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Ablaßhahn für Flüssigkeftsbehälter
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Die BrSindung betrifft einen Ablaßhahn für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere
für einen Flüssigkeitsbehälter im medizinischen Bereich, beispielsweise zum Sammeln
von Urin.
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Derartige Flüssigkeitsbehälter sind meist mit einem Entleerungsschlauch
versehen, der mittels eines Knickens, einer Klemme, eines Entleerungsventiles oder
anderen AuslauBvorrichtungen verschlossen wird. Die Nachteile des Schlauchverschlusses
durch Deformierung einer flexiblen Schlauchwand sind hinreichend bew kannt und entstehen
besonders durch die ungenügende Dichtheit, nachtropfende Flüssigkeit, umständliche
Bedienung u. a. m.
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#ur Verringerung dieser und anderer Nachteile, so. z. B. auch die
Vermeidung einer Übertragungsinfektion, wurde ein Ablaßhahn vorgeschlagen, der einhändig
bedient werden kann (D3-OS 22 39 180).
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Dieser Ablaßhahn weist ein rohrförmiges Längs stück und ein rechtwinklig
dazu angeordnetes hohles Querstück auf, in welchem ein mindestens auf einer Seite
aus dem Querstück herausragendes Schließglied im abdichtenden Gleitsitz verschiebbar
angeordnet ist. Die einzelnen Bestandteile des Ablaßhahnes sind aus-unterschiedlichen
Kunststoffen gefertigt und sollen dadurch die Bedingungen für gleitende und gegeneinander
abdichtende Oberflächen
erfüllen. So besteht das Schließglied aus
Polyäthylen und der eigentliche Körper des Ablaßhahnes, also das Längsstück mit
dem Querstück aus Polypropylen.
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Bei diesem im wesentlichen kreuzartig gestalteten Ablaßhahn weist
das Schließglied zwei Teilglieder auf, die beide durch ein stabförmiges Verbindungsglied
geringeren Querschnitts miteinander verbunden sind und mittels Daumendruck betätigt
werden. Der Ablaßhahn ist geschlossen, wenn das eine Teilglied in das Querstück
hineingestoßen wird und umgekehrt befindet sich der Ablaßhahn in Offenstellung,
wenn das andere Teilglied in die entgegengesetzte Richtung in das Querstück eingedrückt
wird.
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Ein derartiger Ablaßhahn ist zu sperrig und aufwendig hergestellt.
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Außerdem kann bei zylindrigen Verschlußgliedern eine Querschnittstoleranz
nicht ausgeglichen werden und führt das stabförmige Verbindungsglied zur Verkleinerung
des Auslaufquerschnittes und folglich zur erhöhung der Auslaufzeiten.
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Fernerhin ist ein Drainage-Ventil für einen Flüssigkeitsbehälter bekannt,
das die Nachteile eines Klemmverschlusses oder geknickten Entleerungsschlauches
vermeiden will und das ein Einlaß-und ein Auslaßelement enthält, die einen ersten
bzw. einen zweiten offenen Durchgang bilden (DE-OS 33 03 004).
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Das Auslaßelement ist an einem zylindrischen Element des Einlaßelementes
zur Drehung zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position angeordnet,
in denen die beiden Durchgänge verbunden bzw. nicht verbunden sind. Zur Vermeidung
des Beckens ist das Auslaßelement mit einer nach innen gedrehten Randlippe und das
Einlaßelement mit einer nach oben stehenden Lippe sowie einer ebenfalls nach oben
gerichteten Randlippe versehen.
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Auch bei diesem Drainage-Ventil sind das Einlaßelement und das Auslaßeletnent
aus Kunststoffmaterialien unterschiedlicher Steife geformt, wobei bedingt durch
die gewählte Schnappverbindung der beiden Elemente das Auslaßelement aus flexiblerem
Material gefertigt ist. Das Auslaßelement ist um 90 Grad zwischen einer offenen
und einer geschlossenen Position drehbar. Die Drehbewegung
wird
mittels einer am Auslaßelement vorhandenen Däse durchgeführt, in deren Mündung zum
Halten einer geschlossenen Position ein Stöpsel einzusetzen ist.
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Ein derartig aufgebautes Drainage-Ventil ist gegenüber eines Klemmverschlusses
sicherlich nicht viel einfacher und billiger herzustellen, es hat aber eine zu geringe
Gängigkeit des Auslaßelementes zu verzeichnen, welche offensichtlich durch die Schnappverbindung
und insbesondere durch die nach innen gedrehte Randlippe am Auslaßelement hervorgerufen
wird. Außerdem liegt bei horizontaler Schwenkbewegung der Düse eine ungun.tige Handhabung
vor.
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Das Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der aufgezeigten Nachteile
und die Vermeidung eines aufwendigen Ventilaufbaues, und es ist gerichtet auf eine
Auslaufvorrichtung mit vertikaler Bedienbarkeit, welche eine Beichtgängigkeit und
kurze Sntleerungszeit sichert.
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Die erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Ablaßhahn für Plüsw sigkeitsbehälter
zu schaffen, der bei vorzüglicher Gestaltung seines Gesamtaufbaues und uneingeschränkten
Durchlaß der Flüssigkeit eine hohe Dichtheit ohne Hinschrankung der Gängigkeit gewährleistet.
Des weiteren soll die erfindungsgemäße Lösung eine unkomplizierte Einhandbedienung
ermöglichen und ein Nachtropfen gleich welcher Ursache vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen 3-teiligen Ablaßhahn,
der aus einem Grundkörper mit Durchlaßbohrung und Querbohrung, einem Kücken mit
Durchlaß und einem Hebel besteht.
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Der Grundkörper ist ein einstückig ausgebildetes, aus zwei sich kreuzenden
Rohrstücken gestaltetes Formteil, dessen die Durchlaßbohrung kreuzende Querbohrung
für die Aufnahme des Rückens entsprechend groß und als Kückenführung ausgebildet
ist. Der Querschnitt des Durchlasses im Kucken ist genau so groß wie der Querschnitt
der Durchlaßbohrung. Das Kücken weist umlauf ende und quer zu diesen verlaufende
Dichtungsrippen auf, die elastisch
an die Querbohrung des Grundkörpers
angepaßt sind. Die Planseite des Rückens und die an diesen Planseiten anliegenden
Innenflächen des Hebels sind mit Nasen, Nocken o. dgl. und mit entsprechend ausgebildeten,
eine formschlüssige Kupplung des Hebels mit dem Kücken sichernden Nuten, Nockenlöchern
oder dergleichen versehen.
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Bei diesem erfindungsgemäß gelösten Ablaßhahn ist auch der ~Hebel
einstückig ausgebildet. Er besteht im wesentlichen aus zwei mit dem Kücken formschlüssig
verbundenen Flächenteilen sowie einem Formteil mit Anschlag und schräg auswärts
geführtem Hebelgriff.
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Fernerhin ist der Grundkörper am auslaßseitigen Edde der Durchlaßbohrung
mit einer Schräge versehen. In einer bevorzugten Ausführung kann der Ablaßhahn die
im nachfolgenden Ausführungsbeispiel gestaltete Form aufweisen. In weiterer Ausbildung
der erfindung besteht der Grundkörper aus einem starren Plastmaterial, z. 3. PS,
ABS, PP, ?MMA oder PVC-hart und das Kücken aus einem weichen elastischen Plastmaterial
wie PE niederer Dichte, PVC-weich, Polyurethan oder einem Elastmaterial.
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in bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist beispielsweise
anhand der anliegenden Zeichnung dargelegt.
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Bs zeigen Figur 1: den erfindungsgemäßen Ablaßhahn in zwei Ansichten
Figur 2: einen Grundkörper des Ablaßhahnes mit Darstellung im Schnitt Figur 3: ein
Kücken des Ablaßhahnes mit Seitenansicht und Darstellung im Schnitt und Figur 4:
einen Hebel mit Darstellung im Schnitt.
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Wie insbesondere Fig. 1 erkennen läßt, ist der Ablaßhahn für eine
einfache Bedienung mit einer Hand konstruiert. Er ist 3-teilig gestaltet und besteht
aus einem Grundkörper 1, einem mit Dichtungsrippen 2 versehenen Ecken und einem
Hebel mit zwei Blächenteilen für eine formschlüssige Verbindung mit dem Kücken.
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Diese wird über mit der Bezugszahl 3 kenntlich gemachten Nasen, Nocken
o. dgl. und entsprechend ausgebildete Nuten, Nockenlöchern o. dgl. hergestellt.
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Der Grundkörper 1 ist mit einer Durchlaßbohrung 4 für die Flüssigkeit
und einer Querbohrung versehen, in die das mit einem Durchlaß ausgestattete Kücken
eingesetzt ist. Der Grundkörper 1 ist einstückig ausgebildet und weist die Formgestaltung
zwei sich kreuzender Rohrstücke auf. Dadurch wird eine Kreuzung der Durchlaßbohrung
4 mit der Querbohrung erreicht, die zur Aufnahme des Zackens entsprechend groß und
als Kückenführung ausgebildet ist. Der Durchlaß im Kücken hat einen Querschnitt,
der dem der Durchlaßbohrung 4 entspricht.
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Die Dichtungsrippen 2 am Kücken sind derart angeordnet, daß links
und rechts am Kückenumfang je eine umlaufende Dichtungsrippe und quer zu diesen
jeweils zwei den Eintritt und den Austritt des Durchlasses eingrenzende Dichtungsrippen
sich befinden. Diese Dichtungsrippen 2 sind elastisch und an die Querbohrung des
Grundkörpers angepaßt.
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Die Planseiten des Rückens und die an diesen Planseiten anliegenden
Innenflächen des Hebels sind durch die Nasen bzw. Nocken und den an diese angepaßten
Nuten bzw. Nockenlöchern so formschlüssig miteinander verbunden, daß eine Kupplung
des Rückens mit dem Hebel hergestellt ist. Der im Ausführungsbeispiel gem~aß Fig.
3 und 4 aufgezeigte Formschluß zwischen Kücken und Hebel kann natürlich auch durch
andere Erhöhungen und Vertiefungen hergestellt werden, mittels denen eine Ubertragung
der Drehbewegung vom Hebel auf das Säcken erfolgt. Und es muß selbstverständlich
der Hebel eine ausreichende Elastizität und Festigkeit dort besitzen, die für seine
Montage am Kücken notwendig ist. Die Befestigung des Ablaßhahnes erfolgt am Flüssigkeitsbehälter,
und zwar unmittelbar oder mittelbar durch Schweißung am Behälterboden.
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Das Kücken besteht aus einem weichen elastischen Plastmaterial, wie
PE niedriger Dichte, PVC-weich, Polyurethan oder auch aus einem Elastmaterial. Der
Grundkörper und der Hebel hingegen sind aus einem starren Plastmaterial, z. B. PS,
ABS , PMEXA oder auch PVC-hart gefertigt.
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Wie Fig. 1 zeigt und auch Fig. 4 veranschaulicht, ist der Hebel einstückig
ausgebildet. Er besteht im wesentlichen aus den zwei mit dem Kücken formschlüssig
verbundenen Flächenteilen und einem Formteil mit Anschlag und schräg auswärts geführtem
Hebelgriff.
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Im geöffneten Zustand entsteht im Ablaßhahn eine Durchgangsöffnung
ohne Einengung und Hinterschneidung, wobei bevorzugt für die Durchlaßbohrung im
Grundkörper 1 und dem Durchlaß im Ecken ein Mindestdurchmesser von 8 mm festgelegt
ist. Dadurch wird bei einem Büllvolumen im Flüssigkeitsbehälter von 2 Liter eine
Leerlaufzeit von nur 30 Sekunden erreicht.
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Um die bereits konstruktiv erreichte Leichtgängigkeit des Zackens
noch weiter zu verbessern, können die Dichtungsrippen 2 zusätzlich silikonisiert
sein.
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Mit der Schwenkbewegung des Hebels von oben nach unten wird eine Drehbewegung
des Rückens um 90 Grad erreicht. Diese Messung erfolgt durch eine Drehbewegung am
Grundkörper 1, welche einerseits durch den oberen Formkörperrand und andererseits
durch den angeformten Anschlag am Formkörper des Hebels erreicht werden.
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Mit dieser Konstruktion des Ablaßhahnes werden die Forderungen wie
hohe Dichtheit, Einhandbedienung, Leichtgängigkeit de; Bedienelemente, kurze Etitleerungszeiten
und ansprechende Formgestaltung vollkommen erfüllt. Das Problem des Nachtropfens
ist zwar schon durch die Dichtrippenanordnung weitestgehend beseitigt, es wird aber
endgültig durch die Anordnung einer Schräge am auslaßseftigen sunde der Durchlaßbohrung
gelöst.
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Die bei einem Spritzgießteil unvermeidlichen Abweichungen von der
vorgegebenen Geometrie, welche in Abhängigkeit von der Formgebung des Teiles durch
unterschiedliche Schrumpfung des Materials hervorgerufen werden, sind durch die
elastischen Dichtungsrippen 2 ausgeglichen. Dadurch sind bisher bestehende Unsicherheiten
zur Dichtheit ebenfalls ausgeschlossen.
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Der erfindungsgemäße Ablaßhahn kann selbstverständlich auch anderweitig
benutzt werden, so z. B. in Verbindung mit Blutbeuteln, Urinalen u.a.m.
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Zur Anordnung der Querrippen auf dem Kücken sei noch der Hinweis gegeben,
daß diese auch bogen- bzw. kreisförmig um den Bin- und Austritt des Durchlasses
verlaufen können, jedoch ist ihre Verbindung mit den umlaufenden Dichtungsrippen
2 zu sichern.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Grundkörper 2 Dichtungsrippen
3 Nasen, Nocken bzw. Nuten, Nockenlöcher 4 Durchlaßbohrung im Grundkörper
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