DE3520691C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung
zur berührungslosen Temperaturmessung auf der Basis der
Strahlungspyrometrie.
Die Erfindung ist insbesondere in Strahlungspyrometern mit
einer kurzen Einstellzeit anwendbar, die zur Temperaturüberwachung
und -regelung von schnell veränderlichen Erwärmungs-
oder Abkühlprozessen dienen.
Weiterhin ist die Erfindung in Strahlungspyrometern mit einem
großen Dynamikbereich des Detektorsignals und für kleine,
tragbare und netzunabhängige, kompakte Strahlungspyrometer
zu Kontrollmessungen anwendbar.
In Abhängigkeit vom verwendeten Arbeitsspektralbereich haben
Strahlungspyrometer einen sehr unterschiedlichen und zugleich
äußerst unlinearen Verlauf ihrer Kennlinie (Signalspannung
des Detektorsignals in Abhängigkeit von der Temperatur des
Meßobjektes).
Das Detektorsignal I Φ ist durch folgenden physikalischen
Zusammenhang gekennzeichnet:
I Φ = K × E × (T n -T n ₀).
Dabei ist K eine durch physikalische und gerätetechnische
Parameter bestimmte Konstante, E der Emissionsgrad, T die
zu messende Temperatur, T₀ eine durch den Detektor bestimmte
Konstanttemperatur und n ein sich in Grenzen ändernder
Exponent.
Für die Linearisierung der Detektorkennlinie sind Schaltungsanordnungen,
die nach dem Sekantenverfahren arbeiten, bekannt.
Das Sekantenverfahren hat den Nachteil, daß infolge der Approximation
der Kennlinie durch Sekanten sich funktionsbedingte
Abweichungen bei der Linearisierung der Kennlinie ergeben.
Dabei ist der Schaltungsaufwand umgekehrt proportional
dem zugelassenen Linearisierungsfehler.
So liegen die erreichbaren Grundfehler zwischen 1 . . . 2,5%,
bezogen auf den Meßbereichsendwert, bzw. 1% ± 2K, bezogen
auf den Meßbereichsumfang. Erst durch eine wesentliche Erhöhung
des Schaltungsaufwandes können 1% ± 1K, bezogen auf den
Meßwert erreicht werden. Weiterhin ist der Abgleichaufwand
und der Volumenbedarf relativ hoch. Darüber hinaus ermöglichen
diese Anordnungen nur einen Dynamikumfang von drei Dekaden,
was einen relativ beschränkten Meßbereich in einem
vergleichbaren Arbeitsspektralbereich zur Folge hat.
In der DE-OS 22 55 993 wird ein Strahlungspyrometer beschrieben,
welches für das Detektorsignal I Φ einen Exponenten
n = 4 voraussetzt. Nachteilig sind hierbei der eingeschränkte
Anwendungsbereich auf Gesamtstrahlungspyrometer, da bei
Detektorkennlinien mit einem Exponenten n = 3 ein unlineares
Ausgangssignal entsteht, die fehlende Kompensation der Umgebungstemperatur
bei der Signalverarbeitung und die zusätzlich
erforderliche Linearisierungsgruppe.
Ferner sind Schaltungsanordnungen bekannt, die mit Mikrorechnern
die Linearisierung der Pyrometerkennlinie vornehmen.
Mit diesen Lösungen sind höhere Genauigkeiten von ±0,3% vom
Meßbereichsendwert bzw. ±1% vom Meßwert und Meßbereiche
von -30°C bis 1100°C bzw. 300°C bis 3000°C erreichbar.
Nachteilig ist, daß zusätzlich zur Ansprechzeit des Detektors
eine funktionsbedingte Verzögerung im Rechner auftritt,
ehe ein temperaturlineares Ausgangssignal geliefert wird.
Die erreichbaren Meßzeiten liegen bei den bekannten Lösungen
zwischen 0,25 bis 1 s, was für die Überwachung bzw. Regelung
schneller thermischer Prozesse nicht ausreichend ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung
zur berührungsfreien Temperaturmessung auf
der Basis der Strahlungspyrometrie zu schaffen, wobei die
Kennlinie des Detektors mit geringem funktionsbedingten
Fehler für einen großen Dynamikumfang des Detektorsignals
linearisiert wird und eine kurze Einstellzeit des Strahlungspyrometers
ermöglicht.
Weiter besteht die Aufgabe der Erfindung darin, den Einfluß
des Emissionsgrades und der Umgebungstemperatur auf die Größe
des Detektorsignals zu kompensieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für das Verfahren durch die
im Anspruch 1 genannten Verfahrensschritte gelöst.
Bei der im ersten Verfahrensschritt erzeugten Spannung wird
durch die mit dem Emissionsgrad bewerteten Konstantströme
der Emissionsgradeinfluß auf das Detektorsignal kompensiert
und gleichzeitig die Verarbeitung eines großen Dynamikumfangs
des Detektorsignals ermöglicht. Die Kompensation des
Einflusses der Umgebungstemperatur auf das Detektorsignal
erfolgt durch den von der Umgebungstemperatur abhängigen
Konstantstrom im dritten Verfahrensschritt. Die im dritten
Verfahrensschritt exponentiell verstärkte Spannung ist dann
der Temperatur T des Meßobjektes proportional. Die aus dem
vierten Verfahrensschritt resultierende Spannung bewirkt
die Umschaltung des im zweiten Verfahrensschritt benutzten
umschaltbaren Spannungsfehler entsprechend dem für verschiedene
Temperaturbereiche zutreffende Exponenten n der Detektorkennlinie.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für die Schaltungsanordnung
durch die im Anspruch 2 genannten Mittel gelöst.
Am Ausgang der Delogarithmiereinheit entsteht dann eine
Spannung, die der Temperatur des Meßobjektes proportional
ist und bei Erreichen eines bestimmten Wertes die Umschaltung
des umschaltbaren Spannungsteilers über den FET-Analogschalter
und den Komparator bewirkt.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
erläutert werden. Dabei zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung.
Auf der Basis der Strahlungspyrometrie wird ein Verfahren
und eine Schaltungsanordnung zur berührungsfreien Temperaturmessung
vorgeschlagen, wobei die Kennlinie des Detektors für
einen großen Dynamikumfang des Detektorsignals linearisiert
wird und der Einfluß des Emissionsgrades und der Umgebungstemperatur
auf die Größe des Detektorsignals kompensiert wird.
Als Detektor soll eine Fotodiode 1 dienen. Dann ist der Detektorstrom
I Φ = K × E × (T n -T n ₀),
wobei K eine Konstante, E
der Emissionsgrad, T die Objekttemperatur, T₀ eine vom Detektor
abhängige Konstanttemperatur und n ein für bestimmte
Temperaturbereiche konstanter Exponent ist.
Erfindungsgemäß wird in einem ersten Verfahrensschritt eine
dem logarithmischen Verhältnis zwischen der Summe aus Detektorstrom
I Φ und einem ersten mit dem Emissionsgrad E bewerteten
Konstantstrom I K 1 zu einem zweiten mit dem Emissionsgrad
E bewerteten Konstantstrom I K 2 proportionale Spannung
U₁ erzeugt. Dazu ist der Ausgang der Fotodiode 1 mit
dem Eingang einer temperaturkompensierten Logarithmiereinheit
4 und mit einer Konstantstromquelle 2, die mit einer weiteren
Konstantstromquelle 3 gekoppelt ist, verbunden und die Konstantstromquelle
3 auf den Verstärkereingang der Logarithmiereinheit
4 geschaltet. Die einstellbaren und temperaturunabhängigen
Konstantstromquellen 2 und 3 sind so dimensioniert,
daß
I K 1 = I K 2 = K × E × T n ₀
ist. Der Ausgang der Logarithmiereinheit
4 liefert dann die Spannung
wobei U T die Temperaturspannung
ist.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird die Spannung U₁ um
den Faktor des Exponenten n der Detektorkennlinie durch einen
umschaltbaren Spannungsteiler 5 heruntergeteilt. Dazu
ist der Ausgang der Logarithmiereinheit 4 mit dem Eingang
des umschaltbaren Spannungsteilers 5 verbunden, so daß am
Ausgang des umschaltbaren Spannungsteilers 5 eine Spannung
entsteht.
In einem dritten Verfahrensschritt wird die Spannung U₂ exponentiell
verstärkt, wobei die Verstärkung von einem Konstantstrom
I K 3 bestimmt wird, der eine gegenüber dem Detektorstrom
I Φ reziproke Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur
ϑ besitzt. Dazu ist der Ausgang des umschaltbaren
Spannungsteilers 5 auf den Eingang einer Delogarithmiereinheit
6 geschaltet, so daß am Ausgang der Delogarithmiereinheit
6 eine Spannung
entsteht,
wobei R a ein Arbeitswiderstand ist.
Der Konstantstrom I K 3 wird von einer umgebungstemperaturabhängigen
Konstantstromquelle geliefert. Die Spannung U a
ist dann der Temperatur T des Meßobjektes proportional und
der Einfluß der Umgebungstemperatur ϑ wurde kompensiert.
In einem vierten Verfahrensschritt wird die Spannung U a mit
verschiedenen Spannungswerten verglichen und der umschaltbare
Spannungsteiler 5 wird entsprechend dem für verschiedene
Temperaturbereiche zutreffenden Exponenten n umgeschaltet.
Dazu ist der Ausgang der Delogarithmiereinheit 6 über
mindestens einen Komparator 8 mit mindestens einem FET-
Analogschalter, der Bestandteil des umschaltbaren Spannungsteilers
5 ist, verbunden. Die Spannung U a wird im Komparator
8 mit verschiedenen Spannungswerten einer definierten Spannung
U p verglichen. Beim Überschreiten eines bestimmten Wertes
der Spannung U a erfolgt über den Komparator 8 und den
FET-Analogschalter die Umschaltung des umschaltbaren
Spannungsteilers 5, so daß ein anderer Exponent n zur Herunterteilung
der Spannung U₁ wirksam wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur berührungsfreien Temperaturmessung unter
Anwendung der Strahlungspyrometrie, wobei die Kennlinie
des Detektors mit geringem funktionsbedingten Fehler für
einen großen Dynamikumfang des Detektorsignals linearisiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten
Verfahrensschritt eine Spannung erzeugt wird, die dem
logarithmischen Verhältnis zwischen der Summe aus Detektorstrom
und einem mit dem Emissionsgrad bewerteten Konstantstrom
zu einem weiteren mit dem Emissionsgrad bewerteten
Konstantstrom proportional ist, daß in einem
zweiten Verfahrensschritt die im ersten Verfahrensschritt
erzeugte Spannung durch einen umschaltbaren Spannungsteiler
um den Faktor des Exponenten der Detektorkennlinie
heruntergeteilt wird, daß in einem dritten Verfahrensschritt
die heruntergeteilte Spannung exponentiell verstärkt
wird, wobei die Verstärkung von einem Konstantstrom
bestimmt ist, der eine gegenüber dem Detektorstrom
reziproke Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur besitzt
und daß in einem vierten Verfahrensschritt die im
dritten Verfahrensschritt exponentiell verstärkte Spannung
mit verschiedenen Spannungswerten verglichen und
der umschaltbare Spannungsteiler entsprechend dem für
verschiedene Temperaturbereiche zutreffenden Exponenten
der Detektorkennlinie umgeschaltet wird.
2. Schaltungsanordnung zur berührungsfreien Temperaturmessung
unter Anwendung der Strahlungspyrometrie, wobei die
Kennlinie des Detektors mit geringem funktionsbedingten
Fehler für einen großen Dynamikumfang des Detektorsignals
linearisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang
des Detektors mit dem Eingang einer temperaturkompensierten
Logarithmiereinheit und mit einer von zwei miteinander
gekoppelten einstellbaren, temperaturabhängigen Konstantstromquellen
verbunden ist, daß die zweite dieser Konstantstromquellen
auf den Verstärkereingang der Logarithmiereinheit
geschaltet ist, daß der Ausgang der Logarithmiereinheit
über einen umschaltbaren Spannungsteiler mit
dem Eingang einer Delogarithmiereinheit, deren Verstärkung
durch eine umgebungstemperaturabhängige Konstantstromquelle
bestimmt ist, verbunden ist und daß der Ausgang
der Delogarithmiereinheit über mindestens einen
Komparator an mindestens einen FET-Analogschalter des
umschaltbaren Spannungsteilers geschaltet ist.
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