DE3532000A1 - Verfahren und einrichtung zum schnellstopp der einzugwalzen von feldhaeckslern - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum schnellstopp der einzugwalzen von feldhaeckslernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Feldhäcksler mit mindestens
einer oberen und mindestens einer unteren Einzugwalze,
zwischen denen ein Gutstrom einer Häckselvorrichtung zuge
führt wird.
Bei solchen Feldhäckslern ist es z.B. durch die DE-PS 25 60 456
bekannt geworden, beim Eintritt eisenhaltiger Fremdkörper
die Einzugwalzen augenblicklich zu stoppen. Dies geschieht
hier dadurch, daß eine Sperrklinke in ein Sperrad einfällt
und die Antriebsverbindung zunächst durch eine Sicherheits
kupplung abgeschaltet und anschließend der ganze Antriebs
zug unterbrochen wird.
Bei dieser Anordnung wirken auf Sperrklinke und Sperrad
sehr hohe Kräfte, weil sie sowohl gegen die gespeicherte
Drehenergie der meist mehrfach vorhandenen Einzugwalzen,
als auch gegen das von der Sicherheitskupplung übertragene
Antriebsdrehmoment einwirken müssen.
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die Kräfte, die
auf die Sperrorgane wirken, dadurch erheblich zu vermin
dern, daß zunächst nur ein Teil der Einzugwalzen, vorzugs
weise die oberen, abgeblockt wird und daß anschließend
daran die ganze Antriebsverbindung unterbrochen wird.
Weiterhin sollen die Kräfte noch dadurch vermindert werden,
daß die Sperrklinke derart auf einen Teil der Sicherheits
kupplung einwirkt, daß vor Auftreffen der Sperrklinke auf
die Wirkfläche des Sperrades bereits die Vorspannung der
Reibflächen der Sicherheitskupplung ganz oder teilweise
gelöst wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
einem Feldhäcksler mit mindestens einer oberen und min
destens einer unteren Einzugwalze und mindestens einer
Sicherheitskupplung im Antrieb für die Einzugwalzen eine
Sicherheitskupplung einem Teil der Einzugwalzen vorgeschal
tet ist und daß dieser Teil bei Eintritt eines Fremdkörpers
durch einen Schnellstopp abgeschaltet werden kann, während
der übrige Teil der Einzugswalzen durch eine weitere Kupp
lung mit einiger Verzögerung abgeschaltet werden kann.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, die mit besonders grif
figen Mitnehmern versehene(n) obere(n) Einzugwalze(n) mit
dem Schnellstopp abzuschalten, während die weniger griffige(n)
untere(n) Einzugwalze(n) durch eine weitere Kupplung abge
schaltet werden kann (können).
Durch dieses Verfahren der stufenweisen Abschaltung der
Einzugwalzen wird bewirkt, daß nur verhältnismäßig geringe
Drehmassen durch den Schnellstopp stillgesetzt werden
müssen.
Die Abschaltung der ersten Gruppe der Einzugwalzen kann
erfindungsgemäß dadurch bewirkt werden, daß die Sicherheits
kupplung als Reibkupplung ausgeführt ist, die Sperrzähne
aufweist, in die eine oder mehrere gestellfest gelagerte
Sperrklinke(n) eingreifen können.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können
die beim Schnellstopp auftretenden Kräfte dadurch weiter
vermindert werden, daß die Sperrklinken außer mit stirn
förmigen Wirkflächen auch noch mit Schrägflächen ausgestattet
sind, die mit entsprechenden Schrägflächen an den Sperr
zähnen in Wechselwirkung treten können. Durch diese Schräg
flächen an den Sperrklinken und an den Sperrzähnen kann
bewirkt werden, daß die Reibscheiben der Sicherheitskupp
lung ganz oder teilweise gelöst werden, bevor die Wirk
flächen der Sperrklinken auf die Wirkflächen der Sperrzähne
auftreffen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die
Sperrzähne einen Teil der Reibscheiben bilden und etwa
radial gestellte Wirkflächen und in Drehrichtung sich ver
engende Schrägflächen besitzen. Entsprechende Wirkflächen
und keilförmige Schrägflächen sollen an den Sperrklinken
vorgesehen werden.
Nach einer besonders einfachen Ausführungsform soll nur
eine derart ausgebildete Sperrklinke vorgesehen werden.
Dadurch werden die Reibscheiben beim Zusammentreffen von
Sperrzähnen und Sperrklinke zwar nur teilweise gelüftet.
Die Wirkung genügt aber meistens, um das von der Sicher
heitskupplung übertragbare Restmoment genügend zu verkleinern.
Soll dagegen eine vollständige Lösung der Sicherheitskupp
lung erzielt werden, dann können nach der Erfindung zwei
oder mehr miteinander synchronisierte Sperrklinken ver
wendet werden.
Die Erfindung kann auch so abgewandelt werden, daß an an
deren Stellen des Antriebs derartige Reibkupplungen mit
Sperrzähnen und Schrägflächen zum Lüften der Reibscheiben
eingesetzt werden.
Fig. 1 zeigt den Trommel- und Einzugskasten eines
Trommelfeldhäckslers schematisch im Schnitt,
Fig. 2 ist ein Antriebsschema für die in Fig. 1 gezeig
ten Funktionsteile, auseinandergezogen gezeichnet,
Fig. 3 zeigt eine Sicherheitskupplung im Schnitt,
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht in Richtung des
Pfeiles A (Fig. 3),
Fig. 5 zeigt eine Teilansicht in Richtung des
Pfeiles B (Fig. 4).
Ein Trommelfeldhäcksler hat eine am Umfang mit Messern
bestückte Trommel (1), die in einem Gehäuse (2) drehbar
gelagert ist. Vor der Trommel (1) ist eine Gegenschneide
(3) angeordnet. In einem Einzugsgehäuse (4) sind 3 untere
Einzugwalzen (5, 6, 7) drehbar gelagert, von denen die erste
und zweite Einzugwalze (5, 6) am Umfang eine stärkere, bzw.
schwächere Profilierung haben, während die dritte Einzug
walze (7) glatt ist.
Oberhalb der unteren Einzugwalzen (5, 6, 7) sind zwei obere
Einzugwalzen (8, 9) vorgesehen, die höhenbeweglich sein
können. Beide obere Einzugwalzen (8, 9) sind stark profiliert.
Die Trommel (1) wird mittels einer Scheibe (10), die mit
der Trommelwelle (11) fest verbunden ist, von einem nicht
dargestellten Motor angetrieben. Am anderen Ende der Trom
melwelle (11) ist ebenfalls eine festverbundene Scheibe (12)
angeordnet, die zum Beispiel mit Keilriemen (13) in Wirk
verbindung mit einer Scheibe (14) steht. Ein Riemenspanner
(15) kann willkürlich den Keilriemen (13) lösen oder straffen,
so daß die Scheiben (12) und (14) damit entkuppelt oder
gekuppelt werden können.
Die Scheibe (14) sitzt fest auf einer Zwischenwelle (45),
die am Einzugsgehäuse (4) unterhalb der unteren Einzug
walzen (5,6,7) gelagert ist. Auf der anderen Seite des
Einzugsgehäuses (4) ist ein nicht näher dargestelltes
Wechselgetriebe (16) mit einem Eingangsstummel (17) und
einem Ausgangsstummel (18) angeordnet. Mit dem Ausgangs
stummel (18) ist die zweite untere Einzugwalze (6) drehfest
verbunden. Von dieser werden über ein Verteilergetriebe
(19) die erste und dritte untere Einzugwalze (5, 7) ange
trieben. Außerdem wird von dort über einen Kettentrieb (20)
eine im Einzugsgehäuse (4) ortsfest gelagerte Welle (21)
angetrieben, die über Kreuzgelenke (22, 23) und eine Schiebe
welle (24) auf ein mit den oberen Einzugwalzen (8, 9) ver
bundenes Verteilgergetriebe (25) wirkt.
Auf der ortsfest gelagerten Welle (21) ist eine als Reib
kupplung ausgeführte Sicherheitskupplung (26) angeordnet,
die in Wirkverbindung mit einer ortsfest gelagerten Sperr
klinke (27) gebracht werden kann.
Die Sperrklinke (27) ist auf einer Achse (28) schwenkbar
gelagert, die mit dem Einzugsgehäuse (4) fest verbunden
ist. Die Sperrklinke (27) kann mit einer in Fig. 4 ange
deuteten Einrichtung, z.B. einem Hubmagnet (29) schnell
verschwenkt werden. Sie besitzt eine Wirkfläche (30) und
zwei Schrägflächen (31).
Die Welle (21) ist mittels zweier Kugellager (32) in
einem Gehäuse (33) gelagert, das fest mit dem Einzugsge
häuse (4) verbunden ist. Mit der Welle (21) ist eine
Kupplungsnabe (34) drehfest verbunden, die an ihrem Umfang
Sperrzähne (35) mit radial gestellten Wirkflächen (36)
trägt.
Auf der Kupplungsnabe (34) ist die Nabe (37) eines Ketten
rades (20) drehbar gelagert, die sich weiterhin über ein
Kugellager (38) auf das Gehäuse (33) abstützt. Mit der
Kupplungsnabe (34) ist eine Reibscheibe (39) drehfest,
aber längsverschiebbar verbunden. Sie besitzt ebenfalls
Sperrzähne (35), die mit denen der Kupplungsnabe (34)
identisch sind. Zwischen einer Reibfläche (40) der Kupp
lungsnabe (34) und der Reibfläche (41) der Reibscheibe (39)
ist ein Reibring (42) eingelegt, der drehfest, aber längs
verschiebbar mit der Nabe (37) verbunden ist. Die Kupp
lungsnabe (34) ist mit der Reibscheibe (39) über Zug
anker (43) und Druckfedern (44) in Längsrichtung so ver
spannt, daß der Reibring (42) zwischen ihnen verklemmt
wird.
Die Sperrzähne (35) der Kupplungsnabe (34) und der Reib
scheibe (39) besitzen Schrägflächen (31′), die mit denen
der Sperrklinke (27) übereinstimmen. Sie sind so bemessen,
daß die eingelegte Sperrklinke (27) die Kupplungsnabe (34)
und die Reibscheibe (39) entgegen der Wirkung der Druck
federn (44) soweit auseinanderdrücken, daß die Verspannung
des Reibringes (42) teilweise oder ganz aufgehoben wird,
bevor die Wirkflächen (30, 36) aufeinander treffen.
Zum Betrieb des Feldhäckslers werden die Einzugwalzen
(5, 6, 7, 8, 9) durch Verspannen des Riemenspanners (15) ange
trieben. Sie fördern den Erntegutstrang in Richtung auf
die Häckseltrommel (1). Die Sperrklinke (27) ist außer
Eingriff.
Beim Eintritt eines eisenhaltigen Fremdkörpers in die Ma
schine wird dieser durch einen nicht dargestellten Detektor
erkannt. Nach gehöriger Verstärkung des Signales wird die
Sperrklinke (27) mittels des Hubmagnetes (29) in ihre Wirk
stellung verschwenkt und dadurch der Schnellstopp des Ein
zuges in die Wege geleitet.
Gleichzeitig wird über den Riemenspanner (15) der Antrieb
(12,13,14) gelöst, wodurch der ganze Antriebszug für die
Einzugwalzen mit einiger Verzögerung zum Stillstand kommt.
Durch das oben beschriebene Verschwenken der Sperrklinke (27)
gelangt diese in den nächst erreichbaren Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Sperrzähne (35). Die Schrägflächen (31)
der Sperrklinke (27) treffen nach kurzer Zeit auf die Schräg
flächen (31′) an den Sperrzähnen (35) der Kupplungsnabe (34)
und der Reibscheibe (39). Sie weiten diese beiden Bauteile
entgegen der Spannung der Druckfedern (44) auf. Dadurch
wird das übertragbare Drehmoment der Sicherheitskupplung
(26) stark heruntergesetzt, wodurch der Schlag beim Auf
treffen der Wirkfläche (30) der Sperrklinke (27) auf die
Wirkfläche (36) eines Sperrzahnes (35) erheblich gemindert
wird. Diese Wirkung wird noch verstärkt, wenn z.B. zwei
Sperrklinken (27) diametral entgegengesetzt vorgesehen
werden.
Nach Entfernung des Fremdkörpers kann die Sperrklinke (27)
durch nicht dargestellte Mittel wieder in ihre Ruhestellung
gebracht werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Schnellstopp der Einzugswalzen von Feld
häckslern mit mindestens einer oberen und mindestens
einer unteren Einzugwalze und mindestens einer Sicher
heitskupplung im Antrieb für die Einzugwalzen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Sicherheitskupplung (26) einem
Teil der Antriebswalzen vorgeschaltet ist und daß dieser
Teil bei Eintritt eines Fremdkörpers durch einen Schnell
stopp abgeschaltet werden kann, während der übrige Teil
der Einzugwalzen durch eine weitere Kupplung (15) mit
einiger Verzögerung abgeschaltet werden kann.
2. Verfahren zum Schnellstopp der Einzugwalzen von Feld
häckslern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die obere(n) Einzugwalze(n) (8, 9) mit einem Schnellstopp
abgeschaltet werden kann (können), während die untere(n)
Walze(n) (5,6,7) durch eine weitere Kupplung abgeschaltet
werden kann (können).
3. Einrichtung an Feldhäckslern zur Durchführung des Ver
fahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sicherheitskupplung (26) als Reibkupp
lung ausgeführt ist, die Sperrzähne (35) aufweist, in
die eine, oder mehrere gestellfest gelagerte Sperr
klinke(n) (27) eingreifen kann (können).
4. Einrichtung an Feldhäckslern nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperrklinken (27) außer mit
stirnförmigen Wirkflächen (30) auch noch mit Schräg
flächen (31) ausgestattet sind, die mit entsprechenden
Schrägflächen (31′) an den Sperrzähnen (35) in Wechsel
wirkung treten können.
5. Einrichtung an Feldhäckslern nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägflächen (31) an
den Sperrklinken (27) und die an den Sperrzähnen (35) so
zusammenwirken können, daß die Reibscheiben (34, 39) der
Sicherheitskupplung (26) ganz oder teilweise gelöst werden,
bevor die Wirkflächen (30) der Sperrklinken (27) auf die
Wirkflächen (36) der Sperrzähne (35) auftreffen.
6. Einrichtung an Feldhäckslern nach den Ansprüchen 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrzähne (35) einen
Teil der Reibscheiben (34, 39) bilden und etwa radial ge
stellte Wirkflächen (36) und in Drehrichtung sich ver
engende Schrägflächen (31′) besitzen.
7. Einrichtung an Feldhäckslern nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperrklinken (27) Wirkflächen (30)
besitzen, die entsprechend den Wirkflächen (36) der
Reibscheiben (34, 39) angeordnet sind und daß sie keil
förmige Schrägflächen (31) besitzen.
8. Einrichtung an Feldhäckslern nach einem der Ansprüche
3-7, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Sperr
klinke (27) auf die Reibkupplung (26) einwirkt.
9. Einrichtung an Feldhäckslern nach einem der Ansprüche
3-7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr, mit
einander synchronisierte Sperrklinken (27) auf die
Reibkupplung (26) einwirken.
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