DE3517866C2 - - Google Patents
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- DE3517866C2 DE3517866C2 DE19853517866 DE3517866A DE3517866C2 DE 3517866 C2 DE3517866 C2 DE 3517866C2 DE 19853517866 DE19853517866 DE 19853517866 DE 3517866 A DE3517866 A DE 3517866A DE 3517866 C2 DE3517866 C2 DE 3517866C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B9/00—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity
- F27B9/30—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B9/3005—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types arrangements for circulating gases
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direktbefeuerung eines
Tunnelofens zum Brennen keramischer, insbesondere verbrennbare
oder vergasbare Substanzen enthaltender Erzeugnisse, bei dem Ver
brennungsluft/Kühlluft im Gegenstrom zu den durch den Tunnelofen
bewegten, zu brennenden Erzeugnissen vom Ende des Tunnelofens
gegen das Vorderende des Tunnelofens hin geführt, aus dem Tunnel
ofen abgezogen und hinter der Brennzone wieder in den Tunnelofen
eingeleitet wird, und jeweils ein Teil des durch den Tunnelofen ge
führten Gases aus dem Tunnelofen als Abgas abgeführt wird. Die Er
findung betrifft auch einen Tunnelofen zur Durchführung dieses Ver
fahrens.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Beheizung von Tunnelöfen
wurde das zu brennende Gut auf beweglichen Wagen kontinuierlich
vom Eingang des Tunnelofens bis zum Ausgang des Tunnelofens bewegt,
während gleichzeitig im Gegenstrom Verbrennungsluft bzw. Kühlluft
durch den Tunnelofen geleitet wird. Die durch den Tunnelofen
strömende Luft wärmt sich dabei zunächst kontinuierlich auf, bis
sie in der Brennzone, in der wenigstens ein Teil der Luft als
Sauerstoffträger für die zugeführten Brennstoffgase dient, ihre
höchste Temperatur erreicht. Die heißen Gase strömen sodann aufgrund
eines in dem Tunnelofen aufrechterhaltenen Druckgefälles weiter
gegen den Eingang des Tunnelofens, wobei sie sich gleichzeitig
wieder abkühlen. Während dieser Abkühlung wird das zu brennende
Gut kontinuierlich bis auf die Brenntemperatur aufgeheizt. Während
dieses Aufheizvorganges verschwelen verbrennbare oder vergasbare
Substanzen, die in den zu brennenden Erzeugnissen enthalten sind.
Während ein Teil dieser Schwelgase durch den noch in den heißen
Gasen enthaltenen Sauerstoff verbrannt wird, wird der größte Teil
mit den heißen Gasen gegen das vordere Ende des Tunnelofens hinge
führt, wo die Rauchgase über Abgänge, sogenannte Füchse, abgelei
tet und einem Schornstein zugeführt werden. Da diese Rauchgase noch
einen hohen Anteil an nicht verbrannten Feststoffen und Gasen ent
halten, bilden sie eine hohe Umweltbelastung.
Gemäß der DE-PS 26 43 406 ist auch bereits ein Verfahren zum Be
feuern von Tunnelöfen bekannt geworden, bei dem die gegen den Ein
gang des Tunnelofens strömenden und mit Rauchgasen belasteten Gase
nicht unmittelbar über einen Kamin abgeführt werden, sondern viel
mehr aus dem Tunnelofen abgezogen und hinter der Brennzone, jeweils
gesehen in Richtung des durchlaufenden zu brennenden Gutes, wieder
in den Verbrennungsluft/Kühlluftstrom eingeführt werden. Die an den
Kamin abgeführten Gase werden hierbei am Beginn der Brennzone ab
gezogen, so daß die zurückgeführten Rauchgase jeweils die gesamte
Brennzone durchlaufen müssen, bevor sie in den Kamin gelangen.
Hierdurch hat sich bereits eine wesentliche Herabsetzung der an die
Umgebung abgegebenen unverbrannten Rauchgase erreichen lassen. Zur Er
reichung einer niedrigen Schadstoffkonzentration im Abgas sollten
möglichst vor der Brennzone im Tunnelofen alle brennbaren Zusätze
entweder verbrannt oder verschwelt und das zu brennende Material
selbst entgast sein. Hierzu bedarf es eines hohen Gasstromes durch
den Tunnelofen. Je mehr Verbrennungsluft/Kühlluft am Ende des Tun
nelofens jedoch zugeführt wird, um so mehr Sauerstoff gelangt auch
durch die Brennzone in den Teil des Tunnelofens, in dem das zu brennen
de Gut kontinuierlich bis auf die Temperatur der Brennzone erwärmt
wird. Dies hat aber in vielen Fällen dazu geführt, daß die verbrennbaren
oder vergasbaren Substanzen, die dem zu brennenden Gut zugesetzt
sind, bereits in der eigentlichen Aufheizzone zu brennen begannen.
Diese unkontrollierte Verbrennung führte zu einer unkontrollierten
schlagartigen Überhitzung des zu brennenden Gutes. Die Qualität der
Erzeugnisse war dadurch derart herabgesetzt, daß eine solche Charge
als Ausschuß ausgesondert werden mußte. Wird dagegen ein zu niedri
ger Gasstrom durch die Aufheizzone des Tunnelofens geleitet, so
führt dies meistens dazu, daß die verbrennbaren oder vergasbaren
Substanzen in dem zu brennenden Gut nicht in ausreichendem Maße
verbrannt, verschwelt oder vergast sind, bevor das zu brennende Gut
in die Brennzone mit der höchsten Temperatur gelangt.
Die Gasführung durch den Tunnelofen wird aber nicht allein durch
die Tatsache bestimmt, daß die brennbaren oder vergasbaren Substan
zen in dem zu brennenden Gut in ausreichendem Maße, ohne vorzeitige
Überhitzung, aus dem zu brennenden Gut entfernt sind, bevor dieses
in die Brennzone gelangt, vielmehr wird die Gasführung auch in er
heblichem Maße durch die richtige Aufheiz- bzw. Kühlzeit bestimmt.
Da das zu brennende Gut kontinuierlich im Dauerbetrieb durch den
Tunnelofen gefahren wird, ergibt es sich zwangsläufig, daß der
Tunnelofen oft mit Materialien sehr unterschiedlicher Dichte be
schickt wird. Die Dichten können praktisch in einem Bereich zwischen
0,6 und 2,2 g / cm3 variieren. Befindet sich nun im Kühlbereich des
Tunnelofens ein Material mit niedriger Dichte, während gleichzeitig
im Aufheizbereich des Tunnelofens zu brennendes Gut mit einer ver
hältnismäßig hohen Dichte vorliegt, so wird bei einer sehr niedri
gen Verbrennungsluft/Kühlluftzufuhr das Material mit niedriger
Dichte im Kühlteil in angemessener Weise gekühlt, während das Ma
terial mit hoher Dichte im Aufheizteil praktisch nicht in gewünsch
ter Weise aufgeheizt wird, bevor es in die Brennzone gelangt. Wird
andererseits in einem solchen Falle eine Verbrennungsluft/Kühlluft
menge zugeführt, die eine gewünschte Aufheizung des Materials
mit hoher Dichte ermöglichen würde, so würde dies zu einer uner
wünschten zu schnellen Abkühlung des Materials mit niedriger
Dichte führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ver
besserte Regelungsmöglichkeit des durch den Tunnelofen geführten
Gasstromes bei gleichzeitiger Herabsetzung der an die Umwelt abge
gebenen Schadstoffe zu erreichen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs er
wähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das durch den Tun
nelofen strömende Gas in einer Zone vor der eigentlichen Brennzone
umgewälzt wird. Vorzugsweise erfolgt die Umwälzung mit einer gegen
über der Geschwindigkeit des am hinteren Ende der Umwälzzone durch
den Tunnelofen strömenden Gases wesentlich höheren Geschwindigkeit.
Ein solcher Verfahrensschritt hat zur Folge, daß unabhängig von
der Gasmenge, die von der Brennzone in den vorderen Bereich des
Tunnelofens zur Aufheizung des zu brennenden Gutes gelangt, in
einer verhältnismäßig schmalen Zone das zu brennende Gut vollständig
entgast werden kann. Die Umwälzung erfolgt vorzugsweise in einer
Zone, in der das aufzuheizende Gut eine Temperatur zwischen 400°C
und 600°C und vorzugsweise zwischen 400°C und 450°C erreicht.
Aufgrund der Umwälzung des Gasstromes schadet es auch nicht, wenn
der aus der Brennzone ankommende Gasstrom noch einen verhältnis
mäßig hohen Sauerstoffanteil enthalten sollte, der zu einer offenen
Verbrennung der brennbaren Bestandteile führen kann. Durch die Gas
umwälzung wird nämlich eine schnelle Wärmeabführung erreicht, so
daß eine punktuelle Überhitzung der Oberfläche des zu brennenden
Gutes vermieden wird. Sofern eine Verbrennung in der Umwälzzone
überhaupt auftritt, kann eine solche Verbrennung allein aufgrund
der Geschwindigkeit, mit der die Umwälzung des Gasstromes statt
findet, die Temperatur des zu brennenden Gutes kontrolliert ge
steuert werden. Dadurch, daß die gesamten vergasbaren Stoffe aus
dem zu brennenden Gut in der Umwälzzone bereits entfernt werden,
wird einerseits die Qualität der Erzeugnisse erhöht und anderer
seits vermieden, daß ggf. solche vergasbaren Substanzen erst in
der Brennzone austreten und, ggf. ohne verbrannt zu werden, in den
an die Umwelt abgegebenen Abgasstrom gelangen. Es wird also gleich
zeitig die Qualität der Produkte erhöht und die Schadstoffemission
herabgesetzt.
Der aus der Umwälzzone kommende Gasstrom wird in der Nähe des vor
deren Endes des Tunnelofens abgezogen und in die sogenannte
Sturzkühlzone hinter der eigentlichen Brennzone wieder in den Gas
strom durch den Tunnelofen eingeleitet. Da der an die Außenatmosphäre
abgegebene Teil des Gasstroms am vorderen Ende der Brennzone abge
zogen wird, muß somit der in der Umwälzzone mit den ausgetriebenen
Schadstoffen beladene Gasstrom die gesamte Brennzone durchlaufen,
bevor er in die Außenatmosphäre gelangen kann. Auf diesem Weg
findet praktisch ein vollständiger Abbau der Schadstoffe statt.
Da die Temperatur in der Sturzkühlzone nicht unter die Quarz
sprungtemperatur von 575°C absinken darf, während andererseits
der Gasstrom in der Umwälzzone aufgrund der Umwälzung eine erheb
liche Temperaturerniedrigung erfahren kann, können in der Umwälz
zone bzw. in den zugehörigen Leitungen für eine Umwälzung Zusatz
brenner vorgesehen sein, die die Temperatur des aus der Umwälzzone
austretenden Gasstromes auf oder über einer vorbestimmten Tempe
ratur halten.
Obgleich die Umwälzung mit Hilfe bestimmter Verwirbelungsvorrich
tungen in der Umwälzzone durchgeführt werden könnte, wird die Um
wälzung vorzugsweise dadurch erreicht, daß am vorderen Ende der Um
wälzzone seitlich oder über den Durchmesser des Tunnelofens ver
teilt Gas abgezogen und über eine Gasführungsleitung am hinteren
Ende der Umwälzzone wieder in den Tunnelofen eingeführt wird. Die
Einführung erfolgt bevorzugt ebenfalls über den gesamten Umfang des
Tunnelofens verteilt.
Der Gasstrom durch den gesamten Tunnelofen wird üblicherweise durch
einen in der Nähe des vorderen Endes des Tunnelofens erzeugten Un
terdruck etwa mit Hilfe eines Gebläses erzeugt. Wie bereits ausge
führt, wird der gesamte hierdurch in der Nähe des vorderen Endes ab
gezogene Gasstrom in die Sturzkühlzone zurückgeführt. Die ebenfalls
bereits beschriebene Regelung der Temperatur dieses Gasstromes kann
unter Umständen dadurch empfindlich gestört werden, daß der Eingang
des Tunnelofens nicht vollständig abgeschlossen werden kann, wodurch
zusätzliche unerwünschte Nebenluft, d.h. Kaltluft, in den Tunnel
ofen gelangt und unmittelbar in die Sturzkühlzone geführt wird. Um
eine solche unkontrollierte Temperaturerniedrigung des Tunnelofen
gasstroms zu vermeiden, wird vorzugsweise unmittelbar hinter dem
Verschluß des Tunnelofens am vorderen Eingang Luft angesaugt. Hier
durch kann zwar die gesamte unerwünschte kalte Nebenluft abgesaugt
werden, andererseits wird aber auch durch die Erzeugung dieses
Unterdrucks ein Teil des mit den Schadstoffen beladenen Gasstromes
aus dem übrigen Tunnelofen angesaugt. Um diese Schadstoffe nicht
unmittelbar an die Atmosphäre abzugeben, wird dieser kalte Neben
luftstrom unmittelbar in die Brennzone eingeführt. Vor der Ein
führung kann dieser kalte Nebenluftstrom aber auch im Wärmeaus
tausch durch einen Teil der Kühlzone geführt werden, oder mit wär
merer Luft gemischt werden.
Aufgrund der Umwälzungen des Gasstroms in dem Aufheizbereich des
Tunnelofens kann der für die gewünschte kontinuierliche Aufheizung
des zu brennenden Gutes erforderliche Gasstrom wesentlich herab
gesetzt werden, was zu einer Konzentration der ausgegasten Schad
stoffe auf einen kleinen Gasstrom und gleichzeitig eine gute
Steuerungsmöglichkeit der Temperatur im Sturzkühlbereich er
möglicht. Diese Tatsache kann aber andererseits dazu führen, daß
der durch den Tunnelofen gesaugte Gesamtgasstrom nun nicht mehr
ausreicht, um eine genügende Abkühlung des gebrannten Gutes in der
Abkühlzone zu ermöglichen. Um diesem Mißstand abzuhelfen, werden
zweckmäßigerweise in der Kühlzone zusätzliche Abgänge vorgesehen,
über die ein Teil des am Ende des Tunnelofens angesaugten Ver
brennungsluft/Kühlluftstroms aus der Kühlzone des Tunnelofens ab
gezogen wird. Dadurch wird in der Kühlzone ein größerer, für die
Kühlung nunmehr ausreichender Luftstrom ermöglicht, während durch
den übrigen Teil des Tunnelofens lediglich ein verminderter Luft-
bzw. Gasstrom fließt. Dadurch wird sowohl die genaue Regelung des
Temperaturganges des gebrannten Gutes wie auch der wirtschaftliche
Betrieb des Tunnelofens verbessert.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand einer in der Zeichnung
gezeigten schematischen Darstellung eines Tunnelofens näher erläu
tert werden. In der Zeichnung ist mit 1 schematisch ein Tunnel
ofen gezeigt, der einen Eingang 2 und einen Ausgang 3 aufweist. Am
Eingang 2 werden auf Schienen fahrbare Wagen 4 zugeführt, die intermit
tierend jeweils um eine halbe Wagenlänge vorwärtsgeschoben werden.
Auf den Wagen ist das zu brennende Gut gestapelt. Der Eingang 2
ist durch eine Schiebetür 5 verschlossen, die jeweils kurzzeitig
geöffnet wird, wenn die Wagen um eine Wagenlänge 4 vorwärtsgeschoben
werden. Über ein erstes Gebläse 6 wird in der Nähe des Eingangs
des Tunnelofens etwa in der Höhe des Abgangs bzw. Fuchs 7 ein Un
terdruck erzeugt, der zum Ansaugen eines Verbrennungsluft/Kühl
luftstroms 8 durch den Tunnelofen von seinem hinteren zu seinem
vorderen Ende hin im Gegenstrom zu dem zu brennenden Gut auf den
Wagen 4 erzeugt wird. Brenngas wird über Öffnungen 9 in der Decke
10 in einer Brennzone 11 zugeführt. Die Temperatur in der Brenn
zone beträgt etwa 1000°C bis 1200°C. Die Temperatur des zu
brennenden Gutes auf den Wagen 4 steigt in einer Aufheizzone 12
vom Eingang 2 bis zu der Brennzone 11 hin an. In einer sich an die
Brennzone 11 anschließenden Sturzkühlzone wird die Tempera
tur des gebrannten Gutes verhältnismäßig schnell auf eine Tempe
ratur oberhalb der Quarzsprungtemperatur von 575°C, d.h. auf eine
Temperatur von etwa 600°C, abgekühlt. An diese Sturzkühl
zone 13 schließt sich eine Kühlzone bis zum Ausgang 3 an, in der
das gebrannte Gut bis auf Außentemperatur abgekühlt wird.
Während des Durchlaufs des zu brennenden Gutes durch die Aufheiz
zone wird das Gut entgast und die hierbei freigesetzten Schadstoffe
werden in dem durch diese Aufheizzone 12 fließenden Gasstrom 15
mitgeführt und über den Fuchs 7 und das Gebläse 6 abgezogen.
Dieser Gasstrom wird in die hinter der Brennzone liegende
Sturzkühlzone 13 über entsprechende in der Decke des Tunnelofens
ausgebildete Öffnungen 16 eingeleitet. Dieser Gasstrom vermischt
sich mit dem durch die Kühlzone 14 geströmten Gasstrom 17. Ein
Teil des durch die Brennzone 11 geströmten Gases wird über Füchse
18 und 18 a, die vor der Brennzone liegen, und ein Gebläse 19 als Ab
gasstrom 20 abgezogen, der an die Atmosphäre abgegeben wird.
Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Tunnelofens sowie zur
Verbesserung des erhaltenen Brenngutes und insbesondere zur Ver
besserung der Schadstoffemission wird nun gemäß der Erfindung in
der Aufheizzone 12 und insbesondere in dem Bereich, in dem der von
der Brennzone 11 herkommende Gasstrom 21 sich auf eine Temperatur
im Bereich von 400°C bis 600°C, bevorzugt im Bereich von 400°C
bis 450°C abgekühlt hat, bzw. in der das aufzuheizende zu brennende
Gut eine Temperatur in diesen Bereichen erreicht hat, eine Gasum
wälzzone 22 vorgesehen. In dieser Umwälzzone wird Gas am vorderen
Ende der Umwälzzone über einen oder mehrere Füchse 23 und ein ent
sprechendes Gebläse 24 abgezogen und am hinteren Ende der Umwälzzone
22 über Öffnungen 25 in der Seitenwand des Tunnelofens und ggf. Öff
nungen 40 in der Decke des Tunnelofens wieder in den Innenraum des
Tunnelofens eingeführt. Der auf diese Weise umgewälzte Gasstrom
soll so groß sein, daß das zu brennende Gut nach dem Durchlaufen
der Umwälzzone völlig entgast ist, d.h. daß alle üblicherweise bei
einem Brennvorgang freigesetzten Schadstoffe freigesetzt sind. Dies
kann durch Steuerung der Umwälzgeschwindigkeit des Gasstroms erreicht
werden. Je länger die Umwälzzone und je höher die Vorschubgeschwin
digkeit des zu brennenden Gutes bei gleicher Menge an umgewälztem
Gas ist, umso niedriger liegt die Temperatur, die sich in der Umwälz
zone einstellt, sofern von außen keine weitere Energie zugeführt
wird. Je länger die Umwälzzone oder je höher die Vorschubgeschwin
digkeit ist, um so mehr Energie muß deshalb von außen zugeführt
werden, wenn die Temperatur in der Umwälzzone auf einer vorbestimm
ten Temperatur gehalten werden soll. Um die zusätzlich zugeführte
Energie möglichst niedrig zu halten, wird deshalb die Länge der Um
wälzzone vorzugsweise klein gehalten. Die Größe der notwendigen Um
wälzgeschwindigkeit bzw. umgewälzten Gasmenge pro Zeiteinheit hängt
ab von der Länge der Umwälzzone, der Vorschubgeschwindigkeit, der
Art des zu brennenden Materials, den Zusätzen sowie der Packungsart
der zu brennenden Erzeugnisse. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wurde
eine Gasmenge von etwa 15 000 m3/h umgewälzt, wenn der Gasstrom 21
etwa eine Größe von 1 300 m3/h hatte. Die Länge der Umwälzzone be
trug 3,75 m. Der Ofenquerschnitt betrug 5,44 m2. Wie bereits dieses
Beispiel zeigt, kann der Umwälzstrom um einen Faktor 10 und höher
liegen als der Gasstrom 21. Während des Umwälzens des Gasstromes
in der Umwälzzone 22 wird nicht nur das zu brennende Gut gleich
mäßig erwärmt, wobei insbesondere eine Temperaturdifferenz zwi
schen dem oberen und dem unteren Ende des Stapels auf einem Wa
gen 4 ausgeglichen wird, sondern es kühlt sich der umgewälzte
Gasstrom gleichzeitig ab. Da der die Umwälzzone verlassende
Gasstrom 15 wieder in die Sturzkühlzone zurückgeführt wird und
diese nicht unter eine vorbestimmte Temperatur von etwa 600°C
abkühlen darf, und da das Brenngut in der Aufheizzone einer be
stimmten Temperaturkurve folgen muß, kann es notwendig sein, daß
entweder in der Umwälzzone 22 selbst zusätzliche Brenner
26 oder in der Umwälzleitung 29 zusätzliche Brenner 27 oder in
der vor der Umwälzzone liegenden Aufheizzone Brenner 28 vorgesehen
sind, die den Gasstrom 15 auf die gewünschte Temperatur aufheizen.
Aufgrund der starken Umwälzung des Gasstromes ist es nicht schäd
lich, wenn bereits in der Umwälzzone Teile der verbrennbaren Sub
stanzen verbrennen. Ggf. kann sogar in der Umwälzzone Sauerstoff
zugeführt werden, um einen solchen Verbrennungsvorgang einzuleiten
oder zu unterstützen. Zumeist wird von der Einleitung von zusätz
lichem Sauerstoff jedoch abgesehen, da dies die Energiebilanz,
d.h. die Wirtschaftlichkeit des Tunnelofens beeinträchtigen würde.
Aufgrund der Umwälzung des Gasstromes 21 in der Umwälzzone ist
nunmehr gemäß der Erfindung das Austreiben von Schadstoffen nicht
mehr von der Größe des Gasstromes 21 abhängig. Der Gasstrom 21
kann deshalb frei lediglich in Abhängigkeit davon gewählt werden,
daß das die Umwälzzone verlassende Gut kontinuierlich über einen
vorbestimmten Zeitraum auf die Temperatur der Brennzone aufge
heizt wird, bevor es die Brennzone erreicht. Der Gasstrom 21 kann
damit geringer als bei herkömmlichen Verfahren sein. Ausgehend von ei
ner gleich großen abzuführenden Schadstoffmenge findet dadurch
eine größere Konzentrierung der Schadstoffe in dem in die Sturz
kühlzone zurückgeführten Gasstrom statt. Dadurch kann einer uner
wünschten Unterschreitung der Quarzsprungtemperatur in diesem
Bereich vorgebeugt werden.
Die Abzüge 18 und 18 a können bereits vor der Brennzone liegen. In
diesem Fall wird vorzugsweise vor dem Abzug, über den als ersten
Abzug zwischen der Umwälzzone und der Brennzone Abgas abgezogen
wird (in der Zeichnung der Abzug 18, während der Abzug 18 a nicht
benutzt wird) ein Brenner 40 vorgesehen. Dieser Brenner bewirkt,
daß die Temperatur in Höhe des Brenners 40 auf einer hohen Tempe
ratur, z.B. 800°C, gehalten wird. Dadurch wird gleichzeitig er
reicht, daß auch die Temperatur an dem Abzug 18 auf einer vorbe
stimmten Höhe liegt, d.h. nicht unter diese Temperatur absinkt.
Dadurch wird sichergestellt, daß die Abgase über den Abzug 18 tat
sächlich schadstofffrei sind.
Die vorstehend beschriebene Steuerung der Temperatur des Gasstromes
15 und damit des Betriebs des Tunnelofens kann jedoch erheblich dadurch
beeinträchtigt werden, daß auch im geschlossenen Zustand der
Schiebetür 5 Kaltluft 30 zu dem Fuchs 7 vom Eingang 2 des Tunnel
ofens her angesaugt wird. Um diesen Störfaktor auszuschalten, wird
zweckmäßigerweise unmittelbar hinter der Schiebetür 5 ein weiterer
Fuchs 31 vorgesehen, über den Luft mittels eines Gebläses 32 ange
saugt werden kann. Da über den Fuchs 31 aber nicht nur die an
sich von Schadstoffen freie Kaltluft 30, sondern auch ein Teil
gasstrom 33 von dem Gasstrom 15 her angesaugt wird, der mit Schad
stoffen beladen ist, kann der über den Fuchs 31 abgesaugte Gas
strom aus Umweltschutzgründen nicht unmittelbar an die Atmosphäre
abgegeben werden. Dieser Gasstrom wird deshalb bevorzugt über die
Leitung 34 und eine Leitung 35, die im Wärmeaustausch mit einem
Teil der Kühlzone bzw. der Sturzkühlzone geführt ist, unmittelbar
über Öffnungen 36 in die Brennzone eingeleitet. Die in diesem
Gasstrom enthaltenen Schadstoffe können somit vollständig in der
Brennzone verbrannt werden.
Sollte sich aufgrund des für die Aufheizzone benötigten und gemäß der
Erfindung herabsetzbaren Gasstroms 21 und ggf. durch die zusätzliche
Zuführung eines Gasstroms über den Fuchs 33 unmittelbar in die
Brennzone ein Ungleichgewicht in der Gasführung und insbesondere
in der Menge des in der Kühlzone zur Verfügung stehenden Gasstroms
ergeben, so kann dem durch eine zusätzliche Steuerung abgeholfen
werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird für den Fall,
daß in der Kühlzone 14 ein größerer Gasstrom 17 zur Kühlung des ge
brannten Materials erforderlich ist als der Gasstrom 21, der zur
Aufheizung des zu brennenden Materials benötigt wird, ein
Teil des am Ausgang 3 des Tunnelofens einströmenden Gesamtgas
stroms 8 über zusätzliche Auslässe 37 in der hinteren Kühlzone 14 abge
zogen. Dieser Teilgasstrom 38 kann etwa zur Vortrocknung verwandt
werden.
Claims (18)
1. Verfahren zur Direktbefeuerung eines Tunnelofens zum Brennen
keramischer, insbesondere verbrennbare oder vergasbare Substanzen
enthaltender Erzeugnisse, bei dem Verbrennungsluft/Kühlluft im
Gegenstrom zu den durch den Tunnelofen bewegten, zu brennenden Er
zeugnissen vom Ende des Tunnelofens gegen das vordere Ende des
Tunnelofens hingeführt, aus dem Tunnelofen abgezogen und hinter
der Brennzone wieder in den Tunnelofen eingeleitet wird, und je
weils ein Teil des durch den Tunnelofen geführten Gases aus dem
Tunnelofen als Abgas abgeführt wird, dadurch gekennzeich
net, daß das durch den Tunnelofen strömende Gas in einer Zone
vor der eigentlichen Brennzone umgewälzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas mit einer gegenüber der Geschwindigkeit des am hinteren Ende
der Umwälzzone durch den Tunnelofen strömenden Gases wesentlich
höheren Geschwindigkeit umgewälzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der pro Zeiteinheit umgewälzten Gasmenge zu
dem am hinteren Ende der Umwälzzone durch den Tunnelofen strömen
den Gasstromes etwa 8 : 1 , vorzugsweise 10 : 1 oder noch größer
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umwälzung mit einer Leistung von etwa
2 500 m3/h×m2 Ofenquerschnitt erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umwälzung des Gases durchgeführt wird,
wenn der aus der Brennzone kommende Gasstrom sich auf eine Tempe
ratur von 400°C bis 600°C, und vorzugsweise auf eine Temperatur
von 400°C bis 450°C abgekühlt hat.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasstrom während der Umwälzung durch Zusatzbrenner aufge
heizt wird, um ihn auf einer vorbestimmten Temperatur zu halten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gasstrom während oder nach der Umwälzung
aufgeheizt wird, um eine Abkühlung der zu brennenden Erzeugnisse
unter die Sturzkühltemperatur bei der Einführung der am vorderen
Ende des Tunnelofens abgezogenen Gase in die Sturzkühlzone zu
vermeiden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Teil der am Ende des Tunnelofens zuge
führten Verbrennungsluft/Kühlluft vor Erreichen der Sturzkühltem
peratur wieder aus dem Tunnelofen abgezogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Nähe der Einfahrt des Tunnelofens auf
tretende Falschluft abgesogen und, nach ggf. entsprechender Vor
wärmung, in die Brennzone des Tunnelofens eingeführt wird.
10. Tunnelofen mit Direktbefeuerung, zum Brennen keramischer, ins
besondere verbrennbare oder vergasbare Substanzen enthaltender Er
zeugnisse, bei dem Verbrennungsluft/Kühlluft im Gegenstrom zu dem
durch den Tunnelofen bewegten, zu brennenden Erzeugnisse vom Ende
des Tunnelofens gegen das vordere Ende des Tunnelofens hin führbar
ist, eine Rückführleitung für das in die Nähe des vorderen Endes
gelangenden Gases zu einer ersten Zone hinter der Brennzone sowie
ein Abgang zur Entnahme von Gas hoher Temperatur vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer zweiten Zone (22)
vor der Brennzone Vorrichtungen (24, 29) zum Umwälzen des in diese Zone gelan
genden Gases vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß am vorderen Ende der zweiten Zone (22) wenigstens ein Abzug
(23) sowie am hinteren Ende der zweiten Zone (22) wenigstens eine
Gaseinführung (25, 26) sowie wenigstens eine, diese verbindende
Gasführungsleitung (29) vorgesehen sind, in der eine Gasfördervor
richtung (24) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Gasfördervorrichtung aus einem Gebläse (24) besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß in und/oder vor der zweiten Zone (22)
zusätzliche Brenner (26, 28) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein oder mehrere zusätzliche(r) Brenner
(27) in der oder den Gasführungsleitung(en) (29) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Umwälzzone (22) und dem der
Umwälzzone benachbarten Abzug (18) für Abgase hoher Temperatur
wenigstens ein weiterer Brenner vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Gasabzug (31) in der
Nähe des Tunnelofeneingangs (2) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß der oder die Gasabzüge (31) über Gasleitungen (34,
35) mit Gaseinführungen (36) in der Brennzone (11) verbunden
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem auf die Brennzone (11) folgenden
Teil des Tunnelofens und, vorzugsweise in der abschließenden Kühl
zone (14), Abgänge (37) zum Abzug von erwärmter Verbrennungsluft/
Kühlluft vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853517866 DE3517866A1 (de) | 1985-05-17 | 1985-05-17 | Verfahren zur direktbefeuerung eines tunnelofens sowie tunnelofen zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853517866 DE3517866A1 (de) | 1985-05-17 | 1985-05-17 | Verfahren zur direktbefeuerung eines tunnelofens sowie tunnelofen zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3517866A1 DE3517866A1 (de) | 1986-11-20 |
DE3517866C2 true DE3517866C2 (de) | 1988-04-14 |
Family
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AT398482B (de) * | 1990-10-04 | 1994-12-27 | Walter Ing Rieger | Verfahren und anlage zur behandlung von organische und gegebenenfalls anorganische schadstoffe enthaltendem aufarbeitungsgut |
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