DE3525837C2 - - Google Patents
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- DE3525837C2 DE3525837C2 DE19853525837 DE3525837A DE3525837C2 DE 3525837 C2 DE3525837 C2 DE 3525837C2 DE 19853525837 DE19853525837 DE 19853525837 DE 3525837 A DE3525837 A DE 3525837A DE 3525837 C2 DE3525837 C2 DE 3525837C2
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/22—Fuels, explosives
- G01N33/227—Explosives, e.g. combustive properties thereof
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
transportable Vorrichtung zur Analyse von nicht identifizierten
Sprengstoffen und nicht identifizierten Gemischen
von Sprengstoffen und Treibladungen.
Zu militärischen und kriminalistischen Zwecken kann es notwendig
sein, wie z. B. bei einem erfolgten Sprengstoffanschlag,
direkt am Ort des Geschehens und in möglichst kurzer
Zeit eine Sprengstoffanalyse durchzuführen, die weitere
Aufschlüsse zuläßt. Eine Sprengstoffanalyse war bisher nur
in speziellen Labors mit spezialisiertem Fachpersonal möglich
und beanspruchte auch eine recht lange Zeit.
Ein Verfahren zur Identifizierung von Sprengstoffen, bzw.
Explosivstoffen ist mit der französischen Patentanmeldung
FR-P 23 20 555 beschrieben. Dieses französische Patent bezieht
sich auf eine Methode, wie man bestimmte Explosivstoffe
durch kleinste Zusatzmengen von Oxidgemischen der
sog. "Seltenen Erden" (= Elemente der Lanthanidengruppe)
markieren kann. Mit Hilfe dieser Markierungssubstanzen, die
üblicherweise nicht in der Natur überall vorkommen, ist es
möglich, nach einer Explosion durch Rückstandsanalyse im
Explosionsbereich auf die Herkunft bzw. den Typ des verwendeten
Sprengstoffes zu schließen.
Der Sprengstoff selbst wird bei dieser Methode nicht
analytisch ermittelt, sondern nur die Rückstände der
Additive, also der Lanthanidenoxide. Dieses Patent hat für
die vorliegende Erfindung keine Anregung geben können, da
die andersartige Aufgabenstellung zu völlig anderen Lösungswegen
geführt hat.
Ein Anstoß zur Lösung der vorhandenen Problematik ergab
die Befassung mit dem Gebiet der Dünnschichtchromatographie. Mit
diesem Thema befaßt sich beispielsweise das 1982 in den USA
erschienene Buch "Thin-Layer Chromatography". Es beinhaltet
allgemeine, bekannte Regeln der Dünnschichtchromatographie
(DC). Interessanterweise enthält es kein Kapitel
über die Analyse von Sprengstoffen oder gar Sprengstoffgemischen.
Lediglich die Identifikation (nicht aber die
Trennung) von Nitratestern wird durch ein allgemeines Verfahren
beschrieben. Dieses Verfahren war schon in der US-
Militärausrüstung von 1974 enthalten; allerdings hat dieses
Verfahren wegen der ungenügenden Spezifizierung und des
mangelhaften Ergebnisses bei Trennungen die gestellte Aufgabe
nicht erfüllen können.
Die konsequente und zielgerichtete Weiterentwicklung dieser
technischen Anregung führte zu der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein einfaches
und laborunabhängiges Verfahren und eine transportable,
feldverwendungsfähige Vorrichtung zur Analyse von nicht
identifizierten Sprengstoffen und Gemischen von Sprengstoffen
und Treibladungen zu entwickeln.
Jeder Feuerwerker oder ähnlich vorgebildetes Personal muß
in der Lage sein, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu jeder Zeit an einem beliebigen
Ort eine Sprengstoffanalyse spezifisch eindeutig,
einfach, schnell und billig durchzuführen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst
ein Verfahren vorgeschlagen, welches durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 charakterisiert ist.
Zur Analyse des zu untersuchenden Sprengstoffs oder Sprengstoffgemisches
wird eine Probe mit Hilfe eines Lösungsmittels
gelöst. Nach der Lösung erfolgt eine Filtrierung
zur Trennung von löslichem Filtrat und unlöslichem Rückstand.
Das lösliche Filtrat wird anschließend dünnschichtchromatographisch
unter Zuhilfenahme einer UV-Indikation
und einer speziellen Auftragsschablone analysiert. Der unlösliche
Rückstand wird naßchemisch aufbereitet und
weiter analysiert.
In den Ansprüchen 2 bis 6 wird die Analyse des löslichen
Filtrates vorgestellt.
Anspruch 2 definiert als verwendetes Lösungsmittel Aceton
und beschreibt die spezifische DC-Analyse des löslichen
Filtrates.
Anspruch 3 erläutert das Laufmittel für die DC, nämlich die
Zusammensetzung des sogenannten BTD.
In Anspruch 4 wird die Behandlung der getrockneten DC-Platte
durch UV-Bestrahlung und Bleistiftmarkierung erörtert.
In Anspruch 5 wird die Identifizierung aller Sprengstoffe
mit Nitromolekülgruppen, außer den Salpetersäure-Estern erläutert.
Nach Anspruch 6 werden dann die Salpetersäure-Ester identifiziert.
Die Ansprüche 7 bis 13 beschreiben die Analyse des unlöslichen
Rückstandes der acetongelösten und abgefilterten Stoffprobe.
Nach Anspruch 7 wird dieser Filterrückstand mit destilliertem
Wasser erhitzt. Aus der Lösung können dann Ethylendiamindinitrat,
Perchlorat, Ammonium, Nitrat und Chlorid
nachgewiesen werden.
Der aus Anspruch 7 herrührende, abgefilterte unlösliche
Rückstand wird in Anspruch 8 weiterbehandelt.
In den folgenden Ansprüchen werden dann aus dem säurelöslichen
Filtrat Aluminium (Anspruch 9) und aus dem säureunlöslichen
Rückstand Zirkon und Graphit (Anspruch 10), Holz-
Zellulose (Anspruch 11), Wachs (Anspruch 12) und PVC oder
andere chlorierte Kunststoffe (Anspruch 13) nachgewiesen.
Des weiteren wird zur Lösung der gestellten Aufgabe erfindungsgemäß
eine transportable und insoweit feldverwendungsfähige
Vorrichtung in dem Anspruch 14 mit seinen kennzeichnenden
Merkmalen vorgestellt. Dieser leichtgewichtige,
wasserdichte und gedeckelte Transportbehälter weist in
seinem Inneren drei Instrumenteneinsätze auf.
Die auf den Anspruch 14 rückbezogenen Ansprüche 15 und 16
enthalten vorteilhafte spezielle Ausführungsformen der
transportablen Vorrichtung zur Sprengstoffanalysierung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung und
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung (Fig. 1) stellt eine DC-Platte mit einer
Schablone dar. Die Auftragsschablone ist markiert und beschriftet.
Mit Hilfe dieser DC-Platte und der Schablone wird nun das
beispielhafte Verfahren zur Sprengstoffanalyse, bzw. Sprengstoffidentifizierung
durchgeführt.
Zunächst wird die zu untersuchende Materialprobe für die
Analyse folgendermaßen vorbereitet.
Eine Spatelspitze (= ca. 0,1 g) wird der Probe entnommen
und in ein Reagenzglas am Stativ gegeben, wobei grobkörnige
Proben vorher in einem Mörser zerdrückt werden.
Dann werden 10 ml Aceton in einem Becherglas von 50 ml abgemessen
und dazugegeben. Das Reagenzglas wird bis zur Ringmarkierung
in das Wasser eingetaucht.
Dann wird der Inhalt bis zum gelinden Sieden erhitzt. Allerdings
darf das Aceton nicht verdampfen. Anschließend wird die
heiße Lösung, wenn alles gelöst ist, oder sich nichts mehr
löst, sofort durch das Faltenfilter in das andere Reagenzglas
abgefiltert. Das Filtrat wird für die DC-Analyse benötigt.
Es enthält alle bekannten militärischen Sprengstoffe, ausgenommen
Nitroguanidin und Ethylendiamindinitrat.
Das Filter mit den Rückständen wird aufgehoben und später
weiteranalysiert.
Zeigt sich kein Rückstand, muß auf die Rückstandskomponenten
nicht mehr geprüft werden.
Die DC-Analyse mit dem Filtrat geht nun folgendermaßen
weiter. Die Auftragsschablone wird bis zum Anschlag auf die
Platte gelegt. Mit dem Bleistift wird an der Schablonenunterkante
ein feiner Strich über die Schicht gezogen. Die
Positionen 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 der Schablone
(siehe Fig. 1) werden durch einen leichten Senkrechtstrich
markiert. Nun wird die Auftragsschablone entfernt und die
markierten Punkte gemäß Fig. 1 beschriftet. Außerdem wird
eine Markierung für die Laufhöhen vorgegeben.
Die Markierungen entsprechen den Auftragspunkten der Vergleichslösungen
und Proben. Die Punkte P (siehe Fig. 1) sind
die Auftragspunkte der zu untersuchenden Probe. Mit Hilfe
einer Spritze werden 6 Vergleichslösungen auf die entsprechenden
Markierungspunkte aufgetragen. Auf die Auftragspunkte P
werden nun in gleicher Weise die in Aceton gelösten
Sprengstoffproben aufgetragen.
Zur Durchführung der DC-Analyse wird die DC-Kammer geöffnet
und der Kammerdeckel abgelegt. 3 ml des Laufmittels "BTD"
(Benzol, Tetrachlorkohlenstoff und 1,2-Dichlorethan im Verhältnis
5 : 3 : 2) werden in den Kammertrog eingefüllt. Die
DC-Platte wird in den Trog gesetzt und die Kammer geschlossen.
Nach 20 Minuten wird die Kammer geöffnet, die
DC-Scheibe herausgenommen und an der Luft getrocknet. Die
DC-Platte wird danach sofort mit einer UV-Lampe bestrahlt.
Alle dunklen Flecke auf der Platte werden mit einem Bleistift
durch Umranden markiert. Die Flecke, außer in zwei
Spalten, werden mit Ethylendiamin betüpfelt. Alle Sprengstoffe
mit Nitromolekülgruppen, außer den Salpetersäure-
Estern werden jetzt durch Gegenüberstellungen von Proben
und Vergleichslösungen identifiziert. Eine Verbindung
(Sprengstoff) ist immer dann identisch, wenn sie mit einer
Vergleichslösung gleiche Laufhöhe und gleiche Farbe hat.
Die beiden Spalten der DC-Platte, die vorher ausgespart
wurden, werden mit Zinkstaub eingerieben und mit Griess-
Reagenz besprüht. Entstehende rote Flecke werden durch Vergleichslösungen
auf das Vorhandensein von Nitropenta,
Hexogen und Octogen geprüft. Wenn bisher im Analysengang
keine Sprengstoffverbindungen ermittelt werden konnten, dann
liegen keine aromatischen Nitro-Sprengstoffe, Nitramine oder
Nitropenta vor.
Zur Untersuchung auf Salze, salzartige und anorganische Verbindungen
wird nun der Filterrückstand der Acetonextraktion
weiter behandelt. Hierzu wird der Rückstand mit destilliertem
Wasser erhitzt. Die siedendheiße Lösung wird rasch in
ein Reagenzglas abgegossen (filtrieren geht zu langsam) und
abgekühlt. Bilden sich weiße, glänzende Nadeln, dann liegt
Nitroguanidin vor. Ein eventuell nicht gelöster Rückstand
wird aufgehoben und später untersucht.
Zunächst wird das Filtrat untersucht. Zeigt sich bei Versetzung
mit reinstem Ammoniummolybdat eine weiße Färbung
oder Fällung, so ist Ethylendiamindinitrat vorhanden.
Dann wird eine Lösungsprobe mit reinstem Zinksulfat versetzt
und Methylenblau hinzugegeben. Bei Auftreten einer violetten
Färbung ist Perchlorat vorhanden.
Ein Teil der Probelösung wird mit reinster, 10%iger Natronlauge
versetzt. Ein Tropfen dieser Lösung wird auf ein Testpapier
Ammonium gegeben. Bildet sich ein braungelber Fleck
oder Ring, so kann auf die Anwesenheit von Ammonium geschlossen
werden.
Ein Teststreifen (Testpapier Nitratesmo) wird zunächst in
die Probelösung und dann in konzentrierte, reinste Schwefelsäure
getaucht. Eine Rotfärbung zeigt dann Nitrat an.
Zum Nachweis von Chlorid wird ein Testpapier (Saltesmo) in
die Probelösung getaucht. Eine Entfärbung des Testblattes
weist Chlorid nach.
Nun wird der Filterrückstand aus der Nitroguanidin-Bestimmung
weiter untersucht. Hier befinden sich jetzt die
wasserunlöslichen, anorganischen Bestandteile. Der Rückstand
wird mit 5 ml 5%iger, reinster Salzsäure aufgekocht, mit
destilliertem Wasser verdünnt und wiederum gefiltert.
Zunächst wird das salzsäurelösliche Filtrat mit Natriumacevinst
versetzt und ein Tropfen dieser Lösung auf ein
Testpapier Aluminium gegeben. Der Streifen wird dann
10 Sekunden lang über 25%iges, reinstes Ammoniakwasser gehalten
und danach in Titangelb getaucht. Rotfärbung zeigt
die Anwesenheit von Aluminium an.
Der salzsäureunlösliche Rückstand kann noch metallisches
Zirkon, Graphit, Holzmehl, Wachs und PVC enthalten. Zur genaueren
Untersuchung wird der Rückstand in folgender Weise
weiterbehandelt
Eine geringe Menge wird mit 5%iger reinster Salzsäure und
10%iger reinster Salpetersäure aufgekocht und abgekühlt.
Dann wird ein Tropfen dieser Lösung auf ein Testpapier
Zirkon gebracht und dieses 10 Sekunden lang über 25%iges
reinstes Ammoniakwasser gehalten. Anschließend wird der
Teststreifen in 5%ige, reinste Salzsäure getaucht und zeigt
Zirkon durch die rotviolette Färbung und Graphit durch das
Vorhandensein schwarzer ungelöster Partikelchen an.
Wenn sich typische Faserbestandteile im salzsäureunlöslichen
Rückstand zeigen, dann sollte eine Probe davon in 5%iges,
reinstes Phloroglucin, gelöst in konzentrierter Salzsäure,
eingetaucht werden. Holzzellulose zeigt sich dann durch eine
blutrote Färbung an.
Bei Versetzung einer Probe des unlöslichen Rückstandes mit
dem Laufmittel BTD, anschließender Erwärmung, Schüttelung,
Abkühlung und Verdunstung zeigt sich Wachs durch eine wachsartige
Filmbildung an.
Eine weitere Probe des unlöslichen Rückstandes wird mit
destilliertem Wasser bis zum Sieden erhitzt, abgekühlt und
vorsichtig vom Wasser getrennt. Mit einem Kupferdraht wird
eine Prise aufgenommen (Anhaftung) und in die nicht
leuchtende Flamme eines Brenners gehalten. Färbt sich die
Flamme grün, dann liegt in der Regel PVC oder ein vergleichbarer,
chlorierter Kunststoff vor. Andere Färbungen bleiben
unbeachtet.
Die transportable Vorrichtung zur Durchführung der Sprengstoffanalyse
kann beispielsweise folgenden Aufbau und folgende
Ausgestaltung aufweisen. Die Vorrichtung besteht aus
einem Aluminiumbehälter mit den Abmessungen Länge: 607 mm,
Breite: 424 mm, Höhe: 520 mm. Im oberen Randprofil des Behälters
befindet sich eine umlaufende Gummidichtung. Die
Aluminiumkiste ist vom Boden bis zur Unterkante der Fallgriffplatte
durch geschweißte Mantelstöße und Abdichtung
des Bodenprofils absolut wasserdicht und im oberen Bereich
spritzwasserdicht.
Die Behälterwände haben keine umlaufenden Sicken, jedoch
kurze Endsicken. Jede Kiste hat im Behälterdeckel an der
Vorderseite 2 Klappverschlüsse, die plombierbar, mit
kleinem Vorhangschloß verschließbar und verriegelbar sind.
Die Griffbügel sind mit einem Kunststoffüberzug versehen.
Im Deckel befindet sich auch eine Tasche, die zur Aufnahme des
Inhaltsverzeichnisses, der Bedienungsanweisung und des
Arbeitsbuches dient. Die Innenseiten und der Boden des
Kistenunterteiles sind mit versiegelten Schichtholz-Buchenplatten
ausgekleidet, um einen paßgenauen Sitz der Innenfächer
zu gewährleisten.
Der Transportbehälter enthält 3 übereinander stapelbare Einsätze
aus Schichtholz, in denen alle Bestandteile untergebracht
sind. Der Luftspalt zwischen den Einsätzen und der
Kistenwand ist so bemessen, daß auch bei einem versehentlichen
Loslassen der Einsätze beim Ein- und Auspacken nur
ein langsames Herabgleiten möglich ist (entsprechend der
Ausströmungsgeschwindigkeit der verdrängten Luft). Die Einsätze
sind auch außerhalb der Transportkiste spielfrei stapelbar.
Die Einsätze sind aus 10 mm starkem, 7-schichtigem,
oberflächenversiegeltem Buchenholz gefertigt. Sie sind dem
Innenraum der Transportkiste so genau angepaßt, daß beim
Transport der geschlossenen Kiste keinerlei Vertikalbewegung
möglich ist und die Kiste exakt schließt. Der obere Einsatz
hat die Abmessungen
Länge:535 mm
Breite:348 mm
Höhe:120 mm.
Die unterzubringenden Teile sind rüttelfest in Polyurethan-
Schaum (PU-Schaum) eingebettet.
Der mittlere Einsatz hat die Abmessungen
Länge:535 mm
Breite:348 mm
Höhe:230 mm
und enthält ein separates, durch einen herausnehmbaren
Deckel verschließbares Fach, in dem alle sonst schwer verstaubaren
Kleinteile untergebracht sind. Alle anderen Geräte
sind maßhaltig und fest in PU-Schaum so eingelagert,
daß sie gut herausnehmbar sind und trotzdem keine Eigenbewegung
haben.
Der untere Einsatz hat die Abmessungen
Länge:533 mm
Breite:348 mm
Höhe:100 mm
und enthält alle Chemikalien und Reagenzien zum Identifizieren
der Sprengstoffe und Sprengstoffgemische. Diese
sind in genormten und handelsüblichen Flaschen enthalten.
Die Flaschen sind rüttelfest und dennoch leicht herausnehmbar
in PU-Schaum eingepaßt. Unter anderem enthalten die
Flaschen die 6 Vergleichslösungen als Standardmischungen,
welche das Ergebnis vieler Versuchsreihen sind und sich
für die Analyse von Sprengstoffen, Sprengstoffgemischen und
Treibladungen besonders gut eignen. Die mit den Nummern 1
bis 6 gekennzeichneten Vergleichslösungen enthalten folgende
jeweils in 0,1%igem Aceton gelöste Bestandteile:
Claims (16)
1. Verfahren zur Analyse von nicht identifizierten Sprengstoffen
und nicht identifizierten Gemischen von Sprengstoffen
und Treibladungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Durchführung der Analyse an beliebigen Orten
und unabhängig von einem stationären Labor am Probeort
eine Probe von nicht identifiziertem Sprengstoff enthaltenden
Material in einem Lösungsmittel gelöst wird,
nach der Lösung durch Filtrierung in ein lösliches
Filtrat und einen unlöslichen Rückstand getrennt wird,
wobei das lösliche Filtrat zur Identifizierung der löslichen
Sprengstoffe dünnschichtchromatographisch unter
Zuhilfenahme einer UV-Indikation und einer speziellen
Auftragsschablone analysiert wird und der unlösliche
Rückstand naßchemisch zur Identifizierung von weiteren
Sprengstoffen, Salzen, salzartigen und anorganischen
Verbindungen aufbereitet und analysiert wird.
2. Verfahren zur Analyse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel Aceton Verwendung findet und daß
mit dem gewonnenen löslichen Filtrat und mit bekannten
Vergleichslösungen die Dünnschichtchromatographie mit
Hilfe einer vorher markierten und beschrifteten Auftragsschablone
durchgeführt wird.
3. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Durchführung der Dünnschichtchromatographie
ein Laufmittel, bestehend aus Benzol, Tetrachlorkohlenstoff
und 1,2-Dichlorethan im Verhältnis 5 : 3 : 2, genannt
BTD, Verwendung findet.
4. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die getrocknete Dünnschichtchromatographieplatte
(DC-Platte) im abgedunkelten Zustand mit UV-Licht bestrahlt
wird und alle dunklen Flecke mit einem Bleistift
markiert werden.
5. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Ausnahme zweier Spalten der DC-Platte, alle
markierten Flecken mit je einem Tropfen Ethylendiamin
betüpfelt werden und daß die Identifizierung aller
Sprengstoffe mit Nitromolekülgruppen, außer den Salpetersäure-
Estern durch Vergleich mit der Laufhöhe und
der Farbe bekannter Vergleichslösungen erfolgt.
6. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei ausgenommenen Spalten der DC-Platte mit
Zinkstaub gleichmäßig eingerieben und mit reinster
Griess-Reagenz besprüht werden zur Identifizierung der
Salpetersäure-Ester-Sprengstoffe (Nitropenta, Hexogen,
Octogen) durch Vergleich mit der Laufhöhe und der Farbe
bekannter Vergleichslösungen.
7. Verfahren zur Analyse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unlösliche Filterrückstand zum Nachweis von
Salzen, salzartigen und anorganischen Verbindungen mit
destilliertem Wasser erhitzt, die Lösung rasch in ein
anderes Gefäß abgegossen und auf Nitroguanidin (Bildung
weißer glänzender Nadeln), Ethylendiamindinitrat (Weißfärbung
bei Nachweis mit Ammoniummolybdat, Perchlorat
(Violettfärbung bei Nachweis mit Zinksulfat und
Methylenblau), Ammonium (Braungelbfärbung bei Nachweis
mit Natronlauge und Testpapier), Nitrat (Rotfärbung bei
Nachweis mit Schwefelsäure und Testpapier) und Chlorid
(Entfärbung von Testpapier) weiter geprüft wird.
8. Verfahren zur Analyse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unlösliche abgefilterte Rückstand mit 5 ml 5%iger,
reinster Salzsäure aufgekocht, mit destilliertem Wasser
verdünnt und gefiltert wird und somit ein säurelösliches
Filtrat und ein säureunöslicher Rückstand gebildet
wird.
9. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß 2 ml des säurelöslichen Filtrats mit Natriumacetat
(Spatelspitze Natriumacevinst) versetzt wird, 1 Tropfen
dieser Lösung auf das Testpapier Aluminium/Zirkon gebracht
wird, dieses 10 Sekunden lang über 25%iges,
reinstes Ammoniakwasser gehalten und dann in Titangelb
getaucht wird zum Nachweis von Aluminium (Rotfärbung).
10. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine geringe Menge des säureunlöslichen Rückstandes
mit 1 ml 5%iger, reinster Salzsäure und 2 ml 10%iger
reinster Salpetersäure aufgekocht und abgekühlt werden,
1 Tropfen dieser Lösung auf das Testpapier Aluminium/
Zirkon gebracht wird, dieses 10 Sekunden lang über
25%iges Ammoniakwasser gehalten und in 5%ige, reinste
Salzsäure getaucht wird zum Nachweis von Zirkon (rotviolette
Färbung) und Graphit (Anwesenheit schwarzer
Partikelchen).
11. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Probe des säureunlöslichen Rückstandes in
5%iges, reinstes Phloroglucin, gelöst in konzentrierter
Salzsäure, getaucht wird zum Nachweis von Holz-Zellulose
(blutrote Färbung).
12. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine geringe Menge des säureunlöslichen Rückstandes
mit 3 ml Laufmittel BTD versetzt, erwärmt, geschüttelt,
abgekühlt und verdunstet wird zum Nachweis von Wachs
(Filmbildung).
13. Verfahren zur Analyse nach den Ansprüchen 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine geringe Menge des säureunlöslichen Rückstandes
mit 5 ml destilliertem Wasser bis zum Sieden erhitzt,
abgekühlt, vorsichtig vom Wasser getrennt wird und,
haftend an einem Kupferdraht, in die nicht leuchtende
Flamme eines Brenners gehalten wird zum Nachweis von
PVC oder anderen vergleichbaren chlorierten Kunststoffen
(Grünfärbung).
14. Transportable Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung aus einem aus Leichtmetall wasserdicht
zusammengeschweißten, mit einem Deckel versehenen
Transportbehälter besteht, welcher 3 Einsätze
zur Aufnahme der Analyseninstrumente, -geräte und
-materialien aufweist.
15. Transportable Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälterdeckel durch eine Gummidichtung spritzwasserfest
abgedichtet ist, 2 verschließbare und verriegelbare
Klappverschlüsse aufweist und im Innenbereich
mit einer Tasche zur Aufnahme von Inhaltsverzeichnis,
Bedienungsanweisung und Arbeitsbuch versehen
ist.
16. Transportable Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 und 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die 3 Einsätze des Transportbehälters übereinander
spielfrei stapelbar und vertikal paßgenau einsetzbar
sind und somit den Behälterinnenraum genau ausfüllen und
daß die Instrumente, Geräte und Materialien für die
Analyse maßhaltig, unverrückbar, rüttelfest, stoßsicher,
aber auch leicht herausnehmbar, in Schaumstoffmaterialien
gelagert bzw. eingebettet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853525837 DE3525837A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren und vorrichtung zur analyse von sprengstoff |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3525837A1 DE3525837A1 (de) | 1987-01-29 |
DE3525837C2 true DE3525837C2 (de) | 1987-07-02 |
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ID=6276213
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853525837 Granted DE3525837A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren und vorrichtung zur analyse von sprengstoff |
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1985
- 1985-07-19 DE DE19853525837 patent/DE3525837A1/de active Granted
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |