DE2242626B2 - Verfahren zum eindampfen phosgenhaltiger loesungen - Google Patents
Verfahren zum eindampfen phosgenhaltiger loesungenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Eindampfen von phosgenhaltigen Lösungen von organischen
Stickstoff- oder Sauerstoffverbindungen, die höher als das Lösungsmittel sieden, in einem organischen
Lösungsmittel im Vakuum.
Es gibt in der Technik eine Reihe von kontinuierlich durchgeführten Verfahren zur Umsetzung von organischen
Stickstoff- oder Sauerstoffverbindungen mit überschüssigem Phosgen unter Abspaltung von Chlorwasserstoff,
beispielsweise die Herstellung von Isocyanaten aus primären Aminen oder von N,N-disubstituierten
Carbaminsäurechloriden aus sekundären Aminen, oder von Chlorameisensäureestern oder Kohlensäureestern
aus Alkoholen bzw. Phenolen.
Diese Reaktionen werden zumeist in einem inerten, leichter als das Endprodukt siedenden, organischen
Lösungsmittel durchgeführt, einerseits, um die Bildung unerwünschter Nebenprodukte, wie Harnstoffe oder
Carbodiimide, durch eine Verdünnung der Ausgangsverbindungen zu unterdrücken, und andererseits, um
Zwischen- oder Endprodukte, die bei Raumtemperatur fest sind, beispielsweise Aminchlorhydrate, Carbaminsäurechloride
oder Isocyanate, als Lösung oder Suspension in fließfähiger Form zu halten.
In der Phosgenierungsapparatur trennt sich der entstandene Chlorwasserstoff von der flüssigen Phase
und nimmt dabei einen Teil des überschüssigen, nicht umgesetzten Phosgens dampfförmig mit. Durch Absorption
in einem mit gekühltem Lösungsmittel berieselten Absorber kann der größte Teil des im
Chlorwasserstoff mitgeführten Phosgens zurückgenommen werden. Es ist auch möglich, in den Absorber
gleichzeitig gasförmiges oder flüssiges Phosgen einzuleiten und auf diese Weise die Phosgenlösung auf die für
die Reaktion mit der eingebrachten Stickstoffverbindung oder Sauerstoffverbindung gewünschten Konzentration
zu bringen.
Die aus der Phosgenierungsapparatur ablaufende 5s Lösung oder Suspension, bestehend aus Phosgen,
organischem Lösungsmittel und höher als das Lösungsmittel siedenden Stickstoffverbindungen, muß zur
Rückgewinnung des Lösungsmittels eingedampft werden, wobei dieses Eindampfen zur Schonung der
temperaturempfindlichen Endprodukte vorzugsweise im Vakuum stattfindet.
Benutzt werden zum Erzeugen von Vakuum für kontinuierlich betriebene Anlagen nach dem Stand der
Technik Dampfstrahlsauger, ölgeschmierte Drehschieber-, Drehkolben- oder Kolbenpumpen.
Phosgen, das beim Abdestillieren des Lösungsmittels sich nicht mehr oder nicht mehr vollständig im Destillat
löst, gelangt in die Vakuumquelle und von dort entweder ins Abgas oder, wenn es durch Feuchtigkeit zersetzt
wird, ins Abwasser. Abgesehen davon, daß beim Absorbieren von Phosgen in Wasser durch eine
Zersetzungsreaktion Salzsäure entsteht und deshalb alle mit dieser Säure in Berührung kommenden Teile der
Anlage aus einem säurefesten Material bestehen müssen, kann auch dampfförmiges Lösungsmittel in die
Vakuumquelle und von dort ins Abwasser oder in das Abgas gelangen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden, bei dem kein unvollständig gelöstes
Phosgen in die Vakuumquelle und von dort ins Abgas oder Abwasser gelangt Neben dem Schutz der
Vakuumquelle vor Aggression durch das Fördermedium ist die Erfindung hauptsächlich um eine Verbesserung
im Sinne des Umweltschutzes bemüht
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Vakuum mit einer Flüssigkeitsringpumpe erzeugt wird, welche
phosgenhaltiges Lösungsmittel als Treibmittel verwendet, und daß das gebrauchte Treibmittel anschließend in
das Reaktionsgefäß zur Wiederverwendung zurückgeführt wird.
Flüssigkeitsringpumpen sind handelsüblich und beispielsweise beschrieben im Katalog der Firma Siemens
über »ELMO-Gaspumpen« (Katalog Nr. BK 8.0 P 272), S. 1/2,1/3 und 1/4.
Die Verwendung einer Flüssigkeitsringpumpe, die ein organisches Lösungsmittel als Treibmittel benutzt,
welches zum Abführen der durch den Antrieb der Pumpe erzeugten Wärme im Kreislauf über einen
Wärmeaustauscher geführt wird, ist im Prinzip bekannt, jedoch bisher noch nicht auf die Erzeugung von Vakuum
für die Destillation phosgenhaltiger Lösungen beschrieben worden. Es läßt sich voraussagen, daß ein Teil des
Phosgens aus der Destillationsapparatur in das Treibmittel der Flüssigkeitsringpumpe gelangt und dort
wegen seines hohen Dampfdruckes den Wirkungsgrad der Pumpe mindert. Das als Treibmittel benutzte
organische Lösungsmittel muß fortlaufend durch gereinigtes Lösungsmittel ersetzt und das verunreinigte
Lösungsmittel einer Aufarbeitung zur Wiedergewinnung von reinem Lösungsmittel zugeführt werden.
Es ist ferner möglich, die Eindampfung des phosgenhaltigen Lösungsmittels in verschiedene Druck- und
Konzentrationsstufen zu verlegen. Ganz allgemein ist das Verfahren vorteilhaft auf alle die Abschnitte eines
Prozesses für die Herstellung von Stickstoff- oder Sauerstoffverbindungen anzuwenden, die unter Vakuum
bei Anwesenheit von Phosgen in den Abgasen betrieben werden müssen, gleichgültig, ob im Einsatzprodukt der
betreffenden Destillationsstufe noch viel oder wenig Lösungsmittel enthalten ist oder ob es sich um die
Enddestillation einer entsprechenden Stickstoff- oder Sauerstoffverbindung handelt, bei der sich gegebenenfalls
noch gebundenes Phosgen abspalten kann.
Das Schema des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in einer Zeichnung in einem Durchführungsbeispiel dargestellt
und nachstehend näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 das Verfahrensschema,
F i g. la ein abgewandeltes Verfahrensschema,
F i g. 2 die verwendete Flüssigkeitsringpumpe im Längsschnitt und
Fig.3 die Flüssigkeitsringpumpe gemäß Fig.2 im
Querschnitt.
Gemäß dem Verfahrensschema nach F1 g. 1 wird eine
Stickstoff- oder Sauerstoffverbindung 1 in einem Lösungsmittel 2 gelöst und mit einer Phosgenlösung 3 in
einer Phosgenierungsapparatur 4 urngesetzt, wobei
Chlorwasserstoff, Phosgen und Lösungsmittel 5 entweichen und einem Absorber 6 zugeführt werden. Das
verbrauchte Phosgen wird durch Zufuhr von gasförmigem oder flüssigem Phosgen 7 ergänzt. Die aus der
Phosgenierungsapparatur 4 austretende Lösung 8, bestehend aus Phosgen, Lösungsmittel und höher
siedenden Verbindungen, gelangt in einen Verdampfer 9, in welchem ein Konzentrat 10 und ein Destillat 11
anfällt Durch fraktioniti te Kondensation in einem Kondensator 12 wird einerseits phosgenarmes Lösungsmittel
2 und andererseits ein dampfförmiges Gemisch i3 aus Phosgen und Lösungsmittel erhalten. Dieses
Gemisch 13 gelangt nach Abkühlung im Wärmetauscher 14 teils als Flüssigkeit 15, teils als Gas 16 in eine
Flüssigkeitsringpumpe 17, welche das Vakuum für den Verdampfer 9 erzeugt Das aus der Flüssigkeitsringpumpe
17 austretende Gemisch 18 aus Flüssigkeit und Gas wird in einen Abscheider 19 eingespeist. Die daraus
austretende Flüssigkeit 20 dient als Waschflüssigkeit für die in den Absorber 6 eingeführten Phosgengase 5 und 7.
Die Abgase 21 der Flüssigkeitsringpumpe 17, die nicht absorbiertes Phosgen enthalten, werden zu einer
weiteren Reinigung ebenfalls durch den Absorber 6 geleitet. Die aus dem Absorber 6 austretenden Restgase
22 enthalten neben Chlorwasserstoff nur noch unwesentliche Mengen Phosgen und Lösungsmittel.
Die Flüssigkeitsringpumpe 17 gemäß F i g. 2 und 3 ist aufgebaut aus einem auf einer Welle 23 aufgekeilten
Schaufelrad 24, das exzentrisch in einem Gehäuse 25 angeordnet ist. Steuerschieber 26 mit Saugschlitzen 27
und Druckschlitzen 28 sowie Bohrungen 29 für die Zuführung der Fördermedien sind beidseitig des
Schaufelrades 24 angeordnet. Der Sammelraum für die Flüssigkeit ist mit 30 bezeichnet. Die Flüssigkeit 15 wird
durch Anschlüsse 31 in die Pumpe 17 eingeführt. Das Gas 16 gelangt durch den Anschluß 32 in die Pumpe 17.
Der Arbeitsraum 33 ist teilweise mit Flüssigkeit gefüllt. Durch Drehung des Schaufelrades 24 wird die
Flüssigkeit nach außen geschleudert und bildet so einen mitt r.ilaufenden Flüssigkeitsring, der von dem Gehäuse
25 und den beidseitigen Steuerschiebern 26 geführt wird. Der Flüssigkeitsring grenzt zwischen den Radschaufeln
Zellen ab, die sich bei der Drehung vergrößern und wieder verkleinern. Durch die exzentrisehe
Lagerung der Welle 23 wirken die zwischen den Schaufeln befindlichen Flüssigkeitsabschnitte wie Kolben
und saugen das zu fördernde Gas an und stoßen es auch wieder aus.
Die vorstehende Beschreibung umfaßt nur die für das Verständnis des erfinderischen Gedankens notwendigen
Verfahrensschritte für die kontinuierliche Umsetzung einer Stickstoff- oder Sauerstoffverbindung, einem
inerten Lösungsmittel mit überschüssigem Phosgen unter Abspaltung von Chlorwasserstoff und Eindampfen
der dabei entstehenden Lösung, bestehend aus Phosgen, Lösungsmittel und Reaktionsprodukten, im
Vakuum.
Für das Verfahren ist es unerheblich, welcher Art die eingebrachte organische Verbindung ist, ob es sich um (,0
ein primäres oder ein sekundäres aromatisches oder aliphatisches Amin, einen aliphatischen Alkohol oder
um ein Phenol, oder um eine andere Verbindung mit einem beweglichen, mit Phosgen reagierenden Wasserstoffatom
handelt. (15
Beispiele für Stickstoffverbindungen, die aus überschüssigem Phosgen und primären Aminen entstehen,
Phenylisocyanat.p-Chlorphenylisocyanat,
3,4-Dichlorphenylisocyanat, 1 -Naphthylisocyanat
Laurylisocyanat, Stearylisocyanat
2,4-Toluylendiiiocyanat,
4,4'- Diphenylmethandiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanatlsophorondiisocyanat.
An Verbindungen, die aus Vorprodukten mit sekundärem Stickstoff entstehen, seien genannt:
An Verbindungen, die aus Vorprodukten mit sekundärem Stickstoff entstehen, seien genannt:
Dibutylcarbaminsäurechlorid,
Diphenylcarbaminsäurechlorid,
2-Methylchlorcarbamyl-4-isocyanato-toluol,
i-Äthylchlorcarbamyl-naphthalin.
Beispiele für Produkte aus einer Sauerstoffverbindung und Phosgen sind Chlorameisensäurebutylester, Chlorameisensäurebenzylester, Chlorameisensäurephenylester, Diäthylcarbonat und Diphenylcarbonat.
Beispiele für Produkte aus einer Sauerstoffverbindung und Phosgen sind Chlorameisensäurebutylester, Chlorameisensäurebenzylester, Chlorameisensäurephenylester, Diäthylcarbonat und Diphenylcarbonat.
Als Lösungsmittel eignen sich alle für Phosgenierreaktionen
bekannten Lösungsmittel, bevorzugt Kohlenwasserstoffe und Chlorkohlenwasserstoffe, wie Hexan,
Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol, Chlorbenzol, o- und p-Dichlorbenzol. Wird die Phosgenierung in der
Phosgenierapparatur 4 unter einem Druck vorgenommen, der über dem Atmosphärendruck liegt, so können
auch leicht flüchtige inerte Verbindungen, wie Äthan, Propan, Chlormethan, Trifluorchlormethan, Verwendung
finder. Unerheblich für das Verfahren sind auch die technische Ausstattung der beschriebenen Anlageteilo,
mit Ausnahme der Flüssigkeitsringpumpe 17. So kann die Phosgenierung der als Vorprodukt eingebrachten
Stickstoff- oder Sauerstoffverbindung 1 in Kesseln, Türmen, Reaktionsschleifen mit umgepumpten Lösungen
oder anderen Vorrichtungen erfolgen. Der Absorber 6 kann eii.e Füllkörper- oder eine Bodenkolonne
darstellen, der mit Wärmetauschern entweder innerhalb oder außerhalb der Kolonne zur Abfuhr der Absorptionswärme
ausgestattet sein kann. Der Verdampfer 9 kann mit einer Kolonne kombiniert sein, die es
ermöglicht, Lösungsmittel und wenig höher siedende Stickstoffverbindungen oder Sauerstoffverbindungen
zu trennen. Das aus dem Kondensator 12 ablaufende Lösungsmittel 2 kann zum Entfernen des restlichen
gelösten Phosgens über eine Abtreiberkolonne geschickt werden, wobei an deren Kopf phosgenhaltiges
und an deren Fuß weitgehend phosgenfreies Lösungsmittel anfällt. Für den Kondensator 12 ist es unerheblich,
ob die Kühlung mit Wasser, Luft oder einem Hilfsmedium erfolgt Für den Verdampfer 9 und den
Wärmetauscher 14 kommen neben Wasser auch Kühlsole oder ein in den Apparaturen verdampfendes
Kühlmedium, wie Ammoniak, Dichlormonofluoi methan, Difluormonochlormethan, in Betracht.
Die Flüssigkeitsringpumpe 17 muß zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie darf keine gegen Lösungsmittel
unbeständigen Teile enthalten, und sie muß gegen das Austreten von Phosgen gesichert sein. Handelsübliche
Pumpen, z. B. die unter dem Markenzeichen ELMO hergestellten Pumpen der Fa. Siemens und Pumpen der
Fa. Nash erfüllen diese Voraussetzungen.
Die Abdichtung der Antriebswelle 23 erfolgt bei diesen Konsumtionen mit Gleitringdichtungen. Als
Sperr- und Kühlflüssigkeit für diese Gleitringdichtungen kann entweder ein Teilstrom der Flüssigkeit aus dem
Wärmetauscher 14, aber auch phosgenfreies oder phosgenarmes Lösungsmittel 2 aus dem Kondensator
12 Verwendung finden.
Ein Teilstrom 156der Flüssigkeit aus dem Wärmetauscher
14 kann, wie in Fig. la dargestellt, auch unter
Umgehung der Flüssigkeitsringpumpe 17 - wenn die Mengenauslegung dieser Pumpe es erfordert — direkt
mit dem Strom 20 der aus der Pumpe 17 austretenden Flüssigkeit vereinigt werden.
Es ist ferner möglich, einen Teilstrom der Flüssigkeit aus der Pumpe 17 über einen Wärmetauscher im Kreis
zu pumpen und auf diese Weise in einem geschlossenen System die durch den Antrieb und die Absorption von
Phosgen in der Pumpe 16 entstandene Wärme abzuführen. Selbstverständlich können zum Überwinden
von Niveauunterschieden in die verschiedenen Produktströme auch Druckerhöhungspumpen eingeschaltet
werden.
Das durch die Pumpe 17 erzeugte Vakuum läßt sich durch Einschalten eines Gasstrahlers zwischen dem
Wärmeaustauscher 14 und der Pumpe 17 verbessern. Der Strahler saugt als Treibgas einen Teilstrom der
Restgase 21 an und erzeugt mit Hilfe einer Strahldüse einen Unterdruck, der unter dem Ansaugdruck der
Pumpe 17 liegt. Eine weitere Verbesserung des Vakuums wird erreicht, wenn zwischen den Wärmetauscher
14 und den zuvorgenannten Gasstrahler ein Drehkolben-Gebläse eingeschaltet wird.
Der Begriff Vakuum ist relativ zu dem in den Anlageteilen 4 (Phosgenierung) und 6 (Phosgenabsorption)
herrschenden Drücken zu verstehen. Wird beispielsweise der Restgasstrom 20 aus dem Absorber 6
so weit gedrosselt, daß sich vor der Drosselstelle ein Überdruck von einer Atmosphäre einstellt, und soll der
Verdampfer ·.) unter Normaldruck, d. h. einer Atmosphäre Außendruck, gefahren werden, so hat die Pumpe 17,
gegebenenfalls mit Unterstützung von Gasstrahlern und Drehkolbengebläsen, einen Drucksprung von der
Pumpe 17 nach dem Absorber 6 von mehr als einer Atmosphäre, 1 Atmosphäre Überdruck minus 1
Atmosphäre Außendruck, zuzüglich Druckverluste der Apparate 4,6,12,14 zu überwinden.
Der Druckbereich, für welchen die erfindungsgemäße Anordnung gilt, ist prinzipiell nicht begrenzt. Die
praktischen Erfordernisse beim Abtrennen eines phosgenhaltigen Lösungsmittels von stickstoffhaltigen Verbindungen
liegen jedoch für den Verdampfer 9 im Druckbereich zwischen 5 und 2000 Torr, bevorzugt
zwischen 50 und 500 Torr.
Der Temperaturbereich, in welchem die Pumpe 17 betrieben wird, richtet sich nach dem Dampfdruck des
verwendeten Lösungsmittels und dem Druck, unter dem der Verdampfer 9 betrieben werden soll. Aus wirtschaftlichen
Gründen ist eine Kühlung im Wärmeaustauscher 14 mit Kühlwasser oder Luft erwünscht. Sind jedoch die
auf diese Weise erreichbaren Temperaturen nicht tief genug, wird eine Kühlung unter Mithilfe von Kältemaschinen notwendig. Wiederum läßt sich vom Prinzip her
keine feste Temperaturgrenze ableiten. Ein den
praktischen Erfordernissen entsprechender Bereich für die Temperatur der aus dem Wärmetauscher 14 zur
Pumpe 17 laufenden Flüssigkeit 15 liegt zwischen —40 und +500C, wobei ein Bereich zwischen -20 und
+ 20°C in den meisten Fällen ausreichend ist.
Stoffdurchsatz und Größe der beschriebenen Anordnung zum Eindampfen phosgenhaltiger Lösungen
richtet sich nach den Dimensionen der Gesamtanlage zur Herstellung stickstoffhaltiger Verbindungen. Handelsüblich
sind Flüssigkeitsringpumpen mit einem Ansaugvermögen zwischen 10' und 105 mVStundeGas.
Gegenüber herkömmlichen Systemen zur Vakuumerzeugung für das Eindampfen phosgenhaltiger Lösungen
bietet das neue Verfahren folgende Vorteile: Kein Anfall von Abwasser und ungereinigter Abluft, keine
Lösungsmittelverluste, hohe Betriebssicherheit, große Anpassungsfähigkeit an günstige Betriebszustände für
Druck, Temperatur und Stoffdurchsatz und ein geringer Energieverbrauch, weil für die Vakuumerzeugung nicht
gebrauchte Kälte mit der Flüssigkeit 20 in den Absorber 6 übertragen und dort für die Absorption von Phosgen
genutzt werden kann.
Beispiel
(Teile entsprechen einem Durchsatz in kg/Stunde)
(Teile entsprechen einem Durchsatz in kg/Stunde)
Eine Lösung aus 14 Teilen Phosgen, 3000 Teilen Chlorbenzol und 400 Teilen Diphenylmethandiisocyanat
im Gemisch mit höherkernigen Homologen wird in J0 einem Verdampfer 9 unter einem Druck von 160 Torr zu
einem Konzentrat 10 aus 15 Teilen Chlorbenzol und 400 Teilen Isocyanatgemisch eingedickt, die Dämpfe 11
werden in einem luftgekühlten Kondensator 12 niedergeschlagen. Ein Teilstrom von 1800 Teilen
Chlorbenzol 2 läuft in den Reaktionskreislauf zurück und dient zum Lösen von Amingemisch 1. Das Phosgen
enthaltende Destillat 12 wird im Wärmetauscher 14 mit Sole von -20°C auf etwa -5°C gekühlt und zum Teil
als Treibflüssigkeit 15 einer Flüssigkeitsringpumpe 17. Typ ELMO 2BA 212 der Fa. Siemens, zugeführt, welche
das Vakuum für das Destillationssystem erzeugt Vereint mit der nicht als Treibmittel genutzter
Flüssigkeit 156 (Fig. la) aus dem Wärmetauscher 14 wird das phosgenhaltige Chlorbenzol auf einen
Absorber 6 gegeben, in dem dieses zum Absorbierer von nicht verbrauchtem Phosgen 5 aus der Phosgenierungsapparatur
4 und Frischphosgen 7 dient. Die Abgase 21 aus der Flüssigkeitsringpumpe 17 werder
ebenfalls über den Absorber 6 geleitet. Das als Restgase 22 anfallende Kopfprodukt dieses Absorbers 6 ist da;
aus der Amin-Phosgen-Umsetzung stammende, gerei nigte Chlorwasserstoffgas. Das Sumpfprodukt 3, ein«
Lösung von Phosgen in Chlorbenzol, wird dei Phosgenierungsapparatur 4 zugeführt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
5
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Eindampfen von phosgenhaltigen Lösungen von organischen Stickstoff- oder Sauer-Stoffverbindungen, die höher als das Lösungsmittel sieden, in einem organischen Lösungsmittel im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum mit einer Flüssigkeitsringpumpe erzeugt wird, welche phosgenhaltiges Lösungsmittel ι ο als Treibmittel verwendet, und daß das gebrauchte Treibmittel anschließend in das Reaktionsgefäß zur Wiederverwendung zurückgeführt wird.
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