DE3530746A1 - Wirbelstrombremse - Google Patents
WirbelstrombremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wirbelstrombremse gemäß Oberbegriff des
Anspruches 1.
Derartige bekannte Wirbelstrombremsen sind im allgemeinen so aufge
baut, daß die Stator-Baugruppe drehgesichert gegenüber der Achse
oder Welle, über die das Drehmoment in die Wirbelstrombremse ein
geleitet wird, gelagert ist. Bei der Verwendung einer derartigen
Wirbelstrombremse zum Beispiel in Fahrzeugen und insbesondere in
Lastkraftwagen, wird die Stator-Baugruppe am Fahrzeugrahmen starr
gehaltert. Schon allein aufgrund der Gewichtsrelation zwischen der
Stator- und Rotor-Baugruppe sind der oder die Magnete, die das ent
sprechende magnetische Feld erzeugen, in der Stator-Baugruppe inte
griert.
Rotativ mit der das abzubremsende Drehmoment einleitenden Welle
ist üblicherweise die Rotor-Baugruppe, die im wesentlichen zwei
Rotorscheiben oder Rotorringe aufweist, verbunden.
Die Rotor-Baugruppe weist aus Gewichtsersparnisgründen primär
eine Aluminiumscheibe auf, die mit Kühlrippen ausgebildet ist.
In axialer Richtung gegenüberliegend zu den Polflächen der oder
des Magneten weist die Rotor-Baugruppe Wirbelstrom-Polflächen auf,
die im wesentlichen eine Kreisringfläche bilden und drehfest an der
Alu-Scheibe der Rotor-Baugruppe angeordnet sind.
Zwischen den axial orientierten, kreisringförmigen Polflächen der
Magnete und den Wirbelstrompolflächen ist man bestrebt einen rela
tiv geringen Abstand einzuhalten. Dieser axialer Abstand zwischen
Wirbelstrom-Polfläche und Polfläche ist jedoch dadurch begrenzt,
daß man anstrebt, mittels der rotierenden Kühlrippen der Rotor-
Baugruppe eine Luftzirkulation in diesen Abstand zu bringen, damit
eine flächenmäßige Kühlung erreicht wird. Andererseits jedoch hat
sich herausgestellt, daß nicht nur aufgrund unterschiedlicher Ma
terialien, Al und Fe für den Rotor selbst und die Wirbelstrom-
Polfläche, nach relativ kurzem Bremsbetrieb Verziehungen und Ver
spannungen in der Wirbelstrom-Polfäche und der Rotor-Baugruppe
auftreten. Diese resultieren aus der starken Temperaturerhöhung
aufgrund der beim Brembetrieb im Material der Wirbelstrom-Polflächen
hervorgerufenen Wirbelströme, die die mechanische über das Dreh
moment eingeleitete Energie beim Abbremsen in Wärmeernergieverluste
umwandeln.
Aufgrund des Verziehens und Verwerfens der Wirbelstrom-Polflächen
und damit der Rotor-Baugruppe, kann es vorkommen, daß zum Beispiel
ein ursprünglich vorhandener Spaltabstand von 1 mm auf bis zu 4 oder
5 mm beim Bremsbetrieb vergrößert wird. Schon allein hierdurch ist
die magnetische Induktion zwischen den Polflächen der Magnete und
der oder den Wirbelstrom-Polflächen stark reduziert, so daß eine
beträchtliche Abnahme der Bremsleistung dadurch bedingt ist. Hinzu
kommt, daß durch den starken Temperaturanstieg im Material der Wir
belstrom-Polflächen eine starke Annäherung möglicherweise ein Über
schreiten der Curie-Temperatur auftritt, was zu einem starken, ge
gebenenfalls sogar zu einem vollständigen Verlust der magmetischen
Eigenschaften in der Wirbelstrom-Polfläche führt.
Diese Nachteile können daher unter sicherheitstechnischen und zu
verlässigen Gesichtspunkten bei Wirbelstrombremsen nicht akzeptiert
werden. Einer Änderung dieser Nachteile stehen jedoch bisher Küh
lungsprobleme und Fliehkraftprobleme entgegen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, eine Wirbelstrombremse der gattungsge
mäßen Art so zu gestalten, daß mit einem relativ einfachen Kon
struktionsprinzip eine erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit mit
nach Möglichkeit verbesserter Bremswirkung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei der Erfindung durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 gelöst. Der Kernaspekt der Erfindung geht daher da
hin, die Wirbelstrom-Polflächen bzw. den sich axial über eine bestimm
te Stärke erstreckenden Wirbelstromring im Materialinneren gekühlt
auszubilden. Diese innere Kühlung kann parallel zu einer äußerlich
wirkenden Luftkühlung, zum Beispiel über entsprechende Kühlrippen,
noch zusätzlich ergänzt werden.
Der wesentliche Vorteil, den man mit dieser inneren Materialkühlung
erreicht, kann darin gesehen werden, daß Materialausdehnungen auf
grund einer Erwärmung der Wirbelstrom-Polfläche in dem entsprechen
den Dimensionsbereich nahezu vollständig ausgeschlossen werden kön
nen. Hierdurch ist es sogar möglich, die axialen Spaltabstände von
etwa 1 mm zwischen der Wirbelstrom-Polfläche und der Polfläche der
Magnete weiter, zum Beispiel auf 0,5 m,m zu reduzieren. Dies bringt
eine erhebliche Erhöhung der Bremsleistung mit sich, da die Brems
leistung bzw. Bremskraft bei derartien Wirbelstrombremsen etwa mit
dem Quadrat der Entfernung zunimmt bzw. abnimmt. Zudem kann auch
bei starker Belastung der Wirbelstrombremse durch die innere Ma
terialkühlung eine Temperaturerhöhung bis in den Nahbereich der
Curie-Temperatur des Material vermieden werden. Hierdurch ist
sichergestellt, daß die magnetischen Eigenschaften des Materials
der Wirbelstrom-Polflächen weitestgehend optimal beibehalten wer
den. Die innere Materialkühlung kann dabei so ausgelegt werden,
daß ein Temperaturanstieg des Material der Wirbelstrompolfläche
etwa auf einen Bereich von 80° bis 90°C begrenzt werden kann.
Um diese Kühlung konstruktiv zu realisieren, kann man zweckmäßiger
weise bei der gattungsgemäßen Wirbelstrombremse der Rotor-Baugruppe,
die die Wirbelstrom-Polflächen trägt, das Kühlmedium über eine Hohl
welle, die mit oder in der das Drehmoment übertragenden Welle ange
ordnet, zuleiten und abführen.
Besonders vorteilhaft kann die Wirbelstrombremse dann realisiert
werden, wenn die Stator-Baugruppe die Wirbelstrom-Polflächen auf
weist. Bei diesem Bremsprinzip kann die Kühlung dahingehend ver
einfacht werden, daß für die Wirbelstrom-Polflächen und den Ma
terialinnenbereich stationäre, also zum Beispiel gegenüber dem
Fahrzeugrahmen festliegende Anschlüsse für das Kühlmedium ge
schaffen werden können.
Hieraus resultiert jedoch, daß die Rotor-Baugruppe nunmehr den
oder die Magnete aufnehmen muß. Das schwierige Problem, die nun
mehr bei der Rotor-Baugruppe auftretenden hohen Fliehkräfte auf
grund der Massen der Magnete in den Griff zu bekommen, kann man
vorteilhafterweise durch eigenständige, erfinderische Merkmale
lösen.
Dies betrifft einmal die Gestaltung der geeigneterweise etwa in
der Mitte zwischen den axial außenliegenden Stator-Baugruppen
rotierende Rotor-Baugruppe mit einer Nabe auszulegen, die im
wesentlichen zwei axial außenliegende Scheiben oder unterteilte
Scheibenflächenbereiche aufweist. Die Ausbildung aus einem Leicht
metall ist dabei besonders gewichtssparend. Die entsprechenden
Magnete können dabei im äußeren Umfangsbereich dieser Rotorschei
ben in axialer Richtung durchgeführt und befestigt sein. Zur Er
höhung der Sicherheit gegen die an der Rotor-Baugruppe auftreten
den Fliehkräfte, ist es zweckmäßig am Außenumfang der Rotor-Bau
gruppe, zum Beispiel auf den Rotorscheiben, Stahlringe, die als
Spannringe ausgelegt sein können, aufzubringen.
Neben diesen Maßnahmen ist es besonders bevorzugt, bei Elektro
magneten, die einen wesentlichen Teil des Gewichtes bildenden
Wicklungen aus elektrisch relativ gut leitenden Leichtmetallen
zu fertigen. Hierfür können beispielsweise Al -Drahtwicklungen
oder vergleichbare Wicklungen verwendet werden. Die Stromversorgung
für derartige mit der Rotor-Baugruppe rotierende Magnete kann in
herkömmlicher Weise wie bei Elektromotoren und Generatoren, zum
Beispiel über Schleifringe und Bürsten bewältigt werden.
Herstellungstechnisch und konstruktiv wird ein erheblicher Vorteil
dadurch erreicht, daß man die Wirbelstrom-Polfläche, die zweck
mäßigerweise als Kreisringfläche ausgebildet ist und in axialer
Richtung eine bestimmte Stärke aufweist, unterteilt ausbildet.
Dies hat dem Vorteil, daß der über einen minimalen Abstand zur
Polfläche der Magneten gegenüberliegende Materialbereich aus einem
speziellen magnetisch gut leitenden Material, zum Beispiel ferro
magnetischen Legierungen, gegebenenfalls Reineisen, hergestellt
sein kann. Direkt angrenzend und abdichtend gegen diesen Material
bereich der Wirbelstrom-Polfläche kann dann ein zweiter axialer
Bereich vorgesehen sein, der als eigentlicher Kühlblock oder Kühl
ring dient. Bei diesem Kühlblock kann die Oberfläche, die direkt
oder indirekt an den ersten Bereich der Wirbelstrom-Polfläche an
grenzt, mit in der Oberfläche ausgebildeten Kühlkanälen hergestellt
werden. Dies erleichtert die Herstellung, bietet andererseits aber
optimale Kühlwirkung an der Wirbelstrom-Polfläche. Die axiale Er
streckung der Wirbelstrom-Polfläche ist daher abhängig vom ge
wählten Material und der Materialstärke in axialer Richtung, mit
der weitestgehend ein magnetischer Schluß zum erzeugten Magnet
feld im Rotor erreicht werden kann. Andererseits aber auch von
der Unterschreitung gewisser oberer Temperaturwerte, die auch bei
einem Bremsbetrieb über längere Zeit nicht überschritten werden
dürfen.
Als weiterer Faktor geht hier auch die Kühlleistung und das ver
wendete Kühlmedium mit ein. Bei Einsatz einer derartigen Wirbel
strombremse in Kraftfahrzeugen, ist es zweckmäßig ein vergleich
bares Kühlsystem wie für den Motor zu schaffen und dieses parallel
oder integriert zum Kraftfahrzeug-Kühlkreislauf vorzusehen.
Die Ausbildung der Rotor-Baugruppe als Innenläufer zu der Stator-
Baugruppe, wobei letztgenannte im wesentlichen scheibenförmig aus
gebildet ist und starr zum Beispiel am Fahrzeugrahmen befestigt ist,
bietet die Möglichkeit, auf beiden axial gegenüberliegenden Seiten
zur Rotor-Baugruppe Wirbelstrom-Polflächen vorzusehen, die ring-
oder scheibenartig ausgebildet sind. Dies erhöht die Bremsleistung.
Andererseits eröffnet die Innenläuferkonstruktion der Rotor-Bau
gruppe auch die Möglichkeit, die Wirbelstrombremse nicht nur mit
axial beabstandeten sich radial zur Welle bzw. Achse erstreckenden
Wirbelstromringen oder Scheiben auszustatten, sondern am Zylindermantel-
Umfangsbereich der Stator-Baugruppe die Wirbelstrom-Polfläche vor
zusehen. Dies hat den Vorteil, daß über die axiale Erstreckung der
Stator-Baugruppe, insbesonder der Zylindermantel-Umfangsfläche, die
magnetische Induktionsfläche im Stator bestimmt werden kann. Des
weiteren bieten sich auch durch den sehr weit nach außen verlegten
Radius beim Abbremsen des eingeleiteten Drehmomentes günstigere
Kraftkomponenten an.
Die Ausbildung der in der Rotor-Baugruppe verwendeten Magnete als
Elektromagnete mit axial im Magnetkern verlaufenden Magnetfeld bzw.
mit im wesentlichen radial verlaufendem Feld, hat den Vorteil, daß
die Bremswirkung neben dem minimal eingestellten Abstandsspalt zwi
schen der Polfläche des Magneten und der Wirbelstrom-Polfläche, auch
durch die Steuerung des Stromes in der Wicklung des Elektromagneten
geregelt werden kann.
Sofern der oder die Magnete als Permanentmagnete ausgebildet sind,
bietet dies den Vorteil, daß derartige Wirbelstrombremsen auch in
explosionsgefährdeten Aggregaten und Räumen eingesetzt werden können,
da eine Funkenbildung aufgrund elektrischer Anschlußkontakte nicht
gegeben ist. Um jedoch auch bei Permanentmagneten ein gewünschtes
Bremsmoment regeln zu können, ordnet man die im Hinblick auf die
Rotation der Welle stationär vorgesehene Stator-Baugruppe axial
verschiebbar an. Zweckmäßigerweise werden hierbei die als radiale
Kreisringscheiben ausgebildeten Wirbelstrom-Polflächen separat
aber synchron zur Rotor-Baugruppe verstellt. Hierdurch ist stets
auf beiden Axialseiten ein gleicher Abstand zwischen den Polflächen
und Wirbelstrom-Polflächen gewährleistet, was eine unterschiedliche
Drehmoment-Beaufschlagung über die axiale Erstreckung verhindert.
Die Regelbarkeit des Abstandes der Wirbelstrom-Polflächen gegenüber
der Polfläche der oder des Magneten kann vorteilhafterweise additiv
oder ergänzend auch bei der Steuerung der Abbremsung über die Strom
beaufschlagung der Elektromagnete eingesetzt werden.
Bei der Anordnung der oder des Elektromagneten mit seinem inneren
Feld in axialer Richtung erweist es sich als vorteilhaft, den mag
netischen Fluß über L-förmige Polkronen von den radialen Flächen
des Elektromagneten auf seine äußere axiale Fläche so umzuleiten,
daß auch hier die innere Zylindermantelfläche der Stator-Baugruppe
als Wirbelstrom-Polfläche bzw. Wirbelstromring benutzt werden kann.
In dieser Gestalt sind die am äußeren Bereich verlaufenden axialen
Schenkel der Polkronen in Umfangsrichtung beabstandet. Hierdurch
ist sichergestellt, daß die magnetischen Kraftflußlinien durch
den geringen Abstand im wesentlichen radial in die magnetische
Zylindermantelfläche der Stator-Baugruppe treten müssen und dort
die Umwandlung der abzubremsenden Energie in überwiegend Wärmeenergie
bewirken.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform weist die Rotor-
Baugruppe in Umfangsrichtung beabstandete und entgegengesetzt
gepolte Elektromagnete auf. Diese Elektromagnete erzeugen ein
im wesentlichen im Inneren radial gerichtetes magnetisches Feld,
das über bogensegmentartige Magnetkernflächen in die geringfügig
beabstandete Zylindermantelfläche der Stator-Baugruppe übertreten
kann. Speziell beim Einsatz derartiger Wirbelstrombremsen in Last
kraftwagen, jedoch auch in anderen fluidgekühlten Aggregaten, ist
es zweckmäßig zur Kühlung der Wirbelstrom-Polfläche die gleiche
Kühlflüssigkeit, zum Beispiel Wasser, zu verwenden. Die Rück
kühlung der erwärmten Kühlflüssigkeit kann dabei entweder im be
reits vorhandenen Kühler oder separat dazu erfolgen. Zur Erzeugung
starker Wirbelströme in den entsprechenden Wirbelstrom-Polflächen
ist es zweckmäßig, diese aus Reineisen oder stark ferromagnetischen
Materialien herzustellen, die im Wirbelstrombereich insbesondere
einstückig ausgebildet sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Ausführungs
beispiele noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform
einer Wirbelstrombremse mit einer als Innenläufer aus
gebildeten Rotor-Baugruppe und in Achsrichtung der Welle
beidseitig vorgesehener Stator-Baugruppe;
Fig. 2 eine Schnittansicht auf das Beispiel nach Fig. 1
in Achsrichtung längs der Linie II-II, wobei in Fig. 2
die Schnittlinie I-I für Fig. 1 angegeben ist;
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Wirbelstrombremse
mit im oberen Bereich teilweise geschnittener Darstellung
als Vertikalschnitt in Längsrichtung der Achse, bei dem
die Stator-Baugruppe axial verschiebbar ausgelegt ist;
Fig. 4 eine Ansicht des Beispieles nach Fig. 3 in Achsrichtung
von links, mit Entfernung der Gehäuseverkleidung im
oberen Bereich;
Fig. 5 einen Vertikalschnitt in Achsrichtung durch ein drittes
Ausführungsbeispiel einer Wirbelstrombremse mit einem
Elektromagneten und der inneren Zylindermantelfläche der
Stator-Baugruppe als Wirbelstrom-Polfläche;
Fig. 6 das Beispiel nach Fig. 5 in schematischer Darstellung mit
Blickrichtung in Achsrichtung auf einen Segmentabschnitt
von 90° mit teilweise entferntem Gehäuse;
Fig. 7 einen Vertikalschnitt in Achsrichtung durch ein viertes
Ausführungsbeispiel einer Wirbelstrombremse nach dem
Prinzip des Beispieles nach Fig. 5, jedoch mit mehreren
Elektromagneten und
Fig. 8 eine Draufsicht des Beispiels nach Fig. 7 in Achsrichtung
mit im oberen Teil entferntem Gehäuse.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Wirbelstrombremse
1 dargestellt, die im wesentlichen rotationssymmetrisch zur Achse der
Welle 2 ausgebildet ist. Weiterhin besteht auch eine weitgehende
Symmetrie zur vertikalen Mittelachse.
Die Wirbelstrombremse nach Fig. 1 verkörpert einen Typ, bei dem
der Rotor 4, der als Innenläufer ausgebildet ist, drehfest auf der
Welle 2 befestigt ist, während der Stator 5 starr an einer Halte
rung 3, zum Beispiel den Fahrzeugrahmen eines Lastkraftwagens, an
geordnet ist. Der Stator 5, der im Beispiel nach Fig. 1 in etwa
umgekehrte U-Form aufweist, ist mit seinen beiden Schenkeln über
entsprechende Lager 19, die als Rollen oder Kugellager ausgebildet
sind, zur Welle 2 zentriert.
Der Rotor 4 weist im Beispiel aus Gewichtsersparnisgründen im wesent
lichen eine schmale U-Form auf, die nach radial außen geöffnet ist.
Die axial äußeren Rotorwandungen 24 nehmen dabei den achsparallel
daran befestigten Elektromagneten 6 und dessen Magnetkern 7 auf.
Die Wicklung 8 des Elektromagneten 7 besteht zweckmäßigerweise aus
einem elektrisch gut leitfähigem Leichtmetalldraht wie Aluminium.
Dieser Draht kann gegebenenfalls Rechteckform aufweisen.
Der Magnetkern 7 wird an den axialen Außenseiten des Elektromagneten
6 jeweils durch eine relativ flache Polplatte 9 abgeschlossen. Die
Polplatte 9 ist jeweils dem entsprechenden Elektromagneten zuge
ordnet und kann beispielsweise durch Senkschrauben darin befestigt
sein. Die Polplatte 9 ist in radialer Erstreckung dem ihr axial
gegenüberliegenden Wirbelstromring 10 angepaßt.
Insgesamt gesehen ist die Polplatte 9 relativ nach weit radial außen
versetzt angeordnet, um bei relativ geringer Masse ein hohes Brems
moment aufgrund des größeren Hebelarmes und der größeren Ringfläche
erzeugen zu können.
Zwischen den im Beispiel senkrecht zur Achse der Welle 2 verlaufen
den Grenzflächen der Polplatte 9 und des Wirbelstromringes 10 be
steht ein minimaler Abstand, der zum Beispiel auf etwa 0,5 mm ein
gestellt werden kann. Je nach Konstruktion und anderen Erfordernis
sen können diese Grenzflächen auch unter einem anderen Winkel zur
Welle verlaufen. Erforderlich ist, daß planparallele Grenzflächen
vorliegen, die zum Beispiel hohe Umdrehungszahlen im Bereich von
2.000 min¹ erlauben.
Der Stator 5 weist pro Schenkel eine Wirbelstromscheibe auf, die
einen axial innenliegenden Wirbelstromring 10 und einen dicht an
diesen angrenzenden, nach axial außen liegender Kühlblockring 11 hat.
Der Wirbelstromring 10 ist als geschlossener, insbesondere einstückiger
Kreisring, zum Beispiel aus einem ferromagnetischen Material wie
Reinsteisen ausgebildet. Der Wirbelstromring 10 ist bezüglich sei
ner axialen Anordnung präzisionsbefestigt, damit zwischen Rotor
und Stator ein minimaler Abstand eingestellt werden kann. Der
Kühlblockring 11 ist vorteilhafterweise auf der abgedichtet an
den Wirbelstromring 10 angegrenzenden Oberfläche mit Kühlkanälen
12 ausgestattet. Die Kühlkanäle 12, die zum Beispiel spiralförmig
miteinander in Fluidverbindung stehen können, werden über zwei An
schlüsse 13 für den Zu- und Ablauf von zum Beispiel Kühlwasser ver
sehen.
Es können mehrere Anschlüsse 13 sektorartig über einen Kreis
umfang verteilt angeordnet sein und die Kühlkanäle untereinander
labyrinthartig in Verbindung stehen, so daß einzelne Kühlbereiche
geschaffen werden.
Um einen genauen axialen Abstand der U-Schenkel des Stators 5 zu
gewährleisten, sind die Schenkel im radialen Außenbereich über
ein Distanzstück 16, das als Ring ausgebildet sein kann, auf einen
genauen Abstand festgelegt.
Die Stromversorgung des Elektromagneten 6 erfolgt über einen Schleif
ring 18, der statorseitig mit entsprechenden axial federvorgespannten
Schleifkohlen in Verbindung steht. Entsprechende elektrische Kabel 25
dienen hierbei zur Strombeaufschlagung der Wicklung 8 des Elektro
magneten 6. Zur Erhöhung der Sicherheit können beispielsweise die
Schleifkohlen über eine Signaleinrichtung ab einem bestimmten Ab
nutzungsgrad ein Warnsignal abgeben, das auf die Wartung der Wir
belstrombremse hinweist. Der Schleifring 18 und die Schleifkohle 17
werden gegenüber sie tragenden Metallteilen in einer Isolierung 20
gehalten. Die Rotor- und Statorteile, die nicht in den magnetischen
Fluß integriert sind, können zum Beispiel aus einem Leichtmetall wie
Al bestehen, um insgesamt zu einer Gewichtsersparnis für die Wirbel
strombremse beizutragen. Hierzu trägt auch die im Vertikalschnitt
etwa V-förmige Innenaussparung 23 im Bereich der Nabe des Rotors
und die seitlichen Öffnungen 22 im Stator 5 bei. Diese Öffnungen 22
begünstigen auch die Luftzirkulation zum Rotor und insbesondere zum
Wirbelstromring 10, wozu auch entsprechende Lüftungsrippen am Rotor
(nicht gezeigt) beitragen können.
Um auch größtmögliche Sicherheit bei den hohen Rotor-Fliehkräften
zu erhalten, wird dieser außenseitig mit Spannringen 15 aus Stahl
oder zum Beispiel aus Karbonfaser umgeben.
Bei einer Strombeaufschlagung des Elektromagneten 6 entsteht daher
ein Magnetfeld, das im Magnetkern 7 im wesentlichen achsparallel ge
richtet ist. Dieses Magnetfeld tritt über den sehr geringen Abstands
spalt 14 in den Wirbelstromring 10 über. Der magnetische Fluß im
stationären Fall kann durch den in Umfangsrichtung am Rotor vorge
sehenen weiteren, benachbarten Elektromagneten, der umgekehrt
polarisiert ist, zu einem geschlossenen Magnetfluß geführt werden.
Werden beispielsweise über die beidseitig an der Welle vorgesehenen
Flansche 21 Drehmomente von einem Antriebsaggregat zu einem Abtriebs
teil übertragen, so können die auftretenden Drehmomente dadurch abge
bremst werden, daß ein oder mehrere Elektromagnete strombeaufschlagt
werden. Die auftretenden Magnetfelder induzieren zunächst im Wirbel
stromring 10 Magnetfelder, die durch die Rotordrehung Wirbelströme
im Material des Wirbelstromringes erzeugen, die zu einer starken Er
wärmung führen. Aufgrund der inneren Kühlung der Wirbelscheibe 10, 11
kann die Erwärmung des Wirbelstromringes definiert begrenzt werden,
bzw. eine wesentliche höhere Energieumwandlung darin durchgeführt
werden. Dies bedeutet, daß dadurch eine höhere Energievernichtung-
und Abbremsung der eingeleiteten Drehmomente möglich ist. Kühl
medium, Durchfluß und Temperatur sind so abgestimmt, daß die
Temperaturerwärmung des Wirbelstromringes keine wesentlichen
Materialausdehnungen mit sich bringt, so daß der minimal eingestellte
Abstandsspalt 14, der ein wesentliches Kriterium für die Bremsleistung
darstellt, auch unter Belastung beibehalten werden kann. Zum anderen
wird die Kühlung so gesteuert, daß eine Temperaturerhöhung bis in
den Bereich der Curie-Temperatur für das verwendete Material mit
Sicherheit nicht erreicht wird.
In Fig. 2 ist eine Draufsicht in Achsrichtung auf die Wirbelstrom
bremse 1 nach Fig. 1 mit im oberen Teil entferntem Gehäuse darge
stellt. Aus der Darstellung nach Fig. 2 wird erkennbar, daß eine
Vielzahl von Elektromagneten im gleichen Winkelabstand über den
Umfang verteilt vorhanden ist. Den einzelnen Elektromagneten ist
dabei eine Polplatte 9 zugeordnet, die in einzelne voneinander ge
trennte Kreisbogensegmente 26 unterteilt ist.
Der Grundgedanke der Erfindung, der zu einer erheblichen Verbesse
rung der Bremsleistung der Wirbelstrombremse führt, kann in der
Kühlung des Wirbelstromringes im Materialinnenbereich gesehen wer
den, wobei dies konstruktiv in einfacher Weise dadurch realisiert
werden kann, daß das bisher bekannte Prinzip der Wirbelstrombremse
mit feststehenden Magneten umgekehrt wird. Für diese Prinzipumkehr
werden auch die konstruktiven Lösungen beschrieben.
Bei der vorbeschriebenen Wirbelstrombremse 1 gemäß der Erfindung
ist es möglich, neben der Einstellung der Stromstärke zur Bestim
mung der Bremskraft auch oder alternativ die Anzahl der zuge
schalteten Elektromagneten symmetrisch über den Umfang verteilt,
zu variieren und dadurch die Abbremsleistung zu steuern.
Eine weitere Wirbelstrombremse 40, die vom Grundprinzip dem Bei
spiel nach Fig. 1 entspricht, ist in Fig. 3 im Vertikalschnitt
längs der Achse schematisch dargestellt. Der wesentliche Unter
schied besteht darin, daß anstelle der vorgenannten Elektromagnete
nunmehr Permanentmagnete 42 mit ausgerichtetem Nord-Pol und Süd-Pol
eingesetzt werden. Der Permanentmagnet 42 steht über die Nabe 41
rotationsfest mit der Welle 2 in Verbindung. Abzubremsende Dreh
momente können wiederum über Flansche 21 an die Welle und auf den
Rotor 4 eingeleitet werden.
Der Stator 5 kann ebenfalls wieder als U-förmig angesehen werden
und ist mit seinen Schenkeln über Lager 19 in radialer Richtung
zur Welle 2 gelagert.
Da bei Permanentmagneten 42 die Anzahl der zu berücksichtigenden
Magneten von vorne herein festliegt (vgl. Fig. 4), ist zur Steue
rung der Bremsleistung eine axiale Verschiebbarkeit der Stator
schenkel im Bremsfall axial relativ zum rotierenden Rotor 4 vor
gesehen.
Um dies zu lösen sind Axiallager 45 für eine Längsführung der
Schenkel des Stators vorgesehen, wobei am radialen Außenbereich
die Statorschenkel über eine Lagerwelle 46 und ein zum Beispiel
starr mit einem Kfz-Rahmen verbundenes Befestigungsjoch 47 geführt
sind. In gleicher Weise wie im Beispiel nach Fig. 1 weist der
Stator den eigentlichen Wirbelstromring 43 auf, der im wesent
lichen U-förmig von einem Kühlblockring 44 umfaßt wird. Der Kühl
blockring weist entsprechende Kühlkanäle mit entsprechemden An
schlüssen 13 auf.
Wie im Zusammenhang mit der Darstellung nach Fig. 4 deutlich wird,
weist die Wirbelstrombremse 40 acht Permanentmagnete 42, 49, 50 auf,
die abwechselnd polarisiert sind. Zur axialen Verschiebbarkeit des
Wirbelstromringes 43 sind die Lagerwellen in entsprechenden Lager
buchsen 48 geführt. Im Außenbereich des Rotors 4 sind ebenfalls
Spannringe 15 zur verbesserten Aufnahme der bei hohen Umdrehungs
zahlen auftretenden Fliehkräfte vorgesehen.
Zur Einstellung der Bremsleistung können im Beispiel nach Fig. 3
die Statorschenkel stufenlos mechanisch, hydraulisch oder pneu
matisch bis auf einen Minimalabstand an die Polplatten der Per
manentmagnete herangefahren werden bzw. zur Reduzierung der Brems
kraft axial entfernt werden. Diese Ausführungsform mit verdreh
gesichertem aber axial verstellbarem Stator bietet den Vorteil,
unabhängig von jeglicher Stromversorgung und auch im Explo
sionsbereich einsetzbar zu sein. Darüber hinaus kann eine Ein
stellung so getroffen werden, daß bei Ausfall von Versorgungs
einrichtungen die Statorschenkel auf den minimalen Abstand, also
auf die höchste Bremswirkung, eingestellt werden.
In den Fig. 5 bis 8 ist ein im Vergleich zu den vorausgehend be
schriebenen Wirbelstrombremsen geändertes Prinzip dargestellt.
Diese Änderung des Prinzipes besteht darin, daß die Wirbelstrom-
Polfläche in der Zylinderumfangsmantelfläche des Stators gebildet
ist, während in den Beispielen nach Fig. 1 bis 4 die axial gegen
überliegenden, radialen Kreisringflächen die Wirbelpolflächen
bilden.
In Fig. 5 ist ein Vertikalschnitt längs der Achse durch eine weitere
Wirbelstrombremse 60 dargestellt. Der Stator 62 ist über entspre
chende Radiallager 19 wiederum stationär gegenüber einer Welle 64
gelagert. Abzubremsende Drehmomente können über entsprechende Flan
sche 21, die mit Sicherungsringen oder Muttern 65 axial gesichert
sind, auf die Welle eingeleitet werden.
Der Stator 62 weist zwei komplementär zueinander ausgebildete
etwa über den Durchmesser gesehen U-förmige ineinandergreifende
Buchsen auf. Während die rechte Buchse mit ihrer radialen Innen
fläche den Abstandsspalt 63 nach radial außen begrenzt und die
Wirbelstrom-Zylinderwand 61 bildet, bildet die linke Buchse den
Kühlmantel 72. Die Wirbelstrom-Zylinderwand 71 liegt daher radial
innen am Stator und wird radial außen über die im Kühlmantel 72
vorgesehenen Kühlkanäle 78 bzw. das entsprechende Medium beim
Abbremsen gekühlt.
Der buchsenartig ausgelegte Kühlmantel 72 und die Wirbelstrom-
Zylinderwand 71 sind axial über zum Beispiel entsprechende Be
festigungsschrauben gegeneinander verspannt. Der Kühlmantel 72
selbst ist über entsprechende Befestigungsschrauben 73 zum Bei
spiel an einem Kfz-Rahmen 3 starr angebunden. Zur Abdichtung des
Kühlmediums gegenüber dem Rotor sind im axialen Außenbereich der
Wirbelstrom-Zylinderwand 71 entsprechende Dichtungsringe 74 ein
gelegt. Entsprechende Anschlüsse 13 sorgen für die Zufuhr bzw.
Ableitung des verwendeten Kühlmediums, wie zum Beispiel Kühlwasser.
Die Wirbelstrombremse 60 nach Fig. 5 arbeitet mit einem einzigen
Elektromagneten, der einen im wesentlichen runden Magnetkern 67 auf
weist. Der Magnetkern 67 ist radial zur Welle 64 gesehen mit einer
Wicklung 68 umgeben. Die Wicklung wird wie im Beispiel nach Fig. 1
über einen Schleifring 18 und entsprechende Schleifkohlen 17 mit
Strom beaufschlagt.
Um einen magnetischen Fluß, der über die Achse der Welle 74 verläuft,
weitgehend auszuschließen, ist der angrenzende Bereich der Welle 64
mit beidseitigen antimagnetischen Flanschen 66 versehen, die etwa
über achsparallel angebrachte Befestigungsbolzen den Magnetkern 67
durchdringen.
Der Elektromagnet nach Fig. 5 weist etwa L-förmige Polkronen 69
bzw. 70 auf, die sich von der radialen Fläche des Elektromagneten
ausgehend mit einem stegartigen Schenkel am Umfangsbereich des
Elektromagneten erstrecken und bis zum radialen Bereich der axial gegen
überliegenden Polkrone reichen. Die Polkronen 69 und 70 sind in
Umfangsrichtung abstandsversetzt angeordnet. Hierdurch kann die
einzelne Polkrone 69 zum Beispiel einen Nord-Pol darstellen und
die Polkrone 70 einen Süd-Pol. Auf diese Weise wird das am radial
äußeren Umfangsbereich über die Polkronen geleitete Magnetfeld
gezwungen über den minimalen Abstandsspalt 63 in den Stator und
die Wirbelstrom-Zylinderwand 71 einzutreten, damit der Magnet
fluß geschlossen ist. Bei einer Drehung des Rotors und einer
Strombeaufschlagung des Elektromagneten wird daher in der Wirbel
strom-Zylinderwand 71 ein Wirbelströme verursachendes Magnetfeld
induziert, das zur Abbremsung des eingeleiteten Drehmomentes führt.
In Fig. 6 ist eine Draufsicht in Achsrichtung auf einen 90° Aus
schnitt der Wirbelstrombremse nach Fig. 5 mit teilweise entferntem
Kühlmantel 72 dargestellt. Ausgehend von der in Fig. 6 kreisförmig
erscheinenden Wicklung 68 ist die Polkrone 70 erkennbar, die mit
gleichem Umfangswinkel beabstandete stegartige Fortsätze aufweist.
In diese Zwischenräume der Polkrone 70 ragen von der anderen Seite
des Elektromagneten her die stegartigen Fortsätze der entgegen
gesetzt gepolten Polkrone 69. Die stegartigen Fortsätze der je
weiligen Polkronen 70 bzw. 69 haben in Umfangsrichtung gesehen noch
einen bestimmten Abstand, so daß unter Berücksichtigung des minimalen
Spaltabstandes 63 an der radial äußeren Umfangsfläche der Polkronen
Feldlinien 76 erzeugt werden, die einen magnetischen Schluß über
die Wirbelstrom-Zylinderwand 71 herstellen.
Die Stromzuführung zum Elektromagneten ist ähnlich wie im voraus
gehend beschriebenen Beispiel über einen oder mehrere Schleifringe
18 und einer mit einer beispielsweise Feder 79 dagegen vor
gespannten Schleifkohle 17 realisiert.
Der große Vorteil bei dieser Ausführungsform der Wirbelstrombremse
besteht in der Nutzbarmachung der zylindrischen Umfangswand als
Wirbelstromfläche und der extremen Kühlmöglichkeit durch die Be
aufschlagung des inneren Materialbereiches der Wirbelstromwandung
mit einem entsprechenden Kühlmedium.
In Fig. 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
das das in den Fig. 5 und 6 gezeigte Beispiel modifiziert. Gleiche
Bezugszeichen mit den vorausgehend beschriebenen Beispielen sind
hierbei für gleiche Konstruktionselemente angeführt. Der gravierende
Unterschied zum Beispiel nach Fig. 5 besteht bei der Wirbelstrom
bremse 90 darin, daß anstelle eines einzigen Elektromagneten nun
mehr eine Vielzahl am Umfangsbereich vorgesehener einzelner Magnete
vorhanden sind, die symmetrisch mit entsprechendem Winkelabstand am
Rotor 91 versetzt angeordnet sind. Hierdurch entfallen die voraus
gehend beschriebenen Polkronen in L-Form. Der magnetische Fluß über
den Abstandsspalt 63 (Fig. 8) wird dabei durch eine entsprechende
Bogensegmentgestaltung des Peripheriebereiches des entsprechenden
Magnetkernes 94 geschaffen. Der Rotor 91 weist dementsprechend eine
Vielzahl, im Beispiel acht, Elektromagnete auf. Vorzugsweise sind
benachbarte Elektromagnete unterschiedlicher Polarität. Der magneti
sche Fluß wird daher über den Abstandsspalt 63 in die Wirbelstrom-
Zylinderwand 71 induziert und von dort über den benachbarten Elektro
magneten und dessen Magnetkern geschlossen.
Die Wicklungen 63 benachbarter Elektromagnete müssen daher in ent
gegengesetzter Stromrichtung beaufschlagt werden, was jedoch, wie
bereits vorausgehend beschrieben, über zusätzliche Schleifringe
und Kontaktbürsten bewältigt werden kann. Dieses Beispiel weist
zudem den Vorteil der durchgehenden Welle auf, die gegebenenfalls
über die magnetischen Flansche 66 zu den Magnetkernen abgegrenzt
sein kann.
Die Prinzipumkehr bisher bekannter Wirbelstrombremsen mit der
inneren Kühlung schafft daher äußerst zuverlässige und hoch
wirksame Bremssysteme, wobei die bisher vorliegenden Vorurteile
für eine Prinzipumkehr mit konstruktiven Lösungsmöglichkeiten
überwunden wurden.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 kann zur fertigungstechnischen
Vereinfachung anstelle der ineinandergreifenden Buchsen des Stators
62, der Stator 62 auch aus zwei axial außen liegenden Scheiben her
gestellt werden. Die Wirbelstrom-Zylinderwand und auch der Kühl
mantel können vorteilhafterweise als zylindrische Ringmäntel aus
gebildet sein, die über Flansche oder direkte Schraubbefestigungen
mit den Scheiben des Stators verbunden sind und den Abstand da
zwischen definieren. Die Wirbelstrom-Zylinderwand sollte zweck
mäßigerweise zum Beispiel aus RFe (Reineisen) hergestellt sein,
während der Kühlmantel aus einem anderen Material bestehen kann.
Die Ausbildung der Kühlkanäle ist auch in der Wirbelstrom-Zylinder
wand möglich, wobei dann die Innenmantelfläche des Kühlmantels im
Schnitt geradlinig an der Wirbelstrom-Zylinderwand abgedichtet an
liegen kann.
Da bei der Auslegung der Wirbelstrombremse mit Elektromagneten zur
Erzeugung des Magnetfeldes bei Bremsbetrieb ein relativ hoher Strom
erforderlich ist, ist hierdurch eine höhere Beanspruchung der Batterie
mit rascher Ermüdung der Batteriezellen möglich. Um unabhängig von
einer Batterie die Wirbelstrombremse betreiben zu können und Ab
nutzungserscheinungen bei den Schleif- und Bürstenkontakten zu
eliminieren, hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
eine integrierte Stromversorgung für die Magnetspule des Rotors im
Rotor zu schaffen. Unter Berücksichtigung des hinreichend bekann
ten Prinzips von Elektrogeneratoren, ist es bei der Wirbelstrom
bremse anzustreben, am Stator entsprechende Pole mit Erregerwick
lung vorzusehen und am oder in Nuten des Rotors entsprechende
Ankerwicklungen zu berücksichtigen. Der in derartigen Anker
wicklungen induzierte Strom könnte direkt oder über einen Kommuta
tor zur Strombeaufschlagung des Elektromagneten verwendet werden.
Ein wesentlicher Vorteil bei diesem internen Generatorprinzip
für die Wirbelstrombremse liegt darin, daß die Erregerwicklungen
am Stator nur einen relativ kleinen Strom benötigen, um den erfor
derlichen Strom in der Ankerwicklung des Generators zu induzieren.
Hierdurch wird eine Batteriebelastung durch die Erregerwicklung
vergleichsweise gering gehalten, was gerade bei einem Kfz-Einbau
der Wirbelstrombremse vorteilhaft ist.
Obwohl die vorausgehend beschriebenen Beispiele der Wirbelstrom
bremse zur Reduzierung bzw. Vernichtung der über eine Welle einge
leiteten kinetischen Energie primär für eine horizontale Wellen
anordnung beschrieben wurde, sind die dargestellten Prinzipien für
die Wirbelstrombremse auf jeglichen Anordnungswinkel der Welle an
wendbar.
Claims (18)
1. Wirbelstrombremse zur Abbremsung von über eine Achse oder
Welle eingeleiteten Drehmomenten,
mit einer um die Achse oder Welle angeordneten Stator-Bau gruppe und einer Rotor-Baugruppe, die mit ihren magnetisier baren Polflächen in einem geringen Abstand zueinander ange ordnet sind, wobei ein von einem oder mehreren Magneten einer Baugruppe erzeugtes magnetisches Feld über den Abstand der Polflächen in die Polfläche (Wirbelstrom-Polfläche) der anderen Bau gruppe zur Erzeugung von Wirbelströmen in dieser Polfläche bei einer Relativdrehung der Baugruppen gegeneinander induziert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelstrom-Polfläche (n) (10, 11; 43, 44; 71, 72) min destens in ihrem Materialinnenbereich gekühlt ausgebildet ist bzw. sind.
mit einer um die Achse oder Welle angeordneten Stator-Bau gruppe und einer Rotor-Baugruppe, die mit ihren magnetisier baren Polflächen in einem geringen Abstand zueinander ange ordnet sind, wobei ein von einem oder mehreren Magneten einer Baugruppe erzeugtes magnetisches Feld über den Abstand der Polflächen in die Polfläche (Wirbelstrom-Polfläche) der anderen Bau gruppe zur Erzeugung von Wirbelströmen in dieser Polfläche bei einer Relativdrehung der Baugruppen gegeneinander induziert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelstrom-Polfläche (n) (10, 11; 43, 44; 71, 72) min destens in ihrem Materialinnenbereich gekühlt ausgebildet ist bzw. sind.
2. Wirbelstrombremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stator-Baugruppe (5; 62; 92) die Wirbelstrom-Polfläche
(n) (10, 11; 43, 44; 71, 72) aufweist.
3. Wirbelstrombremse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelstrom-Polfläche (n) (10, 11; 43, 44; 71, 72) in
etwa senkrecht zu den gegenüberliegenden Polflächen (9;
42; 69, 70; 77) unterteilt, insbesondere zweiteilig, mit einer
Polringscheibe (10; 43) oder einem Polringmantel (71) und
einem angrenzend an die Polringscheibe oder dem Polringmantel
Kühlkanäle (12; 78) aufweisenden Kühlblock (11; 44; 72) aus
gebildet ist.
4. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Baugruppe (4; 61) als Innenläufer zwischen
der Stator-Baugruppe (5; 62) ausgebildet ist.
5. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Baugruppe (4; 61) über ihren radial äußeren
Umfangsbereich verteilt eine Mehrzahl von Magneten (6; 42;
49, 50; 94) aufweist, von denen benachbarte Magnete unter
schiedliche Polarität haben.
6. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnete der Rotor-Baugruppe (4; 61) als Elektro
magnete (6; 67,68; 91, 93) oder Permanentmagnete (42, 49, 50)
ausgebildet sind.
7. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polflächen (9; 42) und die Wirbelstrom-Polflächen (10;
43) als gegenüberliegende radiale Kreisringflächen ausgebildet
und im wesentlichen senkrecht zur Achsrichtung der Welle (2 )
vorgesehen sind, wobei insbesondere die Polflächen (9; 42)
der einzelnen Magnete (6; 42) als Kreisringflächensegmente
(26) gestaltet sind.
8. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Abstand zwischen der Polfläche (an 42) der
Rotor-Baugruppe (4) und der Wirbelstrom-Polfläche (43)regelbar
ist.
9. Wirbelstrombremse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelstrom-Polflächen (43) der axial beidseitig
zur Rotor-Baugruppe (4) angeordnetem Stator-Baugruppe (5)
kraftschlüssig mit der Statorhalterung (3) und axial ver
schiebbar relativ zur Polfläche (an 42) der Rotor-Baugruppe
(4) angeordnet sind.
10. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Baugruppe (61) einen oder mehrere Magnete (67,
68; 91, 93, 94), insbesondere einen oder mehrere Elektromagnete
mit magnetisierbarem Kern, aufweist und daß die Stator-Bau
gruppe (62) die Rotor-Baugruppe (61) so umgibt, daß die radiale,
innere Zylindermantelfläche der Stator-Baugruppe (62) die
Wirbelstrom-Polfläche (71) bildet.
11. Wirbelstrombremse nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem einzigen Elektromagneten (67, 68) dieser sein
Zentrum in etwa in der Wellenachse aufweist und auf seinen
axial entgegengesetzten Seiten jeweils eine Polkrone (69, 70)
unterschiedlicher Polarität hat, die mindestens auf dem
radial außen liegenden Umfangsflächenbereich des Elektro
magneten in axialer Richtung stegartige Fortsätze aufweist,
und daß die stegartigen Fortsätze der beiden Polkronen,
beabstandet voneinander, zahnartig ineinandergreifen.
12. Wirbelstrombremse nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radial äußeren Umfangsflächenbereiche der steg
artigen Fortsätze der Polkronen (69, 70) die mit Spalt
abstand (63) gegenüber der Wirbelstrom-Polfläche (71)
vorgesehene Polfläche des Magneten (67, 68; 91, 93, 94) bilden.
13. Wirbelstrombremse nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Baugruppe (61) an ihrem Umfang mehrere
Magnete (91, 93, 94), insbesondere Elektromagnete, aufweist,
von denen benachbarte Magnete entgegengesetzt gepolt sind
und daß diese Magnete im wesentlichen radial ausgerichtete
Innenfelder erzeugen und eine bogensegmentartige Polfläche
(bei 77) zur Wirbelstrom-Polfläche (71) der Stator-Bau
gruppe (62) bilden.
14. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlkanäle (12; 78) von einem Kühlmedium, insbesondere
einer Kühlflüssigkeit, durchströmt sind.
15. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Wirbelstrom-Polflächen und/oder die Pol
flächen aus Reineisen gebildet sind.
16. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wicklungen (8; 68, 93) der Elektromagnete aus einem
Aluminiumdraht hergestellt sind.
17. Wirbelstrombremse nach einem der Ansprüche 6 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor- und Stator-Baugruppen (4; 5) einen inte
grierten und über das in die Welle (2) eingeleitete Dreh
moment in Rotation versetzbaren Generator zur Stromver
sorgung der Wicklung des oder der Elektromagnete (6; 67,
68; 91, 93) im Bremsbetrieb aufweisen.
18. Wirbelstrombremse nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerwicklung für den Generator in der Stator-
Baugruppe (5) vorgesehen ist.
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DE19853530746 DE3530746A1 (de) | 1985-08-28 | 1985-08-28 | Wirbelstrombremse |
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DE3530746A1 true DE3530746A1 (de) | 1987-03-05 |
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ID=6279583
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