DE3533405A1 - Bowdenzug mit automatischem laengenausgleich - Google Patents
Bowdenzug mit automatischem laengenausgleichInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16C—SHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
- F16C1/00—Flexible shafts; Mechanical means for transmitting movement in a flexible sheathing
- F16C1/10—Means for transmitting linear movement in a flexible sheathing, e.g. "Bowden-mechanisms"
- F16C1/22—Adjusting; Compensating length
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bowdenzug mit automatischem Längenaus
gleich, d. h. mit automatischer Anpassung des Bowdenzuges entweder an
eine betriebsbedingte Längung der bekanntermaßen in einem Schlauch
geführten Litze oder an eine Abnützung des mit dem Bowdenzug betätig
ten Getriebes.
Derartige automatische Längenausgleiche sind bereits bekannt, und
zwar im Zusammenhang mit Bowdenzügen zur Betätigung der Kupplung
in Kraftfahrzeugen. So sind Längenausgleiche z.B. beschrieben in der
E-PS 0 055 649, der EP-Anmeldung 0 048 620 und auch in dem deut
schen Gebrauchsmuster G 83 35 272.4. Aber obwohl der Längenausgleich
in allen drei Druckschriften im Zusammenhang mit Kfz-Kupplungen be
schrieben ist, ist es offensichtlich, daß ein solcher Längenausgleich
auch bei der Bowdenzug-Betätigung anderer Getriebe verwendbar ist,
sofern dort nachträglich Längenunterschiede ausgeglichen werden müssen.
Die vorliegende Erfindung ist daher nicht nur auf die Anwendung bei
Kfz-Kupplungen beschränkt.
Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er in den
obengenannten Druckschriften dokumentiert ist. Den in diesen Druck
schriften beschriebenen Vorrichtungen ist gemeinsam, daß zur Bewir
kung des Längenausgleiches stets der Schlauch des Bowdenzuges in
zwei Teile unterteilt ist, die durch geeignete Federn auf eine Länge
auseinander bzw. zusammengedrückt werden, wie sie den gerade herr
schenden Bedingungen entspricht, d.h. auf eine größere Länge, wenn
sich die Litze gelängt (= gedehnt) hat, und auf eine kürzere Länge,
wenn durch Abnutzung der Kupplungsscheiben von der Kupplung mehr
Litze nachgezogen wird.
Wenn der Bowdenzug betätigt wird, müssen diese, im Nichtbetätigungs
falle getrennten Schlauchteile natürlich zu einem einzigen durch
gehenden, starren Gesamtschlauch verbunden werden. Es sind daher in
den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik Kupplungsmittel vorge
sehen, welche diese Verbindung immer dann herstellen, wenn die Bow
denzug-Litze in Betätigungsrichtung bewegt wird (und welche die Ver
bindung wieder lösen, wenn die Bowdenzug-Litze in ihre Ausgangslage
zurückkehrt). Diese Kupplungsmittel müssen selbst aber auch akti
viert werden, und es ist wesentlich, wie bzw. wodurch diese Akti
vierung erfolgt. Bei allen Vorrichtungen nach dem Stand der Technik
geschieht dies durch die Bowdenzug-Litze selbst. Alle Vorrichtungen
stimmen darin überein, daß die Kupplungsmittel bzw. deren Aktivie
rungsmittel mit einem Reibschluß auf der Litze gehalten werden, so
daß bereits bei der ersten geringfügigen Bewegung der Litze die
Kupplungsmittel bewegt, d.h. aktiviert werden und die starre Schlauch
verbindung herstellen. Wenn das geschehen ist, bleiben die Kupplungs
mittel aber stationär, während sich die Litze in ihrer Betätigungs
richtung weiterbewegt. Dies bedeutet, daß bei jeder Betätigung des
Bowdenzuges eine Reibung zwischen dem Kupplungsmittel und der Litze
stattfindet. Und zwar tritt diese Reibung bei jeder Bowdenzugbetä
tigung zweimal auf: einmal bei der eigentlichen Betätigung, und dann
noch einmal beim Loslassen des Bowdenzuges.
Es leuchtet ein, daß diese ständige Reibung des Kupplungs- bzw.
Aktivierungsmittels auf der Litze äußerst nachteilig ist und sich
ungünstig auf die Lebensdauer der Litze auswirkt.
Ausgehend von dem vorgeschriebenen Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, einen Bowdenzug mit automatischem
Längenausgleich anzugeben, bei dem keine Reibung auf der Bowdenzug-
Litze auftritt.
Diese Aufgabe ist durch einen Bowdenzug gelöst, der die in An
spruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Weitere Merkmale der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Wie sich aus den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere in Ver
bindung mit der Zeichnung ergibt, wird die Aufgabe prinzipiell da
durch gelöst, daß die Kupplungsmittel von der Relativverschiebung
der beiden Schlauchteile zueinander aktiviert werden; d. h. also -
im Gegensatz zu den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik -
nicht mehr dadurch, daß die Kupplungs- bzw. Kupplungsaktivierungs
mittel vom Seil mitgenommen werden und dann zwangsläufig auf dem
Seil reiben, sondern dadurch, daß die beiden Schlauchteile selbst
im Betätigungsfall ihre Kupplung d.h. ihre starre Verbindung mitein
ander herbeiführen, während das Seil von diesem Vorgang völlig unbe
rührt bleibt. Es gibt kein Element mehr, das bei jeder Bowdenzug-
Betätigung auf dem Seil hin und her reibt und das Seil in diesem
Bereich abnutzt. Letzteres birgt ja die Gefahr in sich, daß dadurch
einzelne Drähte des Seiles bzw. der Litze vorzeitig brechen und damit
den ganzen Bowdenzug unbrauchbar machen. Durch die Erfindung ist jetzt
ein Bowdenzug mit automatischem Längenausgleich geschaffen, der das
Seil in keiner Weise angreift.
In der Zeichnung ist die Erfindung am Ausführungsbeispiel eines
Bowdenzuges zur Betätigung der Kupplung in einem Kraftfahrzeug dar
gestellt und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a - 1c schematisch die technischen Verhältnisse an einem
Kupplungszug, die der Aufgabenstellung zugrunde
liegen,
Fig. 2 schematisch eine Lösung der Aufgabe nach dem Stand
der Technik,
Fig. 3 den erfundenen Längenausgleich im Querschnitt,
Fig. 4a, 4b einen Segmentring aus dem Längenausgleichsmechanis
mus.
Anhand der Fig. 1a - 1c sei die Aufgabenstellung nochmals kurz
erläutert. Diese Figuren entsprechen den in G 83 35 272.4 enthalte
nen Figuren. Fig. 1a stellt den Normaleinbau eines Kupplungszuges
dar. Eine Kupplung K wird durch Niederdrücken eines Kupplungspedals
KP gegen die Kraft einer Druckfeder F gelöst. Die getriebliche Ver
bindung zwischen K und KP ist durch einen Bowdenzug hergestellt,
der aus dem Seil 1 besteht, das in einem Schlauch 2 geführt ist.
Letzterer ist zwischen zwei Wänden W 1 und W 2 fest abgestützt.
Ausgehend von dieser Normalstellung sind zwei Abweichungen möglich,
die gleichsam einander entgegengerichtete Wirkungen haben.
Die eine Abweichung besteht darin, daß sich das Seil 1 dehnt. In
diesem Falle muß zwischen den Wänden W 1 und W 2 ein längerer Schlauch
2 zur Verfügung stehen, der die vergrößerte Seillänge aufnimmt
(oder das Kupplungspedal KP sinkt in Pfeilrichtung B ab).
Die andere Abweichung besteht darin, daß sich die Kupplungsbeläge
abnutzen. Die Kupplung wird dann durch die Feder F weiter zusammen
gedrückt. Dies ist dadurch veranschaulicht, daß der Abstand "A"
der Fig. 1a im Vergleich zu dem Abstand "A" der Fig. 1c zusammen
schrumpft. Dadurch wird mehr Seil 1 in Richtung der Kupplung K
nachgezogen, und dies ist nur dadurch möglich, daß die Länge des
Schlauches 2 zwischen den Wänden W 1 und W 2 verkürzt wird (oder das
Kupplungspedal KP steigt in Pfeilrichtung C an).
Der nach dem Stand der Technik bekannte "automatische Längenausgleich"
hat nun zum Ziele, die Stellung des Kupplungspedales KP in beiden
Abweichungsfällen immer konstant zu halten und die erforderliche
Verlängerung bzw. Verkürzung des Schlauches 2 automatisch herbei
zuführen. Dies wird nach dem Stand der Technik - und auch bei dem
vorliegenden erfundenen "Bowdenzug mit Längenausgleich" - dadurch
erreicht, daß der Schlauch 2 zwischen den Wänden W 1 und W 2 quasi
aufgeschnitten und in zwei Teilschläuche 2 a und 2 b unterteilt wird.
Zwischen diese Teilschläuche wird eine Feder 7 eingesetzt, die den
Längenausgleich dadurch bewirkt, daß sie bei Dehnung des Seiles 1
die Teilschläuche weiter auseinanderdrückt (= Verlängerung des Ge
samtschlauches 2) oder bei Abnutzung der Kupplungsbeläge selbst zu
sammengedrückt wird (= Verkürzung des Gesamtschlauches 2).
Für die einwandfreie Funktion eines solchen Kupplungszuges mit auto
matischem Längenausgleich ist es dann "nur" noch erforderlich, zu
bewirken, daß im Moment der Kupplungsbetätigung die beiden Teil
schläuche 2 a und 2 b zu einem in sich starren Gesamtschlauch 2 fest
verbunden werden, und nach Beendigung der Betätigung auch wieder
gelöst werden, denn es ist offensichtlich, daß ein Bowdenzug die
Kraft nur bei starrem Gesamtschlauch übertragen kann.
Die Art und Weise, wie diese starre Verbindung herbeigeführt wird,
ist bei allen bisher bekannten automatischen Längenausgleichen immer
die gleiche. Es sind immer Kupplungsmittel vorgesehen, von denen ein
Teil mit dem einen Teilschlauch und der andere Teil mit dem anderen
Teilschlauch fest verbunden sind, und es sind Aktivierungsmittel vor
gesehen, die immer mit Reibschluß auf dem Seil sitzen und bewirken,
daß beim ersten minimalen Verschiebeweg des Seiles die Kupplungsmit
tel miteinander in Eingriff kommen bzw. starr verbunden werden.
In Fig. 2 ist dieser Lösungsweg an einem Ausführungsbeispiel erläu
tert, das im wesentlichen der EP-PS 0 055 649 entnommen ist. In der
vorliegenden Fig. 2 endet der eine Teilschlauch 2 a in einem Rohr 3,
durch das hindurch das Seil 1 dann läuft. Der andere Teilschlauch
2 b endet in einer Hülse 4, die das Rohr 3 umgreift und eine konische
Innenwand 4 a besitzt. Zwischen den beiden Teilschläuchen 2 a, 2 b
(bzw. zwischen dem Rohr 3 und der Hülse 4) ist eine Druckfeder 7
wirksam, welche die Teilschläuche auf die jeweils erforderliche
Länge auseinander drückt.
Zwischen dem Rohr 3 und der Hülse 4 sind als eigentliche Kupplungs
mittel die Kugeln 6 eingesetzt, die in einem Kugelkäfig 9 gehalten
werden. Ein verlängertes Ende 9 a dieses Kugelkäfigs sitzt bei 8 mit
Reibschluß auf dem Seil 1. Der Kugelkäfig stellt dabei das Aktivie
rungsmittel der Kupplung dar. Wenn bei Betätigung des Bowdenzuges
das Seil 1 in Pfeilrichtung D bewegt wird, so werden Kugelkäfig und
Kugeln in Bewegungsrichtung mitgenommen, und von den Kugeln wird nach
Art einer Freilaufkupplung eine starre Verbindung zwischen dem Rohr 3
und der Hülse 4 hergestellt. Bewegt sich das Seil danach wieder in der
entgegengesetzten Richtung, so wird diese "Freilaufkupplung" wieder
gelöst.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß der Arbeitshub des Seiles 1 viel
größer ist, als es zur Verschiebung des Kugelkäfig bis zur Klemmung
von Rohr 3 und Hülse 4 erforderlich ist. Während dieses ganzen über
schießenden Arbeitsweges reiben bei 8 Kugelkäfig und Seil aufeinander.
Diese Reibung findet aber nicht nur bei dem Arbeitshub des Seiles 1
statt, sondern auch bei dessen Rückbewegung in seine Ruhelage.
D.h. bei jeder Betätigung des Bowdenzuges, z.B. zur Betätigung der
Kupplung in einem Kraftfahrzeug, reibt der Kugelkäfig 9 auf dem
Seil 1. Es ist leicht einzusehen, daß dadurch ein erheblicher Ver
schleiß an immer der gleichen Stelle des Seiles 1 auftritt.
Andere Ausführungsformen von Bowdenzügen mit automatischem Längen
ausgleich mögen im Detail anders gestaltet sein, aber diese Reibung
des Aktivierungsmittels auf dem Seil ist ihnen allen gemeinsam.
Der erfundene Bowdenzug mit automatischem Längenausgleich, bei dem
diese nachteilige Reibung vermieden wird, ist in Fig. 3 dargestellt.
In der Zeichnung ist wiederum das Seil mit 1 bezeichnet. Die Teil
schläuche sind wie in den anderen Fig. 2a und 2b genannt. Der
Schlauch 2 a endet in einer runden Hülse 10, die mit einem Deckel 10 a
abgedeckt, z.B. verschraubt ist und mit diesem zusammen ein festes
Gehäuse bildet. Diese Hülse 10 hat innen zentrisch ein vom Hülsen
boden vorstehendes Rohr 10 b, durch welches das Seil 1 verläuft. An
ihrer Innenwand ist die Hülse mit sägezahnartigen Rundnuten 10 c ver
sehen, deren Funktion später noch erläutert werden wird.
Der Schlauch 2 b endet in einem Rohr 11, durch das ebenfalls das
Seil 1 verläuft. Dieses Rohr 11 übergreift das Rohr 10 b derart, daß
beide teleskopartig ineinander verschiebbar sind, wobei zwischen
beiden eine Dichtung, z.B. in Form eines O-Ringes 12 angeordnet ist.
In gleicher Weise ist das Rohr 11 auch noch an seiner Durchtritts
stelle durch den Deckel 10 a durch einen Dichtring 13 abgedichtet.
Das Rohr 11 trägt zwei Kolben 11 a und 14, von denen der Kolben 11 a
fest auf dem Rohr 11 sitzt, z. B. mit diesem einstückig ist. Der Kol
ben 14 ist dagegen auf dem Rohr in axialer Richtung verschiebbar
und wird nach außen hin durch einen Sprengring 14 a auf dem Rohr ge
halten.
Beide Kolben 11 a und 14 sind an ihren einander zugekehrten Stirn
flächen konisch ausgebildet und halten zwischen sich einen Ring 15,
der mit seinen Stirnflächen in korrespondierender Weise konisch ist.
Dieser Ring 15 besteht aus einzelnen Ringsegmenten, wie aus den
Fig. 4a, 4b erkennbar ist. Die einzelnen Segmente werden durch
eine in einer Umfangsnut verlegten Zugfeder 16 zu dem geschlossenen
Ring 15 zusammengehalten. Der Ring 15 ist auf seinem Außenumfang
ebenfalls mit sägezahnartigen Rundnuten 15 a versehen, die in ihrer
Teilung zu den Nuten 10 c passen und mit diesen zusammenwirken.
Zwischen den Teilschläuchen 2 a und 2 b ist auch bei diesem erfundenen
Längenausgleich die Feder 7 wirksam, wie sie schon zu den Ausführungs
formen der Fig. 1a-1c und 2 gezeigt und beschrieben ist.
Und zwar stützt sich die Feder 7 einerseits an dem Deckel 10 a ab,
der ja über die Hülse 10 mit dem Teilschlauch 2 a fest verbunden ist,
und andererseits stützt sich die Feder direkt an dem Teilschlauch 2 b
ab, der zu diesem Zweck auf seinem Außenumfang mit einer Ringwulst
2 b′ versehen ist.
Die Hülse 10 ist mit einer Flüssigkeit 17 gefüllt. Diese Flüssigkeit
steht vor und hinter dem Kolbenaggregat 11 a, 14, 15. Wie noch erläu
tert werden wird, kann die Flüssigkeit von der einen Kolbenseite zur
anderen Kolbenseite über den Außenumfang der Kolben überströmen. Es
ist jedoch wesentlich, daß die Hülse 10 nicht restlos mit der Flüs
sigkeit ausgefüllt ist, sondern nur zum größten Teil, d.h. je nach
konkreter Ausführungsform zu etwa 80% des Gesamtvolumens. Dies
liegt daran, daß das Rohr 10 b dünner ist als das Rohr 11, was zur
Folge hat, daß die Volumina vor und hinter dem Kolbenaggregat nicht
gleich groß sind. Wäre die Hülse zu 100% mit Flüssigkeit gefüllt,
so wäre ein Verschieben des Kolbenaggregats nicht möglich. Hierauf
beruht aber der automatische Längenausgleich, wie noch erläutert
werden wird.
Als Flüssigkeit 17 kann Öl der verschiedensten Viskosität, Brems
flüssigkeit oder dgl. verwendet werden. Die genaue Auswahl der Flüs
sigkeit hängt von der konkreten Bauweise der Vorrichtung, von deren
Abmessungen und Durchmessern ab.
Die Funktion der vorbeschriebenen Bauelemente ist folgende: Zunächst
ist davon auszugehen, daß der Bowdenzug in der in Fig. 1a gezeigten
Weise, d.h. in einem leichten Bogen verlegt und der Gesamtschlauch
zwischen den zwei Wänden W 1 und W 2 fest abgestützt ist.
Wird nun das Kupplungspedal KP der Fig. 1a niedergetreten (was in
Fig. 3 nicht gezeigt ist), so führt das zunächst dazu, daß der Ge
samtschlauch "verkürzt" wird, d.h. die freien Enden der Teilschläu
che 2 a und 2 b bewegen sich aufeinander zu, und zwar gegen die Kraft
der Feder 7.
Dies ist auch bei dem erfundenen Längenausgleich der Fig. 3 der Fall
und resultiert darin, daß sich die Rohre 10 b und 11 ineinander schie
ben.
Bei dieser Verschiebung drückt nun die Flüssigkeit 17 in Pfeilrich
tung C gegen die Stirnfläche des beweglichen Kolbens 14, so daß
dieser in Richtung des festen Kolbens 11 a verschoben wird. Dieses
wiederum hat zur Folge, daß der Ring 15 gegen die Kraft der Zug
feder 16 nach außen gespreizt wird. Dabei geraten die sägezahnarti
gen Rundnuten 15 a in Eingriff mit den sägezahnartigen Rundnuten 10 c,
und durch diesen Eingriff ist nun eine starre Verbindung der beiden
Teilschläuche 2 a und 2 b zu einem durchgehenden Gesamtschlauch her
gestellt, und der Kupplungszug (bzw. ganz allgemein ausgedrückt:
der Bowdenzug) kann seine Funktion erfüllen.
Wird das Kupplungspedal KP wieder losgelassen, so verschwindet auch
der sich bei der Kupplungsbetätigung im Gesamtschlauch aufgebaute
Druck. Damit verschwindet auch der Druck, den die Flüssigkeit 17
auf den beweglichen Kolben 14 ausübt, und dadurch kann die Zugfeder
16 den gespreizten Ring 15 wieder auf einen kleineren Durchmes
ser zusammenziehen. Der Kolben 14 wird dabei in seine Ausgangslage
zurückgedrückt, und vor allem geraten die sägezahnartigen Rundnuten
wieder außer Eingriff. Die beiden Teilschläuche 2 a und 2 b sind damit
wieder voneinander getrennt.
Zu dieser Funktionsweise ist folgendes besonders anzumerken:
- 1. Zur Herbeiführung des Eingriffes der sägezahnartigen Rundnuten ineinander ist nur ein ganz minimaler Verschiebeweg des Kolbens 14 erforderlich. Dieser wird bestimmt a) vom Schrägungswinkel der konischen, aufeinander gleitenden Flächen, und b) von der Viskosität der verwendeten Flüssigkeit. Bei hergestellten Proto typen der Vorrichtung wurde gefunden, daß der Verschiebeweg nur wenige zehntel Millimeter betragen muß. Dies ist deshalb besonders günstig, weil dieser Verschiebeweg bei der Kupplungs betätigung als Totgang in Erscheinung tritt. Da aber, wie ge sagt, nur wenige zehntel Millimeter erforderlich sind, ist die ser Totgang praktisch ohne Bedeutung und bei der Kupplungs pedalbetätigung nicht zu spüren. Im übrigen tritt dieser Tot gang auch bei den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik auf und ist dort zum Teil sogar wesentlich größer.
- 2. Zur Bewirkung des Eingriffs der sägezahnartigen Rundnuten ist es durchaus nicht erforderlich, das Kupplungspedal KP etwa plötzlich, ruckhaft durchzutreten. Der Druck in Pfeilrichtung C, den die Flüssigkeit 17 auf die Stirnfläche des beweglichen Kolben 14 ausübt, ist so groß, daß bereits ein leichtes, lang sames Durchtreten des Kupplungspedals ausreicht, um den Kolben 14 zu verschieben, den Ring 15 zu spreizen und die sägezahnar tigen Rundnuten in Eingriff zu bringen.
- 3. Vor allem aber sei darauf hingewiesen, daß die starre Verbin dung der Teilschläuche 2 a, 2 b bei der erfundenen Vorrichtung herbeigeführt wird, ohne daß in irgendeiner Weise eine Reibung irgendwelcher Bauelemente auf dem Seil 1 auftritt. Das Seil 1 läuft vielmehr völlig glatt und unberührt durch die Vorrich tung hindurch und kommt noch nicht einmal mit der Flüssigkeit 17 in Berührung, da die Rohre 10 b und 11 entsprechend gegen einander abgedichtet sind. Hieraus ergibt sich der immense technische Vorteil der erfundenen Vorrichtung gegenüber allen bekannten automatischen Längenausgleichvorrichtungen nach dem Stand der Technik.
Auch bei der erfundenen Vorrichtung wird der automatische Längen
ausgleich durch die Feder F bewirkt, welche die Teilschläuche 2 a, 2 b
je nach Bedarf weiter auseinanderdrückt, bzw. selbst zusammengedrückt
wird, wie eingangs erläutert.
Bei diesem Längenausgleich wird das Aggregat, bestehend aus dem Rohr
11 mit dem Kolben 11 a, 14 und dem Ring 15, relativ zur Hülse 10 ver
schoben. Diese entweder von der Seildehnung oder von der Abnutzung
der Kupplungsbeläge verursachten Verschiebung ist naturgemäß extrem
langsam. Sie ist technisch dadurch möglich, daß die Flüssigkeit 17
in diesem Fall über den Außenumfang der Kolben und des Ringes von
der einen Kolbenseite zur anderen Kolbenseite überströmt. Zu diesem
Zweck können in den Kolben Bohrungen 18 und im Ring 15 achsparallele
Nuten 19 (Fig. 4b) vorgesehen sein.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß ein besonderer Vorteil
der erfundenen Vorrichtung auch darin besteht, daß es völlig unerheb
lich ist, in welcher Weise die Vorrichtung in ein Gerät, z.B. in ein
Kraftfahrzeug eingebaut wird. Sie kann waagerecht oder senkrecht oder
schräg eingebaut werden, und sie kann auch mit der Hülse 10 kupplungs
seitig und mit dem Rohr 11 pedalseitig oder auch umgekeht eingebaut
werden. Eine minimale Besonderheit ergibt sich lediglich dann, wenn
die Vorrichtung in der Weise senkrecht eingebaut wird, daß das Luft
polster in der Hülse 10 oberhalb des beweglichen Kolbens 14 steht.
Dann verschiebt sich nämlich bei der Kupplungsbetätigung zunächst
das ganze Kolbenaggregat mit der darüberstehenden Flüssigkeit nach
oben, d.h. in Richtung des Luftpolsters. Da dieses aber ohnehin sehr
dünn ist und außerdem die Luft auch nur bis zu einem gewissen Grade
komprimierbar ist, wird auch in diesem Falle die Funktion, d.h.
die starre Verbindung der Teilschlauch 2 a und 2 b störungsfrei be
wirkt. Allerdings ist in diesem Spezialfall der Totweg um ein gerin
ges größer.
Obwohl in der vorstehenden Beschreibung immer von zwei Teilschläu
chen 2 a, 2 b die Rede ist, darf nicht übersehen werden, daß die
Länge der Teilschläuche dabei ohne Bedeutung ist. Es kann ein Teil
schlauch länger, der andere hingegen kürzer sein. Ja, es kann sogar
ein Teilschlauch soweit verkürzt werden, daß er als "Schlauch" gar
nicht mehr vorhanden ist. D.h. sowohl die Hülse 10 als auch das Rohr
11 können direkt auf das Kupplungs- oder sonstiges Getriebegehäuse
gesetzt werden oder auch pedalseitig auf eine Abstützwand W 1. Dies
ändert nichts an der Gültigkeit der vorstehenden Betrachtungsweise.
Claims (7)
1. Bowdenzug mit einem in einem Schlauch geführten Seil bzw.
Litze und mit einem automatischen, von Federn bewirkten Län
genausgleich, bei dem der Schlauch in zwei Teile unterteilt
ist, die bei Betätigung des Bowdenzuges durch Kupplungsmittel
zu einem durchgehenden Gesamtschlauch verbunden werden, ge
kennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) das erste Schlauchteil (2 a) endet an einer teilweise mit einer Flüssigkeit (17) gefüllten Hülse (10), mit dem es an dessen Stirnseite fest verbunden ist,
- b) das zweite Schlauchteil (2 b) ragt mit seinem rohrförmigen Ende (11) in die Hülse (10) und trägt auf diesem Ende zwei Kolben (11 a, 14), von denen der endseitige Kolben (14) beweglich und auf dem Rohr (11) verschiebbar und der andere auf dem Rohr ortsfest angeordnet ist; bei minde stens einem der Kolben ist die dem anderen Kolben zuge kehrte Stirnfläche konisch geformt;
- c) zwischen dem endseitigen Kolben (14) und dem ortsfesten Kolben (11 a) ist ein im Durchmesser veränderbarer Kupp lungsring (15) angeordnet, der mindestens eine konisch geformte Stirnfläche besitzt, die mit der konischen Stirn fläche des einen Kolbens derart zusammenwirkt, daß der Kupplungsringdurchmesser vergrößert wird, wenn der Abstand zwischen dem beweglichen endseitigen Kolben (14) und dem ortsfesten Kolben (11 a) verringert wird,
- d) die Hülse (10) besitzt auf ihrer Innenwand und der Kupplungsring (15) besitzt auf seinem Außenumfang Rastelemente (10 c, 15 a) und die Rastelemente dieser beiden Bauteile greifen ineinander und stellen eine feste Verbindung des ersten und des zweiten Schlauch teiles (2 a, 2 b) her, wenn die beiden Schlauchteile in Richtung zueinander hin verschoben werden,
- e) der Kupplungsring (15) unterliegt einer Federkraft (16), die stets bestrebt ist, ihn auf einen kleineren Durch messer zusammenzuziehen, und
- f) zwischen den beiden Schlauchteilen (2 a, 2 b) ist eine Feder (7) angeordnet, welche die effektiv wirksame Länge des Gesamtschlauches (2) automatisch auf die jeweils wirksame Seillänge abstimmt.
2. Bowdenzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kupplungsring (15) aus Ringsegmenten zusammengesetzt ist
und auf seinem Außenumfang von einer ringförmigen Zugfeder
(16) umgeben ist, welche die Ringsegmente in Richtung eines
kleineren Ringdurchmessers zusammenzieht.
3. Bowdenzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kupplungsring aus elastischem Material besteht und auf seinem
Außenumfang mit Segmenten fest belegt ist, die auf ihrer
Außenseite die Rastelemente tragen.
4. Bowdenzug nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastelemente einen sägezahnförmigen Querschnitt haben,
daß sie an der Hülse (10) und an dem Kupplungsring (15) ring
förmig umlaufen und einander entgegengesetzt gerichtet sind.
5. Bowdenzug nach den Ansprüchen 1 - 4 , dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit (17) in der Hülse (10) ein Öl ist, das bei
Temperaturänderung seine Viskosität nicht bzw. nur gering
ändert.
6. Bowdenzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
die automatische Längenabstimmung des Gesamtschlauches (2)
bewirkende Feder (7) eine Druckfeder ist, die auf dem einen
Schlauchteil (2 b) aufgesteckt ist und sich einerseits an diesem
Schlauchteil (2 b) und andererseits an der Hülse (10) abstützt.
7. Bowdenzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (10) auf der Innenseite ihrer schlauchfesten Stirnfläche
entlang der Mittelachse mit einem in Richtung auf das andere
Schlauchteil (2 b) hervorstehenden Rohr (10 b) versehen ist, mit
dem es in das rohrförmige Ende (11) des anderen Schlauchteiles
(2 b) teleskopartig eingreift, und daß zwischen beiden Rohren
Abdichtungen (12, 13) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853533405 DE3533405A1 (de) | 1985-09-19 | 1985-09-19 | Bowdenzug mit automatischem laengenausgleich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853533405 DE3533405A1 (de) | 1985-09-19 | 1985-09-19 | Bowdenzug mit automatischem laengenausgleich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3533405A1 true DE3533405A1 (de) | 1987-03-26 |
Family
ID=6281369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853533405 Withdrawn DE3533405A1 (de) | 1985-09-19 | 1985-09-19 | Bowdenzug mit automatischem laengenausgleich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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