DE3406312C2 - Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser - Google Patents
Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren
für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere
von kommunalem Abwasser, in einer Reinigungsanlage
mit
einem Belebungsbecken für die erste biologische Stufe, die mit einer Schlammbelastung von größer als 2 kg BSB₅ pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag betrieben wird,
einem dem Belebungsbecken nachgeschalteten Nachklärbecken, aus dem Überschußschlamm in einer solchen Menge abgezogen wird, daß der Schlamm in dem Belebungsbecken in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten wird und
mit einer zweiten aeroben biologischen Stufe, der das aus der Nachklärung abfließende Wasser zugeführt wird. - Bei einer solchen Verfahrensweise arbeitet die erste biologische Stufe als Adsorptionsstufe. Adsorptionsstufe bezeichnet eine moderne Belebungsstufe, für die wesentlich ist, daß die Verunreinigungen zu einem großen Teil von den Mikroorganismen durch Adsorption festgehalten und folglich mit dem Überschlußschlamm ausgetragen werden. Dazu ist wesentlich, daß die Belebungsstufe nicht als eine schwach belastete, sondern als eine ausreichend belastete Stufe gefahren wird, und zwar aerob oder fakultativ anaerob. Der Schlamm in der Belebungsstufe muß in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten werden. In einer Adsorptionsstufe werden, anders ausgedrückt, durch eine gering gehaltene Bakterienbiomasse Nahrungsverhältnisse geschaffen, die nur niederen Bakterien mit sehr großer Lebensaktivität, d. h. einer sehr hohen Umsetzungsrate, eine Lebenschance bietet. So wird ein Großteil der Abwasserinhaltsstoffe nicht veratmet, sondern adsorptiv angelagert und mit dem permanenten Schlammzuwachs (Überschußschlamm) aus dem Reinigungssystem entfernt. Daher arbeitet eine A-Stufe mit einem sehr geringen Energieaufwand. Die Reinigungsleistung dieser ersten Stufe beträgt etwa 50% bis 60% der biologischen Fracht (als BSB₅).
einem Belebungsbecken für die erste biologische Stufe, die mit einer Schlammbelastung von größer als 2 kg BSB₅ pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag betrieben wird,
einem dem Belebungsbecken nachgeschalteten Nachklärbecken, aus dem Überschußschlamm in einer solchen Menge abgezogen wird, daß der Schlamm in dem Belebungsbecken in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten wird und
mit einer zweiten aeroben biologischen Stufe, der das aus der Nachklärung abfließende Wasser zugeführt wird. - Bei einer solchen Verfahrensweise arbeitet die erste biologische Stufe als Adsorptionsstufe. Adsorptionsstufe bezeichnet eine moderne Belebungsstufe, für die wesentlich ist, daß die Verunreinigungen zu einem großen Teil von den Mikroorganismen durch Adsorption festgehalten und folglich mit dem Überschlußschlamm ausgetragen werden. Dazu ist wesentlich, daß die Belebungsstufe nicht als eine schwach belastete, sondern als eine ausreichend belastete Stufe gefahren wird, und zwar aerob oder fakultativ anaerob. Der Schlamm in der Belebungsstufe muß in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten werden. In einer Adsorptionsstufe werden, anders ausgedrückt, durch eine gering gehaltene Bakterienbiomasse Nahrungsverhältnisse geschaffen, die nur niederen Bakterien mit sehr großer Lebensaktivität, d. h. einer sehr hohen Umsetzungsrate, eine Lebenschance bietet. So wird ein Großteil der Abwasserinhaltsstoffe nicht veratmet, sondern adsorptiv angelagert und mit dem permanenten Schlammzuwachs (Überschußschlamm) aus dem Reinigungssystem entfernt. Daher arbeitet eine A-Stufe mit einem sehr geringen Energieaufwand. Die Reinigungsleistung dieser ersten Stufe beträgt etwa 50% bis 60% der biologischen Fracht (als BSB₅).
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (DE-Patent 26 40 875)
wird in bezug auf das Belebungsbecken mit einer verhältnismäßig
großen Durchlaufzeit gearbeitet. Das verlangt
eine entsprechende Auslegung und damit ein entsprechend
großes Belebungsbecken, insbesondere in bezug auf den Flächenaufwand.
Die zweite biologische Stufe arbeitet im Rahmen der
bekannten Maßnahmen ebenfalls mit einem Belebungsbecken. Im
einzelnen geht man im Rahmen der bekannten Maßnahmen so vor,
daß die erste biologische Stufe mit einer Schlammbelastung
von mindestens 2 kg BSB₅ pro Kilogramm Trockensubstanz und
Tag betrieben wird, daß durch die Menge des aus der Zwischenklärung
abgezogenen Überschußschlammes der Schlamm in der
ersten Belebungsstufe in der Einarbeitungsphase, in der
Substratatmung einsetzt, gehalten wird, daß für eine strikte
Trennung der Biozönosen der zweiten Belebungsstufe gesorgt
wird und daß endlich der Überschußschlamm aus der zweiten,
mit einer Schlammbelastung von 0,15 kg BSB₅ pro Kilogramm
Trockensubstanz und Tag betriebenen Belebungsstufe ohne Rückführung
desselben sofort aus dem System entfernt wird. Das
alles hat sich bewährt, verlangt aber einen entsprechenden
baulichen Aufwand und insbesondere einen großen Flächenaufwand
für die Belebungs- und Nachklärbecken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren so zu führen, daß bei einer vorgegebenen Abwassermenge
bei gleicher Reinigungsleistung sowie gleichem Reinigungswirkungsgrad
und Energieaufwand mit wesentlich geringerem
baulichen Aufwand, insbesondere mit wesentlich geringerem
Flächenaufwand, gearbeitet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Belebungsbecken
mit einer Durchflußzeit von kleiner oder gleich
45 Min. betrieben wird und aus dem Belebungsbecken über die
Nachklärung 0,5 bis 1,5 Gew.-% des arbeitenden Belebtschlammes
pro Kubikmeter in die zweite biologische Stufe überführt
werden, und
daß für die zweite biologische Stufe ein Filterbett
mit oberer, biologisch aktiver poröser Filterschicht
und unterer Sandschicht eingesetzt wird,
und zwar mit den Maßgaben, daß das aus dem Filterbett ablaufende
Wasser teilweise zurückgeführt wird, daß mit einer aktuellen
Filtergeschwindigkeit, einschließlich des Rückführungsanteils,
im Bereich von 5 m/h bis 20 m/h gearbeitet wird,
daß in dem Filterbett eine Raumbelastung von 6 bis 18 kg BSB₅
pro Kubikmeter und Tag gefahren wird und daß die biologisch
aktive, poröse Filterschicht eine Schichtdicke von etwa 100 cm,
die Sandschicht eine Dicke von zumindest 75 cm aufweist,
Sandkörnung 0,7 bis 1,2 mm. Vorzugsweise wird das Belebungsbecken
mit einer Schlammbelastung von größer als 2 kg BSB₅
pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag, bei einer Trockensubstanz
von 1,0 bis 2,5 g/l, vorzugsweise etwa 2,0 g/l,
betrieben, und zwar mit einer Durchflußzeit, die auch beachtlich
kleiner als 45 Min. sein kann. Der Sauerstoff des
Abwassers in dem Belebungsbecken soll im Bereich von 0,5 bis
1 mg/l liegen. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus,
daß bei dem gattungsgemäßen Verfahren das Belebungsbecken,
unter Einhaltung der angegebenen Parameter, so betrieben
werden kann, daß die Durchflußzeit kleiner oder höchstens
gleich 45 Min. ist. Das hat zur Folge, daß der Flächenaufwand
für dieses Belebungsbecken sich schon aus diesem Grunde
reduziert. Die zweite biologische Stufe ist eine Filterbettstufe.
Ein Filterbett kann mit wesentlich geringerem Flächenaufwand
eingerichtet werden als die zweite Belebungsstufe
des bekannten, gattungsgemäßen Verfahrens. Zwar führt das
aus dem Belebungsbecken über die Nachklärung ablaufende, in
die zweite biologische Stufe eingeführte Wasser bei dieser
Betriebsweise des Belebungsbeckens arbeitende Biomasse aus
der ersten biologischen Stufe mit, das ist jedoch überraschenderweise
unschädlich, wenn der Anteil an mitgeführter
Biomasse im Bereich von 0,5 bis 1,5 Gew.-% des arbeitenden
Belebtschlammes pro Kubikmeter in der ersten biologischen
Stufe gehalten wird und wenn darüber hinaus darauf
geachtet wird, daß das Filterbett mit den Maßgaben betrieben
wird, die vorstehend angegeben wurden. Die erforderliche
weitere Reinigung des in die zweite biologische Stufe eingeführten
Wassers erfolgt so durch eine Schnellfiltration,
deren Reinigungswirkung sowohl auf physikalischen als auch
biologischen Faktoren beruht. Durch die Kombination der beiden
Wirkungsweisen ist es gegeben, daß trotz einer sehr
hohen biologischen Belastung auch dieser zweiten biologischen
Stufe sehr niedrige Ablaufwerte erzielt werden. Die Betriebsweise
der Filterstufe ist auf die besonderen Gegebenheiten
des Ablaufs der Adsorptionsstufe abgestimmt. So ist für die
durchgehende Aufrechterhaltung der Filterbiologie eine poröse
obere Filterschicht und die Versorgung der Filterbiologie
mit Sauerstoff vorgesehen. Es bildet sich damit ein biologischer
Rasen aus sessilen Organismen mit guter Anlagerungsfähigkeit
aus. Da aus der ersten höchstbelasteten Belebungsstufe
oder Adsorptionsstufe, wie angegeben, Bakterien abtreiben,
die die Tendenz besitzen, sich nicht zu einer biologischen
Flocke zu formieren, ist unter der biologisch aktiven
Filterschicht eine Sandschicht mit geringer Korngröße und
ausreichender Mächtigkeit angeordnet. Es versteht sich, daß
eine aerobe Arbeitsweise in dem Filterbett aufrechterhalten
werden muß, wozu zweckmäßigerweise so gearbeitet wird, daß
das zu filtrierende Wasser einen Sauerstoffgehalt von zumindest
etwa 6 mg/l aufweist, so daß über die gesamte Schichtdicke
des biologisch aktiven, porösen Filterbettes eine
aerobe Arbeitsweise gewährleistet ist. Dazu kann das aus der
Nachklärung ablaufende Wasser auch vor dem Eintritt in die
Filterbettstufe in einer Belüftungsstufe mit Sauerstoff
und/oder mit Luft begast werden. Liegen die Verhältnisse so,
daß mit einer Rückführung des aus dem Filterbett ablaufenden
Wassers gearbeitet wird, so wird dieses zweckmäßigerweise
vor der Belüftung des aus der Nachklärung ablaufenden Wassers
diesem wieder beigemischt, so daß im Ergebnis eine ausreichende
Wassermenge und damit Sauerstoffmenge in das Filterbett
eingeführt wird. Im allgemeinen wird man mit einer etwa
bis zur dreifachen Rückführrate arbeiten. Im übrigen gelten die
angegebenen aktuellen Filtergeschwindigkeiten von 5,0 m/sec.
bis 20,0 m/sec., einschließlich Rücklaufanteil, für Trockenwetterbetrieb.
Bei Regenwetterbetrieb mit Regenwasserzufluß
wird zweckmäßigerweise mit einer maximalen aktuellen Filtergeschwindigkeit
von 20 m/h gearbeitet und diese durch Veränderung
des Rücklaufverhältnisses eingestellt. Dem Belebungsbecken
kann das Abwasser ohne Vorklärung zugeführt werden.
Die erreichten Vorteile sind zusammengefaßt darin zu sehen,
daß bei einer vorgegebenen Abwassermenge bei gleicher Reinigungsleistung
und gleichem Energieaufwand sowie zumindest
gleichem Reinigungswirkungsgrad mit wesentlich geringerem
baulichen Aufwand, insbesondere Flächenaufwand, gearbeitet
werden kann als bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren.
Das ist bezüglich der Reinigungsleistung und des Reinigungswirkungsgrades
auch deshalb überraschend, weil nach der
herrschenden Lehre zur Erreichung der Ablaufwerte, die den
Mindestanforderungen entsprechen sollen, das Verfahren mit
einer schwach belasteten Belebungsstufe, Schlammbelastung BTS
etwa 0,15, abschließen sollte. Die Erfindung weicht von dieser
Praxis ab, benötigt keine schwach belastete letzte Stufe
und erreicht trotzdem die geforderten Mindestablaufwerte.
Sowohl die Adsorptionsstufe als auch die Filterstufe sind
im Rahmen der Erfindung beide sehr hoch belastet. Die Adsorptionsstufe
weist Raumbelastungen von z. B. 10 kg pro Kubikmeter
und Tag, die Filterstufe solche von 6 bis 18 kg pro
Kubikmeter und Tag auf. Versuche haben gezeigt, daß bei
Schlammbelastungen von 3 bis 4 kg pro Kilogramm Trockensubstanz
und Tag die Reinigungsleistung der Filterstufe, bei
200% Rücklauf, für den CSB bei 60% bis 62% und für den
BSB bei 80% liegt. Die erfindungsgemäße Kombination der Adsorptionsstufe
mit der besonders arbeitenden Filterstufe
bringt bei denselben Schlammbelastungen Eliminationsleistungen
für CSB von η=82% und für den BSB von η=95%.
Im folgenden wird die Erfindung durch eine Zeichnung, die
ein Verfahrensschema darstellt, erläutert. Ein Ausführungsbeispiel
wird angeschlossen.
Das Verfahrensschema der einzigen Figur stellt eine Anlage
zur Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem
Abwasser, dar. Man erkennt in dem Schema zunächst ein
Belebungsbecken 1, eine Nachklärung 2 und eine Filterbettstufe
3. Das Abwasser wird in das Belebungsbecken 1 im
Ausführungsbeispiel ohne jede Vorklärung bei 4 eingeführt.
Aus der Nachklärung ist Überschußschlamm über 5 abziehbar.
Das aus der Nachklärung ablaufende Wasser wird über 6 der
Filterbettstufe 3 zugeführt und wird in der Filterbettstufe
3 physikalisch filtriert. Die Belebungsstufe 1 wird
als Adsorptionsstufe (im folgenden A-Stufe) gefahren. Die
Filterbettstufe 3 wird zusätzlich zu der physikalischen Filtration
als belüftete, aerobe biologische Stufe gefahren.
Dazu ist zwischen Nachklärung 2 und Filterbettstufe 3 eine
Belüftungseinrichtung 7 angeordnet, mit der das aus der
Nachklärung ablaufende Wasser mit Sauerstoff beladen wird.
Das aus der Filterbettstufe 3 bis 8 ablaufende Wasser wird
teilweise mit Hilfe der Rückführeinrichtung 9 nach der Nachklärung
dem aus der Nachklärung ablaufenden Wasser bei 10
wieder beigemischt, wobei die Rückführeinrichtung 9 es erlaubt,
mit einer bis zur dreifachen Rückführungsrate zu arbeiten.
- Es versteht sich, daß der A-Stufe ein Grobrechen,
ein Sandfang und ein Feinrechen vorgeschaltet sein können.
(Biologisch im aeroben Bereich arbeitende, poröse Filterbetten
sind an sich bekannt (vgl. VSA-Fachtagung 1982, Vortrag
Gros u. a. "Spezielle Aspekte der Filtrationstechnik . . ."),
jedoch haben diese bekannten Maßnahmen zur Lösung der Erfindungsaufgabe
bisher nichts beigetragen.)
Für das Beispiel von 100 000 Einwohnerwerten sollen folgende Daten
gelten:
Tageswassermenge | |
Qd=33 000 m³/d | |
Spitzenstundenbelastung bei Trockenwetter | Qtr= 2000 m³/h |
Spitzenbelastung bei Regenwetter | Qr= 3500 m³/h |
Biologische Belastung B=100 000 · 0,060=6000 kg BSB₅/d,
mittlere Zulaufkonzentration S₀=ca. 180 mg/ml BSB₅
Die einzelnen Bauwerke sind dann wie folgt auszulegen:
1. Grobrechen: konventionell
2. Sandfang: konventionell, belüftet oder unbelüftet
3. Feinrechen: konventionell
4. A-Stufe
1. Grobrechen: konventionell
2. Sandfang: konventionell, belüftet oder unbelüftet
3. Feinrechen: konventionell
4. A-Stufe
Reinigungsleistung für den BSB₅ bei einem Sauerstoffgehalt im Belebungsbecken
von 1,0 g/l O₂ ca. 55%.
5. Nachklärung
5. Nachklärung
Der Schlamm der A-Stufe ist gut absetzbar, die Durchflußzeit wird
deshalb auf 2,5 h zur Tagesspitzenzeit bei Trockenwetter festgesetzt.
Die Durchflußzeit bei Regenwetter beträgt dann
2,5 · = 1,43 h. Der dem Schlammsammeltrichter zu entnehmende
Rücklaufschlamm wird zur A-Stufe zurückgeführt, wobei die Zugabe
vor dem Feinrechen erfolgt.
Die Ablaufkonzentration aus A-Stufe + Nachklärung beträgt
SA = (1-0,55) · 180=81 mg/l BSB₅.
6. Filterstufe
6.1 Belüftungsbecken
6. Filterstufe
6.1 Belüftungsbecken
Die Durchflußzeit beträgt bei 3fachem
Rücklauf bezogen auf das Tagesmittel mindestens 5 min.
6.3 Spülwasserbehälter
Die Filterregeneration ist einmal täglich vorzunehmen, und
zwar durch kombinierte Luft und Wasserspülung. Für die Wasserspülung
wird Filterablaufwasser genommen, das in einem
Reservoir gesammelt wird. Das Reservoir braucht nur zur Spülung
einer Filtereinheit bemessen zu werden. Bei einer bis
zu 15minütigen Spülung mit maximal 50 m/h Spülgeschwindigkeit
ist ein Reservoir von V = 27,5 · 50 · = 344 m³ erforderlich.
6.4 Spülschlammbehälter
6.4 Spülschlammbehälter
Der Spülschlamm ist in einem ebenfalls 500 m³ großen Becken
aufzufangen. Nach 20 Minuten Absetzzeit wird zunächst der eingedickte
Schlamm zur Schlammbehandlung gepumpt und dann das
überstehende weniger verschmutzte Wasser zum Zulauf der A-Stufe
zurückgepumpt. Die Pumpen sind für eine Kapazität von
344 m³/h ausgelegt, so daß nach insgesamt ca. 1,5 Stunden
die nächste Filterspülung erfolgen kann. Durch diese Anordnung
braucht in den 10 höchstbelasteten Tagesstunden keine Filterspülung
zu erfolgen.
7. Schlammbehandlung
7. Schlammbehandlung
Die Schlammbehandlung erfolgt konventionell durch einen Faulbehälter,
ggf. mit Eindickung und Schlammentwässerung.
Die Kombination aus höchstbelasteter Belebungsstufe und biologisch
intensiver Filtration bietet gegenüber der konventionellen
Abwasserreinigung nach dem Belebungsverfahren die folgenden Vorteile:
- - erheblich geringerer Flächenbedarf; sowohl nach deutschen als auch nach internationalen Entwurfskriterien liegt der Flächenbedarf der erforderlichen Abwasserbehandlungsbauwerke gegenüber der konventionellen Abwasserreinigung mit einer Schlammbelastung von 0,3 kg BSB₅/(kg TS · d) unter 50%.
- - Reduzierung des für den Abbau der organischen Abwasserinhaltsstoffe erforderlichen Sauerstoffbedarfs, da 1. in der A-Belebungsstufe niedere Bakterien mit einer hohen Umsetzrate tätig sind und außerdem die Reinigung überwiegend durch Adsorptionsvorgänge erfolgt und da 2. die nachfolgende Filterstufe neben dem direkten biologischen Abbau auch einen hohen Anteil physikalischen Reinigungsvermögens besitzt. Schwebstoffe und Kolloide werden sehr gut durch den biologischen Bewuchs des Filtermaterials zurückgehalten.
- - Entstehung von Blähschlamm nicht möglich, da die höchstbelastete Belebungsstufe prinzipiell einen sehr guten absetzbaren Schlamm produziert und die nachfolgende Filterstufe als Festbettreaktor vom System her ebenfalls keinen Blähschlamm erzeugt. Die Gefahr der Blähschlammentstehung und der dadurch kaum vermeidbaren Überschreitung der erlaubten Ablaufkonzentrationen ist durch die vorgestellte Verfahrenskombination ausgeschaltet.
Claims (8)
1. Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von
Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser, in einer Reinigungsanlage
mit
einem Belebungsbecken für die erste biologische Stufe, die mit einer Schlammbelastung von größer als 2 kg BSB₅ pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag betrieben wird,
einem dem Belebungsbecken nachgeschalteten Nachklärbecken, aus dem Überschußschlamm in einer solchen Menge abgezogen wird, daß der Schlamm in dem Belebungsbecken in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten wird und
mit einer zweiten aeroben biologischen Stufe, der das aus der Nachklärung abfließende Wasser zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Belebungsbecken mit einer Durchflußzeit von kleiner oder gleich 45 Min. betrieben wird und aus dem Belebungsbecken über die Nachklärung 0,5 bis 1,5 Gew.-% des arbeitenden Belebtschlammes pro Kubikmeter in die zweite biologische Stufe überführt werden und
daß für die zweite biologische Stufe ein Filterbett mit oberer, biologisch aktiver poröser Filterschicht und unterer Sandschicht eingesetzt wird,
und zwar mit den Maßnahmen, daß das aus dem Filterbett ablaufende Wasser teilweise zurückgeführt wird, daß mit einer aktuellen Filtergeschwindigkeit, einschließlich des Rückführungsanteils, im Bereich von 5 m/h bis 20 m/h gearbeitet wird, daß in dem Filterbett eine Raumbelastung von 6 bis 18 kg BSB₅ pro Kubikmeter und Tag gefahren wird und daß die biologisch aktive, poröse Filterschicht eine Schichtdicke von 10 cm, die Sandschicht eine Dicke von zumindest 75 cm aufweist, Sandkörnung 0,7 bis 1,2 mm.
einem Belebungsbecken für die erste biologische Stufe, die mit einer Schlammbelastung von größer als 2 kg BSB₅ pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag betrieben wird,
einem dem Belebungsbecken nachgeschalteten Nachklärbecken, aus dem Überschußschlamm in einer solchen Menge abgezogen wird, daß der Schlamm in dem Belebungsbecken in der Einarbeitungsphase, in der Substratatmung einsetzt, gehalten wird und
mit einer zweiten aeroben biologischen Stufe, der das aus der Nachklärung abfließende Wasser zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Belebungsbecken mit einer Durchflußzeit von kleiner oder gleich 45 Min. betrieben wird und aus dem Belebungsbecken über die Nachklärung 0,5 bis 1,5 Gew.-% des arbeitenden Belebtschlammes pro Kubikmeter in die zweite biologische Stufe überführt werden und
daß für die zweite biologische Stufe ein Filterbett mit oberer, biologisch aktiver poröser Filterschicht und unterer Sandschicht eingesetzt wird,
und zwar mit den Maßnahmen, daß das aus dem Filterbett ablaufende Wasser teilweise zurückgeführt wird, daß mit einer aktuellen Filtergeschwindigkeit, einschließlich des Rückführungsanteils, im Bereich von 5 m/h bis 20 m/h gearbeitet wird, daß in dem Filterbett eine Raumbelastung von 6 bis 18 kg BSB₅ pro Kubikmeter und Tag gefahren wird und daß die biologisch aktive, poröse Filterschicht eine Schichtdicke von 10 cm, die Sandschicht eine Dicke von zumindest 75 cm aufweist, Sandkörnung 0,7 bis 1,2 mm.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Belebungsbecken mit einem Sauerstoffgehalt des Abwassers
von 0,5 bis 1 mg/l gefahren wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterbett in seinem Einlauf mit einem
Sauerstoffgehalt des zu filtrierenden Wassers von zumindest
6 mg/l gefahren wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem Nachklärbecken ablaufende
Wasser vor dem Eintritt in das Filterbett in einer zwischengeschalteten
Belüftungsstufe mit Sauerstoff und/oder Luft
begast wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rückführanteil des aus dem Filterbett ablaufenden Wassers
vor der Begasung des aus dem Nachklärbecken ablaufenden Wassers
diesem wieder beigemischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem Filterbett ablaufende Wasser mit einer bis zur
dreifachen Rückführungsrate zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Regenwasserzufluß mit einer maximalen
aktuellen Filtergeschwindigkeit von 20 m/h gearbeitet und
diese durch Veränderung des Rücklaufverhältnisses eingestellt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser in das Belebungsbecken ohne
Vorklärung eingeführt wird.
Priority Applications (2)
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DE3406312A DE3406312C2 (de) | 1984-02-22 | 1984-02-22 | Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser |
JP60030701A JPS60241994A (ja) | 1984-02-22 | 1985-02-20 | 下水、とくに都市下水の2段生物処理方法 |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3406312A DE3406312C2 (de) | 1984-02-22 | 1984-02-22 | Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3406312A1 DE3406312A1 (de) | 1985-08-22 |
DE3406312C2 true DE3406312C2 (de) | 1993-12-09 |
Family
ID=6228444
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3406312A Expired - Fee Related DE3406312C2 (de) | 1984-02-22 | 1984-02-22 | Verfahren für die zweistufige biologische Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser |
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JP (1) | JPS60241994A (de) |
DE (1) | DE3406312C2 (de) |
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- 1984-02-22 DE DE3406312A patent/DE3406312C2/de not_active Expired - Fee Related
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- 1985-02-20 JP JP60030701A patent/JPS60241994A/ja active Granted
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