DE3520300C2 - Verfahren zur Herstellung von Porenbeton - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PorenbetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Porenbeton. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung von gegossenen Gegenständen
aus geschäumtem Beton oder Porenbeton in der sogenannten
Vorschaumart, wobei ein aus dem Schlamm einer schnellhärtenden
Zementverbindung erhaltener, gegossener Gegenstand
einer Hochtemperatur- und Hochdruckhärtung
unterzogen wird. Genauer gesagt, betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung des Porenbetons unter
Steuerung der Abbindung eines geschäumten Schlammes der
schnellhärtenden Zementverbindung und Entwicklung der
Festigkeit eines gegossenen Gegenstandes, der der
Hochtemperatur- und Hochdruckhärtung unterworfen werden
soll.
Porenbeton ist wegen der Gewichtsverringerung
und der Energieeinsparung bei Betonkonstruktionen
weit verbreitet. Die Vorfertigung von Betonprodukten
ist weit entwickelt, und es ist bereits eine
Vielfalt von Porenbetontafeln in Benutzung genommen
worden.
Ein derartiger Porenbeton wird durch autoklavierten
Leichtbeton (nachfolgend als ALC bezeichnet) dargestellt.
ALC hat einen beträchtlichen Markt als stabiles
Baumaterial in verschiedenen Formen und ist ein Leichtbeton
(LC), der kristallines Calciumsilikathydrat der
Tobermoritarten aufweist, der
dadurch erzeugt ist, daß vorgeschäumte, abgebundene
Produkte in einem Autoklav unter Druck-Hydrothermal-
Bedingungen gehärtet worden sind.
Das gegenwärtig in industriellem Maßstab erzeugte
ALC kann in den sogenannten Nachschaumtyp und den Vorschaumtyp
im Hinblick auf den Unterschied bei der Herstellung
der Porenstrukturen eingeteilt werden. Der
Nachschaumvorgang wird ausgeführt, indem ein hydraulischer
Zementverbindungsschlamm in eine Form eingeführt
und mit Waserstoffgas geschäumt wird, das durch
die Reaktion von Aluminiumpulver, das der Zementverbindung
beigefügt wurde, mit einer alkalischen Komponente
entsteht, die von dem Zement oder von Kalk stammt. Bei
diesem Verfahren ist die Höhe der geschäumten Masse in
einer Form etwa auf 60 cm begrenzt, um in aufrechter
Richtung gleichförmige Schäumbedingungen im Hinblick
auf den statischen Druck des Zementverbindungschlamms
beim Schäumen in der Form sicherzustellen. Um dabei die
Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung der teuren Formen
zu erhöhen, werden Tafeln oder Platten (vor dem
Aushärten) in 60 cm Breite wegen der oben erwähnten
geschäumten Höhe dadurch hergestellt, daß die sich ergebenden
geschäumten Produkte vertikal zu einer vorgegebenen
Dicke geschnitten werden.
Aus dem oben beschriebenen Vorgang geht hervor,
daß die üblichen Schaumbetontafeln der Nachschaumart
nicht zufriedenstellend hinsichtlich großformatiger
Produkte, komplizierter Formen usw. sind.
Derartige Probleme können im wesentlichen durch
das sogenannte Vorschaumverfahren gelöst werden, bei
dem Schaum in einen hydraulischen Zementverbindungsschlamm
eingeführt und der geschäumte Schlamm in eine
Form gegossen wird. In diesem Falle wird eine einzige
Form für jede Tafel oder Platte benutzt. Es ist daher
wichtig, die Zeit zwischen dem Gießen und Entformen
durch schnelles Abbinden des Zementverbindungsschlammes
abzukürzen, um die Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung
der teuren Formen zu vergrößern. Um andererseits (i)
Erscheinungen wie ein örtliches Abbinden des Zementschlammes,
Abtrennung von Bestandteilen hoher Dichte
und Entschäumen in der Form zwischen dem Gießen und dem
Entformen zu verhindern und um (ii) Oberflächenbehandlungen
wie Abziehen (Nivellieren) von vorstehenden Abschnitten
über der Form, Einebnen der Oberfläche oder
Stanzen von Mustern auszuführen, ist es wichtig, daß
der Zementschlamm beim Abbinden eine Zeitspanne lang,
die für diese Oberflächenbehandlungen erforderlich ist,
eine geeignete Konsistenz hat. Im Hinblick auf dieses
Erfordernis ist eine Maßnahme, die angemessen zu sein
scheint, die Zugabe eines Abbindeverzögerers zu dem
schnellhärtenden Zementverbindungsschlamm. Es ist jedoch
nicht immer leicht, einen Abbindeverzögerer auszuwählen,
der für diese Zwecke geeignet ist.
Aus DE-AS 26 17 153 ist ein kontinuierliches Verfahren
zur Herstellung leichtgewichtiger Schaumbetonkörper
bekannt, bei dem getrennt zwei verschiedene Massen bereitgestellt
werden, von denen
- - die eine aus einer rasch abbindenden Zementmasse in Form eines feinteiligen trockenen Pulvers und
- - die andere aus einer ein Treibmittel und einen Abbindeverzögerer enthaltenden wäßrigen aufgeschäumten Flüssigkeit besteht,
diese Massen in ein kontinuierlich gerühres Gefäß eingetragen
werden
die gebildete aufgeschäumte Zementaufschlämmung kontinuierlich aus dem Gefäß ausgetragen wird,
die geschäumte Aufschlämmung in eine Form eingegossen und bei einer Temperatur von nicht mehr als 40°C 10 bis 30 min lang abbinden gelassen wird, und
der Betonkörper nach dem Entformen in einem Autoklaven bei 150 bis 200°C und Sättigungsdampfdruck ausgehärtet wird.
Als Abbindeverzögerer werden Oxycarbonsäuren verwendet.
die gebildete aufgeschäumte Zementaufschlämmung kontinuierlich aus dem Gefäß ausgetragen wird,
die geschäumte Aufschlämmung in eine Form eingegossen und bei einer Temperatur von nicht mehr als 40°C 10 bis 30 min lang abbinden gelassen wird, und
der Betonkörper nach dem Entformen in einem Autoklaven bei 150 bis 200°C und Sättigungsdampfdruck ausgehärtet wird.
Als Abbindeverzögerer werden Oxycarbonsäuren verwendet.
Aus DE-AS 22 32 240 ist ein Beschleuniger für das Abbinden
und Aushärten von Portlandzementen bekannt, der ein
Alkalisalz einer Oxycarbonsäure und saures Alkalicarbonat
enthält. Die Anfangsfestigkeit der geschäumten Massen ist
jedoch noch verbesserungsbedürftig.
Wenn andererseits ein Calciumaluminat als schnellhärtende
Zementverbindung verwendet wird, ist es wichtig,
seiner Übergangsreaktion nach dem Abbinden bzw.
Härten Aufmerksamkeit zu schenken. Calciumaluminate
werden üblicherweise von Mineralien wie C₁₂A₇, CA, CA₂,
C₃A, C₄AF und C₃A₃Ca SO₄ abgeleitet (vorstehend bedeutet
C CaO und A bedeutet Al₂O₃). Diese erzeugen Minerale mit
einer großen Menge Kristallisationswasser zu Beginn der
Hydratationsreaktion und werden allmählich in Minerale
umgewandelt, die weniger Kristallisationswasser nach dem
Erhitzen haben. Eine repräsentative Reaktion für die
Hydratation von CA ist folgendermaßen:
CAH₁₀ → C2AH₈ → C₃AH₆ .
Diese Reaktion ist eine Übergangsreaktion. Es ist
bekannt, daß besonders bei dem Vorgang von C₂AH₈ →
C₃AH₆ ein Festigkeitsabfall bei der sich ergebenden
Struktur stattfindet infolge der Porosität, die durch
eine Volumenänderung oder eine Freisetzung von Wasser
während der Reaktaion hervorgerufen wird.
Aus DE-OS 26 17 218 ist die Steuerung der Abbindezeit
und die Verbesserung der Anfangsfestigkeit von rasch abbindenden
geschäumten Zementmassen bekannt.
Aus DE-OS 25 18 799 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer schnell erstarrenden Betonmischung bekannt, die früh
eine hohe Festigkeit aufweist. Wesentlich ist dabei, daß
zwei Vormischungen hergestellt werden, wobei die eine
Vormsichung aus einem wäßrigen Portlandzementschlamm besteht,
der an sich bekannte Zusatzmittel enthalten kann,
und die weitere Vormischung aus einem schnell härtenden
Zementschlamm auf Calciumaluminat-Basis besteht. Zumindest
einer der Vormischungen können an sich bekannte Beschleuniger
und Verzögerer zugeführt werden, um die Erstarrungszeit
der Gesamtmischung steuern zu können.
Aus US-PS 41 90 454 ist eine schnell erstarrende
Zementmischung bekannt, die u. a. einen Zement auf
Calciumaluminat-Basis, einen Verzögerer auf Basis einer
Oxycarbosäure bzw. -salz und ein Alkalicarbonat enthält.
Im Falle von aus Porenbeton gegossenen Gegenständen ist
jedoch vor der Autoklavhärtung die Festigkeit der
gegossenen Gegenstände
noch gering, und dennoch müssen die gegossenen Gegenstände
ohne Abstützung stehen, nachdem sie entformt sind. Infolge
des oben erwähnten Festigkeitsabfalles während der
Übergangsreaktion kann es passieren, daß die gegossenen
Gegenstände ihrem eigenen Gewicht nicht standhalten können.
Deshalb tritt häufig ein Fließen der Struktur und
bisweilen der Zusammenbruch des Gegenstandes auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen
Probleme durch Verwendung eines speziellen Abbindeverzögerers
und durch eine besondere Vorhärtung vor
einer Autoklavhärtung zu lösen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zur Herstellung von Porenbeton gelöst, bei dem ein
wäßriger Schlamm (A) einer Zementverbindung, die Calciumsilikat
als einen hauptsächlichen hydraulischen Mineralbestandteil
enthält, mit einem wäßrigen Schlamm (B) einer
schnellhärtenden Zementverbindung, die Calciumaluminat
als einen hauptsächlichen hydraulischen Mineralbestandteil
enthält, einem Abbindeverzögerer (C), der aus der Gruppe
(a) Alkalimetallcitrat, (b) Alkalimetalltartrat, (c)
Zitronensäure und einem Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat
und (d) Weinsäure und einem Alkalimetallcarbonat
oder -bicarbonat ausgewählt wird und einer wäßrigen
geschäumten Flüssigkeit (D) gemischt werden, um eine geschäumte,
schnellhärtende Zementschlamm-Mischung mit
einem scheinbaren spezifischen Gewicht von 0,4 bis 1,2
zu erhalten, dann das Gemisch in eine Form gegossen und
nach 20 bis 120 min entformt wird, ohne daß eine Verformung
hervorgerufen wird, der entformte Gegenstand einer
Vorhärtung unterzogen wird, wobei er in einem warmen,
feuchten Zustand unter atmosphärischem Druck unter
Temperaturbedingungen über eine Zeitspanne gehalten
wird, die dem Bereich entspricht, der durch die Kurven
A und B in der beigefügten Zeichnung begrenzt ist,
wobei wenigstens ein Teil der Anfangsfestigkeit, die
von der Hydratation des Calciumaluminats des Schlamms (B)
in dem gegossenen Formkörper abhängt, durch die Festigkeit
ersetzt ist, die durch die Hydratation der hydraulischen
Zementverbindung von dem Schlamm (A) verliehen
wird, danach der vorgehärtete Formkörper einer Hochtemperatur-
und Hochdruck-Hydrothermalhärtung bei 150 bis
190°C unterworfen wird.
Gemäß der Erfindung wird sowohl die oben angegebene
Aufgabenstellung gelöst als auch eine optimale Abbindeverzögerung
erreicht. Dabei ist zudem das Problem der
Festigkeit der entformten Gegenstände gelöst. D. h., die
Anfangshärte eines gegossenen Gegenstandes hängt zum
Zeitpunkt der Entformung von der Festigkeit ab, die sich
aus der Hydratation eines Calciumaluminats, das die
schnellhärtende Komponente ist, ergibt. Nach dem Entformen
bildet sich die Festigkeit der auf Calciumsilikat
basierenden Zementverbindung allmählich und in geeigneter
Weise durch Vorsehen von entsprechend warmen,
feuchten Bedingungen aus. Indem die Übergangsreaktion
des Calciumaluminats allmählich hervorgerufen wird, bevor
die Festigkeit des gegossenen Gegenstandes ausreichend
hoch wird, kann die Änderung bzw. der Wechsel der
Festigkeit infolge der beiden Hydratationsreaktionen
glatt und weich ausgeführt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung mit Bezug auf die
Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt die einzige Figur
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Temperatur
und der Vorhärtungszeitspanne gemäß der Erfindung angibt.
Der geschäumte Schlamm (E) einer schnellhärtenden
Zementverbindung, mit der das Abbinden und die Ausbildung
der Festigkeit des gegossenen Artikels gemäß der
Erfindung gesteuert werden, enthält die Komponenten
(A) bis (D). Die Komponenten (A) bis (D) selbst sind
bekannt.
Der wäßrige Schlamm (A) ist ein wäßriger Schlamm
einer Zementverbindung, die Calciumsilikat als einen
hauptsächlichen hydraulischen Mineralbestandteil enthält.
Die Zementverbindung wird verwendet, um ein kristallines
Calciumsilikathydrat der Tobermoritarten durch
Hochtemperatur- und Hochdruck-Hydrothermalhärtung zu erzeugen,
wobei die Einzelheiten im Zusammenhang mit dem
üblichen ALC allgemein bekannt sind.
Die Verbindung enthält CaO und SiO₂ als Hauptbestandteile
vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis der
Größenordnung von 5 : 5 bis 2 : 8. Der wäßrige Schlamm (A)
kann erhalten werden, indem feines Pulver von Zementmaterialien
(wie beispielsweise Portlandzement), CaO,
Siliciumoxid usw. in solchen Mengen gemischt wird, daß das
oben erwähnte Verhältnis von CaO zu SiO₂ entsprechend
den angestrebten Zwecken erhalten wird, woraufhin das
sich ergebende Gemisch in Wasser verteilt wird.
Diesem wäßrigen Schlamm (A) kann Calciumsulfat,
Kalk oder dergleichen hinzugefügt werden, um die Abbindegeschwindigkeit
einzustellen. Natürlich können ebenfalls
Sand, Perlitpulver und andere Aggregate, Faserverstärkungsmaterialien,
Farbpigmente usw. beigegeben
werden. Die Konzentration bzw. Anreicherung des Schlamms
beträgt 40 bis 75 Gew.-% auf einer Gesamtfestkörperbasis.
Die Bezeichnung "Zementverbindung" im Zusammenhang
mit dem wäßrigen Schlamm (A) (ebenso wie mit den wäßrigen
Schlämmen (B) und (E)) schließt gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht nur Zementzusammensetzungen ein, die
zusätzlich zu Zement Siliciumoxid, CaO, Sand und andere Bestandteile
haben, sondern auch Zement allein.
Der wäßrige Schlamm (B) ist ein wasserhaltiger
Schlamm einer schnellhärtenden Zementverbindung, die
ein Calciumaluminat als einen hauptsächlichen hydraulischen
Mineralbestandteil aufweist.
Diese Zementverbindung enthält in ihrer chemischen
Zusammensetzung Minerale wie C₁₂A₇, CA, CA₂, C₃A, C₂AS,
C₄AF, C₁₁A₇CaF₂, C₃A₃CaF₂, C₃A₃CaSO₄ usw. (hierin bedeuten
C CaO, A Al₂O₃ und S SiO2).
Diese Zementverbindung ist exemplarisch dargestellt
durch Tonerdezement und CSA (Calciumsulfoaluminat).
Die Konzentration des Schlamms liegt in der Größenordnung
von 40 bis 75 Gew.-% auf einer Gesamtfestkörperbasis.
Der Abbindeverzögerer, der gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ist aus der Gruppe ausgewählt,
die aus den oben erwähnten Gruppen (a) bis (d) besteht.
Das "Alkalimetallsalz" ist durch Na-Salze und K-Salze
dargestellt.
Obwohl ein einziger Abbindeverzögerer aus den Gruppen
(a) bis (d) ausgewählt werden kann, können auch zwei
oder mehr Arten (einschließlich zwei oder mehr Arten innerhalb
derselben Gruppe) in Kombination miteinander verwendet
werden. In dem Fall, in dem zwei Arten von Verzögerern
in Kombination miteinander verwendet werden, ist
es bevorzugt, Verzögerer (a) oder/und (b) (d. h. Alkalimetallsalz(e)
der Oxycarbonsäure(n)) dem Schlamm (A)
hinzuzufügen und darin zu lösen, und Verzögerer (c)
oder/und (d) (d. h. Oxycarbonsäure(n) und Alkalimetallcarbonat(e)
oder -bicarbonat(e)) dem Schlamm (B) hinzuzufügen
und darin zu lösen. Durch Verwendung der Abbindeverzögerer
auf diese Weise und durch geeignete
Wahl der Art und der Menge des Abbindeverzögerers ist
es möglich, eine Exotherm-Verweilzeitspanne während des
anfänglichen Abbindestatdiums des schnellhärtenden Zementverbindungsschlamms
(E) hervorzurufen.
Die Menge des Abbindeverzögerers wird so gewählt,
daß 20 bis 120 min nach dem Gießen des Schlamms (E)
eine ausreichende Festigkeit zum Entformen ausgebildete
ist.
Die wäßrige geschäumte Flüssigkeit, die bei einem
Vorschaumverfahren verwendet wird, ist ebenfalls bekannt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jede solcher
Flüssigkeiten verwendet werden, solange sie geeignet
ist.
Eine wasserhaltige geschäumte Flüssigkeit wird
üblicherweise dadurch erhalten, daß eine wasserhaltige
Lösung eines schäumenden Mittels duch Rühren, Einblasen
und dergleichen geschäumt wird. Dabei ist es wünschenswert,
daß das Schäummittel eine ausgezeichnete
Stabilität hat, wobei anionische synthetische oberflächenaktive
Mittel oder Schäummittel auf der Basis von
Proteinhydrolysaten normalerweise verwendet werden.
Geeignete wäßrige geschäumte Flüssigkeiten haben
ein scheinbares spezifisches Gewicht in der Größenordnung
von 0,01 bis 0,20.
Der geschäumte Schlamm (E) einer schnellhärtenden
Zementverbindung, die gegossen wird, ist ein Gemisch der
oben beschriebenen Bestandteile (A) bis (D).
Die Mengen dieser Bestandteile können frei gewählt
werden, solange sie zu dem beabsichtigten Resultat führen.
Im allgemeinen jedoch wird der wäßrige Schlamm (B)
in einer solchen Menge gewählt, daß die Menge seines
hauptsächlichen hydraulischen Mineralbestandteils in
der Größenordnung von 3 bis 30 Gew.-% des wasserhaltigen
Schlamms (A) liegt. Die Menge der wäßrigen geschäumten
Flüssigkeit (D) ist so bestimmt, daß der erwartete geschäumte
Zustand (spezifisches Gewicht) erhalten wird,
d. h. gemäß der vorliegenden Erfindung beträgt das
scheinbare spezifische Gewicht des Schlamms (E) zwischen
0,4 und 1,2.
Der geschäumte Schlamm (E) sollte dadurch hergestellt
werden, daß wenigstens die wäßrigen Schlämme (A)
und (B) getrennt hergestellt und dann miteinander vermischt
werden. Das normale und bevorzugte Verfahren besteht
jedoch darin, den Schlamm (E) so herzustellen, daß
zunächst die Schlämme (A) bis (D) getrennt erzeugt und
dann miteinander vermischt werden. Im letzteren Falle ist
ein Zeitaufschub hinsichtlich des Kontaktes der vier Bestandteile
miteinander möglich.
Der Wasergehalt des geschäumten Schlamms (E) liegt
in der Größenordnung von 40 bis 75 Gew.-% der Gesamtmenge
der Verbindungen (fester Gehalt) der wäßrigen Schlämme
(A) und (B). Dieses Wasser ist gewöhnlich verteilt zwischen
den Komponenten (A), (B) und (C) und in den geschäumten
Schlamm (E) eingebracht, wobei die speziellen
Verteilungsproportionen unter Gesichtspunkten der Bearbeitbarkeit
bzw. Verarbeitbarkeit festgelegt werden können.
Das spezifische Gewicht des geschäumten Schlamms
(E) hängt von der Menge der wäßrigen geschäumten Flüssigkeit
(D) ab, die hinzugefügt wird, und von dem Grad, in
dem der Schaum nach seiner Zugabe entweicht. Das spezifische
Gewicht des Porenbetonproduktes wird durch dasjenige
des geschäumten Schlamms (E) bestimmt.
Das Verfahren zur Herstellung des Porenbetons gemäß
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zur Verwendung des geschäumten Schlamms (E)
einer schnellhärtenden Zementverbindung, die oben beschrieben
ist, eine spezielle Vorhärtung vor der Autoklavenhärtung
durchgeführt wird. Abgesehen von dem
obigen unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren
nicht wesentlich von dem üblichen Vorschaumverfahren.
Der oben beschriebene Schlamm (E) wird in eine
Form gegossen, die eine spezielle Formung und Größe hat
(wobei selbstverständlich geeignete Stahlbewehrungen
in der Form angeordnet werden können, wenn dies erforderlich
ist). Nach einer geeigneten Zeitspanne wird der
gegossene Gegenstand entformt.
gemäß der Erfindung ist die Zusammensetzung des
Schlamms (E) so eingestellt, daß die Festigkeit, die
eine Entformung ermöglicht, 20 bis 120 min nach dem
Gießen ausgebildet ist. Wenn die Zeitspanne zwischen
dem Gießen und dem Entformen weniger als 20 min beträgt,
ist die Bearbeitbarkeit gering. Wenn die Zeitspanne
mehr als 120 min beträgt, sinkt die Produktivität,
und die Wirksamkeit des schnellhärtenden Mittels
wird gesenkt.
Mit dem Begriff "Festigkeit, die ein Entformen ermöglicht"
ist beispielsweise speziell eine Festigkeit
in Form eines Prüfwertes oder Proctorwertes von nicht
weniger als 2,8 bar gemeint. Diese Festigkeit des entformten
Gegenstandes, d. h. die Anfangshärte, resultiert
hauptsächlich aus der Hydratation des Calciumaluminats.
Nach dem Entformen wird der gegossene Gegenstand
weitgehend in einem warmen, feuchten Zustand bei atmosphärischem
Druck unter speziellen Temperatur/Zeit-
Bedingungen gehalten, wobei wenigstens ein Teil, vorzugsweise
der größere Teil, der Anfangshärte, die von
der Hydratation des Calciumaluminats von dem Schlamm
(B) in dem gegossenen Artikel abhängt, durch die Festigkeit
ersetzt wird, die durch die Hydratation der
hydraulischen Zementverbindung von dem Schlamm (A) verursacht
wird.
Mit der Bezeichnung "ein warmer, feuchter Zustand"
ist in diesem Falle ein Zustand gemeint, der durch eine
Temperatur, die unten angegeben ist, und einen Feuchtigkeitswert
bestimmt ist, der dem Zustand in einem
Raum von nicht weniger als 90% relativer Feuchtigkeit
oder dem Zustand entspricht, bei dem die Oberfläche des
gegossenen Gegenstandes durch Besprühen oder dergleichen
befeuchtet wird.
Ein derartiger warmer, feuchter Zustand muß bei
einer Temperatur und über eine Zeitspanne beibehalten
werden, die dem Bereich entsprechen, der durch die
Kurven A und B in der beigefügten Zeichnung eingeschlossen
ist. Genauer gesagt, ist es erforderlich, daß die
Übergangsreaktion des Calciumaluminats des Schlamms (A)
auftritt, wenn die Festigkeit der Zementverbindung von
dem Schlammm (A) in einem bestimmten Maße ausgebildet
ist. Unter den Bedingungen jedoch, die dem Bereich unterhalb
der Kurve B der Zeichnung entsprechen, tritt
ein plastisches Fließen des gegossenen Gegenstandes
infolge der Übergangsreaktion auf, was zu einem Abfall
der physikalischen Eigenschaften oder der Erzeugung von
Rissen oder dem Zusammenbruch führt, da das oben beschriebene
Gleichgewicht nicht eingehalten ist. Andererseits
tritt unter den Bedingungen, die dem Bereich
oberhalb der Kurve A entsprechen, eine Hydratation der
Zementverbindung von dem Schlamm (A) in einem Übermaß
ein, was zu einem Festigkeitsabfall des gegossenen Gegenstandes
nach der Autoklavenhärtung führt, obwohl
eine Deformation des gegossenen Gegenstandes infolge
der Übergangsreaktion unterdrückt werden kann. Die
spezielle Vorhärtungszeit hängt von der Art des gegebenen
Schlamms (E) und der Zeitspanne ab, die zwischen
dem Gießen und dem Entformen liegt. In den meisten Fällen
übersteigt sie nicht 35 h. Wenn die Vorhärtung über
einen Feiertag hinweg stattfindet, darf sie auch über
eine Zeitspanne von mehr als 35 h erfolgen.
Die Autoklavenhärtung, die nach dem Vorhärten des
gegossenen Gegenstandes ausgeführt wird, besteht darin,
daß der Gegenstand Hydrothermalbedingungen bei einer
Temperatur von 150 bis 190°C in einem Autoklav ausgesetzt
wird. Die Autoklavenhärtung ist bei der Herstellung
von aus Porenbeton gegossenen Gegenständen allgemein
bekannt. Gemäß der Erfindung können diese bekannten
Techniken verwendet werden, wenn dies nicht anderweitig
angegeben ist.
Einem Schlamm (A) aus 100 Teilen Portlandzement,
120 Teilen Siliciumoxidsandpulver, 10 Teilen Zementzusatz,
0,7 Teilen Natriumcitrat und 115 Teilen Wasser wurde
ein Schlamm (B) aus 20 Teilen Tonerdezement und 15 Teilen
Wasser und eine wäßrige geschäumte Flüssigkeit in
einer solchen Menge beigefügt, daß das spezifische Gewicht
des sich ergebenden Gemisches 0,72 betrug. Die
Mischung wurde in eine Form gegossen. Nachdem der daraus
entstandene gegossene Gegenstand nach einer Stunde entformt
wurde, wurde er 20 h lang unter Besprühung mit
Wasser bei 30°C vorgehärtet und dann in einem Autoklav
bei 180°C einer Hydrothermalhärtung unterzogen. Damit
wurde ein Porenbeton mit einem absolut trockenen spezifischen
Gewicht von 0,5 erhalten. Alle oben in Teilen
angegebenen Mengen sind Gewichtsangaben.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Porenbeton, bei dem
- - ein wäßriger Schlamm (A) einer Zementverbindung,
die Calciumsilikat als einen hauptsächlichen
hydraulischen Mineralbestandteil enthält, mit
einem wäßrigen Schlamm (B) einer schnellhärtenden Zementverbindung, die Calciumaluminat als einen hauptsächlichen hydraulischen Mineralbestandteil enthält,
einem Abbindeverzögerer (C), der aus der Gruppe- (a) Alkalimetallcitrat,
- (b) Alkalimetalltartrat,
- (c) Zitronensäure und einem Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat und
- (d) Weinsäure und einem Alkalimetallcarbonat
oder -bicarbonat
ausgewählt wird, und
einer wäßrigen geschäumten Flüssigkeit (D) gemischt werden,
- - um eine geschäumte, schnellhärtende Zementschlamm-Mischung mit einem scheinbaren spezifischen Gewicht von 0,4 bis 1,2 zu erhalten,
- - dann das Gemisch in eine Form gegossen und nach 20 bis 120 min entformt wird, ohne daß eine Verformung hervorgerufen wird,
- - der entformte Gegenstand einer Vorhärtung unterzogen wird, wobei er in einem warmen, feuchten Zustand unter atmosphärischem Druck unter Temperaturbedingungen über eine Zeitspanne gehalten wird, die dem Bereich entspricht, der durch die Kurven A und B in der beigefügten Zeichnung begrenzt ist, wobei wenigstens ein Teil der Anfangsfestigkeit, die von der Hydratation des Calciumaluminats des Schlamms (B) in dem gegossenen Formkörper abhängt, durch die Festigkeit ersetzt ist, die durch die Hydratation der hydraulischen Zementverbindung von dem Schlamm (A) verliehen wird,
- - danach der vorgehärtete Formkörper einer Hochtemperatur- und Hochdruck-Hydrothermalhärtung bei 150 bis 190°C unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis in der chemischen
Zusammensetzung von CaO : SiO₂ in dem wäßrigen
Zementverbindungsschlamm (A) im Bereich von 5 : 5 bis 2 : 8
liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des wäßrigen schnellhärtenden
Zementverbindungsschlamms (B) 3 bis 30 Gew.-% des
wäßrigen Zementverbindungsschlamms (A) beträgt.
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