DE3531050A1 - Anlage zur reinigung von hochkonzentriertem abwasser - Google Patents
Anlage zur reinigung von hochkonzentriertem abwasserInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1205—Particular type of activated sludge processes
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Anlage zur
Reinigung von hochkonzentriertem Abwasser, insbesondere von gewerb
lichem und industriellem Abwasser, in einer zweistufigen Abwasser
reinigungsanlage, - mit Adsorptionsbecken, in dem das Schlammalter
auf die Einarbeitungsphase eingestellt ist, Belebungsbecken und
Nachkläreinrichtung mit Reinwasserablauf, wobei das Rohabwasser
dem Adsorptionsbecken über einen Rechen und einen Sandfang zuführ
bar ist und wobei aus dem Ablauf, welcher das Adsorptionsbecken
verläßt, sowie aus der Nachkläreinrichtung Belebtschlamm abziehbar
und für das Belebungsbecken eine Belebtschlammrückführung angeordnet
ist. - Die gattungsgemäße Anlage gehört zur Adsorptionstechnologie.
Die Adsorptionstechnologie (vergl. DE-PS 26 40 875) arbeitet mit
einem sehr hochbelasteten Adsorptionsbecken, Schlammbelastung
größer als 2 kg BSB5 pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag und
hat sich sowohl bei der Reinigung von kommunalem Abwasser als
auch bei der Reinigung von hochkonzentriertem Abwasser bewährt.
Hochkonzentriertes Abwasser meint Abwasser mit etwa 1000 mg BSB5/Liter
und beachtlich mehr.
Bei der bekannten gattungsgemäßen Anlage (DE-PS 26 40 875) ist
zwischen dem Adsorptionsbecken und dem Belebungsbecken eine
Zwischenkläreinrichtung angeordnet, aus der der im Adsorptionsbecken
entstandene Belebtschlamm abgezogen wird, er wird als Überschuß
schlamm der Schlammverwertung zugeführt und kann außerdem teilweise
als Rücklaufschlamm in das Adsorptionsbecken zurückgeführt werden.
Die Zwischenkläreinrichtung dient dabei auch dazu, den Belebtschlamm
im Adsorptionsbecken in der Einarbeitungsphase zu halten, in der
Substratatmung einsetzt. Die Zwischenkläreinrichtung bewirkt fernerhin
eine Trennung der Biozönosen. Sie ist ein besonderes, häufig
voluminöses Bauwerk.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Anlage zur Reinigung von hochkonzentriertem Abwasser in baulicher
Hinsicht zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das intensiv
belüftete Adsorptionsbecken für eine Aufenthaltszeit des Abwassers
eingerichtet ist, die gleich oder größer ist als das Schlammalter
im Adsorptionsbecken, daß der Ablauf aus dem Adsorptionsbecken
über einen Eindicker in das Belebungsbecken einführbar ist, aus
dem der von Belebtschlamm befreite Ablauf in das Belebungsbecken
eintritt, daß der aus der Nachkläreinrichtung abgezogene Belebtschlamm
als Rücklaufschlamm in das Belebungsbecken und als Überschuß
schlamm in den Eindicker einführbar ist und daß der Überschußschlamm
aus dem rücklaufschlammfrei betriebenen Adsorptionsbecken sowie
aus den Belebungsbecken aus dem Eindicker abziehbar ist. Je nach
der Konzentration des Rohabwassers kann von dem Reinwasserablauf
der Nachklärung ein Verdünnungsteilstrom in das Adsorptionsbecken
einführbar sein. An den Eindicker ist zweckmäßigerweise eine mecha
nische Schlammentwässerungseinrichtung angeschlossen.
Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß bei der gattungsgemäßen
Anlage auf eine Zwischenkläreinrichtung verzichtet werden kann,
wenn das intensiv belüftete Adsorptionsbecken für eine Aufenthaltszeit
des Abwassers eingerichtet ist, die gleich oder größer ist als das
Schlammalter. Die Zwischenkläreinrichtung kann durch einen einfachen
Eindicker ersetzt werden, der ein verhältnismäßig einfaches Bauteil
darstellt. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß das Adsorp
tionsbecken, wenn es für eine Aufenthaltszeit des Abwassers einge
richtet ist, die gleich oder größer ist als das Schlammalter, in
baulicher Hinsicht ebenfalls reduziert werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
Die einzige Figur zeigt das Schema einer erfindungsgemäßen Anlage.
Die in der Figur dargestellte Anlage dient zur Reinigung von hochkon
zentriertem Abwasser, und zwar insbesondere von gewerblichem oder
industriellem Abwasser, in einem zweistufigen Verfahren. Zum grund
sätzlichen Aufbau der Anlage gehören ein Adsorptionsbecken 1,
in dem das Schlammalter auf die Einarbeitungsphase eingestellt
ist, ein Belebungsbecken 2 und eine Nachkläreinrichtung 3 mit
Reinwasserablauf 4. Das Rohabwasser ist dem Adsorptionsbecken
1 über einen Rechen oder einen Sandfang zuführbar, was zeichnerisch
nicht dargestellt wurde. Aus dem Ablauf 5, welcher das Adsorptions
becken 1 verläßt, sowie aus der Nachkläreinrichtung 3 kann Belebt
schlamm abgezogen werden. Für das Belebungsbecken 2 ist außerdem
eine Belebtschlammrückführung 6 vorgesehen.
Das Adsorptionsbecken 1 ist intensiv belüftet. Es ist für eine Aufent
haltszeit des Abwassers eingerichtet, die gleich oder größer ist
als das zur Adsorptionstechnologie gehörende Schlammalter im Adsorp
tionsbecken 1. Der Ablauf 5 aus dem Adsorptionsbecken 1 ist über
einen Eindicker 7 und die Leitung 8 in das Belebungsbecken 2
einführbar. Aus dem Eindicker 7 gelangt der von Belebtschlamm
befreite Ablauf 5 des Adsorptionsbeckens 1 in das Belebungsbecken 2.
Der aus der Nachkläreinrichtung 3 über die Leitung 6 als Belebt
schlammrückführung abgezogene Belebtschlamm gelangt als Rücklauf
schlamm über die Leitungen 9, 10 in das Belebungsbecken 2 und
als Überschußschlamm in den Eindicker 7. Der Überschußschlamm
aus dem rücklaufschlammfrei betriebenen Adsorptionsbecken 1 sowie
aus dem Belebungsbecken 2 ist aus dem Eindicker 7 über die Leitung
11 abziehbar. Strichpunktiert wurde angedeutet, daß von dem Rein
wasserablauf 4 der Nachkläreinrichtung 3 ein Verdünnungsteilstrom
über die Leitung 12 in das Adsorptionsbecken 1 einführbar sein
kann. An den Eindicker 7 ist im Ausführungsbeispiel eine mechanische
Schlammentwässerungseinrichtung 13 angeschlossen. Der entwässerte
Schlamm kann als Futtermittel der Weiterverarbeitung oder der
Faulung und Energierückgewinnung zugeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel erläutert im einzelnen die erfindungsgemäße
Anlage und deren Betriebsweise. Es mag sich um ein Abwasser
aus einer Bierhefe-Weiterverarbeitung, ohne die Sanitärabwässer
des Personals der Bierhefe-Weiterverarbeitung, handeln. Der Abwasser
anteil beträgt rd. 200 m3 pro Tag kontinuierlich über 24 Stunden
verteilt. Bedingt durch innerbetriebliche Rückhaltemaßnahmen ist
dieses Abwasser weitgehend frei von Schwebestoffen. Die Konzentration
des Abwassers schwankt zwischen 3.000-11.000 mg BSB5/l und
beträgt im 24-Stunden Mittel 7.750 mg/l. - Das Verhältnis von CSB/
BSB5 beträgt im Mittel 1,4. Die Anschlußgröße der Anlage beträgt
26.000 Einwohnergleichwerte.
Über den Zulauf 14 gelangt das Abwasser in das hochbelastete
Adsorptionsbecken 1, das z. B. in Form eines endlosen Umlaufbeckens
ausgeführt ist und in dem das Abwasser-Schlamm-Gemisch mit einer
Geschwindigkeit von < 25 cm/sec. durch Propulsionselemente vorange
trieben wird. Das Adsorptionsbecken 1 hat einen lnhalt von 85 m3.
Die Raumbelastung beträgt ca. 18,5 kg BSB5 pro Kubikmeter und
Tag und die Aufenthaltszeit des Abwassers ca. 10 Stunden. Die
tägliche Überschußschlammproduktion beträgt 1.200 kg TS und das
Schlammalter ist gleich der Aufenthaltszeit des Abwassers von ebenfalls
10 Stunden. Bedingt durch die ständige Kreislaufführung in dem
Adsorptionsbecken 1 resultiert hieraus eine mittlere Belebtschlammkon
zentration von 6 kg TS/m3 im Adsorptionsbecken 1. Die mittlere
Schlammbelastung beträgt 3 kg BSB5/(kg TS und Tag).
Das organisch hochbelastete Abwasser ist aufgrund des günstigen
CSB/BSB5-Verhältnisses biologisch sehr gut abbaubar, allerdings
ist bereits für die erste Behandlungsstufe die Zudosierung der
Nährstoffe Stickstoff und Phosphor erforderlich.
Aus dem Adsorptionsbecken 1 wird das Abwasser-Überschuß-Schlamm-
Gemisch über den Ablauf 5 ohne jegliche Zwischenklärung in den
Eindicker 7 mit einem Inhalt von 70 m3 geleitet. Diesem Eindicker
7 wird ebenfalls über die Belebtschlammrückführung 6 der Überschuß
schlamm der zweiten biologischen Stufe zugeführt.
Der Überlauf des Eindickers 7 mit einer Konzentration von im Mittel
1.500-2.000 mg BSB5/l wird über die Leitung 8 in das Belebungs
becken 2 mit einem lnhalt von 600 m3 eingeführt, wodurch sich
dort eine Raumbelastung von 0,5-0,65 kg BSB5/pro Kubikmeter
und Tag einstellt.
Aus dem schwachbelasteten Belebungsbecken 2 gelangt das Abwasser-
Schlamm-Gemisch über die Leitung 15 in die Nachkläreinrichtung 3
mit einem Inhalt von 40 m3.
Aus der Nachkläreinrichtung 3 wird pro Tag eine Schlammenge
von rd. 2.000 kg Trockensubstanz (TS) je Tag abgezogen. Davon
wird eine Rücklaufschlammenge von 1.650 kg TS je Tag wieder
in das Belebungsbecken 2 über die Belebtschlammrückführung 6
zurückgeführt. Der Rest von rd. 350 kg TS je Tag wird als Über
schußschlamm über die Leitungen 10 und 11 aus dem System entfernt.
Das in der Nachkläreinrichtung 3 geklärte Reinwasser gelangt über
den Reinwasserablauf 4 aus der Anlage.
Bei Bedarf, z. B. bei sehr hoher Zulaufkonzentration kann ein
Teilstrom des nachgeklärten Reinwassers über die Leitung 12 zu
Verdünnungszwecken in den Zulauf 14 geleitet werden. Ebenso kann
bei hohen Nitratkonzentrationen im Ablauf der Nachkläreinrichtung 3
ein Teilstrom des geklärten Abwassers zur Erhöhung der Stickstoff
elimination durch Denitrifikation auf die gleiche Art in den Zulauf
14 zurückgeführt werden.
Der im Eindicker 7 aufkonzentrierte Schlamm kann nach einer
maschinellen Schlammentwässerungseinrichtung 13 bei nichtkonta
miniertem Abwasser entweder als wertvolles proteinreiches Futter
mittel weiterverarbeitet werden oder er wird einem Faulbehälter
zur Biogaserzeugung zugeführt.
Claims (5)
1. Anlage zur Reinigung von hochkonzentriertem Abwasser, insbeson
dere von gewerblichem und industriellem Abwasser, in einer zwei
stufigen Abwasserreinigungsanlage, - mit
- Adsorptionsbecken, in dem das Schlammalter auf die Einar
beitungsphase eingestellt ist,
Belebungsbecken und
Nachkläreinrichtung mit Reinwasserablauf,
wobei das Rohabwasser dem Adsorptionsbecken über einen Rechen
und einenSandfang zuführbar ist und wobei aus dem Ablauf, welcher
das Adsorptionsbecken verläßt, sowie aus der Nachkläreinrichtung
Belebtschlamm abziehbar und für das Belebungsbecken eine Belebt
schlammrückführung angeordnet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß das intensiv belüftete Adsorptions
becken (1) für eine Aufenthaltszeit des Abwassers eingerichtet ist,
die gleich oder größer ist als das Schlammalter im Adsorptionsbecken
(1), daß der Ablauf (5) aus dem Adsorptionsbecken (1) über einen
Eindicker (7) in das Belebungsbecken (2) einführbar ist, aus dem
der vom Belebtschlamm befreite Ablauf in das Belebungsbecken
(2) eintritt, daß der aus der Nachkläreinrichtung (3) abgezogene
Belebtschlamm
- als Rücklaufschlamm in das Belebungsbecken (2) und als Überschußschlamm in den Eindicker (7) einführbar ist,
und daß der Überschußschlamm aus dem rücklaufschlammfrei betriebe
nen Adsorptionsbecken (1) sowie aus dem Belebungsbecken (2) aus
dem Eindicker (7) abziehbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von dem
Reinwasserablauf (4) der Nachkläreinrichtung (3) ein Verdünnungsteil
strom in das Adsorptionsbecken (1) einführbar ist.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Eindicker (7) eine mechanische Schlammentwässerungsein
richtung (13) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853531050 DE3531050A1 (de) | 1985-08-30 | 1985-08-30 | Anlage zur reinigung von hochkonzentriertem abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853531050 DE3531050A1 (de) | 1985-08-30 | 1985-08-30 | Anlage zur reinigung von hochkonzentriertem abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3531050A1 true DE3531050A1 (de) | 1987-03-05 |
Family
ID=6279781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853531050 Withdrawn DE3531050A1 (de) | 1985-08-30 | 1985-08-30 | Anlage zur reinigung von hochkonzentriertem abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3531050A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4100685A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-16 | Sued Chemie Ag | Verfahren zum reinigen von phosphate und stickstoffverbindungen enthaltenden abwaessern |
-
1985
- 1985-08-30 DE DE19853531050 patent/DE3531050A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4100685A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-16 | Sued Chemie Ag | Verfahren zum reinigen von phosphate und stickstoffverbindungen enthaltenden abwaessern |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |