-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft eine Lademaschine für einen Kernreaktor, mit
einem auf Rädern fahrbaren Wagen, der eine gegenüber dem Wagen beweglich angeordnete
Kammer zur Aufnahme von Brennelementen trägt, mit einem Greifer zum Transport von
Brennelementen in der Kammer und mit einer Öffnung zur Verbindung der Kammer mit
dem Kernreaktor.
-
Bei einer aus der GB-PS 9 72 734 bekannten Lademaschine ist die Kammer
in einem Betonmantel untergebracht, der von einem äußeren Fahrgestell ringförmig
umgeben ist. Da das Fahrgestell gegenüber der Kammer beweglich ist, kann die Kammer,
wie es heißt, leicht mit einer Ladeöffnung in einem Reaktordruckbehälter eines Kernreaktors
in Verbindung gebracht werden.
-
Die Öffnung liegt in einer horizontalen Ebene, so daß eine Verbindung
für eine vertikale Bewegung zustande kommt. Der Ladevorgang sowie der weitere Transport
etwa verbrauchter Brennelemente ist dabei nicht geschildert.
-
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Lademaschine zu schaffen,
die den weiteren Transport von verbrauchten Brennelementen, aber auch die Anlieferung
von neuen Brennelementen stärker als bisher berücksichtigt. Dieser Transport erfolgt
nämlich in horizontaler Richtung, so daß die länglichen Brennelemente dabei in dieser
horizontalen Richtung liegend transportiert werden.
-
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß der Wagen ein Gehäuse mit
einem vertikalen und einem horizontalen Stutzen trägt und daß die Kammer in dem
Gehäuse um eine horizontale Achse um 90" schwenkbar angeordnet ist, so daß die Öffnung
der Kammer in den Endlagen der Schwenkbewegung entweder in den vertikalen oder den
horizontalen Stutzen ragt.
-
Mit der schwenkbaren Anordnung der Kammer wird mit der neuen Lademaschine
eine unmittelbare Übergabe von Brennelementen aus einem Kernreaktor in einen Brennelement-Transportbehälter
ermöglicht, der eine zum Reaktordruckbehälter rechtwinklige Längsrichtung aufweist.
Damit entfallen sonst vorgesehene Schwenkvorrichtungen für entweder den Brennelement-Transportbehälter
oder die Brennelemente. Es ergibt sich eine Vereinfachung, die den baulichen Aufwand
insbesondere bei Reaktoren kleiner Leistung spürbar verringert.
-
Der Greifer kann vorteilhaft in einem der Öffnung gegenüberliegenden
Drehdeckel der Kammer gelagert sein. Dies macht es möglich, den Greifer ohne Einbuße
an Dichtigkeit auf bestimmte Brennelement-Positionen im Reaktor oder in einem Transportbehälter
einzustellen. Dabei kann der Greifer von einem auf der Außenseite des Drehdeckels
gelegenen Antrieb betätigt werden. Der Antrieb ist dann für Wartungsarbeiten zugänglich,
obwohl die Kammer für den Brennelement-Transport abgeschlossen und zum Beispiel
mit Wasser gefüllt ist.
-
Eine günstige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß parallel
zu dem als Teleskop ausgebildeten Greifer eine Platte liegt, die Befestigungsmittel
zur Anbringung eines Transportbehälterdeckels aufweist.
-
Zweckmäßig ist dabei die Platte mit einem hydraulischen Stellmotor
im Inneren der Kammer verbunden.
-
Mit einer solchen Lademaschine kann man ohne Verbindung zur umgebenden
Atmosphäre einen geschlossenen Kanal für den Brennelement-Transport vom Reaktor
zum Brennelement-Transportbehälter bilden, wie später noch näher erläutert wird.
-
Um die Abdichtung der Brennelemente gegen die Atmosphäre zu erleichtern,
ist bei der neuen Lademaschine vorteilhaft das Gehäuse mit Hilfe von aufblasbaren
Dichtungen wasserdicht ausgebildet und mit einem Anschluß zum Fluten versehen. Dies
ermöglicht eine Füllung mit Wasser zur Abschirmung und Kühlung.
-
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der beiliegenden
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei zeigt die Fig. 1 eine Seitenansicht
der Lademaschine, die Fig. 2 einen Schnitt durch die Lademaschine und einen an dieser
angeschlossenen Brennelement-Transportbehälter, die Fig. 3 einen Schnitt entsprechend
der Fig. 2 mit einer Betätigung des Brennelement-Greifers und die Fig. 4 einen Schnitt
durch die Lademaschine in einer gegenüber den Stellungen nach Fig. 2 und 3 um 90"
geschwenkten Stellung.
-
Die Fig. 1 zeigt ein Reaktorgebäude 1, in dem ein Schacht 2 zur Aufnahme
eines Reaktordruckbehälters 3 vorgesehen ist. Der Reaktordruckbehälter liegt unterhalb
einer Arbeitsbühne 4 des Reaktorgebäudes 1, auf der Schienen 5 zum Transport einer
Lademachine 6 verlegt sind.
-
Die Lademaschine 6 umfaßt einen Wagen 10 aus einem Tragrahmen 11
mit Rädern 12. Die Räder laufen auf den Schienen 5. Ihre Höhe gegenüber dem Tragrahmen
kann durch hydraulische Antriebe 13 verstellt werden, die zwischen einem Fahrgestell
14 mit den Rädern
12 und dem Tragrahmen 11 angeordnet sind.
-
Auf dem Tragrahmen sitzt ein trommelförmiges Gehäuse 16 mit zwei
zueinander rechtwinkligen Anschlußstutzen 17 und 18. Der sich horizontal erstreckende
Anschlußstutzen 17 bildet eine verschließbare Öffnung 20, die in einer vertikalen
Ebene liegt. Der vertikal orientierte Anschlußstutzen 18 steht mit seiner horizontalen
Anschlußöffnung 21 in Verbindung mit einem zylindrischen Zwischenbehälter 22, der
auf die Deckelöffnung 23 des Reaktordruckbehälters 3 aufgesetzt ist.
-
In dem Gehäuse 16 ist eine Kammer 24 um eine horizontale Schwenkachse
25 um 90" schwenkbar gelagert, die in die in Fig. 1 sichtbare Ausbuchtung des Gehäuses
16 ragt.
-
In Fig. 2 ist zu sehen, daß an den Anschlußstutzen 17 ein Brennelement-Transportbehälter
26 angeschlossen ist, der auf einem Wagen 27 mit Rädern 28 ruht, die auf den Schienen
5 laufen. Der Transportbehälter 26 ist mit einem Deckel 30 verschlossen. Dieser
ist in der in Fig. 2 dargestellten Betriebsstellung mit hydraulischen Werkzeugköpfen
31 verbunden, die in der Kammer 24 angeordnet sind. Mit diesen kann er vom Transportbehälter
26 gelöst und an einer Platte 32 befestigt werden, so daß der Zugang zum Innenraum
34 des Transportbehälters freigelegt ist. Dort befinden sich, wie mit der strichpunktierten
Linie 35 angedeutet ist, Stellagen zur Fixierung von Brennelementen.
-
In Fig.3 ist zu sehen, daß die Platte 32 mit ihren Werkzeugköpfen
parallel zu einem Teleskopgreifer 40 geschwenkt werden kann, der ebenfalls in der
Kammer 24 untergebracht ist. Der Teleskopgreifer ist in einem Drehdeckel 41 gelagert,
der den äußeren Abschluß für den aus dem Gehäuse 16 ragenden zylindrischen Fortsatz
37 der Kammer 24 bildet. Er besitzt einen elektrischen Antrieb 42 auf der Außenseite
des Drehdeckels 41. Sein dem Antrieb abgekehrtes teleskopierendes Ende 44 ist in
der in Fig. 3 gezeichneten horizontalen Lage in das Innere des Transportbehälters
26 hineingefahren, so daß dort Brennelemente aufgenommen oder abgelegt werden können.
-
Die Fig.4 zeigt eine gegenüber der Fig. 3 um 90" geschwenkte Stellung.
Die im Innenraum des Gehäuses 16 schwenkbar angeordnete Kammer 24 weist eine Öffnung
47 an dem dem Drehdeckel 41 abgekehrten Ende auf. In der in Fig. 4 dargestellten
Lage ist diese Öffnung dem Reaktordruckbehälter 3 zugekehrt. Deshalb greift der
äußere Teil 44 des Greifers 40 in ein Brennelement-Führungsrohr 48, das im Zwischenbehälter
22 vorgesehen ist und die Verbindung mit nicht weiter dargestellten Führungsrohren
im Inneren des Reaktordruckbehälters 3 darstellt.
-
Die Kammer 24 bildet zusammen mit dem Gehäuse 16 und seinen Stutzen
17 und 18 einen geschlossenen Raum, der mit Hilfe von aufblasbaren Dichtungen 50
an den Transportbehälter 26 angeschlossen ist. Ähnliche aufblasbare Dichtungen können
an der Verbindung zum Zwischenbehälter 22 vorgesehen sein. Auch die Abdichtung zwischen
dem Gehäuse 16 und der Kammer 24 läßt sich mit Hilfe von aufblasbaren Dichtungen
so wasserdicht ausführen, daß über einen Stutzen 51 eine Wasserfüllung mit einem
leichten Überdruck möglich ist, die den gesamten Raum vom Reaktordruckbehälter 3
bis zum Inneren des Brennelement-Transportbehälters 26 umfaßt. In diesem Wasservolumen
können die Brennelemente abgeschirmt und gekühlt vom Reaktordruckbehälter 3 zum
Brennelement-Transportbehälter 26 und umgekehrt bewegt werden.
-
- Leerseite -