DE3533017C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F04—POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
- F04C—ROTARY-PISTON, OR OSCILLATING-PISTON, POSITIVE-DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; ROTARY-PISTON, OR OSCILLATING-PISTON, POSITIVE-DISPLACEMENT PUMPS
- F04C19/00—Rotary-piston pumps with fluid ring or the like, specially adapted for elastic fluids
- F04C19/004—Details concerning the operating liquid, e.g. nature, separation, cooling, cleaning, control of the supply
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betreiben einer Flüssigkeitspumpe der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von den bereits
bekannten Verfahren zur Gasförderung mittels Flüssigkeits
ringpumpen dadurch, daß
- 1) unmittelbar die Kühlflüssigkeit als Be triebsflüssigkeit verwendet wird und
- 2) die die Pumpe verlassende Kühlflüssig keit im Vakuum entgast und anschließend verworfen wird.
Bei bekannten Aggregaten (vgl. ELMO-Produktreihe der Firma
Siemens AG, Siemens-Zeitschrift, 44. Jahrgang, Juni 1970,
Heft 6, S. 387 bis 392, Druckschrift 1) andererseits sind
je ein getrennter Kühlwasser- und Betriebswasserkreislauf
erforderlich. Das Betriebswasser kann also nicht ver
worfen werden. Es wird außerdem kompressionsseitig, d.h.
nicht im Vakuum entgast mit der Konsequenz, daß die Ent
gasung unvollständig ist. In Fig. 3 von Druckschrift 1
(Bild 3) ist die kompressionsseitige Trennung von ge
fördertem Gas und Betriebsflüssigkeit im Abscheidebehälter 5
zu erkennen. Weiter erkennt man, daß das im Abscheidebe
hälter gesammelte Betriebswasser mittels einer Druck
erhöhungspumpe 7 durch den Wärmeaustauscher 8 in die ELMO-
Vakuumpumpe zurückgeführt wird.
Ein wesentlicher Nachteil des ELMO-Aggregates ist, daß
die Trennung von gefördertem Gas und Betriebsflüssigkeit
im Abscheidebehälter nur unvollkommen ist. Die Betriebs
flüssigkeit kann daher nicht verworfen werden, sondern muß
im Kreislauf unter Zwischenhaltung eines Kühlers ge
führt werden. Die Installation und der Betrieb eines solchen
Kühlers verursacht jedoch Kosten. Außerdem kann die Be
triebsflüssigkeit nicht auf die Temperatur des Kühlwassers
heruntergekühlt werden, da der Wärmeübergang zwischen Kühl
wasser und Betriebsflüssigkeit einen ausreichend großen
Temperaturgradienten erfordert. Ein ausreichender Wärme
übergang zwischen Kühlflüssigkeit und Betriebsflüssigkeit
setzt eine Temperaturdifferenz von etwa 5 bis 10°C zwischen
den beiden Medien voraus.
Damit wird aber die Leistung der Pumpe um etwa 8 bis
10% geringer, als sie es sein könnte, wenn es möglich
wäre, das Kühlwasser als Betriebswasser zu nutzen und
auf den Betriebswasserkreislauf zu verzichten.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeich
net ist, liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeits
ringpumpe so zu betreiben und zu gestalten, daß weder
ein Oberflächenkühler erforderlich ist, noch durch
Absorption in der zu verwerfenden Flüssigkeit verursachte
Fördergasverluste in beachtlichem Umfang in Kauf zu
nehmen sind.
Gerade dies aber ermöglicht die Vorrichtung und das
Verfahren der vorliegenden Anmeldung. Die die Pumpe
verlassende Kühlflüssigkeit wird nämlich von gelöstem
Fördergas im Vakuum, vorzugsweise auf der Ansaugseite
der Flüssigkeitsringpumpe, entgast. Da die Entgasung im
Vakuum praktisch vollständig ist, kann die die Pumpe
verlassende Kühlflüssigkeit verworfen werden, ohne daß
befürchtet werden muß, daß nennenswerte Mengen des zu
fördernden Gases verloren gehen oder die Kühlflüssig
keit kontaminieren.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich vom Stand
der Technik also darin, daß auf die Rückführung des
Betriebswassers verzichtet wird und daß das mit den zu
fördernden Gasen praktisch gesättigte Kühlwasser nach
träglich in einer Entgasungsstufe im Vakuum praktisch
vollständig entgast wird.
Mit anderen Worten, der Erfindung liegt die wesentliche
Erkenntnis und der wesentliche Anwendungsgedanke zu
grunde, auch und gerade bei einer Gasförderung mittels
Flüssigkeitsringpumpe nicht mit einer separaten Be
triebsflüssigkeit zu arbeiten, sondern die Kühlflüssig
keit direkt durch das innere Pumpengehäuse zu führen,
so daß die Kühlflüssigkeit selbst als Betriebsflüssigkeit
dient.
Die Erfindung ermöglicht es, die Pumpenaggregate
etwa 10% kleiner auszuführen bei gleicher Leistung
und mit nahezu der Hälfte der bisherigen Anschaffungs
kosten, da auf den Kühlkreislauf sowie die Vorrichtung
und Steuermittel für die Rückführung des Betriebs
wassers verzichtet werden kann.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und der
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Als eine besonders hervorzuhebende, weil anlagen
technisch einfach und betriebstechnisch praktisch
wartungsfrei und zuverlässig sowie praktisch ohne nennens
werten zusätzlichen Energiekostenaufwand arbeitende
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung hat sich be
währt, die aus der Flüssigkeitsringpumpe austretende
Kühlflüssigkeit zunächst in einem Beruhigungstank zu
entlüften und dann in einen Vakuumentgaser zu über
führen, der vom Aussaugstutzen der Flüssigkeitsringpumpe
beaufschlagt ist, so daß das aus der entlüfteten
Kühlflüssigkeit im Entgaser abgezogene Fördergas unmittel
bar wieder in die Ansaugleitung der Pumpe bzw.
der Gasförderstrecke rückgeführt wird. Dabei liegen
Pumpe, Entlüfter, Entgaser und Kanalablaufleitung des
Entgasers vorzugsweise in einer barometrischen Schleife,
die nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
durch einen im Entlüftungstank vorgesehenen Niveauregler
geregelt ist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur
in schematischer Dar
stellung das Anlagenschaltbild
einer Vorrichtung zur Gasförderung
mittels Flüssigkeitsring
pumpe.
In der Figur ist schematisch eine Wasserringpumpe 1 mit
einer Ansaugleitung 2 und einer Druckförderleitung 2′
dargestellt. Über eine Zulaufleitung 3 wird kontinuierlich
Kühlwasser in das Pumpengehäuse geleitet, das in der
Pumpe 1 als Betriebsflüssigkeit dient und ebenfalls
kontinuierlich nach Maßgabe des Zulaufs über die Ablauf
leitung 4 abgezogen und in einen Sammelbehälter 5 überführt
wird. Der Behälter 5 dient der Beruhigung und Entlüftung
des aus der Pumpe ablaufenden Kühlwassers. Zu diesem Zweck
ist der Tank oder Behälter 5 vorzugsweise mit einer
Trennwand 6, deren Oberkante als Überströmkante dient,
und einem Entlüftungsrohr 5′ versehen, während die
Kühlwasserablaufleitung 4 unterhalb der Oberkante der
Trennwand 6 in den Behälter 5 mündet.
Nach dem Überströmen der Trennwand 6 wird die von
mitgeführten Luftbläschen befreite Kühlflüssigkeit über
eine Rohrschleife 7 in einen Entgaser 8 überführt, der
über Kopf über eine Rohrleitung 9 mit der Ansaugleitung
2 der Flüssigkeitsringpumpe 1 verbunden ist.
Das im Entgaser unter dem vom Ansaugstutzen
der Pumpe 1 aufgebrachten Unterdruck freigesetzte Gas
gelangt also über die Verbindungsleitung 9 zurück in die
Gasförderstrecke 2, 2′. Dabei kann das über die Rohr
leitung 7 in den Entgaserbehälter 8 eingeführte
entlüftete Kühlwasser entweder durch Düsen fein zer
stäubt in den Entlüftungsbehälter 8 eingedrückt
werden und/oder kann alternativ oder zusätzlich im
Entlüftungsbehälter 8 über Rieseleinbauten an sich
bekannter Bauart geführt werden. Durch all diese
an sich bekannten Maßnahmen kann das Kühlwasser, das
in der Pumpe gleichzeitig als Betriebswasser dient,
auf Werte von weniger als 20 mg/l entgast werden.
Ein Beispiel aus der Praxis möge dies erläutern:
Ein aus der Zellstoffabrikation stammendes Spinnbad soll
in einem Behälter im Vakuum entgast werden. Dabei werden
als Gase hauptsächlich Schwefelwasserstoff und Schwefel
kohlenstoff freigesetzt. Diese Gase werden mittels
einer Wasserringpumpe mit einer Ansaugleistung von
700 bis 800 m3/h bei einer Temperatur von ungefähr
30°C und bei einem Druck von 120 mbar abgesaugt.
Zur Kühlung einer unter diesen Bedingungen betriebenen
Wasserringpumpe sind, nimmt man eine direkte Kühlung an,
2 m3/h Kühlwasser von einer Temperatur von 20°C
erforderlich. Unter den angenommenen Betriebsbedingungen
löst ein solcher Kühlwasserstrom bei Sättigung rund 4 kg/h
Schwefelkohlenstoff und rund 6 kg/h Schwefelwasser
stoff. Es ist ersichtlich, daß ein solcher Fördergas-
Verluststrom nicht nur im Hinblick auf den Fördergas
verlust, sondern auch im Hinblick auf die Kühlwasser
aufbereitung untragbar ist. Trotz der vorstehend be
schriebenen Nachteile einer Trennung des Betriebs
flüssigkeitskreises und des Kühlwasserkreises durch
einen Oberflächenkühler spricht die Stoffbilanz für
den Einsatz dieses zuletzt genannten Verfahrens.
Unter gleichen Betriebsparametern und gleicher,
aber über einen Oberflächenkühler aufgebrachter Kühl
leistung würden dann in der Flüssigkeitsringpumpe
lediglich ungefähr 30 bis 40 kg/h Wasserdampf
kondensieren, die aus dem Betriebswasserkreislauf
abgeführt werden müssen. Im einzelnen hängt dieser Wert
von der Sättigungstemperatur ab, mit der das zu
fördernde Gasgemisch von der Flüssigkeitsringpumpe an
gesaugt wird. Bei Sättigungskonzentration lösen
diese 30 bis 40 kg/h Kondensat 60 bis 80 g/h Schwefel
kohlenstoff und 90 bis 120 g/h Schwefelwasserstoff.
Mit anderen Worten, wollte man zur Gasförderung mittels
einer Flüssigkeitsringpumpe in den Fällen, in denen
das zu fördernde Gas in nennenswertem Umfang in der Betriebs
flüssigkeit gelöst wird, mit einer direkten Kühlung der
Betriebsflüssigkeit arbeiten, müßte ein rund 60facher
Verlust an Fördergas gegenüber Anlagen in Kauf genommen
werden, bei denen Betriebsflüssigkeit und Kühlflüssig
keit separat unter Zwischenschaltung eines Oberflächen
kühlers geführt werden. Die höheren Betriebs- und
Investitionskosten für die größer zu dimensionierende
Flüssigkeitsringpumpe und den zusätzlichen Rückkühler
sind bei einem solchen verlustmindernden Faktor dann jedoch
noch immer das kleinere Übel.
Unter den bereits oben angeführten beispielhaften Be
triebsdaten einer Ansaugleistung der Pumpe von 700 bis
800 m3/h bei einer Temperatur von ca. 30°C und einem
Druck von 120 mbar und einer Kühlwassertemperatur von
20°C und einer über die Ablaufleitung 10 aus dem
Entlüftungsbehälter 8 abgeführten Kühlwassermenge
von 2000 l/h werden bei der in Fig. 1 gezeigten
Anlage 40 g/h Schwefelkohlenstoff und ebenfalls 40 g/h
Schwefelwasserstoff in den Abwassertank 11 und aus
diesem in die Kanalleitung 12 überführt. Mit anderen
Worten, durch Verfahren und Vorrichtung der Er
findung können ohne zusätzlichen Energieaufwand bei
kleinerer Pumpenbauweise und direkter Benutzung
des Kühlwassers als Betriebswasser sogar geringere
Fördergasverlustwerte erzielt werden als dies bei
der aufwendigen getrennten Führung der Betriebsflüssigkeit
und der Kühlflüssigkeit möglich ist. Dabei wird ins
besondere die Energiebilanz für die in Fig. 1 gezeigte
Anlage dadurch besonders günstig, daß das aus dem
Entgasungsbehälter 8 über die Fall-Leitung 10 abge
führte Kühlwasser in ein barometrisch angeordnetes
Fallgefäß 11 und von dort über die Kanalleitung 12
abgeführt wird. Die Leitungen 4, 7, 10 bilden also im
Grunde eine geschlossene barometrische Schleife
(vergl. hierzu W.R.A. Vauck und H.A. Müller,
"Grundoperationen chemischer Verfahrenstechnik", 4. Auf
lage, 1974, S. 468 und 469, T. Steinkopff, Dresden).
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben einer Flüssigkeitsringpumpe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Pumpe verlassene Flüssigkeit vor dem Ver
werfen zur Rückgewinnung von gelöstem Förder
gas unter Unterdruck entgast wird und das so rück
gewonnene Fördergas vor der Pumpe in die Gasförder
strecke rückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit nach dem Verlassen der Pumpe
und vor dem Entgasen unter Umgebungsdruck entlüftet
wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 oder 2 mit einer Flüssigkeits
ringpumpe,
gekennzeichnet durch
einen Entgaser (8), dessen Zulauf mit dem Flüssigkeits
ablauf der Pumpe (1) und dessen Gasabzug (9) mit der
Ansaugleitung (2) der Pumpe (1) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
einen an sich bekannten Abscheider (5), der zusätzlich
zwischen den Flüssigkeitsablauf (4) der Pumpe (1)
und den Zulauf (7) des Entgasers (8) eingeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsablauf (4) der Pumpe (1), der
Abscheider (5) und der Entgaser (8) in einer
barometrischen Schleife (4, 7, 10) liegen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
gekennzeichnet durch
eine den Abscheider (5) und den Zulauf des Entgasers
(8) direkt verbindende Leitung (7) und durch einen
Niveauregler (6), der den Flüssigkeitsstand im Ab
scheider (5) auf konstanter Höhe hält.
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