-
Antriebsaggregat
-
Die Erfindung betrifft ein Antriebsaggregat, bestehend aus zwei gegeneinander
arbeitenden Hubkolbenmotoren und einem zwischen diesen und der Abtriebswelle angeordneten
Triebwerk mit einem kinetischen Energiespeicher.
-
Dieses Antriebsaggregat soll zum Antrieb von Landfahrzeugen, Fluggeräten,
Schiffen oder stationären Anlagen verwendet werden. Es sind Hubkolbenmotoren bekannt,
die ohne Kurbelwelle arbeiten. Dabei ist der bewegliche Kolben mit einer Zahnstange
verbunden, die starr geführt und über ein Antriebsritzel einer Freilaufkupplung
zugeordnet ist. Die Arbeitstakte der Kolben werden elektronisch über eine Mikroprozessoranlage
gesteuert. Nachteilig wirkt sich hier die aufwendige Sensorentechnik des Mikroprozessors
und die umfangreiche Regeltechnik aus, die zur Steuerung des veränderlichen Hubes,
der Kraftstoffzumessung und der Zündverstellung benötigt wird.
-
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Antriebsaggregat
mit gegenüber herkömmlichen Diesel- oder Ottomotoren höherem Wirkungsgrad und geringerem
Leistungsgewicht zu schaffen und das zudem einfach und stufenlos zu steuern ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Antriebsaggregat gelöst,
bei dem - der Energiespeicher aus wenigstens zwei um eine gemeinsame Achse mit veränderlichem
Radius rotierend angetriebenen Massen besteht, die mit den Kolbenstangen verbunden
sind, und deren Bahnradius von der Oszillationsbewegung der Hubkolben bzw. deren
Kolbenstangen, im Sinne einer Verringerung während des Expansionstaktes und einer
Vergrößerung beim Verdichtungstakt, gesteuert wird, - je ein jeder Kolbenstange
zugeordnetes Obertragungsgestänge, das über eine Kurve die Oszillationsbewegung
der Kolben stange in Abhängigkeit vom Kolbenweg in eine taktgleiche Abtriebsbewegung
umsetzt, vorgesehen ist, wobei die Abtriebsbewegungen der beiden Ubertragungsgestänge
einander entgegengerichtet sind, - der Energiespeicher die beim Expansionstakt freiwerdende
Energie speichert und beim Verdichtungstakt teilweise an das Obertragungsgestänge,
teilweise an den Hubkolbenmotor zur Gaskompression abgibt, - das Obertragungsgestänge
über eine Schaltkupplung die Abtriebswelle antreibt.
-
Das Antriebsaggregat besteht aus zwei gegenüberliegenden Hubkolbenmotoren,
die nach den herkömmlichen Verbrennungsprozessen, d. h. sowohl dem Zweitakt- als
auch dem Viertaktverfahren und dem Otto- oder Dieselprozeß arbeiten. Zwischen diesen
Hubkolbenmotoren ist ein rotierender kinetischer Energiespeicher angeordnet, der
die durch die Expansion der Verbrennungsgase freigewordene Energie speichert. Dieser
Energiespeicher besteht aus zwei, um eine Drehachse rotierenden Massen, deren Drehradius
sich in Abhängigkeit vom Energieinhalt verändert. Während der Gasexpansion in den
Zylindern geben die Kolben bzw. die Kolbenstangen die mechanische und kinetische
Energie vollständig an den Energiespeicher ab, bis sie zum Stillstand kommen. Dabei
verkürzt sich der Bahnradius der umlaufenden Massen des Energiespeichers, wodurch
sich
deren Drehgeschwindigkeit erhöht. Diese Drehgeschwindigkeitszunahme beruht auf der
Vergrößerung der inneren Energie des Energiespeichers, aufgrund der Obernahme der
Energie des expandierenden Gases. Nach dem Expansionstakt entweicht das Arbeitsgas-aus
dem Zylinder, und der Energiespeicher bzw.
-
die rotierenden Massen erfahren nach Stillstand der Kolbenstange keine
Gegenkraft mehr. Die Massen des Energiespeichers streben nun aufgrund der erhöhten
Fliehkraft radial nach außen, wobei sie über die Obertragungsmittelsowohl den Abtriebs-
als auch den später einsetzenden Verdichtungsprozeß einleiten. Der Abtriebsprozeß
erfolgt über an den Kolbenstangen angebrachte keilförmige Führungsflächen, die mit
zwischengeschalteten Rollen auf das Ubertragungsgestänge wirken. Dieses Obertragungsgestänge
treibt nun über eine Schaltkupplung die Abtriebswelle an. Diesem Abtriebsprozeß
folgt nun der Verdichtungsprozeß, wobei die Restenergie des Energiespeichers hierfür
a-ufgewandt wird. Dieser gibt für den Verdichtungsprozeß stets den gleichen vorbestimmten
Energiebetrag ab, so daß immer das gewünschte Verdichtungsverhältnis erreicht wird.
Dieser vorbestimmte Energiebetrag wird dadurch erreicht, daß die Kurve, die die
Oszillationsbewegung der Kolbenstange in Abhängigkeit vom Kolbenweg in die Abtriebsbewegung
umsetzt, so ausgebildet ist, daß bei Erreichen dieses bestimmten Restenergiebetrags
die Bewegung des Obertragungsgestänges von der Bewegung der Kolbenstange abgekoppeltwird.
-
Zudem ist die Kurve so ausgebildet, daß kurz vor dem Abkoppel punkt
die Geschwindigkeit der Kolben sehr gering ist, so daß ihre kinetische Energie nahezu
verschwindet.
-
Die Trennung in Abtriebs- und Verdichtungsprozeß hat den Vorteil,
daß für die Verdichtung stets der gleiche Energiebetrag verwendet wird. Dadurch
kann jedoch der Hubkolbenmotor so eingestellt werden, daß er entweder mit dem bestmöglichen
Wirkungsgrad bzw. im Bereich des geringsten Schadstoffausstoßes arbeitet. Ein Anstoßen
des Kolbenbodens am Zylinderkopf wird dadurch ebenfalls ausgeschlossen,
da
der Kolben nur mit einer bestimmten Verdichtungsenergie beaufschlagt wird und bei
Beginn dieser Beaufschlagung selbst nahezu keine kinetische Energie besitzt.
-
Ein weiterer Vorteil ist die rasche Expansion nach der Zündung, da
der Kolben in diesem Augenblick nur mit dem Energiespeicher und nicht mit dem Abtrieb
verbunden ist.
-
Dadurch legen die Kolben die Anfangsstrecke des Expansionsweges bei
vergleichbarer Taktfrequenz wesentlich schneller zurück als die Kolben kurbelwellengesteuerter
Motoren.
-
Der Anteil der Wärme, die in dieser Phase ohne Arbeit zu leisten in
das Kühlwasser entweicht, wird dadurch kleiner, was den Wirkungsgrad verbessert.
-
Ein weiterer Vorteil ist, daß nach Beendigung des Expansionsvorgangs
und Stillstand der Kolben diese festgehalten werden können, wobei sich der Energiespeicher
weiterdreht, wobei in dieser Leerlaufstellung weder Brennstoff verbraucht, nach
Schadstoffe produziert werden.
-
Das Antriebsaggregat sieht vor, daß zwischen der Kolbenstange jedes
Hubkolbenmotors und den Massen des Energiespeichers Obertragungsmittel vorgesehen
sind. Diese Obertragungsmittel sind sowohl mit den Kolbenstangen, als auch mit den
Massen des Energiespeichers verbunden und bewirken entsprechend der Bewegung der
Kolbenstangen eine Änderung des Rotationsradiusses. Dabei sind die Obertragungsmittel
derart angebracht, daß sich beim Expansionstakt der Rotationsradius verringert und
beim Verdichtungstakt vergrößert.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Obertragungsmittel
als Hebelgestänge ausgebildet. Dieses Hebelgestänge ermöglicht die Zurücklegung
der Anfangsstrecke des Expansionsweges in einer sehr kurzen Zeit, da aufgrund der
vorteilhaften Hebelanordnung die von den umlaufenden
Massen herrührende
Gegenkraft auf die Kolben sehr klein ist.
-
Eine weitere Ausbildungsform sieht vor, daß die Obertragungsmittel
als keilförmige Führungsflächen ausgebildet sind.
-
Diese keilförmigen Führungsflächen haben. den Vorteil, daß die radiale
Auslenkung der umlaufenden Massen durch eine spezielle Bahnkurve der Führungsfläche
gezielt beeinflußt werden kann. Mit Vorteil wird die im wesentlichen senkrecht zur
Oszillationsbewegung der Kolben gerichtete Bewegung der Obertragungsgestänge über
keilförmige Führungsflächen und zwischengeschaltete Rollen in die entsprechend zur
Oszillationsbewegung verlaufende Abtriebsbewegung umgewandelt. Diese Anderung der
Bewegungsrichtung kann über diese keilförmigen Führungsflächen gesteuert werden,
indem die Bahn dieser Führungsflächen entsprechend dem gewünschten Bewegungsablauf
ausgebildet ist. Bei progressiv ausgebildeter Führungsfläche wird das Obertragungsgestänge
stark beschleunigt, was ein frühzeitiges Schalten der Schaltkupplung bewirkt.
-
Vorteilhaft weist die keilförmige Führungsfläche zwei Bereiche, einen
die Bewegung der Kolbenstange in die Abtriebsbewegung umsetzenden und einen die
Abtriebsbewegung nicht beeinflussenden Bereich auf. Die Aufteilung der Führungsfläche
in zwei Bereich bewirkt eine Aufteilung der Energieabgabe des Energiespeichers in
zwei Phasen, nämlich eine Abtriebs- und eine Verdichtungsphase. Bei der Abtriebsphase
setzt die Führungsfläche die Bewegung der Kolbenstange in die Abtriebsbewegung des
Ubertragungsgestänges um, wobei in der Verdichtungsphase der Kolben über die Kolbenstange
bewegt wird, jedoch das Obertragungsgestänge von der Kolbenstange und somit vom
Energiespeicher keine Kraft erfährt.
-
Mit Vorteil weist das Übertragungsgestänge eine Verstellvorrichtung
zur Steuerung der Abtriebsbewegung auf. Diese
Verstellvorrichtung
bewirkt, daß mit ihr das Drehmoment der Abtriebswelle verändert werden kann. Gemäß
einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Verstellvorrichtung als ein in der Länge
variables Obertragungsgestänge ausgebildet. Mit der Länge des Obertragungsgestänges
ist der Hebelarm definiert, mit dem die Schaltkupplung in Drehbewegung versetzt
wird. Bei Veränderung dieses Hebelarms ändert sich sowohl das Drehmoment,mit dem
die Schaltkupplung bewegt wird, als auch der überstrichene Drehwinkel,in dem dieses
Drehmoment wirkt. Eine Steuerung dieser Schaltkupplung und somit der Abtriebswelle
kann demnach einfach über ein Verstellen der Länge des Obertragungsgestänges vorgenommen
werden.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Verstellvorrichtung
als in der Schräge variable keilförmige Führungsflächen ausgebildet ist. Mit diesen
keilförmigen Führungsflächen, die eine Umlenkung der Bewegungsrichtung bewirken,
kann die Bewegung in die eine Richtung dadurch verändert werden, daß die Schräge
der keilförmigen Führungsfläche variiert wird. Eine veränderte Abtriebsbewegung
bewirkt jedoch, daß die Schaltkupplung mit veränderter Kraft und mit einem veränderten
Beaufschlagungswinkel betätigt wird. Eine Steuerung der Abtriebswelle läßt sich
somit einfach durch Variation der Schräge der keilförmigen Führungsflächen realisieren.
-
Mit Vorteil weist der Energiespeicher Lagersegmente zur Führung und
Lagerung der Massen auf. Diese umlaufenden Massen sind im Energiespeicher über Lagersegmente
derart geführt, daß sie lediglich radiale Bewegungen ausführen können. Dabei übernehmen
diese Lagersegmente nicht nur die Aufgabe der Führung, sondern auch die Aufgabe
der Lagerung, wobei sich die Lagersegmente in speziell dafür ausgebildeten Haltern
abstützen.
-
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Laqersegmente als sich abrollende
Kreissegmente ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, daß von den umlaufenden Massen
nur die Rollreibung dieser Lagersegmente überwunden werden muß. Das Abrollen dieser
Lagersegmente erfolgt auf speziell dafür ausgebildeten, die Lagersegmente haltenden
und posit-ionierenden.Stützflächen.
-
Mit Vorteil ist die Schaltkupplung mit vom Obertragungsgestänge zu
betätigenden Nocken versehen. Diese Nocken werden taktweise vom Obertragungsgestänge
beaufschlagt und wirken somit als Antrieb für die Schaltkupplung. Vorteilhaft sind
die Nocken in Form einer archimedischen Spirale o.dgl.ausgebildet.
-
Diese spezielle Ausbildungsform erlaubt die Überführung einer gleichmäßigen
Linearbewegung in eine gleichmäßige Kreisbewegung. Zudem erlaubt eine spiralförmig
ausgebildete Nocke eine Beaufschlagung dieser über einen Winkelbereich von mehr
als 270 Mit Vorteil ist die Schaltkupplung aus einem koaxial mit dem Nocken verbundenen
Freilauf, einem Obersetzungsgetriebe und einem auf der Abtriebswelle angeordneten
Feder-Masse-System aufgebaut. Der mit den Nocken verbundene Freilauf schaltet bei
Erreichen der Drehzahl der Schaltkupplung und stellt eine kraftschlüssige Verbindung
her. Die nun über die Nocken und den Freilauf auf das Schaltgetriebe wirkende Abtriebskraft
treibt über das Feder-Masse-System die Abtriebswelle. Vorteilhaft weist das Feder-Masse-System
eine Schwungmasse, ein Schwingungselement, z. B. ein Federelement und einen Drehmomentbegrenzer
auf. Das Schwingungselement, das als kinetisches Massenschwingungselement o. dgl.,
in diesem Fall als Federelement, ausgebildet ist, ist konstruktiv so ausgelegt,
daß die sich mit der Schwungmasse aus der Eigenfrequenz ergebende Eigenschwingungsdauer
dieses Schwingungssvstems um einen Faktor größer ist als die Zeit für einen neuen
Arbeitstakt. Mit dieser konstruktiven Voraussetzung tritt der Effekt ein, daß sich
das auf Drehung beanspruchte Federelement zwischen den Takten nur sehr geringfügig
entspannt, so daß sich das Abtriebsmoment an der Abtriebswelle nur geringfügig erniedrigt.
Ferner
ist mit dem Drehmomentbegrenzer sichergestellt, daß ein maximal zulässiges Drehmoment
des Federelementes nicht überschritten wird. Das Obersetzungsgetriebe vermindert
die Baugröße des Schwingungssystems und ist zwischen Freilauf und Feder-Masse-System
angeordnet. Das Obersetzungsgetriebe bewirkt eine Erhöhung der Drehzahl der Abtriebswelle
und somit eine Verringerung des zu übertragenden Drehmoments.
-
Vorteilhaft ist das Federelement aus einer Spiral- bzw.
-
Schraubenfeder aufgebaut und ist dem Feder-Masse-System ein Dämpfungselement
zugeordnet. Ober die spezielle Ausführung des Federelementes kann eine gewünschte
Schwingungsdauer des Feder-Masse-Systems vorgegeben und das Federelement an die
zu übertragenden Drehmomente angepaßt werden. Ein Dämpfungselement dämpft unzulässig
große Drehschwingungen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist zur Rückführung des
Obertragungsgestänges während des Expansionstaktes der Hubkolbenmotoren eine über
ein Hebelgestänge geführte Kulisse vorgesehen. Diese Kulisse bewirkt, daß das Obertragungsgestänge,
die Kolbenstangen und die sich an den Führungsflächen abwälzenden Rollen einander
stets anliegen. Ein weiterer Vorteil ist, daß dadurch unerwünschte Schwingungen
des Obertragungsgestänges vermieden, bzw. stark reduziert werden. Die Energie des
zurücklaufenden Obertragungsgestänges wird zudem über die Kulisse und das Hebelgestänge
in das Kolbengestänge übertragen und erneut im Energiespeicher gespeichert, woraus
eine Wirkungsgradverbesserung resultiert.
-
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß das Obertragungsgestänge
mit einer Obersetzungsvorrichtung versehen ist. Diese Obersetzungsvorrichtung bewirkt
daß die anfängliche Bewegung des Obertragungsgestänges in eine Abtriebsbewegung
mit relativ hoher Geschwindigkeit
übersetzt wird, wobei mit zunehmender
Wegstrecke die Geschwindigkeit der Abtriebsbewegung bis zum Obersetzungsverhältnis
1 abnimmt, d. h. eine negative Beschleunigung aufweist. Dies hat den Vorteil, daß
der Freilauf sehr früh, jedoch mit kleinem Drehmoment schaltet und dadurch ein Schaltruck
weitgehend vermieden wird. Ebenso wird dadurch die Drucklast im Obertragungsgestänge
allmählich aufgebaut und somit unerwünschte Schwingungen vermieden.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus aer
nachfolgenden Beschreibung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen einzeln erläutert sind.
-
Dabei zeigen: Fig. 1 Prinzipschema eines Antriebsaggregats, Fig. 2
Prinzipschema eines Antriebsaggregats in anderer Ausführungsform, Fig. 3 Prinzipschema
einer Schaltkupplung, Fig. 3a Seitenansicht einer keilförmigen Führungsfläche des
Obertragungsgestänges, Fig. 4 Prinzipschema eines Energiespeichers mit ausgefahrenen
Massen, Fig. 5 Prinzipschema eines Energiespeichers mit eingefahrenen Massen Fig.
6 Perspektivische Ansicht eines Energiespeichers Fig. 7 Perspektivische Ansicht
einer Halterung der Massen Fig. 8 Perspektivische Ansicht einer Halterung mit Gestänge
Fig.
9 Seitenansicht des Energiespeichers mit Massen und Lagcrsegalcrlll\nn Fig. 10 Schnitt
X-X der Figur 9 Fig. 11 Seitenansicht eines Lagersegments mit Stützfläche Fig. 12
Prinzipschema eines kulissengeführten Obertragungsgestänges Fig. 13 Prinzipschema
einer Obersetzungsvorrichtung für das Obertragungsgestänge.
-
Figur 1 zeigt ein Antriebsaggregat 1 mit zwei gegeneinander arbeitenden
Hubkolbenmotoren 2 mit Kolbenstangen 3 und einem zwischen diesen Hubkolbenmotoren
angeordneten kinetischen Energiespeicher 4. Der kinetische Energiespeicher besteht
aus zwei rotierenden Massen 5, die über Obertragungsmittel 6 mit den Kolbenstangen
3 verbunden sind. Ober eine der Kolbenstange 3 zugeordnete Kurve 7 und zwischengeschalteten
Rollen 8 wird die Oszillationsbewegung der Kolbenstange 3 in Abhängigkeit vom Kolbenweg
in eine taktgleiche Abtriebsbewegung des Obertragungsgestänges 9 umgewandelt. Das
mit einer Verstellvorrichtung 10 versehene Obertragungsgestänge 9 ist mit einer
Schaltkupplung 11 verbunden.
-
Fig. 2 zeigt ebenfalls ein Antriebsaggregat 1 mit Hubkolbenmotoren
2 und zugeordneten Kolbenstangen 3 mit zwischengeschaltetem Energiespeicher 4. Die
oszillierende Bewegung der Kolbenstange 3 wird ebenfalls über eine Kurve 7 unter
Zwischenschaltung von Rollen 8 in eine taktgleiche Bewegung des Obertragungsgestänges
9 umgewandelt, das schließlich die Schaltkupplung 11 antreibt.
-
Figur 2 zeigt weiterhin einen Antriebsmotor 12, der über
einen
Riementrieb 13 den Energiespeicher 4 in Drehbewegung versetzt. Zudem ist das Lager
14 erkennbar, das die Kolbenstange 3 in einen mit dem Hubkolbenmotor 2 verbundenen
Teil 15 und einen dem Energiespeicher 4 zugeordneten und mit ihm umlaufenden Teil
16 trennt. Die keilartigen Führungsflächen 17 mit den Kurven 7 und den zwischengeschalteten
Rollen 8 bewegen die beiden Gestängeteile 18, 19 des Obertragungsgestänges 9 entsprechend
der Bewegung der Kolbenstange 3 auseinander. Dabei bewegen sich das Gestängeteil
19 und ein weiteres mit dem Gestängeteil 18 verbundenes Gestängeteil 20 aufeinander
zu, wodurch ein zwischen den Gestängeteilen 19, 20 angeordnetes keilförmig ausgebildetes
Teil 21 über Führungsflächen 22 und zwischengeschaltete Rollen 23 quer zum Gestänge
bewegt wird. Diese beiden gegeneinander arbeitenden keilförmigen Gestängeteile 21
treiben über eine zwischengeschaltete Abrollvorrichtung 24 die Nocken 25 der Schaltkupplung
11 an.
-
In Fig. 3 ist die Schaltkupplung 11 dargestellt, wobei die Nocken
25 koaxial mit dem Freilauf 26 verbunden sind. Dieser Freilauf 26 treibt ein Übersetzungsgetriebe
27 an, welches wiederum mit einem Feder-Masse-System 28 verbunden ist.
-
Dieses Feder-Masse-System 28 ist aus einer Schwungmasse 29, einem
Federelement 30 und einem Drehmomentbegrenzer 31 aufgebaut. Der Abtrieb des über
die Nocken 25 aufgebrachten Drehmoments erfolgt über die Abtriebswelle 47.
-
Fig. 3a zeigt die keilförmige Führungsfläche 17 des Obertragungsgestänges
9, die als Kurve 7 ausgebildet ist. Diese Kurve ist derart geformt, daß bei der
Übertragung der oszillierenden Bewegung der Kolbenstangen 3 in die taktgleiche Bewegung
des Übertragungsgestänges 9 die Geschwindigkeit der Kolbenstange am Anfang einer
Taktbewegung schnell zunimmt und zum Ende einer Taktbewegung fast null wird. Dies
wird dadurch erreicht, daß die Kurve 7 zuerst progressiv gekrümmt ausgebildet ist
und schließlich nach Erreichen
der maximalen Steigung in einen
waagerechten Bereich übergeht.
-
Die Figuren 4 bis 8 zeigen das Funktionsprinzip des kinetischen Energiespeichers
4. Das vordere Ende 32 der von den Hubkolbenmotoren bewegten Kolbenstangen ist ein
Teil der Übertragungsmittel 6, über welche die Massen 5 des Energiespeichers 4 bewegt
werden. Beim Einfahren der keilförmig ausgebildeten vorderen Enden 32 der Kolbenstangen
3 wälzen Rollen 33 auf deren Führungsfläche 34 ab, wobei die mit Führungsflächen
35 ausgebildeten Halterungen 36 radial nach außen bewegt werden. Die mit Gestänge
37 mit diesen Halterungen 36 verbundenen Massen 5 werden somit radial nach innen
bewegt, wodurch sich die Rotationsgeschwindigkeit des Energiespeichers 4 vergrößert.
-
Figur 5 zeigt einen Energiespeicher 4 in einer Stellung, bei der die
Massen 5 den kleinsten Bahnradius besitzen, das heißt die Halterungen 36 die maximale
Auslenkung aufweisen.
-
Diese Extremstellung entspricht dem Umkehrpunkt des Kolbens zwischen
Expansions- und Kompressionstakt.
-
Figur 6 zeigt den Energiespeicher 4 mit den beiden umlaufenden Massen
5 und den axial verschieblichen Kolbenstangen 3 und ihren mit einer Führungsfläche
34 ausgebildeten vorderen Enden 32. Bei der axialen Bewegung gemäß Pfeil 38 wälzen
die Rollen 33 auf den Führungsflächen 34 ab und bewegen die Halterungen 36 radial
nach außen, wodurch die Massen 5, die über Gestänge 37 mit den Halterungen 36 verbunden
sind, radial nach innen bewegt werden. Das vordere Ende 32 einer Kolbenstange 3
ist gespalten ausgeführt, so daß sich die.vorderen Enden 32 bei der axialen Bewegung
durchdringen können.
-
Die Figuren 7 und 8 zeigen die Halterungen 36 mit dem Gestänge 37,
an dem die Massen 5 festgelegt sind.
-
Figur 9 zeigt schematisch die seitliche Führung und Lagerung der Massen
5 des Energiespeichers 4 über Lagersegmente 38, die sich auf Stützflächen 39 abrollen.
-
Figur 10 zeigt die seitliche Lagerung der Halterungen 36, die ebenfalls
über Lagersegmente 38 erfolgt, welche sich an Stützflächen 39 der Halterungen 36
und des Gehäuses 40 des Energiespeichers 4 abstützen und abrollen. Seitlich neben
dem Gehäuse 40 sind die Lager 41 des Energiespeichers 4 angeordnet. wobei eine Seite
zusätzlich mit einer Riemenscheibe 42 und einer drehwinkelabhängig gedämpften Spiralfeder
mit Freilauf 43 für den Antrieb des Energiespeichers 4 versehen ist. Der sich mit
dem Energiespeicher 4 drehende Kolbenstangenteil 16 ist an seinem, dem zugehörigen
Kolbenmotor zugeordneten Ende mit einem Lager 14 versehen.
-
Figur 11 zeigt ein Lagersegment 38, das sich auf seiner Stützfläche
39 abwälzt. Weiterhin zeigt die Figur; daß das Lagersegment 38 als Kreissegment
des Kreises 44 ausgebildet ist und an seinen Enden mit Nasen 45 versehen ist. Das
Kreissegment 38 wird über die Nasen 45 und den seitlich neben den Stützflächen 39
angebrachten Segmenthalter 46 sicher auf der Stützfläche 39 geführt, in dem die
Nasen 45 an den Segmenthaltern 46 entlanggleiten.
-
Das in Figur 12 gezeigte Obertragungsgestänge 9 wird über eine Kulisse
48 geführt. Der Antrieb der Kulisse 48 erfolgt über ein Hebelgestänge 49, das mit
dem einen Ende 50 an der Kolbenstange 3 festgelegt ist, und dessen anderes Ende
51 dem ruhenden Antriebsgehäuse zugeordnet ist.
-
Der Angriffspunkt 52 für die Kulisse 48 befindet sich exakt zwischen
den beiden Enden 50, 51 des Hebelgestänges 49.
-
Dadurch wird erreicht, daß sich die Kulisse 49 mit halber Kolbenstangen-Geschwindigkeit
bewegt. Die Führung des Obertragungsgestänges 9 erfolgt über eine Kulissenbahn 53,
die
entsprechend der Kurve 7 ausgebildet ist. Die Rolle 8 wird ebenfalls parallel zur
Kolbenstange 3 geführt. Das keilförmig ausgebildete Gestängeteil 21 ist mit einem
Federelement 54 versehen, das ebenfalls die Rückführung unterstützt. Weiterhin weist
die Kulisse 48 Verstellvorrichtungen 55, 56 auf, die zur exakten Einstellung der
Führungsfläche 17 des Obertragungsgestänges 9 und der darauf abwälzenden Rolle 8
dienen.
-
Die in Figur 13 dargestellte Obersetzungsvorrichtung 57 besteht aus
zwei am Obertragungsgestänge 9 festgelegten Stempeln 58, 59, die auf zwei seitlich
angebrachte Nasen 60, 61 einwirken. Bei der Bewegung des Obertragungsgestänges 9
gemäß Pfeil 62 drückt der Stempel 58 über Rollen 63 auf die Nasen 60, 61, die wiederum
der Bewegung folgen, gleichzeitig jedoch infolge der sich aufstellenden Kippelemente
64 eine Querbewegung ausführen. Aufgrund dieser Diagonal bewegung der Nasen 60,
61 beschleunigt der Stempel 59 gemäß Pfeil 65. Das Obersetzungsverhältnis nimmt
mit zunehmender Wegstrecke bis zum Wert 1 ab, d. h.
-
die Beschleunigung des Stempels 59 ist negativ. Außerdem sieht das
Obertragungsgestänge ein Dämpfungselement 66 vor, das eventuell auftretende Lastspitzen
auffängt.
-
Anhand der Figuren 2 und 3 wird nachfolgend ein ArDeltstakt beschrieben,
wobei vorausgesetzt wird, daß der Energiespeicher 4 über den Antriebsmotor 12 und
Riementrieb 13 in Rotationsbewegung versetzt worden ist: Die Zündung des Brennstoffs
in den Hubkolbenmotoren 2 und die folgende Expansion des Gases bewegt die Kolben
mit Kolbenstangen 3 in Richtung des Energiespeichers 4. Dabei speichert der Energiespeicher
4 die gesamte von dem expandierenden Gas abgegebene Energie, indem der Bahnradius
der
Massen 5 des Energiespeichers 4 verkürzt wird und somit die
Umdrehungsgeschwindigkeit des Energi.espeichers 4 zunimmt. Nach Erreichen des Gleichgewichts,
das heißt nach Abgabe der maximalen Expansionsenergie bewegen sich die Kolben und
die Kolbenstangen 3 in umgekehrter Richtung, das heißt in Richtung auf die Hubkolbenmotoren
2. Dabei wird diese Bewegung über die keilförmigen Führungsflächen 17 und den zwischengeschalteten
Rollen 8 auf das Übertragungsgestänge 9 übertragen, welches wiederum die Bewegung
taktgleich über keilförmige Führungsflächen 22 und zwischengeschaltete Rollen 23
auf die Abrollvorrichtung 24 überträgt. Diese Abrollvorrichtung 24 wirkt nun auf
die Nocken 25 der Schaltkupplung 11, welche die Linearbewegung in eine Kreisbewegung
übertragen. Da das Übertragungsgestänge 9 aufgrund der speziellen Ausbildung der
Kurve 7 der keilförmigen Führungsflächen 17 (Figur 3a) eine beschleunigte Bewegung
durchführt und die Nocken 25 die Form einer archimedischen Spirale aufweisen und
somit die beschleunigte Linearbewegung des Übertragungsgestänges 9 in eine beschleunigte
Drehbewegung übertragen und mit dem Freilauf 26 verbunden sind, führt auch dieser
eine beschleunigte Drehbewegung aus. Sobald der Freilauf 26 die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Obersetzungsgetriebes 27 erreicht, schaltet dieser und stellt einen Kraftschluß
zwischen den Nocken 25, Freilauf 26 und dem Übersetzungsgetriebe 27 her. Dieses
Übersetzungsgetriebe 27, dessen Ausgangswelle mit dem Feder-Masse-System 28 verbunden
ist, leitet nun die vom Freilauf 26 abgegebene Drehbewegung in die Schwungmasse
29 ein. Über die Schwungmasse 29, das Federe 1 ement 3() und den l)rehm()llletltbe(Jrenzer
31 wird die Drehbewegung auf die Abtriebswelle 47 übertragen.
-
Das Feder-Masse-System 28 ist dabei so ausgebildet, daß infolge der
Trägheit der Schwungmasse 29 die taktweise vom Freilauf 26 abgegebenen Drehbewegungen
als nahezu
konstante Drehbewegung auf die Abtriebswelle 47 abgegeben
wird.
-
Die Rückführung der Nocken 25 und des Freilaufs 26 am Ende der Abtriebsphase
erfolgt über eine Spiralfeder, wodurch ebenfalls die Abrollvorrichtung 24 und das
keilförmig ausgebildete Gestängeteil 21 in Ausgangsstellung zurückqebracht wird,
unter eventueller Unterstützung durch die Feder 54. Der restliche Teil des Obertragungsgestänges
9 wird durch.die mit den Kolbenstangen 3 über das Hebelgestänge 49 verbundene Kulisse
48 in die Ausgangsstellung zurückgeführt. Die Führungsfläche 17 , 22 und die Rollen
8, 23 befinden sich somit bei Beginn des folgenden Arbeitstaktes in Ausgangsstellung.
-
Eine Computersimulation einer speziellen Ausführung zeigt, daß bei
Verwendung von zwei Hubkolbenmotoren 2 mit jeweils 3 50 cm Hubraum und einem Hub
von 9,6 cm bei einer Verdichtung von 100 bar eine Leistung von 58 PS erhalten wird.
-
Zudem wird ein maximales Drehmoment von 100 mkp bei einer Drehzahl
von 100 U/min der Abtriebswelle 47 erhalten. Dabei beträgt die höchste Taktfrequenz
37,6 1/sec. untl die Iiiit;tlcrc! Kolbengeschwindigkeit 9,7 m/sec . Die l)rehzdhl
dls k i neti <chen Energiespeichers beträgt 796 U/min bei einer maximalen radialen
Auslenkung von 12 cm. Die rotierenden Massen 5 des Energiespeichers 4 haben dabei
ein Gewicht von 2 x 13,2 kg.
-
Der Hub der Kolben beträgt 9,6 cm, wobei 2,9 cm für den Antrieb des
Obertragungsgestänges 9 aufgewendet werden.
-
Die restlichen 6,7 cm werden zur Verdichtung des Arbeitsgases benötigt,
wobei das Obertragungsgestänge 9 in Ruhe ist (spezielle Ausbildung der Kurve 7 der
keilförmigen Führungsflächen 17 in Figur 3a).
-
Leerseite