DE3522594C1 - Akkordeonbalg und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Akkordeonbalg und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
- Es ist anzumerken, daß bereits Anstrengungen unter nommen wurden, die aufwendige Fertigung der Akkordeonbälge zu vereinfachen. So offenbart die DE-OS 32 45 736 ein Verfahren, bei dem anstelle von Einzelekken durchgehende vorgeformte Streifen angebracht werden. Die Grundform des Balgs wird dabei freilich geändert.
- Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
- F i g. 1 zeigt perspektivisch den Zwickelbereich eines Akkordeonbalges gemäß der Erfindung im Ausschnitt; F i g. 2 zeigt eine Innenansicht eines Balgzwickels in einer ersten Ausführungsform; F i g. 3 ist eine Darstellung einer zweiten, bevorzugten Ausführungsform analog zu Fig. 2; F i g. 4 stellt perspektivisch und gegenüber F i g. 3 vergrößert einen Ausschnitt aus dem aus Balghülle und Versteifung bestehenden Rohling vor der Balgformung dar; F i g. 5 zeigt den gesamten Zuschnitt im Grundriß; F i g. 6 ist eine schematische Schnittdarstellung einer Balgform- und Kleb- oder Schweißvorrichtung.
- F i g. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Längskanten-oder Zwickelbereich eines Akkordeonbalges mit einem üblichen, also langgestreckt-rechteckigen Querschnitt; von dieser Querschnittsform wird auch in der weiteren Beschreibung ausgegangen, wobei der Fachmann die für z. B. sechseckige Querschnittsform notwendigen Änderungen ohne weiteres vornehmen kann. Die Falten mit den Flanken 10 auf der Oberseite des Balges alternieren mit den Faltenflanken 12 der an die Oberseite anschließenden Balgseiten, so daß die Ecken 14 abwechselnd in der Scheitelebene der Oberseite und der Seiten liegen.
- In Fig. 2 erkennt man, daß die Flanken 12 der Balgseitenfalten bis in den Eckbereich hinein durch aufgeklebte Hartpappestreifen 16 versteift sind, während die Versteifungsstreifen 18 des Balgbodens 20 quer abgeschnitten sind. Die Eckzwickel 22 der Balghülle bleiben unversteift. Bei dieser Ausführungsform besteht die oben erwähnte Notwendigkeit, die Auszugslänge des Balges zu begrenzen.
- Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß in das Innere des Balges Bänder eingefügt werden, die am Diskant-bzw. Baßteil befestigt werden. Alternativ kann man solche Bänder in jeder zweiten Falte unter die Versteifungsstreifen 16 kleben und sie in den jeweils benachbarten Falten auf der Innenseite heraustreten lassen. In diesem dann zugänglichen Bereich kann man die Bänder raffen, etwa durch Anbringen einer geschweißten Schlaufe, und damit die Auszugslänge der betreffenden Falte verkürzen. Jeweils zwei Bänder auf jeder Balgwand liegen dann alternierend über bzw. unter den Versteifungsstreifen.
- Diese etwas aufwendige Fertigung bietet jedoch den erheblichen Vorteil, daß die Längsnaht des Balges in der Ebene geschlossen werden kann, ähnlich wie bei einem Faltkarton.
- Die Ausführungsform nach F i g. 3 dagegen benötigt eine besondere Vorrichtung zum Schließen der Längsnaht; dagegen ist ihre Auszugslänge von Natur aus begrenzt. Hier sind die Streifen 18' mit einem Dreiecksfortsatz 18" versehen, der den unversteiften Zwickel gcgenüber F i g. 2 etwas verkleinert.
- Die Details erkennt man in F i g. 4. Die Streifen 16 sind unter 45 abgeschnitten, die Streifen 18' unter 30".
- Anstelle der Hartpappe ist hier ein Versteifungszuschnitt aus Kunststoff dargestellt, bei dem die einzelnen Streifen durch schnarnierartige Verbindungslaschen 24 nach Art der sogenannten »Filmgelenke« miteinander verbunden sind; solche Laschen sind insbesondere im Bereich der spitzen Enden der Streifen vorgesehen, da- mit diese nicht das Balghüllenmaterial 26 durchstoßen.
- - Es versteht sich. daß entsprechende scharnierartige Laschen auch bei einer Fertigung der Streifen aus Pappe oder Karton vorgesehen werden können, wobei der Zuschnitt mittels eines Bandstahl-Folgeschnittes inkrementweise aus Bahnmaterial gestanzt werden kann.
- F i g. 5 läßt den Rohling erkennen, wie er in der Ebene gefertigt worden ist. Boden 28 und Seiten 30 des Balges sind fertig, während die Decke aus einem Teilstreifen 32 besteht, an dem die Versteifungsstreifen für die gesamte Decke bereits befestigt sind, sowie einem zweiten unversteiften Teilstreifen 34. Die Gesamtbreite der Teilstreifen 32 und 34 ist etwas größer als die Breite des Bodens 28, so daß die Decke im Bereich 36 überlappend verklebt werden kann, wobei zugleich der Teilstreifen 34 auf die freiliegenden Seiten der zugehörigen Versteifungsstreifen aufgebracht wird. Alternativ können die Teilstreifen auch auf Stoß verklebt werden, wobei dann zweckmäßigerweise ein dünner, jedoch luftdichter Überbrückungsstreifen untergelegt wird. Auch ist es nicht zwingend, die Naht im Bereich der Balgdecke vorzusehen. Schließlich kann man auch beide Teilstreifen 32, 34 mit den Versteifungen - dann in halber Länge - versehen und diese dann mittig zusammenfügen.
- Oder jeder Teilstreifen wird nur mit jedem zweiten Versteifungsstreifen bestückt, für beide Teilstreifen auf Lücke.
- Für das Schließen der Naht wird eine Vorrichtung verwendet, die in F i g. 6 schematisch angedeutet ist. Der Rohling wird mit den beiden zu verbindenden Teilstreifen 32, 34 auf einen als Lehre dienenden, auf seiner Oberseite und an den Seitenflächen mit zu den gewünschten Falten des Balges komplementärer Profilierung versehenen Block 40 aufgelegt, gegen den seitlich entsprechend profilierte Spannbacken zum Festhalten der Balgseiten gepreßt werden. Die Naht kann nun geschlossen werden, wobei ein Gesenkblock 42 von oben aufsitzt. Nach Abbinden des Klebers (wenn die Naht durch Verkleben geschlossen wird) wird der Gesenkblock 42 abgehoben und die Spannbacken 44 werden gelöst. Der fertige Balg wird zusammen mit dem Innenblock 40 entfernt, und der Innenblock kann um etwa 90" gedreht und dann herausgezogen werden.
- Es ist anzumerken, daß die Balghülle vor dem Verschließen der Längsnaht in beliebiger Weise auf der Außenseite bedruckt werden kann, etwa mit Streifenmustern oder dergleichen, ein Arbeitsgang, der bei den bisher üblichen Akkordeonbälgen nur sehr arbeitsaufwendig mit Hilfe aufgeklebter Papierstreifen durchgeführt werden konnte.
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Claims (16)
- Patentansprüche: 1. Akkordeonbalg mit geradzahlig-polygonaler Querschnittsform, dadurch gekennzeichnet, daß in Balgerstreckungsrichtung die Falten aneinandergrenzender Polygonseiten um eine Faltenflanke zueinander versetzt sind, so daß den Auswärtsfalten (10) einer Polygonseite Einwärtsfalten (12) der beiden benachbarten Polygonseiten zugeordnet sind, und daß auf den Innenseiten der Faltenflanken unter weitgehender Freilassung der Faltenscheitel und vollständiger Freilassung der Zwickel im Stoßbereich jeweils zweier Polygonseiten Versteifungen angebracht sind.
- 2. Akkordeonbalg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß flächige Versteifungen auf zumindest einem Teilbereich der Faltenflanken angeordnet sind.
- 3. Akkordeonbalg nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Versteifungen jeder zweiten Polygonseite sich mit unter etwa 45" abgeschnittenen Enden bis in die Balgecken erstrecken.
- 4. Akkordeonbalg nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Versteifungen der anderen Polygonseiten sich nur in einen Teilbereich der Balgecken erstrecken.
- 5. Akkordeonbalg nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Versteifungen der anderen Polygonseiten unter etwa 30° abgeschnitten sind.
- 6. Akkordeonbalg nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbarte Versteifungen durch scharnierartige Laschen miteinander verbunden sind.
- 7. Akkordeonbalg nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen an den Versteifungsenden angebracht sind.
- 8. Akkordeonbalg nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Versteifungen aus Hartpappe.
- 9. Akkordeonbalg nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Versteifungen aus Kunststoff.
- 10. Akkordeonbalg nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Balghülle aus Kunstleder.
- 11. Verfahren zum Herstellen eines Akkordeonbalges nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen flächigen Zuschnitt aus Balghüllenmaterial die Versteifungen aufgebracht werden und die Balghülle dann an einer sich in Balgerstreckungsrichtung verlaufenden Nahtstelle geschlossen wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht mit überlappenden Teilen der Balghülle geschlossen wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungen mit der Hülle Verklebt sind.
- 14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungen mit der Hülle verschweißt sind.
- 15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht auf einer Faltenlehre geschlossen wird.
- 16. Verfahren zum Herstellen einer Versteifung für einen Akkordeonbalg nach Anspruch 6 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungen mittels eines Folgeschnittwerkzeuges aus Bahnmaterial gestanzt werden.Die Erfindung betrifft einen Akkordeonbalg und ein Verfahren zu seiner Herstellung.Akkordeonbälge haben üblicherweise einen polygonalen Querschnitt mit meist vier Seiten (»Akkordcon«) oder sechs Seiten (»Concertina«). In jedem ()uel schniíl sind die Falten aller Seiten gleichgerichtet, das IleiBt entweder auswärts oder einwärts gekehrt. jede Sci(c ist durch einen zickzackgefalteten Karton gebildet, und 10 den Ecken werden meist aus Ziegenieder bestehende Zwickel eingeklebt, so daß der Balg luftdicht wird. Auf die Außenseiten der Kartons werden Stoffstreifen aufgeklebt, und die Ecken des Balges werden schließlich durch aufgesetzte Metallwinkel versteift, stabilisiert und geschützt.Die Herstellung eines solchen Balges ist wegen der zahlreichen, manuell auszuführenden Arbeitsgänge außerordentlich aufwendig. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Akkordeonbalg zu schaffen, dessen Fertigung erheblich vereinfacht ist und bei dem insbesondere das aufwendige Einkleben der Zwickel entfallen kann. Dabei soll der Begriff »Akkordeonbalg« auch Bälge ähnlicher Instrumente, wie Concertinas, umfassen, bei denen durch Dehnen und Zusammendrücken des Balges Spielwind bereitgestellt wird.Die gemäß der Erfindung vorgesehene Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale erzielbar. Die Unteransprüche definieren zweckmäßige Weiterbildungen dieses Konzepts und insbesondere auch ein auf die erfindungsgemäße Ausbildung des Balges zugeschnittenes Herstellungsverfahren, Gemäß der Erfindung wird also die traditionelle, seit vielen Jahrzehnten unverändert gebliebene Bauweise des Balges verlassen zugunsten einer Bauweise, die in konischer Ausführung ebenfalls schon seit vielen lahrzehnten bei Fotoapparaten benutzt wurde. Eine einfache Übernahme dieser Bauform ist allerdings nicht möglich, weil ein solcher Balg bei Unterdruckbelastung kollabieren würde, bei Überdruck hingegen aufgebläht würde. Um dies zu verhindern, werden die Falten im Innern des Balges versteift. Der Balg gemäß der Erfindung hat den erheblichen Vorteil, daß er aus einem ein zigen Zuschnitt aus z. B. Kunstleder gefertigt werden kann, der dann in einer letzten Fertigungsstufe an einer Längsnaht überlappend oder auf Stoß geschlossen wird.Wenn man geschickt vorgeht, kann sogar die Versteifung auf den noch eben ausgebreiteten Zuschnitt aufgebracht, z. B. aufgeklebt werden, bevor die Naht gelegt wird. Es hat sich gezeigt, daß zumindest einige Kunstledertypen den Walkbelastungen im Zwickelbereich ohne weiteres standhalten.Der Zuschnitt mit Versteifungen bedarf besonderer Sorgfalt. Im Prinzip wird ein Streifen aus z. B. Karton oder Kunststoff auf die betreffende Flanke der Falte aufgeklebt oder in anderer Weise befestigt, z. B. durch Ultraschallschweißung. Dieser Streifen darf sich aber nur in einen Teilbereich des Eckzwickels erstrecken, so daß Balghüllenmaterial dort frei verformbar blcibt.Wenn jedoch die Zwickel ungünstig oder gar nicht ausgesteift werden, besteht die Gefahr, daß bei vollständigem Ausziehen des Balges dieser nicht wieder in die Faltung zurückgehen kann; dies wäre dann durch eine Auszugsbegrenzung, etwa innen angebrachte Bänder, zu verhindern.
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