DE3534845A1 - Verfahren zum reduzieren von stickoxiden im rauchgasstrom eines dampferzeugers und dampferzeuger insbesondere fuer dieses verfahren - Google Patents
Verfahren zum reduzieren von stickoxiden im rauchgasstrom eines dampferzeugers und dampferzeuger insbesondere fuer dieses verfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren
von Stickoxiden NOx im Rauchgasstrom eines mit fossilem
Brennstoff wie Kohle oder Erdöl beschickten Dampferzeugers
mit Reduziergas in Gegenwart eines Katalysators
und einem Dampferzeuger insbesondere für dieses Verfahren.
Die Stickoxide NOx im Rauchgasstrom des Dampferzeugers
entstehen durch Oxidation des in der Verbrennungluft
und im fossilen Brennstoff enthaltenen Stickstoffs.
Zwar ist der Oxidationsgrad des in der Verbrennungsluft
enthaltenen Stickstoffe abhängig von der Flammentemperatur
im Feuerraum, auf den Oxidationsgrad des
Stickstoffs im fossilen Brennstoff hat diese Flammentemperatur
jedoch nahezu keinen Einfluß. Deshalb kann
durch Wahl einer verhältnismäßig niedrigen Flammentemperatur
im Feuerraum des Dampferzeugers beispielsweise
durch Wirbelschichtfeuerung der Anteil der Stickoxide
im Rauchgasstrom des Dampferzeugers nur in begrenztem
Umfang herabgesetzt werden.
Als Reduziergas für Stickoxide im Rauchgasstrom eines
Dampferzeugers kann Ammoniak NH3 verwendet werden, das
als Endprodukte des Reduktionsvorganges umweltneutrales
N2 und H2O liefert. Das erforderliche Ammoniak fällt
jedoch in den Kraftwerken, in denen Dampferzeuger betrieben
werden, nicht an und muß deshalb z. B. in Kesselwagen
herantransportiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen
Abtransport eines nicht im Kraftwerk anfallenden Reduziergases
zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß als Reduziergas Kohlenmonoxid und/oder
Wasserstoff verwendet werden.
Beide Reduziergase können in einem Kraftwerk kontinuierlich
erzeugt werden. Kohlenmonoxid reagiert mit
Stickstoffmonoxid, das 80 bis 90% der Stickoxide im
Rauchgasstrom eines Dampferzeugers ausmacht, nach der
chemischen Gleichung 2 NO+2 CO → N2+2CO2 und Wasserstoff
nach der chemischen Gleichung 2 NO+2 H2 →
N2+2 H2O. Es ergeben sich also beide Male umweltneutrale
Endprodukte.
Das Reduziergas kann günstigerweise durch unterstöchiometrisches
Verbrennen von fossilem Brennstoff wie Kohle
oder Erdöl gewonnen werden. Das unterstöchiometrische
Verbrennen mit einem Luftverhältnis kleiner als 1 kann
z. B. in einem Generator erfolgen, der durch eine abgesonderte,
aber integrierte Verbrennungskammer im Feuerraum
des Dampferzeugers gebildet ist und in der die
Verbrennung des fossilen Brennstoffes mit gedrosselter
Luftzufuhr abläuft, während die Verbrennung im restlichen
Feuerraum des Dampferzeugers überstöchiometrisch
betrieben wird.
Besonders geringer Einsatz an fossilem Reduktionsbrennstoff
wird erzielt, wenn das Reduziergas durch Vergasen
von fossilem Brennstoff wie Kohle oder Erdöl mit Wasserdampf
gewonnen wird. Dieser Vergasungsvorgang verläuft
endotherm, und die Energiezufuhr kann durch Verbrennen
von fossilem Brennstoff erfolgen. Die Vergasungsprodukte
sind hauptsächlich die erwünschten Reduktionsgase
Kohlenmonoxid und Wasserstoff.
Beim erfindunsgemäßen Dampferzeuger ist vorteilhafterweise
an einem Rauchgaszug ein Generator für das Reduziergas
angeschlossen. Der Katalysator befindet sich im
Rauchgaszug in Strömungsrichtung des Rauchgases hinter
der Anschlußstelle.
Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der
Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:
Fig. 1 zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen
Dampferzeuger.
Fig. 2 zeigt den Wasser-Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers
nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Regeleinrichtung zum Dampferzeuger
nach Fig. 1.
Der Dampferzeuger nach Fig. 1 ist ein Durchlaufdampferzeuger
mit einem Feuerraum 2, in dem sich nicht näher
dargestellte Kohlebrenner befinden. Diesem Feuerraum 2
ist rauchgasseitig ein Rauchgaszug 3 nachgeschaltet.
Feuerraum 2 und Rauchgaszug 3 haben eine gasdichte
Wand 4, die aus miteinander verschweißten Rohren gebildet
ist. Diese Wand 4 bildet im wesentlichen die Verdampferheizfläche
des Durchlaufdampferzeugers.
Im Rauchgaszug 3 sind Überhitzerheizflächen 5 und 6, eine
Zwischenüberhitzerheizfläche 7 sowie eine Economiserheizfläche
8 angeordnet. Am Rauchgaszug 3 ist über einen
Luftvorwärmer 9 zum Vorwärmen der Verbrennungsluft für
die Kohlebrenner im Feuerraum 2, über einen Elektrofilter
10 und eine Rauchgasentschwefelungsanlage 11 ein
Saugzug 12 angeschlossen.
Im Rauchgaszug 3 in der Strömungsrichtung des Rauchgases
gesehen sind die Hochdruckvorüberhitzerheizfläche 5,
die Zwischenüberhitzerheizfläche 7, die Hochdruckendüberhitzerheizfläche
6 und die Economiserheizfläche 8 in
dieser Reihenfolge nacheinander angeordnet. Zwischen der
Hochdruckendüberhitzerheizfläche 6 und der Economiserheizfläche
8 mündet ein Zuführrohr 13 in den Rauchgaszug 3,
das über einen Gaskühler 14 an einem Generator 15 für
Reduziergas angeschlossen ist. Dieser Generator 15 kann
entweder eine Vergasungsanlage zum Vergasen von Kohle
(vergl. "Rohstoff Kohle", Verlag Chemie, Weinheim,
New York, 1978, Seite 87 ff.) oder von Erdöl mit Wasserdampf
oder ein Zusatzdampferzeuger zum unterstöchiometrischen
Verbrennen von fossilem Brennstoff wie Kohle
oder Erdöl mit einer eigenen Verdampferheizfläche sein.
Das Zuführrohr 13 mündet zwischen der Hochdruckendüberhitzerheizfläche
6 und der Economiserheizfläche 8
an einer Stelle in den Rauchgaszug 3, an der das Rauchgas
eine Temperatur im Bereich 500°C bis hinab zu 400°C
hat, so daß das Kohlenmonoxid- und Wasserstoffgas des
Reduziergases nicht mehr mit dem Restsauerstoff im
Rauchgas reagieren kann.
Zwischen dem Elektrofilter 10 und der Rauchgasentschwefelungsanlage
11 ist im Rauchgaszug ein Katalysator
16 angeordnet, der mindestens ein Metall und/oder Metalloxid
der Gruppe Pt, Rh bzw. CuO, CoO, V2O5 ist, das
sich als Belag auf einem Träger aus Silizium-, Aluminium-
und/oder Titanoxid befindet und das die chemische
Reaktion zwischen dem Kohlenmonoxid bzw. dem Wasserstoff
des Reduziergases mit den Stickoxiden NOx im
Rauchgas beschleunigt. Dieser Katalysator 16 kann auch
an einer anderen Stelle im Rauchgaszug 3 in Strömungsrichtung
des Rauchgases gesehen hinter der Mündungsstelle
des Zuführungsrohres 13 angeordnet sein. Eine solche
Stelle befindet sich beispielsweise zwischen der Mündungsstelle
des Zuführungsrohres 13 und der Economiserheizfläche
8, wo in Fig. 1 gestrichelt ein Katalysator 16
angedeutet ist.
Wie Fig. 2 zeigt, ist die im wesentlichen aus den Wänden
4 des Dampferzeugers nach Fig. 1 bestehende Verdampferheizfläche
im Wasser-Dampf-Kreislauf eingangsseitig
am Ausgang der Economiserheizfläche 8 und ausgangsseitig
an einem Wasser-Dampf-Abschneider 17 angeschlossen. Vom
Wasser-Dampf-Abschneider 17 führt eine mit einer Umwälzpumpe
18 versehene Speisewasserrückführleitung zum Eingang
der Economiserheizfläche 8. Parallel zur Verdampferheizfläche
4 ist auch die im Generator 15 angeordnete
Verdampferheizfläche 19 geschaltet. Am Dampfausgang
des Dampf-Wasser-Abschneiders 17 ist die Hochdruckvorüberhitzerheizfläche
5 mit der durchströmungsmäßig
in Serie geschalteten Hochdruckendüberhitzerheizfläche 6
angeschlossen. Ferner ist in Fig. 2 noch die
Zwischenüberhitzerheizfläche 7 erkennbar. Die Economiserheizfläche
8 wird aus einem Speisewasserbehälter 20 mit
einer Speisewasserpumpe 21 über zwei in Serie geschaltete
Hochdruckvorwärmer 22 und 23 gespeist.
Wie Fig. 3 zeigt, ist dem Saugzug 12 nach Fig. 1 ein
Schornstein 24 nachgeschaltet, in dem ein Meßfühler 25
für den Gehalt an Kohlenmonoxid und ein Meßfühler 26
für den Gehalt an Stickoxiden NOx im durchströmenden
Rauchgas vorhanden ist. Diese beiden Meßfühler 25 und 26
sind an einer Regeleinrichtung 27 zum Regeln des NOx-Gehaltes
im den Schornstein 24 durchströmenden Rauchgas
angeschlossen. Dieser Regeleinrichtung 27 ist noch ein
Grenzwertgeber 28 für den CO-Gehalt und ein Sollwertgeber
29 für den NOx-Gehalt im den Schornstein 24 durchströmenden
Rauchgas zugeordnet.
Das Zuführungsrohr 13 des Generators 15 für Reduziergas
ist in Fig. 3 anders als in Fig. 1 zwischen dem Elektrofilter
10 und der Rauchgasentschwefelungsanlage 11 in
den Rauchgaszug 3 geführt. Mit einer Kohleförderanlage
30 mit einer einen Stellmotor 31 aufweisenden Dosiereinrichtung
32 wird Kohle dem Generator 15 zugeführt. Dieser
Generator 15 weist ferner eine Frischluftzuleitung 33 mit
einer Meßvorrichtung 34 für den Frischluftdurchsatz auf,
die sich zwischen dem Generator 15 und einem Zusatzfrischlüfter
35 befindet. Dieser Zusatzfrischlüfter 35
ist mit einem Stellmotor 36 versehen, der auf Lüftungsklappen
37 einwirkt, mit denen die Frischluftzufuhr
zum Zusatzfrischlüfter 35 mehr oder weniger gedrosselt
werden kann.
Dem Stellmotor 36 ist ein Luftmengenregler 38 zugeordnet,
der unter Einwirkung der Regeleinrichtung 27
und der Frischluftdurchsatzmeßvorrichtung 34 steht.
Durch mehr oder weniger starkes Drosseln der Frischluftzufuhr
zum Generator 15 kann ein durch den Sollwertgeber
29 vorgegebener Gehalt an Stickoxiden im den Schornstein
24 verlassenden Rauchgasstrom eingehalten werden,
ohne daß der Gehalt an Kohlenmonoxid in diesem Rauchgasstrom
den durch den Grenzwertgeber 28 vorgegebenen Grenzwert
überschreitet.
Claims (8)
1. Verfahren zum Reduzieren von Stickoxiden NOx im
Rauchgasstrom eines mit fossilem Brennstoff wie Kohle
oder Erdöl beschickten Dampferzeugers mit Reduziergas
in Gegenwart eines Katalysators,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Reduziergas Kohlenmonoxid und/oder Wasserstoff verwendet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reduziergas durch unterstöchiometrisches Verbrennen
von fossilem Brennstoff wie Kohle oder Erdöl gewonnen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reduziergas durch Vergasen von fossilem Brennstoff wie
Kohle oder Erdöl mit Wasserdampf gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reduziergas Rauchgas im Rauchgasstrom zugesetzt wird,
das eine Temperatur im Bereich von 500°C bis hinab zu
400°C hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Katalysator mindestens ein Metall und/oder Metalloxid
der Gruppe Pt, Rh bzw. CuO, CoO, V2O5 verwendet wird,
das sich als Belag auf einem Träger aus Silizium-,
Aluminium- und/oder Titanoxid befindet.
6. Dampferzeuger, insbesondere für ein Verfahren nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
einem Rauchgaszug (3) ein Generator (15) für das
Reduziergas angeschlossen ist und daß sich der Katalysator
(16) im Rauchgaszug (3) in Strömungsrichtung
des Rauchgases hinter der Anschlußstelle befindet.
7. Dampferzeuger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Generator (15) für das Reduziergas eine Vergasungsanlage
zum Vergasen von Kohle oder Erdöl mit Wasserdampf
ist.
8. Dampferzeuger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Generator (15) für das Reduziergas ein Zusatzdampferzeuger
zum unterstöchiometrischen Verbrennen von
fossilem Brennstoff wie Kohle oder Erdöl mit einer
eigenen Verdampferheizfläche (19) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534845 DE3534845A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren zum reduzieren von stickoxiden im rauchgasstrom eines dampferzeugers und dampferzeuger insbesondere fuer dieses verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534845 DE3534845A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren zum reduzieren von stickoxiden im rauchgasstrom eines dampferzeugers und dampferzeuger insbesondere fuer dieses verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3534845A1 true DE3534845A1 (de) | 1987-04-02 |
Family
ID=6282360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853534845 Withdrawn DE3534845A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren zum reduzieren von stickoxiden im rauchgasstrom eines dampferzeugers und dampferzeuger insbesondere fuer dieses verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3534845A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3917983A1 (de) * | 1989-06-02 | 1990-12-06 | Gaswaerme Inst Ev | Verfahren und vorrichtung zum vermindern der stickstoffoxid-konzentration eines no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-haltigen rauchgases |
DE19537971A1 (de) * | 1995-10-12 | 1997-04-17 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und Vorrichtung zur selektiven, katalytischen NO¶x¶-Reduktion in sauerstoffhaltigen Abgasen |
DE19604318A1 (de) * | 1996-02-07 | 1997-08-14 | Man Nutzfahrzeuge Ag | Verfahren zur Regenerierung eines NO¶x¶-Speicherkatalysators |
CN107715630A (zh) * | 2017-11-10 | 2018-02-23 | 刘胜男 | 一种新型烟气净化装置 |
-
1985
- 1985-09-30 DE DE19853534845 patent/DE3534845A1/de not_active Withdrawn
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CN107715630B (zh) * | 2017-11-10 | 2023-10-27 | 刘胜男 | 一种烟气净化装置 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AG, 1000 BERLIN UND 8000 MUENCHEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |