DE3522558C2 - Dichtungsprofil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

Bei einem aus DE-A1-27 48 682 bekannten Dichtungsprofil ist an der einen Innenseite eines U-Schenkels eine starke kurze Dichtlippe und an der Innenseite des anderen U-Schenkels eine Anordnung dreier paralleler und beabstandeter kurzer Dichtlippen vorgesehen. Bei auf den Rand eines Verschlußteils, z. B. eines umlaufenden Flansches einer Tür- oder Kofferraumöffnung im Fahrzeugbau, aufgeschobenen Dichtungsprofil biegen sich die freien Enden der kurzen Dichtlippen entgegengesetzt zur Aufsteckrichtung. Das Dichtungsprofil wird ausschließlich durch die Reibungskräfte der umgebogenen freien Endereiche der kurzen Dichtlippen festgehalten. Die Innenseiten der U-Schenkel kommen nicht zur Anlage. Ein Dichtungsprofil dieser Bauart ist auch aus DE-A1-29 23 625 bekannt.

Bei einem aus DE-C1-19 22 789 oder DE-A1-19 66 905 bekannten Dichtungsprofil, das zum Aufstecken auf den relativ breiten Rand eines plattenförmigen Verschlußteils, z. B. einer Türe, bestimmt ist, liegen die Innenseiten der U-Schenkel dicht am Verschlußteil an. Die kurzen Dichtlippen verlängern die freien Ränder der U-Schenkel und laufen in scharfen Rändern aus. Das Aufschieben ist wegen der kurzen Dichtlippen mühsam. Bei der Montage werden die kurzen Dichtlippen leicht eingeklemmt oder stellenweise umgefaltet oder beschädigt. Feuchtigkeit und Verschmutzungen gelangen zum Verschlußteilrand und führen zu Schäden. Das Dichtungsprofil gemäß DE-A1-19 66 905 ist zusätzlich mit einem kittartigen Kleber gesichert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungsprofil der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei einfacher Montage eine einwandfreie Abdichtung des Randes des Verschlußteiles ermöglicht.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bei dieser Ausbildung behindern die kurzen Dichtlippen das Aufschieben des Dichtungsprofils auch auf einen verhältnismäßig breiten Rand eines Verschlußteiles nicht, was die Montage vereinfacht. Zusätzlich zu den Innenseiten der U-Schenkel kommen auch die sich zumindest zum Teil in die Vertiefungen hineindrückenden kurzen Dichtlippen zur Dichtanlage. Feuchtigkeit und Verschmutzungen können nicht mehr an den kurzen Dichtlippen vorbeigelangen und somit keine Feuchtigkeitsschäden im Randbereich des Verschlußteils hervorrufen. Günstig ist ferner, daß die üblicherweise im Dichtungsprofil geborgene klebrige Dichtungsmasse, die die Dichtfunktion des Dichtungsprofils und dessen Halt verbessert, nicht herausgedrückt wird. Obwohl jede kurze Dichtlippe flächig abdichtet, wird auch die dichte Anlage der Innenseiten der U-Schenkel am Verschlußteil gewährleistet.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 paßt die kurze Dichtlippe genau in die Vertiefung, wodurch eine unerwünschte Abspreizung der U-Schenkel vom Verschlußteil bzw. eine außen sichtbare Verformung der U-Schenkel vermieden werden.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 wird die der Außenseite des Verschlußteils zugeordnete, kurze Dichtlippe im unmittelbaren Randbereich des U-Schenkels mit der vollen Kraft des U-Schenkels gegen die Außenseite des Verschlußteils gepreßt, wo wie eine wirksame Dichtung entfaltet. Die der Innenseite des Verschlußteils zugeordnete Dichtlippe liegt näher am Quersteg. Trotzdem ist das Vordringen von Verunreinigungen und Feuchtigkeit zum Rand des Verschlußteils durch die kurze Dichtlippe und den dicht anliegenden U-Schenkel ausgeschlossen. Außerdem läßt sich das Dichtungsprofil bei versetzter Anordnung der kurzen Dichtlippen leichter aufschieben.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4 ist das zusätzlich sichernde Dichtungsmittel wirkungsvoll gegen Herausdrücken gehindert.

Mit den Härtebereichen gemäß Anspruch 5 wird eine gute - Dichtwirkung bei fester Halterung des Dichtungsprofils erreicht.

Anhand der Zeichnungen wird eine Ausführungsform des Er­ findungsgegenstandes im Detail beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Dich­ tungsprofil, und

Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil ei­ nes Verschlusses, bei dem das in Fig. 1 gezeigte Dichtungsprofil in seiner Funktion erkennbar ist.

Ein Dichtungsprofil 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einem im Querschnitt U-förmigen Halteteil 2 mit von einem Quer­ steg 4 weg gerichteten und konvergierenden U-Schenkeln 5 und 6. An der anderen Seite des Halteteils 2 ist eine Dichtlippenanordnung 3 angeformt, die bei dieser Ausfüh­ rungsform aus einer langen und verhältnismäßig gestreck­ ten Dichtlippe 14 und einer dieser gegenüberliegenden, kürzeren und stärker gekrümmten Dichtlippe 15 besteht. An den mit 7 und 8 bezeichneten Innenseiten der U-Schen­ kel 5, 6 des Halteteils 2 sind längsverlaufende Vertiefun­ gen 9 und 10 eingeformt, in denen jeweils eine kurze Dichtlippe 11 und 12 derart befestigt ist, daß ihre, vor­ zugsweise abgerundete, Spitze 13 schräg gegen den Quer­ steg 4 ragt und über die Ebene der Innenseiten 7, 8 vor­ steht.

Die der späteren Außenseite A (Fig. 2) eines Verschlußtei­ les 16 zugeordnete kurze Dichtlippe 11 ist vom Quersteg 4 weiter entfernt als die der späteren Innenseite I des Ver­ schlußteiles 16 zugeordnete kurze Dichtlippe 12. D.h., daß die Vertiefung 9 bis zum freien Rand des U-Schenkels 5 verläuft, während die Vertiefung 10 in etwa in der Mitte des U-Schenkels 6 liegt.

Die in Hochrichtung jedes U-Schenkels 5,6 gemessene Brei­ te B jeder Vertiefung 9, 10 entspricht annähernd der in dieser Richtung gemessenen Breite B′ jeder kurzen Lippe 11, 12. Die Tiefe T jeder Vertiefung 9, 10 entspricht höch­ stens der Dicke t jeder kurzen Dichtlippe 11, 12.

Der Halteteil 2 ist aus einem Elastomer, z. B. PVC, mit ei­ ner härteren Einstellung, z. B. einer Shore D-Härte von et­ wa 78 hergestellt als die Dichtlippen 14, 15 und 11, 12, die aus dem gleichen Elastomer mit einer weicheren Ein­ stellung, z. B. Shore A-Härte zwischen 65-72, bestehen. Das Dichtungsprofil 1 ist einteilig extrudiert. Die kurzen Dichtlippen 11, 12 sind dabei so angeformt, daß sie sich aufgrund ihrer Eigenelastizität bis zu den Vertiefungen 9, 10 hin verformen lassen. Anstelle der Dichtlippenanord­ nung 3 aus zwei Dichtlippen 14, 15 könnte auch nur eine ein­ zige dann im Querschnitt etwas modifizierte Dichtlippe vor­ gesehen sein. Denkbar wäre es auch, beide Dichtlippen 14, 15 zu einem Hohlkanal zu vereinigen. Ferner könnte an je­ dem U-Schenkel 5,6 nicht nur eine kurze Dichtlippe 11 oder 12 vorgesehen sein, sondern es könnten mehrere in Hoch­ richtung hintereinanderliegende kurze Dichtlippen ange­ formt sein.

Am freien Rand des U-Schenkels 6 ist innen eine Ansatz­ schräge 20 vorgesehen, die das Aufschieben des Halteteils 2 auf den Verschlußteil 16 (Fig. 2) erleichtern soll.

In Fig. 2 ist erkennbar, daß die Profildichtung 1 auf ei­ nen Randbereich 18 des Verschlußteils 16 aufgeschoben ist, wobei die U-Schenkel 5,6 dank ihrer Konvergenz mit Vor­ spannung gegen die Außen- und Innenseite A, I drücken und die kurzen Dichtlippen 11, 12 dichtend anliegen. Mit 19 ist ein, vorzugsweise klebendes, Dichtmittel angedeutet, das vor allem die Stirnseite des Randbereiches 18 gegen das Eindringen von schädlicher Feuchtigkeit schützt und zudem für einen festen Halt des Dichtungsprofiles 1 sorgt. Der andere Verschlußteil 17 liegt an der Innenseite der Dichtlippe 14 an und streckt diese unter elastischer Ver­ formung, während er mit seiner Stirnrandseite die ande­ re Dichtlippe 15 in Richtung zum Quersteg 4 hin umgelegt hat, so daß zwei voneinander lokal getrennte Dichtstellen entstehen.

Das Aufschieben des Dichtungsprofiles 1 auf den Verschluß­ teil 16 gestaltet sich verhältnismäßig einfach, weil die kurzen Dichtlippen 11 in Aufschieberichtung verlaufen und deshalb zuverlässig in ihre gewünschte Dichtstellung ver­ formt werden. Sie hindern nicht nur das Dichtungsmittel 19 am austreten, sondern setzen auch einem ungewollten Abziehen des Dichtungsprofiles 1 einen gewünschten Wider­ stand entgegen. An der Innenseite der Dichtlippe 14 und an den Außenseiten der kurzen Dichtlippen 11, 12 könnten gegebenenfalls zusätzliche und in Längsrichtung verlau­ fende Dichtlippen (nicht gezeigt) angeformt sein, die die Dichtwirkung verbessern.

Claims (5)

1. Dichtungsprofil aus Elastomer, mit einem auf den Rand eines Verschlußteiles aufzuschiebenden, im Querschnitt U-förmigen Halteteil, dessen U-Schenkel vom Quersteg ausgehend konvergieren, mit wenigstens einer an der den U-Schenkeln abgewandten Seite des Halteteils angebrachten langen Lippe, und mit wenigstens einer an der Innenseite jedes U-Schenkels angebrachten und mit ihrer Spitze zum Verschlußteil und zum Quersteg weisenden kurzen Dichtlippe, wobei die Dichtlippen aus einem weicher eingestellten Elastomer bestehen als der Halteteil, dadurch gekennzeichnet, daß jeder U-Schenkel (5, 6) an seiner Innenseite (7, 8) eine längsverlaufende Vertiefung (9, 10) aufweist, in der an deren dem Quersteg (4) abgewandter Seite die kurze Dichtlippe (11, 12) angebracht ist.

2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kurze Dichtlippe (11, 12) im wesentlichen gerade ist, eine abgerundete Spitze (13) besitzt und bei nicht auf den Verschlußteil (16) aufgeschobenem Dichtungsprofil (1) schräg von der Innenseite (7, 8) nach innen vorsteht, und daß die in Hochrichtung des U-Schenkels (5, 6) gesehene Breite (B) der Vertiefung (9, 10) mindestens der in dieser Richtung gemessenen Breite (B′) der kurzen Dichtlippe (11, 12) und die Tiefe (T) der Vertiefung (9, 10) höchstens der Dicke (t) der kurzen Dichtlippe (11, 12) entspricht.

3. Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Außenseite (A) des Verschlußteils (16) zugewandte kurze Dichtlippe (11) vom Quersteg (4) des Halteteils (2) weiter entfernt ist, als die der Innenseite (I) des Verschlußteils (16) zugewandte kurze Dichtlippe (12).

4. Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei auf den Verschlußteil (16) aufgeschobenem Halteteil (2) der von den kurzen Dichtlippen (11, 12) den Innenseiten (7, 8) der U-Schenkel (5, 6), dem Quersteg (4) und dem Randbereich (18) des Verschlußteils (16) begrenzte Bereich ein, vorzugsweise klebriges, Dichtungsmittel (19) enthält.

5. Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus PVC einstückig hergestellt ist, wobei der Halteteil (2) eine Shore D-Härte von etwa 75-85 hat und die Dichtlippen (14, 15, 11, 12) eine Shore A-Härte von etwa 65-72 haben.