DE3535385A1 - Verfahren zum auslegen des antriebs von maschinen zum herstellen gedrehter oder gezwirnter faeden - Google Patents
Verfahren zum auslegen des antriebs von maschinen zum herstellen gedrehter oder gezwirnter faedenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auslegen des
Antriebs von Maschinen zum Herstellen gedrehter oder gezwirn
ter Fäden, mit einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsaggregate,
die zu Antriebsgruppen mit jeweils wenigstens einem Motor und
einem Tangentialriemen zusammengefaßt sind, wobei die Maschi
nen aufgrund unterschiedlicher Gesamtzahl von Arbeitsaggrega
ten und /oder Einsatz von Arbeitsaggregaten mit unterschiedli
chem Einzel-Leistungs-Bedarf einen unterschiedlichen Gesamt-
Leistungsbedarf aufweisen.
Unter Arbeitsaggregaten sind im folgenden Maschinenelemente
mit hoher Drehzahl zu verstehen, z.B. Spindeln an Spinn- oder
Zwirnmaschinen oder Rotoren und Auflösewalzen an OE-Spinnma
schinen.
Bei einer Konstruktion für eine Maschine zum Herstellen ge
drehter oder gezwirnter Fäden ist bereits vorgeschlagen wor
den, daß jeder Tangentialriemen für sich durch einen Elektro
motor antreibbar ist, wobei einander benachbarte Tangential
riemen jeweils mindestens eine gemeinsame Umlenkrolle auf
weisen und diese Umlenkrollen drehfest miteinander gekoppelt
sein können (deutsche Patentanmeldung P 34 41 230).
Werden nun bei einer derartigen Maschine Arbeitsaggregate
anderer Baugrößen eingesetzt, beispielsweise unterschiedlich
dimensionierte Spindeln, Rotoren mit größerem oder kleinerem
Durchmesser oder soll mit wesentlich anderen Drehzahlen der
Arbeitsaggregate gefahren werden, so müssen, sofern die Ab
weichungen gewisse Grenzen überschreiten, andere Motoren ein
gesetzt werden, wenn nicht in Kauf genommen wird, daß die Mo
toren in ungünstigen Leistungsbereichen laufen oder mit un
günstigen Frequenzen gespeist werden müssen. Dies bedingt das
Zurverfügungstellen einer Mehrzahl von Motorentypen mit er
höhtem Aufwand an Auftragsbearbeitung, Lagerhaltung, Ersatz
teilhaltung usw.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Vereinfachung
der Konstruktion der Maschine bei Verringerung des erforder
lichen Energiebedarfs.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unab
hängig vom Gesamtleistungsbedarf einzelner Maschinen für alle
Maschinen Motoren gleicher Dimensionierung verwendet werden,
daß die Anzahl der Motoren derart festgelegt wird, daß die
Summe der Nennleistungen dieser Motoren wenigstens annähernd
den Gesamt-Leistungsbedarf der betreffenden Maschine ent
spricht und daß jedem Motor wenigstens annähernd eine glei
che Anzahl von Arbeitsaggregaten zugeordnet wird, wobei die
Summe des Einzelleistungsbedarfs der Arbeitsaggregate wenig
stens annähernd der Nennleistung dieses Motors entspricht.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Konstruktion der
Maschinen und die Peripherie der Motoren (Schaltgeräte, Be
festigungsvorrichtungen, Abdeckhauben usw.) nicht auf Motoren
verschiedener Baugröße abgestimmt werden muß. Die Motoren ein
heitlicher Baugröße können in größeren Stückzahlen preisgün
stiger bezogen werden als unterschiedliche Motoren. Die er
forderliche Bevorratung der Ersatzmotoren ist auf eine Bau
größe beschränkt und wird damit vermindert. Bezüglich der
Ersatzteilbeschaffung werden Fehlermöglichkeiten nur bei ei
ner Baugröße ausgeschaltet. Da jeweils ein Motor eine ganz
bestimmte Anzahl von Arbeitsaggregaten antreibt, wird zu
sätzlich eine erhebliche Energieeinsparung erzielt.
Für die vorstehend genannten Arbeitsaggregate, auf die sich
die vorliegende Erfindung bezieht, und deren Leistungsbedarf
zwischen etwa 15 Watt und etwa 50 Watt beträgt, hat es sich
gezeigt, daß der Wirkungsgrad bei Motorgrößen von etwa 2 kW
bis etwa 5 kW am besten ist. Da die Investitionskosten umso
geringer sind, je weniger Motoren benötigt werden, ist es be
sonders vorteilhaft, Motoren mit Nennleistungen im oberen
Drittel dieses Bereiches zu wählen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm zur Darstellung der Ermittlung
von Motoren mit optimaler Leistung;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Maschi
ne zum Herstellen gedrehter Fäden, teils ge
brochen;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Maschine nach Fig. 1,
teils gebrochen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Diagramm, welches unter An
wendung der erfindungsgemäßen Lehre aufgestellt wurde, sind
in der X-Achse die Anzahl der Arbeitsaggregate einer Maschi
ne zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden angegeben;
in der Y-Achse ist der Wirkungsgrad angeführt. Es versteht
sich, daß die Motorstärke oder Motorleistung mit zunehmender
Anzahl von Arbeitsaggregaten proportional in Richtung der X-
Achse ansteigt.
Die Kurve a stellt den Wirkungsgrad eines Einzelmotor-Antriebs
derjenigen Motorstärke dar, die für die jeweilige Anzahl von
Arbeitsaggregaten erforderlich ist. Dieser Wirkungsgrad ist
über einen großen Leistungsbereich annähernd gleichbleibend,
fällt aber bei kleineren Motorleistungen zunehmend rascher ab.
Die Kurve b bezieht sich auf den Wirkungsgrad eines Antriebs
systems, beispielsweise eines Tangentialriemens, mit dem wach
senden Riemenquerschnitt, der für die jeweilige Anzahl von Ar
beitsaggregaten erforderlich ist. Dieser Wirkungsgrad nimmt
mit der Zahl der Arbeitsaggregate degressiv ab.
Die Kurve c zeigt den Gesamt-Wirkungsgrad von Antrieb und An
triebssystem. Es ist ersichtlich, daß in dem Bereich T der
beste Gesamt-Wirkungsgrad vorliegt; dieser ergibt sich dann,
wenn das Produkt der beiden Einzel-Wirkungsgrade, d.h. der
Kurven a und b, sein Maximum erreicht. Der Bereich T des opti
malen Gesamt-Wirkungsgrades bestimmt die geringste und die
größte Anzahl von Arbeitsaggregaten, die von einem Motor an
getrieben werden sollten, und ferner über den Einzel-Leistungs
bedarf der Arbeitsaggregate die notwendige Leistungsabgabe
dieses Motors.
Da gleichzeitig eine größere Motorstärke zu weniger Motoren
pro Maschine und damit zu geringeren Kosten sowie zu gerin
geren Energieverlusten durch weniger Leerlaufen der Riemen
länge führt, ist es zweckmäßig, an die obere Grenze des Be
reichs T zu gehen, also sowohl die dieser Grenze entsprechen
de Motorleistung als auch die entsprechende Anzahl von Ar
beitsaggregaten zu wählen.
Bei einer Ringspinnmaschine mit Tangentialriemen-Antriebs
system und einem Einzel-Leistungsbedarf der Arbeitsaggregate
in Form von Spinnspindeln von etwa 35 Watt ergeben sich als
untere Grenze des Bereichs T gemäß Fig. 1 etwa 66 Spindeln
und 2,2 kW Motorleistung; als obere Grenze etwa 128 Spindeln
und 4,5 kW Motorleistung. Der Gesamt-Wirkungsgrad beträgt
0,68.
Durch graphische Darstellung des Motor-Wirkungsgrades bei
wachsender Motorstärke sowie des Wirkungsgrades des (Riemen)-
Antriebssystems bei wachsendem Riemenquerschnitt, jeweils
über die Anzahl der Arbeitsaggregate, läßt sich damit vor
teilhafterweise ein Gesamt-Wirkungsgrad von Antrieb und An
triebssystem ermitteln, aus dem der Gesamt-Wirkungsgrad her
leitbar ist, welcher seinerseits zur Ermittlung des Motors mit
optimaler Motorleistung dient.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei einem anderen
Einzel-Leistungsbedarf der Arbeitsaggregate sich die relative
Lage der Wirkungsgradkurven a, b und damit auch c in Fig. 1
nicht wesentlich verändert, sondern daß in diesem Fall sich
nur die Skala der X-Achse verschiebt; das heißt, daß der opti
male Motor auch bei anderem Einzelleistungsbedarf der Arbeits
aggregate eine Leistung von 4,5 kW aufweist, jedoch eine grös
sere oder kleinere Anzahl von Arbeitsaggregaten als etwa 128
Einheiten antreiben sollte.
In Fig. 2und 3 ist eine Ringspinnmaschine schematisch darge
stellt, wobei ersichtlich ist, daß hier zum Antrieb von mit
Spindeln verbundenen Wirteln 10 über Tangentialriemen 11 bzw.
12 Motoren 1 gleicher Dimensionierung verwendet werden. Die
se Motoren 1 haben zweckmäßigerweise eine abgegebene Nennlei
stung von 4,5 kW.
Die Spindeln 3, d.h. die Arbeitsaggregate der Maschine, haben
je nach Kopsgewicht, Ringdurchmesser und Spindeldrehzahl einen
Leistungsbedarf von je 15 Watt bis 35 Watt. Der Leistungsbe
darf, d.h. die aufgenommene Leistung einer Spindel, ist nicht
gleichbleibend, sondern nimmt mit zunehmender Kopsfüllung zu.
Da Elektromotoren aber in gewissen zeitlichen und quantitati
ven Grenzen überlastbar sind, kann mit dem mittleren Leistungs
bedarf und einer wenigstens annähernden Gleichheit zwischen
der Summe der abgegebenen und aufgenommenen Leistungen gerech
net werden.
Wie weiterhin aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, sind hierbei Mo
toren 1 einsetzbar, welche jeweils Arbeitsaggregate einer be
stimmten Anzahl (Feldgröße) antreiben. Es besteht auch die
Möglichkeit, zum Antrieb anderer Arbeitsaggregate, beispiels
weise eines Streckwerkes 4, einen Motor 2 gleicher Dimensio
nierung wie die Motoren 1 einzusetzen. Dieser Motor 2 treibt
über ein Streckwerkgetriebe 8 die schematisch in Fig. 3 dar
gestellten Streckwerke an.
Um bezüglich der durch die Motoren 1 angetriebenen Arbeits
aggregate, d.h. der Spindeln 3, die gewünschte Spindeldreh
zahl zu erreichen, ist es bei in ihrer Drehzahl nicht ver
stellbaren Motoren 1 erforderlich, die nicht näher bezeich
nete Antriebsscheibe auf der Motorwelle so zu wählen, daß -
ausgehend von der festliegenden Nenndrehzahl des Motors -
die die gewünschte Spindeldrehzahl bewirkende Übersetzung
gegeben ist.
Bei in ihrer Drehzahl beispielsweise durch Änderung der Spei
sefrequenzdrehzahl veränderbaren Motoren ist die Wahl der ent
sprechenden Antriebsscheibe Voraussetzung dafür, daß der Mo
tor in der Betriebsdrehzahl der Spindeln in seiner maximalen
Drehzahl laufen kann, in der er die geforderte Nennleistung
abgibt. Ansonsten ist die Wahl der Antriebsscheibe für die
Berechnung der Feldergrößen ohne Bedeutung, da diese nur die
Leistungsdaten zu berücksichtigen hat.
Nachdem die Motoren 1 zum Antrieb der Spindeln 3 baugleich
sind, sollten die von den einzelnen Motoren angetriebenen
Gruppen von Arbeitsaggregaten ebenfalls gleichgroß sein.
Hierbei können jedoch baulich geringe, notwendige Abweichun
gen eingeschlossen sein.
Die Baugröße der an einer bestimmten Maschine verwendeten
Spindeln wird bei der konstruktiven Auslegung dieser Maschi
ne festgelegt und bleibt unverändert. Die Drehzahl, mit der
diese Arbeitsaggregate einer Maschine betrieben werden, kann
sich gemäß spinnereitechnologischer Gegebenheiten ändern.
Die Anzahl der Arbeitsaggregate je Gruppe (Feldgröße) muß
sich am höchsten Leistungsbedarf der Arbeitsaggregate bei
höchster vorgesehener Drehzahl orientieren.
Insgesamt ergibt sich jedoch, daß, unabhängig vom unter
schiedlichen Leistungsbedarf, unterschiedlicher Dimensionie
rung und unterschiedlicher Anzahl der Arbeitsaggregate drei
oder vier Motoren 1 bzw. 2 gleicher Dimensionierung verwendet
werden. Bezüglich der Motoren 1 und der Feldgrößen, d.h. der
durch einen Motor angetriebenen Anzahl von Spindeln sind je
weils eine solche Anzahl von Arbeitsaggregaten einem Motor 1
zuzuordnen, daß die Summe der Leistungsaufnahme der Arbeits
aggregate der Leistungsabgabe des Motors 1 entspricht. Hier
bei sind zwischen 75 bis 150 Arbeitsstellen pro Feld besonders
vorteilhaft.
Claims (4)
1. Verfahren zum Auslegen des Antriebs von Maschinen zum Her
stellen gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Viel
zahl gleichartiger Arbeitsaggregate, die zu Antriebsgrup
pen mit jeweils wenigstens einem Motor und einem Tangen
tialriemen zusammengefaßt sind, wobei die Maschinen auf
grund unterschiedlicher Gesamtzahl von Arbeitsaggregaten
und/oder Einsatz von Arbeitsaggregaten mit unterschiedli
chem Einzelleistungsbedarf einen unterschiedlichen Gesamt
leistungsbedarf aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß un
abhängig vom Gesamtleistungsbedarf einzelner Maschinen für
alle Maschinen Motoren gleicher Dimensionierung verwendet
werden, daß die Anzahl der Motoren derart festgelegt wird,
daß die Summe der Nennleistungen dieser Motoren wenigstens
annähernd dem Gesamtleistungsbedarf der betreffenden Ma
schine entspricht und daß jedem Motor wenigstens annähernd
eine gleiche Anzahl von Arbeitsaggregaten zugeordnet wird,
wobei die Summe des Einzel-Leistungsbedarfs der Arbeits
aggregate wenigstens annähernd der Nennleistung dieses
Motors entspricht.
2. Antrieb von Maschinen zum Herstellen gedrehter oder gezwirn
ter Fäden in Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß unabhängig vom unterschiedlichen
Gesamt-Leistungsbedarf von Maschinen unterschiedlicher Bau
formen und/oder vom unterschiedlichen Einzel-Leistungsbe
darf von Arbeitsaggregaten unterschiedlicher Dimensionie
rung immer Motoren (1, 2) gleicher Dimensionierung verwen
det werden, daß zur Abdeckung des Gesamt-Leistungsbedarfs
einer Maschine dieser Maschine eine solche Anzahl Motoren
zugeordnet wird, daß die Summe der Leistungsabgabe dieser
Motoren dem Gesamt-Leistungsbedarf der Maschine entspricht
und daß jedem Motor eine annähernd gleiche Anzahl Arbeits
aggregate zum Antrieb zugeordnet wird (Feldgröße), deren
Einzel-Leistungsbedarf-Summe der Leistungsabgabe des Mo
tors entspricht.
3. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Motoren (1) eine Leistungsabgabe von 2,2 kW bis 4,5 kW
haben bei Wirkungsgraden des Antriebs und des Antriebs
systems der Arbeitsaggregate zwischen 0,8 und 0,87.
4. Antrieb nach Anspruch 2, mit mindestens einem weiteren,
andersartigen Arbeitsaggregat, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses Arbeitsaggregat (4) durch einen Motor (2) glei
cher Dimensionierung antreibbar ist.
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