt zu einer
Steigerung des Kontrastes.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Wiedergabeanordnung.
Die Wiedergabeanordnung umfasst ein Beleuchtungssystem, wie oben
beschriebe, sowie eine Wiedergabeplatte. Die genannte Wiedergabeplatte
umfasst zwei transparente Substrate, zwischen denen, wie bei einem Sandwich,
ein Flüssigkristallmaterial
vorgesehen ist, ein Elektrodenmuster und ein Antriebsmittel für diese Elektroden.
Dadurch, dass örtlich
elektrische Felder an das Flüssigkristallmaterial
angelegt werden, wird ein Bild geschaffen. Die Wiedergabeanordnung
nach der vorliegenden Erfindung kann von dem ferroelektrischen,
dem antiferroelektrischen, nicht verdrillt nematischen, verdrillt
nematischen oder superverdrillt nematischen Typ sein.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im vorliegenden
Fall näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Schnitt durch eine Ausführungsform eines Beleuchtungssystems nach
der vorliegenden Erfindung,
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2 Strukturformeln
von Verbindungen, die bei der Herstellung des linearen Polarisators
nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
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3 eine
Graphik, wobei die Steigung P und die Reflexionswellenlänge R eines
cholesterischen Polarisators als eine Funktion des Mischverhältnisses
der verwendeten nematischen und cholesterischen Monomere aufgetragen
sind,
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4 eine
Graphik, wobei die minimale Reflexion und die minimale Transmission
als eine Funktion des Produktes pmax·ne eines cholesterischen Polarisators aufgetragen
sind,
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5 einen Schnitt durch zwei Ausführungsformen
eines linearen Polarisators nach der vorliegenden Erfindung,
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6 einen
schematischen Schnitt durch eine Wiedergabeanordnung nach der vorliegenden Erfindung.
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Es
sei bemerkt, dass der Deutlichkeit halber die Teile in den Figuren
nicht maßstabsgerecht
gezeichnet sind.
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1 ist
ein schematischer Schnitt durch eine Ausführungsform des Beleuchtungssystems nach
der vorliegenden Erfindung. Das genannte System umfasst eine Strahlungsquelle 1 und
eine Form von Leuchtstofflampen, einen Reflektor 4 und
einen Diffusor 5. Es sei bemerkt, dass statt einer Anzahl einzelner
Leuchtstofflampen, auf alternative Weise eine einzelne Leuchtstoffröhre verwendet
werden kann, insbesondere von dem Meander-Typ. Das von der Lichtquelle 3 erzeugte
nicht polarisierte Licht wird, nötigenfalls über Reflexion
an einem Reflektor 4, über
den Diffusor in der Richtung des Breitbandpolarisators geführt. Der
genannte Reflektor 4 kann aus Gummi, gefüllt mit
einem weißen
Pigment, wie Titandioxid oder Bariumsulfat, hergestellt sein. Der
genannte Reflektor kann auch aus einem Metallfilm bestehen. Der
Diffusor 5 kann aus einer Streufolie bestehen. Die hier
beschriebene Strahlungsquelle 1 sorgt dafür, dass
das nicht polarisierte Licht auf eine sehr einheitliche Art und
Weise auf den cholesterischen Polarisator 2 trifft. Es
sei bemerkt, dass der Ausdruck "Strahlungsquelle" in breitem Sinne
aufgefasst werden soll. Dieser Ausdruck umfasst beispielsweise auch
eine Lichtleiterschicht, die Strahlung reflektiert, erzeugt mit
Hilfe einer Leuchtstofflampe, die in der Nähe des Beleuchtungssystems
vorgesehen ist, durch den Breitbandpolarisator hindurch. Die genannte
Konstruktion wird auch als "Seitenbeleuchtung" bezeichnet.
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Der
Breitbandpolarisator 2 umfasst eine Schicht aus einem polymeren
Material mit einer cholesterischen Ordnung, wobei das Material derart
geordnet ist, dass die Molekülspirale
senkrecht auf die cholesterische Schicht gerichtet ist. Die Steigung
der Mole külspirale
nimmt von einem Minimalwert an einer ersten Fläche der cholesterischen Schicht
zu einem Maximalwert an der zweiten Fläche der Schicht zu. In diesem
Fall befindet sich der Polarisator derart in dem Beleuchtungssystem,
dass die cholesterische Schicht der Strahlungsquelle mit der ersten
Fläche zugewandt
ist. Weiterhin wird der maximale Wert der Steigung derart selektiert,
dass diese optimal an herkömmliche
Leuchtstofflampen angepasst wird. Dies bedeutet, dass der Wert des
Produktes pmax·ne aus dem
maximalen Wert der Steigung in der cholesterischen Schicht pmax und der außergewöhnlichen Brechzahl ne zwischen 0,61 μm und 0,76 μm liegt. Im Allgemeinen liegt
die außergewöhnliche
Brechzahl ne con cholesterischen Schichten
zwischen 1,6 und 1,7.
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Die
Europäische
Patentanmeldung EP-A 606.940 beschreibt eine Anzahl Möglichkeiten
der Herstellung eines cholesterischen Breitbandpolarisators. In
dem vorliegenden Fall wurde ein Gemisch aus einem cholesterischen
Diacrylat Cr70Ch921 verwendet, dessen Struktur der Formel (1) nach 2 entspricht,
und einem nematischen Monoacrylat Cr100N1751, dessen Struktur der
Formel (2) nach 2 entspricht. Eine geringe Menge
eines Farbstoffes wurde diesem Gemisch hinzugefügt. Die chemische Struktur
dieses Farbstoffes ist als (3) in 2 angegeben.
Dieser Farbstoff hat eine maximale Extinktion von 32524 l/mol·cm bei
einer Wellenlänge von
334 nm. Es wurde auch eine geringe Menge eines Photoinitiators (Formel
4 in 2) hinzugefügt. Das
Gemisch wurde wie ein Sandwich zwischen zwei parallelen Substraten
vorgesehen und danach mit Hilfe aktinischer Strahlung zum Aushärten gebracht. Beim
Aushärten
wurde ein Strahlungsprofil auf der zu polymerisierenden Schicht
angebracht. Dadurch wurde eine kontinuierliche Variation in der
Steigung der Molekülspirale
des cholesterischen Materials erhalten. Beim Aushärten wird
ein dreidimensionales polymeres Netzwerk gebildet. Die Molekülspirale
mit einer variablen Steigung wird durch das Vorhandensein dieses
Netzwerkes fixiert.
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Die
maximale und die minimale Steigung der cholesterischen Schicht kann
durch Änderung
des Mischverhältnisses
des cholesterischen und des nematischen Monomers geändert werden. 3 zeigt die
Ergebnisse von Versuchen, bei denen das Mischverhältnis der
Monomere (1) und (2) variiert wurde. In dieser Figur ist die Steigung
P als eine Funktion der Menge an Monomer (1) gegenüber der
Gesamtmenge an Monomeren (1) und (2) aufgetragen. Die Figur zeigt
ebenfalls die relevante Reflexionswellenlänge R. Der Deutlichkeit halber
wurde bei diesem Versuch beim Aushärten der cholesterischen Schicht
kein Strahlungsprofil vorgesehen. Unter Verwendung der in dem genannten
Patentdokument EP-A 606.940 gegebenen Daten kann eine cholesterische
Schicht, deren Produkt pmax·ne zwischen 0,61 μm und 0,76 μm liegt, vom Fachmann auf einfache
Art und Weise hergestellt werden.
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Die
Sehwinkelabhängigkeit
eines Beleuchtungssystems mit der oben genannten Struktur wurde überprüft. Es hat
sich herausgestellt, dass die genannte Sehwinkelabhängigkeit
viel kleiner war als die eines Systems, bei dem der cholesterische
Breitbandpolarisator der Strahlungsquelle mit derjenigen Fläche zugewandt
ist, welche die größte Steigung hat.
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Das
Beleuchtungssystem nach der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise
auch eine Viertel-Lambda-Platte sowie einen dichroitischen Polarisator.
Das Vorhandensein dieser Elemente aber ist nicht wesentlich für die Wirkung
der vorliegenden Erfindung. Die Viertel-Lambda-Platte 6 und
der dichroitische Polarisator 7 sind ebenfalls in 1 dargestellt.
Sie sind vorzugsweise in dem Beleuchtungssystem als eine Drei-Schicht-Struktur einverleibt.
Die genannten drei optischen Elemente können aber auf alternative Weise
in dem System als einzelne Elemente einverleibt werden.
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Ein
Beleuchtungssystem der oben genannten Struktur wurde einer Anzahl
Messungen ausgesetzt. Die zu diesem Zweck verwendeten Breitbandpolarisatoren
umfassen eine 20 μm
dicke Schicht aus einem cholesterischen Material, dessen Struktur oben
angegeben ist. In jedem Polarisator war die Steigung der Molekülspirale
an der Fläche
der Schicht, die der Lichtquelle zugewandt war, 0,22 μm (Mindestwert).
An der Fläche,
die von der Lichtquelle abgewandt ist, variierte die Steigung der
jeweiligen Polarisatoren von 0,60 bis 0,80 μm (Maximalwert). An dieser anderen
Fläche
der Breitbandpolarisatoren wurde nacheinander eine Viertel-Lambda-Platte
aus Polycarbonat und ein dichroitischer Polarisator vorgesehen.
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In 4 wird
die Helligkeit der in dem oben stehenden Abschnitt beschriebenen
linearen Polarisatoren ermittelt. Die Helligkeit L wurde in Transmission
(Lt) und in Reflexion (Lr)
als eine Funktion des Produktes P (nm) aus der maximalen Steigung
in der cholesterischen Schicht (Pmax) und
der außergewöhnlichen
Brechzahl (ne) dieser Schicht ermittelt. Dieses
Produkt entspricht der maximalen Wellenlänge in dem reflektierten Spektrum
für senkrecht
auftreffendes Licht und kann auf diese Weise für jeden beliebigen cholesterischen
Reflektor gemessen werden. Für
die Lichtquelle wird eine herkömmliche Leuchtstofflampe
des oben definierten Typs verwendet.
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Die
Helligkeit (L) wird als psychometrische Helligkeit gegeben. Dieses
Maß der
Helligkeit wird derart konstruiert, dass Variationen in dieser Größe genau
den Variationen entsprechen, wie diese von dem menschlichen Sehsystem
als relevant erfahren werden. Zwischen der psychometrischen Helligkeit und
der Lichthelligkeit gibt es eine nicht lineare Beziehung, weil die
Empfindlichkeit des menschlichen Sehsystems für Variationen in der Intensität nicht
linear sind.
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4 zeigt,
dass die minimale Helligkeit des übertragenen Lichtes Lt abnimmt, je nachdem das Produkt Pmax·ne zunimmt. Dies wird verursacht durch Änderungen
in dem Zustand der Polarisation des Lichtes, das durch die cholesterische
Schicht hindurch geht. In dieser Hinsicht sei es bemerkt, dass der
Wert von ne für dieselbe Schicht konstant
ist. Wenn das Produkt pmax·ne den Wert 0,76 μm übersteigt, nimmt die Helligkeit
einen unakzeptabel niedrigen Wert ein. Vorzugsweise wird dieses
Produkt kleiner als 0,74 μm
gewählt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass eine Verringerung des Produktes pmax·ne mit einer Steigerung der Sehwinkelabhängigkeit
der Färbung
des reflektierten Lichtes Lr. Wenn der Wert
dieses Produktes zu klein ist, findet die Aufteilung des nicht polarisierten Lichtes
in zwei Strahlen mit komplementären
Polarisationszuständen
nicht statt für
den roten Teil des auftreffenden Lichtes. Dadurch wird der rote
Anteil des Lichtes nicht reflektiert und folglich wird das Licht,
das reflektiert wird, weniger hell und mehr gefärbt. Das reflektierte Licht
wird depolarisiert und in dem Diffusor wieder reflektiert. Daraufhin
wird das Licht wieder der cholesterischen Schicht zugeführt. Nun
wird ein Teil dieses Lichtes durch den cholesterischen Polarisator
hindurch geführt.
Auf diese Weise wird eine Zunahme der Färbung in dem ursprünglich reflektierten
Strahl für
den Benutzer der Anordnung sichtbar. Es hat sich herausgestellt,
dass diese Färbung
unakzeptabel wird, wenn das Produkt pmax·ne unterhalb 0,61 μm liegt. Vorzugsweise wird dieses Produkt
derart gewählt,
dass es über
0,63 μm
liegt.
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5 zeigt eine Anzahl linearer Polarisatoren
nach der vorliegenden Erfindung. Der Polarisator 10 aus 5a umfasst
einen cholesterischen Breitbandpolarisator 11 sowie eine
Viertel-Lambda-Platte 12. Der cholesterische Breitbandpolarisator 11 umfasst
eine Schicht aus einem polymeren Material mit einer cholesterischen
Ordnung. Das Material ist derart geordnet, dass die Achse der Molekülspirale
sich senkrecht zu der Schicht erstreckt. Weiterhin nimmt die Steigung
der Molekülspirale
von einem Mindestwert bei einer ersten Fläche 13 der cholesterischen Schicht
zu einem Maximalwert an der zweiten Fläche 14 der genannten
Schicht. Die Viertel-Lambda-Platte 12 befindet sich an
der zweiten Fläche
des Polarisators.
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5b zeigt
eine andere Ausführungsform des
linearen Polarisators nach der vorliegenden Erfindung. Zusätzlich zu
einem cholesterischen Breitbandpolarisator 11 und einer
Viertel-Lambda-Platte 12 umfasst der Polarisator 16 einen
dichroitischen Polarisator 15. Dieser dichroitische Polarisator
befindet sich an derjenigen Fläche
der Viertel-Lambda-Platte,
die von dem cholesterischen Polarisator angewandt ist.
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Die
linearen Polarisatoren aus 5 können dadurch
hergestellt werden, dass einzelne Folien eines cholesterischen Breitbandpolarisators,
eine Viertel-Lambda-Platte
und nötigenfalls
ein dichroitischer polarisator miteinander verbunden werden. Nötigenfalls
kann der cholesterische Polarisator sich auf einem transparenten
Substrat befinden. Der Polarisator kann auf alternative Weise zwischen
zwei Substraten eingebettet sein. Es ist aber auf alternative Weise
auch möglich,
selbsttragende cholesterische Polarisatoren zu verwenden. Der dichroitische
Polarisator besteht beispielsweise aus einer Schicht aus Polyvinylalkohol
(PVA), wobei diese Schicht sich zwischen zwei Substraten aus Zelluloseazetat
befindet. Die genannte PVA-Schicht wird gestrafft bis etwa das 6-fache
der ursprünglichen
Länge.
Daraufhin wird sie mit einem Jodidkomplex oder einem organischen Farbstoff
imprägniert.
Die gestraffte PVA-Schicht und die Hinzufügungen bilden zusammen eine
Schicht, die Licht mit einer Polarisation parallel zu der Richtung
der Straffung absorbiert und Licht mit einer Polarisation, die senkrecht
auf der genannten Richtung steht durchlässt. In dem linearen Polarisator
soll die Hauptachse der Viertel-Lambda-Platte einen Winkel von 45° mit der
Richtung der Lichtübertragung
des dichroitischen Polarisators einschließen.
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6 zeigt
eine Wiedergabeanordnung nach der vorliegenden Erfindung. Die genannte
Wiedergabeanordnung umfasst ein Beleuchtungssystem 20,
wie in 1 detailliert beschrieben. Die jeweiligen Elemente
dieses Beleuchtungssystems tragen die gleichen Bezugszeichen wie
die aus 1. Das Beleuchtungssystem der
Wiedergabeanordnung umfasst eine Strahlungsquelle 3 in
Form einer meanderförmigen
Leuchtstofflampe, einen Reflektor 4 und einen Diffusor 5.
Das System umfasst ebenfalls einen cholesterischen Breitbandpolarisator 2,
eine Viertel-Lambda-Platte 6 und einen dichroitischen Polarisator 7.
In diesem Fall sind sie als ein Stapel auf einem Substrat 8 angebracht.
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Die
Wiedergabeanordnung umfasst ebenfalls eine Wiedergabeplatte 30.
Diese Platte besteht aus zwei transparenten Substraten 21,
die mit je einer Anordnung von Elektroden 22 und einer
Orientierungsschicht 23 versehen sind. Die Elektroden bestehen
aus einem transparenten elektrisch leitenden Material, wie Indiumzinnoxid
(ITO). Die Orientierungsschichten können aus geriebenem polymerem Material,
wie Polyimid oder PVA, oder aus kreuzweise gesprühtem Siliziumoxid bestehen.
Zum Schluss befindet sich zwischen den Substraten eine Schicht 24 aus
smektischem oder nematischem Flüssigkristallmaterial.
Die Ordnung dieses Materials kann durch elektrische Felder beeinflusst
werden, die örtlich
mit Hilfe von Elektroden erzeugt werden können. Die Wiedergabeanordnung
umfasst ebenfalls ein elektronisches Antriebsmittel für diese
Elektroden. Der Deutlichkeit halber ist dieses Antriebsmittel in
der Figur nicht dargestellt.
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Für die Effektivität der vorliegenden
Erfindung ist es von wesentlicher Bedeutung, dass die Wiedergabeanordnung
einen cholesterischen Breitbandpolarisator aufweist, der richtig
orientiert ist. Die Fläche
des Polarisators, an der die Steigung des cholesterischen Materials
am kleinsten ist, muss der (den) Leuchtstofflampe(n) zugewandt sein.
Der Maximalwert und der Minimalwert des Produktes pmaxne aus der maximalen Steigung pmax und
der außergewöhnlichen
Brechzahl ne soll wenigstens 0,61 μm und höchstens
0,76 μm
betragen. Polarisatoren, die dieser Anforderung entsprechen, versehen
die Wiedergabeanordnung mit einer überraschend niedrigen Sehwinkelabhängigkeit
von der Helligkeit und der Farbe.