DE3525255C2 - - Google Patents
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für Fahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine derartige Lenkvorrichtung, mit der sowohl die Vorderräder
als auch die Hinterräder des Fahrzeuges gelenkt werden,
wird in der DE-OS 31 24 821 beschrieben. Die Hinterräder
werden bei langsamer Fahrt entgegengesetzt zu den
Vorderrädern und bei schneller Fahrt in der gleichen Richtung
wie die Vorderräder eingeschlagen. Der Betrag des
Einschlagwinkels der Hinterräder bei gegebener Lenkkrafteinwirkung
auf das Lenkrad ist bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
verhältnismäßig groß, damit der Wendekreis
des Fahrzeugs verringert wird. Bei höherer Fahrgeschwindigkeit
wird bei der gegebenen Lenkkrafteinwirkung auf das
Lenkrad ein dem Betrage nach beträchtlich geringerer Lenkeinschlag
der Hinterräder erreicht, damit eine gute Lenkstabilität
des Fahrzeugs gewährleistet ist. Dieses Lenkverhalten
wird bei der herkömmlichen Lenkvorrichtung durch
eine relativ aufwendige Servosteuerung für ein hydraulisches
Stellglied zum Lenken der Hinterräder erreicht. Durch eine
Steuereinheit wird entsprechend einer vorgegebenen Steuercharakteristik
in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
ein bestimmter positiver oder negativer Wert für das Verhältnis
der Einschlagwinkel der Vorder- und Hinterräder
festgelegt, und durch die Servosteuerung wird der Einschlagwinkel
der Hinterräder entsprechend diesem Verhältnis
auf einen von dem Einschlagwinkel der Vorderräder abhängigen
Wert eingestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkvorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die einfacher
aufgebaut und kostengünstiger herstellbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich
aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist in das durch einen Hydraulikzylinder
gebildete Stellglied zum Lenken der Hinterräder eine hydraulische
Begrenzungseinrichtung integriert, die bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit die maximale Auslenkung der Kolbenstange
des Stellglieds begrenzt.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung
eines Fahrzeuges, das mit
einer Lenkvorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung
ausgerüstet ist; und
Fig. 2 und 3 Darstellungen ähnlich Fig. 1,
mit abgewandelten Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 eine Servolenkung,
die Vorderrädern 12 (von denen nur eines dargestellt
ist) zugeordnet ist. Die Servolenkung 10 umfaßt
eine Pumpe 14, deren Einlaß mit einem Vorratsbehälter 16
in Fluidverbindung steht. Ein auf die Drehung eines Lenkrades
20 ansprechendes Steuerventil 18 der Servolenkung
10 ist mit der Pumpe 14 und dem Vorratsbehälter 16 verbunden.
Ein Arbeitszylinder oder hydraulischer Kraftverstärker
22 ist über eine Spurstange 24 und Gelenkarme 25
(von denen nur einer dargestellt ist) mechanisch mit den
Vorderrädern 12 verbunden und steht derart mit dem Steuerventil
18 in Fluidverbindung, daß bei einer Drehung des
Lenkrades 20 nach links oder im Gegenuhrzeigersinn eine
Kammer 22 a des Kraftverstärkers 22 mit Druckfluid beaufschlagt
wird, das von der Pumpe 14 über eine Leitung
26 zugeführt wird. Hierdurch wird ein Kolben 22 c des
Kraftverstärkers 22 nach rechts in der Zeichnung verschoben,
so daß der Lenkeinschlag der Vorderräder 12 nach
links unterstützt wird. Wenn umgekehrt das Lenkrad 20
nach rechts oder im Uhrzeigersinn gedreht wird, so wird
eine Kammer 22 b des Kraftverstärkers 22 über eine Leitung
28 mit Druckfluid beaufschlagt, und der Kolben 22 c
wird nach links in der Zeichnung verschoben, so daß der
Lenkeinschlag der Vorderräder 12 nach rechts unterstützt
wird.
Das Bezugszeichen 30 bezeichnet allgemein ein Stellglied
zum Lenken der Hinterräder 32 (von denen ebenfalls nur
eines dargestellt ist). Das Stellglied 30 umfaßt einen
Arbeitszylinder 34 mit einer hin- und hergehend beweglichen
Kolbenstange 36, deren entgegengesetzte Enden mit
schwenkbaren Gelenkarmen 38 (von denen nur einer dargestellt
ist) verbunden sind. Die Gelenkarme 38 sind ihrerseits
mit den Hinterrädern 32 verbunden. Erfindungsgemäß
ist das Stellglied 30 zum Lenkeinschlag der Hinterräder
32 derart ausgelegt, daß sich bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
bei einer vorgegebenen Lenkkrafteinwirkung
auf das Lenkrad 20 ein großer Einschlagwinkel der
Hinterräder 32 ergibt, während sich bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit
bei einer vorgegebenen Lenkkrafteinwirkung
auf das Lenkrad 20 ein kleiner Einschlagwinkel
der Hinterräder 32 ergibt.
Der Arbeitszylinder 34 umfaßt ein hohlzylindrisches Gehäuse
40, das von der von den entgegengesetzten Enden
des Gehäuses vorspringenden Kolbenstange 36 durchlaufen
wird. Das Gehäuse 40 umfaßt einen Druckkammerabschnitt
40 a mit einer zylindrischen Druckkammer 42 und einen
Steuerkammerabschnitt 40 b mit einer zylindrischen Steuerkammer
44. Die Druckkammer 42 und die Steuerkammer 44
sind axial miteinander ausgerichtet und fluiddicht voneinander
getrennt. Ein fest auf der Kolbenstange 36 montierter
und gemeinsam mit dieser beweglicher ringförmiger
Arbeitskolben 46 ist verschiebbar in der Druckkammer
42 angeordnet und unterteilt diese in fluiddicht getrennte
erste und zweite Druckkammerabschnitte 42 a und 42 b.
Zwei auf der Kolbenstange 36 verschiebbare ringförmige
Steuerkolben 48 und 50 sind verschiebbar in der Steuerkammer
44 angeordnet und bilden einen Steuerkammerabschnitt
44 a mit in Abhängigkeit von der Relativbewegung
der Steuerkolben 48 und 50 veränderlichem Volumen. Zur
Vermeidung eines Vakuums bei einer Bewegung des Steuerkolbens
48 in Richtung auf den anderen Steuerkolben 50
ist das an den Steuerkolben 48 angrenzende Ende der
Steuerkammer 44 mit dem Vorratsbehälter 16 verbunden.
Dem entgegengesetzten Ende der Steuerkammer 44 ist eine
zur Atmosphäre hin offene, nicht näher bezeichnete Lufkammer
zugeordnet. Eine die Kolbenstange 36 umgebende
Schraubenfeder 52 ist unter Vorspannung zwischen den
Steuerkolben 48 und 50 angeordnet, so daß die Steuerkolben
48 und 50 gegen ringförmige Wände 54 und 56 des
Gehäuses 40 angedrückt werden, die die entgegengesetzten
axialen Enden der Steuerkammer 44 bilden. Die Kolbenstange
36 weist einen Abschnitt 36 a auf, auf dem die Steuerkolben
48 und 50 verschiebbar sind, und ist an den entgegengesetzten
axialen Enden dieses Abschnitts mit zwei
ringförmigen Schultern 36 b und 36 c versehen. Die ringförmigen
Schultern 36 b und 36 c befinden sich an den voneinander
abgewandten Seiten der Steuerkolben 48 und 50.
Zwei ringförmige, federelastische oder gummielastische
Elemente 58 und 60, beispielsweise aus Gummi, sind auf
dem Kolbenstangen-Abschnitt 36 a angeordnet und jeweils
zwischen einer der Schultern 36 b und 36 c und dem betreffenden
Steuerkolben 48 bzw. 50 eingefügt. Die elastischen
Elemente 58 und 60 und die Schultern 36 b und 36 c
sind derart ausgebildet und angeordnet, daß die Schultern
36 b und 36 c gleiche Abstände zu den jeweils zugeordneten
Steuerkolben 48 und 50 aufweisen und die elastischen
Elemente 58 und 60 leicht und gleichmäßig zusammendrücken,
wenn sich die Kolbenstange 36 in ihrer Neutralstellung
befindet, in der die Hinterräder 32 in der Neutral-
oder Geradeaus-Position gehalten werden.
Das Bezugszeichen 62 bezeichnet ein Richtungssteuerventil
mit vier Anschlüssen A, B, P, R und zwei Ventilstellungen,
in denen jeweils einer der Anschlüsse A, B mit einem der
Anschlüsse P, R verbunden ist. Die Anschlüsse A, B sind
jeweils über eine Leitung 64 bzw. 66 mit einer der Kammern
22 a bzw. 22 b des Kraftverstärkers 22 der Servolenkung
verbunden, während die Anschlüsse P, R jeweils über
eine Leitung 68 bzw. 70 mit dem ersten Druckkammerabschnitt
42 a bzw. dem zweiten Druckkammerabschnitt 42 b
verbunden sind. Ein Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 72
dient zur Abtastung der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
und zur Erzeugung eines entsprechenden Signals.
Die Ventilstellung des Richtungssteuerventils 62 wird
anhand des Signals des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
72 wie folgt gesteuert. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
unterhalb eines vorgegebenen Wertes liegt, d. h., bei
niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit, wird eine Spule 62 a
des Richtungssteuerventils 62 durch das Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
72 erregt, so daß das Richtungssteuerventil
62 in einer Ventilstellung 62 b gehalten
wird, in der der Anschluß A mit dem Anschluß R in Fluidverbindung
steht, während der Anschluß P mit dem Anschluß
B verbunden ist. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit dagegen
höher als der oben genannte vorgegebene Wert ist, d. h.,
bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit, ist die Spule 62 a
entregt, so daß das Richtungssteuerventil 62 in einer
Ventilstellung 62 c gehalten wird, in der Anschluß P
mit dem Anschluß A und der Anschluß B mit dem Anschluß R
verbunden ist.
Der Steuerkammerabschnitt 44 a steht über eine Leitung 74
mit dem Auslaß der Pumpe 14 in Fluidverbindung. Eine von
der Leitung 74 abzweigende Leitung 76 verbindet die
Leitung 74 über Drosselventil 78 mit dem Vorratsbehälter
16. Das Drosselventil 78 steuert die Fluidverbindung
zwischen der Leitung 74 und dem Vorratsbehälter 16
auf der Grundlage von Signalen eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
80 und eines Fahrbahn-Sensors 82, der die
Rauhigkeit oder Unebenheit der Fahrbahn abtastet. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
höher als ein vorgegebener Wert ist, d. h.,
bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit, und/oder wenn das
Fahrzeug auf rauher Fahrbahn fährt, wird die Fluidströmung
durch das Drosselventil 78 zunehmend gedrosselt,
so daß der Fluiddruck in dem Steuerkammerabschnitt 44 a
ansteigt und der einer vorgegebenen Lenkkrafteinwirkung
auf das Lenkrad 20 entsprechende Lenkeinschlag der Hinterräder
38 begrenzt wird.
Im Betrieb wird die Lenkvorrichtung in den in Fig. 1 dargestellten
Betriebszustand versetzt, wenn das Fahrzeug
mit hoher Geschwindigkeit fährt, d. h., wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
höher als ein vorgegebener Wert ist.
In diesem Betriebszustand der Lenkvorrichtung nimmt das
Richtungssteuerventil 62 die Ventilstellung 62 c ein und
verbindet die Leitung 64 mit der Leitung 68 und die Leitung
66 mit der Leitung 70, da die Spule 62 c entregt ist.
In dem oben erwähnten Betriebszustand wird darüber hinaus
das Drosselventil 78 derart eingestellt, daß die Fluidströmung
durch dieses Drosselventil hindurch und zu einem
solchen Grad gedrosselt wird, daß der Fluiddruck in
dem Steuerkammerabschnitt 44 a auf einen bestimmten hohen
Wert ansteigt, d. h., das Drosselventil 78 drosselt die
Fluidströmung derart, daß sich die durch die nachstehende
Formel angegebene Beziehung ergibt.
S₁ · P₁ < S₂ · P₂ + F .
Wobei S₁ die durch den Fluiddruck in einem der Druckkammerabschnitte
42 a, 42 b in Axialrichtung der Kolbenstange
36 beaufschlagte Wirkfläche des Kolbens 46, S₂ die durch
den Fluiddruck in dem Steuerkammerabschnitt 44 a in Axialrichtung
der Kolbenstange 36 beaufschlagte übereinstimmende
Wirkfläche jedes der Steuerkolben 48 und 50, P₁ der
von dem Kraftverstärker 22 in einen der Druckkammerabschnitte
42 a und 42 b eingeleitete Fluiddruck, P₂ der
Fluiddruck in dem Druckkammerabschnitt 44 a und F die
Vorspannung der Schraubenfeder 52 ist. Wenn das Lenkrad
20 gedreht wird, um die Vorderräder 12 einzuschlagen,
so tritt infolge der obigen Beziehung keine Bewegung der
Steuerkolben 48 und 50 ein. Diese bleiben vielmehr mit
den jeweiligen Wänden 54 und 56 des Gehäuses 40 in Berührung.
Da jedoch das elastische Element 58 oder 60
zwischen der Schulter 36 b bzw. 36 c und dem Steuerkolben
48 bzw. 50 zusammengedrückt wird, führt die Kolbenstange
36 einen gewissen Hub aus, so daß die Hinterräder 32
in der gleichen Richtung wie die Vorderräder 12 um einen
dem Grad der Verformung des elastischen Elements 48 bzw.
50 entsprechenden Winkel eingeschlagen werden. Bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit gestattet die erfindungsgemäße
Lenkvorrichtung daher nur einen kleinen Einschlag der
Hinterräder 32 in der gleichen Richtung wie der Einschlag
der Vorderräder 12, so daß eine verbesserte Stabilität
des Fahrzeugs ermöglicht wird.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als der oben erwähnte
vorgegebene Wert ist, d. h., bei langsamer Fahrt,
nimmt das Steuerventil 62 infolge der Erregung der Spule
62 a die Ventilstellung 62 b ein und verbindet die Leitung
64 mit der Leitung 70 und die Leitung 66 mit der
Leitung 68. Darüber hinaus gestattet in diesem Betriebszustand
der Lenkvorrichtung das Drosselventil 78 eine
Erhöhung des Fluiddurchsatzes durch das Drosselventil zu
einem solchen Grad, daß der Druck in dem Steuerkammerabschnitt
44 a auf einem bestimmten niedrigen Wert abfällt
und sich die durch die nachfolgende Formel angegebene
Beziehung ergibt.
S₁ · P₁ < S₂ · P₂ + F .
Wenn das Lenkrad 20 zum Einschlag der Vorderräder nach
links oder rechts gedreht wird, so kann die Kolbenstange
36 einen Hub in der entsprechenden Richtung ausführen,
wobei einer der Steuerkolben 48 und 50 entgegen der Kraft
der Schraubenfeder 52 auf den jeweils anderen Steuerkolben
zubewegt wird. Bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
werden daher die Hinterräder 32 in der entgegengesetzt zu
den Vorderrädern 12 eingeschlagen, und für eine vorgegebene
Lenkkrafteinwirkung auf das Lenkrad 20 ergibt
sich ein großer Einschlagwinkel der Hinterräder 32. Bei
niedriger Geschwindigkeit können mit dem Fahrzeug daher
Kurven mit geringem Radius durchfahren werden.
Fig. 2 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von dem in Fig. 1
gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, daß anstelle der
Leitung 76 und des Drosselventils 78 ein Umschaltventil
84 in der Leitung 74 vorgesehen ist, durch das der
Steuerkammerabschnitt 44 a in Abhängigkeit von einem
Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors 80 selektiv
mit dem Vorratsbehälter 16 oder der Pumpe 14 verbunden
wird. Bei dem Umschaltventil 84 handelt es sich um ein
Ventil mit drei Anschlüssen A, B und P und zwei Ventilstellungen,
in denen der Anschluß P entweder mit dem
Anschluß A oder dem Anschluß B verbunden ist. Der Anschluß
A steht mit dem Vorratsbehälter 16 in Fluidverbindung,
während die Anschlüsse B und P jeweils mit einem zu der
Pumpe 14 bzw. zu dem Steuerkammerabschnitt 44 a führenden
Abschnitt der Leitung 74 verbunden sind. Bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit wird eine Spule 84 a des Umschaltventils
84 durch das Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
80 erregt, so daß das Umschalventil 84
in einer Ventilstellung 84 b gehalten wird, in der der
Anschluß P mit dem Anschluß B in Fluidverbindung steht,
während der Anschluß A geschlossen ist. Bei niedriger
Fahrzeuggeschwindigkeit ist dagegen die Spule 84 a entregt,
und das Umschaltventil 84 befindet sich in einer
Ventilstellung 84 c, in der der Anschluß P mit dem Anschluß
A in Fluidverbindung steht, während der Anschluß
B geschlossen ist.
Im Betrieb befindet sich die Lenkvorrichtung in dem in
Fig. 2 gezeigten Betriebszustand, wenn das Fahrzeug mit
niedriger Geschwindigkeit fährt. In diesem Betriebszustand
stimmt der Fluiddruck in dem Steuerkammerabschnitt
44 a mit dem Atmosphärendruck überein, da der Steuerkammerabschnitt
44 a bei diesem Fahrzustand des Fahrzeugs mit
dem Vorratsbehälter 16 in Fluidverbindung steht. Darüber
hinaus ist bei diesem Fahrzustand das Richtungssteuerventil
62 durch den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
72 in die Ventilstellung 62 b geschaltet. In diesem Zusammenhang
ist darauf hinzuweisen, daß die Verbindung
der ersten und zweiten Druckkammerabschnitte 42 a und
42 b über die Leitungen 68 und 70 mit den Anschlüssen A
und B in bezug auf das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel
vertauscht ist. Unter diesen Bedingungen ergibt
sich eine Beziehung entsprechend der Formel
S₁ · P₁ < S₂ · P₂ + F .
Wenn das Lenkrad 20 zum Einschlag der Vorderräder 12 nach
links oder rechts mit einer Kraft gedreht wird, die
größer ist als ein vorgegebener Wert, so werden die
Hinterräder 32 um einen verhältnismäßig großen Winkel
in einer Richtung entgegengesetzt zu dem Einschlag der
Vorderräder 12 eingeschlagen.
Bei Fahrt mit hoher Geschwindigkeit wird das Richtungssteuerventil
durch den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
72 in die Ventilstellung 62 c geschaltet, während der
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 80 das Umschaltventil
84 in die Ventilstellung 84 b schaltet. Infolgedessen
ergibt sich eine Beziehung entsprechend der Formel
S₁ · P₂ < S₂ · P₂ + F .
Wenn unter dieser Bedingung das Lenkrad 20 zum Einschlag
der Vorderräder 12 nach rechts oder links gedreht wird,
so bleiben die Steuerkolben 48 und 50 unbeweglich mit
der jeweiligen Wand 54 bzw. 56 des Gehäuses 40 in Berührung.
Die Hinterräder 32 werden daher nur um einen
kleinen, dem Grad der Verformung des elastischen Elements
58 bzw. 60 entsprechenden Winkel und in der gleichen
Richtung wie die Vorderräder 12 eingeschlagen. Bei
diesem Ausführungsbeispiel wird daher im wesentlichen die
gleiche Wirkung erzielt wie bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform.
Fig. 3 zeigt eine weitere Abwandlung des zuvor anhand von
Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiels.
Diese abgewandelte Ausführungsform unterscheidet sich von
der Anordnung gemäß Fig. 1 dadurch, daß der Steuerkammerabschnitt
44 a über das Drosselventil 78 mit einem Ausgleichsbehälter
86 verbunden ist. Der Ausgleichsbehälter 86
weist eine Luftkammer 86 a und eine Hydraulikfluidkammer
86 b auf, die durch eine Membran 86 c voneinander getrennt
sind. Der Steuerkammerabschnitt 44 a ist, gesteuert durch
das Drosselventil 78, mit der Hydraulikfluidkammer 86 b
verbindbar.
Wenn bei dieser modifizierten Anordnung die Fahrzeuggeschwindigkeit
niedrig ist, so veranlaßt der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
80 eine vollständige Öffnung des
Drosselventils 78, so daß der Fluiddruck in dem Steuerkammerabschnitt
44 a auf einem niedrigen Wert gehalten
wird. Dies führt zu der Beziehung
P₁ · S₁ < P₂ · S₂ + F .
Bei Fahrt mit hoher Geschwindigkeit wird das Drosselventil
78 vollständig abgesperrt, so daß der Steuerkammerabschnitt
84 a vollständig abgeschlossen wird. Infolgedessen
kann sich das Volumen des Steuerkammerabschnitts
44 a nicht ändern, d. h., die Steuerkolben 48 oder 50 können
sich nicht bewegen, auch wenn die Vorderräder 12 des
Fahrzeugs eingeschlagen werden.
Auch bei dieser Ausführungsform werden im wesentlichen
die gleichen Wirkungen wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 erreicht.
Claims (8)
1. Lenkvorrichtung für Fahrzeuge mit lenkbaren Vorderrädern
(12) und Hinterrädern (32), einem Lenkrad (20)
zum Lenken der Vorderräder, einem Stellglied (30) zum
Lenken der Hinterräder, das ein hohles Gehäuse (40)
und eine hin- und hergehend bewegliche, durch das Gehäuse
(40) verlaufende Kolbenstange (36) umfaßt, deren entgegengesetzte
Enden mit den Hinterrädern (32) verbunden sind,
und mit einer Einrichtung (44 a, 48, 50, 80, 78; 84; 86) zur
Steuerung des Lenkeinschlags der Hinterräder (32) derart,
daß sich bei vorgegebener Krafteinwirkung auf das Lenkrad
(20) ein großer Lenkeinschlag der Hinterräder in der dem
Lenkeinschlag der Vorderräder entgegengesetzten Richtung
ergibt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als ein
vorgegebener Wert ist, während sich ein dem Betrage nach
kleinerer Lenkeinschlag der Hinterräder in der Richtung
des Lenkeinschlags der Vorderräder ergibt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
größer als der vorgegebene Wert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zur Steuerung des Lenkeinschlags der Hinterräder eine in
dem Gehäuse (40) ausgebildete, von der Kolbenstange (36)
durchlaufene zylindrische Steuerkammer (44), deren entgegengesetzte
axiale Enden durch Wänden (54, 56) des Gehäuses
(40) gebildet werden, zwei gleitend in der Steuerkammer
(44) bewegliche und auf der Kolbenstange (36) verschiebbare
Steuerkolben (48, 50), die einen Steuerkammerabschnitt
(44 a) mit entsprechend der Relativbewegung der Steuerkolben
veränderlichem Volumen begrenzen, eine die Kolbenstange
(36) umgebende, zwischen den Steuerkolben (48, 50)
eingefügte, vorgespannte Schraubenfeder (52), die die
Steuerkolben gegen die Wände (54, 56) des Gehäuses vorspannt,
zwei jeweils an den voneinander abgewandten Seiten
der Steuerkolben an der Kolbenstange (36) ausgebildete
Schultern (36 b, 36 c), zwei auf der Kolbenstange (36) montierte,
jeweils zwichen einer der Schultern (36 b, 36 c)
und einem der Steuerkolben (48, 50) eingefügte elastische
Elemente (58, 60) und eine hydraulische Steuereinrichtung
(78; 84; 86) umfaßt, die die Zufuhr von hydraulischem Druckfluid
zu der Steuerkammer (44) und die Ableitung des Druckfluids
in der Weise steuert, daß eine Auslenkung der Steuerkolben (48, 50) verhindert
wird und die Auslenkung der Kolbenstange
(36) aus der Neutralstellung auf einen der elastischen
Komprimierbarkeit der elastischen Elemente (58, 60)
entsprechenden Wert begrenzt ist, wenn die Fahrgeschwindigkeit
größer als der vorgegebene Wert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
(78; 84) der Steuerkammer (44) hydraulisches Druckfluid
unter einem solchen Druck zuführt, daß die Steuerkolben
(48, 50) mit den Wänden (54, 56) des Gehäuses in Berührung
gehalten werden, solange die Fahrgeschwindigkeit höher
als der vorgegebene Wert ist, und daß die hydraulische
Steuereinrichtung eine Ableitung des Druckfluids aus der
Steuerkammer (44) derart gestattet, daß die Steuerkolben
(48, 50) entgegen der Kraft der Schraubenfeder (52) aufeinander
zu beweglich sind, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
kleiner als der vorgegebene Wert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
(78) der Steuerkammer (44) hydraulisches Druckfluid unter
einem solchen Druck zuführt, daß die Steuerkolben (48, 50)
mit den Wänden (54, 56) des Gehäuses in Berührung gehalten
werden und die Auslenkbarkeit der Kolbenstange (36) entsprechend
der Verformbarkeit der elastischen Elemente (58, 60) begrenzt
wird, wenn das Fahrzeug auf rauher Fahrbahn fährt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
einen Vorratsbehälter (16) für das Hydraulikfluid, eine
Pumpe (14), deren Einlaß mit dem Vorratsbehälter (16)
in Fluidverbindung steht, eine erste Leitung (74) zur
Verbindung des Auslasses der Pumpe (14) mit der Steuerkammer
(44), eine zweite Leitung (76), die von der ersten
Leitung (74) abzweigt und diese mit dem Vorratsbehälter
(16) verbindet, einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor (80)
zur Abtastung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und zur
Erzeugung eines entsprechenden Signals, einen Fahrbahn-
Sensor (82) zur Abtastung der Fahrbahnbeschaffenheit
und zur Erzeugung eines eine rauhe Fahrbahn anzeigenden
Signals und ein in der zweiten Leitung (76) angeordnetes
Drosselventil (78) zur Steuerung des Fluiddurchsatzes
durch die zweite Leitung entsprechend den Signalen des
Fahrzeuggeschwindigkeitssensors (80) und des Fahrbahn-
Sensors (82) umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
einen Vorratsbehälter (16) für Hydraulikfluid, eine
Pumpe (14), deren Einlaß mit dem Vorratsbehälter (16)
verbunden ist, eine Leitung (74) zur Verbindung des Auslasses
der Pumpe (14) mit der Steuerkammer (44), einen
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor (80) zur Abtastung der
Geschwindigkeit des Fahrzeugs und zur Erzeugung eines
entsprechenden Signals und ein in der Leitung (74) angeordnetes
Umschaltventil (84) aufweist, das die Steuerkammer
(44) in Abhängigkeit von dem Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
(80) wahlweise mit der Pumpe (14)
oder dem Vorratsbehälter (16) verbindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
(78, 86) eine Zufuhr von Hydraulikfluid unter niedrigem
Druck zu der Steuerkammer (44) gestattet und einen Rückstrom
des Hydraulikfluids aus der Steuerkammer (44) verhindert,
so daß die Steuerkolben (48, 50) mit den Wänden
(54, 56) des Gehäuses in Berührung gehalten werden, wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit größer als der vorgegebene
Wert ist, und einen Rückstrom des Hydraulikfluids aus
der Steuerkammer (44) gestattet, so daß eine Bewegung
der Steuerkolben (48, 50) aufeinander zu entgegen der
Kraft der Schraubenfeder (52) möglich ist, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
kleiner als der vorgegebene Wert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Steuereinrichtung
einen Ausgleichsbehälter (86) mit einer Luftkammer (86 a)
und einer Hydraulikfluidkammer (86 b), eine Leitung (74)
zur Verbindung der Hydraulikfluidkammer (86 b) mit der
Steuerkammer (44), einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
(80) zur Abtastung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und
zur Erzeugung eines entsprechenden Signals und ein in
der Leitung (74) angeordnetes Drosselventil (78) umfaßt,
das die Fluidverbindung zwischen der Hydraulikfluidkammer
(86 b) des Ausgleichsbehälters (86) und der Steuerkammer
(44) in Abhängigkeit von dem Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
(80) steuert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Servolenkung
(10) mit einem hydraulischen Kraftverstärker (22) mit
zwei Druckkammern (22 a, 22 b) aufweist, die durch einen
Kolben (22 c) voneinander getrennt sind, und von denen zur
Unterstützung des Lenkeinschlags der Vorderräder (12) jeweils
eine mit Fluiddruck beaufschlagt ist, während die
andere drucklos ist, und daß das Stellglied (30) eine
in dem Gehäuse (40) ausgebildete, von der Kolbenstange
(36) durchlaufene Druckkammer (42), einen fest auf der
Kolbenstange (36) montierten, in der Druckkammer (42)
beweglichen Arbeitskolben (46), der die Druckkammer (42)
in erste und zweite Druckkammerabschnitte (42 a, 42 b) unterteilt,
Leitungen (64, 66, 68, 70) zur Verbindung der Druckkammern
(22 a, 22 b) des Kraftverstärkers (22) mit den
Druckkammerabschnitten (42 a, 42 b) des Stellglieds (30),
einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor (72) zur Abtastung
der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs und zur Erzeugung
eines entsprechenden Signals und ein an die Leitungen
(64, 66, 68, 70) angeschlossenes Richtungssteuerventil (62)
zur Steuerung der Fluidverbindungen zwischen den Druckkammern
(22 a, 22 b) des Kraftverstärkers (22) und den
ersten und zweiten Druckkammerabschnitten (42 a, 42 b) des
Stellglieds in Abhängigkeit von dem Signal des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
(72) umfaßt.
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