DE3519646C2 - Umlaufende Labyrinthdichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Labyrinthdichtung für eine
Gasturbine gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine
derartige Labyrinthdichtung ist aus der US 43 51 532 bekannt.
Umlaufende Labyrinthdichtungen haben eine breite Vielfalt von
Anwendungen, und eine derartige Anwendung ist die Abdichtung
zwischen Kammern mit unterschiedlichen Drucken in Gasturbinen
triebwerken. Derartige Dichtungen bestehen im allgemeinen aus
zwei Hauptelementen, d. h. einer umlaufenden Dichtung und einer
statischen Dichtung. Die umlaufende Dichtung hat im Querschnitt
parallel zur axialen Länge des Triebwerks häufig zwei Reihen
von dünnen zahnähnlichen Vorsprüngen, die sich von einer rela
tiv dickeren Basis radial in Richtung auf die statische Dich
tung erstrecken. Die statische Dichtung oder der Stator hat
normalerweise eine dünne honigwabenartige Bandkonfiguration.
Diese Hauptelemente sind im allgemeinen in Umfangsrichtung um
die axiale (Längs-)Ausdehnung des Triebwerks angeordnet, wobei
dazwischen ein kleiner radialer Spalt gebildet ist, um eine
Montage der umlaufenden und stationären Komponenten zu ge
statten.
Wenn das Gasturbinentriebwerk in Betrieb ist, expandiert die
umlaufende Dichtung in radialer Richtung stärker als der Sta
tor und reibt in der Statordichtung. Die dünne honigwabenähn
liche Bandkonstruktion des Stators verkleinert den Oberflächen
bereich, auf dem die Dichtungsspitze reibt, und sie hilft so
mit, die in die umlaufende Dichtung übertragene Wärme möglichst
klein zu machen. Zusätzlich sind die Zahnspitzen der umlaufen
den Dichtung dünner gemacht, um sie von der tragenden Basis
oder Mantelstruktur thermisch zu isolieren.
Die Querschnittskonfiguration von Dichtungszähnen, wie sie aus
der oben genannten US 43 51 532 oder der US 15 05 647 bekannt
sind, haben allgemein die Form eines abgestumpfen Dreiecks mit
geraden, geneigten Seiten, die sich an einer dünnen, ebenen
Spitze treffen. Eine ähnliche Konfiguration mit gegenseitig ab
gestuften Spitzen- und Basisabschnitten ist auch in der Figur
der DE 839 145 C zu sehen, die eine Labyrinthstopfbüchse mit
sich axial erstreckenden Dichtspitzen zeigt.
Diese bekannten Konfigurationen der Dichtungszähne haben für
eine unzureichende Begrenzung von sich ausbreitenden Rissen ge
sorgt, wenn diese einmal begonnen haben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Querschnittskonfiguration
derart auszugestalten, daß die Ausbreitung von beginnenden Ris
sen eingeschränkt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beansprucht.
Die Erfindung und durch sie erzielbare Vorteile werden nun an
hand der Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 ist eine vereinachte, teilweise geschnittene Quer
schnittsansicht von einem Gasturbinentriebwerk.
Fig. 2 ist eine Teilquerschnittsansicht von einer zweistufigen
Hochdruckturbine eines Gasturbinentriebwerks.
Fig. 3A ist eine Teilquerschnittsansicht von einem abgestuften
Zahn für eine umlaufende Labyrinthdichtung gemäß einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3B ist eine Teilquerschnittsansicht von einem Zahn für
eine bekannte umlaufende Labyrinthdichtung.
Fig. 4 ist ein Kurvenbild und zeigt die Rißlänge über Zug-Deh
nungs-Ermüdungszyklen für eine bekannte und eine erfindungsge
mäße Labyrinthdichtung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Turbfan-Triebwerk 20 gezeigt.
Turbofan-Triebwerke sind zwar bekannt, aber zur besseren Ver
deutlichung der Beziehungen der verschiedenen Komponenten sei
eine kurze Beschreibung der Arbeitsweise des Triebwerks 20 ge
geben. Das Triebwerk 20 weist ein Kerntriebwerk 22, ein Fan
bzw. einen Bläser 24 mit einer umlaufenden Stufe von Bläser
schaufeln 26 und eine Fan-Turbine 28 auf, die stromabwärts von
dem Kerntriebwerk 22 angeordnet und mit dem Fan 24 durch eine
Welle 30 verbunden ist. Das Kerntriebwerk 22 weist einen Axial
strömungsverdichter 32 mit einem Rotor 34 auf. Luft tritt in
den Einlaß 36 von links in Fig. 1 in Richtung des ausgezogenen
Pfeils ein und wird zunächst durch Bläserschaufeln 26 verdichtet.
Eine Fan-Verkleidung 38 umgibt den vorderen Teil des Triebwerks
20 und ist mit diesem durch mehrere radial nach außen verlaufen
de Auslaßführungsschaufeln 40 verbunden, von denen nur eine ge
zeigt ist und die im wesentlichen in gleichen Winkeln um die
Verkleidung 42 des Kerntriebwerks herum beabstandet sind. Ein
erster Teil der relativ kalten, einen niedrigen Druck aufwei
senden verdichteten Luft, die die Fanschaufeln 26 verläßt,
tritt in den Fan-Bypasskanal 44 ein, der zwischen der Verklei
dung 42 des Kerntriebwerks und der Fan-Verkleidung 38 gebildet
ist, und tritt durch die Fan-Düse 46 aus. Ein zweiter Teil der
verdichteten Luft tritt in den Einlaß 48 des Kerntriebwerks
ein, wird durch den Axialströmungsverdichter 32 weiter verdich
tet und tritt in den Brenner 50 aus, wo die Luft mit Brenn
stoff gemischt und verbrannt wird, um eine hohe Energie auf
weisende Verbrennungsgase zu bilden, die eine Kern-(oder Hoch
druck-)Turbine 52 antreiben. Die Turbine 52 treibt ihrerseits
einen Rotor 34 über eine Welle 35 an, wie es bei Gasturbinen
triebwerken üblich ist. Die heißen Verbrennungsgase strömen
dann durch die Fan-(oder Niederdruck-)Turbine 28, die ihrerseits
den Fan bzw. Bläser 24 antreibt. Somit wird eine Antriebskraft
erhalten durch die Wirkung des Bläsers 24, der Luft aus dem
Fan-Bypasskanal 24 durch die Fan-Düse 46 ausstößt, und durch
den Austritt von Verbrennungsgasen aus der Kerntriebwerks
düse 24, die teilweise durch einen Strömungskörper 56 und die
Verkleidung 42 des Kerntriebwerks 22 gebildet ist. Der Druck
der verschiedenen Gase in dem Triebwerk 20 variieren bekannt
lich als eine Funktion der Position längs der axialen Mittel
linie 58 des Triebwerks. Um die verschiedenen Abschnitte und
die Drucke darin gegeneinander zu trennen bzw. zu isolieren,
werden üblicherweise umlaufende Labyrinthdichtungen verwendet.
In Fig. 2 ist in einer Teilansicht ein Hochdruck-Turbinenab
schnitt 60 gezeigt, der ein Abschnitt von Gasturbinentrieb
werken ist, der üblicherweise umlaufende Labyrinthdichtungen
verwendet. Die Hochdruckturbine 60 enthält mehrere radial ver
laufende Schaufeln der ersten Stufe, die in Turbinenscheiben
der ersten Stufe angebracht sind, wobei ein Satz dieser Schau
feln mit 62 bzw. 64 bezeichnet ist. Die Hochdruckturbine 60
weist ferner mehrere radial verlaufende Schaufeln der zweiten
Stufe auf, die in Turbinenscheiben der zweiten Stufe angebracht
sind, von denen ein Satz mit 66 bzw. 68 bezeichnet ist. Die
Schaufel 62 und die Scheibe 64 der ersten Stufe liegen in
stromaufwärtiger Relation zu den stromabwärtigen Schaufeln 66
und der Scheibe 68 der zweiten Stufe. Die Strömung der heißen
Gase in der Hochdruckturbine 60 verläuft von stromaufwärts nach
stromabwärts, d. h. von links nach rechts in Fig. 2.
Die Hochdruckturbine 60 weist ferner eine umlaufende Labyrinth
dichtung 70 und einen Stator oder eine statische Dichtung 71
auf. Die umlaufende Labyrinthdichtung 70 ist zwischen der
Turbinenscheibe 64 der ersten Stufe und der Turbinenscheibe 68
der zweiten Stufe angebracht. Die stationäre Dichtung 71 ist
an der Düse 73 der zweiten Stufe befestigt. Die Düse der ersten
Stufe (nicht gezeigt) liegt stromaufwärts von den Schaufeln
der ersten Stufe.
Die umlaufende Labyrinthdichtung 70 weist eine Basis 72 und
mehrere Dichtungszähne 74 auf, die von der äußeren Umfangs
fläche 75 der Basis 72 radial verlaufen. Der Außenumfang der
Dichtungszähne 74 rotiert innerhalb einer kleinen Toleranz von
dem Innenumfang des Stators 71, wodurch eine Dichtung zwischen
der Kammer 61 der ersten Stufe und der Kammer 63 der zweiten
Stufe gebildet wird. Die Basis 72 weist, wie in Fig. 2 ge
zeigt ist, eine Ringkonfiguration und einen im allgemeinen bo
genförmigen Querschnitt auf, aber häufig treten auch andere
Konfigurationen in Gasturbinentriebwerken auf. Die Dichtungs
zähne 74 können beispielsweise durch Schweißen an der Dichtung
70 befestigt oder sie können einstückig mit dieser ausgebildet
sein und sie verlaufen ringförmig in Umfangsrichtung um die
Basis 72 und die axiale Mittellinie 58 herum.
Jeder Dichtungszahn 74, wie er besser
in Fig. 3A gezeigt ist, hat einen Körperabschnitt 77 und
einen Spitzenabschnitt 78. Jeder der Körperabschnitte 77 hat
im wesentlichen parallele Körperwände 79 und 80, die von der
Basis radial ausgehen und sich in Umfangsrichtung um die Mit
telachse des Triebwerks erstrecken. Der Körperabschnitt 77
weist auch Körperumfangswände 82 und 84 auf, die längs des
Außenumfangs des Körperabschnitts 77 auf jeder Seite des Spit
zenabschnitts 78 liegen.
Jeder der Spitzenabschnitte 78 weist im allgemeinen parallele
und radial verlaufende Spitzenwände 86 und 88 auf, die sich
von den Umfangswänden 82 bzw. 84 in radialer Richtung er
strecken. Der Spitzenabschnitt 78 hat ferner eine Spitzenum
fangsfläche 90, die entlang des Außenumfangs des Spitzenab
schnitts 78 verläuft, in dem die Spitzenwände 82, 84 enden.
Die Oberfläche 90 ist koaxial zu den Körperumfangswänden 82, 84.
Im Gegensatz zu den Dichtungszähnen gemäß der Erfindung, wie
sie in Fig. 3A gezeigt sind, ist in Fig. 3B ein bekannter
Dichtungszahn 74' gezeigt, der eine im allgemeinen abgestumpfte
Dreiecksform aufweist. Der gezeigte Winkel θ liegt im allge
meinen in der Größenordnung von 15° und die Breite der Spit
zenfläche 90' (tt') liegt in der Größenordnung von 0,375 mm.
Um eine wirksame Begrenzung der Ausbreitung von Rissen zu er
halten, sollte erfindungsgemäß das Verhältnis der Strecken
zwischen den Körperwänden 79, 80 (Körperdicke tb) und
den Spitzenwänden 86, 88 (Spitzendicke tt) wenigstens
etwa 5 : 1 betragen. Vorzugsweise sollten die Spitzenwände 86,
88 die Körperumfangswände 82, 84 ohne einen Übergangs-(Hohl
kehlen-)Radius treffen, aber für eine Ermüdungsbeständigkeit
ist ein gewisser Radius an der Übergangsstelle wünschenswert,
und ein Übergangs- oder Hohlkehlenradius tr, der etwa gleich
der Spitzendicke tt ist, wurde als bevorzugter Radius gefunden.
Die Wirksamkeit von Dichtungszähnen gemäß der Erfindung ist in
Fig. 4 gezeigt. Dort ist die Rißlänge als eine Funktion von
Zug-Dehnungs-Ermüdungsspielen aufgetragen. Die Zug-Dehnungsver
suche geben die Ermüdung hervorrufenden Ringbeanspruchungen
wider, denen derartige Dichtungen im allgemeinen während des
Triebwerksbetriebs ausgesetzt sind. Ein Segment eines üblichen
Dichtungszahnes (siehe Fig. 3B) mit θ = 15°, tt' = 0,375 mm wurde getestet im
Vergleich zu einem Segment eines Dichtungszahnes gemäß der Er
findung (siehe Fig. 3A) mit tt = 0,375 mm, tb = 2 mm und tr = 0,375 mm. Das
Material der Zähne war eine Nickelbasislegierung, aus der der
artige Dichtungen üblicherweise gefertigt werden, und die An
fangsrißlänge (X) betrug 0,5 mm. Wie aus Fig. 4
zu ersehen ist, zeigte der Dichtungszahn gemäß der Erfindung
eine Verbesserung von 3 : 1 bei den Lastspielen bis zum Bruch
gegenüber dem bekannten Dichtungszahn.
Claims (5)
1. Umlaufende Labyrinthdichtung für eine Gasturbine, mit
einer Basis (72), die eine äußere Umfangsfläche (75) und
mehrere radial gerichtete Dichtungszähne (74) aufweist, die
einstückig mit der Umfangsfläche ausgebildet sind und sich
in Umfangsrichtung um die äußere Umfangsfläche der Basis
(72) herum erstrecken, wobei jeder Dichtungszahn einen
Spitzenabschnitt (78) und Körperabschnitt (77) aufweist,
der wesentlich dicker als der Spitzenabschnitt (78) ist und
der zwei radial verlaufende Körperwände (79, 80) aufweist,
die im wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wobei
der Abstand (tb) zwischen den Körperwänden (79, 80) die
Dicke des Körperabschnitts (77) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spitzenabschnitt (78) zwei radial verlaufende Spitzenwände (86, 88) aufweist, die im wesentlichen parallel zueinander und zu den Körperwänden (79, 80) verlaufen, wobei der Abstand (tt) zwischen den Spitzenwänden die Dicke des Spitzenabschnitts (78) ist und die Spitzenwände (86, 88) in einer axial verlaufenden Spitzenumfangsfläche (90) enden,
der Körperabschnitt (77) von jedem Dichtungszahn (74) zwei axial verlaufende Umfangsflächen (82, 84) aufweist, die auf jeder Seite des zugeordneten Spitzenabschnitts (78) entlang der äußeren Umfangsfläche des Körperabschnitts (77) verlaufen, und
die Spitzenwände (86, 88) mit den Umfangsflächen (82, 84) des Körperabschnitts (77) jeweils durch Hohlkehlen miteinander verbunden sind.
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spitzenabschnitt (78) zwei radial verlaufende Spitzenwände (86, 88) aufweist, die im wesentlichen parallel zueinander und zu den Körperwänden (79, 80) verlaufen, wobei der Abstand (tt) zwischen den Spitzenwänden die Dicke des Spitzenabschnitts (78) ist und die Spitzenwände (86, 88) in einer axial verlaufenden Spitzenumfangsfläche (90) enden,
der Körperabschnitt (77) von jedem Dichtungszahn (74) zwei axial verlaufende Umfangsflächen (82, 84) aufweist, die auf jeder Seite des zugeordneten Spitzenabschnitts (78) entlang der äußeren Umfangsfläche des Körperabschnitts (77) verlaufen, und
die Spitzenwände (86, 88) mit den Umfangsflächen (82, 84) des Körperabschnitts (77) jeweils durch Hohlkehlen miteinander verbunden sind.
2. Labyrinthdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Körperdicke (tb) zur
Spitzendicke (tt) wenigstens 5 : 1 beträgt.
3. Labyrinthdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spitzenwände (86, 88) mit den
Körperumfangsflächen (82, 84) an einer Hohlkehle mit einem
Radius (tr) verbunden sind, der im wesentlichen gleich der
Dicke der Spitzenwände (86, 88) ist.
4. Labyrinthdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Basis (72) ringförmig ist und einen
bogenförmigen Querschnitt aufweist.
5. Labyrinthdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Dichtung zwischen zwei Kammern
(61, 63) in einem Gasturbinentriebwerk (20) bildet.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: VOIGT, R., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 6232 BAD SODEN |
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |