DE3531434A1 - Steuerung fuer rutschkupplungen - Google Patents
Steuerung fuer rutschkupplungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und
Steuern des Durchrutschens einer Kupplung für Maschinen
antriebe, insbesondere von Kupplungen hydraulischer oder
elektromagnetischer Bauart, indem die Drehzahlen auf der
Antriebs- und der Abtriebsseite gemessen werden, die
Differenz in einer Elektronikschaltung gebildet, ver
stärkt und einer Steuerung zugeführt wird.
Einem Firmenprospekt, RK 84, Reibkupplungen der Firma
Desch Antriebstechnik ist auf S. 52 ein System zur
Kupplungsüberwachung zu entnehmen. Das System arbeitet
mit der Drehzahlmessung auf der Primär- (Antriebs-)
und der Sekundärseite (Abtriebsseite). Die Drehzahl
differenzmessung spricht dann an, wenn die an einem
Verstärker-Schaltgerät eingestellte Differenzdrehzahl
überschritten wird. Die Drehzahl bzw. entsprechende
Impulse der An- und Abtriebsseite werden über Initia
toren aufgenommen und im Verstärker-Schaltgerät ver
glichen. Bei Erreichen der im Verstärker-Schaltgerät
eingestellten Differenzdrehzahl wird das im Ver
stärkergerät eingebaute Schütz umgeschaltet. Der Kontakt
zum Elektromagnetventil wird unterbrochen, die Kupp
lung schaltet aus.
Durch diese Maßnahme wird bei Überlastung der Kupplung
die Antriebs- von der Abtriebsseite getrennt. Dieser An
wendungsfall ist zwar interessant bei relativ selten
auftretenden Überlastungen, bei Maschinenantrieben, wie
z.B. Baggersteuerungen oder dgl., jedoch nicht einsetz
bar, da während des Betriebszustandes des öfteren
Überlastungen auftreten können, die dann automatisch
ein Abschalten der Kupplung zur Folge hätten. Der damit
verbundene Zeit- und Steueraufwand die Kupplung wieder
in Betrieb zu nehmen, sind für derartige Anwendungsfälle
nicht vertretbar.
Allgemein bekannte Rutschkupplungen werden üblicherweise
auf einen festen Wert, entsprechend dem Rutschmoment,
eingestellt. Dieser Einstellwert muß höher liegen, als
das primärseitige Antriebsdrehmoment, das ohne Rutschen
übertragen werden soll. Je höher der Sicherheitsfaktor
ist, desto höher liegt auch das tatsächliche Ansprech
moment über dem Antriebsmoment. Eine Einstellung des
Rutschmomentes auf z.B. das 1,1fache des Antriebsmomentes
führt bei Reibwertminderung um 10% zum ungewollten
Durchrutschen der Kupplung sowie entsprechend hohem
Wärmeanfall infolge erhöhter Reibung. Es ist also nicht
möglich, das Rutschmoment so niedrig einzustellen, wie
es eigentlich wünschenswert wäre, um eine möglichst ge
naue Begrenzung des Drehmomentes sicherzustellen.
Federbelastete Rutschkupplungen sind während des Be
triebszustandes von außen her nicht regulierbar. Die
regulierbaren Kupplungen hydraulischer oder elektro
magnetischer Bauart werden üblicherweise mit konstantem
Einstellwert für das Rutschmoment betrieben, so daß sich
die vorab angesprochenen Nachteile einstellen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren sowie eine danach arbeitende Einrichtung zu kon
zipieren, die es erlauben durch eine Regulierung des
Rutschmoment-Einstellwertes die Möglichkeit zu schaffen,
das Rutschmoment möglichst nur so gering einzustellen,
daß das primärseitig vorhandene Moment aus der Antriebs
maschine möglichst ohne Schlupf übertragen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
nur der Schlupfwert von der Schaltung verarbeitet und ein
dem Schlupf proportionaler, das Rutschmoment erhöhender
Stellwert an die Kupplung weitergegeben wird.
Im Gegensatz zum Stand der Technik findet hier keine
Trennung von Primär- und Sekundärseite statt, sondern
die Kupplung wird in Abhängigkeit von der sich jeweils
bei überhöhter Belastung einstellenden Drehzahldiffe
renz so angesteuert, daß das Rutschmoment im Belastungs
fall ebenfalls erhöht wird. Primär- und Sekun
därseite werden nicht getrennt, die Kupplung ist somit
wesentlich bedienungsfreundlicher, zumal sie auch von
außen reguliert werden kann.
Durch diese Maßnahme werden ein längeres Durchrutschen
und ein daraus resultierender erhöhter Wärmeanfall ver
mieden. Vorzugsweise wird das Rutschmoment an der Kupp
lung gleich oder nur geringfügig größer als das von der
Antriebsseite zu übertragende Moment ohne Schlupf einge
stellt. Bei einem Kupplungsschlupf 0 ist die Drehzahl
differenz ebenfalls 0; das Stellglied wird somit nicht
beeinflußt. In diesem Zustand kommt das fest einge
stellte Rutschmoment zur Wirkung. Steigt das Lastmoment
auf den Wert des Rutschmomentes an, so entsteht ein
Kupplungsschlupf. Wie schon angesprochen verarbeitet
die Schaltung nur diesen Schlupfwert, wobei gleich
zeitig das Rutschmoment an der Kupplung erhöht wird.
Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß wird vorge
schlagen, daß eine einstellbare Zeitverzögerung (Zeit
glied) vorgesehen wird, mittels welcher, sich auf der
Abtriebsseite einstellende Lastspitzen begrenzter Zeit
dauer abgebaut werden, indem die Kupplung kurzzeitig
durchrutscht und nach Abfall der Belastung wieder in
den eingestellten Bereich übergeht.
Alternativ zu dem Zeitglied ist es ebenfalls denkbar eine
Dämpfungseinrichtung hydraulischer oder elektrischer Form
einzusetzen, die den kurzzeitigen Belastungsfall auf der
Sekundärseite entsprechend einer vorgegebenen mathe
matischen Kurve abbaut, wobei die Kupplung auch hier nach
Abfall der Belastung automatisch in die eingestellte Aus
gangslage zurückkehrt.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, das Rutsch
moment so niedrig einzustellen, daß es dem Antriebsdreh
moment entspricht. Steigt das Lastmoment sekundärseitig
mit diesem Wert an, rutscht die Kupplung durch. Durch
entsprechende Einstellung an der Elektronik kann man er
reichen, daß sich speziell bei diesem Belastungsfall eine
geringe Schlupfgeschwindigkeit einstellt. Selbst wenn
dieser Belastungsfall über einen längeren Zeitraum anhält,
so hält sich der Wärmeanfall infolge geringer Schlupfge
schwindigkeit in Grenzen. Das Reaktionsvermögen der
Rutschkupplung ist bei einer solchen Einstellung opti
mal, da nicht der Ruhe-Reibwert sondern der Bewegungs-
Reibwert herrscht.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo die Kupplung im
Belastungsfall durch ein kurzzeitiges, konstantes Signal
abgeschaltet wird, ist der Stellwert variabel (inkon
stant). D.h. in Abhängigkeit unterschiedlichster Be
lastungsfälle werden Signale unterschiedlichster Intensi
tät erzeugt, die in entsprechender Form aufbereitet
unterschiedliche Erhöhungen des Rutschmomentes auf der
Sekundärseite hervorrufen.
Eine nach diesem Verfahren arbeitende Einrichtung weist
ein Meßgerät zur Drehzahldifferenzmessung, einen Ver
stärker sowie ein Steuergerät auf, welches mit einem
Ventil zusammenwirkt. Die Einrichtung ist gekennzeichnet
durch einen in Wirkverbindung mit dem Ventil stehenden
Stromrichter, über den die unterschiedlichsten Be
lastungsfälle geregelt werden können.
Zur Verdeutlichung des Erfindungsgedanken ist eine
Zeichnung beigefügt, die im folgenden näher erläutert
wird. Es zeigen
Fig. 1 Prinzipschaltbild einer Elektronik
schaltung.
Fig. 2 Schematische Darstellung eines Bagger
triebwerkes mit Doppelwindenantrieb.
Dargestellt ist eine Rutschkupplung 1, die aus einem
Primär- 2 und einem Sekundärteil 3 besteht, die mit
einander reibschlüssig zusammenwirken. Stirnseitig sind
Nocken 4,5 sowohl am Primär- 2 als auch am Sekundärteil
3 angeordnet, die Meßsonden 6, 7 als Impulsgeber dienen.
Die Drehzahlen werden in einer Elektronikschaltung 8
verglichen, der Differenzwert wird verstärkt 9 und einer
Steuerung, in diesem Fall einem Stromrichter (Stromregler)
10, zugeführt. Nur der Schlupfwert, der elektronisch
aufbereitet worden ist, wird von der Elektronik 8 ver
arbeitet; und der Stromrichter 10 bewirkt über das hier
hydraulisch geregelte Druckregelventil 11, daß ein dem
Schlupf proportionaler, das Rutschmoment erhöhender
Stellwert an die Kupplung 1 weitergegeben wird.
Vom Druckregelventil 11 besteht eine nicht weiter darge
stellte hydraulische Verbindung zur Rutschkupplung 1.
Fig. 2 zeigt das Schema eines Baggertriebwerkes mit
Doppelwindenantrieb. In der großen Riemenscheibe 12 auf
der Eingangswelle 13 des Hubgetriebes 14 ist die in
Fig. 1 beschriebene hydraulisch betätigte Rutschkupplung
1 angeordnet. Das primärseitige Drehmoment vom Diesel
motor 15 soll in voller Höhe auf die beiden sekundär
seitigen Windwerke 16, 17 übertragen werden, während se
kundärseitige Laststöße von den Seiltrommeln 18, 19 die
nicht weiter dargestellte Antriebskette nicht zusätzlich
belasten sollen. Alternativ zu der vorgeschlagenen
Lösung ist es jedoch ebenfalls denkbar und möglich, die
Steuerung auf rein hydraulischer Basis aufzubauen um
somit das Rutschmoment an der Kupplung sinngemäß zu
beeinflussen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Überwachen und Steuern des Durchrutschens
einer Kupplung für Maschinenantriebe, insbesondere von
Kupplungen hydraulischer oder elektromagnetischer Bau
art, indem die Drehzahlen auf der Antriebs- und der
Abtriebsseite der Kupplung gemessen werden, die Diffe
renz in einer Elektronikschaltung gebildet, ver
stärkt und einer Steuerung zugeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß nur der Schlupfwert von der Schal
tung verarbeitet und ein dem Schlupf proportionaler,
das Rutschmoment erhöhender Stellwert an die Kupplung
weitergegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rutschmoment an der Kupplung gleich oder nur ge
ringfügig größer als das von der Antriebsseite zu
übertragende Moment ohne Schlupf eingestellt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine einstellbare Zeitverzögerung
vorgesehen wird, mittels welcher, sich auf der Ab
triebsseite einstellende Lastspitzen begrenzter Zeit
dauer abgebaut werden, indem die Kupplung kurzzeitig
durchrutscht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine einstellbare Dämpfungseinrichtung
vorgesehen wird, mittels welcher sich auf der Ab
triebsseite einstellende Lastspitzen nach einer vor
gegebenen mathematischen Kurve abgebaut werden, indem
die Kupplung kurzzeitig durchrutscht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuerung so eingestellt wird,
daß im Belastungsfall eine geringe Schlupfgeschwindig
keit erzeugt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellwert in variabler Form,
d.h. in Abhängigkeit von der sich jeweils einstel
lenden Drehzahldifferenz zwischen Antriebs- und Ab
triebsseite an die Kupplung weitergegeben wird.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem
Meßgerät zur Drehzahldifferenzmessung, einem Ver
stärker sowie einem Steuergerät, welches mit einem
Ventil zusammenwirkt, nach den Ansprüchen 1 bis 6,
gekennzeichnet durch einen in Wirkverbindung mit dem
Ventil (11) stehenden Stromrichter (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853531434 DE3531434A1 (de) | 1985-09-03 | 1985-09-03 | Steuerung fuer rutschkupplungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853531434 DE3531434A1 (de) | 1985-09-03 | 1985-09-03 | Steuerung fuer rutschkupplungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3531434A1 true DE3531434A1 (de) | 1987-03-12 |
DE3531434C2 DE3531434C2 (de) | 1987-10-01 |
Family
ID=6280035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853531434 Granted DE3531434A1 (de) | 1985-09-03 | 1985-09-03 | Steuerung fuer rutschkupplungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3531434A1 (de) |
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1985
- 1985-09-03 DE DE19853531434 patent/DE3531434A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3531434C2 (de) | 1987-10-01 |
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