DE3519114A1 - Werkzeug zum halbwarm- und warmschmieden sowie verfahren zum herstellen eines solchen werkzeugs - Google Patents
Werkzeug zum halbwarm- und warmschmieden sowie verfahren zum herstellen eines solchen werkzeugsInfo
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Description
3519714
Die Erfindung betrifft Hochleistungswerkzeuge von langer Lebensdauer
zum Halbwarm- und Warmschmieden unter Verwendung von Hartmetall, sowie ein Verfahren zum Herstellen solcher Werkzeuge.
Für Werkzeuge, die beim Halbwarm- und Warmschmieden eingesetzt werden, sind hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Schock, Verschleiß
und Warmrißbildung notwendig. Für Warmschmiedewerkzeuge, wie Gesenke und Stempel, wurde bisher in erster Linie Gesenkstahl
(SKD 61) verwendet. Aus Gesenkstahl hergestellte Schmiedewerkzeuge haben jedoch eine kurze Lebensdauer, weil sie zu
Warmrißbildung neigen. Außerdem haben sie eine geringe Abmessungsgenauigkeit. Infolgedessen müssen mit derartigen Werkzeugen
geschmiedete Werkstücke nachgeschliffen werden.
In jüngster Zeit versucht man, die Notwendigkeit solcher Nachbearbeitungen
durch Präzisionsschmieden auszuräumen. Dies bedingt den Einsatz von Hochleistungsschmiedewerkzeugen. Konventionelle
Schmiedewerkzeuge aus Gesenkstahl neigen in hohem Maße zu Oberflächenaufrauhung, Verformung und Warmrißbildung. Außerdem
läßt sich wegen der hohen Wärmedehnung von Gesenkstahl keine hohe Präzision erwarten. Selbst wenn Schnellarbeits-Werkzeugstahl,
wie SKH-51, benutzt wird, der hohe Härte bei hohen Temperaturen hat, wird wegen ausgeprägter Wärmedehnung und Warmrißbildung
keine lange Lebensdauer erzielt. Hartmetall (Sinterkarbid) ist zweckmäßiger, weil seine Wärmedehnung bei hohen
Temperaturen nur halb so groß wie diejenige von Stahl ist. Derzeit handelsüblich verfügbare Hartmetalle haben jedoch eine zu
geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Wärmeschock und eine zu
niedrige Zähigkeit, um beim Warmschmieden eingesetzt werden zu
können, wo sie besonders harten Bedingungen ausgesetzt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Halbwarm- und Warmschmieden zu schaffen, bei dem ein Hartmetall
vorgesehen wird und das hohe Härte bei hoher Temperatur, niedrige Wärmedehnung und hohe Beständigkeit gegenüber Warmrißbildung
und Bruch hat.
Bei Schmiedewerkzeugen ist Verschleißfestigkeit an der Werkzeugspitze
erforderlich, während es im übrigen Teil auf hohe Zähigkeit
ankommt. Es ist zu erwarten, daß Schmiedewerkzeuge, bei denen Hartmetall an der Werkzeugspitze und Stahl im übrigen Bereich
vorgesehen ist, über weite Bereiche einsatzfähig sind. Solche Schmiedewerkzeuge wurden jedoch in der Praxis wegen der
Schwierigkeit, Hartmetall mit Stahl zu verbinden, nicht verwendet.
Wenn Hartmetall und Stahl miteinander verschweißt werden, reagiert
Wolframkarbid (WC), der Hauptbestandteil des Hartmetalls, mit Stahl unter Bildung einer MLC-Phase von (Fe3W3)C. Dadurch
wird die Festigkeit der Legierung wesentlich herabgesetzt. Infolgedessen wird zum Verbinden von Hartmetall mit Stahl für
gewöhnlich das Hartlötverfahren benutzt. Beim Hartlöten werden
sowohl das Hartmetall als auch der Stahl auf 600 bis 9000C
erhitzt. Aufgrund des Unterschiedes der Wärmedehnung zwischen diesen beiden Werkstoffen werden auf der Hartmetallseite Wärmespannungen
erzeugt. Diese Wärmespannungen führen zu Rißbildung und Verformungen. Die Verbindung unter Anwendung von Elektronenstrahlen
wurde untersucht; das Problem der Warmrißbildung verhindert jedoch den praktischen Einsatz dieses Verfahrens.
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Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren zum Herstellen von Werkzeugen zum Halbwarmund Warmschmieden durch Verbindung von Hartmetall mit Stahl
zu schaffen.
Ein Werkzeug zum Halbwarm- und Warmschmieden mit einem Stahlkörper
und einer damit unter Verwendung von Hochenergiestrahlen verbundenen Hartmetallauflage ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß das Hartmetall eine Hartstoffphase aus
Wolframkarbid und 15 bis 35 Gew.% einer Bindemetallphase aufweist, daß die Bindemetallphase mindestens ein Element der
aus Nickel, Kobalt und Eisen bestehenden Gruppe aufweist, und daß mindestens ein Element der aus Chrom, Molybdän und
Wolfram bestehenden Gruppe eine Festlösung (Mischkristallphase) in der Bindemetallphase bildet.
Ein Verfahren zum Herstellen eines Werkzeugs der genannten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß unfokussierte
Hochenergiestrahlen innerhalb eines Bereichs von 10 mm zu beiden Seiten der Kontaktfläche zwischen dem Hartmetall
und dem Stahl aufgebracht werden, und daß fokussierte Hochenergiestrahlen auf eine Stelle gerichtet werden, die gegen
das Hartmetall hin 0,1 bis 1,0 mm von der Kontaktfläche entfernt liegt.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
3519tU
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Hochtem-
peraturhärte von erfindungsgemäß verwendetem Hartmetall und von konventionellen
Hartmetallen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Bei
spiels eines erfindungsgemäß geschweißten Schmiedewerkzeuges,
Fiy. 3 eine Darstellung, die erkennen läßt, wie
sich Risse bilden, wenn Hartmetall mit Stahl unter Verwendung von Elektronenstrahlen
verschweißt wird,
Fig. 4 eine Darstellung des geschmolzenen Be
reiches und des mit Strahlen beaufschlagten Bereiches bei Anwendung der vorliegenden
Erfindung, sowie
Fig. 5 eine Frontansicht eines mechanischen
Dichtringes gemäß der vorliegenden Erfindung.
lic im Halbwarm- und Warmschmieden steiyt die Oberflächentemperatur
eines Schmiedegesenks steil an, weil das Werkstück eine hohe Temperatur hat und aufgrund der Verformung des Werkstückes
Wärme erzeugt wird. Nachdem das Werkstück aus dem Gesenk entnommen ist, wird auf das Gesenk Schmiermittel, Kühlwasser oder
Kühlöl aufgesprüht, was zu einer plötzlichen Abkühlung führt. Ein solcher Wärmeschock kann Schäden an der Oberfläche des
Schmiedewerkzeugs verursachen. Beim Halbwarmschmieden wird mit Temperaturen von etwa 2000C bis 8000C gearbeitet, während beim
3519ΪΚ
Warmschmieden Temperaturen von etwa 8000C bis 11000C vorliegen.
Es wurde gefunden, daß Hartmetall (Sinterkarbid) harte Bedingungen,
wie rasche Wärmezyklen, Korrosion durch Kühlwasser und Verschleiß durch das Werkstück, aushalten kann, und es wurde
ein Schmiedewerkzeug unter Verwendung von Hartmetall hergestellt. Zu Teilen, die bei hohen Temperaturen eingesetzt werden,
gehören mit Hartmetall versehene Rollen oder Walzen, mittels deren Stahl zu Drähten gewalzt wird. Für Walzvorgänge eingesetzte
Walzen oder Rollen werden jedoch unter einer konstanten Last verwendet und nicht so starken Wärmeschocks ausgesetzt,
wie dies bei Warmschmiedewerkzeugen der Fall ist. Dies läßt erkennen, wie hart die Arbeitsbedingungen für Schmiedewerkzeuge
sind.
Die Zähigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Warmrißbildung
lassen sich bei Hartmetall durch Erhöhen des Gehalts der Bindemetallphase steigern. Dadurch wird jedoch die Härte des
Hartmetalls vermindert, die eine der Erfordernisse für ein Schmiedegesenk ist. Es wurde vorliegend angestrebt, eine Zusammensetzung
und Struktur von Hartmetall zu finden, die es erlauben, die Härte bei hohen Temperaturen (2000C bis 11000C)
im Rahmen von Halbwarm- und Warmschmiedevorgängen auf Kosten der Härte bei normalen Temperaturen hoch zu halten.
Fig. 1 zeigt die Hochtemperaturhärte für verschiedene Werkstoffe. Die Linie A gilt für das im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendete Hartmetall, B für ein konventionelles WC-Co-Hartmetall,
die Kurve C für Schnellarbeits-Werkzeugstahl SKH9 sowie die Kurve D für Gesenkstahl SKD61.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollte der Kohlenstoffgehalt des Stahlwerkstoffes vorzugsweise nicht unter 0,2 % und
BAD OPJGINAL
3519TH
— Q _
nicht über 0,5 % liegen. Bei einem nicht innerhalb dieses Bereiches
liegenden Kohlenstoffgehalt läßt die Bindefestigkeit des resultierenden Schmiedewerkzeuges zu wünschen übrig.
Erfindungsgemäß sollte der Gehalt der Bindemetallphase in dem
Hartmetall bei 15 bis 35 Gew.% liegen. Bei einem Gehalt von weniger als 15 % hat das Hartmetall keine ausreichende Zähigkeit.
Im Falle eines Gehalts von mehr als 35 % wird keine für ein Schmiedegesenk ausreichende Härte erzielt.
Bei den Hauptbestandteilen der Bindemetallphase sollte es sich
um mindestens ein Element der aus Nickel, Kobalt und Eisen bestehenden Gruppe handeln. Mindestens ein Element der aus Chrom (Cr),
Molybdän (Mo) und Wolfram (W) bestehenden Gruppe sollte in der Bindemetallphase eine Festlösung (Mischkristallphase) bilden.
Der Gehalt der Festlösung in der Bindemetallphase sollte vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Bindemetallphase,
betragen. Bei einem Gehalt von mehr als 10 % würde die Festlösung die Zähigkeit des Hartmetalls herabsetzen» Ein Gehalt von
weniger als 0,5 % wäre unzureichend, um die Hochtemperaturhärte zu steigern.
Hs wurde gefunden, daß ein Zusatz von 0,1 bis 5 Gew.% (bezogen
auf die Bindemotallphase) mindestens eines Elements der aus Bor,
Aluminium, Silizium, Magnesium und Kalzium bestehenden Gruppe die Hochtemperaturhärte des Hartmetalls heraufsetzt. Bei einem
Gehalt von weniger als 0,1 % würde der Zusatz nicht ausreichend
wirkungsvoll sein. Bei einem Gehalt von mehr als 5 % hätte das Hartmetall unzureichende Zähigkeit.
Zur Steigerung der Oberflächenhärte und der Lebensdauer erwies
es sich ferner als zweckmäßig, das vorstehend genannte Hartmetall mit einem einlagigen oder mehrlagigen Überzug mindestens
eines
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Elements der aus TiC, TiN, TiCN, TiCO, TiCNO, Al3O3, AlON,
AlN, Si3N4, SiC, BN und C bestehenden Gruppe zu versehen.
Des weiteren sollte die kristalline Korngröße der Bindemetallphase
kleiner als 0,3 mm sein, um die Lebensdauer des mit Hartmetall versehenen Schmiedewerkzeuges zu erhöhen.
Fig. 2 zeigt ein typisches Beispiel eines Schmiedewerkzeugs nach der Erfindung mit einer Hartmetallauflage 1 der vorstehend
erläuterten Zusammensetzung im Bereich des mit dem Werkstück in Kontakt kommenden Teils und einem Stahlkörper 2 im übrigen Teil.
Hartmetall und Stahl werden in einem Bereich 3 mittels Elektronenstrahlen miteinander verschweißt.
Ein 0,1 bis 1 mm dicker Metallfilm aus Nickel, Kobalt, Eisen oder deren Legierungen oder ein Hartlötwerkstoff können zwischen
dem Hartmetall und dem Stahl eingefügt sein.
Um das Hartmetall mit dem Stahl ohne gemeinsames Erhitzen zu verbinden, wird vorzugsweise mittels eines Elektronenstrahls
oder Laserstrahls nur der Kontaktbereich zwischen beiden aufgeschmolzen. Beim Aufschmelzen mit derartigen Hochenergiestrahlen
wird der mit dem Strahl beaufschlagte Bereich rasch auf 5000 bis 100000C erhitzt. Dies führt zur Ausbildung eines steilen
Wärmegradienten zwischen dem aufgeschmolzenen Teil und dem Bereich, der 1 mm oder mehr von dem aufgeschmolzenen Bereich
wegliegt. Der Wärmegradient kann zur Rißbildung in dem Hartmetall führen.
Außerdem hat bei einer derartigen Verbindung die Schweißraupe die Neigung, zur Stahlseite hin auszubrechen. Infolgedessen
verbleibt die Kontaktfläche zwischen dem Stahl und dem Hartmetall als Riß, ohne daß es dort zu einer Verschweißung kommt.
3519tH
Fig. 3 zeigt schematisch Risse 6, 7, die ausgebildet werden, wenn das Hartmetall 1 und der Stahl 2 miteinander verschweißt werden.
Zu dem Riß 6 kann es aufgrund des Wärmegradienten kommen, wenn der Elektronenstrahl 4 auf die Kontaktfläche gerichtet wird. Ein
Riß der bei 7 dargestellten Art bildet sich in dem Hartmetall aufgrund der Wärmespannung aus, wenn mittels des Elektronenstrahls
bevorzugt die Stahlseite 2 aufgeschmolzen wird.
Es wurden die optimalen Bedingungen zur Verbindung von Hartmetall mit Stahl untersucht, wo erhebliche Spannungen aufgrund des grossen
Unterschiedes der Schmelzpunkte auftreten. Dabei wurde ein zweistufiges Verfahren gefunden, bei dem der innerhalb eines gewissen
Bereiches von der Grenzfläche liegende Teil vorerhitzt und die Grenzfläche dann erhitzt wird.
Durch das Vorwärmen wird die Rißbildung aufgrund eines steilen Wärmegradienten verhindert. Die Temperatur ist hoch in dem geschweißten
Bereich und niedrig im nichtgeschweißten Bereich. Dieser Temperaturunterschied führt zur Ausbildung eines elektrischen
Stromes, der die zum Schweißen verwendeten Elektronenstrahlen ablenkt.
Dies hat zur Folge, daß die Schweißraupe von der Kontaktfläche wegwandert. Es zeigte sich, daß das Vorerhitzen auch das
Weglaufen der Schweißraupe verhindert.
Es wurde gefunden, daß eine einwandfreie Bindung hergestellt werden kann, indem unfokussierte Hochenergiestrahlen innerhalb
eines Bereiches von 10 mm zu beiden Seiten der Kontaktfläche aufgebracht werden und dann fokussierte Strahlen auf das Hartmetall
in geringem Abstand von der Kontaktfläche gerichtet werden.
Während des Vorwärmens sollten Elektronenstrahlen vorzugsweise auf die Hartmetallseite aufgebracht werden, um die Wärmespannungen
zu vermindern.
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In Fig. 4 ist bei 8 der mit Strahlen beaufschlagte Bereich angedeutet,
während mit 9 die Oberfläche bezeichnet ist, auf welcher die Schweißraupe ausgebildet wird. Wenn in dem zweiten
Verfahrensschritt Strahlen auf die Hartmetallseite aufgebracht werden, tritt kein steiler Wärmegradient auf, weil das Hartmetall
eine bessere Wärmeleitfähigkeit hat, so daß Risse aufgrund von Wärmespannungen nicht ausgebildet werden. Wenn die Strahlen
auf die Kontaktfläche gerichtet würden, würden sie in Richtung auf die Stahlseite abgelenkt; Stahl würde gegenüber dem Hartmetall
bevorzugt aufgeschmolzen werden. Weil die Wärmeleitfähigkeit von Stahl ungefähr die Hälfte derjenigen von Hartmetall
beträgt, reicht die Wärmediffusion zu der Hartmetallseite nicht aus. Infolgedessen würde ein steiler Wärmegradient auftreten,
der die Rißbildung fördert.
Erfindungsgemäß werden in der zweiten Verfahrensstufe energiereiche
Strahlen auf die Hartmetallseite 0,1 bis 1,0 mm und vorzugsweise 0,2 bis 0,7 mm, weg von der Grenzfläche zwischen dem
Hartmetall und dem Stahl aufgebracht. Würde die Auftreffstelle
weniger als 0,1 mm von der Grenzfläche wegliegen, würde der Stahl gegenüber dem Hartmetall aufgrund seines niedrigeren
Schmelzpunktes bevorzugt aufgeschmolzen. Bei einem Abstand von mehr als 1 mm wäre die Wärmemenge zum Aufschmelzen des Stahles
unzureichend. Bei den energiereichen Strahlen handelt es sich vorzugsweise um Elektronenstrahlen oder Laserstrahlen.
Zu den erfindungsgemäßen Schmiedewerkzeugen gehören Gesenke,
Stempel, Auswerfer, Ausstoßerstifte, Scherenmesser und Walzen.
Die nachstehenden Beispiele dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung.
3519tU
Einem WC-Pulver mit einer Teilchengröße von 6 Mikron wurden Co,
Ni und/oder Fe sowie Cr, Mo und/oder W in dem in der Tabelle angegebenen Mischungsverhältnis zugesetzt, und das Gemisch wurde
in Wasser gemahlen. Aus dem gemahlenen Gemisch wurde ein zylindrischer Körper mit einem Außendurchmesser von 100 mm, einem Innendurchmesser
von 40 mm und einer Höhe von 80 mm geformt. Der Körper wurde in Vakuum bei 14000C gesintert. Das so erhaltene
Hartmetall wurde zur Herstellung eines Schmiedegesenks benutzt, das verwendet wurde, um eine Stahlstange von 35 mm Durchmesser
zu stauchen, die auf 12000C erhitzt und geschnitten wurde. Die
Beziehung zwischen dem Mischungsverhältnis und der Lebensdauer des Schmiedegesenks (d.h., wieviele Werkstücke geschmiedet wurden)
ist in Tabelle 1 wiedergegeben. Die Ergebnisse zeigen, daß durch das Vorhandensein von Cr, Mo oder W in der Bindemittelphase
als Festlösung oder Mischkristallphase die Lebensdauer gesteigert wird.
Experiment WC Co Ni Fe Cr Mo W Lebensdauer
No. (in Werkstücken)
Vergleichsbeispiel 75 25 - - - - - 19000
SKD61 Fe - Si - Mn - Cr - Mo - V 4000
78 | 10 | 10 | 10 | 2 | 4 | 2 | 200000 |
72 | 15 | 10 | 2 | 1 | 1 | 1 | 240000 |
73 | 5 | 5 | 1 | 1 | 305000 | ||
79 | 13 | 3 | 1 | 213000 | |||
76 | 20 | 2 | 175000 | ||||
3519Ϊ14
Bei dem Experiment (1) des Beispiels 1 wurden der Bindcmittelphase
B, A, Si, Mg oder Ca in dem in der Tabelle 2 angegebenen Mischungsverhältnis zugesetzt. Die Tabelle 2 läßt ferner die Beziehung
zwischen dem Mischungsverhältnis und der Lebensdauer erkennen. Es ist festzustellen, daß durch den Zusatz eines derartigen
Elements die Lebensdauer gesteigert wird.
Experiment
No.
No.
WC Co Ni Cr B Al
Si Mg
(6) | 78 | 10 | 10 | 2 0,3 |
(7) | 78 | 10 | 10 | 2 - |
(8) | 78 | 10 | 10 | 9 _ |
(9) | 78 | 10 | 10 | O «— |
(10) | 78 | 10 | 10 | 2 - |
Vergleichs beispiel |
85 | 25 | _ | _ _ |
0,3
0,3
Ca | Lebens dauer (in Wc;rk- i; t ückcn) |
— | 240000 |
- | 340000 |
- | 190000 |
- | 170000 |
0,3 | 260000 |
30000
BEIKPIEL_ 3
Das im Experiment (2) des Beispiels 1 erhaltene Hartmetall wurde
mittels Elektronenstrahlen mit Stahl (SKD61) verschweißt, um ein Schmiedegesenk herzustellen. Zu Vergleichszwecken wurde ein weiteres
Schmiedegesenk hergestellt, indem das gleiche Hartmetall mit Stahl hartverlötet wurde. Diese Schmiedegesenke wurden hinsichtlich
ihrer Lebensdauer miteinander verglichen. Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse.
Schweißverfahren
Lebensdauer
(in Werkstücken)
Erfindungsgemäß Vergleichsbeispiel
Durch Elektronenstrahlen 230 000 Durch Hartlöten 2 000
Das im Experiment (1) des Beispiels 1 erhaltene Hartmetall wurde
mil TiC, TiN, TiCo oder Λ1 O. beschichtet. In der Tabelle 4 ist
die Lebensdauer von Schmiedegesenken wiedergegeben, die unter Verwendung von derart beschichteten Hartmetallen hergestellt
wurden. Es ist zu erkennen, daß die Beschichtung mit einer der genannten Verbindungen die Lebensdauer weiter steigert.
TABELLE | Hartmetall | BEISPIEL | 4 | Beschichtung | 3 um | Lebensdauer (in Werkstücken) |
|
Experiment No. |
WC-K)Co-K)Ni-2Cr | TiC | 3 um | 360000 | |||
(1 I) | WC-10Co-10Ni-2Cr | TiN | 2 um | 4 20000 | |||
(12) | WC-10Co-10Ni-2Cr | TiCO | 5 um | 300000 | |||
(13) | WC-10Co-10Ni-2Cr | Al2O3 | 2 um | 400000 | |||
(14) | WC-25CO | TiC | 20000 | ||||
Vorgleichs- beispiel |
5 | ||||||
In den Experimenten (1) bis (5) des Beispiels 1 wurde das Hartmetall
während des Sinterns abgeschreckt, um die Teilchengröße der
BAD
Bindemetallphase auf 0,3 mm zu bringen. Dadurch wurde die LcIkmis
dauer der Schmiedegesenke um etwa 20 % gesteigert.
Ein Ring 1 aus Hartmetall (Außendurchmesser 50 mm, Innendurchmesser
4 0 mm, Breite 15 mm) wurde mit rostfreiem Stahl 2 verbunden, um eine mechanische Dichtung der in Fig. 5 veranschaulichten
Art zu erhalten. Das verwendete Hartmetall wies 10 % WC, 1 % Co und Cr auf. Das Hartmetall wurde zu Vergleichszwecken mit
rostfreiem Stahl hartverlötet. Aufgrund von Wärmedehnung bildete sich ein Riß an dem Hartmetallring aus.
Sodann wurden unfokussierte Elektronenstrahlen (100 kV, 8 mA) auf beiden Seiten der Kontaktfläche innerhalb eines 5 mm von der
Kontaktfläche wegliegenden Bereiches aufgebracht, worauf fokussierte
Elektronenstrahlen (150 kV, 30 mA) auf den 0,5 mm von der
Grenzfläche wegliegenden Teil des Hartmetalls gerichtet wurden. Sowohl das Hartmetall als auch der Stahl wurden aufgeschmolzen,
und sie wurden einwandfrei miteinander verbunden. Die Schweißraupe hatte eine Breite von 3 mm und eine Tiefe von 15 mm. Es
wurde kein Riß gefunden.
Wenn die benachbart der Verbindungsstelle liegenden Bereiche nicht mit unfokussierten Elektronenstrahlen vorgeheizt wurden,
wurden die Strahlen in Richtung auf die Seite des rostfreien Stahls abgelenkt; eine Schweißraupe wurde auf der Seite des
rostfreien Stahls ausgebildet; ein Riß entstand auf der Hartmetallseite.
BAD
- 17 BEISPIEL 7
In der gleichen Weise, wie oben ausgeführt, wurde Hartmetall (WC-10%Co-10%Ni) mit den folgenden Stählen mit unterschiedlichen
Kohlenstoffgehalten verbunden, um einen Stempel herzustellen. Die so erhaltenen Stempel wurden bei 10500C getestet. Die
Lebensdauer ist in der Tabelle 5 angegeben.
Stahl Kohlenstoffgehalt Lebensdauer
(in Werkstücken)
SNC22 0,12 bis 0,18 % 20000
SKI) 1 1,8 bis 2,4 % 30000
SKI) 5 0,25 bis 0,35 ?, 100000
SKD 6 0,32 bis 0,42 % 120000
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Stempel mit Stählen, die einen
Kohlenstoffgehalt von 0,2 bis 0,5 !o aufweisen, eine lange Lebensdauer
haben.
BAD OKiGiNAL
Claims (12)
1. Werkzeug zum Halbwarm- und Warmschmieden mit einem Stahlkörper
und einer damit unter Verwendung von Hochenergiestrahlen verbundenen Hartmetallauflage, dadurch
gekennzeichnet , daß das Hartmetall eine Hartstoffphase aus Wolframcarbid und 15 bis 35 Gew.% einer
Bindemetallphase aufweist, daß das Bindemetall mindestens ein Element der aus Nickel, Kobalt und Eisen bestehenden
Gruppe aufweist, und daß mindestens ein Element der aus Chrom, Molybdän und Wolfram bestehenden Gruppe eine
Festlösung in der Bindemetallphase bildet.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt der Festlösung, bezogen auf die Bindemetallphase, 0,5 bis 10 Gew.% beträgt.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemetallphase zusätzlich 0,1 bis 5 Gew.% (bezogen
auf die Bindemetallphase) mindestens eines Elements der aus Bor, Aluminium, Silizium, Magnesium und Kalzium
bestehenden Gruppe aufweist.
I l> NsI1IlI ( IUI' iiko'i.IH 'ii.W 1 I I ! ν ',.'.",Hy1IiU,! KMUi Π I C'I KIC I1M f N! I
4. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stahl einen Kohlenstoffgehalt von 0,2 bis 0,5 Gew.% hat.
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall mit dem Stahl unter Zwischenfügen
eines 0,1 bis 1 mm dicken Metallfilms verbunden ist.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall mit mindestens einem Element
der aus TiC, TiN, TiCN, TiCO, TiCNO, Al3O3, AlON, AlN,
Si-N-, SiC, BN und C bestehenden Gruppe beschichtet ist.
7. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemetallphase eine Teilchengröße
von nicht mehr als 0,3 mm hat.
8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall mit dem Stahl durch Verwendung
eines Elektronenstrahls verbunden ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartmetall mit dom Stahl durch Verwendung eines Laserstrahls verbunden ist.
10. Verfahren zum Herstellen eines Werkzeugs für das Halbwarmund Warmschmieden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß unfokussierte Hochenergiestrahlen innerhalb eines Bereichs von 10 mm zu beiden Seiten der
Kontaktfläche zwischen dem Hartmetall und dem Stahl aufgebracht
werden, und daß fokussierte Hochenergiestrahlen auf
eine Stelle gerichtet werden, die gegen das Hartmetall hin 0,1 bis 1,0 mm von der Kontaktfläche entfernt liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Hochenergiestrahlen Elektronenstrahlen verwendet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Hochenergiestrahlen Laserstrahlen verwendet werden.
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